Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter April 2021

Kalt, sonnig, trocken

Der kälteste April seit 40 Jahren: Der Osterhase mit Frostbeulen

Offenbach, 29. April 2021 – Die sommerliche Rekordwärme Ende März 2021 und der warme Start in den April ließen auf einen weiteren warmen Frühling hoffen. Doch die Strömung drehte rasch auf nördliche Richtungen, so dass der April 2021 mit den eingeflossenen kühlen und trockenen Luftmassen einen merklich kühleren Verlauf nahm. Unter dem Strich gab es seit 1980, also 40 Jahren, keinen so kühlen April mehr. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Auch in Zeiten der Erderwärmung ist ein deutlich zu kühler Monat zwar seltener, aber immer möglich. Dieser April ändert nichts am Trend. Seit Aufzeichnungsbeginn 1881 hat sich die Monatsmitteltemperatur im April in Deutschland um knapp zwei Grad erhöht.“ Zugleich war der April 2021 deutlich zu trocken und recht sonnig. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Ein deutlich zu kühler April mit außergewöhnlich vielen Frosttagen
Der Temperaturdurchschnitt lag im April 2021 mit 6,1 Grad Celsius (°C) um -1,3 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -2,9 Grad. Die Wärme im Übergang zum April brachte am 1. dem Südwesten des Landes noch frühsommerliche Temperaturen. In Müllheim, südlich von Freiburg, gab es mit 25,9°C den Monatshöchstwert. Das war nur ein kurzes sommerliches Intermezzo. Schnell übernahmen kühle Nordwinde die Vorherrschaft und drückten das Temperaturniveau deutlich herab. Nach Jahren sehr warmer Aprilmonate war der diesjährige Ostermonat am Ende der kühlste seit 1980. Auch die Frosthäufigkeit nahm ein ungewöhnliches Ausmaß an. Mit knapp 13 Frosttagen im Mittel aller DWD-Stationen war es nach 1929 hierzulande der zweitfrostreichste April. Am eisigsten wurde es am 6. mit -13,6 °C auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten. Am 11. trennte eine Luftmassengrenze über Deutschland den Spätwinter im Nordwesten vom Frühsommer im Südosten des Landes. Während dabei an der Nordsee Höchstwerte von 5 °C gemessen wurden, stieg das Quecksilber in Ober- und Niederbayern über 22°C.

Seit 2009 war jeder April in Deutschland zu trocken
Im April fiel mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 58 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 25 Prozent. Damit war seit 2009 jeder April in Deutschland zu trocken. 2008 waren im April noch 80 l/m² gefallen. Ausgeprägte Niederschlagsaktivitäten waren vor allem in der ersten Monatshälfte vorzufinden. Schnee- und Graupelschauer verwandelten das Bergland und Flachland vorübergehend noch einmal in eine Winterlandschaft. In Oberstdorf im Allgäu lagen beispielsweise am 7. 40 cm Schnee, der Kahle Asten im Sauerland meldete am 8. 34 cm. Aber auch Gewitter waren mit von der Partie. So meldete Waldeck-Alraft, westlich von Kassel, aufgrund eines Starkregengewitters am 20. mit 32 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Die größte Monatssumme wurde an der Station Kreuth-Glashütte im oberbayerischen Landkreis Miesbach mit nahezu 100 l/m² beobachtet. Am trockensten blieb es unter anderem im Donauumfeld. Hier fielen stellenweise keine 15 l/m².

Weitgehend sonniger April, nur in östlichen Regionen recht trüb
Mit 185 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im April ihr Soll von 154 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 20 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 war die Sonnenscheindauer mit 185 Stunden ausgeglichen. Mehr als 200 Stunden bekamen die Küsten und der Südwesten des Landes die Sonne zu Gesicht. In den östlichen Regionen zeigte sie sich dagegen teilweise nur halb so lang.

Das Wetter in den Bundesländern im April 2021
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im südwestlichsten Bundesland ermittelte der DWD eine Monatsmitteltemperatur von 6,6 °C (7,4 °C). In Müllheim, südlich von Freiburg, wurde am 1. mit 25,9°C die bundesweit höchste Temperatur gemessen. Schnell kühlte es aber ab und im weiteren Monatsverlauf wurde der April mit im Mittel 15 Frosttagen der frostreichste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Am 6. ging die Temperatur auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten sogar auf -13,6 zurück. Es war der bundesweit tiefste Wert. 30 l/m² (78 l/m²) Niederschlag fielen in der Fläche und 200 Stunden (151 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Bayern: Der Freistaat kam auf 6,0 °C (7,0 °C). Im frostreichsten April seit 1938 sank die Temperatur im Mittel an fast 15 Tagen unter den Gefrierpunkt. Bad Königshofen in Unterfranken meldete sogar 21 Frosttage. Rund 30 l/m² (70 l/m²) Niederschlag erfassten die Stationen des DWD. Bayern war damit ein trockenes Bundesland. Gleichwohl wurde die höchste Monatssumme an der Station Kreuth-Glashütte im oberbayerischen Landkreis Miesbach mit etwa 100 l/m² datiert. Am 8. erreichte die Schneedecke dort sogar nochmal 65 cm. Die Sonne schien in der Fläche fast 195 Stunden (154 Stunden).

Berlin: Die Bundeshauptstadt war mit 7,0 °C (8,4 °C) und aufgerundet 25 l/m² (40 l/m²) Niederschlag die zweitwärmste und trockenste Region. Mit gut 160 Sonnenstunden (161 Stunden) war Berlin darüber hinaus ein sonnenscheinarmes Bundesland.

Brandenburg: Hier registrierten die Wetterbeobachter 6,3 °C (7,8 °C) und rund 30 l/m² (41 l/m²) Niederschlag. Mit rund 155 Stunden (163 Stunden) war Brandenburg das zweitsonnenscheinärmste Bundesland.

Bremen: Die Hansestadt ermittelte 6,7 °C (7,6 °C). Neben 40 l/m² (48 l/m²) Niederschlag schien die Sonne fast 200 Stunden (155 Stunden).

Hamburg: Die Hafenmetropole meldete 6,4 °C (7,5 °C), als nassestes Bundesland rund 45 l/m² (50 l/m²) Niederschlag und rund 200 Stunden (156 Stunden) Sonnenschein.

Hessen: Hier erreichte die Temperatur 6,1 °C (7,5°C). Damit war es der kälteste April seit 1977 und seit 1938 sogar der frostreichste. Einige Stationen meldeten sogar eine neue Höchstzahl an Frosttagen. Gießen/Wettenberg registrierte erstmals in seiner 82-jährigen Aufzeichnungsreihe 12 Frosttage. Fast 40 l/m² (59 l/m²) Niederschlag wurden gemessen. Waldeck-Alraft, westlich von Kassel, meldete aufgrund am 20. mit 32 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Der Sonnenschein summierte sich auf 190 Stunden (152 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Im nordöstlichen Bundesland erreichte die Apriltemperatur im Mittel 5,8 °C (6,7 °C) und die Niederschlagsmenge rund 25 l/m²(42 l/m²). Mecklenburg-Vorpommern war die zweittrockenste Region. 200 Stunden (167 Stunden) lachte die Sonne.

Niedersachsen: Niedersachsen meldete mit 6,2 °C (7,5 °C) den kältesten April seit 1977. Neben 40 l/m² (52 l/m²) schien die Sonne 175 Stunden (151 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: NRW erlebte mit 6,1 °C (7,9°C) den kältesten April seit 1977. Mit einer mittleren Anzahl von fast 12 Frosttagen war es darüber hinaus dort der frostreichste Ostermonat seit Messbeginn. Als zweitniederschlagsreichstes Bundesland ermittelte NRW knapp 45 l/m² (62 l/m²). Dazu zeigte sich die Sonne fast 175 Stunden (148 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Hier brachte der April eine Temperatur von 6,5 °C (7,8 °C) und gilt so als kältester seit 1986 und zweitfrostreichster seit Messbeginn. 35 l/m² (57 l/m²) Niederschlag und gut 215 Sonnenstunden (151 Stunden) wurden erfasst.

Saarland: Das Saarland war mit 7,3 °C (8,2 °C) die wärmste Region in Deutschland. Dennoch ging der April 2021 als drittfrostreichster in die Geschichte ein. Es fielen niederschlagsarme 35 l/m² (64 l/m²) und mit 225 Sonnenstunden (155 Stunden) war es das zweisonnigste Bundesland.

Sachsen: Sachsen war mit 5,3 °C (7,3 °C) das zweitkälteste Bundesland. Fast 35 l/m² (57 l/m²) Niederschlag kamen zusammen und mit nahezu 145 Sonnenstunden (150 Stunden) war Sachsen die mit Abstand sonnenscheinärmste Region.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt erlebte mit 6,0 °C (7,8°C) den kältesten April seit 1977 und den mit den meisten Frosttagen seit Messbeginn. Etwa 30 l/m² (43 l/m²) und rund 165 Sonnenstunden (152 Stunden) wurden gemessen.

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland erreichte im April 6,0 °C (6,6 °C) und 35 l/m² (49 l/m²) Niederschlag. Gut 225 Sonnenstunden (164 Stunden) wurden gemessen. Schleswig-Holstein war damit das sonnigste Bundesland.

Thüringen: Thüringen war mit 5,1 °C (6,8 °C) das kühlste Bundesland und verkündete darüber hinaus den kältesten April seit 1980. 35 l/m² (58 l/m²) Niederschlag und 160 Stunden (147 Stunden) Sonnenschein wurden registriert.

Quelle: DWD

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter März 2021

Aprilwetter im März und auch wieder zu trocken

Offenbach, 26. Februar 2021 – Im März 2021 befand sich Deutschland oftmals im Einflussbereich von Hochdruckgebieten. Nur zur Monatsmitte konnte sich vorübergehend eine Westströmung aufbauen, mit der mehrere Sturm- sowie größere Niederschlagsgebiete über die Bundesrepublik rauschten und sich anschließend mit auf Nord drehenden Winden verfrühtes „Aprilwetter“ einstellte. In der aus polaren Regionen eingeströmten Kaltluft kam es zu Graupelgewittern, sowie zu Schneefällen und Sturmböen. Zum Monatsende verabschiedete sich der erste meteorologische Frühlingsmonat mit frühsommerlicher Wärme. Im Ergebnis war es ein warmer, niederschlagsarmer und recht sonniger März. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Große Temperaturgegensätze – von Polarluftvorstößen zu Frühsommergefühlen
Der Temperaturdurchschnitt lag im März 2021 mit 4,6 Grad Celsius (°C) um 1,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 wurde exakt der vieljährige Mittelwert erreicht. Einen nachhaltigen Frühlingsdurchbruch gab es im März erst zum Monatsende. Wiederholt fuhren die Temperaturen Achterbahn. Polarluftvorstöße mit mäßigen Nachfrösten in der ersten und zum Ende der zweiten Dekade sowie frühsommerliche Wärme am Monatsausklang erteilten dem Lenzmonat einen wechselhaften Charakter. Am 19. wurde mit -13,1 °C der deutschlandweit tiefste Wert aus Oberstdorf übermittelt. Am höchsten stiegen die Temperaturen am 30. und 31. mit sommerlichen Werten um 25 Grad.

Zeitweise „Aprilwetter“ mit Schnee- und Graupelschauern, aber insgesamt zu trocken
Im März fiel mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 57 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus ebenfalls bei rund 25 Prozent. Tiefdruckgebiete brachten allenfalls ab der zweiten Monatsdekade bedeutenden Niederschlag. Anfänglicher Regen ging in polarer Kaltluft, aber teilweise in Schnee- und Graupelschauer über. Regional entluden sich sogar Gewitter. In Lagen oberhalb 500 m zeigte sich zudem nochmal der Winter. Teilweise erreichte die Neuschneedecke in den Mittelgebirgen sowie in den Alpen mehr als 20 cm. Sankt Blasien-Menzenschwand (Südschwarzwald) meldete am 11. mit 46,9 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Die höchste Monatssumme wurde in Ruhpolding-Seehaus (Chiemgauer Alpen) mit fast 190 l/m² beobachtet. Am trockensten blieb es im Lee des Harzes. Hier fielen kaum 15 l/m².

Ein sonniger erster Frühlingsmonat 
Mit 144 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung etwa 18 Stunden. Im Südwesten schien die Sonne mit bis zu 200 Stunden am häufigsten. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland war sie mit rund 100 Stunden seltener zu sehen.

