Es gibt viele Gründe, wann man mit Raumgewichten (ganz korrekt Raummasse oder Dichte) arbeiten muss: Futtermittellagerung, Futtermittelkakulation, Transport, Preisangaben, usw.. Bei allen diesen Aufgaben eines Betriebsleiters sind präzise Angaben nicht nur hilfreich, sondern wichtig. Aus diesem Grund hier einige wesentlichen Werte:
Heu, lose: 70 – 120* kg/m3 oder 1,4 -0,8 m3/dt *nach Setzen beim Einlagern
Heu, kleine Ballen: 110 – 120kg/m3 oder 0,8 – 0,9 m3/dt
Basics zur Grünlandpflege: Der Beginn eines nachhaltigen und klimaschonenden Grünlandmanagements
Jede Weidesanierung beginnt immer mit einer Bodenprobe und der Analyse bei einer LUFA. Wichtig: Immer darauf hinweisen, dass es sich um eine Pferdeweide handelt! Die empfohlene Grunddüngung (P, K, Mg, Ca (pH)) sollte vor der Schlitzsaat vorgenommen werden. Eine angepasste Stickstoffdüngung (maximal 40 – 60 kg N/Jahr/Hektar) nur nach Keimung und ausreichender Wurzelentwicklung sowie aufgeteilt während der Wachstumsperiode. Eine Stickstoffdüngung zusammen mit der Aussaat würde zu einer geringeren Wurzelbildung führen und so die neue Pflanzen nicht auf eine eventuelle Trockenphase vorbereiten. Besondere Aufmerksamkeit ist der Versorgung des Bodens mit Ca und K zu schenken! Hier sollten die Versorgungswerte der Düngeempfehlung der LUFA in Trockengebieten auf das Niveau D erhöht werden, weil dadurch die Wasser- und Nährstoffaufnahme über die Wurzel besonders bei Trockenheit gewährleistet ist (Osmoregulation).
In vielen Fällen ist danach eine Nachsaat des Pferdegrünlandes nötig. Nicht- Landwirte sollten sich hier z.B. an Maschinenringe in ihrer Region bzw. befreundete Landwirte wenden, die dann eine Schlitzsaat durchführen. Wichtig: Die Schlitzsaat muss in einer feuchten Wetterperiode vorgenommen werden. Es eignet sich der Herbst (September/ Oktober) bzw. das nicht mehr frostgefährdete Frühjahr (April/ Mai).
Pferdeweiden sollten ein für Pferde geeignetes und für den fortschreitenden Klimawandel angepasstes Saatgut zur Nachsaat bekommen. Es eignen sich tiefwurzelnde Gräser (Trockenresistenz, Trittfestigkeit) die nicht zu viel Fruktan in ihren Stengeln einlagern.
Zur Nachsaht (auch Reparatursaat genannt) vom Dauergrüpnland für Pferde eignet sich eine Mischung aus:
Rotschwingel (10%)
Rohrschwingel (10%)
Wiesenlieschgras (10-20%)
Wiesenschwingel (10%),
Wiesenrispe (10%)
Knaulgas (10%)
Glatthafer (10%)
Weiches Honiggras (10%)
Zittergras (10%) und
Federgras (versuchsweise 5% – 10% auf trockenen Standorten)
Die oben vorgeschlagene Reparatursaatmischung kann an individuelle Gegebenheiten angepasst werden. Die erfolgreiche Nachsaat ist nicht vom Vorhandensein einer einzelnen Grassorte in der vorgeschlagenen Gewichtung abhängig. Eigene Aufzeichnungen zur Saatmischung und zur Saatzeit ermöglichen zukünftiges, zielgerichtetes Handeln.
Merke: Grasaussaaten unterliegen immer einem gewissen Risiko des Scheiterns. Das größte Risiko ist Frost und Trockenheit während der relativ langen Keimzeit, die mit ca. 6 Wochen kalkuliert werden muss. Deshalb ist eine Aussaat immer gut zu planen. Folgende Faktoren begünstigen die erfolgreiche Grünland- Aussaat:
Aussaatmenge ca. 20 kg – 30 kg/ ha = 20 kg – 30 kg / 10.000 m2 = 2 – 3 g/m2
Frische Samen verwenden (Vorjahresgewinnung, Keimfähigkeit sinkt bereits ab dem zweiten Jahr Lagerung)
ständige, gleichmäßige Feuchtigkeit während der Keimzeit (ca. 6 Wochen!)
Kein Frost während der Keimzeit!
gemäßigte Temperaturen um 10 – 15°C
erste Schnitte nicht unter 8 – 10 cm
noch vorhandene Narbenlücken sofort wieder durch neuerliche Nachsaat schließen
Dieser Kompass ist eine allererste Vorstellung, was Pflanzennährstoffe, auch Nährelemente genannt, im Pflanzenwuchs bewirken können. Wer diesen einfachen Kompass zum Anlass nimmt, sich mit seriösen Medien tiefergehend zu beschäftigen, wird merken, dass das Pflanzenwachstum umfangreich durch einen gezielten Nährstoffeinsatz beeinflusst werden kann.
Um etwas gleich vorweg zu sagen: Die Beschäftigung mit Pflanzennährstoffen und das Wissen um die Wirkungen auf eine Pflanzen hat nichts mit „chemischer“ oder „biologischer“ Düngung zu tun. Diese Frage stellt sich erst, wenn es darum geht, ein geeignetes Nährelement auszusuchen. Dann kann individuell vom Anwender entschieden werden, setze ich ein sogenanntes biologisches oder ein oft so bezeichnetes chemisches, also industriell hergestelltes Düngemittel ein.
Die biologische Wirtschaftsweise macht die ernsthafte Beschäftigung mit der Physiologie und Chemie der Pflanzenernährung keineswegs überflüssig.
Wer zu den einzelnen Hauptnährstoffen detaillierteres Wissen erwerben möchte, kann sich hier auf diesen Seiten bedienen, einfach nur den Namen des Hauptnährstoffes in die Suchlupe eintragen:
Stickstoffdüngemittel
Phosphordüngemittel
Magnesiumdüngemittel
Kaliumdüngemittel
Bodenreaktion
Düngemittel sortieren
Deklaration Düngemittel
Viele weitere, grundlegende Infos findet Ihr unter „Basics“
Früher ausreichend durch die Luft dem Boden zugeführt, heute nach Entschwefelung der Industrieabgasen als Nährstoff zu düngen
Wichtiger Hinweis: Zur ersten, groben Orientierung sind hier nur die wichtigsten Merkmale aufgelistet!
Nur wer die wesentlichen Eigenschaften der Pflanzennährstoffe kennt, kann verstehen, dass zu unterschiedlichen Jahreszeiten und zu unterschiedlichen Zielen Düngemittel mit verschiedenen Nährstoffbetonungen eingesetzt werden.
Einige von ganz vielen Beispielen
Will ich im Frühjahr das Gras besonders schnell und dicht wachsen lassen, um damit unerwünschte, langsamer wachsende Kräuter, z.B. JKK, zu verdrängen und nicht in Blüte und Saatreife kommen, dann würde ich mich für eine stickstoffbetonte Düngung entscheiden. Eine phosphorbetonte Düngung wäre nicht zielführend, würde dazu führen, dass das unerwünschte Kraut JKK in seiner Blüh- und Fruchtfähigkeit, also der Aussaatfähigkeit, gefördert werden würde.
