Die Trockenheit im Frühjahr 2025

Deutschlandweit war es von Anfang Februar bis Mitte April noch nie seit 1931 so trocken

In Deutschland stellt sich die Wetterlage bis Ostern allmählich um. Die extrem trockene Witterung der vergangenen rund zehn Wochen dürfte ein Ende finden. Seit Beginn der Auswertung 1931 war es in Deutschland im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April noch nie so trocken wie in diesem Jahr. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach Auswertung seiner Klimadatenbank.

Abbildung 1: Niederschlagdefizit in Deutschland vom 1. Februar bis 13. April 2025 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020 © DWD

Im Flächenmittel von Deutschland erfasste der DWD zwischen dem 1. Februar und 13. April 2025 nur rund 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Das entspricht einem Minus beim Niederschlag verglichen mit dem Referenzzeitraum 1991-2020 von etwa 88 Litern oder 68 Prozent. Bisher war es in diesen rund zehn Wochen im Jahr 1976 am trockensten gewesen. Damals fielen mit rund 55 Litern 43 Prozent des vieljährigen Mittels. Außergewöhnlich niederschlagsarm war es 2025 im genannten Zeitraum im Nordwesten Deutschlands. Dort wurden vom DWD verbreitet unter 35 Prozent der üblichen Niederschlagsmengen gemessen. In den südöstlichen Landesteilen waren es zumeist 50 bis 80 Prozent. Nur in wenigen einzelnen Regionen wurde das Niederschlagssoll nahezu erreicht. Bis Mitte nächster Woche kommt es in Deutschland, so die Wettervorhersage des nationalen Wetterdienstes, dann zumindest gebietsweise zu nennenswerten Niederschlägen. Die Trockenheit sollte sich damit wenigstens regional abschwächen.

Abbildung 2: Niederschlagdefizit in Europa vom 1. Februar bis 31. März 2025 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1951-2000 © DWD

Auch weite Teile Europas waren im Februar und März zu trocken
Ein Blick auf die Daten des vom DWD im Auftrag der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) betriebenen Weltzentrums für Niederschlagsklimatologie zeigt: Die Monate Februar und März 2025 waren nicht nur in Deutschland, sondern in einem breiten Streifen von den Britischen Inseln über Mitteleuropa bis in das östliche Europa hinein teils deutlich zu trocken. Das Zentrum des Niederschlagsdefizits erstreckte sich dabei von den Beneluxstaaten über Norddeutschland bis zur schwedischen Ostseeküste sowie ins Baltikum. Teilweise wurden in diesem Gebiet im Februar und März unter 20 Prozent des vieljährigen Niederschlagsmittels der Referenzperiode 1951-2000 erfasst. Im südlichen Europa war es im selben Zeitraum dagegen weitgehend zu nass. So wurden in der Südhälfte Spaniens und Portugals verbreitet mehr als 165 Prozent und regional auch über 200 Prozent der dort üblichen Niederschlagsmengen gemessen.

Text und Grafik: Deutscher Wetterdienst DWD

Warnung vor Dürrejahr

Die Trockenheit in Osteuropa ist dramatisch und kann große Auswirkungen auf den globalen Getreidemarkt haben

Durch die starke Anomalie bei der Bodenfeuchte ist in 2025 die Getreideproduktion gefährdet

Wie der Deutsche Wetterdienst DWD am 02.04.25 mitteilte, berichtet der Klimadienst Clim4Cast von einer starken Anomalie der Bodenfeuchte in Osteuropa. Die Forschenden des Leibniz- Zentrums für Agrarlandsforschung ZALF warnen deshalb: Ein extrem trockener Winter hat die im Sommer 2024 ausgetrockneten Böden in Osteuropa nicht regenerieren können. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit eines Dürrejahres in Osteuropa besonders hoch! Das Leibnizzentrum rät allen Akteuren der Landwirtschaft diese besorgniserregend Entwicklung genau im Auge zu behalten.

Obwohl die Lage in Deutschland derzeit zwar ungewöhnlich aber akut noch nicht besorgniserregend ist, muss uns die Situation in Osteuropa Sorgen bereiten, denn wir hier in Deutschland sind auf dem Getreidemarkt nicht isoliert. Osteuropa wird nicht ohne Grund als die Kornkammer der Welt bezeichnet. Kommt es hier zu dürrebedingten Ernteausfällen, ist davon der globale Getreidemarkt betroffen.

Mit diesen Bulk Carrier wird Getreide auch aus der Ukraine z.B. in Brake/ Unterweser angelandet und an die Futtermittelindustrie im Raum Vechta und Cloppenburg geliefert.

Aber auch in Deutschland muss die derzeitige Trockenheit weiter beobachtet werden. In Nord- und Ostdeutschland hat es wesentlich weniger als in den Vorjahren geregnet, auch hier sind die Böden, besonders betroffen sind die leichten Böden in Ostdeutschland, deutlich zu trocken. So trocken wie bisher noch nie seit der Wetteraufzeichnungen. Bereits im März und April stieg z.B. die Waldbrandgefahr stark an. In einigen Regionen ist auch das Abbrennen von Osterfeuern wegen der extremen Feuchtigkeit in Gefahr und muss eventuell sogar behördlich untersagt werden.

Bei zunehmender Bodentrockenheit ist natürlich auch das Grünland stark betroffen. Besonders in Gefahr gerät der zweite Aufwuchs. Auch beim Grundfutter sind auch bei uns Ernteausfälle nicht auszuschließen.

Lediglich im direkten Bereich der Alpen, in Österreich und in Ungarn sind die Böden ausreichen von der Sommertrockenheit regeneriert.

Allen Landwirtinnen und Landwirten ist zu raten, die Bodenfeuchte in ihrer Region besonders zu beobachten (Tipp: Bodenfeuchteviewer) und Saat- und Pflegetermine sowie das Weidemanagement situationsgerecht zu planen. Ebenfalls ist zu überlegen, welche Futtermittel anstelle von Getreide in der Pferdefütterung alternativ produziert und eingesetzt werden können, falls der Getreidemarkt Engpässe und/oder starke Preissteigerungen zeigt. Besondere Bedeutung hat in dieser Situation natürlich die eigene Produktion von Grundfutter, wie Heu und Stroh. Kommerzielle Kraftfuttermittel sind stark vom Weltmarkt abhängig und mit erheblichen Preisaufschlägen muss schlimmstenfalls gerechnet werden. Für Pensionsbetriebe ohne eigene, an die Pferdezahl angepasste Wiesen-, Weiden und Anbauflächen, kann die Lage in diesem Sommer prekär werden. Pferdebetriebe sollten nicht unvorbereitet auf die durchaus berechtigten Dürrewarnungen der Wissenschaft in das neue Wirtschaftsjahr 2025 gehen.

Fazit: Da mit erheblichen Ernteausfällen im globalen Getreidemarkt zu rechnen ist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass deutlich höhere Preise bei der Getreidebeschaffung aufgerufen werden oder es sogar zu Beschaffungsengpässen führen könnte. Im Nebeneffekt würden ebenfalls die Preise alternativer Pferdefuttermittel stark steigen. Können die eventuelle stark steigenden Futtermittelkosten nicht komplett an die Kunden weitergegeben werden können, ist mit einem deutlich defizitären Wirtschaftsjahr zu rechnen.

Neben dem Klimawandel ist die derzeitige politische Lage ein weiteres, nicht zu kalkulierendes Risiko

Besonders wichtig ist der Hinweis, dass der weltweit wichtigste Getreideproduzent die Ukraine ist und die fragile politische Situation durch den Angriffskrieg Russlands jederzeit zu einem kompletten Lieferstopp führen kann. Sollte das ausgerechnet in einem Dürrejahr passieren, potenzieren sich die oben beschriebenen Auswirkungen auf den globalen Getreidemarkt dramatisch. Das gilt dann nicht nur für Tiere, sondern auch für große Teile der Weltbevölkerung. Auf all diese Risiken, hinzu kommt zu allem Elend noch die unberechenbare Zollpolitik der Regierung Trump, müssen sich Pferdebetriebe möglichst frühzeitig einrichten und geschickt reagieren.

Resillienz gegenüber dem Klimawandel und der politischen Weltlage ist das Gebot der Stunde.

Vorsorge ist immer noch besser als Nachsorge.

Getreide, im Dürrejahr 2025 ein Mangelprodukt?

Deutschland erlebt heute schon gravierende Folgen des Klimawandels

Deutscher Wetterdienst DWD beschreibt beschleunigte Erwärmung in Deutschland mit neuer Klimatrendline

Berlin, 1. April 2025 Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beobachtet auch in Deutschland eine beschleunigte Erwärmung in Folge des Klimawandels. Seit den 1960er-Jahren ist jede 10-Jahresperiode wärmer als die vorherige gewesen. Die zehn wärmsten Jahre seit 1881 sind in den vergangenen 25 Jahren aufgetreten. 2023 und 2024 erlebte Deutschland jeweils einen Allzeitrekord in der Jahresmitteltemperatur. Mit im Mittel 10,9 Grad Celsius (°C) war 2024 hierzulande das bisher wärmste Jahr seit Messbeginn. „Die Folgen dieses beschleunigten Klimawandels sind für Deutschland schon heute schon gravierend“, bewertet Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des nationalen Wetterdienstes, diese Klimafakten.

Abweichungen der 10-Jahresperioden 1885–1894 bis 2015–2024 vom vieljährigen Temperaturmittel 1881–1910 welches für die vorindustrielle Zeit in Deutschland repräsentativ ist.

Als Beispiele nannte der Klimatologe die veränderten Jahresmitteltemperaturen. Was zwischen 1881 und 1990 extrem gewesen sei, ist heute normal. Zugleich nimmt die Variabilität von Temperatur und Niederschlag zu. So gibt es immer ausgeprägtere Wechsel zwischen überdurchschnittlich nassen und sehr trockenen Jahren. Durch das Temperaturplus der vergangenen Jahre wird Deutschland mit mehr Hitzewellen konfrontiert. Das gefährde, so Fuchs, schon heute vulnerable Bevölkerungsgruppen gerade in Großstädten und Ballungsräumen. Der DWD kann inzwischen aus Beobachtungsdaten eine Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Dürren ableiten. Immer wieder sei zu beobachten: Während einige Regionen mit Überschwemmungen kämpfen, leiden andere unter Wasserknappheit. In den vergangenen zwei Jahren konnten zudem extreme marine Hitzewellen in den Ozeanen beobachtet werden. Neben dem seit Jahren überdurchschnittlich warmen Mittelmeer sind nun auch europanahe Bereiche des Nordatlantiks sowie die Nord- und Ostsee überdurchschnittlich warm. Fuchs: „Die Konsequenzen erleben wir. Warme Ozeane verdunsten in eine wärmere Atmosphäre bedeutend mehr Wasserdampf. Das führt zu katastrophalen Stark- und Dauerniederschlägen.“ Eine Konsequenz dieser veränderten Wetterbedingungen sei, dass die Energieversorgung öfter und stärker beeinträchtigt und damit abhängiger vom Wetter werde. Schließlich gerate auch die Biodiversität angesichts der schnellen Erwärmung unter Druck. Das gelte vor allem für Ökosysteme mit einer geringen Resilienz gegen den beschleunigten Klimawandel, wie zum Beispiel den deutschen Wald.

DWD erfasst Klimawirklichkeit mit neuer Trendlinie besser
Der DWD verwendet seit Jahrzehnten zur Darstellung der Temperaturveränderung in Deutschland einen linearen Trend. Diese Methode weist ein Plus bei der Jahresmitteltemperatur zwischen 1881 und 2024 von 1,9 Grad aus. Allerdings kann ein linearer Trend die beschleunigte Erwärmung der vergangenen 50 Jahre nicht angemessen darstellen. Es gab im Gesamtzeitraum 1881 bis 2024 anfangs immer wieder zu kühle Phasen und schließlich die warme Welle der vergangenen 50 Jahre. Seit den 1970er Jahren lag der Temperaturanstieg pro Dekade bei 0,41 Grad. Schaut man den Gesamtzeitraum seit 1881 an, liegt das Plus im Mittel bei „nur“ 0,13 pro Dekade. Der DWD wird deshalb künftig eine neue Klimatrendlinie nutzen, die den zuletzt beschleunigten Temperaturanstieg deutlich besser abbilden kann. Das Ergebnis der neuen Methode sei ernüchternd: Deutschland hat sich im Vergleich zur frühindustriellen Zeit bereits um 2,5 ⁰C erwärmt. Fuchs weist zugleich darauf hin: „Der DWD hat nicht neu gemessen, die Welt ist dieselbe wie vorher. Allerdings wird die Realität, und das betrifft vor allem die beschleunigte Erwärmung, jetzt besser beschrieben.“ Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens sei, dass es auch eine künftige Stagnation oder einen Rückgang der Erderwärmung durch erfolgreichen Klimaschutz zeitnah erfassen könne.