Im März kommen die Lämmer, passend zu Ostern

Das Wetter in den Bundesländern im März 2021
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im südwestlichen Bundesland erzielte der März eine Temperatur von 4,8 °C (3,6 °C). Zum Monatsende stiegen im Rheingraben die Höchstwerte sogar auf sommerliche Werte um 25 °C. Rund 50 l/m² (70 l/m²) Niederschlag brachten Regen, Schnee und auch Graupelgewitter. Dabei sandte Petrus dem Hochschwarzwald abermals einen Wintergruß. Zeitweise lagen oberhalb 800 m über 30 cm Schnee. Das im Südschwarzwald gelegene Sankt Blasien-Menzenschwand meldete am 11. mit 46,9 l/m² den deutschlandweit höchsten Tagesniederschlag. Aufgerundet 165 Stunden (117 Stunden) schien die Sonne. Damit war Baden-Württemberg die zweitsonnigste Region. 

Bayern: Mit 3,9 °C (2,9 °C) war der Freistaat neben Sachsen das kälteste Bundesland. Reit im Winkl im Landkreis Traunstein zählte noch 29 Frosttage. Am Morgen des 19. ging in Oberstdorf die Temperatur auf -13,1 °C zurück. Es war der tiefste Deutschlandwert im März. Rund 40 l/m²(62 l/m²) Niederschlag sammelten die Niederschlagstöpfe ein. Die höchste Monatssumme wurde in Ruhpolding-Seehaus in den Chiemgauer Alpen, mit knapp 190 l/m² registriert. Ein für die Jahreszeit ungewöhnlich blitzreiches Gewitter zog am Abend des 4. mit Hagel über den nördlichen Landkreis Aschaffenburg hinweg. Oberhalb 500 m bildete sich in der zweiten Monatsdekade noch einmal eine Schneedecke aus, der es aber ab dem kalendarischen Frühlingsanfang zunehmend an den Kragen ging. Die Sonne schien nahe 155 Stunden (119 Stunden).  

Berlin: Die Spreemetropole kam auf 5,3 °C (4,0 °C). Zudem registrierte der DWD rund 35 l/m²(37 l/m²) Niederschlag und gut 140 Sonnenstunden (121 Stunden). Berlin zählte zu den trockensten Gebieten in Deutschland. 

Brandenburg: Hier ermittelten die Wetterstationen 4,7 °C (3,5 °C) und rund 30 l/m² (36 l/m²) Niederschlag. Demnach war Brandenburg die zweittrockenste Gegend. Die Sonne schien rund 140 Stunden (120 Stunden). 

Bremen: Die Hansestadt war mit 5,7 °C (3,9 °C) neben NRW die zweitwärmste Region. Bei 55 l/m² (51 l/m²) Niederschlag strahlte hier die Sonne aufgerundet 115 Stunden (102 Stunden). Bremen belegte damit den letzten Platz der sonnenscheinärmsten Regionen.

Hamburg: Der Stadtstaat meldete 5,5 °C (3,9 °C). Mit abgerundet 60 l/m² (55 l/m²) Niederschlag und fast 120 Sonnenstunden (101 Stunden) war Hamburg die nasseste und zweitsonnenscheinärmste Region.

Hessen: Hessen erreichte eine Temperatur von 5,0 °C (3,8°C). Regengebiete, aber auch Schnee- und Graupelschauer mit örtlich eingelagerten Gewittern sowie Sturmböen, brachten in der Fläche nur 40 l/m² (62 l/m²) Niederschlag. Mit 150 Stunden (107 Stunden) war der März sehr sonnenscheinreich.

Mecklenburg-Vorpommern: Hier ergab die Märztemperatur im Mittel 4,5 °C (2,8 °C) und die Niederschlagsmenge knapp 40 l/m² (41 l/m²). 135 Sunden (114 Stunden) schien die Sonne. 

Niedersachsen: In Niedersachsen wurden 5,3 °C (3,9 °C), durchschnittliche 55 l/m² (55 l/m²) und 120 Stunden (102 Stunden) gemessen. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland gab es mit etwa 100 Stunden die bundesweit geringste Sonnenscheindauer. Am 11. brachte Sturm „Klaus“ den Küsten Orkanböen. Der Leuchtturm „Alte Weser“ meldete dabei fast 130 km/h.

Nordrhein-Westfalen: NRW war neben Bremen mit 5,7 °C (4,5°C) das zweitwärmste und mit einer Niederschlagsmenge von fast 60 l/m² (71 l/m²) ein regenreiches Bundesland. Dazu zeigte sich die Sonne aufgerundet 140 Stunden (103 Stunden). Am 11. tobte Sturmtief „Klaus“ über die Region und sorgte mit Böen zwischen 80 und 100 km/h für umgestürzte Bäume, herabfallende Dachziegel und Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr. 

Rheinland-Pfalz: Der März erreichte in Rheinland-Pfalz eine Temperatur von 5,4 °C (4,2 °C) und zu trockene 45 l/m² (65 l/m²). Mit gut 165 Sonnenstunden (111 Stunden) war es ein sonnenscheinreiches Bundesland.

Saarland: Das kleinste Flächenland war im März mit 5,8 °C (4,6 °C) die wärmste Region. Mit einer unterdurchschnittlichen Niederschlagsbilanz von rund 60 l/m² (79 l/m²) war es dennoch ein nasses und mit einer Sonnenscheindauer von knapp 175 Stunden (114 Stunden) sogar das sonnigste Bundesland. 

Sachsen: Sachsen meldete 3,9 °C (3,2 °C) und war neben Bayern das kälteste Bundesland. Carlsfeld zählte noch 27 Frosttage. Dazu gab es 35 l/m² (47 l/m²) Niederschlag und gut 135 (110 Stunden) Sonnenstunden. In den höheren Lagen des Erzgebirges, wie in Zinnwald-Georgenfeld, traten noch bis zu 29 Tage mit Schnee auf.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt verzeichnete eine Mitteltemperatur von 5,0 °C (3,7°C). Mit etwa 25 l/m² (40 l/m²) war es die mit Abstand trockenste Region. Im Lee des Harzes fielen teilweise keine 15 l/m². Rund 130 Sonnenstunden (109 Stunden) wurden erreicht.

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland erreichte im März 4,7 °C (3,1 °C) und war mit überdurchschnittlichen 60 l/m² (53 l/m²) Niederschlag eine vergleichsweise nasse Region. Fast 120 Stunden (105 Stunden) strahlte die Sonne und damit im Ländervergleich recht selten.

Thüringen: Thüringen verbuchte 4,1 °C (2,8 °C), 35 l/m² (52 l/m²) Niederschlag und 130 Stunden (106 Stunden) Sonnenschein. Damit war es im März 2021 das zweitkälteste und gleichzeitig ein niederschlagsarmes Bundesland.

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst

Beobachtungen zum Klimawandel: Und die Wetterfrösche haben wieder einmal recht

WMO-Präsident: Wir sollten wissenschaftliche Klimawandelszenarien sehr ernst nehmen

Offenbach, 9. März 2021 – “Ich bin immer wieder erstaunt, wie treffend der Weltklimarat schon in der 1990er Jahren unser jetziges Klima und die aktuellen Wetterextreme beschrieben hat. Heute liegen uns deutlich verbesserte wissenschaftliche Szenarien zur künftigen Entwicklung des Klimas und den Auswirkungen auf unsere Umwelt vor. Wir sollten sie deshalb sehr ernst nehmen“, erklärt Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) anlässlich der jährlichen Klima-Pressekonferenz des nationalen Wetterdienstes.

Trotz der weltweiten Pandemie mit ausgebremster Wirtschaft und reduzierter Mobilität sei die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre auch 2020 wieder gestiegen. Der Anstieg gehe also ungebremst weiter.

„Damit werden wir die im Paris-Abkommen vereinbarte Temperaturerhöhung von deutlich unter 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau bis zum Jahr 2100 nicht erreichen. Leider sieht es im Moment sogar nach einem Plus von 3 bis 4 Grad aus.“

Zudem sei die globale Jahresmitteltemperatur seit Ende des 19. Jahrhunderts bereits um 1,1 Grad gestiegen. In Deutschland sind es 1,6 Grad. Die Folgen konnten, so Adrian, auch 2020 beobachtet werden: Das vergangen Jahr war weltweit das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Meereisfläche in der Arktis erreichte im September 2020 nach 2012 ihren zweitniedrigsten Wert. Auch im vergangen Jahr konnte weltweit wieder eine Intensivierung und Zunahme von Wetterextremen beobachtet werden. Der WMO-Präsident nannte zwei markante Beispiele. In der Sahel-Region, um das Horn von Afrika sowie in Indien, Pakistan und China gab es 2020 besonders viel Niederschlag. Regional lag er um 500 Prozent über dem vieljährigen Mittel. Vom 1. Januar bis 17. November 2020 wurden weltweit 96 tropische Stürme registriert. Im Nordatlantik waren es mit 30 Stürmen mehr als doppelt so viele wie dort typisch sind.

Ist ein Wetterextrem schon vom menschengemachten Klimawandel beeinflusst?


Solche Wetterextreme und ihr zumindest gefühlt häufigeres Auftreten führen inzwischen immer häufiger zu der Frage, ob ein bestimmtes Extremereignis durch den vom Menschen verursachten Klimawandel beeinflusst wurde. „Diese spannende Frage können wir inzwischen oft beantworten“ so Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des DWD. Möglich mache das die junge Wissenschaft der Extremwetterattribution. Dabei stünden zwei Fragen im Vordergrund: Werden bestimmte Extremereignisse, wie zum Beispiel Hitzewellen, häufiger auftreten? Und: Sind diese Extremereignisse heutzutage intensiver als in der Vergangenheit? Um eine Extremwetterattribution durchzuführen, sind Modellsimulationen zweier verschiedener Welten erforderlich. Diese Simulationen beschreiben einerseits die Welt, in der wir aktuell leben und welche alle Einflüsse des Menschen beinhaltet. Anderseits beschreibe eine Simulation eine Welt ohne menschlichen Einfluss auf die Treibhausgase und andere Einflussfaktoren. Vergleiche man beide simulierten Welten, zeige sich, ob der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität des untersuchten Extremereignisses beeinflusst hat. Leider könnten, schränkt Fuchs ein, noch nicht alle Wetterextreme so untersucht werden. Für Deutschland kämen bisher nur großräumige Extremniederschläge, Hitze- und Kältewellen sowie Dürren, die sich über mehrere Bundesländer erstrecken, in Frage. Als erfolgreiches Beispiel nannte der Klimatologe die langanhaltende Dürre im Nordosten Deutschlands im Jahr 2018. Ein solches Ereignis hatte es, zeigt ein Blick ins DWD-Klimaarchiv, in den vergangenen 140 Jahre dort noch nicht gegeben. Die Attributionsanalyse ergebe nun, dass sich durch den Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für derart starke Dürren in der Region mindestens verdoppelt hat und dass zugleich deren Intensität zunimmt. Fuchs: „Das ist ein alarmierender Hinweis zum Beispiel für die Land- und Forstwirtschaft in dieser Region.“

Attributionsanalysen machen den Klimawandel greifbar


Noch sei jede Attributionsanalyse sehr arbeits- und damit zeitintensiv. Der DWD arbeite deshalb mit Partnern daran, die notwendigen Schritte zu operationalisieren und in den Routinebetrieb zu überführen. Dadurch soll es künftig möglich sein, schon wenige Tage nach einem Wetterextrem sagen zu können, ob der menschengemachte Klimawandel für eine intensivere Ausprägung gesorgt hat. Fuchs: „Unser Ziel ist, das Attributionsanalysen von Wetterextremen so selbstverständlich sind, wie deren Vorhersage. Unsere Analysen sind dabei ein Bindeglied zwischen dem heute erlebten Wetter und der ablaufenden Klimaveränderung. Sie machen den Klimawandel für uns Menschen greifbar – und zwar mit wissenschaftlichen Fakten.“

DWD verwendet zwei Klimareferenzperioden


Klimareferenzperioden ermöglichen, die aktuelle Witterung mit dem gegenwärtigen Klimazustand und der langfristigen Klimaveränderung zu vergleichen. Seit Beginn des Jahres 2021 ist der Zeitraum 1991-2020 die neue WMO-Referenzperiode. Bisher war der weltweite Standard die Periode 1961-1990. Der DWD wird, wenn der längerfristige Klimawandel sichtbar gemacht werden soll, entsprechend der Empfehlung der WMO weiterhin den Zeitraum 1961-1990 verwenden – also zum Beispiel bei der Frage, ob ein Monat oder eine Jahreszeit zu warm oder zu kalt war. Bei der zeitnahen Klimaüberwachung und zum Beispiel Analysen für den Einsatz erneuerbarer Energien kommt immer die aktuellste verfügbare Periode zum Einsatz.