Eine stickstoffbetont gedüngte Weide sollte im Herbst mit einer Gabe Kalium versorgt werden, um durch Wasserredution in der Pflanze die Frostfestigkeit zu verbessern.
Eine stickstoffbetont gedüngte Weide für laktierenden Stuten schafft viel und eiweißhaltiges Gras, damit die Stutenmilch besonders nahrhaft und mengenmäßig ausreichend ist.
Eine Stickstoffbetonung einer Weide für ausgewachsene Sportpferde würde durch Eiweissüberversorgung deren Leistungsfähigkeit mindern.
Eine stickstoffbetonte Düngung eines Trainings- bzw. Turnierplatzes sorgt für wasserreiches, weiches Gras und ist nicht trittfest, dafür aber ausgesprochen rutschig. Zielführender wäre eine kaliumbetonte Pflanzenernährung, die nicht nur trittfestere Flächen schafft, sondern auch einen geringeren Wasserbedarf hat.
Soll das Wiesengras vor der Ernte in Saatreife kommen, damit der Pflanzenbestand beim nächsten Aufwuchs sich durch Aussaat selber erhält, wäre eine gleichmäßige Stickstoff- und Phosphorversorgung angezeigt.
Wird eine stickstoffbetonte Düngung geplant, ist zusätzlich eine erhöhte Kaliumdüngung von Vorteil, weil damit der durch das rasche Wachstum vermehrt eingelagerte Wasser in den Pflanzenblättern reduziert wird und die Pflanzen deutlich stabiler, also auch trittfester sind.
Sollen Pflanzen erst üppig wachsen und danach ausgiebig blühen, dann ist eine zweiphasige Düngung einzuplanen: 1. stickstoffbetonte Düngung in der Wachstumsphase (vegetative Phase) und dann auf eine phosphorbetonte Düngung umzusteigen (generative Phase).
Um Weiden ertragreich, aber auch trittfest zu erhalten, ist eine stickstoff- und kaliumbetonte Düngung überlegenswert.
Das Weidejahr kann im Herbst mit einer kaliunbetonten Düngung beendet werden, weil das Gras dann wegen des reduzierten Wassergehaltes frostfester in den Winter geht.
Neuansaaten nur im Ausnahmefall mit Stickstoff düngen, da die Pflanze nur geringer wurzelt.
Bitte nicht vergessen: Wenn hier steht stickstoffbetont, dann bedeutet das natürlich, dass die anderen wesentlich Nährstoffe (Hauptnährstoffe) nicht auf Null gesetzt werden, sondern nur nicht vorherrschend sind. Eine reduzierte oder eine betonte Düngung eines Hauptnährstoffes bleibt immer im Rahmen des durch eine Bodenprobe erstellten Düngeempfehlung.
Pferde tiergerecht halten und gleichzeitig Energie sparenund das Klima schützen
Das natürliche Spektrum des Sonnenlichtes hat einen starken Einfluss auf das Tierverhalten sowie auf den gesamten Stoffwechsel, wodurch Widerstandskraft, Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit positiv beeinflusst werden. Deshalb sollen sich Pferde täglich im natürlichen Licht aufhalten können (Auslauf, Außenklappen etc.). Derzeitig eingesetzte, handelsübliche Lichtquellen können das natürliche Spektrum des Sonnenlichts nicht ersetzen.
Hell, heller am hellsten. In der Steppe ist das Licht besonders intensiv. An diese Bedingungen sind auch unsere Pferde heute noch angepasst. Besonders im Winter ist es in den trockenen Steppengebieten besonders hell, denn im Winter gibt es kaum Wolken und Niederschlag.
Längst nicht alle Pferde haben die Chance, sich täglich im natürlichen Tageslicht aufzuhalten. Dafür gibt es viele gute und weniger gute Gründe. Statt im Tageslicht stehen unsere Pferde in dunklen Pferdeboxen. Das muss nicht sein, denn dank der fortschreitenden Entwicklung von LED- Leuchtmitteln ist es jedem Pferdehalter möglich und finanziell zumutbar, seinem Pferd Tageslicht zu spendieren. Gleichzeitig trägt die Umrüstung auf energiereduzierte Beleuchtung zur Reduktion klimaschädigender Gase bei. Eine WIN-WIN- Situation: Tiergerechte und klimaschonende Pferdehaltung bei deutlicher Kostenreduktion..
Die Tageslichtlänge verändert sich entsprechend der Jahreszeit. Diese Veränderungen müssen von den Pferdehaltern berücksichtigt werden, denn Pferde erkennen die Jahreszeit nicht an der Temperatur, sondern an der Tageslichtlänge.
Dunkle Pferdeställe sind tagsüber für die an Helligkeit adaptierten Steppentiere keinesfalls geeignet.
Eine UV- Strahlung ist nicht notwendig und nicht ratsam: Sonnenbrand! Hautkrebsgefahr! Augenschäden! für Mensch und Tier.
Vollspektrum- LED- Leuchten (Röhren) mit 30 – 40 Watt kosten ab ca. 20 €, die Haltbarkeit ist mit 50.000 h relativ hoch.
LED- Leuchtmittel werden weit weniger heiß und sind im Pferdestall sicherer als vergleichbare Glühlampen.
LED- Leuchtmittel haben relativ wenig Insektenanflug, verglichen mit Glühlampen
LED- Leuchtmittel gibt es auch wassergeschützt (IP 66).
LED Vollspektrum- Leuchtmittel sind auch als Röhren nach DIN im Handel und können in bereits vorhandene, handelsübliche Rasterleuchten eingesetzt werden.
Jedes Pferd benötigt über dem Pferd ein LED- Vollspektrum- Leuchtmittel mit der Leistung von mindestens 30, besser 40 Watt (2700 Lumen – 3600 Lumen)
* Vollspektrum nicht mit Tageslicht verwechseln, nur Vollspektrumleuchtmittel generieren alle Spektralfarben des Sonnenlichtes!
Watt, Lumen, Lux
Schock Deinen Elektroinstallateur und benutze die richtigen Fachbegriffe. Eine Lampe strahlt Licht ab. Je mehr Leistung ein Leuchtmittel hat, desto mehr Licht kann es abgeben. Die Leistung wird in Watt (W) gemessen. Die vom Leuchtmittel abgestrahlte Lichtmenge wird in Lumen (Lm) angegeben. Je nach Umgebung, Reflexion und Objektabstand fällt eine veränderte Lichtmenge auf das gewünschte Objekt. Die auf das Objekt, hier unser Pferd, auftreffende Lichtmenge wird in Lux (Lx je m2) gemessen.
Die alte Glühlampe erzeugte etwa 12-14 Lumen je 1 Watt, heutige LED- Leuchtmittel sind wesentlich effizienter und erzeugen 80 – 100 Lumen je Watt.
So können stolze Steppentiere gebrochen werden
Wie hell sind Pferdeställe?
