Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Oktober 2024

Der Oktober 2024 zeigte sich erst wechselhaft und kühl, dann beständiger und deutlich zu warm

Der Oktober startete verbreitet sehr wechselhaft, denn Tiefdruckeinfluss bestimmte das Wettergeschehen. Immer wieder zogen Tiefausläufer über das Land hinweg und brachten feuchte Atlantikluft mit sich, so dass es häufig regnete. Die Temperaturen schwankten dabei deutlich und es war im Mittel zunächst etwas zu kühl. Von Altweibersommer war also keine Spur. Erst in der zweiten Monatshälfte änderte sich die Witterung maßgeblich. Über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa manifestierte sich ein Hochdruckgebiet, wodurch es landesweit zu einer deutlichen Wetterberuhigung kam. Vor allem die Nordosthälfte profitierte davon mit überdurchschnittlich viel Sonnenschein, während sich in der Südwesthälfte, durch die Nähe zu Tiefdruckgebieten über West- und Südwesteuropa, feuchtere Luft halten konnte und Wolken sowie Hochnebel es der Sonne teilweise schwer machten. Durch eine südliche Höhenströmung kletterten die Temperaturen allerdings bemerkenswert in die Höhe, wodurch es im Mittel am Monatsende zu einem deutlichen Überschuss kam. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Viel zu milde zweite Monatshälfte sorgt für zu warmen Oktober
Das Temperaturmittel lag im Oktober 2024 bei 11,0 Grad Celsius (°C) und somit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis1990 (9,0 °C) um 2,0 Grad überschritten. Im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (9,4 °C) betrug der Überschuss immer noch 1,6 Grad. Am wärmsten war es mit Föhnunterstützung am 17. mit 25,6 °C in Kiefersfelden-Gach (Bayern). Auffällig waren auch die vielen Nächte mit zweistelligen Tiefstwerten. Dafür waren sowohl Wolken verantwortlich, die eine nächtliche Auskühlung verhinderten, als auch in der zweiten Monatshälfte eine südliche Anströmung, die warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum herantransportierte. Lediglich um die Monatsmitte herum kam es vorrangig im Osten, Südosten und Teilen der Mitte zu leichtem nächtlichen Luftfrost. Daraus resultierte auch der deutschlandweite Tiefstwert, den in der Nacht zum 15. Oberharz am Brocken-Stiege (Sachsen-Anhalt) mit -3,3 °C für sich verbuchen konnte.

In der ersten Monatshälfte oft nass, dann zunehmend trockener
Am Monatsende standen 61 Liter pro Quadratmeter (l/m²) in den Büchern und damit war es etwas nasser in Bezug auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²). Im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (63 l/m²) fiel der Oktober leicht zu trocken aus. Insbesondere die erste Monatshälfte trug maßgeblich zur flächengemittelten Gesamtniederschlagsmenge bei, denn allein 50 l/m² fielen in diesem Zeitraum. Anschließend sorgte Hochdruckeinfluss für deutlich trockenere Verhältnisse. Den höchsten Tagesniederschlag, der in Zusammenhang mit der Passage des Frontensystems von Ex-Hurrikan Kirk stand, erreichte Börfink-Thranenweier (Rheinland-Pfalz) am 9. mit knapp 65 l/m². Insgesamt ergab sich auch ein deutliches West-Ost-Gefälle, denn im Westen und Südwesten regnete es in etwa doppelt so viel wie im Osten.

Im Nordosten viel mehr Sonne als im Südwesten
100 Sonnenstunden im Mittel gab es im vergangenen Oktober. Dies waren circa 8 Prozent (%) weniger als im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 (109 Stunden). Verglichen mit der aktuelleren Vergleichsperiode (1991-2020) ergibt sich ebenfalls ein kleines Defizit (108 Stunden). Wie im Herbst üblich haben bei Nebel und Hochnebel oftmals Flusstäler das Nachsehen, da es die Sonne schwerer hat die Nebelfelder dort aufzulösen. Vor allem im Südwesten des Landes blieb es im vergangenen Oktober oftmals trüb, teils durch dichte Wolkenfelder, teils durch Hochnebel. Von der Sonne verwöhnt wurde hingegen der Nordosten Deutschlands.

Das Wetter in den Bundesländern im Oktober 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Die Mitteltemperatur lag im vergangenen Oktober in Baden-Württemberg bei 11,4 °C (8,7 °C), wodurch es viel wärmer war als im Durchschnitt. Insbesondere milde Nächte trugen maßgeblich zum Wärmeüberschuss bei. Nachtfrost wurde den ganzen Monat über bis auf wenige Ausnahmen nicht registriert. Durch die Nähe zu Tiefdruckgebieten über West- und Südwesteuropa und daher oftmals dichten Wolkenfeldern bzw. in der zweiten Monatshälfte auch Hochnebelfeldern, die sich nicht lichten wollten, machte sich die Sonne rar. Lediglich an 83 Stunden war sie zu sehen. Das entsprach nahezu einem Drittel weniger als normal (117 Stunden). Mit 74 l/m² fielen 10 % mehr Niederschlag verglichen mit dem vieljährigen Mittel (68 l/m²).

Bayern: In Bayern wurde im zweiten meteorologischen Herbstmonat eine Mitteltemperatur von 10,7 °C registriert. Dieser Wert lag 2,6 °C über dem vieljährigen Mittel (8,1 °C). Insbesondere am Alpenrand wurde durch Föhnunterstützung einige Male die 20-Grad-Marke geknackt. Daraus resultierte auch der deutschlandweite Höchstwert am 17. mit sommerlichen 25,6 °C in Kiefersfelden-Gach (Bayern). Tiefstwerte unter dem Gefrierpunkt bildeten die absolute Ausnahme. Die Monatsniederschlagssumme war mit 63 l/m² (61 l/m²) ziemlich durchschnittlich. Die Niederschläge waren jedoch inhomogen verteilt und am trockensten war es von Bayerisch-Schwaben bis zum Gäuboden mit 25-45 l/m², während am Alpenrand teils über 100 l/m² fielen. Ganz anders war es bei der Sonnenausbeute. An der Donau schien sie durch Nebel- und Hochnebelfelder teilweise nur 40-60 Stunden, wohingegen sie sich in höheren Lagen gebietsweise mehr als 100 Stunden zeigte. Insgesamt lag die Sonnenscheindauer in ganz Bayern bei 81 Stunden (118 Stunden). Im Vergleich zum vieljährigen Mittel lag das Defizit bei über 30 % und beim Ländervergleich landete man in dieser Kategorie auf dem vorletzten Platz.

Berlin: Auch in der Bundeshauptstadt fiel der vergangene Oktober mit 11,3 °C zu warm aus. Das vieljährige Mittel wurde um 1,7 °C (9,6 °C) überschritten. Ungewöhnlich viel Sonnenschein, verursacht durch ein vor allem in der zweiten Monatshälfte stabiles Hochdruckgebiet über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa, paarte sich mit recht wenig Niederschlag. Am Ende stand mit 134 Sonnenstunden (109 Stunden) der Platz an der Sonne im Bundesländervergleich zu Buche. Gerade einmal 29 l/m² Niederschlag waren gleichbedeutend mit dem letzten Platz im Ranking. Allerdings fallen im Oktober im vieljährigen Mittel auch nur 35 l/m²und somit wurde lediglich ein Siebtel weniger Niederschlag als normal registriert.

Brandenburg: Brandenburg war mit 35 l/m² nach Berlin das zweittrockenste Bundesland. Allerdings lag man im Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert (37 l/m²) absolut im Soll. Die Sonne kam überdurchschnittlich häufig zum Zuge, was 129 Sonnenstunden untermauerten (110 Stunden). Damit war man auch das zweitsonnigste Bundesland. Das Oktobermittel der Lufttemperatur erreichte 10,9 °Cund somit wurde das Soll um 1,6 Grad (9,3 °C) überboten. Leichter Nachtfrost trat gebietsweise um die Monatsmitte herum auf. Die Höchstwerte lagen durch die Bank im zweistelligen Bereich.

Bremen: Den zweiten Platz im Länderranking zusammen mit Nordrhein-Westfalen in Bezug 
auf die Mitteltemperatur hatte mit 11,6 °C (9,8 °C) im Oktober Bremen inne. Die Niederschlagsmenge war mit 60 l/m² (58 l/m²) absolut durchschnittlich. Über ein Drittel des Monatsniederschlags fiel dabei allein in der Nacht vom 9. auf den 10. und insgesamt war die zweite Monatshälfte deutlich trockener als die erste. In puncto Sonnenschein waren trübe Tage in der Hansestadt eher selten, sodass am Ende 124 Sonnenstunden (98 Stunden) registriert wurden.

Hamburg: In Hamburg war es im Oktober mit 11,0 °C zwar auch wärmer als normal, aber die Abweichung von 1,2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittel (9,8 °C) fiel nicht so klar aus wie in den anderen Bundesländern. Die Niederschläge summierten sich auf 61 l/m² (60 l/m²). Die Sonne überschritt ihr Soll um 30 % und lachte an 125 Stunden (98 Stunden) vom Himmel.

Hessen: Ziemlich trüb präsentierte sich der Oktober in Hessen. Lediglich 79 Sonnenstunden (100 Stunden) wurden registriert und damit war es in der Mitte Deutschlands am trübsten. Neben dichten Wolkenfeldern in der ersten Monatshälfte, war es ab Mitte des Monats oftmals zäher Nebel- und Hochnebel, der sich nicht lichten wollte und die Sonne verdeckte. Dennoch wurde, durch eine überwiegend südliche Anströmung, eine zu warme Monatsmitteltemperatur von 10,9 °C (8,9 °C) erreicht. Die Niederschlagssumme lag bei leicht überdurchschnittlichen 
63 l/m² (59 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Zu mild war es auch im nordöstlichsten aller Bundesländer. Am Monatsende erreichte die Mitteltemperatur 10,9 °C (9,3 °C). Besonders nass war die erste Monatshälfte in der der Großteil des Oktoberniederschlags von 54 l/m² gefallen ist. Das Soll liegt bei 42 l/m², wodurch es mehr als ein Viertel mehr Niederschlag gab. Ab der Monatsmitte profitierte Mecklenburg-Vorpommern dann beinahe durchgehend von hohem Luftdruck über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa. Die Zufuhr von trockener Luft trug auch maßgeblich dazu bei, dass die Sonne 119 Stunden (105 Stunden) schien.

Niedersachsen: In Niedersachsen erreichte das Temperaturmittel im Oktober einen Wert von 11,2 °C. Die Abweichung gegenüber dem Referenzwert (9,6 °C) betrug 1,6 Grad. Fast die Hälfte des Monatsniederschlags von 58 l/m² (56 l/m²) fiel in der Nacht vom 9. auf den 10. in der der Ex-Hurrikan Kirk Deutschland überquerte und sehr feuchte Luftmassen vor allem in den Westen und Nordwesten führte. Die Sonne schien 116 Stunden (99 Stunden) und damit circa 18 % mehr als im Durchschnitt.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen war mit 78 l/m² (62 l/m²) im Oktober das zweitnasseste Bundesland im Länderranking. Es regnete auch rund ein Fünftel mehr als im vieljährigen Mittel. Das lag auch daran, dass Tiefdruckgebiete über West- und Südwesteuropa immer wieder feuchte Luftmassen ins bevölkerungsreichste Bundesland lenkten. Diese Luftmassen waren aber nicht nur feucht, sondern auch ziemlich mild, was eine Mitteltemperatur von 11,6 °C (9,8 °C) untermauerte. Dies war gleichbedeutend mit dem geteilten zweiten Platz zusammen mit Bremen im Länderranking. 98 Sonnenstunden reichten nicht aus, um das Soll (107 Stunden) zu erreichen.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz fiel der Oktober mit 75 l/m² (63 l/m²) zu nass aus. Besonders viel Niederschlag gab es am 9. in Börfink-Thranenweier als 65 l/m²in Zusammenhang mit der Passage von Ex-Hurrikan Kirk in den Messbecher prasselten. Dies war gleichbedeutend mit der deutschlandweit höchsten Tagesniederschlagssumme. Zu warm war es auch im Südwesten Deutschlands, denn es wurde eine Mitteltemperatur von 11,3 °C (9,2 °C) gemessen. Die Sonne machte sich hingegen etwas rar und wurde lediglich an 87 Stunden (105 Stunden) nicht von dichten Wolkenfeldern oder Hochnebel verdeckt.

Saarland: Das Saarland war mit einer Mitteltemperatur von 11,8 °C (9,4 °C) nicht nur das wärmste aller Bundesländer, sondern mit einer Niederschlagsmenge von 81 l/m² (77 l/m²) auch das nasseste. Durch die Nähe zu Tiefdruckgebieten über West- und Südwesteuropa, die feuchte, aber mit einer südlichen Strömung auch sehr milde Luftmassen herantransportierten war genau dieses Ergebnis möglich. Das Nachsehen hatte jedoch die Sonne. Sie schaffte es nur an 90 Stunden (106 Stunden) sich durch die Bewölkung zu kämpfen.

