Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Herbst 2025

Herbst 2025: Mildes Gesamtbild, nasse Westhälfte und winterliches Finale

Der Herbst 2025 verlief in Deutschland, trotz eines markanten Kälteeinbruchs in der Schlussdekade des Novembers, überwiegend mild. Im September gab es sogar noch einmal spätsommerliche Temperaturen. Auch der Flächenniederschlag lag über dem Soll, wobei die Höchstmengen in Teilen der Westhälfte fielen. Dagegen bewegte sich die Sonnenscheindauer insgesamt im Bereich des klimatologischen Mittels, zeigte jedoch regionale Kontraste mit einem sonnigen Nordosten und einer trüben Mitte, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2 000 Messstationen.

Herbst 2025 überwiegend mild – markante Kältephase zum Finale
Der Herbst 2025 zeigte sich in Deutschland insgesamt mild. Die Mitteltemperatur erreichte 9,7 °C und lag damit 0,9 Grad über dem Referenzwert 1961-1990 (8,8 °C) sowie 0,4 Grad über dem Mittel der Periode 1991–2020 (9,3 °C). Besonders deutlich traten die positiven Temperaturabweichung in Norddeutschland hervor. Die landesweiten saisonalen Temperaturspitzen reichten von spätsommerlichen 32,6 °C, gemessen am 20.9. in Pabstorf (Harzvorland), bis zu eisigen -18,5 °C am 23.11. in Oberstdorf. Grund dafür war ein für die Jahreszeit ungewöhnlich markanter Kaltluftvorstoß, der die Mitteltemperatur zu Beginn der dritten Novemberdekade in weiten Teilen Deutschlands kurzzeitig auf ein Niveau drückte, das eher für den Januar üblich wäre.

Herbst 2025 mit Niederschlagsplus – Höchstmengen in Teilen der Westhälfte
Der Herbst 2025 fiel in Deutschland insgesamt etwas nasser aus als üblich. Mit 204 l/m² lag die Niederschlagsmenge etwa 11 Prozent über dem Referenzwert 1961–1990 (183 l/m²) und etwa 7 Prozent über der Vergleichsperiode 1991–2020 (190 l/m²). Besonders der Nordwesten, Westen und Südwesten, verzeichneten hohe Mengen, in den Staulagen von Schwarzwald und Allgäu teils sogar über 500 l/m². Am 8.9. erreichte Mönchengladbach-Hilderath in NRW mit 118,7 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Deutlich trockener blieb der Osten; so meldete Berlin mit 120 l/m² die geringste Herbstsumme. Ende November kamen dann auch Winterfreunde auf ihre Kosten, als sich das Bergland in Weiß kleidete.

Herbstsonne im Rahmen, nur Nordosten und Gipfellagen des Südens besonders sonnig
Die Sonnenscheindauer erreichte im Herbst 2025 bundesweit 300 Stunden und lag damit etwa fast 4 Prozent unter dem Referenzwert 1961–1990 (311 Stunden) sowie knapp 6 Prozent unter dem Mittel 1991–2020 (319 Stunden). Besonders sonnig waren der Nordosten, aber auch die Gipfellagen des Südens mit Spitzenwerten von rund 400 Stunden, während die mittleren Landesteile deutlich trüber ausfielen und vielerorts nur 200 bis 250 Stunden verzeichnet wurden.

Das Wetter in den Bundesländern im Herbst 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der meteorologische Herbst 2025 brachte in Baden-Württemberg eine Mitteltemperatur von 9,5 °C und lag damit um 1,0 °C über dem klimatologischen Referenzwert von 8,5 °C. In Ohlsbach im Oberrheingraben wurden am 20.9. nochmals hochsommerliche 32,2 °C gemessen. Dagegen meldete Messstetten auf der Schwäbischen Alb während eines landesweiten markanten Kälteeinbruchs am 22.11. mit eisigen -16,7 °C den Tiefstwert. Zugleich fielen rund 285 l/m² Niederschlag und damit 30 Prozent mehr als im Klimamittel (219 l/m²). Die höchsten Mengen wurden mit teils über 500 l/m² im Schwarzwald gemessen. Die Sonnenscheindauer blieb mit 325 Stunden geringfügig unter dem Klimawert von 344 Stunden und resultierte aus länger anhaltender Bewölkung im September und Oktober.



Bayern: Der meteorologische Herbst 2025 verlief in Bayern insgesamt mild: Die Mitteltemperatur lag bei 8,7 °C und damit 0,8 °C über dem klimatologischen Referenzwert von 7,9 °C. Im Ländervergleich war es der niedrigste Wert. Am 20.9. erreichte Kitzingen im Maintal nochmals hochsommerliche 31,8 °C, während Oberstdorf am 23.11. mit -18,5 °C das bundesweit tiefste Minimum meldete. Beim Niederschlag wurden in der Fläche 215 l/m² (204 l/m²) registriert. Die Sonnenscheindauer blieb mit rund 305 Stunden unter dem Klimawert von 335 Stunden. Ausschlaggebend war vor allem der trübe Oktober.

Berlin: Berlin erlebte im Herbst 2025 eine milde und sonnige Witterung. Die Mitteltemperatur erreichte 10,4 °C und lag damit 0,9 °C über dem Klimawert von 9,5 °C. Die höchste Temperatur wurde am 20.9. in Tempelhof mit 29,5 °C registriert, während das Jahreszeitenminimum am 22.11. am Flughafen Berlin-Brandenburg bei -7,1 °C lag. Die Sonnenscheindauer erreichte 385 Stunden, womit der Klimawert von 315 Stunden um rund 22 Prozent übertroffen wurde – Höchstwert im Ländervergleich. In den letzten drei Monaten fielen in der Hauptstadt 120 l/m²(128 l/m²). Damit meldete Berlin zudem den geringsten Herbstniederschlag aller Bundesländer.



Brandenburg: Der vergangene Herbst brachte Brandenburg eine spürbar milde und lichtreiche Witterung. So erreichte die Mitteltemperatur 10,1 °C und lag 0,9 °C über dem Klimawert von 9,2 °C. Den höchsten Wert meldete Doberlug-Kirchhain am 20.9. mit 30,9 °C, während im südbrandenburgischen Klettwitz am 23.11. mit -11,7 °C den Tiefpunkt eines ersten winterlichen Kälteschubs markierte. Beim Niederschlag erreichte das Land mit 135 l/m² nahezu das klimatologische Soll (127 l/m²). Deutlich hervor trat jedoch die Sonnenscheindauer: Mit 360 Stunden lag sie über 14 Prozent über dem vieljährigen Mittel (316 Stunden).

Bremen: Bremen meldete im Herbst 2025 mit 11,2 °C (9,6 °C) den höchsten Mittelwert aller Bundesländer. Die Temperaturspanne reichte dabei von 28,2 °C am 20.9. bis zu -7,7 °C am 21.11. Der Niederschlag summierte sich auf 200 l/m² (Mittel: 185 l/m²), während die Sonnenscheindauer mit 290 Stunden nahezu dem klimatologischen Wert von 284 Stunden entsprach.



Hamburg: Der Herbst 2025 präsentierte sich in Hamburg mit einer Mitteltemperatur von 10,9 °Cdeutlicher milder als im Klimamittel (9,6 °C); die Temperaturspitzen reichten dabei von 28,9 °Cam 20.9. bis frostigen -6,1 °C am 21.11. Mit 208 l/m² fiel etwas mehr Niederschlag als im Mittel (195 l/m²), wobei sich insbesondere der Oktober als nasser und trüber Herbstabschnitt hervorhob. Dennoch erreichte die Sonnenscheindauer in den letzten drei Monaten 310 Stunden und übertraf das Klimamittel (285 Stunden).

Hessen: In Hessen wurde im Herbst 2025 eine Mitteltemperatur von 9,7 °C gegenüber dem Klimawert von 8,6 °C gemessen. Die Temperaturspitzen bewegten sich zwischen spätsommerlichen 30,4 °C am 20.9. in Schaafheim-Schlierbach und eisigen -11,4 °C am 23.11. in Fulda. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 184 l/m² (Klimamittel 188 l/m²), wobei der November besonders trocken ausfiel. Die Sonnenscheindauer blieb mit 245 Stunden unter dem Klimawert von 285 Stunden; der Oktober 2025 war dabei der fünfttrübste seit Messbeginn 1951. Im Ländervergleich war Hessen das

sonnenscheinärmste Bundesland.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Herbst 2025 verlief im Ostseeland deutlich milder. So wurden im Mittel 10,4 °C gemessen, ein Plus von 1,4 K gegenüber dem Klimawert von 9,0 °C. Die herbsttypischen Temperaturmarken lagen dabei zwischen spätsommerlichen 28,8 °C am 20.9. in Kirchdorf bis zum winterlichen Minimum von -5,9 °C am 21.11. in Barth. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 165 l/m² und lag damit über dem Klimamittel von 145 l/m². Besonders hervorzuheben war die Sonnenscheindauer: Mit 365 Stunden wurden rund 17 Prozent mehr Sonne verzeichnet als im durchschnittlichen Herbstwert von 312 Stunden.

Niedersachsen: Der Herbst bot in Niedersachsen insgesamt ein mildes und zeitweise zu nasses Witterungsbild. Die Mitteltemperatur lag bei 10,7 °C und damit über dem Klimamittel von 9,3 °C. Die saisonalen Eckwerte schwankten von 32,3 °C am 20.9. in Helmstedt-Emmerstedt bis -8,7 °C am 22.11. in Herzberg am Harz. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 206 l/m²und übertraf damit das Klimamittel von 182 l/m²; besonders der Oktober zeigte sich niederschlagsreich. Die Sonnenscheindauer erreichte 290 Stunden (282 Stunden).



Nordrhein-Westfalen: Hier erreichte die Mitteltemperatur milde 10,8 °C (9,5 °C). Die Spitzen lagen zwischen 31,5 °C am 20.9. in Warburg und -10,8 °C am 23.11. in Bad Berleburg-Stünzel. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 219 l/m² und übertraf damit den klimatologischen Wert von 208 l/m². Am 8.9. wurden in Mönchengladbach-Hilderath 118,7 l/m² gemessen. Damit verzeichnete Nordrhein-Westfalen die bundesweit höchste Tagessumme des Herbstes 2025. Die Sonnenscheindauer blieb mit rund 270 Stunden unter dem Klimamittel von 294 Stunden. Verantwortlich dafür war vor allem der Oktober, der sich als dritttrübster seit Messbeginn erwies und die Lichtbilanz der gesamten Jahreszeit spürbar drückte.

Rheinland-Pfalz: Der Herbst 2025 präsentierte sich in Rheinland-Pfalz mild und deutlich zu nass. Die Mitteltemperatur erreichte 10,0 °C (8,9 °C). Die saisonalen Spitzen befanden sich zwischen 31,5 °C am 20.9. in Bad Dürkheim bis -9,6 °C am 23.11. in Kaiserslautern. Der Flächenniederschlag betrug 246 l/m² und lag damit klar über dem Klimamittel von 199 l/m²; verantwortlich hierfür war vor allem ein extrem nasser September, der die Bilanz stark anhob. Die Sonnenscheindauer erreichte 270 Stunden und blieb deutlich unter dem Referenzwert von 308 Stunden. Ausschlaggebend war insbesondere hier der Oktober, der durch eine ungewöhnlich trübe Witterung geprägt war.



Saarland: Der Herbst 2025 zeigte sich im kleinsten Flächenland mild und phasenweise außergewöhnlich niederschlagsreich. Die Mitteltemperatur erreichte 10,2 °C (9,2 °C). Der Flächenniederschlag summierte sich auf 310 l/m² und übertraf den Referenzwert von 241 l/m²deutlich; ausschlaggebend war der nasseste September seit Messbeginn, der allein rund 170 l/m² in die Herbstbilanz einbrachte. Das Saarland war das mit Abstand nasseste Bundesland in den vergangenen drei Monaten. Die Sonnenscheindauer lag mit 280 Stunden unter dem Klimamittel von 317 Stunden.

Sachsen: Der Herbst 2025 bescherte Sachsen eine Mitteltemperatur von 9,2 °C (8,7 °C). Der Tageshöchstwert wurde mit 31,9 °C am 20.9. in Klitzschen bei Torgau gemessen. Den Tiefstwert hatte am 23.11. Deutschneudorf-Brüderwiese mit bis -17,2 °C auf dem Zettel. Sachsenweit fielen nasse 180 l/m² (155 l/m²); nach einem niederschlagsreichen September und Oktober verlief der November dagegen sehr trocken. Die Sonnenscheindauer erreichte 335 Stunden (319 Stunden).



Sachsen-Anhalt: Die Mitteltemperatur lag in Sachsen-Anhalt bei milden 10,1 °C (9,2 °C). Die Herbstspitzen reichten von 32,6 °C am 20.9. in Pabstorf bis -12,6 °C am 21.11. in Oberharz am Brocken-Stiege. Die Niederschlagsmenge erreichte 125 l/m² und entsprach damit weitgehend dem Klimawert von 120 l/m². Dafür lag die Sonnenscheindauer bei rund 345 Stunden und damit deutlich über dem Referenzwert von 299 Stunden. Besonders freundlich präsentierten sich der September und der November.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden war die Herbstwitterung 2025 mild und phasenweise deutlich zu nass. So lag die Mitteltemperatur bei 10,8 °C und damit deutlich über dem Klimamittel von 9,2 °C. Den Tageshöchstwert meldete Grambek mit 27,3 °C am 20.9., den Tiefstwert erfasste mit -6,7 °C am 21.11. Quickborn. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 280 l/m² und übertraf den klimatologischen Wert von 232 l/m² spürbar; ausschlaggebend war vor allem ein ungewöhnlich nasser Oktober. Die Herbstsonne schien 310 Stunden (292 Stunden).



Thüringen: Der Herbst 2025 zeigte sich in Thüringen mit einer Mitteltemperatur von 9,3 °C (8,2 °C) deutlich milder. Die Temperaturspanne reichte von 31,3 °C am 20.9. in Artern bis -12,0 °Cam 23.11. in Veilsdorf. Der Flächenniederschlag lag bei 155 l/m² und entsprach damit dem klimatologischen Wert von 155 l/m². Die Sonnenscheindauer summierte sich auf 290 Stunden (299 Stunden).

Text: DWD Deutscher Wetterdienst

Fotos. privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im November 2025

Sehr sonniger und trockener November mit Wärmeimpuls und Kälteeinbruch

Im November 2025 folgte auf milde Phasen in der ersten Monatshälfte ein markanter Kälteeinbruch, sodass der letzte Herbstmonat mit Frost und Schnee zum Ende hin bereits für winterliche Eindrücke sorgte. Bei einer ungewöhnlich hohen Sonnenscheindauer blieb der Niederschlag bundesweit deutlich unter dem Klimamittel, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2 000 Messstationen mitteilte.

November mit teils spätherbstlicher Wärme und winterlicher Kälte


Der November 2025 erreichte eine Mitteltemperatur von 4,9 Grad Celsius (°C) und lag damit 0,9 Grad über der Periode 1961–1990 (4,0 °C). Im Vergleich zu 1991–2020 (4,8 °C) entsprach er nahezu dem Mittel. Damit bewegte sich der November in der klimatologisch normalen Schwankungsbreite, obwohl der Temperaturverlauf auffallend kontrastreich war. Bis zur Monatsmitte herrschte zeit- und gebietsweise spätherbstliche Wärme. Der Höchstwert wurde dabei am 13. in Emmendingen-Mundingen im Oberrheingraben mit 22,3 °C registriert. Im deutlichen Gegensatz dazu stand die markante Kältephase zu Beginn der dritten Novemberdekade. Ursache dieser Abkühlung war maritime Arktikluft, die unter Hochdruckeinfluss und bei klaren Nächten teils für Temperaturen im strengen Frostbereich sorgte. Die bundesweite Tagesmitteltemperatur sank dabei vorübergehend auf ein Niveau, das üblicherweise im Januar erreicht wird. Den tiefsten Wert des Monats meldete der DWD am 23. in Oberstdorf am Alpenrand mit -18,5 °C.

Markantes Niederschlagsdefizit – Mitte des Landes besonders betroffen
Mit rund 46 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fiel im November 2025 gegenüber der Referenzperiode 1961–1990 (66 l/m²) etwa 30 Prozent weniger Niederschlag, im Vergleich zu 1991–2020 (63 l/m²) lag das Defizit bei 27 Prozent. Besonders niederschlagsarm verlief der Monat in der Mitte Deutschlands, wo gebietsweise nur um 20 l/m² zusammenkamen. Deutlich höhere Mengen traten dagegen im Süden und Südwesten auf. Den höchsten Tagesniederschlag meldete List auf Sylt am 24. mit 44,7 l/m². Die höchsten Monatssummen wurden an den Alpen und im Schwarzwald mit örtlich über 100 l/m² registriert. Dort, aber auch in höheren Lagen der Mittelgebirge endete der Monat mit winterlichen Bedingungen; vor allem im Südosten Bayerns kam es in Verbindung mit gefrierendem Regen temporär zu teils erheblicher Glätte.

Ungewöhnlich sonniger November – über 100 Stunden im süddeutschen Bergland
Mit rund 69 Sonnenstunden zeigte sich der November 2025 deutlich sonniger als üblich. Gegenüber der Referenzperiode 1961–1990 (53 Stunden) entsprach dies einem Plus von etwa 30 Prozent und verglichen mit 1991–2020 (55 Stunden) einem Zuwachs von 25,5 Prozent. Am sonnigsten war es im süddeutschen Bergland und an den Alpen, wo örtlich über 100 Stunden registriert wurden.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961–1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels.)