Übliche Pferdeställe werden im Pferdebereich mit 70 – 100 Lux beleuchtet. Alle für den Stallbereich bekannten Vorschriften, Normen und Ratschläge beziehen sich immer auf den Menschen und dessen Arbeitssicherheit. Die Unfallverhütungsvorschriften fordern eine Beleuchtung von 200 Lux. Nur der Vergleich zeigt, wie dunkel diese Pferdeställe für die Pferde sind: Klassenräume 500 Lx, bedeckter Himmel 5.000 Lx, Sonnenlicht 10.000 Lx – 100.000 Lx. Digitale Lux- Messgeräte (Luxmeter) gibt es bereits für 20 – 40 Euro. !Achtung: Den meist milchfarbenen Sensor unbedingt zum Licht und nicht zum Pferd ausrichten! Zur ersten, überschlägigen Messung eignen sich auch Luxmeter als App des Mobiles.
Ein Luxmeter dient zur sicheren Bestimmung der Lichtmenge. Richtig angewandt wird das Gerät immer in direkter Nähe zum Pferd mit der Sensorrichtung zum Licht. Dann wird exakt diejenige Menge Licht gemessen, die beim Pferd ankommt.
Wie hell sollen, besser müssen Pferdeställe sein?
Sonnenlicht- Vollspektrum- Leuchtmittel wirken nur positiv, wenn ein Pferd mit dem gesamten Spektrum des Sonnenlichtes mit mindestens 1.000 Lux entsprechend der Jahreszeit (s.o.) belichtet wird. Das ist möglich mit einem LED- Leuchtmitteln über dem Pferd mit einer Leistung von 30 – 40 Watt, die dann rund 3.000 Lumen abstrahlen. Ganz wichtig: Das Pferd muss ganzflächig vom Licht erfasst werden. Pferdedecken verhindern das, auch der Blick des Pferdes aus einem Fenster reicht für die positiven Auswirkungen des Lichtes meist nicht aus.
Was bewirkt Vollspektrum- Sonnenlicht?
Pferde, ebenso wie viele andere Tiere und Pflanzen und auch wir Menschen, werden nicht unwesentlich durch das Umgebungslicht sowie der Tageslichtmenge gesteuert. So wird beispielsweise die Jahreszeit bei Tieren und Pflanzen nicht anhand der Temperatur erkannt, sondern durch die sich verändernde Tageslichtlänge. Deshalb ist es wichtig, dass die Belichtung sich dem Lauf der Jahreszeit anpasst. Wird im Winter anstelle der z.B. 8 h mit 16 h belichtet, denken die Pferde, dass es Sommer ist. Der Fellwechsel setzt ein, der Körper stellt sich auf Fruchtbarkeit um, usw.. Es ist z.B. durch Prof. Aurich beschrieben, dass eine längere Belichtung als die Jahreszeit bereithält, zu früheren Abfohlterminen führt. Deshalb muss sich eine tiergerechte Belichtung im Stall an den Jahreslauf halten. Fohlen haben im Januar nichts zu suchen!
Die sich monatlich ändernde Tageslänge kann bequem mit einer Zeitschaltuhr bewerkstelligt werden. Die oben eingefügte Tabelle hilft beim Konfigurieren.
Vollspektrum- Sonnenlicht beeinflusst das Pferd durch jahreszeitangepasste Hormonproduktion. Je länger das Sonnen- Vollspektrum- Licht „scheint“, desto höher der Serotoninspiegel, ebenso beeinflusst die Länge der Dunkelheit die Höhe des Melatoninspiegels des Pferdes. Kurz gesagt: Serotonin ist ein Aktivitätshormon und Melatonin ein Passivhormon. Beide Hormone in abgewogener und jahreszeitlich angepasster Dosierung sind wichtig und sorgen für die notwendige Resiliez für ein Tier, das Sommer wie Winter sich erfolgreich an das Steppenklima angepasst hat.
Wirkung der „Licht“- Hormone
Licht produziert im Körper …
… das Hormon…
…und bewirkt …
…Serotonin…
…Blutdrucksteigerung
…verbesserte Blutgerinnung
…verbesserte Darmperistaltik
…verringertes Schlafbedürfnis
…erhöhte Temperatur
…höheres Schmerzempfinden
…mehr Appetit
…verstärktes Sexualverhalten
…dämpft Angst und Aggressivität
…steigert Aktivität und Leistungsfähigkeit
…“Sommerbetrieb“
Dunkelheit produziert im Körper…
…Melatonin…
…und bewirkt …
…Müdigkeit
…erholsamen Schlaf, wenn tagsüber der Serotoninspiegel hoch war und nachts der Melatoninspiegel niedrig ist.
Nachhaltige Pferdehaltung muss nicht teuer sein, kann im Einzelfall sogar zur Gewinnsteigerung beitragen!
Immer wieder versucht der Handel Pferdehalter zu überzeugen, dass exotische Salze in der Mineralfütterung für Pferde besonders wertvoll sind. Angeboten werden rosa Himalaya- Salze, River Salt aus Australien oder Sonnensalz aus Peru. Die Farben der Salze gehen von Rosa, Schwarz, Braun bis Weiß. Je ausgefallener die Farbe, desto gesunder das Salz, meint manch Pferdehalter. Es darf dem eigenen Pferd an nichts fehlen, schließlich bietet die Sternegastronomie die exotischen Salze ja auch an.
Dabei ist wissenschaftlich längst bewiesen, dass die exotischen Salze keinerlei Inhaltsstoffe haben, die besonders gesund sind. Wie denn auch, denn die bunten Salze gleichen unseren heimischen Steinsalzen.
Die interessanten Farben kommen lediglich durch Vorhandensein von z.B. Eisen, Kalium oder Magnesium beim Austrocknen von früheren Meeren.
Alleine die Bezeichnung „Himalaya-Salz“ ist schon eine Täuschung der Verkäufer, denn die hier in Europa angebotenen Steinsalze kommen fast immer aus Pakistan und nicht aus dem Himalaya. Aber Himalaya- Salz klingt gesünder und lässt sich wesentlich gewinnbringender vermarkten als Pakistan- Salz.
Die Verfütterung exotischer Salze hat nur für den Händler Vorteile. Für Pferdehalter und ihre Tiere lassen sich keinerlei Vorteile auflisten, dafür aber erhebliche Nachteile: Sie sind nicht nur exorbitant teurer, sondern zeichnen sich durch eine katastrophale Transportbilanz aus. Die langen Transportwege aus Asien, Südamerika oder Australien und sind für einen erheblichen, aber vermeidbaren CO2– Ausstoss verantwortlich und damit unbestritten klimaschädlich.
Exotische Salze zu verfüttern ist nicht nur überflüssig und teuer, sondern klimaschädlich. Nachhaltige Pferdehaltung kann und muss deshalb auf exotische Salze verzichten.
Was meint dazu die Verbraucherzentrale Hamburg:
Viele Kunden haben Vertrauen in Produkte, denen etwas Exotisches anhaftet, weil sie beispielsweise aus Asien kommen. Das wird durch Namen wie ‚Himalaya‘ noch verstärkt. Viele zahlen dafür viel zu viel Geld. Die Gesundheitsversprechen werden in den seltensten Fällen erfüllt. Leider gibt es immer noch zu viele, die so Geschäfte machen. Die Gewinnspannen sind enorm.