Vergleich der Temperaturentwicklung weltweit (Quelle: NOAA) mit dem Gebietsmittel für Deutschland (Quelle: Deutscher Wetterdienst) seit 1881. Die Geraden zeigen jeweils den linearen Trend im Gesamtzeitraum.

Allzeitrekord der Jahresmitteltemperatur pulverisiert Allzeitrekord des Vorjahres
In seiner Bilanz des Jahres 2024 hob Dr. Andreas Becker, Leiter Klimaüberwachung des DWD, den mit 10,9 °C Jahresmitteltemperatur erneuten Allzeitrekord für Deutschland hervor. „Erschreckend ist vor allem, dass der alte Rekord aus 2023 gleich um 0,3 °C übertroffen wurde. Das ist aus klimatologischer Sicht absolut außergewöhnlich!“ Wie 2023 sorgten auch 2024 ein extrem milder Winter und ein rekordwarmes Frühjahr für diesen Temperaturschub. Der DWDerfasste deutschlandweit 2024 im Mittel 52 Sommertage mit einer Maximumtemperatur von über 25 °C und 12 Heiße Tage mit über 30 °C. Das waren fast doppelt so viele Sommertage und fast dreimal so viele Heiße Tage wie üblich.

2024 war hierzulande überdurchschnittlich nass und das 12.feuchteste Jahr seit 1881. Mit 902 l/m2 fiel jeweils 14 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzzeiträume 1961-1990 und 1991-2020. Besonders im Februar, Mai und September regnete es überdurchschnittlich viel. Nur wenige Regionen wie Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg waren im Jahresverlauf zu trocken. Im Nordwesten und Südosten war der Niederschlagsüberschuss am höchsten. Das deutschlandweit nasse 2024 war nach DWD-Einschätzung für die Natur wichtig: Die Grundwasserspeicher konnten sich nach den meist sehr trockenen Jahren von 2011 bis 2022 in den vergangenen beiden Jahren wieder auffüllen.

2024 war nur ein durchschnittliches Windjahr
Mit einer deutschlandweit gemittelten Windgeschwindigkeit in 100 m Höhe von etwa 5,7 m/s war 2024 ein durchschnittliches Windjahr, berichtet Dr. Renate Hagedorn, Vizepräsidentin des DWD. Schaue man nur auf die vergangenen zehn Jahre, war 2024 windreich, aber nicht so ausgeprägt wie 2023. Im Norddeutschen Tiefland und in Deutschlands ausschließlicher Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee fiel die Windgeschwindigkeit dagegen nach DWD-Auswertungen sogar etwas höher aus als 2023. Im Verlauf des Jahres 2024 war sie in den Monaten Januar, Februar, April und September überdurchschnittlich, im Rest des Jahres unterdurchschnittlich. Anders sei das Bild beim Beitrag der Sonne zur Energieproduktion aus Photovoltaik gewesen: Die Globalstrahlung lag 2024 deutschlandweit mit einem Mittelwert von 1113 kWh/m² auf dem achten Platz seit Beginn der Auswertungen im Jahr 1991. Das war ein deutliches Plus im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1991–2020 von 1086 kWh/m2.

Die satellitenbasierten Datensätze des DWD erlauben auch einen Blick über die deutschen Grenzen. Dabei zeigt sich bei der Strahlung 2024 ein starker Kontrast zwischen überdurchschnittlichen Werten in Osteuropa und unterdurchschnittlichen Werten in großen Teilen Westeuropas, vor allem in Frankreich. Die Grenze zwischen diesen Regionen verläuft durch Deutschland. In den östlichen Bundesländern lagen überdurchschnittliche Verhältnisse der solaren Einstrahlung vor, im Westen und Süden gab es ein Minus. Ein gut ausgebautes Stromnetz könne, so Hagedorn, zum Ausgleich solcher regionalen Unterschiede beitragen.

Bei der Energieerzeugung ergänzten sich Wind und Sonne auch 2024 gut
Die kombinierte Betrachtung des jährlichen Verlaufs von Wind und Strahlung zeigte auch 2024 das übliche Bild für Deutschland: Die höchsten Werte der Sonneneinstrahlung fallen in die Sommermonate, die höchsten Werte der Windgeschwindigkeiten sind dagegen in den Wintermonaten zu beobachten. Generell ergänzten sich also beide Energieformen in ihrem jährlichen Verlauf gut. Das sei ein Vorteil für die Energiewirtschaft, da dadurch die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien stabiler verfügbar ist.

Saisonaler Verlauf der Monatsmittel von Windgeschwindigkeit in 100m Höhe in m/s und Globalstrahlung in kWh/m2 im Jahr 2024 im Vergleich zu den zehn Jahren zuvor (2014 bis 2023)

In diesem Kontext hat der DWD auch das Thema „Dunkelflaute“ untersucht. Ein aktuelles Beispiel gab es im November und Dezember 2024 mit windschwachen Phasen. Das führte besonders am 6.11. und am 12. 12. 2024 verbunden mit der niedrigen Sonnenscheindauer im Winterhalbjahr zu einer geringeren Energieproduktion aus Windkraftanlagen. Solche unterdurchschnittlichen Windverhältnisse hängen mit bestimmten Großwetterlagen zusammenhängen und treten insbesondere beim sogenannten „Hoch Mitteleuropa“ auf. Das Ergebnis sei eindeutig: Die „Dunkelflaute“-Situationen im vergangenen November und Dezember passen genau zur Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“. Da zeitgleich unter anderem im Norden Skandinaviens überdurchschnittliche Windverhältnisse auftraten, bestehe zumindest aus meteorologischer Sicht die Möglichkeit eines inner-europäischen Ausgleichs.

Bisher kein Zuwachs an Dunkelflauten durch den Klimawandel
Der DWD konnte außerdem durch die Analyse aller Winterhalbjahre seit 1951 feststellen, dass sich die Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“ nicht markant verändert hat – trotz des bisherigen Klimawandels. Sowohl die absolute Anzahl der Tage pro Halbjahr mit dieser Großwetterlage wie auch die maximal zusammenhängende Andauer der Ereignisse blieb bisher stabil. Hagedorn: „Das ist eine gute Nachricht für die Energiewirtschaft. Es gibt keine Hinweise, dass die Stromerzeugung aus Photovoltaik- und Windkraft durch mehr „Dunkelflauten“ riskanter geworden ist.“

Deutschlandkarte mit Wetterextremen des Jahres 2024.

Quelle Text und Grafiken: Klimakonferenz des Deutschen Wetterdienstes DWD



Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im März 2025

Trocken, trocken und dabei sonnig und mild

Im vergangenen März kamen Sonnenanbeter voll und ganz auf ihre Kosten. Das Zentralgestirn schien in einigen Regionen rekordverdächtig lange. Des Weiteren war es verbreitet deutlich zu mild und viel zu trocken, wodurch die Waldbrandgefahr bereits früh im Jahr deutlich anstieg. Außerdem lag die Bodenfeuchte in den oberen Schichten besonders im Norden des Landes gebietsweise bis zu 20 Prozent (%) unter den langjährigen Minimalwerten. Tiefere Bodenschichten waren jedoch noch gut versorgt und die Grundwasserspeicher aufgefüllt. Maßgeblich verantwortlich für die niederschlagsarme und sonnenscheinreiche Witterung waren ausgeprägte Hochdruckwetterlagen. An insgesamt 20 Tagen im März wurde eine hochdruckgeprägte Wetterlage klassifiziert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur samt Nachtfrost und Maxima über 20 Grad
Im vergangenen März lag das Temperaturmittel bei 6,1 Grad Celsius (°C) und damit um 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (3,5 °C). Auch der Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (4,6 °C) ergibt immer noch einen Überschuss von 1,5 Grad. Zwar gab es verbreitet an 10 bis 20 Tagen Nachtfrost, aber durch die sehr milden Tageshöchsttemperaturen und damit stark ausgeprägten Tagesgängen, reichte es dennoch für einen deutlich zu mildem Monat. Besonders frühsommerlich war es am 21. mit 24,0 °C in Rheinstetten (Oberrheingraben). Die dicke Winterjacke benötigte man am Morgen des 18. in Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge), als mit -11,2 °C deutschlandweit das diesjährige Märzminimum gemessen wurde.

Flächendeckend viel zu trocken
Gerade einmal 19 Liter pro Quadratmeter (l/m²) landeten im diesjährigen März in den Messbechern. Gegenüber den Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 (jeweils 57 l/m²) war es also fast 70 % trockener und damit gehörte der vergangene März zu den trockensten seit Messbeginn im Jahre 1881. Insbesondere im Norden und Nordosten des Landes fielen in der Fläche nur um 9 l/m², wodurch der Oberboden besonders stark austrocknen konnte (weitere Informationen im Bodenfeuchteviewer des DWD). Verantwortlich für die ausgeprägte Trockenheit, die in einigen Regionen bereits seit Anfang bzw. Mitte Februar andauerte, waren Hochdruckgebiete, die sich immer wieder über Mitteleuropa oder in der näheren Umgebung festsetzten. Besonders zu Beginn der dritten Märzdekade gab es in der Mitte und im Süden Deutschlands bereits die ersten Gewitter mit sommerlichem Charakter. Laut Radarauswertungen fielen lokal 20 bis 40, punktuell auch um 50 l/m²in wenigen Stunden. Die höchste Tagesniederschlagssumme, die an einer Wetterstation gemessen wurde, datierte am 29. mit 44,9 l/m² in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land (Bayern).

So viel Sonne wie sonst im Frühsommer
Photovoltaikanlagenbesitzer dürfte der vergangene März ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, denn am Ende des Monats standen 199 Stunden Sonne in den Büchern. So viele Sonnenstunden sind statistisch normalerweise nur in den Sommermonaten zu erwarten. Bisheriger Spitzenreiter ist mit 235 Sonnenstunden der März 2022. Das Soll (111 Stunden) wurde im diesjährigen März um mehr als 75 % überschritten (Periode 1961 bis 1990). Auch im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (127 Stunden) zeigte sich immer noch ein Überschuss von über 50 %. Es ist allgemein zu erkennen, dass in den letzten zwei Jahrzehnten der März flächendeckend immer sonniger wurde. Dieses Jahr waren für die außergewöhnlich sonnige Witterung die Hochdruckgebiete Ingeborg, Juma, Konstantina, Liora und Manuela verantwortlich. Am geringsten fiel das Überangebot im Süden des Landes aus, da sich dort immer wieder Wolkenfelder, die zu Tiefdruckgebieten über Südwest- und Südeuropa gehörten, bemerkbar machten.

Das Wetter in den Bundesländern im März 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg lag die Durchschnittstemperatur im März 2025 bei 6,3 °C und somit war es um 2,7 Grad milder als im vieljährigen Mittel (3,6 °C). Besonders frühlingshaft mild war es mit Höchstwerten über der 20-Grad-Marke zu Beginn der dritten Dekade. Am 21. wurde mit 24,0 °C in Rheinstetten der deutschlandweite Höchstwert im abgelaufenen Monat registriert. In puncto Sonnenschein konnte das Bundesland ebenfalls mit deutlich überdurchschnittlichen 177 Stunden (117 Stunden) aufwarten, allerdings landete der Südwesten im Bundesländerranking damit auf dem letzten Platz. Viel zu trockene 25 l/m² landeten hingegen in den Messbechern, was gerade einmal 36 % des Solls (70 l/m²) entsprach. Nur Bayern konnte noch mehr Niederschlag verzeichnen.