Baden-Württemberg: Der letzte meteorologische Herbstmonat 2025 schloss im Südwesten mit einer Monatsmitteltemperatur von 4,5 °C (3,5 °C) ab. Auffällig war die große thermische Spannweite: Am 13. erreichte Emmendingen-Mundingen im südlichen Oberrheingraben mit 22,3 °C den bundesweit höchsten Novemberwert. Nur wenige Tage später folgte ein markanter Kälteeinbruch. Dabei wurden am 22. in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb -16,7 °C gemessen. Die Niederschlagsmenge lag mit 62 l/m² rund 24 Prozent unter dem Klimawert (82 l/m²); im Bergland bildete sich mit der Kälte eine geschlossene Schneedecke. Die Sonne schien etwa 85 Stunden und übertraf das Mittel (62 Stunden) um rund 37 Prozent.

Bayern: Bayern war im November 2025 mit einer Mitteltemperatur von 3,3 °C (2,8 °C) das kühlste Bundesland. Ausgeprägte Temperaturkontraste gab es aber auch im Freistaat. Die Zugspitze meldete im Zustrom deutlich erwärmter Höhenluft am 6. mit 10,5 °C einen neuen Novemberrekord. Die Messungen erfolgen dort in 2 960 Metern Höhe seit 1900. Zur Monatsmitte passierte Bayern eine weitere Milderung: Am 14. wurden in Bad Kohlgrub-Roßhof im bayerischen Alpenvorland unter leichter Föhnunterstützung bis zu 22,0 °C registriert. Im scharfen Gegensatz dazu stand die frühwinterliche Witterung zu Beginn der dritten Novemberdekade. Oberstdorf setzte am 23. ein frostiges Ausrufezeichen und meldete mit -18,5 °C den bundesweit tiefsten Wert des Monats. Anschließend führte gefrierender Regen insbesondere in Nieder- und Oberbayern zu gefährlicher Glätte. Bayernweit fielen im November rund 48 l/m² Niederschlag – ein Defizit von etwa 31 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 70 l/m². Gleichzeitig zeigte sich die Sonne mit ungewöhnlichen 75 Stunden rund 32 Prozent länger als im Durchschnitt (57 Stunden).

Berlin: In der Bundeshauptstadt zeigte sich der November 2025 deutlich zu trocken und außergewöhnlich sonnig: Mit 38 l/m² lag die Niederschlagsmenge rund 21 Prozent unter dem Klimawert (48 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreicht mit voraussichtlich 90 Stunden (50 Stunden) ein bemerkenswertes Plus von 80 Prozent sowie den Spitzenwert im Länderranking. Das Temperaturmittel lag bei 5,3 °C (4,7 °C). Der höchste Wert wurde am 5. in Berlin-Dahlem mit 17,5 °C registriert, das Minimum meldete am 22. mit -7,1 °C der Flughafen Berlin-Brandenburg.

Brandenburg: Der November 2025 endet in Brandenburg mit einer Monatsmitteltemperatur von 4,8 °C (4,4 °C). Die höchste Temperatur wurde bereits zu Monatsbeginn am 5. in Wusterwitz, im Landkreis Potsdam-Mittelmark, mit 17,6 °C gemessen. Im Kontrast dazu stand das frühwinterliche Intermezzo zu Beginn der dritten Novemberdekade: In der Nacht zum 23. sank die Temperatur in Klettwitz, Niederlausitz, auf -11,7 °C und markierte damit das Monatsminimum. In Brandenburg fielen im November lediglich 34 l/m² Niederschlag – rund 24 Prozent weniger als im Klimamittel von 45 l/m². Die Sonnenscheindauer lag dagegen mit rund 80 Stunden außergewöhnlich hoch und überschritt den Klimawert (50 Stunden) um rund 60 Prozent.

Bremen: In Bremen verlief der November zweigeteilt: Die erste Monatshälfte präsentierte sich überwiegend mild, mit einem Höchstwert von 16,8 °C am 5. Der Übergang in die Wintersaison erfolgte durch mehrere Frostnächte in der zweiten Hälfte; den Tiefstwert markierte der 21. mit -7,7 °C. Im Mittel erreichte Bremen 6,6 °C (5,2 °C). Die Niederschlagsmenge lag mit 68 l/m² (66 l/m²) im bundesweiten Vergleich an der Spitze und die Sonnenscheindauer übertraf mit rund 55 Stunden den Klimawert (51 Stunden) leicht.

Hamburg: In der Hansestadt startete der November 2025 mild: Am 5. stieg der Höchstwert auf 18,5 °C. Ab der Monatsmitte setzte ein markanter Witterungswechsel ein – neben frostigen Nächten rieselte auch der erste Schnee. Am 21. sank die Temperatur in Hamburg auf -6,1 °C. Im Mittel ergab sich so ein Wert von 6,3 °C (5,2 °C). Mit 60 l/m² wurde das Niederschlagssoll (67 l/m²) leicht unterschritten, während die Sonne mit rund 53 Stunden etwas häufiger schien als üblich (49 Stunden).

Hessen: Der November 2025 brachte in Hessen eine Monatsmitteltemperatur von 4,9 °C (3,8 °C). Zu Monatsbeginn und zur Monatsmitte setzte sich zeitweise noch spätherbstlich milde Luft durch. Den Höchstwert registrierte am 1. Schaafheim-Schlierbach im südhessischen Raum mit 18,9 °C. Einen scharfen Gegenpol bildete die Kältephase zu Beginn der dritten Novemberdekade. Unter dem Einfluss maritimer Arktikluft sanken die Temperaturen verbreitet in den Frostbereich. Der absolute Kältepol lag dabei in Fulda, wo am 23. -11,4 °C registriert wurden. Mit der Kälte stellte sich in den Gipfellagen des Vogelsbergs sowie auf der Rhön mit rund 10 Zentimetern Schnee ein winterliches Gepräge ein. Hessenweit fielen im November lediglich 30 l/m² Niederschlag – ein deutliches Defizit von rund 60 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 71 l/m². Die Sonne zeigte sich mit etwa 55 Stunden ungewöhnlich häufig und lag rund 28 Prozent über dem Mittelwert von 43 Stunden.

Mecklenburg-Vorpommern: Der November 2025 endete in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Mitteltemperatur von 5,4 °C (4,5 °C). Sowohl zu Monatsbeginn als auch zur Monatsmitte setzte sich vorübergehend milde Luft durch, wobei die Werte verbreitet auf etwa 15 °C anstiegen. Zu Beginn der dritten Novemberdekade machte sich dagegen auch im Nordosten eine kalte Witterungsphase bemerkbar, als in den Nächten leichter bis mäßiger Frost einsetzte. Rund 47 l/m² (52 l/m²) Niederschlag und 60 Sonnenstunden (52 Stunden) meldete der DWD für das Ostseeland.

Niedersachsen: Hier lag das Temperaturmittel im November 2025 bei 6,2 °C (4,9 °C). Der Monat zeigte sich wechselhaft mit deutlichen Kontrasten: Zu Monatsbeginn und erneut zur Monatsmitte setzte sich mehrfach milde Spätherbstluft durch. Am 5. wurden in Helmstedt-Emmerstedt 19,7 °C gemessen. Zu Beginn der dritten Dekade folgte ein markanter Kaltluftvorstoß mit verbreitetem Nachtfrost. Am 22. wurde in Herzberg ein Minimum von -8,7 °C registriert. Flächenweit wurden im Mittel 57 l/m²(66 l/m²) Niederschlag gemeldet. Die Novembersonne zeigte sich im zweitgrößten Flächenland Deutschlands mit 57 Stunden (49 Stunden) sehr großzügig.

Nordrhein-Westfalen: Der November 2025 zeigte sich in Nordrhein-Westfalen thermisch deutlich zweigeteilt. Während die erste Monatshälfte von milder Witterung geprägt war, mit Höchstwerten von 19,4 °C in Arnsberg-Neheim am 6. sowie 18,9 °Cin Köln-Wahn am 13., erfolgte in der zweiten Monatshälfte ein markanter Temperaturrückgang. Unter dem Einfluss maritimer Arktikluft wurden am 23. in Bad Berleburg im Rothaargebirge -10,8 °C registriert. Nordrhein-Westfalen war mit 6,8 °C (5,1 °C) im Ländervergleich das mildeste Bundesland. Dabei blieb die Niederschlagsmenge mit nur 45 l/m² rund 43 Prozent unter dem Soll (79 l/m²), während die Sonne mit 65 Stunden etwa 23 Prozent häufiger als im Mittel (53 Stunden) schien.

Rheinland-Pfalz: Der November 2025 verabschiedete sich in Rheinland-Pfalz mit milden 5,6 °C (4,1 °C). Der Monatsverlauf war geprägt von einem deutlichen Wechsel zwischen spätherbstlicher Milde und markanter Abkühlung. Zur Monatsmitte erreichte Bad Neuenahr-Ahrweiler am 13. den Höchstwert von 19,0 °Cund markierte den Höhepunkt der milden Phase. In der dritten Monatsdekade setzte ein kräftiger Kälteeinbruch ein: Am 23. meldete Kaiserslautern mit -9,6 °C den Tiefstwert. Insgesamt fielen in Rheinland-Pfalz lediglich 32 l/m² Niederschlag – ein deutliches Defizit von rund 57 Prozent gegenüber dem Klimawert (75 l/m²). Die Sonnenscheindauer lag mit rund 70 Stunden dagegen etwa 32 Prozent über dem Mittel (53 Stunden).

Saarland: Mit einem Monatsmittel von rund 5,7 °C zeigte sich der November 2025 im Saarland milder als das Klimamittel von 4,4 °C. Bereits zu Monatsbeginn stellte sich eine ausgeprägte milde Phase ein, deren Höhepunkt am 5. in Neunkirchen-Wellesweiler mit 19,3 °C erreicht wurde. Auch zur Monatsmitte gelangte nochmals sehr milde Luft in die Region, als in Saarbrücken-Burbach das Thermometer am 13. auf 19,1 °C stieg. Zu Beginn der dritten Novemberdekade folgte ein deutlicher Temperaturrückgang mit verbreitet frostigen Nächten; der Tiefstwert wurde am 22. in Perl-Nennig mit -9,3°C verzeichnet. Die Sonnenscheindauer erreichte rund 70 Stunden und lag damit etwa 32 Prozent über dem Mittel (53 Stunden). Beim Niederschlag zeigte sich dagegen ein erhebliches Defizit: Mit nur 41 l/m² wurden rund 57 Prozent weniger erfasst als im Klimawert von 95 l/m².

Sachsen: Der November 2025 bewegte sich in Sachsen mit 4,4 °C (4,1 °C) im klimatologischen Rahmen, zeigte jedoch ausgeprägte Gegensätze. Zur Monatsmitte stellte sich nochmals eine milde Phase ein, wobei am Nordrand des Erzgebirges unter leichter Föhnunterstützung am 14. in Dippoldiswalde-Reinberg und Aue Höchstwerte von 19,6 °C erreicht wurden. Im Verlauf der zweiten Monatshälfte setzte sich zunehmend Kaltluft durch: In Deutschneudorf-Brüderwiese wurden am 23. eisige -17,2 °C gemessen. Ab dem 18. bildete sich in den höheren Lagen des Erzgebirges eine teils geschlossene Schneedecke aus, die auf 10 bis 15 Zentimeter anwuchs. Die Niederschlagsmenge blieb sachsenweit mit 27 l/m² 48 Prozent unter dem Klimawert (52 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte ungewöhnliche 75 Stunden und lag rund 39 Prozent über dem Schnitt von 54 Stunden.

Sachsen-Anhalt: Der November 2025 zeigte sich in Sachsen-Anhalt mit einem Monatsmittel von 5,2 °C (4,5 °C) im klimatologischen Rahmen, bot jedoch eine bemerkenswerte Bandbreite: Zwischen spätherbstlicher Wärme und frühwinterlicher Kälte lag kaum mehr als eine Woche. Den Auftakt machte eine sehr milde Phase, in der Pabstorf am 5. mit 21,0 °C sogar einen neuen Stationsrekord für den November erzielte. Auch zur Monatsmitte blieb es vielerorts ungewöhnlich mild mit Höchstwerten jenseits der 16-Grad-Marke. Danach drehte die Witterung deutlich ins Kalte: Der Tiefpunkt wurde am 21. an der Station Oberharz am Brocken-Stiege mit -12,6 °C gemessen. Gleichzeitig baute sich auf dem Brocken eine geschlossene Schneedecke auf. Mit 30 l/m² blieb die Niederschlagsmenge rund 30 Prozent unter dem Klimawert (43 l/m²), während die Sonne mit 80 Stunden rund 57 Prozent über dem Durchschnitt (51 Stunden) lag.

Schleswig-Holstein: Mit einem Monatsmittel von rund 6,3 °C lag der November 2025 in Schleswig-Holstein spürbar über dem Klimawert von 5,0 °C. Die milde Phase zu Monatsbeginn erreichte am 5. in Grambek mit 17,1 °C ihren Höhepunkt. Ab der Monatsmitte setzte zwar eine deutlich kältere Witterung ein, doch fiel der Frost im Norden im Vergleich zu anderen Landesteilen moderater aus. Den tiefsten Wert meldete Quickborn am 21. mit -6,7 °C. Die Niederschlagsmenge erreichte 62 l/m² und blieb damit rund 25 Prozent unter dem Klimamittel von 83 l/m². Den bundesweit höchsten Tagesniederschlag meldete List auf Sylt am 24. mit 44,7 l/m². Die Sonnenscheindauer entsprach mit rund 50 Stunden dem vieljährigen Mittel (50 Stunden). Damit zeigte sich der äußerste Norden im bundesweiten Vergleich als Schlusslicht.

Thüringen: Der November 2025 erreichte in Thüringen eine mittlere Temperatur von 4,4 °C und lag damit über dem Klimamittel von 3,3 °C. Der Monat begann ausgesprochen mild: Am 1. stieg die Temperatur in Schwarzburg am Nordrand des Thüringer Waldes auf 18,4 °C. Auch zur Monatsmitte zeigte sich noch einmal spätherbstliche Milde, ehe in der zweiten Monatshälfte ein markanter Temperaturrückgang einsetzte. Zu Beginn der dritten Novemberdekade stellte sich verbreitet mäßiger bis teils strenger Frost ein; den landesweiten Tiefstwert meldete Veilsdorf im Süden Thüringens am 23. mit -12,0 °C. Mit der einsetzenden Kälte bildete sich in den Hochlagen des Thüringer Waldes eine Schneedecke aus. Die Niederschlagsmenge blieb mit 24 l/m² rund 57 Prozent unter dem Klimawert von 56 l/m². Thüringen war damit das trockenste Bundesland. Die Sonne zeigte sich dagegen mit 65 Stunden rund 33 Prozent häufiger als im Durchschnitt (49 Stunden).

Text: DWD Deutscher Wetterdienst

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Oktober 2025

Von Goldenem Oktober keine Spur: Zweiter Herbstmonat blieb trüb und nass

Der Oktober 2025 war wenig golden. Zwar dominierte vor allem in der zweiten Dekade ein umfangreiches Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über Nordwesteuropa das Wettergeschehen, aber an seiner Ostflanke gelangte feuchte und wolkenreiche Nordseeluft nach Deutschland. Besonders niederschlagsreich erwies sich unter beständigem Tiefdruckeinfluss die dritte Dekade sowie gebietsweise der Monatsbeginn. Die Niederschläge waren dabei sehr unterschiedlich verteilt. Die Temperaturen zeigten im Monatsverlauf deutliche Schwankungen, in der Bilanz am Monatsende wurde im Oktober ein Temperaturüberschuss gegenüber den Referenzperioden verzeichnet, der aber mit weniger als einem Grad gering ausfiel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Zweiter Herbstmonat mild, aber auch mit Nachtfrost im Osten
Im Oktober 2025 wurde ein Temperaturmittel von 9,9 Grad Celsius (°C) registriert. Die positive Abweichung gegenüber dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag damit bei 0,9 Grad (9,0 °C). Im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (9,4 °C) fiel der vergangene Oktober 0,5 Grad zu warm aus. Dabei zeichnete sich insgesamt ein deutliches Nordwest-Südost-Temperaturgefälle ab. Im Verlauf des Monats kam es landesweit zu erheblichen Schwankungen bei den Temperaturen. Nachdem es zu Monatsbeginn vor allem in den Nächten empfindlich frisch und in der Osthälfte teilweise frostig war, stiegen sowohl die Höchst-, als auch die Tiefstwerte rasch an. Am 4. wurde in Rheinfelden im Dreiländereck (Baden-Württemberg) mit 23,4 °C der deutschlandweite Spitzenwert gemessen. In Verbindung mit dem beständigen Hochdruckgebiet SIEGLINDE in der zweiten Dekade konnte es nachts gebietsweise auflockern und im Osten und Nordosten fielen die Temperaturen stark ab. Den Monatstiefstwert registrierte am 19. in Barth (Mecklenburg-Vorpommern) mit -4,7 °C. Nach oftmals einstelligen Höchstwerten und Tiefstwerten wenige Grad über dem Gefrierpunkt zwischen dem 24. und 27. wurde es zum Monatsende mit Drehung der Strömung von Nordwest auf Südwest wieder milder.

Im Norden und Nordwesten viel nasser als im Osten und Nordosten
Mit 79 Liter pro Quadratmeter (l/m²) war der Oktober deutlich nasser als in den jeweiligen Vergleichsperioden. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²) lag der Überschuss bei 42 Prozent (%). Selbst im Vergleich mit der aktuelleren und deutlich feuchteren Referenzperiode 1991 bis 2020 (63 l/m²) wurde das Soll um 25 % überschritten. Insbesondere der Monatsbeginn und das letzte Monatsdrittel erwiesen sich als nass, wobei Mitte der dritten Dekade in den Hochlagen der Mittelgebirge sogar schon die ersten Schneeflocken vom Himmel rieselten. Die Nase vorn in puncto Niederschlag hatten eindeutig der Norden und Nordwesten sowie einige Mittelgebirge, wo gebietsweise mehr als 100 l/m² fielen. Ganz anders präsentierte sich der Osten und Nordosten mit einer Monatssumme von etwa 40 l/m². Besonders nass war es am 4., als in Schafstedt (Schleswig-Holstein) 62,2 l/m²vom Himmel kamen.