Warm, wärmer, am wärmsten: Wärmster März in Deutschland seit Messbeginn folgt auf wärmsten Februar
Deutschland erlebte 2024 den wärmsten März seit Messbeginn im Jahr 1881. Schon der Februar 2024 hatte einen Temperaturrekord gebracht. Zwei aufeinanderfolgende Monatsrekorde gab es zuletzt 2018 mit dem damaligen April und Mai, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Die Niederschlagsmenge fiel im März 2024 deutlich zu niedrig aus, in Teilen Ostdeutschlands war das Defizit am stärksten. Dagegen bot die Sonne eine nahezu märztypische Sonnenscheindauer, meldet der DWD nach Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Witterungsverlauf 4 Grad zu mild – im äußersten Osten kurzzeitig fast sommerlich Die Märzmitteltemperatur 2024 lag mit 7,5 Grad Celsius (°C) um vier Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2,9 Grad. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2017 (7,2 °C) deutlich übertroffen. Insbesondere zum Ende der ersten Dekade sowie am Schluss der zweiten Dekade des Monats wurde regional auch mäßiger Nachtfrost registriert. Die Oberlausitz wurde zum Kältepol, wobei Hoyerswerda am 19. mit -7,3 °C den bundesweit tiefsten Wert verzeichnete. Die benachbarte Niederlausitz erlebte dagegen am 30. nahezu sommerliche Temperaturen. Cottbus und Klitzschen bei Torgau in Nordsachsen meldeten einen Höchstwert von 24,9 °C – bundesweite Temperaturspitzen des März.
März mit Niederschlagsdefizit – im Osten und Nordosten regional extrem trocken Im März fielen mit rund 46 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwa 80 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (57 l/m²) und der Periode 1991 bis 2020 (57 l/m²). Am größten war das Defizit im Lee der östlichen Mittelgebirge, aber auch in Vorpommern. Stellenweise wurden dort vom DWD weniger als 10 l/m² gemessen. Die höchsten Monatsmengen mit über 150 l/m² fielen an den Alpen und im Schwarzwald. Baiersbronn-Ruhestein maß am 12. mit 57,8 l/m² die höchste Tagessumme. In polarer Höhenkaltluft bildeten sich um den 23. gebietsweise kräftige Graupelgewitter.
März landesweit mit leichtem Sonnenscheinplus und einer sehr besonnten Hauptstadt Mit 120 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um acht Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (127 Stunden) wurde dagegen eine leicht negative Abweichung ermittelt.
Das Wetter in den Bundesländern im März 2024 (In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)
Baden-Württemberg: Im Südwesten verabschiedete sich der März 2024 neben 1994 als mildester seit Messbeginn. So betrug das Temperaturmittel 7,4 °C (3,6 °C), ein Wert, den ein durchschnittlicher April aufweist. In der Region fielen rund 72 l/m² (70 l/m²). Im Schwarzwald meldeten die Niederschlagsstationen des DWD punktuell über 200 l/m². Dort erreichte am 12. Baiersbronn-Ruhestein mit 57,8 l/m² auch die höchste Tagesniederschlagssumme. Die Sonne schien im vergangenen Monat landesweit rund 122 Stunden (117 Stunden).
Bayern: Im März 2024 gab es im Freistaat einen neuen Temperaturrekord. Im Gebietsmittel wurde ein Wert von 7,1 °C berechnet, der 4,2 Grad über dem Referenzwert von 2,9 °C lag. Besonders markant waren die positiven Abweichungen an den Alpen und im südlichen Bayerischen Wald, wo die Werte um mehr als 5 °C über dem Durchschnitt lagen. Am 30. verzeichneten Regensburg mit 24,5 °C und München-Stadt mit 24,0 °C sogar neue Stationsrekorde. In der Gesamtschau war der März bayernweit mit gut 48 l/m² (62 l/m²) zu trocken. Von den Alpen bis ins Alpenvorland ergossen sich aber über 100 l/m². Am 21. wurden die Niederschläge in Landsberg am Lech sogar von einem Tornado der Stärke F1 (117 bis 180 km/h) begleitet. In der Oberpfalz fielen lokal weniger als 15 l/m². Die Sonne zeigte sich gut 132 Stunden (119 Stunden).
Berlin: In der Bundeshauptstadt legte der März 2024 mit 8,2 °C (4,0 °C) einen neuen Temperaturrekord vor. Nach einer längeren Trockenphase brachten die ersten Tage des kalendarischen Frühlings bedeutende Niederschläge mit sich, die die Niederschlagsbilanz auf insgesamt 32 l/m² (37 l/m²) anhoben. Mit 158 Sonnenstunden, was fast einem Drittel über dem Klimawert von 121 Stunden entsprach, erstrahlte die Bundeshauptstadt als sonnigste Region.
Brandenburg: In Brandenburg wurde im März 2024 mit 7,7 °C (3,5 °C) ein neuer Spitzenwert aufgezeichnet. Am 30. wurde in Cottbus mit frühsommerlichen 24,9 °C ein deutschlandweiter Spitzenwert gemessen. Nach einer knapp dreiwöchigen Niederschlagsarmut begann mit dem Einsetzen des kalendarischen Frühlings eine Phase vermehrter Niederschläge. Insgesamt fielen aber nur 29 l/m² (36 l/m²). Mit 142 Stunden (120 Stunden) zeigte sich dagegen die Märzsonne häufiger als üblich. Brandenburg war das zweitsonnigste Bundesland.
Bremen: In Bremen wurde der mit 8,1 °C (3,9 °C) rekordmilde März in der zweiten Monatshälfte deutlich wechselhafter. Die Niederschlagsausbeute schlug mit etwa 43 l/m² (51 l/m²) zu Buche, die Märzsonne schien durchschnittliche 102 Stunden (102 Stunden).
Hamburg: In der Hafenmetropole brachte der März 2024 mit 7,7 °C (3,9 °C) einen neuen Rekord. Zwar wurde es mit der zweiten Monatshälfte wechselhafter, dennoch blieb es mit 33 l/m²(55 l/m²) deutlich zu trocken. Großzügig strahlte die Sonne mit 113 Stunden (101 Stunden).
Hessen: Hessen erlebte mit einem Temperaturmittel von 7,3 °C (3,8 °C) einen außergewöhnlich milden März. Auch der Polarluftvorstoß mit heftigen Graupelgewittern in den ersten Tagen des kalendarischen Frühlings konnte das kaum dämpfen. Stattdessen wütete am 23. in Kefenrod-Bindsachsen (Wetterau) ein Tornado der Stärke F1. Die Niederschlagsmenge blieb bis zum Monatsende mit nur 53 l/m² (62 l/m²) unterdurchschnittlich. Die Sonne ließ sich insgesamt 107 Stunden (107 Stunden) blicken.
Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern ist der März 2024 mit 7,0 °C (2,8 °C) jetzt mit dem März 1990 der wärmste seit Messbeginn. Dennoch zählte der Nordosten zu den kühleren Regionen Deutschlands. Am 30. kletterten die Höchsttemperaturen mit Ausnahme der küstennahen Gebiete an vielen Orten auf über 20 °C. Über die gesamte Region erstreckte sich hingegen Trockenheit. In der Fläche fielen magere 19 l/m² und damit weniger als die Hälfte des Monatssolls (41 l/m²). In Vorpommern wurden örtlich sogar weniger als 10 l/m² beobachtet. Damit war Mecklenburg-Vorpommern im Länderranking das Schlusslicht. Etwas mehr Licht schickte dafür die Sonne mit 121 Stunden (114 Stunden).