2020 war in Deutschland das zweitwärmste Jahr seit 1881


In Deutschland war 2020 mit einer Mitteltemperatur von 10,4 Grad Celsius (°C) das zweitwärmste Jahr seit Beginn der inzwischen 140-jährigen Temperaturzeitreihe des DWD, berichtet Dr. Thomas Deutschländer, Klimaexperte des DWD. Damit fielen neun der zehn wärmsten Jahre in Deutschland ins 21. Jahrhundert. Wie schon 2019 waren elf der zwölf Monate zu warm – verglichen mit der Referenzperiode 1961-1990. Zwar wurden im Sommer 2020 Spitzenwerte von über 40 °C wie 2019 nicht erreicht. Die hochsommerlichen Temperaturen hatten aber wieder negative Auswirkungen. In der Landwirtschaft litten in Verbindung mit zu geringen Niederschlägen vor allem Obstgehölze und Wein, regional auch Mais, Zuckerrüben und Grünland unter der Trockenheit. Für die Wälder hielt die Trockenstresssituation in manchen Regionen selbst im November an. Dadurch war auch die Waldbrandgefahr wieder deutlich erhöht. Das vergangene Jahr war mit einer Niederschlagsmenge von 705 l/m2 im Flächenmittel für Deutschland 10,6 Prozent zu trocken. Besonders niederschlagsarm war das Frühjahr mit einem Defizit von 43 Prozent. So lag die nutzbare Feldkapazität – oft auch Bodenwasservorrat genannt – im April mit rund 68 Prozent markant unter dem vieljährigen Mittel von etwa 87 Prozent. Sie war damit so niedrig wie noch nie im Zeitraum 1991-2019. Dank des leicht wechselhaften Wetters mit etwas überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen im Mai und August spitzte sich die Situation im vergangenen Sommer aber nicht wieder so zu wie in den beiden Vorjahren.

Unter dem Strich dominierte auch 2020 in der für das Pflanzenwachstum besonders wichtigen Zeit von April bis September die Trockenheit das Witterungsgeschehen. Deutschländer: „Insgesamt betrachtet verstärken die vergangenen drei Jahre die Befürchtungen der Klimaforschung, dass wir künftig immer öfter mit Wetter- und Klimaextremen rechnen müssen.“ In der warmen Jahreszeit würden sich dabei Hitze und Trockenheit regelmäßig mit Starkniederschlagsepisoden abwechseln – zu Lasten gemäßigter und wechselhafter Witterung.

Text und Abbildungen: Virtuelle‘ Klima-Pressekonferenz 2021 des Deutschen Wetterdienstes

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Winter 2021

Der Winter 2020/2021 war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge

Offenbach, 26. Februar 2021 – Der Winter 2020/21 war in Deutschland bei durchschnittlichem Niederschlag und einem deutlichen Sonnenscheinplus wieder zu warm. Das Klimaarchiv des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt: Es war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge. Zahlreiche Sturmtiefs, die über Nordeuropa ostwärts zogen, brachten im Dezember und Januar sehr feuchte, oft nasskalte Luftmassen. Das führte im Dezember vor allem in den Alpen, ab Januar häufig auch in den Mittelgebirgen, zu herrlichem Winterwetter. Anfang Februar stellten sich den nordeuropäischen Sturmtiefs Hochdruckgebiete in den Weg. Über Mitteleuropa bildete sich eine Luftmassengrenze, die kalte Luft aus dem Norden von milder im Süden trennte und nur langsam südwärts vorankam. An ihrem Übergangsbereich traten ungewöhnlich starke Schneefälle mit gebietsweise enormen Schneeverwehungen auf. Klare Nächte führten dort zu sehr strengen Frösten. Ab Mitte Februar gab es landesweit schon frühlingshafte Temperaturen. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Besonders im Februar extreme Temperaturunterschiede
Mit 1,8 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Winter 2020/21 um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch +0,4 Grad. Im Dezember und Januar wechselten sehr milde und nasskalte Witterungsabschnitte häufig einander ab. Von Anfang bis Mitte Februar gelangte vor allem der Norden, später auch das gesamte Land in den Einflussbereich skandinavischer Hochdruckgebiete, die es vorübergehend unter eisiger Kälte erstarren ließen. Gebietsweise trat sehr strenger Frost von unter -20 °C auf. Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, registrierte am 10. Februar mit -26,7 °C den tiefsten Wert des Winters. Zwei Wochen später schnellten die Temperaturen deutlich in die Höhe und erreichten das andere Extrem. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 25. Februar in Ohlsbach bei Offenburg auf außergewöhnliche 22,0 °C. In Deutschland stieg das Thermometer an 6 Tagen in Folge auf über 20 °C. Seit Messbeginn 1881 hatte es dies in einem Winter maximal nur 3 Tage am Stück gegeben, wie zuletzt vom 26.2. bis 28.2.2019.

Ein außergewöhnlich schneereicher Winter
Der Winter 2020/21 erreichte mit knapp 180 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fast genau seinen Klimawert (1961-1990) von 181 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 gab es ein Defizit von knapp 10 l/m². Bereits gefallene Schneemengen in den Alpen und später auch den Mittelgebirgen führten Ende Januar mit einsetzendem Tauwetter und kräftigen Regenfällen im Westen und Süden zu großem Hochwasser. Am 28. Januar fiel in Bernau-Goldbach im Südschwarzwald mit 87,4 l/m² die größte Tagesmenge. Im Schwarzwald wurde auch mit lokal um die 585 l/m² die deutschlandweit größte Gesamtsumme gemessen. In Teilen von Sachsen, Thüringen und Brandenburg blieb es im ganzen Winter dagegen bei kaum 50 l/m². An einer Luftmassengrenze fielen am 7. und 8. Februar vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große Schneemengen, die durch den Ostwind gebietsweise zu enormen Schneeverwehungen führten.

Verbreitet sehr sonnig, der Süden deutlich im Vorteil
Mit über 175 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Winter 2020/21 ihr Soll von 153 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 lag sie geringfügig über dem Klimawert von 170 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne am Alpenrand mit bis zu 285 Stunden, am wenigsten im äußersten Norden, dem Taunus sowie dem Sauerland mit teils weniger als 125 Stunden.


Das Wetter in den Bundesländern im Winter 2020/21
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Hier lag die Mitteltemperatur bei 2,1 °C (0,0 °C). Mit annähernd 225 l/m²(224 l/m²) und nahezu 195 Sonnenstunden (169 Stunden) war Baden-Württemberg sowohl das zweitniederschlagsreichste als auch das zweitsonnenscheinreichste Bundesland. Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, meldete am 25. Februar mit außergewöhnlich frühen und frühlingshaften 22,0 °C den bundesweit höchsten Winterwert. Bernau-Goldbach im Südschwarzwald verzeichnete am 28. Januar mit 87,4 l/m² die deutschlandweit größte Tagesmenge. Aufsummiert fiel im Südschwarzwald mit teils über 585 l/m² der meiste Niederschlag. Ende Januar setzte besonders hier und dem Allgäu starkes Tauwetter ein, das die vorhandene Schneedecke spürbar reduzierte. Die großen Abflussmengen ließen die Pegel der Flüsse deutlich ansteigen.

Bayern: Der Freistaat präsentierte sich im Winter mit knapp 0,8 °C (-1,0 °C) als die kälteste Region Deutschlands. Die Niederschlagssumme lag bei rund 165 l/m² (200 l/m²). Bayern war mit gut 200 Stunden (171 Stunden) das sonnenscheinreichste Bundesland. Am Morgen des 13. Februar meldete Bad Königshofen, nordöstlich von Schweinfurt, eisige -22,9 °C. Mitte Januar türmte sich die Schneedecke im Allgäu und den Chiemgauer Alpen örtlich bis zu 100 cm hoch. Hier schien die Sonne im Winter 2020/21 mit bis zu 285 Stunden bundesweit am meisten.

Berlin: Die Hauptstadt erreichte eine Mitteltemperatur von 1,9 °C (0,5 °C) und die Sonne schien gut 170 Stunden (147 Stunden). Berlin war im Winter 2020/21 mit rund 95 l/m² (131 l/m²) das niederschlagsärmste Gebiet Deutschlands. 

Brandenburg: Brandenburg gehörte mit einer Durchschnittstemperatur von 1,3 °C (0,1 °C) zu den kälteren Bundesländern. Doberlug-Kirchhain und Lübben-Blumenfelde, beide im Spreewald, verzeichneten am Morgen des 15. Februars jeweils -20,2 °C. Mit abgerundet 105 l/m² (123 l/m²) war es die zweitniederschlagsärmste Region. Die Sonne zeigte sich hier annähernd 175 Stunden (149 Stunden).

Bremen: Die Stadt an der Weser erreichte im Winter 2020/21 im Monatsmittel 3,1 °C (1,5 °C), abgerundet 160 l/m² (165 l/m²) und nahezu 165 Sonnenstunden (140 Stunden).

Hamburg: Für die Hansestadt verzeichnete der DWD 2,9 °C (1,2 °C). Sie zählte damit zu den wärmeren Bundesländern. Subtropikluft führte am 22. Februar in Hamburg-Neuwiedenthal mit 21,1 °C zu ungewöhnlich früher Frühlingswärme. Für Hamburg ermittelten die Klimaexperten annähernd 155 l/m² (174 l/m²) und knapp 155 Sonnenstunden (134 Stunden). 

Hessen: Hessen erreichte eine Mitteltemperatur von 1,9 °C (0,3 °C) und der Niederschlag akkumulierte sich auf gut 210 l/m² (193 l/m²). Eine Luftmassengrenze sorgte am 7. Februar in der Nordhälfte gebietsweise für stundenlangen gefrierenden Regen, der eine mehrere Millimeter dicke Eisschicht hinterließ. Im äußersten Norden fiel durchweg Schnee und so meldete Wesertal-Lippoldsberg am 8. 40 cm. Hierbei kam es verbreitet zu enormen Einschränkungen. Die Sonne schien gut 150 Stunden (136 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Für das nordöstlichste Bundesland errechneten die DWD-Meteorologen eine Durchschnittstemperatur von 1,8 °C (0,2 °C) sowie eine Niederschlagsmenge von nahezu 135 l/m² (130 l/m²). Der Lake-Effect, bei dem kalte Luft über die vergleichsweise warme Ostsee weht, sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen an der vorpommerschen Küste für große Schneemengen. Am 12. Februar registrierte Ribnitz-Damgarten, nordöstlich von Rostock, 42 cm. Im Winter 2020/21 präsentierte sich Mecklenburg-Vorpommern mit gerade 150 Stunden (144 Stunden) als das zweitsonnenscheinärmste Gebiet Deutschlands.

Niedersachsen: Für Niedersachsen ermittelten die Wetterexperten 2,6 °C (1,2 °C), fast 170 l/m²(177 l/m²) und annähernd 155 Sonnenstunden (135 Stunden). In Göttingen registrierte der DWDam 14. Februar -23,8 °C; in diesem Monat traten hier 5 Nächte mit unter -20 °C auf. Am 7. und 8. Februar sorgten große Temperaturgegensätze in der Südhälfte zu sehr kräftigen Schneefällen, der anhaltende Ostwind führte zu enormen Verwehungen. Verbreitet erreichte die Schneedecke 35 -55 cm; Langelsheim im Harz meldete 54 cm. Die Infrastruktur kam verbreitet zum Erliegen.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen war im Länderranking mit einer Mitteltemperatur von knapp 3,3 °C (1,7 °C) das zweitwärmste Bundesland. Mit abgerundet 220 l/m² (223 l/m²) gehörte es zu den niederschlagsreichen Gebieten. An einer Luftmassengrenze entwickelten sich am 7. und 8. Februar besonders im Norden und Osten sehr kräftige Schneefälle; Bielefeld-Deppendorf meldete hierbei 43 cm. Die Sonne zeigte sich hier annähernd 160 Stunden (151 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der Winter 2020/21 brachte Rheinland-Pfalz durchschnittlich 2,8 °C (0,9 °C), knapp 220 l/m² (206 l/m²) und fast 165 Sonnenstunden (152 Stunden).

Saarland: Das Saarland übertraf mit einer mittleren Temperatur von 3,3 °C (1,2 °C) und einer Niederschlagsbilanz von über 315 l/m² (255 l/m²) alle anderen Bundesländer. Die Sonne schien gut 170 Stunden (155 Stunden).

Sachsen: Der Freistaat zählte im Winter 2020/21 mit gut 0,8 °C (-0,4 °C) zu den kälteren und mit nahezu 195 Stunden (161 Stunden) zu den sonnenscheinreichen Regionen. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf fast 140 l/m² (152 l/m²).