Kein Goldener Oktober: Besonders trüb im Westen und der Mitte Deutschlands
Der Oktober 2025 war sehr trüb. Bisher sind sieben Oktobermonate in der Messhistorie aufgelistet, an denen sich die Sonne seltener am Firmament zeigte. Gerade einmal 79 Sonnenstunden standen am Monatsende auf dem Tableau. Nur im Januar dieses Jahres gab es noch weniger Sonne. Die negative Abweichung gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (109 Stunden) betrug 27 % und auch mit dem neuen Vergleichszeitraum 1991 bis 2020 (108 Stunden) ergab sich das gleiche Bild. Besonders trüb präsentierten sich der Westen und die Mitte Deutschlands. Dort gab es im Schnitt zwei Sonnenstunden am Tag. Grund dafür waren feuchte Luftmassen, die ständig nach Deutschland geführt wurden. Selbst unter Hochdruckeinfluss in der zweiten Dekade schaffte es die Sonne in vielen Regionen nicht, sich nachhaltig gegen die dichte Wolkendecke durchzusetzen.

Das Wetter in den Bundesländern im Oktober 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels

Baden-Württemberg: Im Südwesten war es deutschlandweit im vergangenen Oktober am sonnigsten. 105 Sonnenstunden waren aber auch für Baden-Württemberg unterdurchschnittlich (117 Stunden). Mit einer Mitteltemperatur von 9,7 °C (8,7 °C) war es um 1 Grad zu warm. T-Shirt-Wetter herrschte beispielsweise am 4. als in Rheinfelden im Dreiländereck mit 23,4 °C der bundesweite Oktoberhöchstwert gemessen wurde. Obwohl zwischen dem 6. und 19. unter Hochdruckeinfluss quasi kein Niederschlag fiel, war es am Monatsende mit 83 l/m²dennoch viel nasser als im vieljährigen Mittel (68 l/m²). Der Überschuss lag bei 23 %. Besonders viel Niederschlag gab es im Südschwarzwald. Dort summierte sich die Monatsniederschlagsmenge auf 200 bis 250 l/m².

Bayern: Der Freistaat Bayern verzeichnete im Oktober ein Temperaturmittel von 8,9 °C. Mit diesem Wert war Bayern zusammen mit Sachsen das kühlste Bundesland und dennoch wurde das vieljährige Mittel (8,1 °C) um 0,8 Grad überschritten. Die Temperatur schwankte dabei stark. In den Mittelgebirgen und Alpentälern unterschritt das Thermometer sogar an fünf Tagen den Gefrierpunkt. Der Monatsniederschlag von 67 l/m² (61 l/m²) verteilte sich sehr inhomogen. Während in den Alpen und im Bayerischen Wald zwischen 100 und 150 l/m² Niederschlag fielen, waren es an der unteren Donau gerade einmal 25 bis 35 l/m². Die Sonne machte sich rar, denn mit 88 Sonnenstunden wurde der Sollwert (118 Stunden) um ein Viertel unterboten.

Berlin: In Berlin fiel der Oktober mit einer Mitteltemperatur von 10,3 °C um 0,7 Grad wärmer aus als das vieljährige Mittel (9,6 °C). Mit einer Niederschlagsmenge von 46 l/m² wurde der Referenzwert (35 l/m²) zwar um 32 % übertroffen, aber im Länderranking bedeutete dies das Schlusslicht. 86 Sonnenstunden spiegeln wider, dass es in der Bundeshauptstadt deutlich trüber war als im Klimamittel (109 Stunden). Zum Ende der zweiten Dekade gab es noch ein paar goldene Oktobertage.

Brandenburg: Brandenburg gehörte im vergangenen Oktober zu den trockensten Regionen in Deutschland. Bis Monatsende landeten 49 l/m² in den Messbechern. Das vieljährige Mittel (37 l/m²) wurde jedoch um ein Drittel übertroffen. Ein Großteil des Niederschlags trat kurz nach Monatsbeginn und in der dritten Dekade auf. Ansonsten dominierte überwiegend Hochdruckeinfluss das Wettergeschehen. Doch ein goldener Oktober konnte sich auch in Verbindung damit nur selten einstellen, was gerade einmal 84 Sonnenstunden (110 Stunden) unter Beweis stellten. Das Temperaturmittel lag mit 10,0 °C um 0,7 Grad über dem Klimamittel (9,3 °C). Eine deutlichere positive Abweichung verhinderten unter anderem die drei bis sechs Frosttage, die zum Oktoberbeginn und Ende der zweiten Dekade auftraten.

Bremen: Im kleinsten aller Bundesländer lag die Mitteltemperatur im Oktober bei 11,3 °C. Wärmer war es in keinem anderen Bundesland. Das vieljährige Mittel (9,8 °C) wurde um 1,5 Grad überschritten. Zur positiven Abweichung trugen vor allem die verhältnismäßig milden Nächte bei. Eine oftmals schützende Wolkendecke verhinderte die nächtliche Auskühlung. Nur zum Ende der zweiten Dekade wurden Minima um den Gefrierpunkt gemessen. Mit einer Monatsniederschlagssumme von 95 l/m² war es fast zwei Drittel nasser als normalerweise (58 l/m²). Die Sonne machte sich rar und schaffte es lediglich für 74 Stunden (98 Stunden), sich gegen die dichten Wolken zu behaupten.

Hamburg: In der Hansestadt gab es im vergangenen Oktober einiges an Niederschlag. Die Monatsniederschlagssumme belief sich auf 117 l/m². Das war nahezu das Doppelte des vieljährigen Mittels (60 l/m²). Damit war Hamburg nach Schleswig-Holstein das zweitnasseste Bundesland. Aufgrund zahlreicher kompakter Wolkenfelder, die sich selbst bei Hochdruckeinfluss mitunter zäh hielten, kam die Sonne deutlich zu kurz. 72 Stunden Sonne waren weit vom Klimamittel (97 Stunden) entfernt. Im Mittel betrug die Temperatur 10,8 °C (9,8 °C).

Hessen: Sonnenschein war im vergangenen Oktober in Hessen ein seltenes Gut. Die Sonne erreichte mit 60 Stunden 60 % des Klimamittels (100 Stunden), was den vorletzten Platz im Länderranking bedeutete. Allein ein Drittel der Sonnenstunden summierte sich bereits gleich zu Monatsbeginn auf. In der Messhistorie stand am Ende Platz sieben der trübsten Oktobermonate. Mit einer Mitteltemperatur von 10,0 °C (8,9 °C) fiel auch der Oktober wie alle anderen Monate in diesem Jahr in Hessen zu warm aus. Die Niederschlagssumme lag bei 73 l/m². Das waren 24 % mehr als im vieljährigen Mittel (59 l/m²). Als besonders nass erwiesen sich mit 100 bis 130 l/m² die Mittelgebirge während im Tiefland meist nur 25 bis 50 l/m² in den Messtöpfen landeten.

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern war im Oktober das zweitsonnigste Bundesland. Immerhin schien die Sonne dort 96 Stunden lang. Das Klimamittel (105 Stunden) wurde ganz im Nordosten um 8 % verfehlt. Wenn die Sonne nicht schien, regnete es oftmals. An über 20 Tagen wurde Niederschlag registriert. Bis zum Monatsende summierte sich dieser Niederschlag auf 67 l/m². Das waren 60 % mehr als im vieljährigen Mittel (42 l/m²). Besonders nass war es am 4., als verbreitet 15 bis 25 l/m² fielen. Das Temperaturmittel betrug 10,3 °C und somit genau 1 Grad mehr als im Klimamittel (9,3 °C). Sehr frische und gebietsweise frostige Nächte gab es zum Monatsbeginn und Ende der zweiten Dekade. Daher datiert auch der deutschlandweite Oktobertiefstwert, der am 19. in Barth mit -4,7 °Cgemessen wurde.

Niedersachsen: In Niedersachsen lag die Mitteltemperatur im Oktober bei 10,7 °Cund somit wurde der Referenzwert (9,6 °C) um 1,1 Grad überschritten, daran konnten auch vier bis sechs Frosttage in der Lüneburger Heide nichts ändern. Niederschlag gab es im Nordwesten reichlich und häufig. An 20 bis 25 Tagen wurde Niederschlag gemessen. Am Monatsende standen 101 l/m² in den Büchern. Das Soll (56 l/m²) wurde damit um 82 % überboten. Die Sonne hatte es im Nordwesten schwer und 67 Sonnenstunden belegten dies eindrücklich. Dieser Wert entsprach circa 70 % dessen, was vergleichsweise (99 Stunden) im zweiten Herbstmonat an Sonne erwartet wird.

Nordrhein-Westfalen: Von goldenem Oktober war dieses Jahr im bevölkerungsreichsten Bundesland keine Spur. 57 Stunden Sonne bedeuteten im Länderranking den letzten Platz und es entsprach auch nur 53 % des Klimasolls (107 Stunden). In der Messhistorie gab es bloß drei Oktobermonate mit noch weniger Sonnenstunden. Die Mitteltemperatur betrug 10,8 °C und damit war es 1 Grad wärmer als im Referenzzeitraum (9,8 °C). Frostige Nächte spielten im Westen keine Rolle und lediglich zu Monatsbeginn reichte es im Bergland vereinzelt für Luftfrost. Die Niederschlagsmenge lag bei 101 l/m². Es fielen also über 60 % mehr als im vieljährigen Mittel (62 l/m²).

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz wurde im Oktober eine Mitteltemperatur von 10,3 °C registriert. Die Abweichung gegenüber dem Klimamittel (9,2 °C) betrug 1,1 Grad. Die Sonne machte sich sehr rar im Südwesten des Landes und schien mit 67 Stunden bis Monatsende um etwa ein Drittel weniger als normalerweise (105 Stunden). Ein deutliches Plus gegenüber dem Referenzwert (63 l/m²) konnte mit 79 l/m² beim Niederschlag festgestellt werden. Der Niederschlag verteilte sich sehr ungleichmäßig über den Monat. Nach einem niederschlagsreichen Abschnitt kurz nach Monatsbeginn, stellte sich vom 6. bis 18. ein hochdruckgeprägter und niederschlagsarmer Witterungsabschnitt ein, bevor es in der dritten Dekade wieder deutlich nasser wurde.

Saarland: Im Saarland lag das Temperaturmittel im Oktober bei 10,5 °C. Das vieljährige Mittel (9,4 °C) wurde um 1,1 Grad überboten. Nachdem die Sonne zum Monatsbeginn noch häufig schien, übernahmen in der Folge dichte Wolkenfelder. Nur zu Beginn der zweiten Dekade konnten sich noch ein paar goldene Oktobertage einstellen. Insgesamt fiel die Ausbeute mit 76 Sonnenstunden gering aus. Das Soll (106 Stunden) wurde um über 28 % verfehlt. Deutlich über dem Referenzwert (77 l/m²) lag mit 99 l/m² die Niederschlagsmenge.

Sachsen: Sachsen war im Oktober mit einem Temperaturmittel von 8,9 °Czusammen mit Bayern das kühlste Bundesland. Mit einer geringfügig negativen Abweichung von -0,1 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittel (9,0 Grad) war Sachsen das einzige Bundesland, in dem der Oktober nicht zu warm ausfiel. Die Sonne machte sich auch im Osten rar, sodass es am Monatsende nur für 76 Sonnenstunden reichte. Der zweite Herbstmonat war damit um 35 % trüber als in der Vergleichsperiode (118 Stunden). 65 l/m² Niederschlag bedeuteten ein sattes Plus von 38 % gegenüber dem vieljährigen Mittel (47 l/m²).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt belief sich die Monatsniederschlagssumme auf 47 l/m². Im Ländervergleich fiel lediglich in Berlin noch weniger Niederschlag. Der Referenzwert (36 l/m²) wurde um 32 % überschritten. Ein leichtes Plus von 0,7 Grad gegenüber dem Klimasoll (9,6 °C) ergab sich bei der Mitteltemperatur. Diese lag bei 10,1 °C. Besonders frisch war es nachts zum Monatsbeginn und am Ende der dritten Dekade. An zwei bis fünf Tagen gab es nachts Luftfrost. Die Sonne fand in der östlichen Mitte deutlich seltener Lücken in der Wolkendecke als normalerweise (104 Stunden), sodass es bloß für 76 Sonnenstunden reichte.

Schleswig-Holstein: Der äußerste Norden präsentierte sich im Oktober äußerst nass. An 20 bis 25 Tagen fiel Niederschlag und das nicht zu knapp, was eine Niederschlagsbilanz von 142 l/m² und damit den Spitzenplatz im Ländervergleich bedeutete. Mit fast doppelt so viel Niederschlag wie im Referenzzeitraum (73 l/m²) reichte es in der Messhistorie für den sechsten Platz. Auch die deutschlandweit größte Tagesniederschlagssumme wurde hoch oben im Norden gemessen: In Schafstedt am 4. mit 62,2 l/m². Mit einem Temperaturmittel von 10,9 °C (9,5 °C) war Schleswig-Holstein nach Bremen das zweitwärmste Bundesland. Die Sonne hatte einen schweren Stand. Sie schien mit 78 Stunden um ein Fünftel weniger als im Klimamittel (98 Stunden).

Thüringen: Im Freistaat Thüringen wurde im Oktober ein Temperaturmittel von 9,2 °C registriert. Gegenüber dem vieljährigen Mittel (8,4 °C) lag das Plus bei 0,8 Grad. Mit 61 l/m² gab es 28 % mehr Niederschlag in Bezug auf den Referenzwert (48 l/m²). Besonders nass war es im Thüringer Wald, wo 100 bis 150, lokal über 170 l/m²Niederschlag vom Himmel kamen. Im nördlichen Thüringer Becken waren es hingegen nur um 30 l/m². Die Sonne ließ sich selten blicken. Gerade einmal 63 Sonnenstunden (107 Stunden) zeugten von einer sehr mageren Ausbeute. Seit Beginn der Messungen gab es nur vier Monate, in denen die Sonne noch weniger zum Zuge kam.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Klimaerwärmung bringt mehr Extremwetter

Pressemitteilung zur Eröffnung des 15. ExtremWetterKongresses (2025):

Hamburg – Vor dem Hintergrund der sich global rapide verändernden Wetterbedingungen stellt der Deutsche Wetterdienst (DWD) neueste Ergebnisse der Forschungen über den Status des Klimas in Deutschland vor.

Der DWD belegt in seiner diesjährigen Ausgabe des Extremwetter-Faktenpapiers unter dem Titel „Was wir 2025 über das Extremwetter in Deutschland wissen“, wie sich der Klimawandel in Deutschland in den letzten Jahrzehnten beschleunigt hat und was dies für Auftreten und Ausmaß von Extremwetter in Deutschland bedeutet. So ist zum Beispiel auf Grund der Beobachtungen des Klimas der letzten Jahrzehnte der DWD zu einer Neubewertung hinsichtlich des Entwicklungstrends der Temperaturen in Deutschland gekommen. Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes: „Wir beobachten eine beispiellose Häufung von Wärmerekordjahren mit Blick auf das zurückliegende Jahrzehnt. Der Klimawandel beschleunigt sich – und mit ihm nehmen Wetterextreme wie Hitzewellen und Trockenphasen spürbar zu. Besonders in unseren Städten werden die Belastungen für die Menschen immer größer. Deshalb brauchen wir entschlossenes Handeln: Klimaschutz, um die Erderwärmung zu bremsen, und gleichzeitig Anpassung, um die Folgen besser bewältigen zu können. Der Deutsche Wetterdienst liefert dafür die Daten, Analysen und Handlungsempfehlungen – und lädt ein, diese konsequent zu nutzen. Denn wir haben es nach wie vor in der Hand, unsere Zukunft klimagerecht zu gestalten.“

Seit 1960 war hierzulande jede Dekade wärmer als die vorherige. Im Gesamtzeitraum 1881-2024 wurde es jedes Jahrzehnt 0,13 Grad wärmer, für den Zeitraum 1971-2024 lag die Erwärmungsrate schon bei 0,41 Grad Celsius pro Dekade. Die stärkere Erwärmung in den letzten Jahren ist für Deutschland nachgewiesen, tritt aber in sehr ähnlicher Ausprägung in ganz Europa und kaum schwächer global über den Landmassen der Erde auf. Die Klimaforschenden sehen daher großen Handlungsbedarf und die Notwendigkeit für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen gleichermaßen. Die nach dem Abschluss des Pariser Rahmenabkommens umgesetzten Maßnahmen waren für den Klimaschutz zwar wirksam, aber völlig unzureichend, um das Klimasystem auf einem ungefährlichen Niveau zu stabilisieren. Aktuell geht die Konzentration von Treibhausgasen nicht nur nicht zurück, sie steigt sogar schneller an denn je. Dass wir deshalb die 1,5-Grad- Grenze inzwischen unvermeidbar im Korridor 2028-2036 selbst in der Arithmetik des Pariser Klimaabkommens überschreiten werden, kann nicht mehr überraschen.