Niedersachsen: Der März 2024 präsentierte sich in Niedersachsen als mildester seit Aufzeichnungsbeginn. 7,8 °C (3,9 °C) wurden vom DWD ermittelt. Besonders die zweite Monatshälfte gestaltete sich wechselhaft und nass. In der Summe fielen aber nur 44 l/m² (55 l/m²). Die Sonne erreichte mit 105 Stunden (102 Stunden) nahezu ihr Soll.
Nordrhein-Westfalen: In NRW war der März 2024 mit einem Mittel von 8,3 °C (4,5 °C) der Mildeste seit 1881. Ausgeglichen war hingehen der Niederschlag mit 66 l/m² (71 l/m²) und auch die Sonnenscheindauer blieb mit 98 Stunden (103 Stunden) nahe dem Durchschnitt. Im bundesweiten Vergleich war NRW mit dem Saarland das mildestes Gebiet. Beim Sonnenschein zeigte sich Nordrhein-Westfalen als das Bundesland mit den geringsten Sonnenstunden.
Rheinland-Pfalz: Außergewöhnlich mild war der März mit 8,0 °C (4,2 °C) auch in Rheinland-Pfalz. Die Niederschlagsmenge erreichte 69 l/m² (64 l/m²) und die Sonnenscheindauer kam auf durchschnittliche 112 Stunden (110 Stunden).
Saarland: Im kleinsten Flächenland ermittelte der DWD für den März 2024 außergewöhnlich milde 8,3 °C (4,6 °C) und nasse 93 l/m² (79 l/m²). Damit war das Saarland nicht nur die niederschlagsreichste, sondern mit NRW auch die mildeste Region. Die Sonnenscheindauer blieb mit 110 Stunden (114 Stunden) leicht unter ihrem Sollwert.
Sachsen: Mit einem Sprung auf 7,3 °C (3,2 °C) erreichte Sachsen einen neuen Temperaturrekord für den Monat März. Ein Höhepunkt dieser außergewöhnlichen Witterung wurde am 30. in Klitzschen bei Torgau im nördlichen Sachsen erreicht, wo das Thermometer auf frühsommerliche 24,9 °C kletterte. Konträr dazu erlebte die Oberlausitz am 19. die tiefsten Temperaturen des gesamten Bundesgebiets. In Hoyerswerda sank das Quecksilber auf eisige Minus 7,3 °C. Neben den Temperaturschwankungen kennzeichnete den März eine deutliche Niederschlagsarmut. Lediglich 18 l/m² (47 l/m²) wurden gemessen. Dafür zeigte sich Sachsen mit 139 Stunden (110 Stunden) von seiner sonnigen Seite.
Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt rangierte der vergangene Monat mit 7,6 °C (3,7 °C) unter den Top fünf der mildesten seit Beginn der dortigen Messungen. Parallel dazu brachte der Witterungsverlauf aber auch eine unterdurchschnittliche Niederschlagsmenge von 30 l/m² (40 l/m²), aber mit 134 Stunden (109 Stunden) reichlich Sonnenschein.
Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein zählte der März 2024 mit 7,0 °C (3,1 °C) zu den mildesten seit Messbeginn. Diese positive Temperaturanomalie ging mit einem Mangel an Niederschlag einher, welcher sich mit einem Wert von 31 l/m² (53 l/m²) messen ließ. Die Sonne präsentierte sich knapp 103 Stunden (105 Stunden). In Leck schien sie aber keine 75 Stunden. Der äußerste Norden lag damit auf dem 2. Platz der trübsten Regionen.
Thüringen: Mit einer Temperatur von 6,8 °C (2,8 °C) erreichte der März 2024 einen Spitzenplatz. Letztmalig wurde ein solcher Wert 1938 ermittelt. Parallel zu dieser außergewöhnlichen Temperatur wurde in der Fläche auch ein deutliches Niederschlagsdefizit von 31 l/m² (52 l/m²) registriert. Besonders trocken blieb es im Lee des Thüringer Waldes: Dort lagen die Monatsmengen teilweise unter 10 l/m². Die Sonne übertraf mit 125 Stunden die Norm von 106 Stunden deutlich.
Wetterdaten und Wetterdiagramm: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat
In Deutschland ist es seit 1881 im Jahresmittel bereits um 1,8 Grad wärmer geworden. (Quelle: Deutscher Wetterdienst)
Wetterextreme in Deutschland im Jahr 2023 (Quelle: Deutscher Wetterdienst)
Nach Expertise des Deutschen Wetterdienstes, und hier sind nahezu alle nationalen Wetterdienste weltweit einer Meinung, bleiben Treibhausgasemissionen die Hauptursache für den Klimawandel.
Hauptursache für den Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Atmosphäre und der Weltmeere bleiben die Emissionen von Treibhausgasen, deren Konzentrationen weiter neue Rekordwerte erreichen. Die Erderwärmung wird sich deshalb fortsetzen. Das dekadische Klimavorhersagesystem des DWD, das für zehn Jahre in die Zukunft gerechnet wurde, berechnet für das Jahr 2024 und die folgenden Jahre weiterhin höhere Temperaturen über vielen Ozean- und Landflächen weltweit. Für das Jahr 2024 zeigt die Vorhersage in den meisten Regionen Deutschlands eine moderate Wahrscheinlichkeit für wärmere Bedingungen im Vergleich zum Zeitraum 1991-2020. Dr. Andreas Becker vom DWD: „Der Klimawandel geht immer noch ungebremst weiter. Wir sollten daher sowohl den Klimaschutz beharrlich ausbauen, als auch durch Prävention und Klimaanpassung uns befähigen, Schäden durch potentiell immer stärkere Wetterextreme abzumildern.“
Berlin, 26. März 2024 – Bei extremer Trockenheit und auch bei Starkregen hat die aktuelle Bodenfeuchte enorme Auswirkungen auf die Folgen solcher Wetterextreme. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bietet deshalb ab sofort Bodenfeuchtevorhersagen für die zweite bis fünfte Woche im Voraus und saisonale Bodenfeuchtevorhersagen für die nächsten sechs Monate an. Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD: „Ein Frühwarnsystem ‚Bodenfeuchte‘ ist für den Katastrophenschutz wichtig zur Vorbereitung von Schutzmaßnahmen vor Überschwemmungen. Die Land- und Forstwirtschaft kann sich damit frühzeitig auf Trockenheitsgefahren wie Dürre oder Waldbrand einstellen.“ So sei es ein großer Unterschied, ob der Boden bei Starkregen durchschnittlich feucht ist und noch Regen aufsaugen kann oder bereits so durchnässt ist, dass der Niederschlag komplett oberflächlich abfließt. Langfristige Bodenfeuchtevorhersagen könnten gerade der Land- und Forstwirtschaft helfen, sich an klimatische Veränderungen und Extremereignisse besser anzupassen. Der neue Service des DWD wird im Internet kostenfrei angeboten unter www.dwd.de/klimavorhersagen