Sachsen-Anhalt: Für Sachsen-Anhalt errechneten die DWD-Meteorologen durchschnittlich 1,5 °C (0,4 °C) und annähernd 175 Sonnenstunden (145 Stunden). Querfurt, nordöstlich von Erfurt, verzeichnete am Morgen des 14. Februar eisige -24,8 °C. Im Winter 2020/21 präsentierte sich Sachsen- Anhalt mit fast 120 l/m² (119 l/m²) als ein niederschlagsarmes Bundesland. Zu enormen Einschränkungen führten am 7. und 8. Februar verbreitet kräftige Schneefälle; Bad Bibra, südwestlichen von Leipzig, meldete hierbei eine Schneehöhe von 48 cm.

Schleswig-Holstein: Hier lag die Mitteltemperatur im Winter bei 2,6 °C (0,9 °C) und der Niederschlag akkumulierte sich auf knapp 160 l/m² (180 l/m²). Im Februar verzeichnete Lübeck-Blankensee 12 Eistage, bei den die höchste Temperatur unter 0 °C liegt. Der Lake-Effect sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen in Wagrien innerhalb von Stunden für große Schneemengen. Oldenburg in Holstein meldete am 10. Februar 31 cm Neuschnee. Schleswig-Holstein war mit aufgerundet 150 Stunden (144 Stunden) das sonnenscheinärmste Gebiet.

Thüringen: Der Freistaat repräsentierte sich im Winter 2020/21 mit etwa 0,8 °C (-0,6 °C) als das zweitkälteste Bundesland. Für Thüringen kalkulierte der DWD gut 160 l/m² (159 l/m²) und nahezu 160 Sonnenstunden (148 Stunden). Den deutschlandweit tiefsten Winterwert verzeichnete Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, am 10. Februar mit -26,7 °C. Große Temperaturgegensätze sorgten am 7. und 8. Februar für sehr starke Schneefälle, die durch den eisigen Ostwind gebietsweise zu enormen Verwehungen führten. Hierbei meldete Mühlhausen-Windeberg eine Schneedecke von 55 cm. In Jena lagen 48 cm, davon fielen innerhalb von 24 Stunden 40 cm.

Quelle: DWD

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Februar 2021

Eisiger Winter und milder Frühling

Offenbach, 26. Februar 2021 – Eine scharfe Luftmassengrenze löste Anfang Februar in einem Streifen quer über der Mitte Deutschlands sehr starke Schneefälle mit teils enormen Schneeverwehungen aus. Vor allem dort führten klare Nächte zu lange nicht erlebter eisiger Kälte. Bereits eine Woche später sorgte dagegen subtropische Luft für ungewöhnlich hohe frühlingshaften Temperaturen. Insgesamt war der Februar 2021 bei leicht unterdurchschnittlicher Niederschlagssumme und trotz eisiger Tage zu warm. Die Sonne schien reichlich und sorgte für den sechsten Platz seit Aufzeichnungsbeginn 1951. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Trotz eisiger erster Februarhälfte durch ungewöhnliche Frühlingswärme etwas zu mild
Der Temperaturdurchschnitt lag im Februar mit 1,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 0,3 Grad. Eine Luftmassengrenze, die kalte Luft im Norden von sehr milder Luft im Süden trennte, lag Anfang Februar über Norddeutschland. Ende des ersten Drittels hatte die Kaltluft ganz Deutschland erfasst. Eine hohe Neuschneedecke und wolkenloser Himmel führten vor allem in der Mitte zu eisigen Nächten mit sehr strengem Frost. Bundesweit am kältesten war es am 10. in Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, mit -26,7 °C. Eine markante Umstellung auf eine Südlage brachte innerhalb weniger Tage frühlingshafte Wärme. Es kam zu einem gewaltigen Temperaturanstieg um lokal über 40 Grad. Gebietsweise stieg das Thermometer an mehreren Tagen in Folge auf über 20 °C. Dabei registrierte Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, am 25. mit 22,0 °C den bundesweit höchsten Wert.

Eine Luftmassengrenze sorgte in der Mitte für starke Schneefälle und Eisregen
Im Februar fielen mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) gut 8 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 49 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei 8 l/m². Zur Mitte der ersten Dekade fielen vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große Schneemengen, die durch den starken Ostwind gebietsweise zu Schneeverwehungen führten. Besonders in Thüringen, Sachsen-Anhalt und dem südlichen Niedersachsen lagen verbreitet zwischen 35 bis 55 cm Schnee. In einem schmalen Bereich südlich davon hüllte gefrierender Regen die Landschaft in eine mehrere Millimeter dicke Eischicht. Die größte Tagesmenge verzeichnete Fichtelberg-Hüttstadl, nordöstlich von Bayreuth, am 3. mit 36,6 l/m². Den insgesamt meisten Niederschlag meldete der Schwarzwald mit rund 130 l/m². Im Norden Schleswig-Holsteins fielen hingegen teils weniger als 15 l/m².

Februar 2021 war einer der sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Mit fast 110 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) sehr deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 35 Stunden. Somit war der Februar 2021 der 6.sonnigste seit Messbeginn 1951. Am häufigsten schien die Sonne mit örtlich über 145 Stunden am Alpenrand. Besonders im Nordwesten des Landes zeigte sie sich dagegen mit teils unter 80 Stunden eher seltener.

Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2021
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Hier lag die Mitteltemperatur bei 3,3 °C (0,5 °C) und die Niederschlagsmenge bei annähernd 55 l/m² (68 l/m²). Den bundesweit höchsten Februarwert meldete am 25. Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, mit außergewöhnlich frühen und frühlingshaften 22,0 °C. Gebietsweise wurden neue Monatstemperaturrekorde erreicht. Insgesamt fiel im Schwarzwald mit örtlich über 130 l/m² der meiste Niederschlag. Im Ländervergleich zeigte sich Baden-Württemberg zugleich mit etwa 125 Stunden (76 Stunden) als die sonnenscheinreichste Region.

Bayern: Für den Freistaat errechneten die DWD-Klimaexperten durchschnittlich 1,6 °C (-0,3 °C) und rund 45 l/m² (58 l/m²). Fichtelberg-Hüttstadl, nordöstlich von Bayreuth, meldete am 3. mit 36,6 l/m² die größte Tagesmenge. Bayern war mit aufgerundet 125 Stunden (78 Stunden) das zweitsonnenscheinreichste Bundesland. Am Alpenrand zeigte sich die Sonne mit gebietsweise 145 Stunden bundesweit am meisten.

Berlin: Die Hauptstadt erreichte eine Mitteltemperatur von 1,2 °C (0,6 °C) und die Sonne schien gut 100 Stunden (71 Stunden). Berlin zählte im Februar mit rund 30 l/m² (35 l/m²) zu den niederschlagsarmen Gebieten.

Brandenburg: Brandenburg gehörte mit 0,4 °C (0,1 °C) zu den kälteren Bundesländern. Am Morgen des 15. verzeichnete Doberlug-Kirchhain und Lübben-Blumenfelde, beide im Spreewald, jeweils -20,2 °C. Die Meteorologinnen ermittelten aufgerundet 35 l/m² (33 l/m²) und annähernd 95 Sonnenstunden (70 Stunden). Hiermit ordnete sich Brandenburg bei den sonnenscheinarmen Regionen ein.

Bremen: Die Stadt an der Weser erreichte im Monatsmittel 2,5 °C (1,4 °C) und abgerundet 30 l/m² (40 l/m²). Bremen gehörte im Februar 2021 mit nahezu 95 Stunden (68 Stunden) zu den sonnenscheinarmen Regionen.

Hamburg: Für die Hansestadt verzeichnete der DWD 2,4 °C (1,2 °C). Am 22. zeigte das Thermometer in Hamburg-Neuwiedenthal mit 21,1 °C ungewöhnliche Frühlingswärme. Mit annähernd 25 l/m² (42 l/m²) war Hamburg das zweittrockenste und mit knapp 95 Stunden (64 Stunden) ein sonnenscheinarmes Bundesland.

Hessen: Hessen erreichte eine Mitteltemperatur von 1,7 °C (0,6 °C) und rund 110 Sonnenstunden (69 Stunden). Der Niederschlag erreichte 55 l/m² (52 l/m²). Damit zählte es zu den niederschlagsreichen Regionen. Im Februar erfasste der DWD in Fritzlar, Eschwege und Sontra jeweils 4 Nächte mit unter -20 °C. In der Nordhälfte führte die Luftmassengrenze am 7. gebietsweise zu stundenlangem gefrierenden Regen, der für eine mehrere Millimeter dicke Eisschicht sorgte. Im äußersten Norden fiel der Niederschlag durchweg als Schnee. So meldete Wesertal-Lippoldsberg am 8. eine Schneehöhe von 40 cm. Hierbei kam es verbreitet zu enormen Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Mecklenburg-Vorpommern: Im nordöstlichsten Bundesland betrug die Durchschnittstemperatur 1,0 °C (0,0 °C) und die Sonne schien rund 100 Stunden (67 Stunden). Der Lake-Effect sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen an der vorpommerschen Küste für große Schneemengen. Am 12. verzeichnete Ribnitz-Damgarten, nordöstlich von Rostock, 42 cm. Grambow-Schwennenz an der polnischen Grenze und Anklam, südöstlich von Greifswald, registrierten im Februar 12 Eistage mit Höchsttemperaturen unter 0 °C. Mecklenburg-Vorpommern ordnete sich mit nahezu 30 l/m² (31 l/m²) bei den niederschlagsarmen Gebieten ein.

Niedersachsen: Für Niedersachsen ermittelten die Klimaexperten 1,9 °C (1,1 °C) und knapp 45 l/m² (44 l/m²). Mit fast 95 Sonnenstunden (66 Stunden) war es eine sonnenscheinarme Region. Am 14. registrierte der DWD in Göttingen eisige -23,8 °C; hier traten im Februar 5 Nächte mit unter -20 °C auf. Große Temperaturgegensätze führten am 7. und 8. in der Südhälfte zu sehr kräftigen Schneefällen. Durch den Ostwind kam es gebietsweise zu enormen Verwehungen. Verbreitet erreichte die Schneedecke 35-55 cm; Im Nordwesten des Bundeslandes zeigte sich die Sonne mit teils unter 80 Stunden deutschlandweit am wenigsten.

Nordrhein-Westfalen: NRW zählte im Ländervergleich mit einer Mitteltemperatur von knapp 3,4 °C (1,8 °C) zu den wärmsten und mit abgerundet 55 l/m² (58 l/m²) zu den niederschlagsreichen Gebieten Deutschlands. An einer Luftmassengrenze kam es am 7. und 8. im Norden und Osten zu sehr kräftigen Schneefällen. Am 9. registrierte Bielefeld-Deppendorf 43 cm. Die Sonne zeigte sich annähernd 105 Stunden (72 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der Februar brachte Rheinland-Pfalz durchschnittlich 3,4 °C (1,2 °C) und fast 115 Sonnenstunden (73 Stunden). Damit war es die zweitwärmste sowie drittsonnigste Region. Der DWD errechnete eine Niederschlagssumme von knapp 50 l/m² (59 l/m²).

Saarland: Das Saarland ließ mit einer Durchschnittstemperatur von 4,4 °C (1,6 °C) und einer Niederschlagsbilanz von über 75 l/m² (72 l/m²) alle anderen Bundesländer eindeutig hinter sich. Mit gut 110 Stunden (76 Stunden) konnten sich die Saarländer über viel Sonnenschein freuen.

Sachsen: Der Freistaat präsentierte sich im Februar mit 0,3 °C (-0,3 °C) als das zweitkälteste Bundesland. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf fast 40 l/m² (43 l/m²) und die Sonne schien aufgerundet 100 Stunden (70 Stunden). Am 7. und 8. führten kräftige Schneefälle zu teils chaotischen Straßenverhältnissen; Pulsnitz, östlich von Dresden, registrierte am 9. 36 cm.

Sachsen-Anhalt: Für Sachsen-Anhalt ermittelte der DWD 0,8 °C (0,4 °C), annähernd 50 l/m²(33 l/m²) und rund 100 Sonnenstunden (68 Stunden). Am Morgen des 14. verzeichnete Querfurt, nordöstlich von Erfurt, eisige -24,8 °C. Kräftige Schneefälle sorgten am 7. und 8. verbreitet zu enormen Einschränkungen; Bad Bibra bei Leipzig, meldete eine Schneehöhe von 48 cm.