Schmelze der Alpengletscher hat sich in diesem Sommer weiter beschleunigt

Mit den steigenden Temperaturen sind die Schmelzprozesse in der Kryosphäre, den Eiskörpern auf unserem Planeten, unmittelbar verbunden. So berichtet Gudrun Mühlbacher, Leiterin des Regionalen Klimabüros München Deutscher Wetterdienst, zur Sommerbilanz der Alpengletscher: „Das Alpenklima war im Winterhalbjahr 2024/25 in den Zentral- und Ostalpen ausgesprochen niederschlags- und schneearm. Die Anzahl der Schneedeckentage war meist um 10 bis 40 Prozent geringer als in einem durchschnittlichen Winter. Die Temperatur war aufgrund vieler Inversionswetterlagen oberhalb von 1000 Metern um bis zu 2°C wärmer als im Klimamittel. Für die Gletscher im Alpenraum sind das schlechte Bedingungen, die die Schmelze beschleunigen.“ 

Meereis in der Arktis weiter auf deutlichem Rückzug

Auch in der Arktis ist der Klimawandel auf der Überholspur. Hier steigen die regionalen Temperaturen drei bis viermal so schnell an wie im globalen Mittel. Die Folge: Das Meereis wird dünner und verschwindet im Sommer an manchen Stellen ganz. Dieses Jahr erreichte das Meereis im März die niedrigste Winterausdehnung seit Aufzeichnungsbeginn, bevor es sich dank günstiger Eisbewegungen und moderater Lufttemperaturen zum Sommer hin wieder leicht erholte. Dr. Luisa von Albedyll, Meereisphysikerin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), ergänzt: „Wir schauen nicht nur auf die Eisausdehnung oder Fläche, die von Eis bedeckt ist, sondern auch auf das gesamte Eisvolumen. Dieses hat in den letzten vier Jahrzehnten, genauso wie das mehrjährige, alte Eis, ganz besonders deutlich abgenommen.“ Die starken Veränderungen in der Arktis führen auch dort zu neuen Extremen: Es häufen sich starke Stürme, Regenfälle und Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Auch marine Hitzewellen, also kurzfristig auftretende, extreme Ozeantemperaturen, haben große Auswirkungen auf die Eisschmelze, die Eisneubildung und auf die Eisdicke. Aktuell herrschen vom europäischen Nordmeer bis weit in die sibirischen Randmeere Meeresoberflächentemperaturen von bis zu vier Grad oberhalb des langjährigen Mittels, die die Kinderstube des Meereises für die Arktis deutlich verändern. „Wir hatten eine so geringe Meereiskonzentration nordöstlich von Grönland wie noch nie. Das gilt allerdings nicht für die gesamte Arktis. Für uns hat es aber während der CONTRASTS-Expedition in diesem Seegebiet bedeutet, dass wir überraschend schnell in der Region vorangekommen sind“, ergänzt der Fahrtleiter der CONTRASTS-Expedition, Dr. Marcel Nicolaus (AWI). Er wird beim EWK in einer Live-Schaltung zum Forschungsschiff Polarstern über diese Expedition und die aktuellen Erkenntnisse sprechen. Auch das antarktische Meereis liegt im Fokus der AWI-Forscher:innen. Starke Hinweise deuten auf einen radikalen Wandel des antarktischen Klimasystems hin. Auf der anderen Seite des Planeten läuft das nahende Meereismaximum in der Antarktis auf die dritt- oder viertniedrigste Winterausdehnung hinaus und manifestiert den dort stattfindenden Klimawandel, der die Ausdehnung des antarktischen Meereises auf ein Maß weit unter die natürliche Variabilität der vergangenen Jahrhunderte reduziert hat.

Nord- und Ostsee erleben einen extremem Wandel: Extreme im Meer: Hitzewellen nehmen zu, Sturmfluten werden heftiger

Auch vor unserer Haustür, an Nordsee und Ostsee verändern sich die Bedingungen in einem nie dagewesenen Tempo. Helge Heegewaldt, Präsident des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie: „Die Nordsee war im Frühjahr und Sommer 2025 so warm wie nie seit Beginn der Messungen. In der Ostsee bei Kiel dauerte eine marine Hitzewelle über 55 Tage – mit Temperaturen von mehr als 4 Grad über dem langjährigen Mittel. Das ist ein klares Zeichen des Klimawandels. Unsere Meere erwärmen sich immer weiter – mit weitreichenden Folgen. Der Meeresspiegel in Cuxhaven stieg seit 1900 bereits um mehr als 25 Zentimeter und er wird weiter steigen. Dadurch erhöhen sich die Wasserstände an unseren Küsten deutlich. Auch Sturmfluten werden vor diesem Hintergrund heftiger ausfallen. Bis 2100 wird mit einem zusätzlichen Anstieg von 0,6 bis 1,1 Meter gerechnet, bis 2150 sogar von 0,8 bis 1,9 Meter – vorausgesetzt, die Treibhausgasemissionen werden nicht drastisch reduziert. Deshalb müssen wir heute handeln – für das Klima, die Meere und vor allem für uns.“

Klimaschutz und Klimaanpassung dürfen nicht an Bürokratie scheitern

Die zu erwartenden Klimaveränderungen erfordern für Deutschland in den kommenden Jahrzehnten ganz erhebliche Anstrengungen im Bereich des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. Dr. Frank Voßloh, Geschäftsführer Viessmann Deutschland GmbH, sieht die Politik am Zug: „Wir brauchen auch die Menschen, die diesen Transformationsprozess umsetzen. Wir benötigen jetzt staatliche Unterstützung für Auszubildende, die Berufe lernen, mit denen die Wärme- und Energiewende gelingen kann. Dieser Zukunftsmarkt braucht jetzt dringend Anreize.“ Durch falsche politische Maßnahmen der Vergangenheit hat Deutschland die aufstrebende Wind- und Solarbranche in großen Teilen China überlassen. Kommunikative Fehler haben den Markt der Wärmepumpen stark beschädigt. Hier müssen Kommunikation und Maßnahmen korrigiert werden. Vor ähnlich großen Herausforderungen im Transformationsprozess stehen auch die Ingenieur:innen in Deutschland. Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, fordert vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse von der Politik mehr Entschlossenheit: „Die Schäden durch den Klimawandel nehmen zu. Laut einer Umfrage der Bundesingenieurkammer aus dem Juni 2024 befürchten zwei Drittel der Bevölkerung eine weitere Zunahme von Extremwetterereignissen. Mehr als 90 Prozent der Befragten meinen, dass der Staat mehr in die Klimaanpassung von Infrastrukturen wie Straßen, Schienen, Brücken und Dämmen investieren müsse. Die Aktivitäten von Bund, Ländern und Kommunen gehen in die richtige Richtung, sind aber noch nicht ausreichend. Wir brauchen zeitnah verpflichtende gesetzliche Vorgaben mit dem Ziel, die Funktionsfähigkeit und Resilienz lebenswichtiger Infrastrukturen zu gewährleisten. Hierfür bedarf es übergreifender Abstimmung und Koordinierung und – vor allem – einer ausreichend gesicherten Finanzierung der Umsetzung. Der Staat muss jetzt zum Schutz der Bevölkerung handeln. Wir Ingenieure stehen mit unserer Expertise hierfür beratend zur Verfügung“.

Mehr miteinander als übereinander reden

Klimakommunikation ist ein weiterer Schwerpunkt der Tagung. Frank Böttcher, Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft/Vorsitzender des ExtremWetterKongresses: „Wer die Gesellschaft aufmerksam beobachtet, könnte zu dem Schluss kommen, dass der Austausch unterschiedlicher Positionen schwieriger geworden ist. Wie oft hat man das Gefühl, die anderen bestehen darauf, Recht zu haben. Es erscheint vor dem Hintergrund der gewaltigen Herausforderungen recht sinnvoll zu sein, wenn wir die Art der Kommunikation zu Klimathemen überdenken. Jede Person in unserem Land wird den Klimawandel deutlich spüren. Drei Bereiche erscheinen in der Kommunikation sinnvoll zu sein: Zuhören, miteinander sprechen, Informationen bereitstellen. Diese drei Säulen sollten gleichberechtigt in der Klimakommunikation zu finden sein. Wir unterschätzen oft den Wissensgewinn, der durch das Anhören anderer Positionen entsteht. Hören wir denen mehr zu, die andere Positionen vertreten. Beide Seiten können dadurch lernen und an Verständnis füreinander gewinnen, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist. Klimakommunikation ist daher einer der Schwerpunkte der Tagung. Dabei gilt: Jedes Problem hat das Recht auf eine Lösung und wir haben die Pflicht, dem Problem eine Lösung zu ermöglichen.“

Nicht aufgeben, bevor man richtig angefangen hat

Bisweilen verlieren Menschen bei all den Krisen und schlechten Nachrichten die Zuversicht und das Gefühl, noch einen guten Beitrag leisten zu können. Dabei sind Gesellschaften dann besonders anpassungsfähig, wenn sie sich nicht von Angst, sondern von Zuversicht leiten lassen. Dipl. Met. Sven Plöger, Meteorologe und Buchautor, rät: „Nicht aufgeben, bevor man richtig angefangen hat! Immer häufiger höre ich den demotivierten Satz „Das schaffen doch sowieso nicht mehr!“ So auf die Welt zu blicken, endet schnell in einer sich selbst erfüllenden Prognose. Stellen Sie sich vor, eine Fußballmannschaft, die nach wenigen Minuten im Rückstand liegt, würde so denken: Niemals könnte ein Spiel gedreht werden! Dieser Sportsgeist, die Haltung, Chancen zu sehen, muss in unseren Köpfen geweckt werden. Das muss die Aufgabe von uns Klimakommunikatoren sein.“

Ihr finden ein Faktenpapier der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft zum globalen Kipppunkten unter https://extremwetterkongress.org/presse

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschland erwärmt sich mit inzwischen 2,5°C etwa doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt

ExtremWetterKongress 2025

In seinem Statement zur Eröffnung des 15. ExtremWetterKongresses (2025) in Hamburg referiert Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes:

  • Zunahme von Hitzewellen in Deutschland ist eine Folge der globalen Erwärmung
  • Die Häufung von Trockenphasen ist gestiegen
  • Klimaschutz und Klimaanpassung müssen Hand in Hand gehen
  • Zusammenfassung: Lassen Sie mich zusammenfassen: Basierend auf den uns vorliegenden Daten und Analysen ist davon auszugehen, dass sich die globale Erwärmung mit den hier beschriebenen Auswirkungen in den kommenden Dekaden fortsetzen und verschärfen wird. Neue Temperaturrekorde werden wahrscheinlicher – auch wenn es im Rahmen der natürlichen Variabilität weiterhin auch kalte Winter, kühle Sommer und die Gefahr von Spätfrösten geben wird. Wichtig ist, das Tempo des Klimawandels durch Klimaschutz zu drosseln und gleichzeitig Maßnahmen für den Umgang damit (Stichwort Anpassung) zu ergreifen. Schon jetzt gilt, dass jeder Euro den wir erfolgreich in den Klimaschutz investieren, ein Vielfaches an Euros für Kosten zur Klimaanpassung spart. Dabei zählt jedes Zehntelgrad weniger an Temperaturanstieg. Sowohl für Klimaschutz als auch für Klimaanpassung liefert der Deutsche Wetterdienst die notwendigen Daten und Analysen und engagiert sich deshalb auch als wissenschaftlicher Partner von Extremwetterkongress und Klimamanagementtagung. Denn jeder Impuls, der mehr Klimaschutz auslöst ist wichtig, jede Maßnahme zur Klimaanpassung zählt. Deshalb möchte ich mit einer Einladung schließen: Aus Sicht der Klimaforschung und -beratung haben wir es nach wie vor in der Hand, Wirtschaft und Gesellschaft klimagerecht zu gestalten. Nutzen Sie dafür gerne auch unsere Daten, Analysen und Beratungsangebote vom Deutschen Wetterdienst.
  • Vorgestellt wird die Grafik „Deutschland im Klimawandel“ in der Version 2025

Kerninfos zum Extremwetter in Deutschland in fünf Sätzen:

1. DIE GLOBALE ERWÄRMUNG ERHÖHT GENERELL DIE WAHRSCHEINLICHKEIT FÜR DAS AUFTRETEN BESTIMMTER EXTREME.

2. DIE ZUNAHME VON HITZEWELLEN IST ZWEIFELSFREI EINE FOLGE DER GLOBALEN ERWÄRMUNG.

3. DIE HÄUFIGKEIT VON TROCKENPHASEN IST GESTIEGEN.

4. KEINE AUSGEPRÄGTEN VERÄNDERUNGEN DER WINDGESCHWINDIGKEITEN.

5. MIT JEDEM WEITEREN JAHR VERBESSERT SICH DIE DATENGRUNDLAGE ZUR BEWERTUNG DER MIT STARKREGEN VERBUNDENEN SCHADENSRISIKEN.

Quelle: ExtremWetterKongress und Deutscher Wetterdienst DWD

Mehr Infos mit gesicherten Informationen des Deutschen Wetterdienstes / Extremwetterkongress (2025) sowie umfangreichen Quellenangaben findet Ihr hier.

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im September 2025

September mit viel Sonne im Norden und teils extremem Regen im Südwesten

Der September 2025 war ein Monat großer meteorologischer Gegensätze: Kurz vor dem kalendarischen Herbstanfang brachte er noch einmal Spitzenwerte über 30 Grad Celsius (°C), seit dem 22. September dominieren kühlere Temperaturen. Während es im Norden und Nordosten insgesamt deutlich wärmer und sonniger als im langjährigen Mittel war, fiel im Südwesten außergewöhnlich viel Regen, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach vorläufigen Auswertungen seiner rund 2 000 Messstationen.

Warme Witterung vor allem im Norden – mit Herbstanfang landesweit deutlich kühler
Der September 2025 lag mit einer Mitteltemperatur von 14,5 °C um 1,2 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961–1990 (13,3 °C) und 0,7 Grad über dem aktuellen Vergleichszeitraum 1991–2020 (13,8 °C). Am deutlichsten fielen die positiven Abweichungen mit rund 2 Grad im Norden der Republik aus. Eine spätsommerliche Episode erlebte das gesamte Land am 20. des Monats: Verbreitet wurden 25 bis 30 °C und örtlich sogar Spitzenwerte von über 30 °C gemessen. Pabstorf im nördlichen Harzvorland verkündete mit 32,6 °C das Maximum. Mit dem kalendarischen Herbstbeginn am 22. setzte dann ein spürbarer Witterungswechsel ein: Die letzte Monatsdekade verlief zeitweise deutlich kühler und brachte herbstlich-frische Tage. Am 29. meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -1,3 °C die niedrigste Temperatur des Monats nach der Zugspitze mit -6,1 °C am 17. September.

Im Südwesten außergewöhnlich nass, im Norden gebietsweise sehr trocken
Mit gut 86 Liter pro Quadratmeter (l/m²) fiel im September 2025 fast 41 Prozent mehr Regen als im Mittel (1961–1990: 61 l/m²). Der Vergleichszeitraum 1991–2020 (65 l/m²) wurde um 32 Prozent übertroffen. Besonders nass war es im Südwesten: In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland wurden teilweise außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen gemessen. Das Saarland verzeichnete mit rund 170 l/m² sogar den nassesten September seit Beginn der Messungen 1881. Extremereignisse prägten auch Nordrhein-Westfalen: Dort fielen am 8. in Mönchengladbach-Hilderath mit 118,7 l/m² die bundesweit höchsten Tagessummen des Monats. In Teilen Nord- und Mitteldeutschlands verzeichneten einzelne Stationen dagegen Monatsmengen unter 30 l/m².

Im Mittel ausgewogen sonnig – trüber im Südwesten, besonders hell im Nordosten
Mit 157 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer im September 2025 gegenüber der Referenzperiode 1961–1990 (150 Stunden) ein kleines Plus von knapp 5 Prozent, und lag genau im Durchschnitt der Referenzperiode 1991–2020 (157 Stunden). Besonders im Nordosten zeigte sich die Sonne häufig: Entlang der Ostseeküste und im angrenzenden Binnenland wurden mehr als 200 Stunden Sonnenscheindauer registriert. Deutlich trüber verlief der Monat hingegen in den zentralen und südwestlichen Mittelgebirgen, wo örtlich weniger als 125 Stunden zusammenkamen.

Das Wetter in den Bundesländern im September 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961–1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels.)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg brachte der September 2025 eine Mitteltemperatur von 14,1 °C (13,3 °C). Am 20. erreichte die späte Hitzephase ihren Höhepunkt, als am Westrand des Schwarzwaldes in Ohlsbach 32,2 °C gemessen wurden. Deutlich im Vordergrund stand jedoch der Niederschlag: Landesweit summierte dieser sich auf 142 l/m² und lag damit doppelt so hoch wie das langjährige Mittel von 70 l/m². Damit reihte sich der September 2025 unter die Top drei der nassesten seit Messbeginn. Im Schwarzwald wurden gebietsweise über 200 l/m² gemessen. Die Sonnenscheindauer summierte sich in der Fläche auf rund 137 Stunden und blieb deutlich unter dem langjährigen Mittel von 166 Stunden.

Bayern: Im Freistaat präsentierte sich der September 2025 mit 13,9 °C (12,8 °C). Es war im Bundesländervergleich der niedrigste Wert. Für hochsommerliches Flair sorgte besonders der 20.: In Kitzingen wurde mit 31,8 °C das Maximum des Landes erreicht. In Ostbayern sowie am Alpenrand traten mit die meisten Sommertage, also Tage mit einer Lufttemperatur von mindestens 25 °C, in Deutschland auf. Sowohl Regensburg als auch Kiefersfelden-Gach meldeten jeweils neun. Weitaus auffälliger war jedoch der Niederschlag: Im Landesmittel fielen 96 l/m² (72 l/m²). Die höchsten Mengen konzentrierten sich überraschend nicht auf die Alpen, sondern ungewöhnlicherweise auf Mittelfranken. Dort prasselten teilweise über 150 l/m² nieder. Die Sonne zeigte sich bayernweit 145 Stunden und blieb hinter dem Klimawert von 160 Stunden zurück.