Sachsen: Sachsen war mit einer Mitteltemperatur von 10,5 °C das vergleichsweise kühlste Bundesland im Länderranking. Dennoch war es zu mild im Vergleich mit dem vieljährigen Mittel (9,0 °C). Leichten Nachtfrost gab es um die Monatsmitte herum, als es bei klarem Himmel und windschwachen Verhältnissen auskühlen konnte. Das Niederschlagssoll wurde nicht ganz erfüllt, denn mit 43 l/m² fielen etwa 10 % weniger als im vieljährigen Mittel (47 l/m²). Absolut durchschnittlich war die Sonnenausbeute. 123 Sonnenstunden standen am Ende auf dem Tableau und damit lediglich 4 Stunden mehr als normal (118 Stunden).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt wurde mit -3,3 °C am 15. im Ort Oberharz am Brocken-Stiege zwar der deutschlandweite Tiefstwert im Oktober registriert, aber trotz ein paar kalten Nächten um die Monatsmitte herum stand am Ende eine Mitteltemperatur von 11,1 °C zu Buche. Damit wurde auch hier der vieljährige Mittelwert (9,4 °C) bedeutend überschritten. Mit einer Niederschlagssumme von 42 l/m² reiht man sich im Bundesländervergleich zwar auf den hinteren Plätzen ein, aber der Referenzwert (36 l/m²) wurde um fast 20 % überschritten. Die Sonne zeigte sich 126 Stunden (104 Stunden) am Firmament und damit auch im ein Fünftel mehr als im Mittel.

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein schien die Sonne deutlich mehr als normal. Sie schaffte es an 126 Stunden (98 Stunden) sich am Himmel zu behaupten. Gepaart mit dem vielen Sonnenschein schaffte es auch die Quecksilbersäule ordentlich in die Höhe zu klettern, was ein Temperaturmittel von 11,1 °C (9,5 °C) belegte. Mit 60 l/m² fiel deutlich weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel (73 l/m²).

Thüringen: Zwar war der Freistaat Thüringen das zweitkühlste Bundesland im Länderranking, aber mit einer Mitteltemperatur von 10,6 °C (8,4 °C) fiel der Oktober auch hier viel zu warm aus. In puncto Niederschlag fielen 53 l/m² in die Messbecher und damit wurde das Soll (48 l/m²) um 11 % überschritten. Knapp dreistellig waren die Sonnenstunden. 105 Stunden schien das Zentralgestirn. Damit lag man in etwa im Bereich des vieljährigen Mittelwerts (107 Stunden).

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: 1,5- Grad- Ziel eine Illusion?

Wunsch und Wirklichkeit

Die Realität hat das 1,5- Grad- Klimaziel von Paris ganz offensichtlich längst eingeholt. Das jedenfalls ist die Meinung führender Wissenschaftler am Ende des Jahres 2024, kurz vor der UN-Klimakonferenz im November 2024 in Baku (Aserbaidschan).

Mojib Latif

Bisher haben es 28 UN- Klimakonferenzen es nicht geschafft, den CO2– Ausstoß in die Atmosphäre zu reduzieren. Der Klimaforscher und Seniorprofessor des Geomar Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung Kiel: „Ich finde es geradezu lächerlich, dass die Weltpolitik immer noch an dem 1,5- Grad- Ziel festhält. Das ist de facto doch längst gerissen.“ Latif spricht von „Realitätsverweigerung“ bei einer derzeitigen Temperaturerhöhung von 3°C. Das 1,5°C- Ziel ist, so Latif in einem Interview am 25.11.2023 in der Augsburger Allgemeine, „überhaupt nicht zu erreichen“ und er plädiert dafür, dies Ziel realistischerweise aufzugeben. „Schon zum Zeitpunkt der Klimakonferenz von Paris war mir das schon klar. Ich habe mich damals gewundert, dass die 1,5 Grad in das Protokoll als Ziel aufgenommen wurden“, so der renommierte Klimaforscher Latif.. 

UN- Umweltprogramm Unep

Die Wissenschaftler der UN- Environment Programme Unep sehen im Oktober 2024 die Erde auf dem Weg zu einer globalen Erwärmung von 2,6°C. Wenn nichts weiter getan wird, dann gibt es, so die Wissenschaftler, einen „katastrophalen Temperaturanstieg“ von 3,1°C. „A failure to increase ambition in these new NDCs and start delivering immediately would put the world on course for a temperature increase of 2.6-3.1°C over the course of this century. This would bring debilitating impacts to people, planet and economies. 

Nur zum Vergleich: 2015 hatte die UN- Klimakonferenz in Paris noch das 1,5°C- Ziel beschlossen, um wenigsten den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2°C zu begrenzen.

Weltmeteorologieorganisation WMO

Die World Meteorological Organization WMO hat im Jahr 2023 im WMO Greenhouse Gas Bulletin No.19 mitgeteilt, dass weltweit im vergangenen Jahr eine Rekordmenge CO2 in die Erdatmosphäre eingeleitet wurde.: „Climate change Indikators reached Record levels in 2023: WMO„. So hat die Konzentration an klimaschädlichen Treibhausgasen einen neuen Rekordstand erreicht. Diese und weitere wissenschaftlich fundierten Fakten werden seit 2004 in dem von der WMO jährlich herausgegebenen Greenhaus Gas Bulletin veröffentlicht. Die aktuelle Veröffentlichung ist das Bulletin No 20.

Basics: Unser Wald ist kein Klimaschützer mehr

Der Verlust an Biomasse im Wald ist derzeit größer als der Zuwachs an lebender Biomasse

Die letzte Bundeswaldinventur nach § 41a Bundeswaldgesetz hat es herausgefunden: Unser Wald ist nicht mehr als „Klimaschützer“ aktiv, weil er mittlerweile mehr klimaschädigenden Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre abgibt als er aus ihr entnimmt. Die CO2– Bilanz geht zulasten der Atmosphäre und forciert damit den Klimawandel.

Dieser Wald kann der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid entziehen …

Bisher konnte der Wald so viel Kohlenstoff speichern und so klimaschädliche Treibhausgase der Atmosphäre entziehen. Die CO2– Bilanz hat sich in Deutschland komplett gewandelt: Mittlerweile produziert der Wald bei uns mehr Kohlenstoffdioxid als er Kohlenstoff speichern kann und trägt deshalb zur Anreicherung der Atmosphäre mit klimaschädlichen Treibhausgasen bei.

… und somit zum Klimaschutz beitragen. Nur …

Woran liegt der Wandel vom klimaschonenden Kohlenstoff- Speicher hin zum klimaschädlichen Gaseintrag in die Atmosphäre? Trockenheit, Stürme, Waldbrände und der Borkenkäferbefall werden von der Wissenschaft dafür verantwortlich gemacht, dass das Ökosystem Wald nicht mehr in der Lage ist, genügend Kohlenstoff (Biomasse) zu speichern um so zur Kohlenstoffdioxidreduktion der Atmosphäre beizutragen zu können. Stattdessen trägt der Wald in seinem jetzigen Zustand zur Anreicherung klimaschädlicher Gase in der Atmosphäre und zum verstärkten Klimawandel bei.

… die Wirklichkeit sieht mittlerweile anders aus: Hitze, Trockenheit, Sturm und Schädlinge machen aus dem ehemals klimaschonenden, ökologisch wertvollen Wald Ödlandflächen, die mit ihren klimaschädigenden Kohlenstoffdioxidgasen zur Anreicherung der Atmosphäre mit Treibhausgasen den Klimawandel verstärken.

In diesem Zusammenhang bekommt das Dauergrünland eine noch größere Bedeutung beim Entzug von Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre und der Speicherung in der organischen Masse des Dauergrünlandbodens.

Die Ausweitung und wenigsten der Stopp der ständigen Vernichtung von Dauergrünlandflächen trägt nicht unerheblich zum Klimaschutz bei. Dabei darf nicht übersehen werden, dass nur biologisch intakte und nur mäßig intensiv bewirtschafte Dauergrünlandflächen eine maximale Kohlenstoffdioxidspeicherung garantieren. Nur gepflegte Dauergrünlandflächen sind ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz, weil mehr Biomasse (Kohlenstoff) im Grünlandboden gespeichert wird, als CO2 (Kohlenstoffdioxid) in die Atmosphäre abgegeben wird. Gleichzeitig wird neben dem Klimaschutz auch ein wesentlicher Beitrag zum Artenschutz geleistet. Quasi ein Doppelschlag.

Fachgerecht geführtes und mäßig intensiv bewirtschaftes Dauergrünland hat eine höhere biologische Aktivität als gesunder Wald

Ein perfektes Grünlandmanagement ist deshalb notwendig, weil Dauergrünland, welches mehr Kohlenstoffdioxid der Atmosphäre entziehen kann als ein intakter Wald, in unseren Breitengraden immer nur eine anthropog bedingte Kultur, also vom Menschen beeinflusst, geführt ist. Ohne die menschliche Einflussnahme ist Dauergrünland, bis auf ganz wenige Ausnahmen, bei uns in Deutschland und in vielen Ländern Mitteleuropas nicht anzutreffen.

Pferdebetriebe, die sich für gut geführte Dauergrünlandbiotope engagieren, leisten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und sollten diese nachhaltige Arbeit zum Klimaschutz auch bei der Darstellung ihres Betriebes herausstellen. Mit Greenwashing hat das nichts zu tun, denn Klimaschutz und gleichzeitiger Artenschutz sind ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

Originalquelle:

Deutlich wird das BMEL in seiner Pressemitteilung Nr. 108/2024 vom 08.10.2024

„Bundeswaldinventur: Deutscher Wald durch Klimakrise erheblich geschädigt

Özdemir: „Ein starker Wald heißt Klimaschutz für uns – da müssen wir hin.“

Die Wälder in Deutschland tragen nicht wie erwartet zur Speicherung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 bei. Das ist das Ergebnis der jüngsten Bundeswaldinventur (BWI), die Bundesminister Cem Özdemir am Dienstag vorgestellt hat. Demnach ist der Wald, lange Zeit als Kohlenstoff-Senke geschätzt, in den letzten Jahren aufgrund der Klimakrise und ihrer Folgen zur Kohlenstoff-Quelle geworden. Das bedeutet, der überwiegende Abgang durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall ist größer als der Zuwachs an lebender Biomasse. Seit 2017 hat sich der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Millionen Tonnen verringert. Die Bundeswaldinventur ist die umfangreichste Erhebung zum Zustand und zur Entwicklung des Waldes in Deutschland. (…)“

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im September 2024

Warmer Start in den ersten Herbstmonat mit ungewöhnlich hohen Niederschlägen

Offenbach, 30. September 2024 – Der September 2024 wurde seinem Ruf als Vorbote des Herbstes mehr als gerecht. Die ersten Tage überraschten insbesondere im Nordosten mit hochsommerlichen Temperaturen, in der zweiten Monatsdekade schlug das Wetter abrupt um: Das Unwettertief ANETT brachte dem Südosten und Osten heftigen Regen, der in den Hochlagen der Alpen in starken Schneefall überging. Zum Finale meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2 000 Messstationen einen warmen, außergewöhnlich niederschlagsreichen und sonnigen September.

Auf Sommerwärme mit Rekordtemperaturen im Nordosten folgte die herbstliche Wende
Das Temperaturmittel lag im September 2024 mit 15,3 Grad Celsius (°C) um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (13,3 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (13,8 °C) betrug die Abweichung 1,5 Grad. Am wärmsten war es im Nordosten. Dort wurden in der ersten Woche während einer Hitzewelle außergewöhnliche Höchsttemperaturen und neue Rekorde gemessen. Den Zenit der Hitze meldete am 4. Doberlug-Kirchhain, Südbrandenburg, mit extremen 35,2 °C. Der hochsommerliche Monatsstart endete jahreszeitengemäß mit herbstlicher Kühle: Am 29. registrierte Messstetten, Schwäbische Alb, mit frostigen -2,1 °C das bundesweite Minimum.

Ungewöhnlich nasser September, insbesondere im Osten und Südosten des Landes
Im September fielen mit rund 107 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 175 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020 entsprach die Menge fast 165 Prozent des Solls (65 l/m²). Besonders niederschlagsreich war es im Osten und Südosten. Im Berchtesgadener Land wurden im Monatsverlauf bis zu 500 l/m² gemessen – deutlich mehr als das Dreifache der üblichen Menge. Verantwortlich dafür waren vor allem die Ausläufer des Unwettertiefs ANETT, die Mitte des Monats in diesen Regionen heftigen Regen brachten. In den Alpen kam es zudem zu ungewöhnlich starken Schneefällen. Im Nachgang der Extremniederschläge in Tschechien und Polen entwickelte sich in den letzten Tagen an der Oder eine angespannte Hochwasserlage. Während der Extremwetterlage über Mittel- und Osteuropa meldete Ruhpolding-Seehaus am 13. mit 156,8 l/m² den höchsten Tagesniederschlag des Monats in ganz Deutschland. Eine klimatische Einordnung der extremen Niederschläge des DWD finden Sie hier.

Überdurchschnittlicher Sonnenschein mit herausragend vielen Stunden im Nordosten
Mit fast 177 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im September ihr Soll von 150 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um 18 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (157 Stunden) betrug die positive Abweichung beinahe 13 Prozent. Im Nordosten, vor allem an der Ostsee, brillierte die Sonne bis zu 230 Stunden. Im Südwesten zeigte sie sich mit 130 Stunden deutlich seltener.

Das Wetter in den Bundesländern im September 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der September 2024 präsentierte sich im Südwesten teils hochsommerlich heiß, teils aber auch frühherbstlich kühl. In der ersten Monatswoche stiegen die Höchstwerte im Oberrheingraben an 4 Tagen auf über 30 °C. Zur Monatsmitte kühlte es dagegen um gut 15 °C ab. Am 29. registrierte Messstetten, Schwäbische Alb, mit frostigen -2,1 °C das bundesweite Minimum. Das Septembermittel lag final bei 14,8 °C (13,3 °C). Insgesamt zeigte sich der erste meteorologische Herbstmonat sehr niederschlagsreich. In der Fläche fielen 118 l/m²(70 l/m²). In der Schwarzwaldregion wurden teilweise über 200 l/m² gemessen. Dort, aber auch in Oberschwaben, wurden die meisten Niederschlagstage (>25) verbucht. Die Sonnenscheindauer blieb mit 145 Stunden unter ihrem Zielwert (166 Stunden). Der Südwesten präsentierte sich vergleichsweise kühl und war zugleich die sonnenscheinärmste Region.