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein lag die Mitteltemperatur bei 1,7 °C (0,7 °C). Lübeck-Blankensee verzeichnete im Februar 12 Eistage mit Höchsttemperaturen von maximal 0 °C. Mit nur knapp 20 l/m² (42 l/m²) und abgerundet 90 Sonnenstunden (65 Stunden) war es sowohl die niederschlagsärmste als auch die sonnenscheinärmste Region Deutschlands. Der Lake-Effect, bei dem kalte Luft über die vergleichsweise warme Ostsee weht, sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen in Wagrien innerhalb von Stunden für große Schneemengen. Am 10. meldete Oldenburg in Holstein 31 cm Neuschnee. In der Nordhälfte des Bundeslandes fiel mit teils weniger als 15 l/m² deutschlandweit der geringste Niederschlag.

Thüringen: Mit knapp 0,3 °C (-0,4 °C) war Thüringen das kühlste und mit gut 55 l/m² (44 l/m²) das zweitniederschlagsreichste Gebiet der Bundesrepublik. Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, verzeichnete am 10. mit -26,7 °C den deutschlandweit tiefsten Februarwert. In Mühlhausen, Dachwig und Olbersleben konnten je 4 Nächte mit unter -20 °C registriert werden. Große Temperaturgegensätze sorgten am 7. und 8. für sehr starke Schneefälle, die durch den eisigen Ostwind gebietsweise zu enormen Verwehungen führten. Mühlhausen-Windeberg meldete hierbei eine Schneedecke von 55 cm. In der Großstadt Jena lagen 48 cm, davon fielen 40 cm innerhalb von 24 Stunden. Die Sonne zeigte sich nahezu 100 Stunden (69 Stunden).

Quelle: DWD

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Januar 2021

Ein grauer und nasser Januar mit Dauerwinter in den Bergen

Januar in Bremen: Der wärmste und sonnigste Ort Deutschlands!

Offenbach, 29. Januar 2021 – Im Januar 2021 karrten Tiefdruckgebiete immer wieder Niederschläge, vorübergehend ungewöhnlich milde Luft und phasenweise kräftigen Wind über das Land hinweg. Am 21. tobte ein Sturmfeld von „Goran“ über der Nordwesthälfte Deutschlands. Vor allem in den Bergen herrschte meist Winterwetter wie aus dem Bilderbuch. Davon konnte der Wintertourismus leider nicht profitieren – die Corona-Pandemie sorgte oft für gesperrte Pisten und einsame Wanderwege. Auch abseits der Bergregionen lösten im Flachland kurze Schnee-Episoden hin und wieder Winterfreude aus. Der Januar endete schließlich mit Tauwetter im Süden und einem gleichzeitigen Frostluftvorstoß im Norden. Unter dem Strich war der Monat zu warm, niederschlagsreich und sehr sonnenscheinarm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Oft mäßig kalt, kurz ungewöhnlich mild und ein Luftmassenduell zum Monatsende
Der Temperaturdurchschnitt lag im Januar 2021 mit 0,6 Grad Celsius (°C) um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -0,3 Grad. Mäßig kalte Witterungsphasen prägten mit frostigen Nächten die erste Monatshälfte. Dabei wurde am 11. in Oberstdorf mit -19,5 °C der tiefste Wert gemessen. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade erfolgte kurzzeitig eine ungewöhnliche Milderung. Mit stürmischen Winden kletterten die Höchstwerte teils über 15 °C. Die höchste Temperatur meldete am 22. Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg im Breisgau mit 15,6 °C. Letztlich erfolgte zum Monatsende ein Kräftemessen zwischen milderer Luft im Süden und Frösten im Norden, die allmählich landesweit zum Monatswechsel die Vorherrschaft übernahmen.

Viel Niederschlag mit schneereichem Süden und finalem Tauwetter im Südwesten
Im Januar 2021 fiel mit 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 61 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei 10 l/m². Viele Wolken brachten schon fast turnusmäßig Niederschläge. Während es im Flachland dabei nur kurz weiß wurde, gab es in den Bergen durchweg Schnee. Im Schwarzwald sowie im Allgäu türmte sich die Schneedecke auf über 100 cm auf. Todtmoos im Südschwarzwald meldete am 28. mit 86,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit einer Gesamtmenge von über 300 l/m² war der Schwarzwald im Januar zugleich die niederschlagsreichste Region Deutschlands. Zum Monatsausklang verursachten kräftigere Regenfälle und einsetzendes Tauwetter Hochwasser im Westen und Süden. Parallel dazu gab es im Norden Schneefälle.

Ein äußert sonnenscheinarmer Januar
Mit 30 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung sogar 22 Stunden. Am häufigsten schien die Sonne mit über 40 Stunden im Süden. Besonders in der Mitte des Landes blieb sie dagegen mit rund 10 Stunden äußerst rar.

Das Wetter in den Bundesländern im Januar 2021
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Hier erreichte die Januartemperatur 0,4 °C (-0,7 °C). Am 22. übermittelte Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg, mit 15,6 °C den deutschlandweit höchsten Wert. Mit 105 l/m² (75 l/m²) war Baden-Württemberg das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Todtmoos im Südschwarzwald meldete am 28. mit 86,6 l/m² die höchste Tagesmenge. Insgesamt fielen im ganzen Monat in der Schwarzwaldregion teils über 300 l/m². Oberhalb etwa 500 Metern gab es nahezu durchgehend Schnee. Ab 900 m wuchs die Schneedecke sogar auf über 100 cm an. Ab dem 28. setzte jedoch starkes Tauwetter ein. Die erreichten Abflussmengen von bis zu 160 l/m² ließen die Hochwassergefahr deutlich steigen. Im Ländervergleich war Baden-Württemberg mit rund 40 Stunden (49 Stunden) eine sonnige Region.

Bayern: Der Freistaat war mit -0,6 °C (-1,9 °C) das kälteste Bundesland. Am 11. meldete Oberstdorf -19,5 °C – bundesweit der tiefste Wert im Januar. Rund 80 l/m² (66 l/m²) fielen vom Himmel – überwiegend als Schnee. So dominierte nahezu überall eine winterliche Witterung. Am Alpenrand gab es zeitweise über 100 cm Schnee. Starke Pappschneefälle führten am 24. besonders im Spessart zu Schneebruch. Ab dem 28. ging es dann mit einsetzendem Tauwetter der weißen Pracht an den Kragen. Die Sonne schien aufgerundet 40 Stunden (50 Stunden).

Berlin: Die Hauptstadt kam auf 1,2 °C (-0,4 °C). Der DWD registrierte dort neben 50 l/m² (42 l/m²) Niederschlag gut 20 Sonnenstunden (43 Stunden).

Brandenburg: Für Brandenburg erfasste der DWD 0,7 °C (-0,8 °C), rund 50 l/m² (40 l/m²) und nahezu rund 25 Stunden (44 Stunden) Sonnenschein.

Bremen: Bremen war mit 2,2 °C (0,9 °C) die wärmste Region. Neben rund 50 l/m² (59 l/m²) Niederschlag strahlte die Sonne im sonnigsten Bundesland gut 40 Stunden (39 Stunden).

Hamburg: Die Hansestadt meldete 2,0 °C (0,5 °C) und war damit die zweitwärmste Region. Neben 70 l/m² (61 l/m²) Niederschlag schien die Sonne rund 30 Stunden (39 Stunden).

Hessen: Hessen erreichte eine Temperatur von 0,9 °C (-0,4 °C) und rund 80 l/m² (63 l/m²) Niederschlag. Neben vielen Wolken schien die Sonne knapp 20 Stunden (36 Stunden). Damit war Hessen die sonnenscheinärmste Region. Gießen meldete gerade einmal 10 Stunden Sonnenschein. Auf glatten Straßen kam es am 13. in vielen Gebieten zu zahlreichen Unfällen.

Mecklenburg-Vorpommern: Im nordöstlichsten Bundesland betrug die Temperatur 1,3 °C (-0,6 °C), die Niederschlagsmenge rund 55 l/m² (45 l/m²). Mit 25 Stunden (41 Stunden) schien die Sonne nicht allzu oft.

Niedersachsen: In Niedersachen wurden 1,7 °C (0,6 °C), rund 70 l/m² (62 l/m²) und fast 30 Stunden Sonnenschein (38 Stunden) gemessen. Am 21. erreichten die Winde im Sturmfeld des Tiefs „Goran“ an der Nordsee Orkanstärke. Die stärkste Bö trat dabei am Leuchtturm Alte Weser mit 127 km/h auf. Entlang einer scharfen Luftmassengrenze setzten am 29. verbreitet starke Schneefälle ein.

Nordrhein-Westfalen: NRW war mit einer Mitteltemperatur von 1,9 °C (1,1°C) und einer Niederschlagsmenge von rund 95 l/m² (77 l/m²) ein warmes und niederschlagsreiches Bundesland. Die Sonne zeigte sich mit abgerundet 20 Stunden (42 Stunden) und im Vergleich anderen Bundesländern sehr selten. Stürmischer Wind löste am 21. zahlreiche Feuerwehreinsätze aus. Vielerorts warfen Böen zwischen 8 und 10 Beaufort Bäume um und machten herabfallende Dachziegel zu einer Gefahr.

Rheinland-Pfalz: Der Januar brachte Rheinland-Pfalz eine Temperatur von 1,1 °C (0,3 °C) und nasse 80 l/m² (69 l/m²). Die Sonne schien abgerundet 30 Stunden (40 Stunden).

Saarland: Das kleinste Flächenland verbuchte 1,3 °C (0,5 °C). Mit einer Niederschlagsbilanz von rund 110 l/m² (86 l/m²) und einer Sonnenscheindauer von aufgerundet 40 Stunden (40 Stunden) war das Saarland das niederschlagsreichste und ein sonniges Bundesland.

Sachsen: Sachsen war mit -0,3 °C (-1,2 °C) wie Thüringen das zweitkälteste Bundesland. Es fielen 75 l/m² (49 l/m²) Niederschlag und die Sonne schien gut 30 Stunden (50 Stunden). Immer wieder lösten Schneefälle Winterspaß, aber auch gleichzeitig widerwillige Rutschpartien aus. Das Erzgebirge befand sich dabei mit teils über 50 cm Schnee im Dauerwintermodus.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt meldete 0,6 °C (-0,3 °C). Mit fast 50 l/m² (39 l/m²) war es mit Berlin das trockenste Bundesland. Rund 30 Stunden (43 Stunden) zeigte sich die Sonne. Entlang einer Luftmassengrenze setzten am 29. verbreitet starke Schneefälle ein.

Schleswig-Holstein: Schleswig-Holstein erlebte im Januar 1,9 °C (0,3 °C) sowie rund 70 l/m²(64 l/m²) Niederschlag. Etwa 35 Stunden (39 Stunden) lachte die Sonne. Am 21. gab es im sturmerprobten Norden teilweise Orkanböen. Am Leuchtturm Kiel konnten sogar 125 km/hfestgehalten werden.

Thüringen: Thüringen erfassten die Experten -0,3 °C (-1,3 °C), 65 l/m² (51 l/m²) Niederschlag und 20 Stunden (43 Stunden) Sonnenschein. Damit war es im Januar ein vergleichsweise kaltes und sonnenscheinarmes Bundesland. Am 26. beeinträchtigten Schnee und glatte Straßen den Verkehr besonders in Ost- und Nordthüringen. So standen Lastwagen auf der A38 quer, aber auch die A4 war im gesamten Verlauf durch Thüringen witterungsbedingt betroffen.

Quelle: DWD

Beobachtungen zum Klimawandel: +1,6°C Anstieg der Durchschnittstemperatur in Europa

Mit einem Anstieg von +1,6°C der Durchschnittstemperatur in Europa war das Jahr 2020 das wärmste Jahr, deutlich (+0,4°C) über dem Rekord- Hitzejahr 2019 (Copernicus- Klimawandeldienst).

Die globale, weltweite Durchschnittstemperatur auf der gesamten Weltkugel erhöhte sich im Jahr 2020 um 1,2°C auf 14,9°C gegenüber dem Refernzzeitraum der vorindustriellen Zeit (1850 – 1900). Wie die globale Durchschnittstemperatur sowie deren Veränderungen einzuschätzen sind, könnt Ihr auf dieser Seite der Webseite lesen.

Angesichts des deutlichen Klimawandels kann der derzeitige, berechtigte Fokus auf die Pandemie nicht als Entschuldigung herangezogen werden, den Kampf zur Begrenzung des Klimawandels zu vernachlässigen. Im Gegensatz zum Klimawandel werden die Folgen der Pandemie nur eine zeitlich begrenzte Erscheinung sein, der Klimawandel wird noch unsere Nachkommen beschäftigen.