Das Vorhersagemodell des DWD berechnet die Verdunstung und den Bodenwasserhaushalt in 10-cm-Schichten bis zwei Meter Tiefe. Es berücksichtigt dabei auch die unter- und oberirdische Vegetationsentwicklung der betrachteten Kultur und den Einfluss eines austrocknenden Bodens auf den pflanzlichen Wasserverbrauch. Bei allen Bodenfeuchtevorhersagen wird die Eintrittswahrscheinlichkeit von hoher, normaler und geringer Bodenfeuchte im Vergleich zu einem vieljährigen Bezugszeitraum der Vergangenheit dargestellt. Zugleich gibt der DWD als Orientierung für die Nutzerinnen und Nutzer an, ob die Vorhersagequalität schlecht, mittel oder relativ gut ist. Fuchs: „Die neuen Bodenfeuchtevorhersagen tragen auch dazu bei, Deutschland besser auf die Veränderungen durch die Erderwärmung vorzubereiten. Sie sind ein Beitrag des nationalen Wetterdienstes zur Anpassung an den Klimawandel.“
Karte der Vorhersage der Bodenfeuchte unter Gras in Deutschland für die kommenden Wochen (Abb. 1) und für die kommenden sechs Monate (Abb. 2) mit der Angabe der wahrscheinlichsten Kategorie (Trocken, Normal oder Feucht) im Vergleich zum Zeitraum 2004-2023 (Abb.1) und 1991-2020 (Abb. 2). Die Punktgröße symbolisiert die Vorhersagequalität. (Quelle: Deutscher Wetterdienst)
Bodenhorizonte, in Schichten von oben nach unten benannt, werden mit Buchstabenkombinationen von Fachleuten unverwechselbar benannt. Die in der Praxis wesentlichen Bezeichnungen liste ich einmal für Euch auf:
1. Unterteilung
2. Unterteilung
3. Unterteilung
Hinweise
Organisch
L
frische Streu, wie Blätter, Nadeln, …
H
Torf
nH
Niedermoor
hH
Hochmoor
O
Organische Auflagen
Of
fermentierte Pflanzenreste
Oh
humifizierte Pflanzenreste
Mineralisch
A
mineralischer Oberboden mit Bodenleben
Ah
mit Humus angereichert, z.B. Wurzeln
Aa
vernässt
Ap
gepflügt bzw. landwirtschaftlich bearbeitet
Ae
ausgewaschen (verbleichter Auswaschungshorizont))
B
mineralischer Unterboden
Bh
Anreicherung mit Huminstoffen (Ortstein) aus dem A- Horizont
Bs
Anreicherung von Eisen, Mangan, Aluminium, Calcium, … . (Ortstein) aus dem A- Horizont
Bt
Anreicherung mit Ton aus dem A- Horizont
Bv
Anreicherung mit Eisenoxid aus dem A- Horizont
C
Ausgangsgestein
Cn
unverwittertes Ausgangsgestein
Cv
schwach verwittertes Ausgangsgestein
IC
lockeres (Sand, Kies,…) Ausgangsgestein
mC
massive Felsen
xC
Steine
zusätzliche, mineralische Bodenhorizonte
G
grundwasserbeeinflusster Mineralbodenhorizont
Gr
ständig grundwasserbeeinflusst, kein Sauerstoffgehalt, reduktive Verhältnisse, blau/grün, faulig, oft steril
Go
zeitweise grundwasserbeeinflusst, Oxidation durch Sauerstoffgehalt, Eisen rostet, braun/rot
S
stauwasserbeeinflusster Boden
Sw
zeitweilig wasserleitend, nur dann sauerstoffarm
Sd
ständig wasserleitend, Wasser kann schlecht oder gar nicht in tiefere Horizonte versickern, überwiegend sauerstoffarm
Die wesentlichen, für die tägliche Praxis relevanten Abkürzungen der Bodenhorizonte
Die einzelnen Bodenhorizonte werden nur noch mit der Stärke in cm eingetragen. Z.B. unter dem Buchstaben A mit 0 -25 cm. Eine eventuelle Streuauflage mit dem Buchstaben L oder O beginnen immer mit dem Niveau 0 .
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bietet seit 2021 mit seinem Bodenfeuchteviewer alle verfügbaren Informationen zur Bodenfeuchte in Deutschland online und kostenfrei an und stellt somit schnell und einfach detaillierte Fakten zur Bodenfeuchtesituation und Trockenheit in Deutschland zur Verfügung.
Insbesondere wegen zusätzlicher Anforderungen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft wurde das bereits bestehende Webportal nun grundlegend erweitert. Neben der Bodenfeuchte unter Gras, Mais und Winterweizen wird jetzt auch die Bodenfeuchte unter Wald, speziell unter den Hauptbaumarten Buche, Eiche, Fichte und Kiefer angeboten.
Um noch ein genaueres und flächendeckendes Abbild der Bodenfeuchtesituation in Deutschland zu erhalten, wird eine weitere Bodenfeuchtekarte präsentiert, in der jedem Gebiet eine vorherrschende Landnutzung zugeordnet ist. Die angezeigte Bodenfeuchte richtet sich somit nach der Nutzungsform und es wird zwischen Grünland, Acker und Wald (mit der jeweils häufigsten Baumart) im Gebiet unterschieden. Für Ackerland wird Winterweizen angenommen, da er am häufigsten angebaut wird.
Damit die Bodenfeuchte noch realistischer berechnet werden kann, wird die nutzungsdifferenzierte Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:1.000.000 (BÜK1000N) der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verwendet. Diese weist den verschiedenen Landnutzungen eines Gebiets den für sie jeweils wichtigsten Bodentyp zu. Somit wird nicht nur der Einfluss der Vegetation auf die Bodenfeuchte berücksichtigt, sondern auch der Umstand, dass die verschiedenen Landnutzungen eines Gebietes sich auf unterschiedliche Bodentypen verteilen.
Die wichtigsten Verbesserungen des Bodenfeuchteviewers auf einen Blick: ● Darstellung der Bodenfeuchte anhand der Hauptnutzungsarten Wald, Acker und Grünland ● Direkte Eingabe von geografischen Koordinaten, um die Bodenfeuchteprofile eines Wunschortes gezielt anzuzeigen ● Gebietssuche, um die Karte auf einen bestimmten Bereich zu begrenzen ● Darstellung des zugrundeliegenden Bodenprofils, als Interpretationshilfe zum angezeigten Bodenfeuchteprofil
Die neue Version des Bodenfeuchteviewers ist wie gewohnt auf der DWD-Webseite unter www.dwd.de/bodenfeuchteviewer zu finden.