Bayern: Im vergleichsweise kühlen Bayern zeigte der 14,7 °C (12,8 °C) warme September 2024 einen dynamischen Witterungsverlauf, der von markanten Temperaturschwankungen bis hin zu intensiven Niederschlägen reichte. In der Monatsmitte geriet vor allem Südostbayern in den Einflussbereich des Unwettertiefs ANETT, das in Polen, Tschechien und Österreich für Rekordregen sorgte. Aufgleitniederschläge, die sich an den bayerischen Alpen stauten, brachten dort am 13. und 14. Tagessummen von über 100 l/m². Ruhpolding-Seehaus meldete am 13. mit 156,8 l/m² den höchsten Tagesniederschlag des Monats in ganz Deutschland. In den Hochlagen, etwa ab 1 500 Metern, fiel zum Teil über ein Meter Schnee. Dieser für Mitte September ungewöhnlich starke Wintereinbruch führte zu einer angespannten Lawinensituation. Der höchste Monatsniederschlag wurde mit bis zu 500 l/m² aus dem Berchtesgadener Land gemeldet. Bayernweit wurde mit einem Flächenmittel von bemerkenswerten 155 l/m² mehr als das Doppelte der üblichen Monatsmenge von 72 l/m² erreicht, was dem Freistaat den „nassesten Platz“ im Länderranking einbringen dürfte. Dennoch gelang es dem September mit rund 170 Sonnenstunden seine Bilanz (160 Stunden) zu erfüllen, denn sonnige Phasen umrahmten den Niederschlagsreichtum in der Monatsmitte.

Berlin: Die Spreemetropole war im September 2024 mit 17,3 °C (14,1 °C) die wärmste Region Deutschlands. An bis zu 13 Tagen wurde es mit mindestens 25,0 °C sommerlich. Herausragend war dabei die Hitzewelle vom 3. bis 8., wobei der Höchstwert auf 34,4°C (Berlin-Tempelhof) kletterte. Für die Hauptstadt wurde damit ein neuer Septemberrekord datiert. Zur Monatsmitte erfolgte ein schlagartiger Wetterumschwung. Am 13. lagen die Höchstwerte fast 20 Grad unterhalb des Hitzepeaks. Mit der herbstlichen Kühle kamen auch vermehrt Niederschläge auf. In der Summe brachte der September 41 l/m² (46 l/m²). Die Sonne schien 213 Stunden (156 Stunden). Berlin war damit die trockenste sowie eine sonnige Region.

Brandenburg: In Brandenburg startete der mit 16,8 °C (13,8 °C) deutlich zu warme September mit einer Hochsommerverlängerung. In der ersten Dekade wurden bis zu 6 heiße Tage mit mindestens 30,0 °C registriert. Der Zenit der Hitze wurde am 4. in Doberlug-Kirchhain mit einem neuen Bundeslandrekord von 35,2 °C erreicht. Am 13. zeigte dort das Thermometer nur noch 12,8 Grad. In den letzten Septembertagen sorgte ein kräftig steigender Oderpegel für eine angespannte Hochwasserlage. In Frankfurt an der Oder erreichte der Pegel am 26. in der Spitze 607 cm und lag laut Landesamt für Umwelt nur einen halben Meter unterhalb der Jahrhundertflut von 1997 (656 cm am 27.07.1997). Auslöser für das Hochwasser waren historische Niederschläge in Polen und Tschechien, die sich in der Monatsmitte ereigneten. Die Ausläufer des verantwortlichen Unwettertiefs brachten auch in die südlichen Regionen Brandenburgs kräftige Regenfälle. Bis zum Monatsende wurden Landesweit 55 l/m² (45 l/m²) ermittelt. Im Nordosten fielen gebietsweise jedoch nur um 30 l/m². Der sonnige September brachte rund 210 Stunden (156 Stunden).

Bremen: In Bremen zeigte sich der September 2024 als typischer Übergangsmonat in den Herbst. Sommerlich warm gestaltete sich die erste Woche. Am 5. wurde mit 30,7 °C sogar noch mal ein heißer Tag ermittelt. Danach schaukelten die Temperaturen Richtung Frühherbst. Der einsetzende Jahreszeitenwechsel wurde auch durch zeitweise stürmische Winde, vor allem in den letzten Tagen, angekündigt. Der September verabschiedete sich mit warmen 16,2 °C (13,7 °C) und mit 122 l/m², was einer Verdopplung der üblichen Monatsmenge (61 l/m²), entsprach. Ein deutliches Plus zeigte auch die Sonnenscheindauer mit 185 Stunden (136 Stunden).

Hamburg: In der Hafenmetropole startete der 16,1 °C (13,7 °C) warme September mit einer letzten Sommerwoche. Am 5. stieg das Quecksilber auf ungewöhnlich heiße 32,0 °C. Danach rauschten die Höchstwerte bis zur Monatsmitte um 15 °C in den Keller. Herbstliche Nuancen setzten in den letzten Tagen auch stürmische Winde. Die Niederschlagmenge stieg auf nasse 103 l/m² (68 l/m²) und die Sonnenscheindauer auf üppige 210 Stunden (139 Stunden).

Hessen: In Hessen begann der September 2024 sommerlich mit Höchstwerten von über 30 °C. Danach folgte ein regelrechter Temperatursturz, als nördliche Winde das Temperaturniveau in der Monatsmitte um 15 °C senkten. Anschließend kehrte die spätsommerliche Wärme noch einmal zurück, bevor sich zum Monatsende endgültig der herbstliche Charakter durchsetzen konnte. Am Ende lag die Monatsmitteltemperatur bei 15,2 °C (13,2 °C). Der Niederschlag addierte sich auf nasse 89 l/m² (57 l/m²). Rund 160 Stunden (142 Stunden) schien die Sonne.

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten ging der September mit ungewöhnlich warmen 16,3 °C (13,3 °C) zu Ende. Die erste Monatswoche präsentierte sich besonders sommerlich und brachte neue Rekorde. Am 4. erreichte der Höchstwert in Teterow 34,3 °C. Im gesamten Witterungsverlauf dominierten auch die sonnigen Tage. Frühherbstlich und nass wurde es lediglich in der zweiten und letzten Monatswoche. Insgesamt standen für Mecklenburg-Vorpommern 58 l/m² (51 l/m²) Niederschlag und üppige 220 Sonnenstunden (154 Stunden) in der Bilanz, was für das sonnigste Bundesland im diesjährigen September reichen dürfte.

Niedersachsen: In Niedersachsen zeigte der September ein Wechselspiel zwischen sommerlicher Wärme und herbstlicher Kühle. In der ersten Woche wurde es sogar noch einmal heiß. Die Station Lüchow, gelegen im Nordosten des Landes, verzeichnete am 4. einen Spitzenwert von 32,6 °C. Am 15. wurde etwa 50 Kilometer südwestlich an der Station Wittingen-Vorhop eine Frühtemperatur von 0,4 °Cgemessen. Die Monatsmitteltemperatur erreichte 15,7 °C (13,5 °C). Es sammelten sich nasse 91 l/m² (60 l/m²) Niederschlag an. Rund 190 Stunden (135 Stunden) zeigte sich die Septembersonne.

Nordrhein-Westfalen: Der September startete in NRW mit einem hochsommerlichen Einstand. Dabei stieg am 1. die Temperatur in Tönisvorst auf 33,3 °C. Doch in der zweiten Monatswoche setzte der Herbst mit einem markanten Temperaturrückgang von 15 °C seinen Akzent. Anschließend stabilisierten sich die Temperaturen wieder, bevor am Ende des Monats der Herbst endgültig seine Ankunft ankündigte. Am 25. sorgten sogar mehrere eher schwache Tornados für Aufmerksamkeit (Tornadoliste). Die Monatsmitteltemperatur erreichte 15,4 °C (13,6 °C). Dabei fielen in der Fläche nasse 91 l/m² (67 l/m²) Niederschlag. Die zeigte sich rund 160 Stunden (135 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz erlebte 2024 einen September, der durch spätsommerliche Wärme und herbstliche Frische gekennzeichnet war. Am 1. stieg die Höchsttemperatur in Trier-Zewen sogar auf 34 °C. Die Monatsmitte und das Septemberfinale waren mit Höchstwerten von teils unter 15 °C deutlich kühler. Die Monatsmitteltemperatur betrug 15,1 °C (13,5 °C). Der Niederschlag addierte sich auf nasse 98 l/m² (60 l/m²). Nahezu regenfrei zeigte sich lediglich die Monatsmitte. Die Sonne erreichte mit 155 Stunden ihr Klimamittel (151 Stunden).

Saarland: Hier präsentierte sich der September als typischer Herbstmonat mit einem deutlichen Übergang von Spätsommer zu herbstlicher Kühle. Saarbrücken-Burbach meldete am 1. noch heiße 32,9 °C. In der zweiten Monatswoche übernahm mit einem Temperatursturz von rund 15 °C die Herbstluft das Zepter. Auch das Monatsende verlief herbstlich. Im Schnitt erreichte die Septemberwitterung 15,3 °C(13,7 °C), in der teils starke Niederschlagsereignisse eine weitestgehend regenfreie Monatsmitte flankierten. Dennoch fiel mit 137 l/m² nahezu doppelt so viel Regen wie sonst im September üblich (70 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte 155 Stunden (158 Stunden) – im Ländervergleich aber der zweitniedrigste Wert.

Sachsen: Im September 2024 war Sachsen teilweise extremen Witterungsphasen ausgesetzt. In der ersten Monatsdekade wurden noch bis zu sieben heiße Tage mit Temperaturen über 30 °C gezählt. Am 4. meldete Leipzig mit 34,9 °C. einen neuen Septemberrekord für Sachsen. Doch zur Monatsmitte setzte ein markanter Wetterwechsel ein, ausgelöst durch das Unwettertief ANETT über Mittel- und Osteuropa. Intensive Niederschläge und die deutlich sinkenden Temperaturen gaben einen ersten Vorgeschmack auf den Herbst. Im Erzgebirge fielen in den vergangenen 30 Tagen teilweise bis zu 200 l/m². Mit außergewöhnlich hohen 130 l/m² war der Flächenniederschlag mehr als doppelt so hoch wie das langjährige Mittel von 55 l/m², was den September 2024 in die Top Ten der niederschlagsreichsten seit 1881 hob. Das Temperaturmittel erreichte warme 15,6 °C (13,4 °C). Die Sonnenscheindauer summierte sich auf 190 Stunden (148 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Auch Sachsen-Anhalt erlebte im September 2024 zunächst eine sehr sommerliche Phase zu Monatsbeginn. An bis zu sieben Tagen wurden Höchstwerte über 30°C gemessen. Das Maximum verzeichnete Drewitz im Jerichower Land am 4. mit 34,6 °C – ein neuer Septemberrekord für Sachsen-Anhalt. In der zweiten Monatsdekade setzte jedoch ein abrupter Übergang vom Sommer in den Herbst ein. Am 13. wurden verbreitet nur noch Höchstwerte um 15 °C erreicht. Folglich stiegen die Temperaturen wieder auf ein sommerliches Niveau, bevor sich der September endgültig herbstlich verabschiedete. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 war der erste meteorologische Herbstmonat mit 16,3 °C deutlich wärmer als das Mittel von 13,7 °C. Positiv wirkte sich auch die Niederschlagsbilanz nach dem trockenen August aus: Mit rund 80 l/m² fiel fast das Doppelte an Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Mittel (42 l/m²). Die Sonne schien nahezu 210 Stunden (144 Stunden).

Schleswig-Holstein: Im nördlichsten Bundesland war der September 2024 von sommerlicher Wärme mit Spitzen über 30 °C am 5., zeitweise kräftigen Niederschlägen und stürmischen Winden geprägt. Kühle Phasen in der zweiten Monatsdekade und zum Septemberfinale ließen den Herbst frühzeitig einziehen. Im Schnitt erreichte die Temperatur 15,6 °C (13,2 °C). Das Niederschlagsvolumen stieg auf 97 l/m² (75 l/m²). In der Westhälfte prasselten verbreitet über 100 l/m² nieder. Auch die Sonne überholte mit 200 Stunden ihr Klimaziel von 143 Stunden.

Thüringen: Der erste meteorologische Herbstmonat 2024 begann in Thüringen mit bis zu sieben Hitzetagen von mindestens 30 °C. Am 4. wurde eine ungewöhnliche Höchsttemperatur von 34,6°C in Tegkwitz, im Altenburger Land, gemessen. Mit der zweiten Monatsdekade brachte das Unwettertief ANETT über Osteuropa einen plötzlichen Wetterumschwung: Auf seiner Westseite rissen die nördlichen Winde die Temperaturen buchstäblich in den Herbst. Zeitweise lagen die Höchstwerte unter 15 °C. Zudem setzten vermehrte Niederschläge ein. Auch das Monatsfinale hatte einen herbstlichen Charakter. In der Bilanz standen für den September 2024 warme 15,2 °C (12,8 °C) und sehr nasse 93 l/m² (51 l/m²). Der Thüringer Wald verzeichnete sogar Monatsmengen von über 150 l/m². Die Sonne zeigte sich mit 175 Stunden (143 Stunden) dennoch großzügig.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Der heißeste Sommer ever

Der Sommer in Europa reißt die +1,5°C- Marke

Die Sommermonate Juni, Juli und August 2024 haben im globalen Durchschnitt nach Auskunft des EU- Klimadienstes Copernicus alle bisherigen Rekorde gebrochen: 0,63 Grad Celsius über den vergleichbaren Werten der Rekordwerte 1991 – 2020.