Deutliche Worte spricht Peters Tara, der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie WMO und mahnt klimaangepasstes Handeln an:

„Wenn wir aber nicht die Treibhausgase reduzieren und den Klimawandel in Angriff nehmen, hat das auf Jahrhunderte hinaus Folgen für die Wirtschaft, die Lebensbedingungen und die Ökosysteme auf dem Land und im Meer.“

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Dezember 2020

Offenbach, 30. Dezember 2020 – Nach dem sonnigen Vormonat gestaltete sich die Witterung im Dezember sehr wolkenreich und trüb. Das charakteristische „Schmuddelwetter“ wurde dabei mal von mäßig kalten, mal von ungewöhnlich milden Temperaturen begleitet. Ein landesweiter Temperatursturz von gut 10 Grad sorgte zum 1. Weihnachtsfeiertag in den Mittelgebirgen für ei-ne weiße Überraschung. Am 27. brachte Tief „Hermine“ dem Westen Sturm und dem Bergland weiteren Schnee. Alles in allem verabschiedete sich das Jahr 2020 mit einem zu warmen, trockenen und sehr sonnenscheinarmen Dezember. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Vor Weihnachten ungewöhnlich mild, dann Temperatursturz
Der Temperaturdurchschnitt lag im Dezember 2020 mit 3,0 Grad Celsius (°C) um 2,2 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,8 Grad. Die erste Monatsdekade zeigte sich mäßig kalt mit frostigen Nächten. Dann wurde es zunehmend milder. Am 23. erreichte die Temperaturkurve ihren Höhepunkt. In der Westhälfte Deutschlands wurde es mit über 15 °C sogar ungewöhnlich mild. Die höchste Temperatur erfasste Müllheim, südwestlich von Freiburg, mit 16,6 °C. Am Heiligen Abend drehte die Strömung auf Nord und landesweit gingen bis zum 2. Weihnachtsfeiertag die Temperaturen nach und nach um gut 10 °C zurück. Schließlich kam die Kaltluft auch im Süden des Landes an: Am 27. wurde in Oberstdorf mit -15,0 °C der niedrigste Wert, abseits der Berggipfel, gemessen.

Viel Niederschlag in den Weststaulagen, in der Osthälfte häufig erheblich zu trocken 
Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Dezember 2020 nur 80 Prozent seines Solls von 70 l/m². Tiefs brachten immer wieder Niederschläge, die sich jedoch schwerpunktmäßig auf die Westhälfte des Landes konzentrierten. Insbesondere in Staulagen der dortigen Mittelgebirge kamen im Monatsverlauf über 150 l/m² zusammen. Spitzenreiter war Baiersbronn-Ruhestein, nordwestlich von Freudenstadt im Nordschwarzwald, mit über 220 l/m². Die höchste Tagessumme erfasste am 22. die Station Hoherodskopf im Vogelsberg mit 46,2 l/m². Deutlich trockener blieb es im Lee der zentralen Mittelgebirge sowie in den östlichen Landesteilen. Hier und da fielen keine 15 l/m². Schneefälle, die hauptsächlich im Bergland für Winterfeeling sorgten, gab es vor allem in der ersten Dekade und zum Monatsende. Besonders im Südschwarzwald und Allgäu konnte man über 20 Schneetage zählen. Lenzkirch-Ruhbühl im Südschwarzwald meldete zum Jahresende mit gut 28 cm die höchste Schneedecke abseits der Berggipfel.

Ein vielerorts sehr wolkenverhangener Dezembermonat
Mit etwa 35 Stunden verfehlte der Sonnenschein sein Soll von 38 Stunden um 10 Prozent. Am häufigsten lachte die Sonne mit über 70 Stunden Richtung Allgäu, in Sachsen sowie in der Nie-derlausitz. Der Norden Bayerns und die mittleren Landesteile kamen teilweise nur auf gut 15 Sonnenstunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Dezember 2020
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Schleswig-Holstein kam im Dezember auf 4,3 °C (1,8 °C) sowie rund 64 l/m² (73 l/m²) Niederschlag. Hamburg erreichte 4,3 °C (2,0 °C) und erfasste abgerundet 62 l/m² (70 l/m²). Im nördlichsten Bundesland schien die Sonne 22 Stunden (35 Stunden), in der Hansestadt waren es knapp 25 Stunden (31 Stunden). Am 27. brachte Tief „Hermine“ den Küsten schweren Sturm und in der Nacht zum 29. den südlichen Regionen gebietsweise den ersten Schnee.

Niedersachsen und Bremen: Niedersachen erreichte 4,3 °C (1,9 °C), etwa 60 l/m² (70 l/m²) und gut 30 Sonnenstunden (32 Stunden). Bremen war mit 4,7 °C (2,2 °C) die wärmste und mit rund 74 l/m² (64 l/m²) eine nasse Region. Die Sonne zeigte sich 32 Stunden (33 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Hier meldete der DWD eine Temperatur von 3,1 °C (1,1 °C), knapp 48 l/m² (52 l/m²) Niederschlag und 26 Sonnenstunden (37 Stunden). Am Morgen des 29. gab es zeit- und gebietsweise die erste dünne Schneedecke des Winters.

Brandenburg und Berlin: Brandenburg erzielte 3,0 °C (0,9 °C) und trockene 25 l/m² (50 l/m²). Berlin erreichte 3,3 °C (1,2 °C) und als niederschlagsärmstes Bundesland spärliche 21 l/m (53 l/m²). Besonders trocken war es auch in der Niederlausitz. Cottbus meldete im gesamten Monat keine 15 l/m². Die Sonne zeigte sich in Berlin mit knapp 50 Stunden (35 Stunden) und in Bran-denburg mit etwa 54 Stunden (36 Stunden) recht häufig. Nach Sachsen waren diese Länder die sonnigsten Gebiete.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt registrierte 3,3 °C (1,2 °C). Mit etwa 25 l/m² (47 l/m²) war es ein sehr trockenes Bundesland. Bad Lauchstädt (Saalekreis) erfasste gerade einmal 13 l/m². Knapp 48 Stunden (36 Stunden) schien die Sonne.

Sachsen: Sachsen erfasste 2,5 °C (0,3 °C). Mit mageren 25 l/m² (60 l/m²) und fast 64 Stunden (41 Stunden) war der Freistaat ein niederschlagsarmes und das sonnenscheinreichste Gebiet. Um den 21. verzauberten Eisnebelschleier die Wälder im Erzgebirge in eine Winterlandschaft.

Thüringen: Thüringen war im Dezember mit 2,2 °C (0,0 °C) ein vergleichsweises kühles Gebiet und mit rund 37 l/m² (64 l/m²) in der Fläche deutlich zu trocken. Stauniederschläge brachten le-diglich im Thüringer Wald viel Nass. In Neuhaus-Steinheid gab es dabei über 120 l/m². Die Sonne schien im Mittel knapp 37 Stunden (36 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Im Dezember war NRW mit 4,6 °C (2,3 °C) nach Bremen das zweitwärmste Bundesland. Die Niederschlagstöpfe sammelten aufgerundet 70 l/m² (88 l/m²) ein. Zudem schien die Sonne knapp 35 Stunden (37 Stunden). Am 27. brachte Tief „Hermine“ vielerorts stürmischen Wind. Böen erreichten 75 bis 90 km/h. Aachen-Orsbach erfasste sogar 91,4 km/h.

Hessen: Hier betrug die Mitteltemperatur 3,1 °C (0,8 °C). Dazu brachten viele Wolken etwa 72 l/m² (77 l/m²). Bis auf den äußersten Norden wurden am 1. verbreitet um 5 cm Schnee gemessen. In Oberzent-Beerfelden (Odenwaldkreis) fielen sogar 10 cm. Zur Wintersonnenwende setze Dauerregen ein, der allein am 22. in Mittel- und Südhessen örtlich mehr als 40 l/m² brachte. Die deutschlandweit höchste Tagessumme meldete dabei der Hoherodskopf im Vogelsberg mit 46,2 l/m². Hessen war mit rund 23 Stunden (32 Stunden) das sonnenscheinärmste Bundesland.

Rheinland-Pfalz: Der Dezember brachte eine Temperatur von 3,7 °C (1,3 °C) und niederschlagsreiche 87 l/m² (76 l/m²). Damit war Rheinland-Pfalz die zweitnasseste Region. In der Vulkaneifel, wie in Densborn, fielen sogar über 150 l/m². Die Sonne zeigte sich in Rheinland-Pfalz gut 27 Stunden (38 Stunden).

Saarland: Hier verbuchte der DWD eine Temperatur von 4,3 °C (1,5 °C). Mit einer Niederschlagssumme von rund 130 l/m² (98 l/m²) war das kleinste Flächenland die mit Abstand nasseste und mit aufgerundet 25 Stunden (40 Stunden) eine der sonnenscheinärmsten Regionen.

Baden-Württemberg: Mit 2,6 °C (0,3 °C) war Baden-Württemberg im Dezember das zweitkühlste Bundesland. Dazu wurden 70 l/m² (82 l/m²) Niederschlag und 35 Sonnenstunden (45 Stunden) gemessen. Am 22. und 23. stiegen die Höchstwerte am Oberrhein auf ungewöhnlich milde 14 bis 17 °C. Müllheim, südlich von Freiburg, registrierte dabei mit 16,6 °C die bundesweit höchste Temperatur. Oberhalb von 700 m lag dagegen an über 20 Tagen Schnee. Lenzkirch-Ruhbühl (Südschwarzwald) meldete zum Jahresende mit gut 28 cm Schnee die höchste Schneedecke abseits der Berggipfel. Baiersbronn-Ruhestein, nordwestlich von Freudenstadt, übermittelte mit knapp über 220 l/m² den bundesweit höchsten Dezemberniederschlag.

Bayern: Der Freistaat war mit 1,2 °C (-0,6 °C) die kühlste Region. Oberstdorf meldete am 27. mit -15,0 °C nicht nur die deutschlandweit niedrigste Dezembertemperatur, sondern auch gleichzeitig den tiefsten Wert im gesamten Jahr 2020. Gerundete 48 l/m² (76 l/m²) Niederschlag fielen in Bayern vom Himmel. Im Allgäu gab es mit über 120 l/m² nicht nur höhere Mengen, sondern auch die meisten Tage mit Schnee. Hier sticht Oberstdorf hervor und meldete 27 Tage mit der weißen Pracht. Daneben zeigte sich die Sonne in Bayern rund 39 Stunden (44 Stunden). In Franken und der Oberpfalz schien sie mit unter 15 Stunden ungewöhnlich selten. Im Unterschied dazu präsentierte sich die Sonne im Alpenvorland 50 bis 70 Stunden.

(Text: DWD)

Beobachtungen zum Klimawandel: 2020 bestätigt als zweitwärmstes Jahr den fortschreitenden Klimawandel

Offenbach, 30. Dezember 2020 – Das Jahr 2020 ist in Deutschland mit einer Jahresmitteltemperatur von 10, 4 Grad Celsius (° C) das zweitwärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Geringfügig wärmer war nur das Jahr 2018 mit 10,5 °C gewesen. Auf den folgenden Plätzen liegen mit knappem Abstand 2019 und 2014 mit jeweils 10,3 °C. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen. Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD: „Das sehr warme Jahr 2020 darf uns nicht kalt lassen. Die wissenschaftlichen Klimafakten des nationalen Wetterdienstes sind alarmierend. Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln.“ Dies unterstrichen auch weitere Klimadaten des DWD: So seien hierzulande neun der zehn wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert beobachtet worden, davon die vier wärmsten Jahre in der zurückliegenden Dekade 2011-2020. Diese Dekade war zugleich die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Kennzeichnend für das vergangene Jahr war zudem: 2020 war sehr sonnenscheinreich und das Dritte zu trockene Jahr in Folge.


Milder Winter und langanhaltende Hitzewelle im August
Der Temperaturdurchschnitt lag im Jahr 2020 mit 10,4 Grad Celsius (°C) um 2,2 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,5 Grad. Bis auf den Mai fielen alle Monate zu warm aus. Januar, Februar, April und August zeigten dabei mit einer Abweichung von über 3 Grad die höchsten positiven Temperaturanomalien. Auch wenn mit -15,0 °C die tiefste Jahrestemperatur in Oberstdorf am 27. Dezember gemessen wurde, traten die in der Fläche kältesten Nächte in der letzten Märzdekade auf. Den ersten meteorologischen Sommertag gab es am 17. April in der Mitte und im Süden. Zwischen dem 5. und 22. August etablierte sich über Deutschland eine teils sehr heiße und feuchte Witterung. Dabei kletterten die Höchstwerte auf über 35 °C. Am höchsten stieg das Quecksilber am 9. August in Trier-Petrisberg mit 38,6 °C. Am Ende wurde 2020 nach 2018 das zweitwärmste Jahr seit Messbeginn im Jahr 1881.