Berlin: In der Bundeshauptstadt zeigte sich der September 2025 besonders warm. Mit 15,8 °C lag die Temperatur deutlich über dem Klimamittel von 14,1 °C und war damit im Bundesländervergleich der höchste Wert. Am 20. wurde es nochmals sommerlich, die 30-Grad-Marke wurde jedoch nicht mehr erreicht. Beim Niederschlag blieb Berlin vergleichsweise trocken: gut 36 l/m² stehen einem langjährigen Mittel von 46 l/m² gegenüber. Deutlich im Plus lag dagegen die Sonnenscheindauer: Mit rund 202 Stunden wurde der Klimawert von 156 Stunden um fast 30 Prozent überschritten.

Brandenburg: In Brandenburg verlief der September 2025 wärmer als im langjährigen Mittel. Mit 15,4 °C lag die Monatsmitteltemperatur um 1,6 Grad über dem Klimawert von 13,8 °C. Am 20. wurde es im Süden des Landes, insbesondere in der Niederlausitz und im Elbe-Elster-Gebiet, mit einer Höchsttemperatur von über 30 °C noch einmal hochsommerlich. Die Niederschlagssumme betrug in der Fläche gut 51 l/m² und übertraf das langjährige Mittel von 45 l/m². Sehr deutlich war das Sonnenscheinplus: Mit rund 195 Stunden wurde der Klimawert von 156 Stunden um 25 Prozent überschritten.

Bremen: In der Hansestadt Bremen war der September 2025 deutlich wärmer als im Mittel. Mit 15,6 °C lag die Monatsmitteltemperatur 1,9 Grad über dem Klimawert von 13,7 °C. Am 20. kam es auch hier noch einmal zu einem spätsommerlichen Höhepunkt mit 28,2 °C Höchsttemperatur. Beim Niederschlag blieb Bremen deutlich hinter den Erwartungen zurück: Rund 39 l/m² standen dem Mittelwert von 61 l/m² gegenüber. Deutlich im Plus lag dagegen die Sonne: Mit fast 165 Stunden übertraf sie den Klimawert von 136 Stunden um gut 21 Prozent.

Hamburg: In der Hafenmetropole zeigte sich der September 2025 von seiner warmen und sonnigen Seite. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 15,7 °C lag er 2 Grad über dem Klimawert von 13,7 °C. Am 20. erlebte Hamburg einen letzten spätsommerlichen Höhepunkt, als die Temperaturen bis auf 28,9 °C kletterten. Der Niederschlag blieb dagegen deutlich zurück: Mit nur 32 l/m² registrierte Hamburg die im Ländervergleich geringste Niederschlagsmenge und weniger als die Hälfte des klimatologischen Solls von 68 l/m². Dafür zeigte sich die Sonne sehr großzügig – 182 Stunden wurden gezählt, fast 31 Prozent mehr als üblich (139 Stunden).

Hessen: Hessen meldete im September 2025 14,3 °C (13,2 °C). Am 20. kam es zu einem Spätsommerhöhepunkt, bei dem regional nochmals Temperaturen von über 30 °C verzeichnet wurden. Der nasseste Tag war der 24., als in Teilen des Odenwalds und an dessen Randbereichen mitunter über 50 l/m² innerhalb eines Tages fielen. Insgesamt summierten sich die Monatsniederschläge in der Fläche auf ungewöhnlich nasse 79 l/m², verglichen mit dem langjährigen Mittel von 57 l/m² ein Plus von 39 Prozent. Die Sonnenscheindauer erreichte 136 Stunden und entsprach nahezu dem Klimawert von 142 Stunden.

Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern verlief der September 2025 deutlich wärmer als im langjährigen Mittel. Mit 15,4 °C lag die Monatsmitteltemperatur um 2,1 Grad über dem Klimawert von 13,3 °C. Besonders zu Beginn des Monats sowie am 20. und 21. stellte sich nochmals sommerlich warmes Wetter ein. Mit dem kalendarischen Herbstanfang am 22. kühlte es jedoch merklich ab und am 24. wurde in Barth an der südlichen Boddenküste mit -0,1 °C der tiefste Wert des Monats gemessen. Die Niederschlagssumme erreichte 49 l/m² und blieb damit leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 51 l/m². Herausragend war dagegen die Sonne: Mit 205 Stunden wurde der Klimawert von 154 Stunden um rund ein Drittel übertroffen.

Niedersachsen: In Niedersachsen zeigte sich der September 2025 mit einer Monatsmitteltemperatur von 15,2 °C um 1,7 Grad wärmer als der Klimawert von 13,5 °C. Am 20. erlebte das Land einen markanten spätsommerlichen Höhepunkt: In Helmstedt-Emmerstedt, nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt, wurde mit 32,3 °C einer der bundesweit höchsten Werte des Monats registriert. Kurz darauf setzte mit dem kalendarischen Herbstanfang am 22. eine kühlere Phase ein, die der letzten Monatsdekade herbstlich-frische Züge verlieh. Mitte des Monats sorgte bereits das Tief „Zack“ für einen herbstlichen Vorgeschmack: An der Nordsee traten Böen von über 100 Kilometern pro Stunde (km/h) auf. Niedersachsen blieb mit 48 l/m² (60 l/m²) vergleichsweise trocken. Die Sonne zeigte sich dagegen großzügig – mit 165 Stunden wurden das langjährige Mittel 135 Stunden um 22 Prozent übertroffen.

Nordrhein-Westfalen: In Nordrhein-Westfalen erreichte der September eine Monatsmitteltemperatur von 15,0 °C und lag damit über dem Klimawert von 13,6 °C. Besonders am 20. zeigte sich der erste meteorologische Herbstmonat noch einmal von seiner sommerlichen Seite: Im Osten des Landes kletterten die Höchstwerte auf teilweise über 30 °C. Weitaus markanter als die Temperaturbilanz war jedoch der Niederschlag. Zwar summierten sich die Mengen mit 72 l/m² landesweit in etwa auf das Soll von 67 l/m², doch einzelne Stationen erlebten extreme Regenereignisse. Am 8. wurden in Mönchengladbach-Hilderath 118,7 l/m² gemessen. Damit verzeichnete Nordrhein-Westfalen die bundesweit höchste Tagessumme des Septembers 2025. Mit 148 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer schließlich das Soll von 135 Stunden leicht.

Rheinland-Pfalz: Die Mitteltemperatur lag im September 2025 bei 14,3 °C und damit nahe am Klimawert von 13,5 °C. Für eine spätsommerliche Atmosphäre sorgte der 20. des Monats: in Bad Dürkheim wurden 31,5 °C gemessen. Beim Niederschlag erlebte das Land einen außergewöhnlich nassen Monat: Im Mittel fielen 135 l/m², mehr als doppelt so viel wie üblich (60 l/m²) – nach letzten Berechnungen dürfte dies für den zweithöchsten Septemberwert seit Beginn der regelmäßigen Messungen 1881 reichen. Besonders markant waren die Regenmengen in der Region Trier sowie in der Eifel, wo örtlich sogar über 200 l/m² gemessen wurden. Die Sonnenscheindauer erreichte 135 Stunden und blieb damit leicht unter dem Soll von 151 Stunden.

Saarland: Das Saarland meldete im September 2025 einen neuen Niederschlagsrekord: Mit rund 170 l/m² wurde rund 143 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel (70 l/m²) registriert – der höchste Septemberwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Die Mitteltemperatur erreichte im vergangenen Monat 14,5 °C (13,7 °C), während sich die Sonnenscheindauer mit 135 Stunden deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 158 Stunden bewegte. Das kleinste Flächenland war zugleich die nasseste und trübste Region in Deutschland.

Sachsen: Im Freistaat Sachsen lag die Monatsmitteltemperatur im September 2025 bei 14,5 °C und damit leicht über dem Klimawert von 13,4 °C. Am 20. zeigte sich nochmals ein spätsommerlicher Höhepunkt: In Klitzschen bei Torgau, Nordsachsen, wurden 31,9 °C gemessen. Sachsen gehörte zudem zu den „sommerlichsten Ecken“ Deutschlands – so wurden in Dresden-Wustawitz im September 2025 neun Sommertage registriert, einer der bundesweiten Spitzenwerte. Der Niederschlag summierte sich auf 86 l/m² und lag damit klar über dem langjährigen Mittel von 55 l/m². Sehr freundlich verlief dagegen die Sonnenscheindauer: Mit 177 Stunden wurde der Klimawert von 148 Stunden deutlich übertroffen.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt lag die Mitteltemperatur im September 2025 bei 15,2 °C und damit 1,5 Grad über dem Klimawert von 13,7 °C. Hochsommer erlebte das Land noch einmal am 20., als in Pabstorf im nördlichen Harzvorland 32,6 °C gemessen wurden – der bundesweit höchste Wert des Monats. Mit dem kalendarischen Herbstanfang am 22. stellte sich jedoch ein deutlicher Witterungswechsel ein: Die letzte Monatsdekade verlief zeitweise spürbar kühler und brachte herbstlich-frische Tage. Der Niederschlag summierte sich im Flächenmittel auf 48 l/m² und übertraf damit den Sollwert von 42 l/m². Besonders großzügig zeigte sich die Sonne: Mit 184 Stunden wurde der Klimawert von 144 Stunden um fast 30 Prozent überschritten.

Schleswig-Holstein: Der September 2025 zeigte sich im nördlichsten Bundesland von seiner warmen Seite. Mit 15,2 °C lag die Monatsmitteltemperatur um 2,0 Grad über dem Klimawert von 13,2 °C. Mitte des Monats sorgte Tief „Zack“ für ein windiges Zwischenspiel, als an der Küste Böen von über 100 km/h registriert wurden. Beim Niederschlag blieb Schleswig-Holstein dagegen unauffällig: 74 l/m² entsprachen ziemlich genau dem Mittel von 75 l/m². Auffälliger war die Sonne: Mit 185 Stunden lag die Sonnenscheindauer rund 30 Prozent über dem langjährigen Wert von 143 Stunden.

Thüringen: In Thüringen erreichte die Monatsmitteltemperatur im September 2025 14,2 °C und lag damit 1,4 Grad über dem Klimawert von 12,8 °C. Den Höhepunkt markierte der 20., als in Artern im Kyffhäuserland 31,3 °C gemessen wurden. Mit dem kalendarischen Herbstanfang am 22. setzte jedoch ein deutlicher Temperaturrückgang ein, sodass die letzte Monatsdekade mit Höchstwerten um 10 °C zeitweise herbstlich-frisch verlief. Beim Niederschlag summierten sich im Flächenmittel 71 l/m², womit der langjährige Durchschnitt von 51 l/m² deutlich übertroffen wurde. Die Sonnenscheindauer erreichte 155 Stunden und lag damit über dem Klimawert (143 Stunden).

Text: DWD Deutscher Wetterdienst

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Sommer 2025

Warmer Sommer mit nassem Juli und langen Trockenphasen

29. August 2025 – Der Sommer 2025 war von zwei markanten Hitzewellen geprägt, die durch eine wechselhafte, teils relativ kühle und ausgesprochen nasse Juli-Phase unterbrochen wurden. Dadurch konnte die angelegte Trockenheit spürbar gemildert werden, während sich die Sonnenscheindauer deutlich über dem Klimamittel einordnete. So der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Hitzespitzen Anfang Juli und Mitte August – dazwischen teils kühle Juliwochen
Die Sommerwitterung erreichte eine bundesweite Mitteltemperatur von 18,3 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961–1990 (16,3 °C). Gegenüber der aktuellen Vergleichsperiode 1991–2020 (17,6 °C) ergab sich ein Temperaturplus von 0,7 Grad. Die größte Anomalie wurde im Juni ermittelt, der mit einer Abweichung von +3 Grad gegenüber dem Klimamittel von 15,4 °C der siebtwärmste seit 1881 war. Während einer markanten Hitzewelle gipfelten die Höchstwerte am 2.7. in der breiten Mitte bei über 38 °C. Den bundesweiten Spitzenwert meldete Andernach am Mittelrhein in Rheinland-Pfalz mit 39,3 °C. Es folgten im Juli vergleichsweise kühle Phasen, bevor Mitte August der südwestliche Wärmestrom erneut an Fahrt aufnahm und eine weitere Hitzewelle mit Spitzen von bis zu 37 °C brachte. Kühle Nächte sorgten nicht nur in der ersten Junidekade, sondern auch in der letzten Augustdekade für einen Frische-Kick. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete am 24.8. mit 0,6 °C das sommerliche Minimum.



Sommer 2025: Trockenheit wurde vor allem durch den zu nassen Juli abgemildert
Im Sommer 2025 fielen bundesweit rund 227 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit etwa 5 %weniger als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961–1990 (239 l/m²). Gegenüber der neueren Vergleichsperiode 1991–2020 (241 l/m²) ergab sich ein Defizit von rund 6 %. Dabei stand zwischen einem niederschlagsarmen Juni und einem abermals trockenen August der Juli als niederschlagsreicher und mit gewittrigen Starkregen durchsetzter Gegenpol. Und während es im Verlauf des Sommers in der breiten Mitte mit teils unter 200 l/m² vielfach zu trocken blieb, prasselten an den Alpen 500 bis örtlich über 700 l/m² nieder. Den höchsten Tagesniederschlag verkündete Todtmoos im Südschwarzwald mit 111,7 l/m² am 20.8.



Sonniger Sommer mit deutlichem Plus im Südwesten
Mit rund 720 Stunden lag die Sommerbilanz rund 17 Prozent über dem Soll von 614 Stunden (Periode 1961–1990). Gegenüber dem Vergleichszeitraum 1991–2020 (654 Stunden) wurde ein Plus von rund 10 Prozent erreicht. Am sonnigsten zeigte sich der Südwesten, wo zum Teil fast 800 Stunden registriert wurden. Insbesondere im nordwestlichen Tiefland und an den Alpen sank die Bilanz mancherorts unter 600 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Sommer 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)


Baden-Württemberg: Der Sommer 2025 endete im Südwesten mit einem außergewöhnlich hohen Temperaturmittel von 19,0 °C (16,2 °C). Der Juni war hier sogar der zweitwärmste seit Beginn der Messungen. Am 2. Juli meldete Waghäusel-Kirrlach mit 38,7 °C die höchste Temperatur Baden-Württembergs. Eine weitere Hitzewelle erfasste die Region in der zweiten Augustdekade und gipfelte am 13. August in Rheinfelden am Hochrhein bei 37 °C. Besonders wechselhaft zeigte sich der Juli und der Schwarzwald verzeichnete mit lokal über 500 l/m² den höchsten Sommerniederschlag. Den höchsten deutschlandweiten Tagesniederschlag verkündete Todtmoos im Südschwarzwald mit 111,7 l/m² am 20.8. Als nassestes Bundesland meldete Baden-Württemberg im Gebietsmittel 310 l/m² (292 l/m²), der Juli war dabei besonders niederschlagsreich. Die Sonnenscheindauer summierte sich auf rund 760 Stunden (636 Stunden), ein Plus von rund 20 Prozent.

Bayern: Der Sommer 2025 reihte sich in Bayern mit einem Temperaturmittel von 18,4 °C (15,8 °C) unter die zehn wärmsten seit Beginn der Messungen ein. Der Juni erreichte mit 18,9 °Csogar den dritthöchsten Wert seit 1881. Am 2. Juli wurde in Kitzingen mit 39,1 °C die höchste Temperatur Bayerns registriert. Nach kühleren Phasen im Juli brachte die zweite Augustdekade erneut eine Hitzewelle, bei der besonders in Franken 35 bis 37 °C gemessen wurden. Der Sommerniederschlag summierte sich bayernweit auf 270 l/m² und lag damit deutlich unter dem Mittel (314 l/m²); nur der Juli zeigte eine positive Niederschlagsbilanz. Die höchsten saisonalen Mengen traten an den Alpen auf, lokal mit über 700 l/m². Die Sonnenscheindauer erreichte im Freistaat rund 730 Stunden (623 Stunden).


Berlin: In der Bundeshauptstadt stieg die Sommertemperatur im Mittel auf warme 19,2 °C (17,8 °C). Im Ländervergleich war es der zweithöchste Wert in den vergangenen drei Monaten. Am 2. Juli wurde Berlin mit Höchsttemperaturen bis zu 38 °C (Marzahn) die thermische Krone aufgesetzt – ein Wert, der nur um Haaresbreite am Allzeitrekord vom 30. Juni 2019 vorbeischrammte, als 38,5 °C in Tempelhof gemessen wurden. Während der Juni und August ein deutliches Niederschlagsdefizit brachten, fiel im Juli mehr als das Zweieinhalbfache an Nass. In Summe stand ein nasses Ergebnis von rund 222 l/m² (182 l/m²) in der Bilanz. 715 Stunden (664 Stunden) ließ sich die Sonne blicken.

Brandenburg: In Brandenburg erreichte das Sommermittel 2025 warme 18,7 °C (17,3 °C). Potsdam meldete am 2.7. eine Hitzespitze von 38,8 °C. Extrem nass wurden die darauffolgenden Juliwochen und beendete die vorangegangene Trockenheit. In den letzten drei Monaten fielen in der Fläche mit 210 l/m² rund 19 Prozent mehr als im Mittel (177 l/m²). Die Sonnenscheindauer erzielte mit 720 Stunden (662 Stunden) ebenfalls ein Plus.


Bremen: Der Bremer Sommer des Jahres 2025 zeigte sich von seiner warmen Seite: Im Mittel erreichte die Temperatur 18,1 °C und lag damit deutlich über der Norm von 16,6 °C. Der Hitzehöhepunkt wurde am 2. Juli erreicht, als das Thermometer auf 36,2 °C kletterte. Insgesamt fielen rund 208 l/m² (219 l/m²). Mit knapp 630 Sonnenstunden (589 Stunden) wies der Stadtstaat die bundesweit geringste Sonnenscheindauer auf.