Quelle und Bilder: DWD Deutscher Wetterdienst
Hilfe zum Lesen der Bodenhorizonte
L
umzersetzte Streu (Laub, Nadel, …)
O
organischer Auflagehorizont
OL
wenig zersetzter organischer Auflagehorizont
OF
fermentierter organischer Auflagehorizont
OH
humifizierter organischer Auflagehorizont
A
Humoser Oberboden (mit Bodenleben und Wurzeln)
Ah
humoser Oberboden
Ap
mit Pflug bearbeiteter Oberboden
Al
Oberboden, bei dem Tonteilchen herausgewaschen wurden
Ae
Oberboden, bei dem Tonteilchen herausgewaschen wurden und dadurch ein weißer Horizont entstand (Podsolidierung)
Ai
Oberboden ohne Humus, aber belebt
B
verwitterter Unterboden (ohne Bodenleben)
Bv
durch Verwitterung verbraunter Unterboden
Bt
Unterboden mit eingewaschenem Ton
Bs
Unterboden mit eingewaschenem Rost (Eisenoxid), deshalb rostfarben
Mit 6,6 °C Mitteltemperatur beschert der diesjährige Februar ein Novum in der Klimareihe
Offenbach, 28. Februar 2024 – Fast den ganzen Februar über wurde milde Atlantikluft nach Deutschland geführt. Daraus resultierte sowohl eine deutlich positive Temperaturabweichung, als auch überdurchschnittlich viel Niederschlag. Die teils hohen Pegelstände im Norden des Landes blieben daher erhalten. Ein ausgewachsener Sturm überquerte in der Nacht vom 22. auf den 23.2. das Land und brachte an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste Böen bis Orkanstärke hervor. Die Sonne hatte es den ganzen Monat über schwer, sich gegen die oft kompakte Bewölkung durchzusetzen. Am ehesten schaffte sie dies zur Mitte des Monats und zum Monatsende hin im Süden in Verbindung mit einem Azorenhochableger. Schnee und Frost suchte man auch in den Wintersportgebieten der Mittelgebirge vergeblich. Nur in den Hochlagen der Alpen schneite es in der dritten Dekade etwas ergiebiger. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Sehr milde Nächte und Tage bescheren neuen Temperaturrekord Das Temperaturmittel lag im Februar 2024 mit beispiellosen 6,6 Grad Celsius (°C) um 6,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,5 °C) betrug die Abweichung immer noch 5,1 Grad. Damit wurde der bisherige Rekord von 5,7 Grad aus dem Jahr 1990 deutlich übertroffen. Ein Blick auf die typische Märzmitteltemperatur von 3,5 °C (1961 bis 1990) verdeutlicht die außerordentliche Milde des vergangenen Februars weiter. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen, die eher für Mitte April typisch wären, wurden vor allem durch die milden wolkenverhangenen Nächte begünstigt. Bezeichnend ist auch, dass der am 24.2. in Oberstdorf, Allgäu gemessene deutschlandweite Tiefstwert mit lediglich -5,2 °C nur im mäßigen Frostbereich lag. Viele Orte, insbesondere im Westen der Republik, blieben den gesamten Monat frostfrei. In einigen Flusstälern West- und Südwestdeutschlands blieb es sogar frostfrei. Das Maximum wurde am 16.2. mit 18,8 °C im oberbayerischen Rosenheim registriert.
Überdurchschnittlich viel Niederschlag, Schnee ist dabei aber Mangelware Im Februar fielen mit rund 81 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 165 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (49 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (53 l/m²) erreichte die Menge 153 Prozent des Solls. Während im Süden und Südwesten des Landes die Niederschlagsmengen, mit Ausnahme einiger Staulagen, nur etwas über dem Durchschnitt lagen, gab es im großen Rest des Landes oftmals sogar die doppelte Menge. Besonders nass war es mit über 200 l/m²in einigen Staulagen der Mittelgebirge. Die höchste Tagessumme wurde am 7.2. mit 77,4 l/m² in Baiersbronn-Mitteltal, Nordschwarzwald gemessen. Die trockensten Regionen lagen am südlichen Oberrhein und im südlichen Alpenvorland, wo teilweise unter 30 l/m² fielen.
Sonne 54 Stunden Sonne kennzeichneten einen eher trüben Februar, denn der Wert liegt ein Viertel unter dem Soll von knapp 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Noch deutlicher wird dieses Defizit im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 Stunden). Besonders wenig Sonnenstunden hatten die Sonnenanbeter im Nordwesten des Landes. Mancherorts, wie z.B. rund um Hamburg, reichte es nicht einmal für 20 Stunden Sonnenschein. Deutlich besser kam der Süden des Landes weg, wohl auch dem zeitweiligen Hochdruckeinfluss geschuldet. 80 bis 100 Sonnenstunden wurden südlich der Donau registriert.
Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2024 In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)
Baden-Württemberg: Der Südwesten lag mit 6,9 °C (0,5 °C) deutlich über dem Mittelwert. Von Winter war selbst in den Hochlagen keine Spur. Lediglich auf dem Gipfel des Feldberges lag konstant eine Schneedecke. In puncto Sonnenschein reihte sich das Bundesland, insbesondere durch den zeitweiligen Einfluss des Azorenhochs, auf dem ersten Platz ein. Mit 71 Stunden (76 Stunden) lag man weniger als 10 Prozent hinter der Referenzperiode. Die höchste Tagessumme an Niederschlag wurde zwar am 7.2. mit 77,4 l/m² in Baiersbronn-Mitteltal gemessen, aber das Monatsflächenmittel mit 73 l/m² (68 l/m²) bedeutete im bundesweiten Vergleich nur einen hinteren Mittelfeldplatz. Das lag vor allem daran, dass südlich der Donau und im südlichen Oberrheintal teils nur um 30 l/m² fielen.
Bayern: Skifahrer und Schneeliebhaber wurden im äußerst milden Februar auf eine harte Probe gestellt. Nennenswert Schnee gab es nur in den Hochlagen der Alpen und kurzzeitig nach Durchzug einer Kaltfront am 24. auch in den Alpentälern. Mit einem Mittel von 6,3 Grad (-0,6 Grad) fiel die Abweichung mit 6,9 Grad gegenüber dem Referenzwert besonders deutlich aus. Bezeichnend war auch der deutschlandweite Tiefstwert vom 24. mit gerade einmal -5,2 °C in Oberstdorf. In Bezug auf die Sonnenscheindauer lieferte man sich mit dem westlichen Nachbarbundesland ein Kopf an Kopf Rennen. Mit einem Mittelwert von 70 Stunden (78 Stunden) liegt man knapp hinter dem Spitzenreiter. Mit 68 l/m² (58 l/m²) reihte man sich im bundesweiten Vergleich zwar auf dem letzten Platz ein, dennoch wurde fast ein Fünftel mehr Niederschlag als gewöhnlich registriert. Insbesondere im südlichen Alpenvorland war die Niederschlagsausbeute mit etwa 30 l/m²vergleichsweise gering.
Berlin: In der Bundeshauptstadt wurde im Februar eine Mitteltemperatur von 7,0 Grad (0,6 Grad) gemessen. Doch das milde Wetter war nicht mit übermäßig viel Sonnenschein verbunden. Etwa 51 Stunden (71 Stunden) erfüllten nur 72 Prozent dessen, was man eigentlich erwartet. Statt Sonne gab es jedoch einiges an Niederschlag. 74 l/m² (35 l/m²) entsprachen mehr als der doppelten Niederschlagsmenge.
Brandenburg: Brandenburg meldete 6,6 °C (0,1 °C). Schnee war auch dort Mangelware und lediglich in der Nacht vom 8. auf den 9.2. konnte sich mancherorts kurzzeitig eine dünne Schneedecke ausbilden. Regen fiel jedoch mehr als genug, was 73 l/m² (33 l/m²) deutlich belegen. Immerhin prasselte mehr als das Doppelte an Regen vom Himmel. Die Sonne machte sich rar. Nur für 50 Stunden (70 Stunden) lugte sie zwischen den oft dichten Wolken hervor und erfüllte damit 71 Prozent des Solls.