Verbreitet zu trocken, insbesondere in der Westhälfte
Mit rund 710 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte 2020 nur gut 90 Prozent seines Solls von 789 l/m². Damit waren von den letzten 10 Jahren 9 zu trocken, nur 2017 war feuchter als normal. Dürre und Regen, teilweise mit Überflutungen, lagen 2020 häufig nah beieinander. Am 3. August meldete Aschau-Innerkoy, südöstlich von Rosenheim, mit 154,4 l/m² die größte Tagessumme. Die höchsten Jahresmengen gingen mit bis zu 2000 l/m² im Schwarzwald und an den Alpen nieder. Am trockensten blieb es mit unter 500 l/m² in vielen Teilen Nordostdeutschlands. Beachtenswerte Schneefälle waren eine Rarität und fokussierten sich vor allem auf das höhere Bergland. In der Südhälfte kamen Ende Februar und Anfang Dezember aber auch mal im Flachland die Schneefans auf ihre Kosten. Die mächtigste Schneedecke des Jahres weitab der Gipfellagen gab es in Zinnwald-Georgenfeld, Osterzgebirge, am 5. Februar mit 37 cm.

Deutschland erlebte das viertsonnigste Jahr seit Messbeginn
Mit etwa 1901 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 1544 Stunden um gut 20 Prozent. Damit nahm 2020 den vierten Platz der sonnigsten Jahre seit Messbeginn 1951 ein. Über 2000 Stunden schien sie vor allem im Süden. Vergleichsweise sonnenscheinarm blieb es dagegen in der norddeutschen Tiefebene und in den zentralen Mittelgebirgen.




Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2020
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Im nördlichsten Bundesland betrug die Mitteltemperatur im Jahr 2020 10,5 °C (8,3 °C) und die Niederschlagsmenge fast 733 l/m² (788 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte rund 1855 Stunden (1567 Stunden). In der Hansestadt lag die Temperatur bei 11,0 °C (8,8 °C), die Niederschlagssumme bei rund 687 l/m² (750 l/m²) und die Sonnenscheindauer bei abgerundet 1851 Stunden (1507 Stunden). Im Februar sorgten mehrere Sturmfluten für schwere Schäden an der Westküste von Sylt. Hamburg registrierte den nassesten Februar seit Messbeginn. Im August meldete die Station Hamburg-Neuwiedenthal an elf Tagen Höchsttemperaturen von über 30 °C und damit einen neuen Augustrekord für die Hansestadt.

Niedersachsen und Bremen: Niedersachen erreichte im Mittel 10,8 °C (8,6 °C) sowie rund 689 l/m² (746 l/m²). Mit gut 1771 Sonnenstunden (1456 Stunden) war es das sonnenscheinärmste Bundesland. Bremen war mit 11,2 °C (8,9 °C) die zweitwärmste Region. Rund 625 l/m² (727 l/m²) Niederschlag und rund 1831 Sonnenstunden (1474 Stunden) wurden gemessen. Niedersachsen und Bremen erlebten 2020 den nassesten Februar sowie insgesamt den zweitwärmsten Winter seit Datenerfassung. Trockenheit im April begünstige einen Moorbrand bei Papenburg im Emsland, bei dem am 18. April etwa 32 ha in Flammen standen. Am 14. Juni sorgten Starkregenfälle zu wetterbedingten Unfällen und Überflutungen. In Damme, Landkreis Vechta, waren zahlreiche Geschäfte und auch ein Krankenhaus betroffen. Im August gab es in Bremerhaven erstmals an acht Tagen Höchstwerte von über 30 °C.

Mecklenburg-Vorpommern: Im nordöstlichen Bundesland ermittelte der DWD 10,4 °C (8,2 °C), 551 l/m² (595 l/m²) Niederschlag und 1893 Sonnenstunden (1648 Stunden). Am 15. Januar stiegen die Tageshöchstwerte, wie in Anklam, auf ungewöhnlich milde 14,8 °C. An zahlreichen Stationen wurden neue Temperaturrekorde verzeichnet. Der Winter verabschiedete sich als wärmster seit Messbeginn im Jahr 1881. Im letzten Märzdrittel wurden die frostigsten Nächte des Winterhalbjahres beobachtet. Am 14. Oktober bewirkte ein Nordoststurm eine Sturmflut mit fünf Meter hohen Wellen. Wie in Wismar stiegen die Pegel an manchen Orten auf 1,40 Meter.

Brandenburg und Berlin: Brandenburg meldete 2020 eine Temperatur von 10,8 °C (8,7 °C). Berlin erreichte 11,4 °C (9,1 °C) und war das mit Abstand wärmste Bundesland. Mit rund 492 l/m² war die Hauptstadt (573 l/m²) die trockenste Region. In Brandenburg waren es rund 499 l/m² (557 l/m²). Stellenweise, wie in Grünow in der Uckermark, gab es keine 400 l/m² Niederschlag. Die Sonne zeigte sich in Brandenburg gut 1925 Stunden (1634 Stunden). In Berlin waren es 1941 (1635) Stunden. Trotz des wärmsten Winters seit Messbeginn musste wegen herabfallender Eiszapfen am 26. Januar das Gelände rund um den Berliner Fernsehturm gesperrt werden. In der letzten Märzdekade wurden die frostigsten Nächte des Winterhalbjahres gemessen. Erstmals in einem August meldete Potsdam an 15 Tagen Temperaturen von über 30 °C. Nach monatelanger Trockenheit schickte das Tief „Xyla“ am 26. September mit überregionalen 15 bis 45 l/m² den langersehnten Landregen.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt war voraussichtlich mit 10,8 °C (8,7 °C) eine vergleichsweise warme und mit rund 495 l/m² (548 l/m²) eine der trockensten Regionen. Rund 1917 Stunden (1522 Stunden) schien die Sonne. Im letzten Märzdrittel wurden die kältesten Nächte des Winterhalbjahres beobachtet. In Bottendorf/Klein Germersleben, südwestlich von Magdeburg, wurden am 13. Juni bei schweren Gewittern enorme 133,4 l/m² gemessen. Das ist eine der höchsten Tagesniederschläge seit Aufzeichnungsbeginn in Sachsen-Anhalt. Es folgten der wärmste August, ein ungewöhnlich sonniger September und einer der trockensten Novembermonate.

Sachsen: Der Freistaat kam 2020 zwar auf warme 10,3 °C (8,1 °C), gehörte aber zu den kühleren Regionen. Fast 695 l/m² (699 l/m²) prasselten vom Himmel – bei rund 1891 Sonnenstunden (1549 Stunden). Sachsen erlebte den zweitwärmsten Februarmonat seit Messbeginn, meldete aber auch am 5. Februar mit 37 cm in Zinnwald-Georgenfeld, Osterzgebirge, die höchste Schneedecke des Jahres abseits der Gipfel. Anschließend wurden Ende März die frostigsten Nächte des Jahres beobachtet. Im April konnte man in Sohland an der Spree weitere 23 Frosttage zählen. Der Sommer brachte dann einen der wärmsten Augustmonate. Der meteorologische Herbst startete mit dem drittwärmsten September. Nach einem zu trockenen Sommerhalbjahr brachte Tief „Gisela“ am 14. Oktober verbreitet zwischen 20 und 40, örtlich sogar bis 50 l/m². Dafür verfehlten der November und Dezember ihre Niederschlagsziele erheblich.

Thüringen: Thüringen war im Jahr 2020 mit 10,0 °C (7,6 °C) das zweitkühlste Gebiet. Dazu wurden rund 669 l/m² (700 l/m²) Niederschlag und gut 1839 Sonnenstunden (1486 Stunden) gemeldet. Nach dem zweitwärmsten Februar seit Messbeginn traten in den letzten Märztagen die frostigsten Nächte des gesamten Winterhalbjahres auf. Dachwig, nordwestlich von Erfurt, meldete vom 23. bis zum 25. März dreimal hintereinander -10 °C. Mit dem Sommer kamen Starkregen im Juni und ein ungewöhnlich warmer August. Der November verlief äußert trocken und ging auch als Drittsonnigster in die Geschichtsbücher ein.

Nordrhein-Westfalen: 2020 gehörte NRW mit 11,1 °C (9,0 °C) zu den wärmsten Regionen. Die Niederschlagstöpfe sammelten abgerundet 746 l/m² (875 l/m²) ein. Im Ländervergleich belegte NRW mit gut 1756 Stunden (1440 Stunden) den vorletzten Platz der sonnenscheinärmsten Regionen. Am 9. Januar lösten tiefhängende Wolken am Kölner Dom einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Grund: Sie wurden für Qualm eines Feuers gehalten. Am 10. 2. sorgte Sturmtief „Sabine“ verbreitet für schwere Sturmböen. Am 23. Februar wurden vor Ankunft des Sturmtiefs „Yulia“ viele Karnevalsumzüge abgesagt. Wegen großer Trockenheit brachen im April zahlreiche Brände aus. So wurden am 20. April bei Gummersbach 75 und bei einem mehreren Tage wütenden Feuer bei Niederkrüchten an der niederländischen Grenze 10 ha Wald und Heide zerstört. Auch im Mai gab es vereinzelte großflächige Waldbrände. Der Wonnemonat war der zweittrockenste seit Messbeginn. Der Sommer brachte den neben 2003 den wärmsten August. An bis zu 14 Tagen stieg das Quecksilber auf über 30 °C. Tönisvorst meldete mit 14 Hitzetagen sogar einen neuen Augustrekord. Auf einen ungewöhnlich sonnigen September folgte mit vielen Regenfällen ein extrem sonnenscheinarmer Oktobermonat.

Hessen: Hier betrug die Jahresmitteltemperatur 10,4 °C (8,2 °C). Mit fast 644 l/m² (793 l/m²) und rund 1860 Stunden (1459 Stunden) Sonnenschein war es deutlich zu trocken und sonnenscheinreich. Am 9. Februar warfen schwere Sturmböen des Sturmtiefs „Sabine“ einen Baukran auf das Dach des Frankfurter Doms. Am 17. Februar zeigte das Quecksilber um 0 Uhr in Schaafheim-Schlierbach, südwestlich von Aschaffenburg, warme 18 °C. In trockener und klarer Luft ging die Temperatur am Morgen des 1. April in Fulda auf -7,7 °C zurück. Dies ist dort ein neuer Aprilrekord in der bis 1949 zurückreichenden Reihe. Im Anschluss erlebte Hessen bei deutlichem Niederschlagsdefizit das zweitsonnigste Frühjahr. Bald wurde die Trockenheit vielerorts zum Problem. Signifikante Niederschläge und damit eine leichte Entspannung der Dürrelage brachten nur der Juni und August. Am 9. August wurden in Frankfurt sehr heiße 37,5 °C gemessen. Insgesamt brachte der Hochsommermonat dem Rhein-Main-Gebiet bis zu 12 Hitzetage. Der Sommer verabschiedete sich mit dem zweitwärmsten Augustmonat. Auf den extrem sonnigen September folgte dann ein ungewöhnlich sonnenscheinarmer Oktober. Erst im November lachte die Sonne wieder häufiger. Der Herbst endete deutlich zu trocken auch zu warm. Eine oft niederschlagsreiche Witterung stellte sich dann im Dezember ein.

Rheinland-Pfalz: Das Jahr 2020 brachte eine Temperatur von 10,9 °C (8,6 °C). Die Niederschlagsmenge erreichte fast 650 l/m² (807 l/m²) und die Sonne zeigte sich gut 1892 Stunden (1507 Stunden). Auf sehr niederschlagsreiche Wintermonate, die am 28. Februar auch mal eine Schneedecke zauberten, folgte ein sehr trockenes Sommerhalbjahr. Dieses umfasste sogar das sonnigste Frühjahr seit Messbeginn. Trockenheit wurde mehr und mehr zum Problem. Obwohl Juni und August häufiger Niederschläge brachten, verschärfte sich die Dürrelage weiter. In der Region Rheinhessen war sogar ein erhebliches Niederschlagsdefizit zu beobachten. Mit dem August kam dann der Hitzepeak. Am 9. August meldete Trier-Petrisberg mit 38,6 °C die höchste Jahrestemperatur. In der Bilanz wurde es der zweitwärmste August, auf den der sonnenscheinärmste Oktober seit 1998 und der zweitsonnigste November folgten. 2020 verabschiedete sich mit einem niederschlagsreichen Dezember.