Hamburg: Die Hafenmetropole erlebte im Sommer 2025 eine mittlere Temperatur von 18,0 °C – ein klarer Vorsprung gegenüber dem Klimamittel von 16,5 °C. Die höchste Temperatur wurde am 2. Juli mit 36,2 °C gemessen. Mit rund 255 l/m² fiel mehr Niederschlag als im Mittel von 218 l/m². Die Sonne verweilte mit rund 645 Stunden (618 Stunden).


Hessen: Im Sommer 2025 verzeichnete Hessen den fünftwärmsten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Am 2. Juli kletterten die Temperaturen im Rhein-Main-Gebiet und in der Wetterau auf über 38 °C. In der zweiten Augustdekade brachte eine weitere Hitzewelle nochmals Spitzenwerte von gebietsweise über 36 °C. Insgesamt lag die Sommertemperatur mit 18,4 °C (16,2 °C) deutlich über dem langjährigen Mittel; der Sommer 2025 wird somit nach letzten Berechnungen zu den zehn wärmsten zählen. Beim Niederschlag zeigte sich nur der Juli ergiebig, während im Juni und August teils wochenlange Trockenheit herrschte. Hessenweit fielen in den drei Sommermonaten im Mittel 190 l/m² (222 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte mit 740 Stunden ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Klimamittel (586 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern erlebte im Sommer 2025 mit 17,8 °C(16,3 °C) eine warme Saison. Der 2. Juli markierte den heißesten Tag des Jahres; im Binnenland stiegen die Höchstwerte auf ungewöhnlich heiße 35 bis über 37 °C. Danach kippte die Juliwitterung in eine sehr wechselhafte und nasse Phase, sodass der Monat nahezu doppelt so viel Niederschlag brachte wie im Mittel. Im August folgte eine wochenlange Trockenheit. Insgesamt summierte sich der Flächenniederschlag dennoch auf nasse 216 l/m² (187 l/m²), während die Sonne rund 708 Stunden (676 Stunden) schien.


Niedersachsen: In Niedersachsen lag die Sommertemperatur 2025 mit 17,9 °C deutlich über dem Mittelwert von 16,2 °C. Der 2. Juli kennzeichnete den heißesten Tag des Jahres: Abseits der Küsten wurden verbreitet 35 bis 37 °C erreicht, in den südlichen und östlichen Landesteilen sowie an den Mittelgebirgsrändern sogar über 38 °C. In der zweiten Augustdekade folgte eine weitere, wenn auch weniger ausgeprägte Hitzewelle. Der Sommerniederschlag summierte sich auf 190 l/m² (219 l/m²) und blieb damit unter dem Durchschnitt; nur der Juli brachte reichlich Regen, während der August teils wochenlang trocken verlief. Die Sonnenscheindauer erreichte in den vergangenen drei Monaten 645 Stunden (583 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In Nordrhein-Westfalen lag die Sommertemperatur 2025 bei 18,3 °C(16,3 °C). Der Juni reihte sich als siebtwärmster seit Beginn der Aufzeichnungen ein. Am 2. Juli stiegen die Höchstwerte verbreitet auf 35 bis 38 °C. Auch in der zweiten Augustdekade wurde es nochmals hochsommerlich heiß. Der letzte Sommermonat war zudem von längerer Trockenheit geprägt, während der Juli noch für ausreichend Regen sorgte. Insgesamt brachte der Sommer einen Flächenniederschlag von 182 l/m² (240 l/m²), ein Defizit von rund 24 Prozent. Die Sonne schien 695 Stunden (554 Stunden) – ein Plus von etwa 26 Prozent.



Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz verzeichnete im warmen Sommer 2025 ein Temperaturmittel von 18,8 °C (16,3 °C). Am 2. Juli wurde in Andernach, rund 15 Kilometer nordwestlich von Koblenz, mit 39,3 °C das bundesweite Sommermaximum gemessen. In der zweiten Augustdekade erfasste eine weitere markante Hitzewelle das Land. Während der Juli noch niederschlagsreich verlief, blieb es vor allem im August wochenlang trocken. Insgesamt wurde vom DWD ein Sommerniederschlag von 196 l/m² (218 l/m²) ermittelt. Die Sonnenscheindauer erreichte mit 783 Stunden ein Plus von 32 Prozent gegenüber dem Klimamittel (595 Stunden).

Saarland: Als wärmste Region in Deutschland meldete das Saarland für das Sommertrio eine ungewöhnlich hohe Gebietsmitteltemperatur von 19,3 °C (16,7 °C).  Der Sommer 2025 zählt damit zu den zehn wärmsten seit 1881. Die höchste Temperatur meldete am 2. Juli mit 38,9 °CSaarbücken-Burbach. Nachdem für den Juli noch ein deutliches Niederschlagsplus von rund 50 Prozent verkündet werden konnte, folgte im August eine wochenlange Trockenheit. Für die gesamte Sommersaison wurde ein Flächenniederschlag von 215 l/m² (226 l/m²) ermittelt. Die Sonnenscheindauer erreichte mit 805 Stunden (631 Stunden) ein Plus von 28 Prozent. Damit war das Saarland das sonnigste Bundesland.


Sachsen: Sachsen meldete im vergangenen Sommer ein Temperaturmittel von 17,9 °C (16,5 °C). Der 2. Juli erwies sich als thermischer Höhepunkt; verbreitet wurden 34 bis 37 °Cgemessen. Klitschen bei Torgau registrierte sogar 38,5 °C, womit an der dieser DWD-Station ein neuer Temperaturrekord verzeichnet wurde. Im Anschluss einer weiteren Hitzephase in der zweiten Augustdekade sorgten kühle Nächte in der letzten Augustdekade für eine spürbare Erfrischung. In Deutschneudorf-Brüderwiese wurde dabei am 24. August mit 0,6 °C das deutschlandweite Temperaturtief gemessen. In der Landesfläche fielen 211 l/m² (222 l/m²). Vom Sommertrio war der Juli niederschlagsreich und brachte eine massive Entlastung beim größten Waldbrand seit Jahrzehnten in der Gohrischheide, bei dem rund 2400 Hektar (24 Quadratkilometer) verbrannten. Rund 715 Sonnenstunden (609 Stunden) wurden in der Sommersaison gemessen.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt stieg die Sommermitteltemperatur auf warme 18,6 °C (16,9 °C). Eine Hitzeperiode schraubte den Höchstwert in Demker, im Südosten der Altmark, am 2. Juli auf extreme 39,2 °C, was für diese Station einen neuen Rekord darstellte. In der zweiten Augustdekade baute sich eine zweite Hitzewelle auf und brachte zur Monatsmitte landesweit nochmals verbreitet 35 bis 37 °C. Wechselhaft und von Niederschlägen durchzogen präsentierte sich der Juli, während im Juni und August längere Trockenphasen den Witterungsverlauf prägten. Am Ende stand ein Sommerniederschlag von 166 l/m² (174 l/m²) in der Bilanz – der niedrigste Wert im Ländervergleich. Die Sonne geizte hingegen nicht mit ihrer Präsenz. Mit rund 730 Stunden (610 Stunden) betrug das Plus gegenüber dem Klimamittel rund 20 Prozent.



Schleswig-Holstein: Im hohen Norden präsentierte sich der Sommer mit einem Temperaturmittel von 17,3 °C (15,8 °C) und platzierte sich als kühlstes Bundesland. Am 2. Juli meldete Grambek, im südöstlichen Schleswig-Holstein, den Temperaturgipfel von 37,6 °C. Der Sommerniederschlag summierte sich in der Fläche auf nasse 265 l/m² (222 l/m²), während die Sonne das Land zwischen den Meeren 665 Stunden (645 Stunden) lang beschien.

Thüringen: In Thüringen verabschiedete sich der Sommer mit ungewöhnlich warmen 18,0 °C(15,8 °C). Der eingeflochtene Juni brachte als sechstwärmster sogar eine Abweichung von 3,1 °C.  Im Zuge einer starken Hitzewelle meldete Artern am 2. Juli mit 37,9 die höchste Temperatur in Thüringen. Trockene Phasen im Juni und August umrahmte einen äußerst wechselhaften und nassen Juli. Das Klimamittel von 210 l/m² konnte der Sommer 2025 mit 177 l/m²nicht erreichen. Dafür schien die Sonne mit 714 Stunden (592 Stunden) rund 21 Prozent häufiger.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im August 2025

Warmer August 2025 mit viel Sonnenschein und teils erheblicher Trockenheit

 Der letzte meteorologische Sommermonat 2025 rundete die warme Sommerchronik ab. Eine Hitzewelle führte Mitte August nochmals zu einer teils extremen Wärmebelastung, ehe in der letzten Dekade des Monats frische Nächte für Abkühlung sorgten. Besonders in der Landesmitte blieb es wochenlang trocken, während die Sonne bundesweit Überstunden machte. So der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Auf Hitzewelle folgten sehr frische Nächte mit lokalem Bodenfrost
Der August 2025 lag mit einer Mitteltemperatur von 18,1 °C um 1,6 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961–1990 (16,5 °C) und 0,1 Grad über dem aktuellen Vergleichszeitraum 1991–2020 (18,0 °C). Zur Monatsmitte brachte eine Hitzewelle – mit Ausnahme des Küstenumfelds – verbreitet 32 bis 35 °C. Dabei wurde im unterfränkischen Kitzingen am 15. mit 37,1 °C der bundesweite Höchstwert erreicht. In der letzten Dekade folgten teils sehr kühle Nächte mit einstelligen Tiefstwerten, örtlich Bodenfrost in den Mittelgebirgen und dem deutschlandweiten Minimum der Lufttemperatur in zwei Metern Höhe von 0,6 °C im erzgebirgischen Deutschneudorf-Brüderwiese.

Ein Drittel weniger Nass – in der Landesmitte teils langanhaltende Trockenheit
Im August 2025 fielen rund 54 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit etwa 30 Prozent weniger als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961–1990 (77 l/m²). Gegenüber der neueren Vergleichsperiode 1991–2020 (78 l/m²) ergab sich ein Defizit von rund 31 Prozent. In der Landesmitte blieb es über drei Wochen hinweg nahezu niederschlagsfrei; lediglich der Monatsbeginn und das Finale brachten ausreichend Regen. Mit lokalen Mengen von unter 20 l/m² zählten Regionen in der breiten Landesmitte zu den trockensten. Deutlich nasser präsentierten sich dagegen der Alpenraum sowie der Schwarzwald, wo örtlich über 200 l/m² registriert wurden.

August 2025 mit viel Strahlkraft – westliche Landesmitte besonders sonnig
Mit rund 253 Sonnenstunden lag die Augustbilanz 26,5 Prozent über dem Soll von 200 Stunden (Periode 1961–1990). Gegenüber dem Vergleichszeitraum 1991–2020 (212 Stunden) ergibt sich ein Plus von rund 19 Prozent. Seit Beginn der flächendeckenden Messungen der Sonnenscheindauer im Jahr 1951 zählt der August 2025 damit zu den zehn sonnenscheinreichsten. In Teilen der Mitte war der August sogar außergewöhnlich sonnig die westliche Landesmitte – vom Saarland bis nach Unterfranken – stach mit 275 bis fast 300 Stunden dabei besonders hervor.

Das Wetter in den Bundesländern im August 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der Südwesten Deutschlands erreichte im August 2025 eine Mitteltemperatur von 18,8 °C und lag damit um 2,4 K über dem Klimamittel von 16,4 °C. Zur Monatsmitte zog nochmals eine Hitzewelle über das Land, bei der in Rheinfelden am 13. bis zu 37 °C gemessen wurden. Im Hochrheingebiet, etwa rund um Wutöschingen-Ofteringen sowie in Müllheim war die Hitzebelastung besonders langanhaltend – dort traten bis zu zehn Hitzetage (≥ 30 °C) auf. Im nassesten Bundesland summierte sich der Monatsniederschlag auf 95 l/m² (94 l/m²). Auffällig war die regionale Verteilung: Die trockensten Regionen konzentrierten sich im nördlichen und nordöstlichen Baden-Württemberg, wo teils weniger als 25 l/m²registriert wurden. Einen starken Kontrast dazu bot der Schwarzwald, in dem bis Monatsende lokal über 200 l/m² zusammenkamen. Die Sonne zeigte sich rund 255 Stunden und lag damit deutlich über dem Klimamittel von 206 Stunden.

Bayern: Der Freistaat Bayern wies im August 2025 eine Mitteltemperatur von 18,2 °C auf und lag damit um 2,2 K über dem Klimamittel von 16,0 °C. Am 15. wurde in Kitzingen mit 37,1 °C die bundesweit höchste Temperatur des Monats gemessen. Der Niederschlag addierte sich im Flächenmittel auf 70 l/m² und blieb damit deutlich unter dem Durchschnitt von 101 l/m². Besonders trocken war es in Franken, wo teils weniger als 20 l/m² registriert wurden. Ganz anders die Alpenregion, wo lokal über 200 l/m² zusammenkamen. Die Sonnenscheindauer erreichte 255 Stunden und lag 26 Prozent über dem Klimamittel von 202 Stunden.

Berlin: In der Bundeshauptstadt Berlin lag die Augusttemperatur 2025 bei 18,8 °C(17,8 °C). Am 15. des Monats stiegen die Höchstwerte nochmals bis auf 35 °C. Auffällig war jedoch weniger die Hitze als vielmehr die Trockenheit: Mit nur 38 l/m²fiel nur 65 Prozent des sonst üblichen Monatsniederschlags von 59 l/m². Die Sonnenscheindauer erreichte 260 Stunden und lag damit rund 20 Prozent über dem Vergleichswert von 214 Stunden.

Brandenburg: Hier lag die Augusttemperatur 2025 bei 18,3 °C und damit leicht über dem Klimamittel von 17,4 °C. Zur Monatsmitte erfasste eine Hitzewelle das Land und brachte örtlich über 35 °C. Noch markanter war die extreme Trockenheit: Mit nur 36 l/m² wurde nur rund 61 Prozent des Monatsniederschlags von 59 l/m² erreicht. Die Sonnenscheindauer summierte sich auf 265 Stunden und lag damit 24 Prozent über dem Mittelwert von 213 Stunden.

Bremen: An der Weser zeigte sich der August 2025 von seiner warmen, trockenen und sonnigen Seite. Die mittlere Temperatur lag mit 18,3 °C klar über dem langjährigen Wert von 16,7 °C. Am 13. kletterte das Thermometer sogar auf fast 35 °C. Beim Niederschlag blieb es mit 40 l/m² (71 l/m²) deutlich zu trocken. Dafür zeigte sich die Sonne üppig: Mit 230 Stunden wurde ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 193 Stunden erreicht.

Hamburg: In der Hansestadt Hamburg war der August 2025 ein warmer, trockener und sonniger Sommermonat. Die Mitteltemperatur lag mit 18,1 °C deutlich über dem Klimawert von 16,8 °C. Am 14. wurde es mit fast 34 °C nochmals hochsommerlich heiß. Beim Niederschlag blieb es deutlich im Minus: Mit rund 48 l/m² fielen rund ein Drittel weniger als im Mittel (71 l/m²). Umso häufiger zeigte sich die Sonne: Nahezu 245 Stunden bedeuteten ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 201 Stunden.

Hessen: In Hessen präsentierte sich der August 2025 zunächst außergewöhnlich niederschlagsarm. Teilweise fiel drei Wochen lang kein Tropfen Regen, erst am 27. beendete Starkregen gebietsweise die Trockenheit. Mit nur 45 l/m² gegenüber dem Klimamittel von 70 l/m² blieb es jedoch um rund 36 Prozent zu trocken. Zur Monatsmitte brachte eine Hitzewelle nochmals Temperaturen von über 36 °C, während in der letzten Dekade auffallend kühle Nächte mit Tiefstwerten von teils unter 5 °C auftraten. Am Ende ergab sich für den August eine Mitteltemperatur von 18,3 °C, ein deutliches Plus gegenüber dem Klimawert von 16,4 °C. Auch die Sonnenscheindauer war außergewöhnlich: Mit 260 Stunden lag sie rund 37 Prozent über dem Mittel von 190 Stunden – und machte den August in Hessen zu einem der fünf sonnigsten seit Beginn der Messungen 1951.

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten erreichte die Augustwitterung 2025 eine Mitteltemperatur von 17,8 °C (16,6 °C). Zur Monatsmitte zeigte sich das Land nochmals hochsommerlich mit Spitzen bis 34 °C, ehe die letzte Dekade auffallend kühle Nächte brachte – regional mit einstelligen Tiefstwerten und lokal sogar Bodenfrost, etwa im Raum Steinhagen-Negast im nördlichen Binnenland. Der Niederschlag summierte sich auf 30 l/m² und blieb damit fast 50 Prozent unter dem Klimamittel von 59 l/m². Im Ländervergleich war es der niedrigste Wert. Dagegen zeigte sich die Sonne großzügig: 250 Stunden bedeuteten ein Plus von rund 15 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 217 Stunden.

Niedersachsen: Der August 2025 gestaltete sich in Niedersachsen warm, trocken und sehr sonnig. Die Mitteltemperatur lag bei 17,9 °C (16,5 °C). Am 14. wurden nochmals Höchstwerte von über 36 °C erreicht, vor allem an den südlichen und östlichen Mittelgebirgsrändern. In der dritten Dekade folgten hingegen teils einstellige Tiefstwerte. Der Monatsniederschlag summierte sich auf 37 l/m² und blieb damit fast 50 Prozent unter dem Klimawert von 70 l/m². Die Sonnenscheindauer erreichte 235 Stunden und übertraf das Mittel von 192 Stunden um 22 Prozent.