Bayern: In Bayern fiel im März mit 35 l/m² deutschlandweit am meisten Niederschlag. Dieser konzentrierte sich auf die Zeiträume um die Monatsmitte herum und zum Monatsende, wo bevorzugt südlich der Donau nochmals größere Mengen zusammenkamen. Dennoch zeigte der Vergleich mit dem vieljährigen Mittel (62 l/m²) auch hier ein bayernweites Defizit von etwa 45 %. Die höchste deutschlandweite Tagessumme wurde mit 44,9 l/m² am 29. in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land gemessen. Im Mittel betrug die Temperatur 5,6 °C (2,9 °C). Zwar schien die Sonne mit 182 Stunden im Südosten viel mehr als normalerweise (119 Stunden), im Ländervergleich bedeutete dies jedoch den vorletzten Platz.

Berlin: Die Bundeshauptstadt verzeichnete im März eine Mitteltemperatur von 6,8 °C und die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittel (4,0 °C) lag bei 2,8 Grad. Niederschlag fiel in Berlin im März sehr wenig, was knapp 10 l/m² eindrücklich bewiesen. Dies war nur etwas mehr als ein Viertel dessen was normalerweise (37 l/m²) an Niederschlag fällt. Die Sonne lachte 204 Stunden (121 Stunden) am Himmel. Einen sehr großen Anteil daran hatten die Zeiträume vom 5. bis 10. und vom 17. bis 22., als täglich jeweils um 10 Stunden Sonne registriert wurden.

Brandenburg: Brandenburg verzeichnete am Monatsende ein Temperaturmittel von 5,9 °C (3,5 °C). Viel Niederschlag gab es im ersten meteorologischen Frühlingsmonat auch im Nordosten nicht. Mit 15 l/m² fielen nur knapp 40 % dessen in die Messtöpfe, was normalerweise zu dieser Zeit zu erwarten wäre (36 l/m²). Während es in der Südosthälfte für 5 bis 8 Regentage reichte, waren es in der Nordwesthälfte derer nur 1 bis 4. 205 Stunden (120 Stunden) Sonne waren zwar außergewöhnlich viel, in der Messhistorie landete der März aber nur auf Platz 2. 2022 wurde dieser Wert mit damals 240 Sonnenstunden übertroffen.

Bremen: In der Hansestadt Bremen fiel der März wie in allen anderen Bundesländern ebenfalls viel zu mild aus. Im Mittel betrug die Temperatur 6,6 °C(3,9 °C) und das, obwohl es an 17 Tagen Nachtfrost gab. Wortwörtlich den Platz an der Sonne hatte das kleinste Bundesland inne. 223 Stunden Sonne (102 Stunden) bedeuteten zusammen mit Niedersachsen den ersten Platz im Länderranking und nur im Jahre 2022 schien die Sonne noch länger. Der Niederschlag machte sich nach einem bereits sehr trockenen Februar erneut ausgesprochen rar. Lediglich 6 l/m² (51 l/m²) wurden im März 2025 gemessen. Damit war es in Bremen so trocken wie nie zuvor seit Messbeginn wodurch die Trockenheit mit dem Frühlingsauftakt ihre Fortsetzung fand.

Hamburg: Der vergangene März zählte in der Hansestadt Hamburg zu den Trockensten seit Datenerfassung 1881. Gerade einmal 10 l/m² (55 l/m²) Niederschlag wurden gemessen und damit gehörte die Region zu den niederschlagsärmsten Bundesländern. Nachdem bereits der Februar kaum Regen oder Schnee brachte, dauerte die Trockenheit nun weiter an. Mit einer Mitteltemperatur von 6,4 °C war es deutlich milder als im vieljährigen Mittel (3,9 °C). Die Sonne ließ die Hafenmetropole an 203 Stunden in ihrem Glanz erstrahlen und damit fast doppelt so lange wie normalerweise (101 Stunden).

Hessen: In der Landesmitte war es mit einer Mitteltemperatur von 6,3 °C um 2,5 Grad milder als im vieljährigen Mittel (3,8 °C) und das, obwohl es mit Ausnahme des Rhein-Main-Gebiets an verbreitet über 20 Tagen zu Nachtfrost kam. Ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur glichen diese nächtlichen frostigen Temperaturen aber mehr als aus. Niederschlag war auch in Hessen Mangelware. 12 l/m² waren meilenweit vom Soll (62 l/m²) entfernt. Die Sonne knackte mit 205 Stunden (107 Stunden) die 200-Stunden-Marke. Solch ein Wert bringt ein durchschnittlicher Juli hervor. Den bisherigen Sonnenrekord markiert der März 2022 mit 239 Sonnenstunden.

Mecklenburg-Vorpommern: Äußerst trocken zeigte sich der vergangene März ganz im Nordosten. Gerade einmal 8 l/m² (41 l/m²) und das verteilt auf 3 bis 6 Tage kamen vom Himmel. Damit gehörte Mecklenburg-Vorpommern zu den niederschlagsärmsten Bundesländern. Nach 12 l/m² im vergangenen Februar war es also der zweite viel zu trockene Monat in Folge. Die Mitteltemperatur betrug 5,6 °C(2,8 °C). Die Sonnenscheindauer belief sich auf 200 Stunden (114 Stunden). Nur im März 2022 schien die Sonne noch länger und es fiel weniger Niederschlag. Damit gehörte der vergangene März zu den sonnenscheinreichsten und trockensten seit Messreihenbeginn. Besonders in den Zeiträumen 5. bis 10. und 17. bis 23. wurde an vielen Messstationen die nahezu maximale astronomisch mögliche Tagessonnenscheindauer erreicht.

Niedersachsen: Der erste meteorologische Frühlingsmonat fiel im Nordwesten rekordverdächtig trocken aus. Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn regnete es weniger als im vergangenen März, an dem in Niedersachsen nur 8 l/m² (55 l/m²) gemessen wurden. Deutschlandweit gehörte man damit ebenfalls zu den niederschlagsärmsten Regionen. Auch die Sonne erreichte mit 223 Stunden (102 Stunden) fast einen neuen Rekord. Nur 2022 schien sie im März mit 228 Stunden noch länger. Im Länderranking landete Niedersachsen im März 2025 mit Bremen auf Platz 1 der sonnigsten Regionen. Im Mittel lag die Temperatur bei 6,2 °C (3,9 °C). Interessant war dabei, dass es mit Ausnahme der Küstenbereiche an 15 bis 20 Tagen Nachtfrost gab. Das entsprach etwa der Hälfte an Frosttagen, die im gesamten vergangenen Winter registriert wurden.

Nordrhein-Westfalen: Im März 2025 gab es in Nordrhein-Westfalen eine Mitteltemperatur von 7,0 °C und das vieljährige Mittel (4,5 °C) wurde um 2,5 Grad überboten. Besonders mild war es mit verbreitet über 20 Grad zu Beginn der dritten Dekade. Das angenehme Frühlingswetter paarte sich außerdem mit sehr viel Sonnenschein. Ausflügen ins Freie stand, abgesehen von einer zeitweise hohen Pollenkonzentration, nichts im Wege. Auf 213 Stunden (103 Stunden) addierte sich der Sonnenschein bis zum Monatsende. In der Klimastatistik belegte 2025 den zweiten Platz hinter dem März 2022. Regen war hingegen absolute Mangelware und das bevölkerungsreichste Bundesland erlebte damit seit 1929 den trockensten März. Lediglich 10 l/m² (71 l/m²) fielen in den letzten 31 Tagen in die Messtöpfe.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war der Mandelblütenmonat März mit 7,1 °Cder zweitmildeste im Länderranking. Das vieljährige Mittel (4,2 °C) wurde damit um fast 3 Grad überschritten. Diese Frühlingswärme stand oftmals in Verbindung mit längerem Sonnenschein, was die Ausbeute von 206 Sonnenstunden (110 Stunden) belegte. Der Niederschlag belief sich auf außergewöhnlich trockene 13 l/m², was einem Fünftel dessen entsprach, was normalerweise zu dieser Jahreszeit fällt (64 l/m²).

Saarland: Das Saarland war das mildeste Bundesland im vergangenen März. Das Temperaturmittel erreichte 7,5 °C (4,6 °C). Zu Beginn der dritten Dekade gab es ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur: während es in den klaren Nächten frostig war, wurden tagsüber bei strahlendem Sonnenschein teils Höchstwerte über 20 °Cgemessen. Allgemein kam die Sonne im März sehr häufig zum Zuge, sodass insgesamt 206 Stunden (114 Stunden) in den Büchern standen. In der Messhistorie reihte sich der März 2025 sehr weit vorne ein, wobei es im März 2022 noch sonniger war. Das Niederschlagssoll (79 l/m²) wurde mit 19 l/m² gerade einmal zu einem Viertel erfüllt.

Sachsen: Sachsen war im diesjährigen März deutschlandweit zusammen mit Thüringen das Bundesland mit der niedrigsten Mitteltemperatur. Diese lag bei 5,4 °C(4,1 °C). Im Erzgebirgsumfeld trat an über 20 Tagen Nachtfrost auf. Klirrend kalt war es in der Nacht vom 17. auf den 18. als in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -11,2 °Cdas bundesweit tiefste Märzminimum gemessen wurde. Anders als in fast allen anderen Bundesländern erreichte die Niederschlagsmenge mit 25 l/m² immerhin knapp über die Hälfte ihres Solls (47 l/m²). Zusammen mit Baden-Württemberg landete der Freistaat auf Platz 2 im Länderranking. Bedeutende Niederschlagsereignisse zum Monatsende trugen dazu bei, dass die Trockenheit nicht ganz so extrem ausfiel wie in vielen anderen Regionen Deutschlands. Die Sonne kam im März jedoch auch nicht zu kurz und schien 197 Stunden (110 Stunden), was einen Platz unter den Top vier der vergangenen Jahrzehnte brachte.

Sachsen-Anhalt: Rekordverdächtig trocken präsentierte sich der März in Sachsen-Anhalt. Mit knapp 9 l/m² (40 l/m²) Niederschlag bewegte man sich in etwa auf dem Niveau des bisher in der Messreihe trockensten März 2022. Die seit Februar andauernde sehr niederschlagsarme Witterung fand somit ihren Fortgang und dadurch stieg die Waldbrandgefahr zeitweise deutlich an. Doch nicht nur der geringe Niederschlag war rekordverdächtig, sondern auch die Sonnenscheindauer. 219 Stunden (109 Stunden) waren das Doppelte, was in einem durchschnittlichen März zu erwarten gewesen wäre. Im Ländervergleich wurde mit diesem Wert die Vizemeisterschaft gefeiert. Das Temperaturmittel betrug 5,8 °C (3,7 °C).

Schleswig-Holstein: Der äußerste Norden der Bundesrepublik konnte im März mit einer Mitteltemperatur von 5,6 °C aufwarten, womit Schleswig-Holstein zu den kühlsten Bundesländern gehörte. Dennoch war die positive Abweichung von 2,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittel (3,1 °C) recht ordentlich. Wie knochentrocken sich der vergangene Monat präsentierte, zeigte die Niederschlagsmenge von lediglich 9 l/m² sehr deutlich. Damit war es der niederschlagsärmste März seit Messbeginn und das, nachdem bereits der Februar schon ungewöhnlich trocken ausfiel. Die Sonne hingegen schwang sich in ungeahnte Höhen und bescherte den Schleswig-Holsteinern ganze 201 Sonnenstunden (105 Stunden). Getoppt wurde dieser Wert einzig und allein im März 2022.

Thüringen: Im Freistaat Thüringen wurde im März eine Mitteltemperatur von 5,4 °C(2,8 °C) registriert. Zusammen mit Sachsen war man damit im Ländervergleich das kühlste Bundesland. 18 l/m² Niederschlag entsprachen auch lediglich einem Drittel dessen, was klimatologisch gesehen ein durchschnittlicher März an Niederschlag hervorbringt (52 l/m²). Die Sonne schien auch in der östlichen Mitte ungewöhnlich lange. Insgesamt 201 Stunden (106 Stunden) zeigte sich das Zentralgestirn am Firmament. Nur im März 2022 und im März 1953 wurde dieser Wert mit 222 bzw.205 Stunden überboten.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Klimaausblick für die Deutschen Bundesländer

Mithilfe dieser wertvollen Informationen zum Klimawandel des Climate Service Center Germany können sich Pferdebetriebe bestmöglich auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Die Erlangung einer möglichst hohen Klimaresilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels ist derzeit eine wichtige Vorsorgemaßnahme zum Erhalt des eigenen Betriebes.