In Europa riss der Sommer 2024 die +1,5°C- Zielmarke: europäisches Festland +1,54°C und der zweitwärmste August seit der Aufzeichnungen.

Typisch, so die Wissenschaftler des EU Klimadienstes Copernicus, sind die großen Hitzeperioden mit den begleitenden, temperaturbezogenen Extremwetterperioden. Diese unvermeidbaren Wetterextreme mit Starkregen, Tornados, heftigen Gewittern werden und sind schon unsere ständigen Begleiter, auf die wir uns nur noch so gut als möglich vorbereiten müssen.

Die immer rasanter steigenden Höchstwerte machen wahrscheinlich, dass das gesamte Jahr 2024 das wärmste seit der Aufzeichnungen werden könnte.

Der EU- Klimadienst Copernicus, so ihre stellvertretende Direktorin Burgess, ruft alle Menschen dazu auf, zur Senkung der Treibhausgasemissionen beizutragen. Nur so können Dürren und die hitzetypischen Wetterextreme mit verheerenden, teils lebensbedrohenden Folgen für uns Menschen begrenzt werden. Verhindern können wir sie nicht mehr. Prävention ist die einzige Möglichkeit die Schäden durch den Klimawandel so gering als möglich zu halten.

Quelle:

www.copernicus.eu

https://climate.copernicus.eu/copernicus-summer-2024-hottest-record-globally-and-europe

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im August 2024

August 2024 rangiert unter den fünf wärmsten seit 1881

Der letzte meteorologische Sommermonat präsentierte sich mit feuchtwarmer Luft und gelegentlichen Hitzespitzen, die teilweise durch Regenfluten gedämpft wurden. Dennoch gab es auch Regionen, die von Niederschlägen weitgehend verschont blieben. Insgesamt war der August außerordentlich warm, vergleichsweise trocken und von einer üppigen Sonnenscheindauer geprägt. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Feuchte Luft und Hitzepeaks führten zu einer außergewöhnlich warmen Augustwitterung
Das Temperaturmittel lag im August 2024 mit 20,0 Grad Celsius (°C) 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,5 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (18,0 °C) betrug die Abweichung 2,0 Grad. Diese ermittelte Wärme ist hauptsächlich auf feuchte und als schwül empfundene Luftmassen in den ersten beiden Augustdekaden zurückzuführen. Sie dämpften die nächtliche Ausstrahlung und hielten die Mitteltemperatur auf hohem Niveau. Zusätzlich trugen markante Hitzepeaks am 13., 24. und 29. dazu bei. Am 13. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die bundesweit höchste Temperatur im August 2024 festgehalten. Die meisten heißen Tage wurden in warmen Becken und Tälern, wie dem Oberrheingraben, Mainfranken und in den Niederungen Ostthüringens registriert. Die tiefste Augusttemperatur meldete die Station Oberharz am Brocken-Stiege mit 4,1 °C am 26. August.

Nordosten mit Niederschlagsarmut – sonst lokal sintflutartige Regenmengen
Im August fielen mit rund 61 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 80 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls fast 80 Prozent des Solls (78 l/m²). Am nassesten zeigte sich der August mit über 200 l/m² im Berchtesgadener Land, im Chiemgau und lokal auch in Nordhessen. Dort verzeichnete Trendelburg am 1. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Auch andere Regionen, wie Nordthüringen, Südostsachsen und der Nordwesten von Baden-Württemberg meldeten Wolkenbrüche, die das monatliche Niederschlagsmittel weit überschritten und teils massive Flutschäden verursachten. Sehr trocken blieb es dagegen mit Monatsmengen von teils < 10 l/m² in der Magdeburger Börde und in Teilen Westbrandenburgs.

Die Sonne zeigte sich im August besonders spendabel
Mit 262 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (212 Stunden) betrug die positive Abweichung fast 25 Prozent. Der Nordosten und Südwesten waren mit gebietsweise über 300 Stunden die sonnigsten Regionen. An den Alpen und im äußersten Nordwesten zeigte sich die Sonne um 220 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im August 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels.)

Baden-Württemberg: Im Südwesten hat der August 2024 mit einem Mittel von 20,5 °C (16,4 °C) das thermische Erbe aller vorangegangenen Augustmonate herausgefordert und sich nach letzten Berechnungen den zweiten Platz der wärmsten Augustmonate gesichert. Am Oberrhein wurden bis zu 15 heiße Tage mit mindestens 30 °C gezählt. Die höchste Bundeslandtemperatur verkündete Waghäusel-Kirrlach am 13. mit 36,3 °C. Am selbigen Abend beendeten heftige Unwetter diesen Hitzetag. Die Gemeinden Bretten, Bruchsal und Gondelsheim wurden dabei von extremen Starkregenfällen getroffen. Die Mengen von rund 90 l/m² innerhalb von gut 4 Stunden und die ausgelöste Flut hinterließen Schäden in Millionenhöhe (Medienbericht). Während es regional sintflutartig regnete, blieb es in der Fläche mit rund 56 l/m² (94 l/m²) deutlich zu trocken. Besonders im nördlichen Schwarzwald und der Hohenloher Ebene wurden weniger als 30 l/m² gemessen. Äußerst spendabel zeigte sich hingegen die Augustsonne mit rund 275 Stunden (206 Stunden).

Bayern: Im Freistaat wird sich der August mit einem voraussichtlichen Mittelwert von 20,2 °C (16,0 °C) in die Riege der drei wärmsten einreihen. Auf den Spitzenplätzen befinden sich weiterhin 2003 mit 21,2 °C und 2015 mit 20,2 °C. Im Fränkischen Seenland und in Mainfranken wurde bei 14 heißen Tagen am meisten geschwitzt, Kitzingen meldete dabei am 13. die bayernweit höchste Temperatur von 36,1 °C. Selbst auf den Alpengipfeln führte die Augustwärme zu einer extremen Anomalie. Auf der Zugspitze war es 5 Grad zu warm. Die Niederschlagsanalyse zeigt ein deutliches Südost-Nordwest-Gefälle. Während in Unter- und Oberfranken gebietsweise ein Augustniederschlag von weniger als 25 l/m² gemessen wurde, fielen im Berchtesgadener Land und im Chiemgau teilweise über 200 l/m². In der Fläche wurde am Ende das Klimaziel von 101 l/m² mit 85 l/m² verfehlt. Dennoch sicherte sich Bayern den Titel „nassestes Bundesland“. Die Sonne schien üppig und präsentierte sich 260 Stunden (202 Stunden).

Berlin: In der Hauptstadt zeigte sich der letzte meteorologische Sommermonat August meist trocken und mit einem Mittel von 21,1 °C (17,8°C) sehr warm. Damit meldete Berlin den im Ländervergleich höchsten Wert. Hitzespitzen erreichten bis zu 35 °C, wie an der Station Berlin Tempelhof mit 34,7 °C am 29. Unterbrochen wurde die überwiegend stabile Witterung vor allem am 3. und 17. von Starkregengewittern. Insgesamt blieb es aber mit 32 l/m² (59 l/m²) in der Spree-Metropole erheblich zu trocken. Dafür setzte der August mit einer Sonnenscheindauer von rund 290 Stunden (214 Stunden Stunden) einen Glanzpunkt, was die Hauptstadt neben dem Saarland zur sonnigsten Region werden ließ.

Brandenburg: Brandenburg erlebte einen sehr warmen Augustmonat. Die Durchschnittstemperatur lag mit 20,6 °C deutlich über dem vieljährigen Mittel (17,4 °C). Im Süden gab es 12 heiße Tage und am 29. brachte der finale Hitzeschub lokale Höchstwerte von über 35 °C, wie in Cottbus mit 35,5 °C. Erstaunlich zurückhaltend war der letzte meteorologische Sommermonat mit gerade nur 30 l/m²(59 l/m²) beim Niederschlag. In den westlichen Regionen blieb es mit Mengen von örtlich unter 10 l/m² sogar extrem trocken. Die Waldbrandgefahr war demnach zeit- und gebietsweise sehr hoch. Deutlich über dem Klimawert befand sich die Sonnenscheindauer mit 280 Stunden (213 Stunden).

Bremen: Bremen durchlief mit 19,4 °C (16,7 °C) einen warmen Augustmonat mit einer Temperaturspitze von 33 °C am 13., die anschließend durch Unwetter um 10 °C deutlich reduziert wurde. In der letzten Augustdekade wurde es zeitweise sogar stürmisch, bevor sich die Hitze zum Monatsende noch einmal kurz aufbäumte. Die Niederschlagsmenge erreichte 47 l/m² (71 l/m²) und die Sonnenscheindauer gut 240 Stunden (193 Stunden).

Hamburg: Die Hansestadt zählte im 19,3 °C (16,8 °C) warmen August zwei Hitzespitzen. Am 13. und 29. erreichten die Maxima 32 °C. Am 7. setzte heftiger Starkregen Teile der Stadt unter Wasser. Betroffen war vor allem Hamburg-Billstedt. Das enorme Ausmaß des Unwetters wird durch die Anzahl von mehr als 900 Feuerwehreinsätzen deutlich. Der Augustniederschlag erreichte 70 l/m² (71 l/m²). Die Sonne ließ sich 230 Stunden (201 Stunden) blicken.

Hessen: Der mit 20,0 °C (16,4 °C) ungewöhnlich warme August startete am Abend des 1. in Nordhessen mit Wolkenbrüchen, die in etwa 8 Stunden der Station Trendelburg eine historische Menge von 169,8 l/m² bescherten. Es war mehr als das Doppelte des hiesigen Monatsniederschlags und die bundesweit höchste Tagessumme im August 2024. Ob es sich um einen neuen Hessenrekord handelt, muss noch überprüft werden. Die ausgelöste Flut verwandelte jedoch den Trendelburger Ortsteil Gottsbüren in ein Trümmerfeld. Die Infrastruktur wurde völlig zerstört (Medienbericht). Und während im Norden Hessens Extremniederschlag fiel, wurden im Monat August in Teilen Mittelhessens Mengen von örtlich unter 25 l/m²beobachtet. Auch in der Landesfläche war die Niederschlagsbeute mit 51 l/m² (70 l/m²) defizitär. Ertragreich war allerdings die Sonnenscheindauer mit 275 Stunden (190 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten fiel im 19,2 °C (16,6 °C) warmen August 2024 mit gerade einmal 29 l/m² (59 l/m²) als niederschlagsärmstes Bundesland auf. Nur der südwestliche Teil sowie die Küstenregion, vor allem die Insel Rügen, meldete mit über 40 l/m² höhere Mengen. Dafür ergoss die Sonne ihr Licht mit rund 260 Stunden (217 Stunden) über das Land.

Niedersachsen: Einen wechselhaften und warmen Charakter hatte die Augustwitterung in Niedersachsen. Im Mittel stieg die Temperatur auf 19,3 °C (16,5 °C). Obwohl es im Nordwesten, dem Emsland und dem Weserbergland gebietsweise Monatsmengen von über 100 l/m² gab, blieb es in der Fläche mit 63 l/m² (70 l/m²) etwas zu trocken. Am 8. produzierten Regenschauer vor Borkum mehrere Wasserhosen. Eine erreichte den Strand und wirbelte Strandkörbe durch die Luft (weitere Details finden Sie hier). Der 24. ließ bereits den Hauch des Herbstes verspüren, als heftige Böen bis 127 km/h sowie eine für die Jahreszeit sehr frühe Sturmflut die Küste trafen. Die Augustsonne zeigte sich mit 240 Stunden (192 Stunden) überdurchschnittlich oft.

Nordrhein-Westfalen: In NRW war der August 2024 mit 19,7 °C deutlich wärmer als im Schnitt (16,6 °C). Die höchsten Temperaturen wurden am 13. registriert, im Münsterland erreichten diese über 36 °C. Ein weiterer Heißluftvorstoß wurde am 24. von schweren Gewittern aus der Region vertrieben. Dies erfolgte vor allem mittels Sturmböen. In Attendorn, im südlichen Sauerland, gab es sogar Hinweise auf einen möglichen Tornado. Mehrere Gebäude wurden beschädigt. Der wechselhafte August beschwerte NRW einen Flächenniederschlag von rund 79 l/m² (73 l/m²), es gehört damit zu den nassesten Bundesländern. Auch die Sonnenscheindauer lag mit 240 Stunden über dem Schnitt (183 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz konnte im August 2024 mit einem Maximum von 36,5 °C die bundesweite Höchstmarke aufstellen. Gemessen wurde diese am 13. in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Gestoppt wurden Hitzeschübe von zum Teil unwetterartigen Gewittern. Lauperath-Scheidchen in der Eifel wurde mehrfach erwischt und meldete bis zum Monatsende einen Stationsniederschlag von über 140 l/m². Dagegen standen Regionen am Mittelrhein mit Monatsmengen um 20 l/m². Im Flächenmittel fielen im 20,2 °C (16,6 °C) warmen August unterdurchschnittliche 41 l/m² (70 l/m²). 276 Stunden (193 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Saarland: Im kleinsten Flächenland legte der August 2024 einen sehr nassen Auftakt an den Tag. Nach heftigen Starkregengewitter am 2. folgten über 700 Unwettereinsätze. Anschließend nahmen Sonne und Wärme das Zepter in die Hand. Mit Höchstwerten bis zu 34,5 °C in Saarbrücken wurde der 13. der heißeste Tag des Monats. Der letzte meteorologische Sommermonat verabschiedete sich mit sehr warmen 20,3 °C (16,9 °C) und brachte rund 74 l/m² (73 l/m²) Niederschlag. Die Sonnenscheindauer summierte sich auf üppige 290 Stunden (202 Stunden). Mit Berlin war das Saarland die sonnigste Region.