Saarland: Hier erfasste der DWD eine Temperatur von 11,4 °C (8,9 °C). Damit gehörte das Saarland zu den wärmsten Regionen im Jahr 2020. Es fielen rund 881 l/m² (945 l/m²) im Jahresverlauf. Der April schenkte den Saarländern mit im Schnitt fast 10 Stunden am Tag außergewöhnlich viel Sonnenschein und der Sommer ließ den zweitwärmsten August zurück. Der Hochsommermonat brachte, wie in Saarbrücken-Burbach, bis zu 23 Sommer- und bis zu 13 Hitzetage. Oktober und Dezember flankierten als wolken- und niederschlagsreiche Monate den zweitsonnigsten November. Insgesamt schien die Sonne 2020 im Flächenmittel rund 1959 Stunden (1571 Stunden).

Baden-Württemberg: Die Wetterstationen erfassten 2020 im Schnitt 10,4 °C (8,1 °C) und knapp 781 l/m² (980 l/m²) Niederschlag. Damit war Baden-Württemberg eine vergleichsweise kühle und nasse, aber mit fast 2053 Stunden (1607 Stunden) auch die sonnigste Region. So begann das Jahr mit dem drittsonnigsten Januar seit Messbeginn 1951. Statt Winterwetter herrschte in der Nacht zum 9. Februar mit Temperaturen um 15 °C am ganzen Oberrhein eine frühlingshafte Wärme. Am 10. Februar verursachte Sturmtief „Sabine“ schwere Sturm- und Orkanböen. Am 16. Februar zog das Quecksilber noch einmal an und kletterte im Rheingraben tagsüber auf frühsommerliche 20 °C und mehr. Müllheim, südwestlich von Freiburg, meldete dabei 21,5 °C. Am 17. April gab es mit Tageshöchstwerten von über 25 °C den ersten Sommertag. Ende Juli brachte eine Hitzewelle Temperaturen von über 35 °C. Rheinfelden erlebte dabei am 31. Juli extrem heiße 38,5 °C. Spätsommerlich verlief auch noch der September. Entlang des Rheins wurden sogar noch einmal bis zu 18 Sommertage registriert. Auf den sonnenscheinärmsten Oktober der vergangenen 20 Jahre folgte dann der zweitsonnigste November seit Messbeginn.

Bayern: Bayern war mit 9,5 °C (7,5 °C) das mit Abstand kühlste und mit rund 849 l/m² (941 l/m²) das zweitnasseste Bundesland. Im Sonnenscheinranking nahm der Freistaat mit fast 1965 Stunden (1595 Stunden) den zweiten Platz ein. Wiederholte sehr milde Witterungsabschnitte machten Schneefälle und strenge Fröste in den diesjährigen Wintermonaten zur Seltenheit. Am 10. Februar verursachte Sturmtief „Sabine“ verbreitet schwere Sturm- und Orkanböen. In Fürstenzell bei Passau wurden sogar 154 km/h gemessen. Am 20. März sorgte eine markante Kaltfront zu großen Temperaturunterschieden. Während die Temperatur in Hof um 15 Uhr 6 °C anzeigte, waren es in Regensburg noch ungewöhnlich milde 20°C. Am 14. Juni mussten in Grainau, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, hunderte Menschen von der Feuerwehr evakuiert werden, nach dem wegen heftiger Starkregengewitter der Hammersbach über die Ufer getreten war. Anfang und Ende August verursachten im Süden Bayerns Dauerniederschläge Überflutungen und Hochwasser. Am 3. August meldete Aschau-Innerkoy, südöstlich von Rosenheim, mit 152,4 l/m² den deutschlandweit höchsten Tagesniederschlag im Jahr 2020. Mit fast 2200 l/m² Jahresniederschlag waren die Chiemgauer Alpen die nasseste Region. Ein Föhnsturm brachte am 3. Oktober nochmals sehr milde Temperaturen. In Kiefersfelden-Gach, Landkreis Rosenheim, wurden 24,6 °C erreicht. Die bundesweit tiefste Jahrestemperatur betrug -15,0 °C und wurde am 27. Dezember aus Oberstdorf gemeldet.
(Text und Bilder: DWD)

Beobachtungen zum Klimawandel: Niedrigwasser im Dezember!

Wie groß die Auswirkungen der letzten Dürresommer ist, zeigt sich noch im Dezember 2020: Niedrigwasser in den Flüssen! Viele Schiffe auf dem Rhein können nur noch 50% Ladung übernehmen, weil der Rheinpegel ungewöhnlich niedrig für diese Jahreszeit ist. Auch andere große Flüsse führen Niedrigwasser, wie Elbe und Donau. An Nicolaus 2020 meldeten beispielsweise folgende Pegel:

Pegellangjähriger DurchschnittspegelPegel 06.12.20
Rhein Worms213 cm88 cm
Elbe Dresden210 cm109 cm
Elbe Dömitz235 cm99 cm
Donau Donauwörth132 cm40 cm
Weser Hameln183 cm 67 cm

Und so schnell wird sich die Wassersituation nicht ändern, denn gerade eben meldet das EU- Erdbeobachtungsprogramm „Kopernikus“ den wärmsten November seit der Wetteraufzeichnung überhaupt, ganze 0,8°C höher als das 30- Jahres- Mittel. „Diese Rekorde stimmen mit dem langfristigen Erwärmungstrend des globalen Klimas überein.“ Das sagt kein geringerer als Carlo Buontempo, der Leiter des Copernicus- Dienstes zur Erforschung des Klimawandels.

Warum 0,8° in 30Jahren keine Kleinigkeit, sondern ein großer Schritt in den Klimawandel ist, könnt Ihr hier noch einmal lesen.

Über Copernicus

Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, das sich mit unserem Planeten und seiner Umwelt zum größtmöglichen Nutzen aller europäischen Bürger befasst. Es bietet Informationsdienste auf der Grundlage von satellitengestützter Erdbeobachtung und In-situ-Daten (Nicht-Weltraumdaten) an.

Das Programm wird von der Europäischen Kommission koordiniert und verwaltet. Es wird in Partnerschaft mit den Mitgliedstaaten, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT), dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF), den EU-Agenturen und Mercator Océan umgesetzt.

Hitzewelle am 26.07.2019 mit Spitzenwerten von 39 – 40°C, mit Höchstwerten der jemals gemessenen Temperaturen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. (Quelle ESA)

Riesige Mengen an globalen Daten von Satelliten und bodengebundenen, luftgestützten und seegestützten Messsystemen werden verwendet, um Informationen bereitzustellen, die Dienstleistern, Behörden und anderen internationalen Organisationen helfen, die Lebensqualität der europäischen Bürger zu verbessern.

Die angebotenen Informationsdienste sind für ihre Nutzer frei und offen zugänglich, so z.B. hier: www.copernicus.eu

Beobachtungen zum Klimawandel: Trockenheit im Sommerhalbjahr 2020

Sommer 2020 – staubtrockene Böden das dritte Jahr in Folge

Offenbach, 14. Oktober 2020 – Obwohl sich der Sommer 2020 über weite Strecken wechselhaft präsentierte, waren ausgetrocknete Böden und deren Auswirkungen vor allem für die Landwirtschaft erneut ein großes Thema. Ursache der Trockenheit war das sehr niederschlagsarme Frühjahr 2020. Es brachte nur etwa die Hälfte der üblichen Regenmenge und war damit das sechsttrockenste seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Der Sommer erreichte dann zwar – über Deutschland gemittelt – fast das vieljährige Niederschlagsmittel, konnte damit aber das Bodenwasserdefizit kaum verringern. Im Vergleich zu den üblichen Werten fiel der Sommer im Westen Deutschlands am trockensten aus. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) über die Entwicklung der Bodenfeuchte im Sommerhalbjahr 2020.

Im Frühling 2020 abermals starke Trockenheit
Nach dem sehr nassen Februar waren die Bodenwasservorräte im Großteil Deutschlands zumindest bis in 60 cm Tiefe aufgefüllt, nur etwa vom Thüringer Becken bis zur Lausitz erfolgte in dieser Schicht keine komplette Auffüllung. Von Mitte März bis Ende April setzte sich jedoch sehr niederschlagsarme, sonnige und häufig windige Witterung durch. Sie sorgte für erneute Wasserknappheit in der Vegetationsperiode 2020. Bis Ende April trockneten vor allem die obersten Bodenschichten stark aus. Im Deutschlandmittel lag die Bodenfeuchte (unter Gras und sandigem Lehm) im April in 0 bis 60 cm Tiefe mit nur 68 Prozent nutzbarer Feldkapazität (nFK) (*) so niedrig wie noch nie in einem April seit 1991. Wintergetreide zeigte im Laufe des Aprils erste Trockenstresssymptome und die frisch ausgesäten Sommerkulturen liefen vielerorts nur langsam und ungleichmäßig auf. Vor allem in der zweiten Monatshälfte kam es zu mehreren, teils großflächigen Waldbränden. Im Mai 2020 schwächten besonders in der Südosthälfte gelegentliche Niederschläge die Trockenheit etwas ab. Aufgrund der insgesamt deutlich unterdurchschnittlichen Regenmengen im Mai verringerte sich das Defizit der Bodenfeuchte gegenüber dem April aber kaum.

Sommer 2020: Durchwachsen aber trotzdem vielerorts zu trocken
Der Sommer erhielt zwar rasch das Etikett „typisch mitteleuropäischer Schaukelsommer“. Dies galt aber vor allem für die Temperaturen – weniger für die Niederschläge – und schloss den heißen August noch nicht mit ein. Letztlich lagen die Temperaturen um fast 2 Grad höher als im Mittel 1961-1990. Zu Sommerbeginn waren die Böden deutlich trockener als üblich. Der durchschnittlich nasse und nur leicht zu warme Juni konnte das Bodenwasserdefizit verringern und vielerorts Ernteeinbußen bei Raps und Getreide verhindern. Im Gegensatz dazu war der Juli mit nur rund zwei Dritteln des Niederschlagssolls im Deutschlandmittel markant zu trocken. Somit sank die Bodenfeuchte deutlich ab. Mais, Zuckerrüben, Grünland, Obstgehölze und die Wälder litten zunehmend unter der Trockenheit, Getreide war hingegen kaum noch betroffen. Am stärksten waren die Auswirkungen in den besonders trockenen Regionen vom Südwesten Deutschlands bis nach Sachsen. In Südbayern und im äußersten Norden war die Wasserversorgung der Pflanzen hingegen meist gut.

Im heißen und zunächst sehr niederschlagsarmen August verschärfte sich die Bodentrockenheit rasch. Die Feuchte sank auf die niedrigsten Werte der Saison 2020 – im Flächenmittel auf 53 Prozent nFK in den obersten 60 cm. In weiten Landesteilen waren die Böden noch etwas trockener, südlich der Donau hingegen weitaus feuchter. Im zweiten Monatsdrittel sorgten zahlreiche Gewitter vielerorts, aber nicht überall für leichte Entspannung. Lokal führte Starkregen sogar zu Überflutungen und Erosion, weil der ausgedörrte Boden die plötzlichen Wassermassen kaum aufnehmen konnte. Gegen Monatsende feuchtete kühles und teils nasses Wetter die obersten Bodenschichten an und begünstigte die Rapsaussaat.

Die Trockenheit zog sich bis in den Herbst
Im September setzt sich jedoch nochmals anhaltend trockenes und sehr warmes bis heißes Wetter durch. Die Feuchtigkeit in den obersten Bodenschichten verdunstete rasch wieder, darunter blieben die Böden weiterhin stark ausgetrocknet. Damit dauerte die Durststrecke bei den Wäldern an. Erst im letzten Monatsdrittel stellte sich eher nasses Herbstwetter ein, womit die Feuchte in den obersten Bodenschichten nachhaltig zunahm. Es bestanden gute Bedingungen zur Aussaat von Wintergetreide. Allerdings sind tiefere Bodenschichten derzeit vielerorts immer noch sehr trocken. Der Witterungsverlauf der kommenden Wochen und Monate wird darüber entscheiden, wie schnell und in welchem Ausmaß diese Schichten mit Bodenwasser aufgefüllt werden und wann der Trockenstress für die Wälder endet.

Mittlere Bodenfeuchte August 2018 (in 0 – 60 cm Tiefe unter Gras und sandigem Lehm) in % nutzbare Feldkapazität (% nFK). Mehr Infos über nFK

Mehr Infos über nFK

Mittlere Bodenfeuchte August 2019 (in 0 – 60 cm Tiefe unter Gras und sandigem Lehm) in % nutzbare Feldkapazität (% nFK).
Mittlere Bodenfeuchte August 2020 (in 0 – 60 cm Tiefe unter Gras und sandigem Lehm) in % nutzbare Feldkapazität (% Trockenheit nFK).

Quelle: DWD