Dauergrünland sanieren

Basics zur Grünlandpflege: Der Beginn eines nachhaltigen Grünlandmanagements

ökologisch wertvolles und gleichzeitig für Pferde ideales und ausreichend ertragreiches Dauergrünland erfordert immer eine regelmäßige Pflege. Diese erfordert vom Pferdehalter eine erhebliches Fachwissen und wird nicht umsonst auch als Grünlandmanagement bezeichnet.

Jede Weidesanierung beginnt immer mit einer Bodenprobe und der Analyse bei einer LUFA. Wichtig: Immer darauf hinweisen, dass es sich um eine Pferdeweide handelt! Die empfohlene Grunddüngung (P, K, Mg, Ca (pH)) sollte vor der Schlitzsaat vorgenommen werden. Eine angepasste Stickstoffdüngung (maximal 40 – 60 kg N/Jahr/Hektar) nur nach Keimung und ausreichender Wurzelentwicklung sowie aufgeteilt während der Wachstumsperiode. Eine Stickstoffdüngung zusammen mit der Aussaat würde zu einer geringeren Wurzelbildung führen und so die neue Pflanzen nicht auf eine eventuelle Trockenphase vorbereiten. Besondere Aufmerksamkeit ist der Versorgung des Bodens mit Ca und K zu schenken! Hier sollten die Versorgungswerte der Düngeempfehlung der LUFA in Trockengebieten auf das Niveau D erhöht werden, weil dadurch die Wasser- und Nährstoffaufnahme über die Wurzel besonders bei Trockenheit gewährleistet ist (Osmoregulation). 

In vielen Fällen ist danach eine Nachsaat des Pferdegrünlandes nötig. Nicht- Landwirte sollten sich hier z.B. an Maschinenringe in ihrer Region bzw. befreundete Landwirte wenden, die dann eine Schlitzsaat durchführen. Wichtig: Die Schlitzsaat muss in einer feuchten Wetterperiode vorgenommen werden. Es eignet sich der Herbst (September/ Oktober) bzw. das nicht mehr frostgefährdete Frühjahr (April/ Mai). 

Pferdeweiden sollten ein für Pferde geeignetes und für den fortschreitenden Klimawandel angepasstes Saatgut zur Nachsaat bekommen. Es eignen sich tiefwurzelnde Gräser (Trockenresistenz, Trittfestigkeit) die nicht zu viel Fruktan in ihren Stengeln einlagern.

Zur Nachsaht (auch Reparatursaat genannt) vom Dauergrüpnland für Pferde eignet sich eine Mischung aus:

  • Rotschwingel (10%)
  • Rohrschwingel (10%)
  • Wiesenlieschgras (10-20%)
  • Wiesenschwingel (10%),
  • Wiesenrispe (10%)
  • Knaulgas (10%)
  • Glatthafer (10%)
  • Weiches Honiggras (10%)
  • Zittergras (10%) und
  • Federgras (versuchsweise 5% – 10% auf trockenen Standorten)
Lückenlose Grasbestände sind der beste Schutz vor auskeimenden, unerwünschten Kräutern. Die Begründung: Gräser wachsen schneller als Kräuter und können so bei einem lückenlosen Bestand die Blüte und Saatreife der unerwünschten Kräuter, wie z.B. Jacobs- Kreuzkraut, verhindern.

Die oben vorgeschlagene Reparatursaatmischung kann an individuelle Gegebenheiten angepasst werden. Die erfolgreiche Nachsaat ist nicht vom Vorhandensein einer einzelnen Grassorte in der vorgeschlagenen Gewichtung abhängig. Eigene Aufzeichnungen zur Saatmischung und zur Saatzeit ermöglichen zukünftiges, zielgerichtetes Handeln.

Merke: Grasaussaaten unterliegen immer einem gewissen Risiko des Scheiterns. Das größte Risiko ist Frost und Trockenheit während der relativ langen Keimzeit, die mit ca. 6 Wochen kalkuliert werden muss. Deshalb ist eine Aussaat immer gut zu planen. Folgende Faktoren begünstigen die erfolgreiche Grünland- Aussaat:

  • Aussaatmenge ca. 20 kg – 30 kg/ ha = 20 kg – 30 kg / 10.000 m2 = 2 – 3 g/m2
  • Frische Samen verwenden (Vorjahresgewinnung, Keimfähigkeit sinkt bereits ab dem zweiten Jahr Lagerung)
  • ständige, gleichmäßige Feuchtigkeit während der Keimzeit (ca. 6 Wochen!)
  • Kein Frost während der Keimzeit!
  • gemäßigte Temperaturen um 10 – 15°C
  • erste Schnitte nicht unter 8 – 10 cm
  • noch vorhandene Narbenlücken sofort wieder durch neuerliche Nachsaat schließen
  • Idealerweise erst im zweiten Jahr beweiden

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