Sachsen: Der August 2024 reiht sich nach vorläufigen Zahlen mit 20,2 °C (16,8 °C) zu den wärmsten ein. Die Spitzenplätze werden weiterhin von den Jahren 2015 mit 21,0 °C, 2018 mit 20,7 °C sowie 2003 mit 20,3 °C belegt. In der letzten Monatsdekade sorgten kühle Nächte mit teilweise einstelligen Tiefstwerten für Erfrischung, bevor der August mit einem örtlich fast 35 °C heißen Finale endete. Mit einem Flächenniederschlag von 80 l/m² (77 l/m²) zählte Sachsen zu den nassen Regionen Deutschlands. Am 18. brachte extrem heftiger Starkregen von Dresden bis zum Osterzgebirge eine Tagessumme von über 100 l/m². Die höchsten Niederschlagsraten wurden aber nachmittags mit Spitzenwerten von 40 bis 50 l/m²in einer Stunde beobachtet. Die Sonne präsentierte sich sehr oft, wie das Augustergebnis von 275 Stunden (199 Stunden) zeigt.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt hob der August 2024 das Temperaturniveau auf 20,5 °C (17,2 °C) und erklomm damit die Ränge der zehn wärmsten. Bis zu 25 Sommertage (mindestens 25 °C) wurden gezählt. Am 13. und 29. stiegen die Höchstwerte auf örtlich über 35 °C. Fast 30 Grad kühler wurde es am Morgen des 26. mit 4,1 °C in Oberharz am Brocken-Stiege. Es war der bundesweit niedrigste Wert im August 2024. Niedrige Werte zeigte auch die Niederschlagsausbeute. Mit 38 l/m² (59 l/m²) fiel nur etwas mehr als die Hälfte des Solls. In der Magdeburger Börde war es mit teils unter 10 l/m² extrem trocken. Über das Klimaziel hinaus schoss die Sonnenscheindauer mit 270 Stunden (198 Stunden).

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden zeigte die Augustwitterung größere Temperatursprünge und Wetterwechsel. So kletterten beispielsweise die Höchstwerte am 13. und 29. gebietsweise auf über 30 °C, während selbige am 21. um die 20 °C verharrten. Gleichzeitig gab es zwischen sehr sonnigen Tagen auch immer wieder Niederschläge. Ergänzt wurde diese Wankelmütigkeit am 23. und 24. von schweren Sturmböen an den Küsten. Am Ende stand ein Temperaturmittel von 18,3 °C (16,2 °C), eine Niederschlagsmenge von 54 l/m² (73 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von 230 Stunden (210 Stunden) in der Bilanz. Schleswig-Holstein war das vergleichsweise kühlste und sonnenscheinärmste Bundesland.

Thüringen: In Thüringen steuerte der August 2024 mit einer außergewöhnlich hohen Durchschnittstemperatur von 20,1 °C (16,0 °C) auf einen historischen Wert zu und könnte nach letzten Berechnungen als zweitwärmster August in die Annalen eingehen. Im Altenburger Land wurden bis zu 27 Sommertage gezählt und an 13 Tagen auch die 30°C-Marke überschritten. Den Höchstwert aber meldete Jena am 13. mit 35,4 °C. Mit 58 l/m² (69 l/m²) bleib der Flächenniederschlag unter dem Schnitt, wenngleich es einzelne bemerkenswerte Starkregenereignisse gab. So auch an der Station Nordhausen, im südlichen Harzvorland, wo in der Nacht zum 2. in weniger als 12 Stunden über 100 l/m² fielen. Das entsprach in etwa dem 1,5-fachen des Niederschlagsvolumens eines Monats für diese Region. Die Sonnenscheindauer übertraf mit 275 Stunden den klimatisch üblichen Wert (192 Stunden) deutlich.

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Sommer 2024

Der 28. warme Sommer in Folge mit ungewöhnlich hoher Augusttemperatur

Der Sommer 2024 war in Deutschland deutlich zu warm und zeigte sich als ein Wechselspiel von anfänglicher Kühle und finaler Hitze, wobei der August mit einer ungewöhnlich hohen Temperaturabweichung endete. Die intensivste Sommerwärme erlebten der Süden und Osten. Und während lokale Extremniederschläge beobachtet wurden, die in manchen Gebieten die Regenmengen des gesamten Sommers übertrafen, blieb die Sonnenscheindauer weitgehend im erwarteten Rahmen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Sommer mit viel Wärme im Süden und Osten sowie Stippvisiten an den Küsten
Das Temperaturmittel lag im Sommer 2024 mit 18,5 Grad Celsius (°C) um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,3 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (17,6 °C) betrug die Abweichung 0,9 Grad. Nach der Schafskältemit dem bundesweiten Temperaturminimum im Sommer am 12.6. in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb von 1,4 °C, startete der Sommer im Juliverlauf durch und erreichte im August seinen Höhepunkt. Am 13.8. wurde vom DWD in Bad Neuahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz mit 36,5 °C die bundesweit höchste Sommertemperatur gemessen. In den Tieflagen und Flusstälern Süddeutschlands und Sachsens wurden die meisten Sommer- (> 60) und heißen Tage (bis 26) gezählt. Hervorzuheben sind vor allem Waghäusel-Kirrlach, nahe Karlsruhe und Dresden. Dagegen wurde auf Helgoland kein einziger Sommertag registriert und auch sonst schaute der Sommer an den Küsten nur kurzzeitig vorbei.

Ausgeglichener Niederschlag mit lokalen Extremen: Wasserarmut und Starkregen
Der Sommerniederschlag lag mit rund 240 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nahezu auf dem Niveau der Referenzperioden 1961 bis 1990 (239 l/m²) und 1991 bis 2020 (241 l/m²). Doch diese Mittelwerte verbergen extreme regionale Unterschiede: Während in den Alpengebieten über 600 l/m² gemessen wurden, blieben vor allem Teile des Nordostens mit weniger als 150 l/m² sehr trocken. Was in den niederschlagsarmen Gebieten in drei Monaten fiel, registrierten einzelne Orte in wenigen Stunden: Am 1.8. meldete das nordhessische Trendelburg 169,8 l/m², während es am selben Tag in Nordhausen, Thüringen, 114,9 l/m² regnete. Raubling-Pfraundorf in Oberbayern verzeichnete am 3.6. extreme 137 l/m², und im sächsischen Dippoldiswalde-Reinberg wurden am 18.8. 106,7 l/m² gemessen.

Ein Plus von 15 Prozent beim Sommersonnenschein
Mit 712 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Sommer ihr Soll von 614 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (654 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 9 Prozent. Über 800 Stunden Sonnenschein gab es in Teilen Sachsens und Südbrandenburg, während unmittelbar an den Alpen weniger als 600 Stunden erreicht wurden.

Das Wetter in den Bundesländern im Sommer 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Die Sommermonate waren im Südwesten wechselhaft und mit 19,1 °C (16,2 °C) deutlich wärmer als im Mittel. Vor allem der August zeigte mit 4 Grad eine außergewöhnliche positive Abweichung. Während der Schafskälte wurde auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten am 12.6. mit 1,4 °C der bundesweit tiefste Sommerwert gemessen. Teilweise führten Extremniederschläge zu Hochwasser und Überflutungen. Herausragend waren dabei die Fluten Anfang Juni im Allgäu und jene am 13.8. in den Gemeinden Bretten, Bruchsal und Gondelsheim. Das Allgäu war mit Mengen von über 400 l/m² die niederschlagsreichste Region im Ländle. Mit 262 l/m² (292 l/m²) blieb der baden-württembergische Flächenniederschlag in den letzten drei Monaten unter dem Schnitt. Die Sonne schien mit 720 Stunden (636 Stunden) reichlich.

Bayern: Der vergangene Sommer war in Bayern unbeständig und am Ende mit 18,9 °C (15,8 °C) einer der Wärmsten seit 1881. Der Sommerauftakt brachte der Donau sowie ihren südlichen Zuflüssen ein großes Hochwasser. Anschließend gingen in den folgenden Wochen und Monaten in teils schwül-heißer Luft immer wieder unwetterartige Gewitter nieder. Die meisten Niederschläge konzentrierten sich auf die Alpen. Dort prasselten gebietsweise über 600 l/m² nieder. Im vergleichsweise nassesten Bundesland aber blieb der Sommerniederschlag mit 303 l/m² (314 l/m²) leicht unter dem Schnitt. Die Sonne schein rund 710 Stunden (623 Stunden).

Berlin: In „Spreeathen“ zeigte der Sommer mit 19,7 °C (17,8 °C) einen warmen Verlauf. Im Ländervergleich war das der höchste Wert in den vergangenen drei Monaten. Niederschläge blieben vor allem im Juni und August eine Rarität. Dennoch lag die Ausbeute bei 185 l/m² (182 l/m²). Die Sonne schien gut 780 Stunden (664 Stunden), was Berlin den Titel „sonnigstes Bundesland“ sicherte.

Brandenburg: Hier hatte der Sommer eine Mitteltemperatur von 19,2 °C (17,3 °C) zu bieten. Damit war die Region das zweitwärmste Bundesland. Trockene Phasen im Juni und August wurden durch übermäßige Niederschläge im Juli ausgeglichen. So stand final eine Menge von 188 l/m² (177 l/m²) in der Bilanz. Die Sonnenscheindauer erzielte mit 773 Stunden (662 Stunden) ebenfalls ein Plus.

Bremen: Nachdem Anfangshürden überwunden wurden, setzte sich in Bremen eine typisch wechselhafte, aber warme Sommerwitterung durch. So erreichte die Mitteltemperatur 18,0 °C (16,6 °C) und die Niederschlagsmenge 245 l/m² (219 l/m²). Die Sonne ließ sich 675 Stunden (589 Stunden) blicken.

Hamburg: In der Hafenmetropole war der Sommer mit 18,1 °C wärmer als im Mittel (16,5 °C). Es fielen insgesamt rund 260 l/m² (218 l/m²). Dazwischen schien die Sonne 680 Stunden (618 Stunden)

Hessen: In Hessen herrschte in den letzten drei Monaten eine oftmals instabile Witterung mit zahlreichen Schauern und Gewittern vor. Am heftigsten traf es am Abend des 1.8. Nordhessen mit Wolkenbrüchen, die in etwa 8 Stunden der Station Trendelburg eine Rekordmenge von 169,8 l/m² bescherten. In der Landesfläche fielen bis zum Saisonfinale 215 l/m² (222 l/m²). Die Durchschnittstemperatur erreichte warme 18,4 °C (16,2 °C) und die Sonnenscheindauer fast 725 Stunden (586 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten Deutschlands erreichte die Sommertemperatur 18,0 °C (16,3 °C) und der Flächenniederschlag 180 l/m² (187 l/m²). Zum Sommerfinale, am 29.8., wurde in Anklam mit 34,5 °C der Höchstwert erreicht. Rund 735 Stunden (676 Stunden) präsentierte sich die Sonne.

Niedersachsen: Nach ersten Anlaufschwierigkeiten zeigte sich der Sommer mit im Mittel 17,9 °C (16,2 °C) von seiner wärmeren, aber weiterhin auch wechselhaften Seite. Turbulent ging es am 18.6. zu. Während einer Schwergewitterlage entstanden in Niedersachsen mehrere, aber eher schwache Tornados. Am 8.8. produzierten Regenschauer vor Borkum mehrere Wasserhosen und am 24.8. wurde es an der Küste herbstlich mit Böen bis 127 km/h. Der Flächenniederschlag lag mit 253 l/m²(219 l/m²) über dem Schnitt, was der Sonnenscheindauer aber keinen Abbruch tat. Denn es wurden 675 Stunden (583 Stunden) in den letzten drei Monaten erreicht.

Nordrhein-Westfalen: Nachdem die Schafskälte zu Beginn der zweiten Junidekade ein Durchstarten des Sommers zunächst ausbremste, konnte sich die warme Jahreszeit am Ende dann doch mit einem Mittelwert von 18,0 °C (16,3 °C) behaupten. Die Witterung war auch geprägt von wiederkehrenden, teils gewittrigen Niederschlägen. Bis zum Sommerfinale wurden in der Fläche 257 l/m² (240 l/m²) gemessen und 650 Sonnenstunden (554 Stunden) gezählt.

Rheinland-Pfalz: Nach einem holprigen Start kam der Sommer ab Juli auf Hochtouren. Am 13.8. verkündete Bad Neuahr-Ahrweiler mit einem Maximum von 36,5 °C sogar die bundesweit höchste Temperatur der vergangenen drei Monate. Die Sommermitteltemperatur erreichte 18,4 °C (16,3 °C). Mäßig war der Niederschlag mit185 l/m² (218 l/m²) – der vorletzte Platz im Länderranking. Dafür kam die Sonnenscheindauer in Schwung und erzielte bis Sommerende 710 Stunden (595 Stunden).