Das Climate Service Center Germany (GERICS) bietet einen wertvollen Service zur Erlangung der Klimaresilienz. GERICS ist Teil des Helmholtz-Zentrums Hereon und dort eine selbstständige wissenschaftliche, interdisziplinär arbeitende Organisationseinheit. Der Sitz ist im Hamburger Chilehaus. Derzeit arbeiten dort unter der Leitung von Prof. Dr. Daniela Jacob mehr als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die ausgesprochen wertvollen Informationen für die jeweiligen Bundesländer findet Ihr hier verlinkt. Die Texte stammen alle von der Homepage des GERICS: https://www.climate-service-center.de . Dort findet Ihr auch weitere Infos.

Baden- Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg- Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-. Westfalen
Rheinland- Pfalz
Saarland
Sachsen- Anhalt
Sachsen
Schleswig- Holstein
Thüringen
Klimaausblick Deutschland

Die Wappen und Flaggen der jeweiligen Bundesländer stammen von der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung

Rückblick auf den globalen Niederschlag in 2024

Mit dem jährlichen Weltwassertag will die UNESCO seit 1993 auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage aufmerksam machen. Deutschland trägt auf internationaler Ebene durch den Betrieb mehrerer wasserbezogener Datenzentren zur Erfassung und Bewertung der globalen Wasservorräte und des Wasserkreislaufs bei. Zur Überwachung des weltweiten Niederschlags betreibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) seit über 35 Jahren das Global Precipitation Climatology Centre (GPCC, deutsch: Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie, WZN). Die dort gesammelten und verarbeiteten Daten ermöglichen einen Rückblick auf die weltweiten Niederschlagsmengen und deren Trends. Niederschlag zeigt im Vergleich zu anderen meteorologischen Parametern, wie zum Beispiel der Lufttemperatur, eine hohe räumliche und zeitliche Variabilität und so zeigen die Daten für das Jahr 2024 Regionen mit über- und unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Für die Bewertung der längerfristigen Niederschlagstrends in Europa wurden die Daten zusätzlich aufbereitet und in einem neuen Datensatz veröffentlicht. Die Daten zeigen einen Rückgang der Niederschläge im Mittelmeerraum und eine Zunahme im Norden Europas und bestätigen damit die Ergebnisse, die Klimamodelle bereits vor Jahrzehnten geliefert haben.

Für Deutschland zeigt sich eine Zunahme der Niederschlagsmengen insbesondere im Herbst und Winter. In der Südhälfte des Landes nehmen auch im Frühjahr die Niederschlagsmengen zu. Hingegen nehmen die Mengen der Sommerniederschläge verbreitet ab. Auf das Jahr gesehen ergibt sich so in der Summe für die meisten Regionen Deutschlands eine leichte Zunahme der Niederschlagsmengen.

Blick auf den Niederschlag im Jahr 2024
Im Jahr 2024 fielen die höchsten Niederschlagsmengen auf den Inseln Südostasiens und des tropischen Pazifiks sowie im nördlichen Südamerika und den Ostküsten des Indischen Ozeans. In diesen Regionen fiel in der Jahressumme mehr als 5000 mm Niederschlag. Im Vergleich, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland in der Referenzperiode 1991 – 2020 liegt bei 791 mm. Kein Niederschlag fiel in Teilen der Sahara und der Atacama-Wüste in Südamerika.

Abbildung 1: Jahressumme des Niederschlags 2024 auf Basis des GPCC Monitoring Produktes © DWD

In Südosteuropa und weiten Teilen der Mittelmeerregion fiel weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel 1991-2020. Die Extremniederschläge in der Region um Valencia/Spanien und in der marokkanischen Wüste im Oktober zeigen, dass verheerende Extremniederschläge auch während Dürren auftreten können. Auch im nordöstlichen Europa war es teils trockener als üblich. Blickt man weiter nach Osten, so gab es auch am Himalaja und Hindukusch weniger Niederschlag, sowie in einigen Gebieten Südostasiens. Neben einigen Küstenregionen Australiens war es auch auf vielen der Inseln im Pazifischen Ozean trockener als im vieljährigen Mittel. Auch im Norden Nordamerikas gab es weniger Niederschlag als üblich. Insbesondere die sonst niederschlagsreichen Gebiete um den Golf von Alaska sind betroffen, sowie die Labradorhalbinsel und die Region südlich der Hudson Bay. Die seit 2023 bestehende Dürre in weiten Teilen Südamerikas hat sich auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Im südlichen Afrika war es trockener als üblich, auf Madagaskar setzt sich eine mehrjährige trockenere Phase fort. Rund um das Horn von Afrika gab es Regionen mit weniger Regen als üblich, ebenso wie in den Küstenregionen des westlichen und zentralen Afrikas.

Abbildung 2: Differenz zwischen den 2024 gemessenen Niederschlagsmengen zu den im vieljährigen Mittel der Jahre 1991-2020 zu erwartenden Mengen. In den braun markierten Regionen ist weniger, in dem Petrol markierten Regionen mehr Niederschlag als im Mittel gefallen. © DWD

Mehr Regen als normal gab es im östlichen zentralen Afrika und der Sahelzone sowie der Arabischen Halbinsel, weiten Teilen Pakistans und vor allem dem westlichen und zentralen Indien. Weite Teile des zentralen und östlichen Asiens waren niederschlagsreicher als im Mittel zu erwarten. Weite Teile insbesondere der Inselwelt Südostasiens und des nördlichen Asiens hatten mehr Niederschlag als üblich. Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gab es auch im südlichen Mittelamerika und der südlichen Karibik sowie einem Streifen von der Westküste der USA bis zum Golf von Mexiko und dem Südosten der USA. Auch im zentralen und westlichen Europa gab es überdurchschnittliche Niederschlagsmengen.

Die Auswertungen für das Jahr 2024 wurde auch im jüngst veröffentlichten globalen Klimastatusbericht der WMO aufgenommen [1].

Die vom Mittelwert abweichenden Niederschlagsmengen sind ein Zeichen der starken zeitlichen Variabilität des Niederschlags. Diese setzen sich aus der natürlichen Variabilität und des dem Klimawandel zuzuschreibenden Trends zusammen. Um diesen Trend abzuschätzen, müssen die in den Messdaten steckenden nicht-natürlichen Einflüsse, z.B. Wechsel von Messgeräten, entfernt werden. Dieses Entfernen der nicht-natürlichen Anteile in den Beobachtungsdaten wird als Homogenisierung der Zeitreihen bezeichnet.

Das GPCC hat in den letzten Monaten an einer verbesserten Version eines homogenisierten Niederschlagsdatensatzes gearbeitet – HOMPRA-Europe. Durch aufwändiges Datensammeln konnte die Anzahl der verwendbaren Stationen im Vergleich zur vorherigen Version um mehr als 2500 auf 7916 Stationen erhöht werden. Zudem wurde der Zeitraum um zehn Jahre auf den Zeitraum 1951 bis 2015 verlängert. Der Datensatz steht auf dem OpenData-Server des DWDs zum freien Download zur Verfügung [2].

Die Analysen dieser neuen Daten bestätigen den aus Klimaprojektionen erwarteten abnehmenden Trend im südlichen Europa und eine Zunahme der Niederschlagsmengen im nördlichen Europa. Dabei sind die Änderungen in den Jahreszeiten nicht gleich. Insbesondere die niederschlagsreichen Jahreszeiten Winter und Frühjahr in der Mittelmeerregion werden trockener, was in dieser Region die Wasserverfügbarkeit deutlich reduziert.

Abbildung 3: Trends in der Niederschlagsmenge über die Jahre 1951 bis 2015 auf Basis von HOMPRA-Europe (Version 2) für die vier Jahreszeiten. Gelb und Rot bedeutet einen abnehmenden Trend in der Niederschlagsmenge, blau eine Zunahme des Niederschlags. © DWD

Für Deutschland zeigt sich eine Zunahme der Niederschlagsmengen insbesondere im Herbst und Winter. In der Südhälfte des Landes nehmen auch im Frühjahr die Niederschläge zu. Hingegen nehmen die Mengen der Sommerniederschläge verbreitet ab. Auf das Jahr gesehen ergibt sich so in der Summe für die meisten Regionen Deutschlands eine leichte Zunahme der Niederschlagsmengen.

Der Datensatz „HOMPRA-Europe“ bietet einen über Deutschland hinausgehenden Blick auf die Änderungen des Niederschlags und damit die Möglichkeit in europäischen Raum gemeinsam auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren.

Ergänzende Hinweise:
[1]: Der jüngste Klimastatusbericht der Weltmeteorologieorganisation (WMO) vom 19.3.2025 für das Jahr 2024 („State of the Global Climate 2024“) ist hier zu finden: https://wmo.int/publication-series/state-of-global-climate-2024. Abbildung 10 zeigt die Niederschlagsverhältnisse im Jahr 2024 auf Basis der Daten des GPCC.

[2]: Der Datensatz „HOMPRA-Europe, Version 2“ ist hier zugänglich: http://dx.doi.org/10.5676/DWD_GPCC/HOMPRA_EU_M_V2_050

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Winter 2024/25

Der 14. Mildwinter in Folge mit trockenem und sonnigem Verlauf

Der Winter 2024/25 war mehrheitlich mild, geprägt von frühlingshaften Schüben, aber auch von vorübergehenden, teils markanten Frostphasen. Dabei fiel der Niederschlag zu gering aus, während eine Schneedecke meist nur in den höheren Lagen bestand. Die zweite Winterhälfte zeigte sich deutlich sonniger, sodass die Saison mit einem Sonnenscheinüberschuss abschloss, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Überwiegend mild mit frühlingshaften Schüben – Februar mit kurzer Eis-Phase
Das Temperaturmittel lag im letzten Winter mit 2,1 Grad Celsius (°C) um 1,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,4 °C) betrug das Plus 0,7 Grad. So dominierten trotz einzelner markanter Frosteinbrüche milde Temperaturen. Die eisigste Phase fiel in die zweite Februardekade mit verbreitet strengem Nachfrost (-10 °C bis -15 °C). Deutschneudorf-Brüderwiese, im Erzgebirge, verkündete am 18.2. mit -19,7 °C das bundesweite Minimum. Nach einer anschließenden „Wärme-Rallye“ stieg am 21.2. in Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, der Höchstwert auf 18,9 °C. Dieser Spitzenwert wurde ebenfalls am 27.1. in Bad Kohlgrub, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, bei Föhn erreicht.

Winterniederschlag mit Defizit – Februar sogar ausgesprochen trocken
Im Winter fielen mit rund 155 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwa 86 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags der Referenzperiode 1961–1990 (181 l/m²). Verglichen mit der neueren Periode 1991–2020 (190 l/m²) waren es sogar nur rund 82 Prozent des Solls, sodass der Winter insgesamt deutlich zu trocken ausfiel. Besonders niederschlagsarm war der Februar, in dem nur etwa die Hälfte der üblichen Menge gemessen wurde. Während die erste Januardekade im bundesweiten Mittel die niederschlagsreichste Phase markierte, kam es lokal zu noch intensiveren Ereignissen. Dabei wurde die maximale Tagessumme des Winters am 6.12. in Schöfweg im Bayerischen Wald mit 51,6 l/m² verzeichnet. Die höchsten Winterniederschläge traten mit örtlich über 500 l/m² im Schwarzwald auf, während es am trockensten im Thüringer Becken blieb, wo teils nur rund 80 l/m² fielen. Eine dauerhafte Schneedecke war fast ausschließlich in höheren Lagen zu beobachten, während es im Tiefland nur für kurze Schneegastspiele reichte.