Nordrhein-Westfalen: Der August 2025 war auch in Nordrhein-Westfalen warm, trocken und sehr sonnig. Die Mitteltemperatur lag mit 18,3 °C deutlich über dem Klimawert von 16,6 °C. Zur Monatsmitte zeigte sich nochmals eine Hitzewelle mit Spitzen von teils über 35 °C, während in den letzten Augusttagen frische Nächte mit Tiefstwerten um 5 °C folgten. Im Sauer- und Hochsauerland trat lokal sogar Bodenfrost auf. Der Niederschlag blieb in der Landesfläche mit 35 l/m² rund 50 Prozent unter dem Durchschnitt von 73 l/m². Dafür präsentierte sich die Sonne mit 230 Stunden besonders häufig – ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 183 Stunden.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz lag die Augusttemperatur 2025 bei 18,8 °C und damit um 2,2 Grad über dem Klimamittel von 16,6 °C. Zur Monatsmitte wurden nochmals Höchsttemperaturen von über 36 °C erreicht. In der letzten Dekade zeigte sich ein markanter Kontrast, als die morgendlichen Tiefstwerte zeitweise in den einstelligen Bereich abkühlten. Vom 6. bis 26. blieb das Land nahezu niederschlagsfrei, erst am 27. brachten Starkregen und Gewitter in den südlichen und östlichen Landesteilen hohe Mengen. Im Flächenmittel blieb es für den August jedoch deutlich zu trocken: Mit nur 37 l/m² fiel knapp die Hälfte des üblichen Monatswerts von 70 l/m². Dafür zeigte sich die Sonne außergewöhnlich oft – fast 270 Stunden wurden gemessen und damit ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Mittel von 193 Stunden. Nach letzten Berechnungen zählt der August damit zu den fünf sonnigsten.

Saarland: Als wärmstes Bundesland erreichte das Saarland im August 2025 eine Mitteltemperatur von 19,2 ° und eine Abweichung von 2,3 K gegenüber dem Klimamittel von 16,9 °C. Am 13. wurden nochmals hochsommerliche Spitzen von über 36 °C verzeichnet. Beim Niederschlag blieb das Land deutlich im Defizit: Mit nur 43 l/m² fielen rund 40 Prozent weniger als im Klimamittel von 73 l/m². Auffällig war die Verteilung – Regen fiel nahezu ausschließlich zu Monatsbeginn und am Monatsende, während dazwischen eine dreiwöchige Trockenphase dominierte. Die Sonnenscheindauer summierte sich auf etwa 275 Stunden und übertraf den Klimawert von 202 Stunden um 36 Prozent. Nach letzten Berechnungen zählt der August damit zu den fünf sonnigsten. Das Saarland war die sonnigste Region im letzten meteorologischen Sommermonat.

Sachsen: In Sachsen war der August 2025 deutlich zu trocken und außergewöhnlich sonnig. Der Niederschlag summierte sich im Landesmittel auf nur 40 l/m² und blieb damit fast 50 Prozent unter dem Soll von 77 l/m². Die Sonnenscheindauer erreichte außergewöhnliche 260 Stunden und lag damit um 31 Prozent über dem Klimawert von 199 Stunden. Zur Monatsmitte wurden nochmals über 35 °C, besonders im Raum Leipzig, gemessen. In der letzten Dekade folgten frische Nächte, die im Erzgebirge örtlich von Bodenfrost begleitet wurden. Dort wurde in Deutschneudorf-Brüderwiese am 24. mit 0,6 °C auch die bundesweit tiefste Lufttemperatur registriert. Die Gebietsmitteltemperatur erreichte im August 17,6 °C(16,8 °C).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt lag die Augusttemperatur 2025 bei 18,4 °C und damit über dem Klimawert von 17,2 °C. Zur Monatsmitte stiegen die Temperaturen verbreitet über 30 °C, in Pabstorf im Harzvorland wurden am 14. sogar 37 °Cerreicht. Der Monatsniederschlag blieb mit rund 40 l/m² deutlich unter dem Soll von 59 l/m² (Defizit: etwa 32 Prozent); besonders trocken präsentierte sich der nördliche Landesteil mit teils unter 20 l/m². Die Sonnenscheindauer summierte sich auf 265 Stunden und lag damit um rund 34 Prozent über dem Klimawert von 198 Stunden. 2025 brachte einen der fünf sonnigsten Augustmonate in Sachsen-Anhalt.

Schleswig-Holstein: Im nördlichsten Bundesland lag die Augusttemperatur 2025 bei 17,3 °C (16,2 °C) – es war die kühlste Region im August 2025. Mit bis zu 33 °Czeigte sich der letzte Sommermonat am 14. aber auch hier nochmal von seiner hochsommerlichen Seite, während die letzte Dekade bereits spürbar kühlere Nächte brachte. Der Monatsniederschlag summierte sich auf 53 l/m² und blieb damit 27 Prozent unter dem Soll von 73 l/m². Auffällig war auch die Sonnenscheindauer: Mit 245 Stunden wurde der Klimawert von 210 Stunden um 17 Prozent übertroffen.

Thüringen: In Thüringen war der August 2025 sehr trocken und ausgesprochen sonnig. Der Monatsniederschlag summierte sich auf 46 l/m² und blieb damit um rund ein Drittel unter dem Soll von 69 l/m². Am nassesten präsentierten sich die Staulagen des Thüringer Waldes mit über 60 l/m², während es im Regenschatten östlicher Regionen örtlich nur 25 l/m² gab. Die Sonnenscheindauer erreichte 255 Stunden und lag damit gut 33 Prozent über dem Klimawert von 192 Stunden. Sollten sich diese Werte bestätigen, würde sich der August 2025 in Thüringen unter die fünf sonnigsten seit Beginn der Aufzeichnungen einreihen. Die Monatsmitteltemperatur lag mit 17,8 °C deutlich über dem Klimawert von 16,0 °C. Zur Monatsmitte brachte eine Hitzewelle lokal über 36 °C, besonders im Thüringer Becken um Artern und Sondershausen. In der letzten Dekade sanken die Nächte teils unter 5 °C, in höheren Lagen wie Neuhaus am Rennweg oder Bad Lobenstein sogar mit Bodenfrost.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat


Schietwetter und trotzdem zu warm

Der Juli war deutschlandweit wesentlich nasser (+ 147%) und dennoch deutlich wärmer (+ 1,5°C) als die in der international festgelegten Referenzperiode ermittelten Messwerte. Scheinbar ein Widerspruch?

Massive Gewitterwolken erreichen nicht selten den Rand der Troposphäre in Höhen von 10 – 15 km.

Bei der Beantwortung dieser Frage hilft die Beschäftigung mit der Thermodynamik: Luft ist in der Lage, Wasser (flüssig) in Form von Wasserdampf (gasförmig) aufzunehmen. Dabei gibt es eine Höchstgrenze der Wasseraufnahme, die bei 100% Luftfeuchte erreicht wird. Ist das der Fall, kann die Luft kein weiteres Wasser mehr aufnehmen: Mit der Folge, dass z.B. nasse Wiesen oder Kleidung usw. nicht trocknen können, obwohl hohe Lufttemperaturen vorherrschen. Es entsteht in diesem Klima auch keine Verdunstungskälte. Schwitzen ist zwecklos. Genau dieses subtropische Klima herrscht in der Regenzeit in Asien.

Der aktuelle Wasserdampfgehalt der Luft, also die aktuelle Luftfeuchte, wird meist mit einem Haar- Hygrometer oder einem mehrheitlich von Wissenschaftlern und Technikern eingesetztem, exakter arbeitenden Spirometer ermittelt. Jetzt kommt aber ein ganz wichtiger Zusatz: Die Masse der maximalen Wasserdampfspeicherung (g/m3) der Luft ist von der Temperatur abhängig. Kurz gesagt, je wärmer die Luft, desto höher die Fähigkeit zur Wasserdampfspeicherung. Dabei verhält sich die Steigerung des maximal möglichen Wasserdampfgehaltes der Luft in Abhängigkeit der Temperatur nicht linear, sondern exponentiell, wie in der Tabelle aufgeführt:

Temperatur T(°C)maximaler Wasserdampfgehalt m (g/m3)
= absolute Feuchte
= 100% Luftfeuchtigkeit
-20°0,900
-10°2,150
4,840
6,825
10°9,400
15°12,850
20°17,300
21°18,350
22°19,400
23°20,550
24°21,800
25°23,050
30°30,350
35°39,600

Es gibt also nicht DIE eine Luftfeuchtigkeit, sondern nur die Luftfeuchtigkeit bei der Temperatur x. Deshalb wird die Luftfeuchtigkeit (auch Luftfeuchte genannt) immer nur korrekt als relative Luftfeuchtigkeit (% r.L.) bezeichnet.

Beispiel: Bei 20°C Lufttemperatur kann in einem Kubikmeter Luft maximal 17,300 g Wasser in Form von Wasserdampf gespeichert werden. Zeigt ein Hygrometer z.B. 65% relative Luftfeuchtigkeit an, enthält ein Kubikmeter Luft mit einer Temperatur von 20°C exakt 11,245 g Wasser in Form von Wasserdampf. Steigt diese Luft nach oben in höhere Luftschichten, wird sie meist kälter. Große Gewitterzellen steigen bis zum Rande der Troposphäre. Dort in 10 – 15 km Höhe kann schon bis zu -50°C° recht kalt werden. Schon bei -20°C sinkt die maximal mögliche Wasserdampfaufnahme drastisch auf 0,900 g/m3. Ganze 10,345g/m3 können nicht mehr im gasförmigen Zustand in der Luft gehalten werden, sie wechseln den Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig: Es regnet bzw. es hagelt. Ob der Hagel oben in der Wolke eisförmig die Erde wieder erreicht hängt von der jeweiligen Wettersituation ab. Während die Eiskörner mit großer Geschwindigkeit aus Höhen von 10 -15 km Höhe stürzen, entsteht durch Reibung Energie. Sichtbar wird die Energie an Blitzen, die sich entladen. Nun kann man/frau denken, das sind ja nur ein paar Gramm, dann muss bedacht werden, dass alleine in der Troposphäre (Bereich 0 – 15 km) auf einen Kubikmeter Luft auf dem Boden 14.999 Kubikmeter Luft stehen. In diesen 15.000 Kubikmetern würden also in unserem Beispiel 155,175 kg Wasser frei werden. Auf einem Hektar Wiese (10.000 m2) wären das dann 1.551.750 kg Wasser, also 1.500.750 l Wasser!

Jetzt zu der derzeitigen Wettersituation im Juli 2025: Obwohl der Juli sich deutlich zu nass in Deutschland präsentierte, ist er dennoch mit 1,5°C erheblich wärmer als in der internationalen Referenzperiode 1961 – 1990.

Der jetzt vergangene Juli 2025 war deutschlandweit trotz „Schietwetter“ immerhin noch durchschnittlich 1,5°C wärmer.

BundeslandTemperatur-Abweichung von der internationalen Referenzperiode
Berlin+ 1,1
Brandenburg+1,1
Bremen+1,9
Hamburg+1,7
Hessen+1,5
Mecklenburg- Vorpommern +1,8
Niedersachsen+1,7
Nordrhein- Westfalen+1,5
Rheinland- Pfalz+1,4
Saarland+1,3
Sachsen+0,8
Sachsen- Anhalt+1,2
Schleswig- Holstein+2
Thüringen+1,7

Es lässt sich nicht leugnen, die Temperatur war im Juli 2025 in den Bundesländern durchschnittlich 1° bis 2° wärmer als in der Referenzperiode. Das bedeutet natürlich auch, dass die Luft mehr Wasser in Form von Wasserdampf speichern konnte.

Beispiel:

Bei einer früher üblichen Durchschnittstemperatur von 20°C und einer jetzigen durchschnittlichen Temperaturerhöhungvon +1°C kann die Luft maximal 1,05 g Wasser/m3 mehr speichern und abregnen lassen. Natürlich ist auch die Bewölkung stärker. Bei einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur um +2°C in unserem Beispiel, kann die Luft die maximale Wasserdampfspeicherung um 2,1 g Wasser/m3 erhöhen und natürlich auch mehr Wasser abregnen. Und da sind wir beim Schietwetter: wolkiger, trüber, regnerischer, vermehrte Gewitterneigung mit Unwetterpotential. Die Wahrscheinlichkeit von Gewittern steigt auch deshalb, weil weil sich durch die höhere Feuchtigkeit in der Luft auch mehr Energie anreichern kann.

Quizzfrage:

1. An einem Wintertag (5°C, 30% r.L.) sowie einem Sommertag (30°C, 70% r.F.) haben die Pferde Auslauf. An welchem Tag (Sommer- oder Wintertag) trocknet ein nassgeschwitztes Pferd auf dem Außenpaddock schneller ab?

2. Wann trocknet die Haut schneller aus: Im Sommer oder im Winter?

Fazit: Das nassfeuchte Wetter ist neben anderen Faktoren, wie z.B. das sog. Standwetter, ganz wesentlich durch die weiter steigenden Durchschnittstemperaturen infolge des Klimawandels zu erklären.

Noch ein Tipp für Regentage: Wer ein wenig mehr wissen möchte über die relative Luftfeuchtigkeit, besonders im Pferdestall, der kann sich einmal mit diesem Buch beschäftigen. Eine gute Möglichkeit dämpfige Pferde zu vermeiden, denn zu feuchte Luft ist eine der Hauptgründe für Atemwegserkrankungen beim Pferd.

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Juli 2025

Zu nass und zu warm

 Der Juli 2025 hatte einiges zu bieten, sodass die Meteorologen tief in die Warnkiste greifen mussten. Ihr Repertoire reichte von Hitzewarnungen und Warnungen vor schweren Gewittern über Dauerregen- und Starkregenwarnungen bis hin zu Sturm- und Schneefallwarnungen. Das zeigte, wie abwechslungsreich sich der zweite Sommermonat des Jahres präsentierte. Nachdem die heftige Hitzewelle zu Beginn des Monats durch teilweise unwetterartige Gewitter beendet wurde, stellte sich in der Folge sehr unbeständiges und zu Schauern und teilweise unwetterartigen Gewittern neigendes Wetter ein. Daran änderte sich bis Monatsende auch nicht mehr viel, sodass es insgesamt seit Monaten erstmals wieder zu nass war. Zudem bewegten sich die Temperaturen meist nur auf einem mäßig warmen bis warmen Niveau. Eine kurze hochsommerliche Phase gab es noch am Ende der zweiten Dekade. Dennoch fiel der Juli am Ende zu warm aus. Die Sonne fand in der oftmals dichten Wolkendecke unterdurchschnittlich wenige Lücken. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Auf Hitze am Anfang folgt jäher Absturz
Stark gestartet, aber auch stark nachgelassen. So könnte man den Temperaturverlauf für den vergangenen Juli 2025 kurz und knapp zusammenfassen. Das Temperaturmittel betrug 18,4 Grad Celsius (°C). Der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 wurde um 1,5 Grad überschritten (16,9 °C). Ein Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (18,3 °C) zeigt, dass der Juli 2025 diesbezüglich einen absolut durchschnittlichen Wert lieferte. Das Temperaturmittel spiegelte jedoch keineswegs den abwechslungsreichen zweiten Sommermonat wider. Auf einen furiosen Start mit dem deutschlandweiten Maximum von 39,3 °C, das am 2. in Andernach (Rheinland-Pfalz) gemessen wurde, folgte ein jäher Absturz, der darin gipfelte, dass zum Ende der ersten Dekade deutschlandweit kein Sommertag mehr registriert wurde. Besonders kalt war es am 10. in Meßstetten (Baden-Württemberg) mit 3,5 °C, was dem bundesweiten Tiefstwert entsprach. In der Folge gab es zwar schwerpunktmäßig in der Südhälfte vermehrt Sommertage, eine neuerliche Hitzewelle konnte sich jedoch nicht etablieren. Ganz im Gegenteil, zum Monatsende hin sorgte eine nordwestliche Anströmung für wenig sommerliche Gefühle im Land, sodass eher die leichte Jacke als die Badehose zur Auswahl stand.

Ferienmonat fiel buchstäblich ins Wasser
114 Liter pro Quadratmeter (l/m²) landeten im zurückliegenden Juli in den Messtöpfen. Das war seit Januar der erste Monat in dem flächendeckend mehr Niederschlag fiel, als in der jeweiligen Vergleichsperiode. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²) gab es einen Überschuss von 47 Prozent (%). Auch im Vergleich mit der aktuelleren und feuchteren Referenzperiode 1991 bis 2020 (87 l/m²) wurde das Soll um mehr als 30 % überschritten. Besonders nass präsentierten sich der Norden und Nordosten Deutschlands. Verbreitet fielen dort 100 bis 150, örtlich um 200 l/m². Maßgeblich daran beteiligt, war das Tiefdruckgebiet Isaac, das zu Beginn der dritten Dekade über Nordostdeutschland zog. Aber auch am Alpenrand gab es im Laufe der dritten Dekade anhaltenden und schauerartig verstärkten Regen Daran gekoppelt war die höchste Tagesniederschlagssumme, denn am 28. prasselten 99 l/m² in Aschau-Stein (Bayern) vom Himmel. Am Alpenrand landeten über den ganzen Monat hinweg 300 bis 400 und lokal über 450 l/m² in den Messtöpfen. Die fast landesweit hohen Niederschlagsmengen waren der Wetterlage Trog Mitteleuropa geschuldet, die an fast der Hälfte des Monats klassifiziert wurde und immer wieder für schauerartig verstärkte, teils unwetterartige Regenfälle sorgte. Etwas weniger nass mit in der Fläche 80 bis 100 l/m², war es im Westen und in Teilen der Mitte des Landes, wenngleich auch dort der Juli feuchter als im Mittel ausfiel.