Saarland: Das Saarland erlebte 2024 eine launische Sommerwitterung, die eine Mitteltemperatur von warmen 18,7 °C (16,7 °C) und 246 l/m² (226 l/m²) mit sich brachte. In zeitweise feucht-warmer Luft tobten gebietsweise heftige Gewitter. Am 2.8 folgten nach Starkregenfällen landesweit über 700 Unwettereinsätze. Satte 735 Stunden (631 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Sachsen: Sachsen zählte im vergangenen Sommer zu den Hotspots bei den Temperaturen. In und um Dresden sowie in der Oberlausitz stiegen die Höchstwerte an bis zu 26 Tagen auf mindestens 30,0 °C. Klitzschen bei Torgau erlebte am 29.8. mit 34,7 °C die Maximaltemperatur. Im Mittel betrug die Temperatur 18,9 °C (16,5 °C). Positiv war auch die Sonnenscheinausbeute mit 755 Stunden (609 Stunden). Obwohl sich der Niederschlag mit insgesamt 213 l/m² (222 l/m²) etwas zurückhaltender zeigte, brachte am 18.8. extrem heftiger Starkregen von Dresden bis zum Osterzgebirge über 100 l/m².

Sachsen-Anhalt: Trotz Schafskälte und einem Temperatursturz Anfang Juli war der Sommer zum Ende hin deutlich zu warm. Das Temperaturmittel erreichte 18,9 °C(16,9 °C). In den nördlichen Regionen wurden am 29.8. mit über 35 °C die Höchsttemperaturen erreicht. Während Juni und Juli noch hohe Niederschlagsmengen brachten, blieb es im August viel zu trocken. Dennoch lag die Sommerausbeute mit 177 l/m² (174 l/m²) im Rahmen. Im Ländervergleich war es der niedrigste Wert. Die Sonne schien 740 Stunden (610 Stunden).

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein, dem vergleichsweise kühlsten Bundesland, verabschiedete sich der Sommer 2024 mit 17,1 °C (15,8 °C). Der holprige Start mit kühlen Tagen wurde im Juli von einer warmen Witterung abgelöst. Es reichte aber in den letzten drei Monate landesweit für keine Handvoll heißer Tage. Die höchste Temperatur meldete Quickborn am 27.6. mit 32,5 °C. An den im Mittel 53 Niederschlagstagen fielen im Sommerverlauf 225 l/m² (222 l/m²). Ausreichend Sonne gab es mit 670 Stunden (645 Stunden) dennoch, wenngleich es die niedrigste Sonnenscheinausbeute im Länderranking war.

Thüringen: Der mit 18,4 °C (15,8 °C) ausgestatte Sommer gipfelte in einer ausgewöhnlich warmen Augustwitterung. Die Höchsttemperatur wurde dabei am 13.8. in Jena mit 35,4 °C festgehalten. Teilweise zogen heftige Gewitter über das Land. Beispielsweise traf eine Superzelle am 18.6. Südthüringen mit golfballgroßen Hagelkörnern. Aber auch Extremniederschlag war mit von der Partie, so wie an der Station Nordhausen, im südlichen Harzvorland, wo in der Nacht zu 2.8. in weniger als 12 Stunden über 100 l/m² fielen. Bis zum Sommerfinale kamen in der Fläche 210 l/m² (210 l/m²) zusammen. Die Sonne schien 735 Stunden (592 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst

Fotos: privat

Strategien zum Klimawandel: Grünland klimaresilient machen und so den Ertrag erhalten

Mittlerweile sollte es sich bis in den letzten Pferdestall herumgesprochen haben: Der Klimawandel ist da und es ist höchste Eisenbahn, die Futterproduktion mit geeigneten Massnahmen klimaresilient aufzustellen.

Um sich erfolgreich an das gewandelte Klima anpassen zu können, bedarf es zunächst einer Analyse seriöser, wissenschaftlich abgesicherter Beobachtungen. Auf folgende Entwicklungen müssen sich vorausschauende Pferdehalter*innen einstellen:

  • Milde, wenig frostige Winter
  • Hohe Niederschlagsmengen im Winter, wenn Schnee, dann viel und nass
  • Deutlich erhöhte Jahresniederschlagsmengen
  • Früherer Vegetationsbeginn, längere Vegetationsperiode bis in den Spätherbst
  • Heiße Sommer mit Unwetterpotential wie z.B. Starkregen, Hagel, Sturm, Gewitter.

Besonders durch die deutliche Erwärmung der Meere auf der gesamten Erdkugel, aber auch in Nord- und Ostsee, kann die wärmere Meeresluft deutlich mehr Wasser aufnehmen. Prallt diese feuchte, wassergesättigte Luft auf Festland, steigt sie in die Höhe und kühlt durch die in der Höhe abnehmende Temperatur ab. Damit verliert die ehemals warme Luft einen erheblichen Teil seiner Wasserspeicherkapazität. Es regnet teils unwetterartig. Und das meist länger als früher, weil die Geschwindigkeit des Jetstreams für das sog. Standwetter sorgt. Um es klar zu sagen: Im Winter bleibt es immer öfter frost- und schneefrei mit der Wahrscheinlichkeit langanhaltendem und sehr ergiebigen Regen. Verstärkt wird die Situation noch durch die höheren Amplituden des langsamer strömenden Jetstream, der selbst im Winter noch recht heisse, trockene Wüstenluft aus Afrika über das Mittelmehr schickt. Diese trockene und warme Luft kann dann auf dem warmen Meer sehr viel Wasser aufnehmen und diese feuchtwarm gewordene Luft prallt dann auf die Alpen und regnet ab. Kurz gesagt: Feuchtigkeit ist der Energieträger in der Luft. Gleich ob die Luft von Süden über das Mittelmeer oder vom warmen Atlantik aus Westen kommt, die großen Regenmengen kommen entweder in den Alpen oder in Westdeutschland an und bringen massivste Regenmengen. Wärme und Feuchtigkeit in der Luft ist immer energiergeladen und somit ein erhöhtes Risiko für Wetterextreme.

Hintergrundwissen:

Heiße Luft und ca. 30°C Wassertemperatur, wie im Sommer in der Mittelmeerregion üblich, enthält max. 30g Wasser je m3 Luft. Prallt diese feuchte Luft auf Festland und steigt, wird sie in größerer Höhe kälter. So z.B. 0°C. Diese kalte Luft kann aber nur noch max. 5 g Wasser je m3 Luft halten. Die Folge: Aus der Luft fallen in diesem Beispiel 25g Wasser je m3. Bei 80%iger Luftfeuchte muss die maximale Wassermenge mal 0,8 gerechnet werden, also 24g Wasser je m3 bzw. 4g Wasser je m3. Mehr Infos, die auch für das Stallklima wertvolle Infos bietet: hier .

Lufttemperaturmax. mögliche Wasserdampf-konzentration der Luft90% der maximal möglichen Wasserdampf-konzentration der Luft60% der maximal möglichen Wasserdampf-konzentration der Luft

°C
100%
rel. Luftfeuchte
(g/m3)
90%
rel. Luftfeuchte
(g/m3)
60%
rel. Luftfeuchte
(g/m3)
04,84,32,9
56,86,14,1
109,48,55,6
1512,811,57,7
2017,315,610,4
252320,713,8
3030,327,318,2
3539,535,623,7
40514630,6
*Zahlen nach einer Kommastelle gerundet **Je nach tatsächlich gemessener relativen Luftfeuchte und Temperatur wird der max. mögliche Wasserdampfgehalt mit dem Faktor 0,9 bei 90% rel. Luftfeuchte, 0,8 bei 80% rel. Luftfeuchte, 0,7 bei 70% rel. Luftfeuchte, usw. multipliziert.

Das Frühjahr beginnt meist schon ein- bis zwei Wochen eher als bisher gewohnt und in der Ausbildung gelernt. Auch die Vegetationsperiode verändert sich und sie wird deutlich länger. An sich eine gute Sache, denn die Pferde können eher und länger auf das Grünland und somit auch früher und länger das preiswerte Gras anstelle der teureren Futterkonserven fressen. Könnten, denn durch die starken Regenmengen ist das Gras zwar genügend gewachsen, aber das Grünland sehr oft nicht trittfest genug.

Da die Sommer immer höhere Temperaturen bereithalten, kann, je nach Lage, das Graswachstum im Hochsommer so reduziert sein, dass die Grünlandfläche des Betriebes nicht mehr ausreicht, um genügend Flächen zum Umweiden zur Verfügung stellen zu können, bzw. ein zweiter Schnitt in den Sommermonaten ausfallen muss. Diese Sommerfutterlücke kann nicht komplett durch die verlängerte Vegetationsperiode im Herbst aufgefangen werden, weil die deutlich verringerte Tageslichtlänge im Spätsommer/ Herbst nur noch für einen geringeren Grünlandertrag verantwortlich ist.

Um im Sommer einen maximal möglichen Grünlandertrag so gut als möglich in den Zeiten des Klimawandels zu erhalten, ist die Artenvielfalt von Gräsern und Kräutern auf Dauergrünlandflächen zu erhöhen. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass mit jeder neuen Art im Dauergrünland der Ertrag signifikant steigt. In Schleswig- Holstein, so berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, steigerte sich je Hinzugabe einer Art in der Aussaatmischung der Grünlandertrag in den Sommermonaten zwischen 18 und 27 dt Trockenmasse/Hektar. Diese Faustformel, Mehr Arten bedeutet mehr Ertrag, gilt allerdings nur, wenn die zusätzlichen Arten Tiefwurzler, wie z.B. Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras, Wiesenrispe, Wioesenschweidel, Rohrschwingel, Rotschwingel, sind. Artenreiche, tiefwurzelnde Reparatursaatmischungen können die Sommerdepression des Dauergrünlandes deutlich mindern. Viele Landwirtschaftskammern bzw. Landwirtschaftsämter in Deutschland bieten für genau diesen Zweck geprüfte und an die Region angepasste Saatmischungen an.

Durch die häufiger auftretenden Extremwetterereignisse wird die Befahrbarkeit der Grünlandflächen auf vielen Standorten immer problematischer. Das gilt hinsichtlich der Schäden durch Bodenverdichtungen als auch der Ernte durch Kontamination mit Erde. Auch in dieser Hinsicht sind Strategien zur Bodenschonung absolut notwendig.

To – do – Liste: Resilienz gegenüber dem Klimawandel:

  • Neue Kalkulation Pferdebestand/Grünlandfläche
  • Neue Berechnung Futtergewinnung/ Futterlagerung je Pferd
  • Erhalt, besser nochAusweitung der Dauergrünlandflächen
  • Planung Reparatursaat
  • Grünland- Saatgutmischungen anpassen
  • Suche nach artenreicherer, tiefwurzelnder Grünlandmischung
  • Indikator „Trittfestigkeit des Grünlandes“ erstellen
  • Mistlagerungsplatz wegen Gewässer- und Bodeneintrag neu bewerten
  • Jahresplanung Grünlandmanagement überarbeiten
  • Alte Bauernregeln und Erfahrungsberichte von älteren Kollegen stimmen nicht mehr
  • Deckungsbeitrag Pensionspreis überarbeiten
  • Notfallplan bei Extremwetterereignissen
  • Gewässergefahren neu bewerten
  • Risikoanalyse zu Extremwetterereignissen
  • Blitzschutz kontrollieren, blitzschlaggefährdete Weiden identifizieren
  • Bodenschonende Bewirtschaftung planen
  • Notfallplan erstellen bei Futtermittelausfall
  • Tragfähigkeit von Hallen besonders bei hohen, nassen Schneelasten neu bewerten
  • * Dieser Beitrag beschäftigt sich nicht mit wichtigen, weitergehenden Maßnahmen, wie Düngung, Kraftstoffeinsatz, Heizung, Energieverbrauch, Vermeidung von Einwegmaterial, Abfalllogistik, usw..

Diese Liste zeigt lediglich die mögliche Komplexität zum Erreichen der Klimaveränderungsresilienz. Auf keinen Fall erhebt diese Liste den Anspruch vollständig und für jeden Betrieb passend zu sein. Dafür sind Standorte, Böden, Nutzungen, usw. viel zu individuell.

Earth Overshoot Day:

Ab heute leben wir auf Pump!

Heute, am 01.08.2024, ist der sog. globale Erdüberlasungstag, international auch als Earth Overshoot Day bezeichnet. Mit diesem Tag wird jährlich derjenige bezeichnet, an dem weltweit die natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht sind. Ab heute verhält sich die Menschheit so, als ob wir mehrere Erden zur Verfügung haben.

Dabei geht es auf unserem Planeten nicht gerecht zu. Generell muss festgestellt werden, dass die Reichen weitaus rasanter, skrupelloser die Ressourcen unseres Planeten ausplündern, als die armen Länder auf der Welt. Wie so oft, die Armen trifft es am härtesten.

Weil das so ist, ist der individuelle Earth Overshoot Day in den einzelnen Ländern der Welt ausgesprochen differenziert zu betrachen. Während wir in Deutschland unseren Erdüberlastungstag in diesem Jahr bereits am 02.05.2024 hatten, ist beispielsweise die Lebens- und Wirtschaftsweise in Indonesien immerhin so nachhaltig, dass der indonesische Earth Overshoot Day in diesem Jahr erst am 24. November ist. Die Reichen drängeln sich bei der Ausbeutung der Ressourcen unseres gemeinsamen Planeten hemmungslos vor und wir in der sog. Ersten Welt sind es, die den tiefsten Fussabdruck auf unserem gemeinsamen Planeten hinterlassen.

In den wohlhabenden Ländern glauben viele Menschen, dass wir die Ressourcen von drei oder vier Kontinenten ausbeuten könnten. So jedenfalls verhalten wir uns, auch in Deutschland.