Kalte Jahreszeit mit Sonnenscheinplus, dank deutlich strahlender zweiter Winterhälfte
Mit 194 Sonnenstunden übertraf der Winter sein Soll von 153 Stunden (1961–1990) um 27 %. Selbst im Vergleich zur neueren Periode 1991–2020 (170 Stunden) lag die sie noch 14 % über dem Durchschnitt. Besonders sonnenverwöhnt waren die Hochlagen im Süden, wo teils über 300 Stunden registriert wurden. Im Gegensatz dazu blieb es im äußersten Norden und in Küstenregionen trüber, mit teils unter 150 Sonnenstunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Winter 2024/2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Für Baden-Württemberg ermittelte der DWD eine Wintertemperatur von milden mit 2,0 °C (0,0 °C). Die kältesten Phasen des Winters 2024/25 traten Ende Dezember bis Anfang Januar, zu Beginn der zweiten Januardekade sowie in der dritten Februarwoche mit markanten Temperaturabfällen auf, wobei auch häufiger strenge Nachtfröste beobachtet wurden. Anfang der dritten Februardekade drehte der Winter abrupt auf Frühling und so wurde am 21.2. in Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, ein Spitzenwert von 18,9 °Cgemeldet. Dieser zählt zu den bundesweit höchsten Temperaturen in der vergangenen kalten Jahreszeit, in der ein Flächenniederschlag von 204 l/m² (224 l/m²) fiel. Die Sonne flutete den Südwesten mit 225 Stunden (169 Stunden). In den vergleichsweise schneeverwöhnten Gipfellagen des Schwarzwaldes brillierte sie sogar über 300 Stunden.

Bayern: Der Freistaat war im vergangenen Winter mit einer Gebietsmitteltemperatur von 0,9 °C (-1,0 °C) das kälteste Bundesland. Anfang und Mitte Januar sowie in der dritten Februarwoche traten, begleitet von strengen Nachtfrösten, die kältesten Phasen auf. Kontrastiert wurden diese von frühlingshaften Wärmeschüben Ende Januar und zu Beginn der dritten Februardekade. Föhnbedingt wurde am 27.1. mit 18,9 °C in Bad Kohlgrub, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, ein Spitzenwert in den vergangenen drei Monaten gemessen. Unterdurchschnittliche 148 l/m² (200 l/m²) Niederschlag wurden bayernweit gemessen. Ein erhebliches Niederschlagsdefizit wurde dabei im Februar beobachtet. Gut 226 Stunden (171 Stunden) zeigte sich die Sonne. Im Alpenvorland und in den Gipfellagen wurden Spitzenwerte von über 300 Stunden gemessen.

Berlin: In der Spreemetropole erreichte die Winterwitterung eine Mitteltemperatur von milden 2,7 °C (0,5 °C). Mit strengen Nachtfrösten und einer Schneedecke zeigte der vergangene Winter nur in der zweiten Februardekade seinen Zauber. Dieser verflog aber bereits wenige Tage später, als am 24.2. das Quecksilber frühlingshafte 15 °C anzeigte. Das Niederschlagsvolumen erreichte in den letzten drei Monaten 110 l/m² (131 l/m²). Die Sonne schien dazu rund 175 Stunden (147 Stunden).

Brandenburg: Mit einer Temperatur von 2,3 °C (0,1 °C) konnte sich der vergangene Winter in Brandenburg kaum behaupten. Ein erfolgreiches Durchsetzen gelang ihm erst mit Schnee und strengen Nachtfrösten in der dritten Februarwoche. Manschnow, Märkisch-Oderland, meldete dabei am 18.2. eine Temperatur von -17,6 °C. Am 24.2. kamen aber landesweit bereits mit Höchstwerten von 14 °C bis rund 16 °C wieder Frühlingsgefühle auf. Insgesamt brachte der Winter der im Vergleich trockensten Region im Schnitt 104 l/m² (123 l/m²). Die Sonne zeigte sich mit rund 182 Stunden (150 Stunden) großzügig.

Bremen: In Bremen überwogen im vergangenen Winter die milderen Witterungsabschnitte. Am Ende wurde eine Durchschnittstemperatur von 3,6 °C (1,5 °C) berechnet – Höchstwert im Länderranking. Während der Niederschlag mit 132 l/m² (165 l/m²) vor allem aufgrund des sehr trockenen Februars zurückfiel, blieb die Sonnenscheindauer mit 141 Stunden (140 Stunden) im klimatologischen Rahmen. Mit dieser Bilanz war Bremen das trübste Bundesland.

Hamburg: Der Winter 2024/2025 war in Hamburg mit einem Mittel von 3,3 °C (1,2 °C) überwiegend mild und bis auf den Februar auch wechselhaft. Niederschläge dominierten in Form von Regen und summierten sich auf nur 124 l/m² (174 l/m²). Die Sonne holte in der zweiten Winterhälfte auf. In der Gesamtbilanz standen rund 145 Stunden (134 Stunden).

Hessen: Die kalte Jahreszeit 2024/2025 entpuppte sich in Hessen mit einer Temperatur von 2,0 °C (0,3 °C) milder als im Schnitt. Vor allem Anfang Januar, Ende Januar und zu Beginn der dritten Februardekade traten vorfrühlingshafte Phasen auf. Eisig, mit teils strengen Nachtfrösten, wurde es Mitte Januar und in der dritten Februarwoche. In der Fläche fiel eine Niederschlagssumme von 167 l/m² (193 l/m²). Eine sonnige Aufholjagd wurde in der zweiten Winterhälfte eingeleitet und so konnten bis zur Ziellinie 179 Stunden (136 Stunden) gemessen werden.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Winter 2024/2025 war im Nordosten mit einem Mittel von
2,8 °C (0,2 °C) deutlich zu mild. Ein markantes Kälteloch mit strengen Nachtfrösten öffnete sich lediglich in der zweiten Februardekade. Dieses wurde aber in den letzten Februartagen von frühlingshaften Temperaturen rasch wieder aufgefüllt. Der Winterniederschlag erreichte im Verhältnis zu den anderen Bundesländern trockenere 106 l/m² (130 l/m²). Die Sonne schien rund 144 Stunden und entsprach damit dem klimatologischen Soll (144 Stunden).

Niedersachsen: In Niedersachsen blieb es in der kalten Jahreszeit nur bei winterlichen Stippvisiten mit einem deutlichen Temperaturrückgang in der zweiten Februardekade. Dabei sanken in den östlichen Regionen die Tiefstwerte in den strengen Frostbereich. Die finale Durchschnittstemperatur erreichte bei einem Winterniederschlagsvolumen von 153 l/m² (177 l/m²) milde 3,1 °C (1,2 °C). Die Sonne strahle bei mit gut 157 Stunden (135 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW wurde die oft zu milde Winterwitterung von nur kurzen kalten Abschnitten unterbrochen. Insbesondere Mitte Januar und in der zweiten Februardekade fielen die Temperaturen mit teils strengfrostigen Tiefstwerten spürbar ab. Anschließend setzte zu Beginn der dritten Februardekade ein heftiger Temperaturanstieg ein. Im Ruhrgebiet wurden in der Folge am 21.2. frühlinghafte 18,5 °C registriert. In der Winterbilanz stand für ein NRW eine Mitteltemperatur von 3,2 °C (1,7 °C). Im klimatologischen Rahmen befand sich der Jahreszeitenniederschlag mit 210 l/m² (223 l/m²). Unter den Bundesländern zählte NRW zu den nassesten Regionen. Die Sonne zeigte sich rund 170 Stunden (151 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der Winter 2024/2025 war in Rheinland-Pfalz mit 2,4 °C (0,9 °C) insgesamt zu mild und beherbergte nur kurze winterlichen Episoden, vor allem Mitte Januar sowie in der zweiten Februardekade. Letztere wurde mit einem markanten Temperaturanstieg beendet. Am 21.2. stieg dabei der Höchstwert in Kaiserslautern auf frühlingshafte 18,3 °C. Der Winterniederschlag summierte sich auf 182 l/m² (200 l/m²). In der zweiten Winterhälfte steigerte sich der Sonnenschein und bis zum Ende der kalten Jahreszeit wurden 180 Stunden (152 Stunden) vermeldet.

Saarland: Im Saarland überwogen in der Winterwitterung 2024/2025 die milden Abschnitte. Die Gebietsmitteltemperatur erreichte in der Abschlussbilanz 2,8 °C (1,2 °C). Zudem ergab der meteorologische Kassensturz 245 l/m² (255 l/m²) Niederschlag und 166 Sonnenstunden (155 Stunden). Der Deutsche Wetterdienst ordnete das Saarland als nassestes Bundesland ein.

Sachsen: In Sachsen dominierte im Winter 2024/2025 die milde Mehrheit, doch in der zweiten Februardekade gelang es der winterlichen Opposition, sich noch einmal deutlich durchzusetzen. Während dieser Frostperiode meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 18.2. mit –19,7 °C das bundesweite Winterminimum. Nur die Hochlagen des Erzgebirges behaupteten ihren winterlichen Charakter und blieben nahezu durchgehend schneebedeckt. Im Ergebnis betrug die Mitteltemperatur für das im Ländervergleich kalte Sachsen 1,5 °C (-0,4 °C). Der Flächenniederschlag erreichte 109 l/m² (152 l/m²) und die Sonne fulminante 235 Stunden (161 Stunden). Sachsen war das sonnigste Bundesland.

Sachsen-Anhalt: Hierzulade konnte der vergangene Winter, trotz einzelner Kälteeinbrüche, keine nachhaltige Dominanz entwickeln. Die eisigste Phase fiel in die zweite Februardekade. Dabei wurden am 18.2. in Oberharz am Brocken-Stiege eisige -19,0 °C festgehalten. Sprunghaft setzte sich aber wieder die milde Luft durch, sodass am 22.2 in Wernigerode frühlingshafte 16,8 °C gemessen werden konnten. Die Saison schloss einem Temperaturmittel von 2,2 °C (0,4 °C) und einer Niederschlagsmenge von 115 l/m² (119 l/m²). Sonnige 207 Stunden (145 Stunden) ergossen sich in den letzten drei Monaten über das Land.

Schleswig-Holstein: Der äußerste Norden befand sich im letzten Winter mehrheitlich im Zustrom milder Luft. Zum Ende der zweiten Februardekade versuchte der Frost mit regionalen Tiefstwerten von unter -10 °C ein letztes Machtwort zu sprechen. Im Endergebnis blieb für den Winter in Schleswig-Holstein eine Mitteltemperatur von 3,4 °C (0,9 °C) stehen. Damit war das Bundesland eine der mildesten Regionen in Deutschland. Die Niederschlagsumme fiel mit 140 l/m²(180 l/m²) geringer aus. Die Sonnenscheindauer erreichte 145 Stunden (138 Stunden).

Thüringen: In Thüringen kam es im Winter 2024/2025 zu einem regelrechten Schlagabtausch zwischen milder und kalter Witterung. Die frostigste Offensive erfolgte in der zweiten Februardekade. Zwischen dem 17. und 19.2. sanken die nächtlichen Temperaturen in den strengen Frostbereich (-10 °C bis -15 °C). Nach dem kurzen Konter übernahm die milde Luft erneut die Oberhand und führte den Winter mit einem Temperaturmittel von 1,5 °C (-0,6 °C) ins Ziel, womit Thüringen im Ländervergleich einen kalten Platz einnahm. Mit 127 l/m² (159 l/m²) blieb es in der letzten Saison zu trocken. Dafür legte die Sonne mit 215 Stunden (148 Stunden) eine wahre Glanzleistung an den Tag.

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Februar 2025

Mild, sonnig und extrem trocken

Der letzte meteorologische Wintermonat 2025 imponierte mit einem raschen Temperaturanstieg: Nach frostiger Schärfe in der zweiten Monatsdekade wurde es binnen weniger Tage abrupt frühlingshaft. Der Niederschlag blieb vielerorts spärlich, besonders im Norden, während die stabile und windschwache Wetterlage die Luftqualität verbreitet verschlechterte. Unterdessen legte die Sonne eine beeindruckende Aufholjagd hin und zeigte sich vor allem im Osten und im Bergland häufig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldete.

Rascher Wechsel von Winter- zu Frühlingstemperaturen in der dritten Monatsdekade
Das Temperaturmittel lag im Februar 2025 mit 1,4 Grad Celsius (°C) um 1,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,5 °C) wurde das Mittel um 0,1 Grad unterschritten. In der zweiten Monatsdekade setzte der Februarwinter vor allem im Osten ein deutliches Ausrufezeichen. Während eisiger Nächte meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 18. mit – 19,7 °C das bundesweite Februarminimum. Zu Beginn der letzten Monatsdekade kletterten die Temperaturen innerhalb von drei Tagen auf Frühlingsniveau. In Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, wurde dabei am 21. der Spitzenwert von 18,9 °C registriert.