Trüber als im Durchschnitt
Nachdem die Sonne in den vergangenen Monaten Sonderschichten geschoben hat, ließ sie es im vergangenen Juli ruhiger angehen und gönnte den Wolken zeitweise die Oberhand am Firmament. Am Monatsende standen 189 Sonnenstunden zu Buche und damit etwa 10 % weniger als in der Periode 1961 bis 1990 (211 Stunden). Noch deutlicher fiel das Defizit im Vergleich mit der jüngeren Referenzperiode 1991 bis 2020 aus. Hier fehlte am Ende ein Sechstel auf den Referenzwert (226 Stunden). Der letzte Juli, in dem es noch weniger Sonne gab, datiert mit 166 Stunden aus dem Jahr 2011. Interessant war in diesem Zuge, dass der diesjährige März mehr Sonnenstunden (199) hervorbrachte als der Juli. Einen besonders schweren Stand hatte die Sonne – mit Ausnahme der Ostsee, im Norden und Nordosten sowie am Alpenrand. Im Südwesten hingegen schien sie über 200 Stunden lang.

Das Wetter in den Bundesländern im Juli 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg fiel der Juli mit einem Temperaturmittel von 18,4 °C (17,1 °C) um 1,3 Grad zu warm aus. Nachdem der Start in den Juli mit Höchstwerten jenseits der 35-Grad-Marke sehr heiß verlaufen war, kühlte es sich in der Folge deutlich ab. Besonders kalt waren die Nächte zum Ende der ersten Dekade mit Tiefstwerten, die oftmals im einstelligen Bereich lagen. In Meßstetten wurde am Morgen des 10. mit 3,5 °C die deutschlandweite Tiefsttemperatur des Monats gemessen. Regen war im Südwesten im zweiten Sommermonat keineswegs Mangelware. Immer wieder gab es kräftige Schauer und Gewitter mit teils heftigem Starkregen. Bis zum Monatsende landeten 130 l/m² (91 l/m²) in den Messbechern. Mit 206 Sonnenstunden wurde das Klimamittel (229 Stunden) um 10 % verfehlt.

Bayern: Der Freistaat Bayern gehörte zusammen mit Sachsen im vergangenen Juli zu den kühlsten Bundesländern. Die Mitteltemperatur lag mit 18,0 °C jedoch immer noch 1,4 Grad über dem vieljährigen Mittel (16,6 °C). Der Niederschlag kam im Süden Deutschlands nicht zu kurz und die Monatsniederschlagssumme belief sich auf 131 l/m². Das waren fast 30 % mehr als im Referenzzeitraum (101 l/m²). Im Bayerischen Wald und am Alpenrand gab es bis zu 25 Regentage und in Aschau-Stein schüttete es am 28. besonders heftig. Dort wurde mit knapp 99 l/m² die deutschlandweite höchste Tagesniederschlagssumme gemessen. Während am Alpenrand 300 bis 450 l/m² fielen, kamen in Unterfranken gebietsweise nur 30 bis 50 l/m² zusammen. Die Sonne schien mit 183 Stunden etwa ein Sechstel weniger als in der Vergleichsperiode (221 Stunden).

Berlin: In der Bundeshauptstadt war es im Juli nicht nur am wärmsten, sondern es fiel auch deutschlandweit nach Hamburg am zweitmeisten Niederschlag. Es wurde in Berlin eine Monatsmitteltemperatur von 19,4 °C (18,3 °C) gemessen. Die Niederschlagsmenge belief sich auf 145 l/m². Das entsprach mehr als dem Zweieinhalbfachen dessen, was man sonst im zweiten Sommermonat erwarten würde (54 l/m²). Die Sonne hingegen hatte einen schweren Stand und schien mit 182 Stunden fast ein Fünftel weniger als im Klimamittel (223 Stunden).

Brandenburg: Nach monatelanger Trockenheit gab es im Juli in Brandenburg endlich wieder reichlich Niederschlag. Dadurch konnten die Waldbrände, die zum Monatsbeginn vor allem im Süden des Bundeslandes loderten, gelöscht werden. Mit einer Monatsniederschlagssumme von 135 l/m² wurde der Sollwert (54 l/m²) pulverisiert. Mit diesem Wert reihte man sich in der Messhistorie unter den Top Ten ein. In den letzten 20 Jahren fielen nur der Juli 2011 und der Juli 2005 nasser aus. Trotz des vielen Regens war es im Nordosten nicht kalt, denn mit einem Temperaturmittel von 19,0 °C, lag man 1,1 Grad über dem Referenzwert (17,9 °C). Im Ländervergleich bedeutete dies den zweiten Platz. Die Sonne konnte ihr Soll (223 Stunden) bei weitem nicht erfüllen und schien lediglich 186 Stunden lang.

Bremen: Im kleinsten aller Bundesländer lag die Mitteltemperatur im Juli bei 18,7 °C. Die positive Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittel (16,8 °C) betrug 1,9 Grad. Es fiel in der Hansestadt Bremen mit 102 l/m² über ein Drittel mehr Regen, als im Klimamittel (75 l/m²). Die Kehrseite der Medaille war, dass sich die Sonne häufig schwer tat, sich gegen die Regenwolken durchzusetzen. Am Monatsende belief sich die Sonnenscheindauer auf 168 Stunden (192 Stunden).

Hamburg: In Hamburg wurde im Juli ein Temperaturmittel von 18,7 °C registriert. Das langjährige Mittel (17,0 °C) wurde um 1,7 Grad überschritten. Ein Monatsniederschlag von 155 l/m² bedeutete im Ländervergleich die Meisterschaft. Es fiel damit doppelt so viel Niederschlag wie im langjährigen Mittel (77 l/m²). Die Sonne hatte im Juli in der Hafenmetropole einen besonders schweren Stand. Sie konnte sich nur unterdurchschnittlich oft und lange durch die Wolken kämpfen, sodass am Monatsende lediglich 157 Sonnenstunden (201 Stunden) auf dem Tableau standen. Damit war Hamburg die trübste Region Deutschlands.

Hessen: Die Mitteltemperatur lag im Juli in Hessen bei 18,4 °C. Gegenüber dem Referenzwert (16,9 °C) ergab sich eine positive Abweichung von 1,5 Grad. Besonders heiß war es an den ersten Julitagen mit Höchstwerten jenseits der 35-Grad-Marke. Insgesamt gab es an Rhein und Main 5 Tage mit einer Höchsttemperatur über 30 °C. Mit einer Niederschlagsmenge von 97 l/m² ergab sich ein Niederschlagsplus von einem Drittel gegenüber dem Klimamittel (73 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte mit 196 Stunden (204 Stunden) einen nahezu durchschnittlichen Wert.

Mecklenburg-Vorpommern: Mit 125 l/m² Monatsniederschlag war der diesjährige Juli in Mecklenburg-Vorpommern ungewöhnlich nass. Der Vergleich mit dem Klimamittel (66 l/m²) zeigte dies recht eindrucksvoll, denn der Überschuss betrug 90 %. In den letzten 30 Jahren wurde dieser Wert lediglich 2017 mit 125 l/m² und 2011 mit 223 l/m² erreicht bzw. überboten. Besonders viel Niederschlag trat im Zusammenhang mit dem Tiefdruckgebiet Isaac auf, das sich zu Beginn der dritten Dekade von Nordostdeutschland über die Ostsee nach Dänemark verlagerte. In Verbindung mit diesem Tiefdruckgebiet gab es am 21. regional 60 bis 90 l/m² Regen. Im äußersten Nordosten wurde eine Mitteltemperatur von 18,6 °C (16,8 °C) erreicht. Die Sonne hatte im Juli im Nordosten einen schweren Stand und kam daher nur an 190 Stunden zum Zuge. Das waren 15 % weniger als normalerweise (223 Stunden).

Niedersachsen: Kurz und knapp lässt sich zusammenfassen, dass der Juli in Niedersachsen zu warm, zu nass und zu trüb ausgefallen ist. Im Mittel betrug die Temperatur 18,4 °C. Das waren 1,7 Grad mehr als im Klimamittel (16,7 °C). Die Niederschlagssumme lag bei 93 l/m². Das war über ein Viertel mehr als im vieljährigen Mittel (73 l/m²). Besonders nass war es vom Emsland bis zur Elbmündung und in Richtung Harz, denn dort kamen 100 bis 130 l/m² vom Himmel. Die Sonne hatte es häufig schwer sich gegen die kompakten Wolkenfelder, die vom Atlantik und der Nordsee herangeführt wurden, durchzusetzen. Dadurch kamen bis Monatsende unterdurchschnittliche 167 Sonnenstunden (191 Stunden) zusammen und nur in Hamburg war es im Juli noch trüber.

Nordrhein-Westfalen: Das Temperaturmittel lag im Juli bei 18,4 °C und überschritt den Referenzwert (16,9 °C) somit um 1,5 Grad. Nachdem der Start in den Monat sehr heiß verlaufen war, kühlte es in der Folge deutlich ab. Entlang des Rheins standen am Monatsende aber immerhin noch etwa 14 bis 18 Sommertage in den Büchern. Die Sonne schien mit 197 Stunden (187 Stunden) leicht überdurchschnittlich lang, wobei es das Zentralgestirn nur in den ersten Tagen schaffte, zweistellige Tageswerte zu erreichen. Die Monatsniederschlagssumme belief sich auf leicht überdurchschnittliche 87 l/m² (82 l/m²). Im Länderranking bedeutete dies den vorletzten Platz. Die Niederschläge waren sehr inhomogen verteilt. Während in Teilen des Ruhrgebiets und in der Zülpicher Börde nur 30 bis 60 l/m² fielen, waren es in den anderen Regionen meist 60 bis 100 l/m².

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz wurde im Juli eine Mitteltemperatur von 18,5 °C gemessen. Der Klimareferenzwert (17,1 °C) wurde um 1,4 Grad überboten. Besonders heiß war es zu Beginn des Monats als die 35-Grad-Marke verbreitet geknackt wurde und am 2. in Andernach mit 39,3 °C der deutschlandweite Julihöchstwert und nach aktuellem Stand auch der Jahreshöchstwert registriert wurde. Mit 222Sonnenstunden war Rheinland-Pfalz nach dem Saarland das zweitsonnigste Bundesland und erreichte sogar einen leicht überdurchschnittlichen Wert (210 Stunden). An Wasser mangelte es in Rheinland-Pfalz nicht, was der Monatsniederschlag von 95 l/m² unter Beweis stellte. Das Klimasoll (72 l/m²) wurde um fast ein Drittel überschritten.

Saarland: Das Saarland war das sonnenscheinreichste Bundesland im Juli. 226 Stunden schien die Sonne und das entsprach genau dem Sollwert (226 Stunden). Besonders lang zeigte sich die Sonne in den ersten Julitagen und zum Ende der ersten bzw. zu Beginn der zweiten Dekade. In diesem Zeitraum profitierte der Südwesten von Hochdruckgebieten über dem nahen Atlantik und Westeuropa. Das Temperaturmittel lag bei 18,8 °C (17,5 °C). Niederschlag fiel an 12 bis 17 Tagen und am Monatsende wurde eine Niederschlagsmenge von 104 l/m² erreicht. Der vieljährige Mittelwert (72 l/m²) wurde somit um über 40 % überboten. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Zeitraum vom 19. bis zum Monatsende. Immer wieder zogen schauerartige, teils gewittrige Regenfälle vorüber und sorgten für über zwei Drittel der Gesamtniederschlagsmenge.

Sachsen: Zwar fiel der Juli auch in Sachsen etwas zu warm aus, aber mit einer Mitteltemperatur von 18,0 °C (17,2 °C) landete der Freistaat im Ländervergleich zusammen mit Bayern auf dem letzten Platz. Besonders kühl war es beispielsweise am 12., als landesweit die 20-Grad-Marke nicht geknackt werden konnte. Viele Wolken prägten nicht nur an diesem Tag das Himmelsbild, sondern auch sonst oftmals im zweiten Sommermonat des Jahres. Da verwunderte es wenig, dass am Ende lediglich 179 Sonnenstunden zu Buche standen und damit ein Siebtel weniger als im vieljährigen Mittel (210 Stunden). Garniert wurde dieser teilweise trübe Eindruck durch immer wiederkehrende und mitunter kräftige Regenfälle. An 15 bis 20 Tagen fiel Regen und die Waldbrände, die beispielsweise zum Monatsbeginn in der Gohrischheide loderten, waren glücklicherweise schnell unter Kontrolle. Die Monatsniederschlagssumme belief sich auf 117 l/m², was einem Überschuss von 70 % gegenüber dem Klimamittel (69 l/m²) entsprach.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt gab es im Juli 81 l/m² Niederschlag, was den letzten Platz im Länderranking einbrachte. Dennoch wurde das Soll (52 l/m²) um mehr als 50 % überboten. Dies war der erste Monat seit Januar, der zu nass ausfiel, wodurch die Trockenheit etwas gelindert werden konnte. Auch den Waldbränden, die zu Beginn des Monats noch regional loderten, wurde man Herr. Das Temperaturmittel betrug 18,8 °C. Somit war der Monat vor allem aufgrund des sehr warmen Beginns 1,2 Grad wärmer als im vieljährigen Mittel (17,6 °C). Die Sonne schien mit 189 Stunden etwas weniger als in der Vergleichsperiode (207 Stunden).

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden des Landes machte sich die Sonne im Juli ziemlich rar. Sie schien lediglich 167 Stunden (210 Stunden) was im Ländervergleich gemeinsam mit Niedersachsen den vorletzten Platz bedeutete. Die oftmals dichte Bewölkung brachte einiges an Niederschlag mit sich, sodass insgesamt 138 l/m² Niederschlag in Schleswig-Holstein fielen. Der Referenzwert (80 l/m²) wurde dabei um 72 % überboten. Besonders viel Regen fiel im Zusammenhang mit den Tiefs Isaac und Karlheinz, die zu Beginn und Ende der dritten Dekade gebietsweise für 40 bis 60, lokal für mehr als 70 l/m² in 24 bis 36 Stunden sorgten. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 18,3 °C, was eine positive Abweichung von 2,0 Grad gegenüber dem Klimamittel (16,3 °C) ergab.

Thüringen: Im Freistaat Thüringen lag die Mitteltemperatur im Juli bei 18,1 °C. Damit war es 1,7 Grad wärmer als normal (16,4 °C). Im Bundesländervergleich landete man mit diesem Wert aber weit hinten und nur in Bayern und Sachsen war es kühler. Die Niederschlagsmenge belief sich auf 93 l/m². Das Soll (63 l/m²) wurde um fast 50 % überschritten. Die Waldbrände, wie beispielsweise auf der Saalfelder Höhe zu Beginn des Monats, konnten unter anderem mithilfe des Niederschlags gelöscht werden. Verantwortlich für die positive Niederschlagsbilanz waren Tiefdruckgebiete, die sich längere Zeit über Mitteleuropa einnisteten. Dabei fiel an 15 bis 20 Tagen Regen. Kein Wunder also, dass es die Sonne schwer hatte, sich gegen die kompakten Wolken durchzusetzen. Am Monatsende schien sie daher mit 179 (205 Stunden) unterdurchschnittlich lang. 

Text: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Erdüberlastungstag 2025: Ab heute leben wir auf pump

Heute, am 24.07.2025, haben wir weltweit die natürlichen Ressourcen der Erde für dieses Jahr aufgebraucht. Ab sofort treiben wir in diesem Jahr mit jedem Tag Raubbau an unserer Erde. Nachhaltiges Handeln ist in diesem Jahr nicht mehr möglich, denn wir verlassen ab sofort bis Silvester die Erde nicht mehr in dem Zustand, wie wir sie Anfang des Jahres vorgefunden haben. Unsere Fussabdrücke haben und werden die Welt dauerhaft verändern. Wir verbrauchen mehr Wälder, mehr Grünland, mehr Ackerflächen und Rohstoffe, als uns zur Verfügung stehen. Und obendrein reichern wir immer noch mit mehr klimaschädigenden Treibhausgasen die Atmosphäre an, weil Wälder, Dauergrünland, Moore und Ozeane die großen CO2– Mengen nicht speichern können. Diese Entwicklung kann nur durch konsequent nachhaltiges Handeln gestoppt werden.

Wie stark unsere Fussabdrücke die Welt bereits dauerhaft verändert hat, beweist der mit Macht eingesetzte Klimawandel mit seinen lebensfeindlichen Auswirkungen.

Unsere Ressourcen für 2025 sind ab sofort aufgebraucht!

Der globale Erdüberlastungstag kommt nach wie vor immer früher. Die Weltbevölkerung handelt nach wie vor nicht nachhaltig genug. Die letzten 50 Jahre zeigen, wie masslos wir Menschen mit unseren Ressourcen umgehen:

JahrErdüberlastungstag
197029.12.
198016.11.
199018.01.
200017.09.
201010.08.
202016.08.
202103.08.
202201.08.
202302.08.
202401.08.
202524.07.
2026?
Entwicklung der globalen Erüberlastungstage seit 1970. Merke: Je früher, desto schlechter

Ein ganz wenig stolz dürfen wir sein, denn wenn alle so leben würden wie wir hier in Deutschland, dann wäre der Erdüberlastungstag weltweit am 3. Mai. Kein Grund überheblich zu werden, denn das sind immerhin noch 7 Monate, die wir hier in Deutschland unseren eigenen Lebensraum weiter zerstören.

Wer genau wissen möchte, wie der Erdüberlastungstag berechnet wird, der hat dazu die Chance auf der Webseite des Global Footprint Network genau nachzusehen.