Hier einige ausgewählte Länder- Erdüberlasungstage:

LänderLänder Earth Overshoot DaySo, wie wir heute leben, bräuchten wir nicht nur eine Erde, sondern 
Qatar11.02.24… 12 Erden.
Luxembourg20.02.24… 9 Erden.
Arab Emirates04.03.24… 6 Erden.
USA14.03.24… 4,8 Erden.
Canada15.03.24… 4,8 Erden.
Belgien23.03.24… 4,2 Erden.
Niederlande01.04.24… 4 Erden.
Russland05.04.24… 3,8 Erden.
Australien05.04.24… 3,8 Erden.
Norwegen12.04.24… 3,5 Erden.
Schweden21.04.24… 3,2 Erden.
Deutschland02.05.24… 3 Erden.
Italien19.05.24… 2,6 Erden.
China01.06.24… 2,4 Erden.
Globale Welt01.08.24… 1,7 Erden.
Kolumbien05.10.24… 1.4 Erden.
Cuba14.10.24… 1,3 Erden.
Ghana10.11.24… 1,2 Erden.
Indonesien24.11.24… 1,1 Erden.
Marocco22.12.24… 1,1 Erden.
Guinea27.12.24… 1 Erde.
Kyrgysistan30.12.24… 1 Erde.
Quelle und komplette Liste

Und so ist die zeitliche Veränderung des globalen Erdüberlasungstages in den letzten 50 Jahren:

19702000201020202024
Ende Dezember01.11.21.08.22.08.01.08.

Um unseren Fußabdruck auf unserem Planeten zu verringern, ist in allen Bereichen und auf allen Ebenen eine deutliche Investition in Nachhaltigkeit nötig. Da haben wir unsere Hausarbeiten noch nicht gemacht.

Mehr Infos und Quellen findet Ihr hier

und

wertvoll auch die sehr guten Infos der Welthungerhilfe

Basics:

Die Daten des Earth Overshoot Day werden vom Global Footprint Network veröffentlicht. Die Basis der Berechnung des National Footprint and Biocapacity Accounts (NFBA) beruht auf offiziellen UN-Datensätzen

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Juli 2024

Beständiges Sommerwetter? Nicht im Juli – oftmals folgten Unwetter auf Hitzeperioden

Auch der Juli 2024 war eher wechselhaft, beständiges Sommerwetter wollte sich einfach nicht einstellen. Auf kurze Hitzewellen folgten rasch Schauer und teils kräftige Gewitter, die die sommerlichen Intermezzi mitunter jäh beendeten. Nicht selten kam es dabei zu unwetterartigem Starkregen, schwere Sturmböen und größerer Hagel waren ebenfalls immer wieder mit von der Partie. Schwerstarbeit für die Warnmeteorologen des DWD und die Hilfskräfte, wie Feuerwehr, Polizei oder THW stand somit auf der Tagesordnung. Schadensmeldungen und Berichte von vollgelaufenen Kellern sowie überfluteten Straßen waren in den Medien häufig zu finden. Entgegen dem allgemeinen Empfinden war der vergangene Juli wärmer als in den herangezogenen Vergleichsperioden. Dabei kam die Sonne etwas überdurchschnittlich oft zum Zuge. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Nach kühlem Start immer wieder auch kurze Hitzewellen
Das Temperaturmittel betrug im Juli 2024 18,9 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,0 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis1990 (16,9 °C). Ein leichter Überschuss von 0,6 Grad ergab sich im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (18,3 °C). Der Start in den Monat verlief recht kühl und wenig sommerlich. Erst am 5. wurde im Süden flächendeckend ein Sommertag registriert. Insgesamt zeigte sich ein deutliches Nordwest-Südost-Gefälle bei der Anzahl an Sommertagen. Während im Norden und Nordwesten maximal 2 bis 10 Sommertage zu Buche standen, waren es im Osten und Süden teils über 20. Oftmals folgten auf kurze Hitzewellen rasche Dämpfer. Den Spitzenwert hatte die Station Bad Muskau (Sachsen) inne, wo es am 10. für 34,8 °C reichte (Stand 29.7.). Zum Monatsende, nämlich am 30. rauschten die Temperaturen nachts nochmals ordentlich in den Keller und in Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) wurde mit 3,8 °C der bundesweite Tiefstwert registriert. Tropennächte (Tiefstwerte mindestens 20,0 °C) bildeten eher die Ausnahme und traten in geringer Zahl lediglich am Oberrhein, in Niederbayern und in Sachsen sowie im Großraum Berlin auf.

Oftmals Starkregenfälle und heftige Gewitter
Mit 88 Liter pro Quadratmeter (l/m²) war es etwa 14 Prozent (%) feuchter in Bezug auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²). Verglichen mit der feuchteren Periode 1991 bis 2020 (87 l/qm) fiel der Juli 2024 sehr durchschnittlich aus. Im zweiten Sommermonat des Jahres öffnete der Himmel häufig seine Schleusen. Nahezu deutschlandweit trocken blieb es am 18. und gegen Ende des Monats. Am häufigsten, nämlich an 15 bis 20 Tagen, regnete es im Nordwesten und Süden des Landes, während im Südwesten und Osten Regen nur an 5 bis 10 Tagen beobachtet wurde. Südlich der Donau kamen 150 bis 250 l/m² vom Himmel, wodurch dies die nasseste Region darstellte. Verhältnismäßig trocken war es mit 20 bis 40 l/m² in Nordsachsen, Teilen von Mecklenburg-Vorpommern und im Südwesten. Der Niederschlag ging dabei oftmals in Form von teils gewittrigem Starkregen nieder. So geschehen unter anderem am 21. an dem es mit fast 79 l/m² zur höchsten Tagessumme in Steinfurt-Burgsteinfurt (Nordrhein-Westfalen) kam.

Juli-Sonne machte ein paar Überstunden
237 Stunden schien die Sonne im Mittel im vergangenen Juli. Dies waren etwa 13 %mehr Sonnenstunden als im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 (211 Stunden). Zieht man die aktuellere Vergleichsperiode (1991-2020) heran, so fiel die Sonnenscheindauer nur noch leicht überdurchschnittlich aus (226 Stunden). Deutlich bevorzugt war die Südosthälfte, denn dort reichte es für 230 bis 260 Sonnenstunden. In der Nordwesthälfte standen dagegen 200 bis 230 Sonnenstunden zu Buche. Verantwortlich für diesen Unterschied war die großräumige Konstellation der Druckgebilde. Die Nordwesthälfte wurde wiederholt von Tiefdruckgebieten über Nordwesteuropa beeinflusst, während die Südosthälfte zeitweise von hohem Luftdruck über Südost- und Osteuropa profitieren konnte.

Das Wetter in den Bundesländern im Juli 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Mit einer Mitteltemperatur von 19,5 °C (17,1 °C) fiel der Juli in Baden-Württemberg deutlich wärmer aus als im Durchschnitt und der Wert bedeutete einen Spitzenplatz im Bundesländervergleich. Es wechselten sich kurze Hitzewellen mit weniger warmen Phasen ab. Insgesamt standen etwa 5 bis 7 heiße Tage mit Höchstwerten über 30 Grad auf dem Papier, wozu vor allem das Monatsende beitrug. Kräftige Schauer und Gewitter prägten zwar auch im Südwesten die Witterung, mit 84 l/m² (91 l/m²) war die Monatsmenge jedoch leicht unterdurchschnittlich. Der Niederschlagsschwerpunkt lag im Südosten und ganz im Westen. Circa 8 % mehr als normal schien die Sonne mit am Ende rund 248 Stunden (229 Stunden).

Bayern: Im südlichsten Bundesland wurde eine Mitteltemperatur von 19,3 °C (16,6 °C) registriert, gleichbedeutend mit einer positiven Abweichung von 2,7 Grad gegenüber dem Referenzwert. Oftmals waren die hohen Temperaturen mit viel Luftfeuchte verbunden, wodurch eine schwülwarme Witterung entstand. In dieser drückenden Luftmasse entluden sich immer wieder heftige Gewitter, wodurch bis zum Monatsende im Flächenmittel 101 l/m² (100 l/m²) in den Messbechern landeten. Dies war zwar absolut durchschnittlich, aber deutschlandweit reichte es für den zweitnassesten Platz im Länderranking. Den nötigen Input für die Bildung der Gewitter lieferte oftmals die kräftige Sonneneinstrahlung, die sich auf rund 240 Stunden (221 Stunden) summierte.

Berlin: Die Bundeshauptstadt vermeldete im Juli eine Mitteltemperatur von 19,9 °C(18,3 °C). Dies war gleichbedeutend mit dem Spitzenplatz im Bundesländervergleich. Die Sonne kam mit rund 256 Stunden (224 Stunden), überdurchschnittlich häufig zum Vorschein, was einen der vorderen Plätze im Ländervergleich bedeutete. Sie trug damit zum viel zu warmen Juli maßgeblich bei, wenngleich vor allem der Start in den zweiten Sommermonat mit Höchstwerten um oder ein wenig unter 20 °C wenig sommerlich ausfiel. Doch es war nicht nur viel wärmer und sonniger als im Mittel, sondern es fiel des Weiteren sehr viel Niederschlag, was 100 l/m² (53 l/m²) eindrücklich bewiesen. Mehrere trockene Tage gab es nur zum Ende der zweiten Dekade und am Monatsende.

Brandenburg: Einen Spitzenplatz hatte mit einer Mitteltemperatur von 19,5 °C (17,9 °C) Brandenburg inne. Noch etwas häufiger als in der Bundeshauptstadt schien hier die Sonne im Juli. An 258 Stunden (223 Stunden) lockte sie die Menschen in die Natur und die Freibäder. Im damit sonnigsten Bundesland wurde aber auch einiges an Niederschlag registriert. 93 l/m² (54 l/m²) und somit gut zwei Drittel mehr als im Vergleich zum vieljährigen Mittel wurden gemeldet. Verantwortlich für die hohe Niederschlagssumme waren gewittrige Starkregenfälle, die vor allem zu Beginn der zweiten Dekade und um den 27. über das Bundesland hinwegzogen.

Bremen: In Bremen lag das Julimittel der Lufttemperatur bei 18,5 °C (17,0 °C). Mit etwas über 70 l/m² (75 l/m²) fiel im Ländervergleich der zweitwenigste Niederschlag. Die Sonne kam an 233 Stunden (192 Stunden) zum Vorschein und dies war ein Fünftel mehr, als man laut dem vieljährigen Mittel erwartet hätte. Dieser Wert wurde erreicht, obwohl es kaum Tage gab, an dem die Sonne von früh bis spät schien.

Hamburg: In der Hansestadt Hamburg fiel der Juli ebenfalls wärmer aus als im Mittel, denn mit 18,5 °C wurde der vieljährige Mittelwert (17,0 °C) um 1,5 Grad überschritten. Kräftige Schauer und Gewitter traten wie in allen anderen Bundesländern auch hier auf. Das bekamen beispielsweise unter anderem die Besucher des Taylor-Swift-Konzertes am 23. zu spüren, als es in einigen Stadtteilen schüttete wie aus Eimern. Die Monatsmenge von 102 l/m² belegte den Überschuss an Wasser gegenüber dem Wert der Referenzperiode (77 l/m²) deutlich und brachte den ersten Platz im Länderranking ein. Die Sonne ließ sich jedoch ebenso nicht ‚lumpen‘ und setzte sich an 240 Stunden (201 Stunden) gegen die Wolken durch.

Hessen: Starkregen sorgte beispielsweise am 10. Juli für überschwemmte Straßen und vollgelaufene Keller in Hanau. Aber auch in anderen Regionen in der Landesmitte standen im vergangenen Monat immer wieder heftige Schauer und Gewitter auf der Agenda. Insgesamt summierten sich die Niederschläge landesweit auf 89 l/m² (73 l/m²). Die Sonne überschritt ihr Soll um etwa ein Siebtel und schien 233 Stunden (204 Stunden). Zwar wurde am 7. in Gilserberg-Moischeid mit 4,2 °Cder hessenweite Tiefstwert im Juli registriert, aber dennoch fiel der Monat am Ende mit 18,8 °C (16,9 °C) fast 2 Grad wärmer aus.

Mecklenburg-Vorpommern: Deutschlandweit am trockensten präsentierte sich im vergangenen Juli das nordöstlichste aller Bundesländer. Am Ende standen knapp 70 l/m² (66 l/m²) in den Büchern, wenngleich es vor allem am 10. kräftige Schauer und Gewitter gab und örtlich um 30 l/qm innerhalb einer Stunde vom Himmel kamen. Die Mitteltemperatur lag bei 18,2 °C (16,8 °C), gleichbedeutend mit einem der hinteren Plätze im Bundesländervergleich. Besonders kühl mit Maxima unter der 20-Grad-Marke zeigte sich der Monatsbeginn. Bevor am 6. die Höchstwerte in die Höhe schnellten und in der Fläche der einzige heiße Tag (>= 30 °C) registriert wurde. Die Sonnenscheindauer erreichte 243 Stunden (223 Stunden).

Niedersachsen: Niedersachsen war mit einem Temperaturmittel von 18,2 °C (16,8 °C) mit Mecklenburg-Vorpommern eines der kühlsten Bundesländer im diesjährigen Juli. Die Sonne traute sich nicht ganz so oft hinter den Wolken hervor wie in den meisten anderen Bundesländern. 228 Stunden (191 Stunden) waren zwar deutlich überdurchschnittlich gegenüber der Referenzperiode, aber im Länderranking bedeutete es den vorletzten Platz. Mit 95 l/m² (73 l/m²) war es zudem deutlich feuchter als im vieljährigen Mittel. Tage an denen landesweit kein Niederschlag in die Messtöpfe fiel, waren dabei zunächst rar gesät und traten erst zum Monatsende hin vermehrt auf.