Teilweise wochenlange Trockenheit mit extremer Niederschlagsarmut im Norden
Im Februar fielen mit rund 24 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 49 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (49 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die Menge nur 45 Prozent des Solls (53 l/m²). Vorübergehende Niederschläge fokussierten sich auf die zweite Februarwoche, mit der höchsten Tagesmenge von 36,1 l/m² am 12. in Freudenstadt-Kniebis (Nordschwarzwald), sowie auf die letzten Monatstage. Dazwischen blieb es über weite Strecken niederschlagsarm. Im Norddeutschen Tiefland, wo gebietsweise unter 5 l/m² im Februar fielen, erreichte die Trockenheit ein Extremmaß. Der Schwarzwald stach mit über 100 l/m² als nasseste Region hervor. Schneefreunde kamen im Februar lediglich in den Mittelgebirgen sowie in Teilen Ostdeutschlands, darunter auch Berlin, auf ihre Kosten. Aufgrund der überwiegend windschwachen, stabilen und trockenen Februarwitterung verschlechterte sich die Luftqualität in vielen Regionen durch verstärkte Emissionen zeitweise deutlich.

Sonnige Aufholjagd im Februar – vor allen im Osten und im Bergland
Mit fast 93 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Februar ihr Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 29 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 22 Prozent. Im östlichen und südlichen Bergland sowie in Teilen des ostdeutschen Tieflandes zeigte sich die Sonne besonders großzügig. Im äußersten Norden, aber auch in den Tälern des Südwestens schien sie seltener.

Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten schwankte der Februar 2025 zwischen winterlicher Kälte und ersten frühlingshaften Erwärmungstendenzen. Insbesondere zu Beginn der letzten Monatsdekade zeigte sich ein abrupter Temperaturanstieg. In Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, wurde dabei am 21. mit 18,9 °C die bundesweit höchste Temperatur im vergangenen Monat festgehalten. Dem gegenüber stand in der zweiten Monatsdekade noch ein landesweiter Kaltlufteinbruch mit zum Teil strengen Nachtfrösten von unter minus 10 °C. Am Ende wurde für den Februar eine milde Gebietsmitteltemperatur von 2,1 °C (0,5 °C) bilanziert. Niederschläge fokussierten sich dabei auf die zweite Monatswoche und die letzten Wintertage. Insgesamt blieb es in der Fläche mit rund 51 l/m² (68 l/m²) zu trocken. Im Schwarzwald wurden mit über 100 l/m² die höchsten Niederschlagsmengen gemessen. Baden-Württemberg war im bundesweiten Vergleich die nasseste Region. In den Gipfellagen kam bei reichlich Sonnenschein auch dauerhafte Schnee- und Winterfreude auf. In den Niederungen dominierten oftmals Hochnebelfelder. Dennoch konnte der Deutsche Wetterdienst für Baden-Württemberg eine Sonnenscheindauer von 85 Stunden (76 Stunden) erfassen.

Bayern: In Bayern schwankte die Februarwitterung zwischen winterlicher Kälte und teils sprunghaften Erwärmungsphasen. In Oberstdorf wurden am 21. frühlingshafte 17,6 °C registriert. Dagegen startete der 15. dort noch mit einer Tiefsttemperatur von -14 °C. Für das gesamte Bundesland wurde im Februar 2025 ein Temperaturmittel von 0,8 °C (-0,6 °C) festgehalten. Diese wankelmütige Witterung wurde von einer deutlichen Niederschlagsarmut begleitet, die lediglich in der zweiten Monatswoche und am Monatsende unterbrochen wurde. Bis zum Finale bescherte der letzte Wintermonat dem Freistaat magere 26 l/m² (58 l/m²). Fast 98 Stunden (78 Stunden) zeigte sich die Sonne, wobei der meiste Sonnenschein mit über 170 Stunden (Zugspitze) in den schneeverwöhnten Gipfellagen genossen werden konnte. Trotz des sonnigen Winterpanoramas verzeichnete die Zugspitze zeitweise mit unter 110 cm eine außerordentlich geringe Februarschneehöhe, die – bei einem langjährigen Mittel von 260 bis 300 cm – ungeachtet gewisser Messunsicherheiten durch frühere Standortwechsel den extrem schneearmen Charakter in den höchsten Lagen verdeutlichte.

Berlin: In Berlin erreichte das Februarmittel der Lufttemperatur 1,3 °C (0,6 °C). Zum Ende der zweiten Monatswoche führte markanter Schneefall zu einer mehrtägigen Schneedecke. In den darauffolgenden Nächten sanken die Temperaturen deutlich, sodass die Frühwerte zeitweise unter -10 °C fielen. Mit Beginn der letzten Monatsdekade setzte sich zunehmend frühlingshafte Luft durch und beendete die winterliche Witterung binnen weniger Tage. Die Niederschlagsausbeute blieb ungewöhnlich mager. So wurden im vergangenen Monat extrem geringe 15 l/m² (35 l/m²) gemessen. Fulminant war hingegen die Sonnenscheindauer mit rund 105 Stunden (71 Stunden) – ein Plus von fast 48 Prozent.

Brandenburg: Brandenburg durchlebte im 0,8 °C (0,1 °C) temperierten Februar 2025 eine markante Wetterwende: Während die dritte Monatswoche noch von eisiger Kälte und schneebedeckter Landschaft geprägt war, setzte in den letzten Februartagen eine frühlingshafte Milderung ein. Am Beispiel Manschnow, Märkisch-Oderland, zeigt sich dieser Kontrast besonders deutlich: Der Tiefstwert sank am 18. auf -17,6 °C, bevor das Quecksilber am 24. auf 14,2 °C anstieg. Bis auf das Schneefallereignis zur Monatsmitte verlief der Monat zunächst ungewöhnlich trocken, ehe sich die Niederschläge zum Monatsende etwas häuften. In Summe brachte der Februar 2025 der Landesfläche aber nur extrem magere 14 l/m² (33 l/m²). Die Sonne schien hingegen 107 Stunden, was rund 53 Prozent über dem Mittelwert (70 Stunden) lag. Damit stellte Brandenburg den zweithöchsten Wert im Länderranking.

Bremen: In Bremen verharrte die Februarwitterung lange in einer zögerlichen Balance zwischen frostigen Nächten und nur mäßiger Tagesmilderung. Doch in der letzten Monatsdekade wurde der Winter sprunghaft verdrängt, als am 21. das Quecksilber mit 15,9 °C einen markanten Temperaturumschwung markierte. Das Februarmittel erreichte abschließend milde 2,7 °C (1,4 °C). Die wochenlange Trockenheit konnte trotz aufkommender Niederschläge in den letzten Monatstagen nicht beendet werden. Mit extrem niedrigen 8 l/m² (40 l/m²) fiel kaum Niederschlag. Bremen war damit bundesweit eine extrem trockene Region. Dafür machte die Sonne vor allem in der zweiten Monatshälfte Boden gut und erreichte 78 Stunden (68 Stunden).

Hamburg: Nachdem die ersten Februarwochen mit leichten Nachtfrösten einen winterlichen Charakter zeigten, setzte sich in der letzten Monatsdekade auch in Hamburg spürbar mildere Luft durch. In der Spitze stiegen die Höchstwerte am 21. auf 15 °C. Niederschläge waren ein seltenes Gut. So landeten im 2,3 °C (1,2 °C) milden Februar extrem geringe 7 l/m² (42 l/m²) in den Niederschlagstöpfen. Die Elbmetropole war damit die trockenste Region im Ländervergleich. Eine Glanzleistung lieferte die Sonne mit 78 Stunden (64 Stunden).

Hessen: 2025 beobachtete der DWD in Hessen einen launischen Februar. So sanken in der zweiten Monatsdekade während einer markanten Kältephase die Temperaturen spürbar. In den Mittelgebirgslagen gab es am 18. und 19. strenge Nachtfröste von unter -10 °C. Am 21. brachte ein plötzlicher Frühlingsschub mit Höchstwerten von über 16 °C im Rhein-Main-Gebiet den Winter abrupt ins Wanken. Mit im Mittel 1,6 °C (0,6 °C) endete der letzte meteorologische Wintermonat, in dem über eine lange Zeit ein erhebliches Niederschlagsdefizit herrschte. Kompensiert wurde es erst in den letzten Tagen. Unter dem Strich blieben aber nur 29 l/m² (52 l/m²) stehen. Zeitweise herrschte wegen der windschwachen und trockenen Witterung eine ungewöhnlich schlechte Luftqualität. Die Februarsonne schien trotz einiger trüber Tage mit rund 90 Stunden (69 Stunden) ausgesprochen oft.

Mecklenburg-Vorpommern: Der letzte meteorologische Wintermonat 2025 erreichte im Nordosten eine Durchschnittstemperatur von 1,5 °C (0,0 °C) und endete mit zum Teil frühlingshafter Luft. So stiegen am 22 und 24. die Höchstwerte auf teils über 12 °C. Dem gegenüber standen am 17. und 18. noch strenge Nachtfröste von unter -10 °C. Insbesondere in Vorpommern war diese Frostphase in der dritten Monatswoche mit einer Schneedecke verbunden. Insgesamt wurde aber von den Experten ein großes Niederschlagsdefizit für das Bundesland beobachtet: Nach letzten Berechnungen dürfte es in der Monatsbilanz bei extrem trockenen 12 l/m²(31 l/m²) bleiben. Üppig fiel die Sonnenscheinausbeute mit rund 90 Stunden (67 Stunden) aus.

Niedersachsen: Der Februar 2025 brachte Niedersachsen ein Temperaturmittel von 2,1 °C (1,1 °C). Die kälteste Phase mit mäßigen und strengen Nachtfrösten etablierte sich in der zweiten Monatsdekade. Anschließend erfolgte ein rasanter Temperaturanstieg: Im nordwestlichen Niedersachsen wurden am 21. frühlingshafte 17 °C registriert. Der Flächenniederschlag erreichte außergewöhnlich trockene 12 l/m², ein Defizit von minus 73 Prozent (44 l/m²). Die Sonnenscheindauer übertraf mit fast 88 Stunden ihr Soll von 66 Stunden.

Nordrhein-Westfalen: NRW war im Februar 2025 mit 3,0 °C (1,8 °C) die mildeste Region. Auf einen frostigen Monatsauftakt und einer eisigen Monatsmitte erhielten die Temperaturen mit Beginn der letzten Dekade kräftig Auftrieb. Am 21. schnellten die Höchstwerte im Ruhrgebiet auf 18,5 °C. In der Versenkung verschwand hingegen der Niederschlag. Ungewöhnlich geringe 22 l/m² (58 l/m²) wurden in der Fläche gemessen. In den Gipfellagen des Rothaargebirges lag dieser an Zweidrittel des Monats zumindest als eine dünne Schneedecke. Die Sonne zeigte sich NRW-weit mit 95 Stunden (72 Stunden) äußert großzügig.

Rheinland-Pfalz: Der Februar 2025 präsentierte sich in Rheinland-Pfalz mit milden 2,2 °C (1,1 °C). Frostig gestaltete sich vor allem die zweite Monatsdekade. Anschließend zog die Temperatur rasch an und gipfelte durch das starke Momentum in Kaiserslautern am 21. bei 18,3 °C. Zögerlicher war der Niederschlag, der dem Bundesland im letzten Monat 28 l/m²
(57 l/m²) brachte. Die Sonnenscheindauer betrug 84 Stunden (73 Stunden).

Saarland: Das kleinste Flächenland verzeichnete im Februar 2025 eine Mitteltemperatur von 2,8 °C (1,6 °C). Während zunächst nur leichte Nachtfröste und eine moderate Tageserwärmung die Witterung bestimmten, brachte die dritte Dekade einen markanten Temperaturanstieg, der mit 18,4 °C in Neunkirchen-Wellesweiler am 21. seinen Höhepunkt erreichte. Mit 36 l/m² Niederschlag fiel im Saarland nur 50 Prozent des Solls (72 l/m²). Nahezu den Klimawert (76 Stunden) erreichte dagegen die Sonnenscheindauer mit 75 Stunden. Damit dürfte das Saarland voraussichtlich die trübste Region im Februar 2025 bleiben.