Bremen: In Bremen war es rekordmild, viel zu nass und es wurde nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Das Temperaturmittel lag im Februar bei 7,0 °C (1,4 °C), die Niederschlagsausbeute belief sich auf 83 l/m² und die Sonne schien lediglich 26 Stunden (68 Stunden). Die magere Sonnenausbeute schlug sich im vorletzten Platz im Bundeslandranking nieder.
Hamburg: Besonders sonnenscheinarm präsentierte sich der Februar in Hamburg. 19 Stunden (64 Stunden) bedeuteten die rote Laterne. Zum tristen Gesamteindruck gesellte sich einiges an Regen. 90 l/m² (42 l/m²) bedeuteten mehr als das doppelte der üblichen Menge. Dabei gab es nur wenige Tage, an dem kein Niederschlag fiel. Ein Temperaturmittel von 6,7 °C (1,2 °C) zeigte aber auch hier, dass es viel zu mild war.
Hessen: In der Landesmitte war der Februar mit 6,8 °C (0,6 °C) nicht nur deutlich zu mild, sondern mit 87 l/m² auch viel zu nass. An mehr als der Hälfte der Tage fiel dabei Niederschlag. Schnee spielte selbst in den Hochlagen keine Rolle, sodass die Wintersportregionen schon frühzeitig ihre Pforten schließen mussten. 54 Sonnenstunden (69 Stunden) untermauern einen eher tristen Witterungsabschnitt.
Mecklenburg-Vorpommern: Am kühlsten gegenüber den anderen Bundesländern war es mit 5,6 °C (0,0 °C) im äußersten Nordosten des Landes, wenngleich auch dort die positive Abweichung mit 5,6 Grad sehr üppig ausfiel. Zarte Plusgrade zwischen dem 7. und 12.2. ließen zumindest zeitweise etwas winterliches Feeling aufkommen und verhinderten wohl, dass der Rekord von 6,0 °C aus dem Jahr 1990 gebrochen wurde. 69 l/m² (31 l/m²) Niederschlag bedeuteten im Bundeslandranking zwar den vorletzten Platz, aber im Vergleich zum vieljährigen Mittel wurden deutlich mehr als 200 Prozent des üblichen Niederschlags registriert. Mit 50 Stunden Sonne wurde das Klimamittel von 67 Stunden um circa 25 Prozent verfehlt.
Niedersachsen: Mach dich rar, sei ein Star dachte sich die Sonne im vergangenen Februar in Niedersachsen. Lediglich mickrige 36 Stunden (66 Stunden) vermochte sie sich am Himmel gegen die kompakten Wolken zu behaupten. Durch die dichte Bewölkung verliefen auch die Nächte meist sehr mild. Nachtfrost trat an der Küste gar nicht auf und war auch sonst selten. Damit wurde der Grundstein für ein hohes Temperaturmittel von 6,9 °C (1,1 °C) gelegt. Immer wieder teils kräftige Regenfälle ließen die Niederschlagssumme auf 96 l/m² (44 l/m²) ansteigen. Die Hochwassersituation blieb damit angespannt.
Nordrhein-Westfalen: Absoluter Spitzenreiter war das Bundesland beim Temperaturmittel mit 7,5 °C (1,8 °C) im Ländervergleich. Insbesondere die sehr milden Nächte und oft zweistellige Höchstwerte trugen zu diesem hohen Wert bei. Nie zuvor gab es in der Messreihe in Nordrhein-Westfalen einen ebenso milden Februar. Selbst der bisherige Rekord aus dem Jahr 1990 (6,9 °C) wurde deutlich übertroffen. Auch beim Niederschlag spielte das Bundesland vorne mit. 110 l/m² (58 l/m²) bedeuteten hierbei Platz 2. Besonders in den Weststaulagen des Berglandes schüttete es teils kräftig. Die Sonne hatte es schwer sich gegen die kompakten Regenwolken durchzusetzen und schaffte dies nur für 41 Stunden (72 Stunden).
Rheinland-Pfalz: Der letzte meteorologische Wintermonat schaffte es in Rheinland-Pfalz auf 7,0 °C (1,1 °C) – von Winter also keine Spur. Am Rhein und in der Pfalz wurde mancherorts nicht ein Frosttag registriert. Der Februar war aber nicht nur viel zu mild, sondern mit 79 l/m² (57 l/m²) auch sehr nass. Die Sonne suchte man häufig vergeblich. Sie schien 54 Stunden (73 Stunden) lang und erfüllte damit das Soll nur zu rund 73 Prozent.
Saarland: Komplett ins Wasser fiel der diesjährige Februar im Saarland. 123 l/m²(72 l/m²) bedeuteten den Spitzenplatz im Länderranking. Doch es war nicht nur ungewöhnlich nass, sondern auch trüb im Südwesten. Die Sonne ließ sich lediglich 44 Stunden (76 Stunden) lang blicken. Mit 7,1 °C (1,6 °C) verlief der Monat aber auch sehr mild und dies schlug sich in einem zweiten Platz nieder.
Sachsen: In Sachsen war es mit 6,2 °C (-0,3 °C) wie in fast allen anderen Bundesländern rekordmild. Immerhin gab der Winter am 7.2. und in der Nacht zum 8.2. mit ein paar Zentimetern Neuschnee ein kurzes Stelldichein. Sonst fiel der Niederschlag, abgesehen von den Gipfellagen, meist als Regen und am Monatsende stand eine Niederschlagssumme von 81 l/m² (43 l/m²) zu Buche. Die Sonnenscheindauer erreichte 54 Stunden (70 Stunden).
Sachsen-Anhalt: Sehr milde 6,9 °C (0,4 °C) stehen in Sachsen-Anhalt zu Buche. Auch dort handelte es sich um den mildesten je gemessenen Februar. Mit 70 l/m²(33 l/m²) fiel auch mehr als das Doppelte an Niederschlag. Die Sonne erreichte ihr Soll nicht, denn mit 57 Stunden (68 Stunden) fehlten ihr doch gut 16 Prozent zum Referenzwert.
Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein war es mit 5,9 °C (0,7 °C) zwar auch viel zu mild, der Temperaturrekord aus dem Jahr 1990 mit 6,3 °C wurde aber nicht gebrochen. Im bundesweiten Vergleich war es das zweitkühlste Bundesland. Frosttage waren aber auch dort eher die Ausnahme. 91 l/m² (42 l/m²) unterstrichen, dass es auch ganz im Norden sehr feucht war. Nur 29 Stunden (65 Stunden) ließ sich die Sonne blicken. Erwähnenswert ist auch noch ein Sturm, der in der Nacht vom 22. auf den 23.2. über die Region fegte. An der Nordseeküste gab es dabei Böen bis in den Orkanbereich.
Thüringen: Der letzte Wintermonat brachte auch in Thüringen mit 6,2 °C (-0,4 °C) eine neue Rekordtemperatur. Eine wenige Zentimeter dicke Schneedecke rund um den Thüringer Wald wurde nur am Morgen des 8.2. gemessen. Somit fielen die 78 l/m² (44 l/m²) meist als Regen vom Himmel. Fast 20 Prozent unter dem Soll waren die 56 Sonnenstunden (69 Stunden).