Sachsen: Im Vergleich zu den anderen Bundesländern überzeugte der Februar 2025 in Sachsen als Wintermonat. Auch wenn in der vierten Woche der Frühling grüßte, zeigte das Temperaturmittel des vergangenen Monats 0,1 °C (-0,3 °C). Besonders eisig wurde es in der zweiten Monatsdekade. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete am 18. mit -19,7 °C das bundesweite Februarminimum. Sachsen war im Ländervergleich das kälteste Bundesland. Deutlich unter dem Klimaziel befand sich die Niederschlagsmenge mit 14 l/m² (43 l/m²). Nahezu durchweg als Schnee legte sich dieser über die Hochlagen des Erzgebirges. Die Sonne erzielte mit 110 Stunden ein Plus von 57 Prozent (70 Stunden). Damit thronte Sachsen als sonnigstes Bundesland.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt erfolgte im 0,9 °C (0,4 °C) temperierten Februar nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes eine imposante Wetterwende: In der zweiten Monatsdekade wurde es noch einmal frostig. Dabei wurden in Oberharz am Brocken-Stiege am 18. eisige -19,0 °C gemessen. In der letzten Monatswoche wurde mit sehr milden Winden das Eis des Winters gebrochen und so stiegen die Höchstwerte am 22. auf bis zu 16,8 °C in Wernigerode. Damit erreichte der Temperaturanstieg in der Harzregion nahezu 36 Grad innerhalb von vier Tagen. Ein Rückgang wurde hingegen beim Flächenniederschlag mit 16 l/m² (33 l/m²) beobachtet, während bei der Sonnenscheindauer mit 97 Stunden ein Hochlauf von Plus 43 Prozent gegenüber dem Klimawert (68 Stunden) ermittelt werden konnte.

Schleswig-Holstein: Der Norden Deutschlands durchlief im 2,1 °C (0,7 °C) milden Februar 2025 eine thermische Tal- und Bergfahrt. Während am 18. noch vielerorts strenge Nachtfröste beobachtet wurden, stiegen die Höchstwerte am 21. in den südwestlichen Gefilden auf über 13 °C. Unter der Dominanz von hohem Luftdruck wurde die Niederschlagsausbeute mit 11 l/m² (42 l/m²) extrem stark gedämpft. Die Sonne strahlte dafür rund 77 Stunden (65 Stunden).

Thüringen: Thüringen meldete im letzten meteorologischen Wintermonat 2025 eine Temperatur von 0,3 °C (-0,4 °C). Innerhalb der zweiten Monatsdekade zeigte der Winter mit strengen Nachtfrösten von unter minus 10 °C noch einmal seine Krallen. Mit Beginn der letzten Dekade erlebte die Temperatur eine regelrechte Wärme-Rallye und schoss am 21. in der Spitze auf 15,6 °C (Olbersleben, im Nordwesten des Thüringer Beckens). Mit 20 l/m² (44 l/m²) zeigte der Februar sein trockenes Gesicht. In den höchsten Lagen legte sich dieser als dünne Schneedecke nieder. Mit einer strahlenden Performanz präsentierte sich die Sonne mit 95 Stunden (69 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Januar 2025

Abwechslungsreicher Januar: deutlich zu mild, nass und sonnig

Zwei Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar. Zum einen war dies Tief BERND, das zum Jahresbeginn das Wettergeschehen beeinflusste: Von Dauerregen über gefrierenden Regen bis zu starkem Schneefall reichte das Repertoire der Warnungen. Anschließend machte es sich Hoch BEATE über Mitteleuropa bequem und sorgte für eine deutliche Wetterberuhigung. Eine Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten oftmals kalt war, stellte sich somit ein, bevor zum Monatsende wieder Tiefdruckgebiete das Zepter in die Hand nahmen. Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder, nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im vieljährigen Mittel. Regional traten dabei jedoch große Unterschiede auf. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Von T-Shirt-Wetter bis tiefkühltauglichen Temperaturen alles dabei
Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0 Grad Celsius (°C) und damit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,5 Grad (-0,5 °C) überschritten. Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung noch 1,1 Grad. In allen Bundesländern lag das Mittel im positiven Bereich. Außergewöhnlich mild war es am Dreikönigstag (6.) sowie am 25. des Monats vor allem im Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Wenig verwunderlich war es somit, dass an einigen Stationen Januarrekorde geknackt wurden. Am wärmsten war es föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) in Bayern. Tiefkühltaugliche Temperaturen wurden insbesondere in der ersten Monatshälfte immer wieder in den Gebirgstälern über Schnee in Süddeutschland gemessen. Das diesjährige Januarminimum datiert vom 4. mit -17,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg).

West- Ost- Gefälle bei der Niederschlagsverteilung
Im Januar fielen mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Nicht ganz so hoch war der Überschuss mit etwa 19 Prozent (%) im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (65 l/m²). Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte Deutschlands, wo sich immer wieder Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern durchsetzen konnten. Die höchste Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen an der Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) auf. Es fielen an diesem Tag 46 l/m². Nur wenig Niederschlag gab es in der zweiten Januardekade, denn in diesem Zeitraum konnte sich das ausgedehnte Hochdruckgebiet BEATE für längere Zeit über Mitteleuropa etablieren. Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus. Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15 Zentimeter (cm) hohe Schneedecke.

Niederungen Norddeutschlands trüber als Hochlagen des Südens
Der Januar konnte mit 61 Stunden Sonne aufwarten, wodurch das Soll (44 Stunden) um mehr als ein Drittel überschritten wurde (Periode 1961 bis 1990). Etwas weniger ausgeprägt war das Überangebot (17 %) an Sonnenstunden im Vergleich mit der Periode 1991-2020 (52 Stunden). Am längsten zeigte sich das Zentralgestirn in den Hochlagen Süddeutschlands, wo teilweise mehr als 100 Sonnenstunden gemessen wurden. Wintersportler kamen also vor allem in den Alpen auf ihre Kosten. Deutlich seltener schien die Sonne in den Niederungen der Nordhälfte. Mitverantwortlich dafür war eine Dank Hoch BEATE ausgeprägte Inversionswetterlage bei der sich teilweise eine zähe Nebel- und Hochnebeldecke über mehrere Tage halten konnte.

Das Wetter in den Bundesländern im Januar 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg hatte im Januar mit 79 Sonnenstunden zusammen mit Bayern wörtlich den Platz an der Sonne im Länderranking inne. Dabei schien die Sonne auch um über 60 % mehr als im Vergleichszeitraum (49 Stunden). Mit 2,0 °C im Mittel fiel die positive Abweichung von 2,7 Grad gegenüber dem Referenzwert (-0,7 °C) sehr deutlich aus. Im Ländervergleich gehörte man jedoch zu den kühlsten Bundesländern. Meßstetten stellte am 4. mit -17,6 °C den bundesweiten Tiefstwert im Januar auf. Außerdem fiel mit 92 l/m² circa ein Fünftel mehr Niederschlag als normal (75 l/m²). Schnee war im Tiefland jedoch Mangelware. Selbst in den Hochlagen lag oftmals nur an der Hälfte des Monats Schnee. Lediglich die Feldbergregion erwies sich als schneesicher.

Bayern: Zwar war Bayern mit einer Mitteltemperatur von 0,9 °C (-1,9 °C) das kälteste aller Bundesländer im Vergleich, aber eine Abweichung von +2,8 Grad spricht Bände und zeigt, dass es auch hier viel milder war als im vieljährigen Mittel. Der bundesweite Höchstwert wurde unter anderem föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) gemessen. Die Niederschlagsmenge von 69 l/m² (66 l/m²) war durchschnittlich. Schnee war dabei fast ausschließlich den höheren Lagen vorbehalten. Im Flachland reichte es im Schnitt gerade einmal für 1 bis 5 Schneetage. Dort wo allerdings Schnee lag, gab es insbesondere in der zweiten Januardekade traumhaftes Winterwetter, denn dank Hoch BEATE konnte sich die Sonne häufig durchsetzen. Am Ende war der Freistaat mit 79 Sonnenstunden (50 Stunden) zusammen mit Baden-Württemberg das sonnigste Bundesland. Vor allem die Hochlagen stachen mit teilweise über 100 Sonnenstunden hervor.

Berlin: Besonders mild war es im Januar mit einer Mitteltemperatur von 2,8 °C (-0,4 °C) in der Bundeshauptstadt. Berlin war damit gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Bremen auch das mildeste aller Bundesländer. Doch diese teils vorfrühlingshafte Witterung war nicht zwangsläufig mit viel Sonnenschein verbunden. Lediglich 39 Stunden (43 Stunden) wurden in der vergleichsweise sonnenscheinärmsten Region registriert. 57 l/m² Niederschlag waren ein Drittel mehr als im vieljährigen Mittel (42 l/m²). Besonders am 5. und am 9. kam es zu teils chaotischen Verkehrsverhältnissen durch Neuschnee und gefrierenden Regen.

Brandenburg: Der zweite meteorologische Wintermonat fiel auch in Brandenburg mit 2,4 °C (-0,8 °C) viel zu mild aus. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade fiel immer wieder etwas Schnee, der in Verbindung mit einem nachrückenden Hochdruckgebiet zumindest für einige Zeit konserviert wurde. So konnten im Nordosten bis zum Monatsfinale 5 bis 10 Schneetage gezählt werden. Insgesamt belief sich die Niederschlagsmenge auf 55 l/m², wodurch das Soll (40 l/m²) um 36 %überschritten wurde. Die Sonne schien mit 42 Stunden (44 Stunden) durchschnittlich lang.

Bremen: Bremen konnte im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,9 °C) aufwarten und gehörte damit zusammen mit Berlin und Schleswig-Holstein zu den mildesten Bundesländern. Immerhin reichte es aber zu Beginn der zweiten Januarhälfte für ein paar Eistage. Diese waren gepaart mit einer zähen Hochnebeldecke, aber dennoch schien die Sonne insgesamt 49 Stunden und damit deutlich mehr als in der Referenzperiode (39 Stunden). Außerdem fielen mit 66 l/m²etwa 10 % mehr Niederschlag als gewöhnlich (59 l/m²).

Hamburg: Die Hansestadt verzeichnete wie alle anderen Bundesländer ebenso einen zu milden Januar, was sich durch eine Mitteltemperatur von 2,4 °C (0,8 °C) belegen lässt. Eine dünne Schneedecke gab es dabei nur an zwei Tagen. Ein Großteil der Niederschlagsmenge von 69 l/m² (61 l/m²) ging somit als Regen nieder. Doch obwohl die Regenmenge leicht überdurchschnittlich war, herrschte nicht immer Schietwetter in der Hafenmetropole. So zeigte sich die Sonne an 50 Stunden (39 Stunden) am Firmament.

Hessen: Zu einem Paukenschlag kam es am ersten Januarwochenende des neuen Jahres in Hessen. Schnee und Eis legten nicht nur den größten deutschen Verkehrsflughafen in Frankfurt am Main lahm, sondern auch die Bahn und Autofahrer hatten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Über den ganzen Monat hinweg war Winterwetter allerdings eher selten. Eine Mitteltemperatur von 2,0 °C(-0,4 °C) zeigte, dass es alles in allem viel zu mild war für den zweiten meteorologischen Wintermonat. Doch der Januar war in der Landesmitte nicht nur zu mild, sondern mit 87 l/m² (63 l/m²) ebenfalls deutlich zu nass. Das Niederschlagsplus betrug rund 38 Prozent. Die Sonne versteckte sich jedoch keinesfalls ständig hinter den Wolken, denn sie schien bis zum Monatsende ganze 57 Stunden lang und damit wurde das Soll (36 Stunden) um mehr als die Hälfte überboten.

Mecklenburg-Vorpommern: Eine Mitteltemperatur von 2,3 °C verbuchte das nordöstlichste aller Bundesländer im Januar. Damit war es fast 3 Grad milder als in der Referenzperiode (-0,6 °C). Dennoch reichte es mit Ausnahme der Küstengebiete an über der Hälfte des Monats zumindest für Frost. Mit 49 l/m² Monatsniederschlag lag Mecklenburg-Vorpommern zwar absolut im Soll (45 l/m²) doch im Länderranking war man mit diesem Wert das vergleichsweise niederschlagsärmste Bundesland. Auch die Sonne schien mit 40 Stunden (41 Stunden) durchschnittlich lang, aber im Länderranking bedeutete dies den zweitletzten Platz.

Niedersachsen: Zu mild, zu nass, aber auch etwas zu sonnig lautete das Fazit für den vergangenen Januar im zweitgrößten Bundesland. Die Messstationen vermeldeten in Niedersachsen ein Flächenmittel von 2,5 °C und damit fast 2 Grad mehr als im langjährigen Mittel (0,6 °C). Einiges an Niederschlag sammelte sich in den Messbechern an, was 81 l/m² bezeugen konnten. Immerhin 31 % mehr als das, was man normalerweise erwartet hätte (62 l/m²). Die Sonnenscheindauer belief sich auf 46 Stunden (38 Stunden). An den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zeigte sie sich teilweise über 50 Stunden, während im Landesinneren mitunter nur 30 bis 35 Stunden zusammenkamen.

Nordrhein-Westfalen: Der erste Monat des neuen Jahres startete im bevölkerungsreichsten Bundesland ziemlich turbulent: Einige Tiefausläufer sowie eine ausgeprägte Luftmassengrenze brachten Schnee und Regen, der gebietsweise gefror. Doch von länger anhaltendem Hochwinterwetter war keine Spur. Entsprechend lag die Mitteltemperatur von 2,4 °C über dem Referenzwert (1,1 °C). Die Abweichung war mit etwas über 1 Grad jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in allen anderen Bundesländern. Die Vizemeisterschaft holte man sich beim Niederschlag. 115 l/m² landeten am Monatsende in den Messtöpfen und damit erheblich mehr als im vieljährigen Mittel (77 l/m²). Die höchste deutschlandweite Tagesniederschlagssumme wurde am 5. mit 46 l/m² in Hückeswagen an der Bevertalsperre registriert. Die Sonne lachte 46 Stunden (42 Stunden) am Himmel.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war es im vergangenen Januar deutlich zu nass. 105 l/m² Niederschlag kamen vom Himmel und damit über 50 % mehr als im Soll (67 l/m²). Nur gebietsweise fiel dieser Niederschlag in Form von Schnee. Das weiße Gold – Schnee – war den Höhenlagen vorbehalten während es im Flachland häufig nur für eine dünne Schneedecke oder Stundenmatsch reichte. Im Mittel betrug die Temperatur 2,1 °C (0,2 °C). Die Sonne gab sich ordentlich Mühe und schien 58 Stunden (41 Stunden) lang.

Saarland: Im Südwesten dominierte tagsüber meist eine milde Januarwitterung. Nachts gab es jedoch an etwa 20 Tagen Frost. Am Ende lag das Temperaturmittel im abgelaufenen Monat mit 2,6 °C (0,5 °C) jedoch deutlich im positiven Bereich. Schnee war dabei Mangelware und somit gingen die 128 l/m² (86 l/m²), die im Länderranking den Spitzenplatz bedeuteten, überwiegend als Regen nieder. Aber trotz alledem ließ sich auch die Sonne nicht lumpen und schaffte es, sich an 58 Stunden (40 Stunde) gegen die kompakten Wolken durchzusetzen.

Sachsen: In Sachsen lag die Mitteltemperatur im vergangenen Januar bei 2,1 °C. Das Klimamittel (-1,2 °C) wurde damit um 3,3 Grad erheblich überschritten. Immerhin wurden aber in den Höhenlagen 5 bis 10 Eistage registriert. 53 l/m² (49 l/m²) Niederschlag waren recht durchschnittlich und damit gehörte man zu den trockensten Regionen in Deutschland. 60 Sonnenstunden (50 Stunden) standen am Monatsende auf dem Tableau. Ein Großteil davon summierte sich bei Hochdruckeinfluss zwischen dem 15. und 22. auf.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt war der Januar mit 2,2 °C (-0,3 °C) im Mittel deutlich zu mild. Maßgeblich dazu bei trug vor allem das Monatsende, an dem an mehreren Tagen nacheinander kein Nachtfrost mehr auftrat und flächendeckend zweistellige Höchstwerte gemessen wurden. Mit 59 l/m² (39 l/m²) wurde das langjährige Mittel um über 50 % überschritten. Insbesondere eine Luftmassengrenze zum Ende der ersten Dekade und durchziehende Tiefausläufer am Monatsende trugen maßgeblich zu diesem Überschuss bei. Die Sonne schien mit 54 Stunden (43 Stunden) mehr als in der Vergleichsperiode.

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland wartete im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,3 °C) auf und gehörte damit zusammen mit Bremen und Berlin zu den mildesten Bundesländern. Während es an den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zu keinem Eistag reichte, waren es derer im Binnenland immerhin 2 bis 5. Dafür bekamen die Küstenregionen und Inseln am meisten Sonne zu sehen. Mitunter schien die Sonne dort gebietsweise fast 60 Stunden. Im gesamten Bundesland wurden 50 Sonnenstunden (39 Stunden) erreicht. Die Niederschlagsmenge belief sich auf durchschnittliche 65 l/m² (64 l/m²).

Thüringen: Im ersten Monat des neuen Jahres wurde im Freistaat Thüringen eine Mitteltemperatur von 2,0 °C (-1,3 °C) gemessen. Zwar gehörte man damit zu den kühlsten Bundesländern, aber die positive Abweichung von mehr als 3 Grad ist dennoch beachtlich. Sehr interessant war eine ausgeprägte Inversionswetterlage gegen Ende der zweiten Januardekade. Im Thüringer Becken stieg die Quecksilbersäule selbst tagsüber teilweise nicht über den Gefrierpunkt, während in den Höhenlagen des Thüringer Waldes deutlich zweistellige Plusgrade erreicht und einige Monatsrekorde geknackt wurden. Mit 64 l/m² wurde das langjährige Mittel (51 l/m²) um 25 % überschritten und auch die Sonne schien mit 67 Stunden (43 Stunden) deutlich mehr als in der Vergleichsperiode.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Traurig aber wahr: Globales 1,5°-Ziel verfehlt!

2024 knackt alle bisherigen Rekorde

Jetzt ist es amtlich: Das bei der Pariser Klimakonferenz 2015 aufgestellte Klimaschutzziel die globale Oberflächentemperaturerhöhung der Erde auf maximal + 1,5°C zu begrenzen, ist gescheitert.

Das Jahr 2024 ist das erste Jahr, in dem die globale Oberflächentemperatur mit +1,6C über dem vorindustriellen Niveau lag.

Bisher waren die Klimaforscher davon ausgegangen, dass sich durch die Begrenzung auf +1,5°C die Folgen der Klimaerwärmung wenigstens soweit begrenzen zu lassen, dass deren Folgen nicht verheerend werden. Dieses 2015 Bei der Pariser Klimakonferenz aufgestellte Ziel ist mit +1,6°C im gesamten Jahr 2024 erstmals deutlich überschritten worden.

Obwohl 2024 sowohl mit 15,1° Durchschnittstemperatur in Deutschland und global mit einer globalen Temperaturerhöhung von jetzt +1,6° in die Statistik eingeht, gibt es keinen Grund, den Klimaschutz aufzugeben. Ganz im Gegenteil: 2024 ist die Alarmstufe ROT für den Klimaschutz. Nur mit noch konsequenterem Klimaschutz können wir uns vor noch katastrophalerem, lebensbedrohendem Extremwetter schützen.

Die Klimawahrheit wird mittlerweile unbequem und teilweise gefährlich für jeden von uns. Eine Zahl sagt eigentlich alles: Nach Angaben des Versicherungskonzerns Munich Re (Münchener Rückversicherung) betrugen im vergangenen Jahr die Schäden durch Naturkatastrophen weltweit 320 Milliarden Dollar. Die Experten des Versicherungsunternehmens sind sich sicher, sie sehen einen klaren Zusammenhang zwischen den immer steiler steigenden Schadenssummen und dem Klimawandel. Alle diejenigen, die immer noch den Klimawandel leugnen und es als einen Tick einer kleinen gesellschaftlichen Elite ansehen, und damit einen konsequenten und somit wirksamen Klimaschutz ignorieren oder verhindern, machen sich schuldig durch Unterlassung bei immer bedrohlicheren Extremwetterereignissen, wie Dürren, Hungersnöte, Waldbrände, Überschwemmungen, Stürme, Starkregen, Gewitter, Artensterben, usw.. Bereits jetzt war das Jahr 2024 von zum Teil lebensbedrohlichen Extremwetterlagen geprägt.

Nord- und Ostsee: Warm, wärmer, am wärmsten

Noch nie war die Deutsche Nordsee so warm wie 2024 – Zweitwärmstes Jahr für die Ostsee

Meere sind deutlich bessere Temperaturspeicher als das Festland. Je höher die Meerwassertemperatur, desto mehr Energie ist im Meer enthalten. Diese höheren Energiemengen werden für uns durch stärkere Stürme, Windhosen, Gewitter, Starkregenereignisse, kurz zusammengefasst Wetterextreme, nicht nur sicht- sondern auch spürbar. Mittlerweile erreichen die Extremwetterereignisse auch bei uns in Mitteleuropa durchaus lebensbedrohliche Ausmaße.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat durch seine ständigen Messungen eindeutige Temperatursteigerungen auch bei uns in der Nord- und Ostsee festgestellt:

Im Jahr 2024 verzeichnete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die höchsten Temperaturen in der deutschen Nordsee seit Beginn der eigenen Datenreihe im Jahr 1969. Die Oberflächentemperaturen stiegen dort bis zu 1,5 Grad über das langjährige Mittel von 1997 bis 2021. Die Wassertemperatur in der nördlichen Nordsee, also zwischen Schottland und Norwegen, stiegt deutlich geringer, sodass für die gesamte Nordsee die durchschnittliche Temperatur im vergangenen Jahr 11,1 Grad betrug – etwa 0,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Somit war 2024 das viertwärmste Jahr seit Beginn der Datenreihe. Lediglich 2014, 2022 und 2023 waren noch wärmer.

„Für die Ostsee insgesamt betrug die durchschnittliche Temperatur im vergangenen Jahr 9,6 Grad. Das ist mehr als 1 Grad über dem langjährigen Mittel,“ erklärt Dr. Tim Kruschke, Leiter des Referats Marine Klimafragen am BSH. „Damit handelt es sich um das zweitwärmste Jahr seit Beginn unserer Datenreihe. Lediglich 2020 war wärmer.“

Auch in der Ostsee lagen die Temperaturen von Februar bis Dezember über dem langjährigen Mittel. Dabei war der Juni mit mehr als 3 Grad darüber besonders auffällig. Im Mai, September und Oktober war es ebenfalls deutlich wärmer als üblich.

Während entlang der schwedischen Ostküste vergleichsweise niedrige Temperaturen auftraten, waren Richtung Baltikum teilweise sehr hohe Temperaturen zu verzeichnen. Im Finnischen Meerbusen übertraf das Jahresmittel 2024 das langjährige Mittel um bis zu 2 Grad.

Langjährige Entwicklung der Wassertemperatur in Nord- und Ostsee

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen der Nordsee und Ostsee, indem es Satellitendaten mit Messungen von Stationen und Schiffen kombiniert. Das ist die Grundlage für derartige Langzeitvergleiche.

Die Analysen erstellt der DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“, der vom BSH gemeinsam mit anderen Bundesbehörden im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) betrieben wird.

Grafik Rang des Herbstmittels der Oberflächentemperaturen in 2024 im Vergleich zu allen Herbstmonaten seit 1997 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts)
Rang des Herbstmittels der Oberflächentemperaturen in 2024 im Vergleich zu allen Herbstmonaten seit 1997 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts)Quelle: BSH

„Unsere Daten zeigen, dass sich die Nordsee seit 1969 um fast 1,5 Grad erwärmt hat. Die Ostsee ist seit 1990 im Mittel bereits um 1,9 Grad wärmer geworden,“ betont Dr. Kerstin Jochumsen, Leiterin der Abteilung Meereskunde am BSH. „Diese Entwicklung ist eine direkte Folge des Klimawandels und verändert die Meeresumwelt zunehmend.“ 

Mehr Infos zum Anstieg der Meerwassertemperatur und die Zunahme von Extremwettersituationen findet Ihr hier auf meiner Seite

Text und Grafik aus einer Pressmitteilung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie BSH, Foto: privat