Nordrhein-Westfalen: Zwar wurde mit fast 79 l/m² in Steinfurt-Burgsteinfurt am 21. der bundesweit höchste Tagesniederschlag gemessen, mit einem Monatsniederschlag von 89 l/m² (82 l/m²) im bevölkerungsreichsten Bundesland ordnete man sich aber nur im gesicherten Mittelfeld im Bundesländervergleich ein. Anders schaute es bei der Sonnenscheindauer aus, denn mit 211 (187 Stunden) Stunden hatte man hier die rote Laterne inne. Wärmer als in der Referenzperiode war es mit einer Mitteltemperatur von 18,4 °C. Allerdings fällt hier die Abweichung mit 1,5 Grad gegenüber dem Referenzwert (16,9 °C) nicht so deutlich aus wie in den meisten anderen Bundesländern.

Rheinland-Pfalz: Der zweite meteorologische Sommermonat konnte mit einer Mitteltemperatur von 18,9 °C (17,1 °C) aufwarten. Entlang des Oberrheins und in der Pfalz gab es dabei 20 bis 24 Sommertage, während sonst die Ausbeute in den tieferen Lagen bei 12 bis 18 Tagen lag. Mit einer Niederschlagssumme von 81 l/m²(72 l/m²) war es feuchter als im Vergleich zum vieljährigen Mittel. Die Sonne zeigte sich 230 Stunden (210 Stunden) am Firmament.

Saarland: Feuchtwarm präsentierte sich im vergangenen Juli das Saarland. 19,1 °Cbetrug die Lufttemperatur im Mittel. Somit wurde der vieljährige Mittelwert (17,5 °C) um 1,6 Grad überschritten. Dadurch, dass vom Atlantik und dem Mittelmeer immer wieder sehr feuchte Luftmassen herangeführt wurden, entwickelten sich oftmals kräftige Schauer und Gewitter. So auch geschehen am 15., als es im Landkreis Merzig-Wadern zu überfluteten Straßen und umgestürzten Bäumen kam. Am Ende landeten 98 l/m² (72 l/m²) Niederschlag in den Messbechern. 234 Sonnenstunden (226 Stunden) entsprachen in etwa dem Soll.

Sachsen: Bad Muskau lieferte mit 34,8 °C bundesweit den Höchstwert im vergangenen Juli (Stand 29. 7.). Eine Mitteltemperatur von 19,3 °C (17,2 °C) unterstrich, dass es in Sachsen deutlich wärmer war als im Durchschnitt. Einen gewissen Anteil hatten sicherlich die 6 bis 10 heißen Tage in Ostsachsen mit einer Höchsttemperatur von mindestens 30 °C. 71 l/m² (69 l/m²) entsprachen ziemlich genau dem Durchschnitt, wohingegen 251 Sonnenstunden (210 Stunden) das Soll um fast ein Fünftel überschritten. Zum Monatsende, nämlich am 30. rauschten die Temperaturen nachts nochmals ordentlich in den Keller und in Deutschneudorf-Brüderwiese wurde mit 3,8 °C der bundesweite Tiefstwert registriert.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt war es mit 19,2 °C (17,6 °C) Lufttemperatur deutlich wärmer als normal. Doch zu den hohen Temperaturen kamen zeitweise feuchte Luftmassen, sodass sich ein schwülwarmer Witterungscharakter einstellte. Teils kräftige Schauer und Gewitter ließen meist nicht lange auf sich warten. Am Monatsende stand somit eine Niederschlagssumme von 82 l/m² in den Büchern. Es fiel damit um über die Hälfte mehr an Niederschlag gegenüber dem Referenzwert (52 l/m²). Die Sonne überschritt ihr Soll ebenfalls deutlich, denn mit 242 Sonnenstunden (207 Stunden) lag die Ausbeute etwa 17 %über dem vieljährigen Mittel.

Schleswig-Holstein: Im nördlichsten aller Bundesländer lag die Mitteltemperatur im Juli bei 17,5 °C (16,3 °C). Damit war es mit Abstand das am wenigsten warme Bundesland, selbst wenn das Soll immer noch um 1,2 Grad überschritten wurde. Etwas überdurchschnittlich fiel mit 87 l/m² (80 l/m²) die Niederschlagsausbeute aus. Zugleich schien die Sonne mit 231 Stunden (210 Stunden) etwas mehr als im Durchschnitt.

Thüringen: Der Juli war auch im Freistaat Thüringen deutlich wärmer als in der Referenzperiode. Der Referenzwert (16,4 °C) wurde um 2,3 Grad überschritten und am Monatsende erreichte die Mitteltemperatur 18,7 °C. Dabei gab es immer wieder kurze Hitzeperioden mit Höchstwerten über 30 °C. Etwa ein Viertel mehr an Niederschlag kam mit 79 l/m² (63 l/m²) vom Himmel. Mit 236 Stunden (205 Stunden) Sonne kamen die Sonnenanbeter voll auf ihre Kosten und vor allem zum Monatsende hin, schien sie oftmals von früh bis spät.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Juni 2024

Dynamisches Wetter vorherrschend

Im Juni 2024 zeigte sich die Witterung mit einer Dynamik und Wechselhaftigkeit, die an ein spannendes Fußballspiel erinnerte. Die Temperaturen schwankten zwischen frühherbstlicher Kühle und hochsommerlicher Hitze. Offensive Niederschläge verursachten Hochwasser, während schadensträchtige Gewitterzellen in einer subtropischen Luftmasse rotierten. In der Schlussphase des Juni folgten dann die bisher sonnigsten Tage des Jahres, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mitteilte.

Mix aus Schafskälte, tropisch-schwüler Luft und Hochsommerhitze
Das Temperaturmittel lag im Juni 2024 mit 16,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (16,4 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad. Der Eröffnungsmonat des Sommers, der der 15. zu warme Juni in Folge ist, hatte aber nicht nur Wärme im Gepäck. Auch die Schafskälte mit einstelligen Tiefstwerten gehörte zum Spielzug. Am 12. wurde in dieser thermischen Schwächephase in Meßstetten mit 1,4 °C das nationale Minimum erzielt. Der Konterangriff ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach einer tropisch-schwülen Sommersonnenwende nahm der Juni in der letzten Woche einen kräftigen Schluck aus der Sommerpulle und kam mit mehreren heißen Tagen auf Touren. Die bundesweiten Bestmarken markierten dabei voraussichtlich Orte in Bayern mit bis 34 °C am 29.

Nasser Junistart mit Hochwasser in Süddeutschland, anschließend vielerorts Unwetter
Im Juni fielen mit rund 91 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 107 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte das Plus fast 20 Prozent des Solls (76 l/m²). Niederschlagsreich und mit schweren Hochwassern in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns ging es in den Monat. Verantwortlich dafür waren teils Rekordniederschläge, die bereits Ende Mai ihren Anfang fanden. Hohe Tagesmengen wurden aber auch noch in den ersten Junitagen erfasst. Am 3. fielen im oberbayerischen Raubling-Pfraundorf 137 l/m². Entlang der Alpen zeigten sich die höchsten Monatsmengen von über 250 l/m². Landesweit tobten Starkregengewitter und gebietsweise auch Superzellen mit Großhagel. Trockener blieb der Juni vor allem im nördlichen Brandenburg mit unter 20 l/m².

Sonnig im Nordosten, wolkenreich an Alpen und Schwarzwald
Mit 210 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) nur geringfügig. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine leicht negative Abweichung. Am meisten punkteten der Nordosten und Osten mit lokal über 250 Stunden. Schwarzwald und Alpen meldeten mit um 150 Stunden die geringsten Werte. Bundesweit aber gab es in der letzten Juniwoche die bisher sonnigsten Tage des Jahres.

Das Wetter in den Bundesländern im Juni 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten war der erste meteorologische Sommermonat großen Temperaturschwankungen unterworfen und mit 17,4 °C (15,1 °C) auch wärmer als im Schnitt. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade, im Tal der Schafskälte, sanken die Frühtemperaturen in den kühlen einstelligen Bereich. Auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten wurde dabei am 12. mit 1,4 °C der bundesweit tiefste Wert gemessen. In der zweiten Halbzeit des Monats prägten dann eine Serie von Sommer- und heißen Tagen des Spielgeschehen. Auch das Niederschlagsvolumen zeigte mit rund 125 l/m² (107 l/m²) eine positive Abweichung im relativ nassen Bundesland. Anfang Juni bewirkten langanhaltende Regenfälle, die bereits Ende Mai vor allem im Allgäu einsetzten, schwere Hochwasser. Tausende Einsatzkräfte kämpften gegen die Wassermassen an. (Hydro-klimatologische Einordnung des DWD). Dennoch verursachten diese große Schäden und hatten leider auch Todesfälle zur Folge. Die Sonne blieb im Juni mit 195 Stunden leicht hinter dem Klimaziel (202 Stunden) zurück und platzierte das Bundesland als Schlusslicht.

Bayern: Der Junistart brachte der Donau sowie ihren südlichen Zuflüssen ein großes Hochwasser. Teilweise erreichten die Pegelstände historische Höchstwerte. Mehrere Landkreise riefen den Katastrophenfall aus und Tausende Einsatzkräfte schützten Menschenleben und begrenzten Schäden (Hydro-klimatologische Einordnung des DWD). Nachdem der Dauerregen abzog und an der Station Raubling-Pfraundorf im Landkreis Rosenheim am 3. noch 137 l/m²(deutschlandweit größte Tagessumme des Monats) hinterließ, gingen in den darauffolgenden Wochen weitere unwetterartige Gewitter nieder. Am Ende könnte für Bayern ein Juniniederschlag von 116 l/m² (112 l/m²) in der Bilanz stehen. Der Freistaat war damit das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Es gab aber große regionale Unterschiede bei den Mengen: An den Alpen fielen über 250 l/m², während in Mittelfranken und in der Oberpfalz örtlich unter 50 l/m² gemessen wurden. Die Monatsmitteltemperatur lag mit 17,4 °C (14,9 °C) über dem Durchschnitt, war aber im „Spielverlauf“ von markanten Schwankungen gekennzeichnet. So stolperten die Werte während der Schafskälte zu Beginn der zweiten Dekade deutlich: Die Tageshöchstwerte erreichten nur um 15 °C. In der letzten Monatswoche konsolidierte der Juni mit Höchstwerten bis voraussichtlich 34 °C in Oberbayern auf hochsommerlichem Niveau. Die Sonne schien bis zum Finale gut 205 Stunden (200 Stunden).

Berlin: In der Bundeshauptstadt wechselte der Juni 2024 zwischen kühlen und hochsommerlichen Phasen. An bis zu 14 Tagen wurde sogar die 25 °C-Marke erreicht oder überschritten. Auf der Zielgeraden herrschte sogar vorübergehende Hitze. So lag die Mitteltemperatur beim Abpfiff des Monats bei warmen 18,1 °C (17,1 °C). Spreeathen spielte mit diesem Wert in der ersten Liga. „Defensiver“ verhielt sich der Niederschlag, der mit 66 l/m² (70 l/m²) zu Buche schlug. Die Sonne präsentierte sich in den letzten 30 Tagen 235 Stunden (226 Stunden).

Brandenburg: Brandenburg spielte mit einem Junimittel von 17,7 °C (16,5 °C) in der zweiten Liga. Wärmer war es nur in Berlin. In der Schlussphase stiegen die Höchstwerte gelegentlich auf über 30 °C. Am heißesten wurde es im uckermärkischen Grünow am 27. mit 33 °C. Im Süden wurden mit lokal über 100 l/m² die höchsten Monatsmengen Niederschlag beobachtet. Dem gegenüber stand aber ein deutlich niederschlagsärmerer Norden, sodass insgesamt für das Bundesland ein Flächenniederschlag von 59 l/m² (64 l/m²) ermittelt werden konnte. Als trockenes, aber auch zweitsonnigstes Bundesland meldete Brandenburg 230 Stunden (225 Stunden).

Bremen: Die erste Junihälfte gestaltete sich in Bremen alles andere als sommerlich. Vielmehr dominierten windige, kühle und mäßig warme Tage mit Höchstwerten von unter 20 °C. In der letzten Woche drehte der erste Sommermonat auf und brachte der Hansestadt Höchstwerte von 30 °C. Zum Schluss wies die Junibilanz eine Mitteltemperatur von 16,1 °C (15,5 °C) sowie eine Niederschlagsmenge von rund 83 l/m² (73 l/m²) aus. Die Sonne machte sich rund 195 Stunden (204 Stunden) bemerkbar.

Hamburg: Für die Hafenmetropole hatte der erste meteorologische Sommermonat einen oftmals kühlen Wind im Gepäck. In der zweiten Monatswoche erreichten die Höchstwerte zeitweise nur knapp 15 °C. Eine sommerliche Stippvisite erfolgte in dem Finalabschnitt. Dabei stiegen die Maxima auf über 30 °C. Das Mittel der Lufttemperatur betrug im Juni 16,4 °C (15,7 °C). Wie der Sommer zeigte auch die Sonne mit 195 Stunden (216 Stunden) ein eher seltenes Gastspiel. Der Niederschlag summierte sich auf 71 l/m² (70 l/m²).

Hessen: In Hessen nahmen die Temperaturen im 16,5 °C (15,2 °C) warmen Juni 2024 einen kurvenreichen „Spielverlauf“. So wechselten sie von der Schafskälte in der zweiten Woche zum Hochsommer (Höchstwerte > 30 °C) in den finalen Junitagen. Dazwischen drückte auf das allgemeine Wohlbefinden eine sehr feuchte subtropische Luftmasse, in der sich auch heftige Unwetter mit Sturm, Starkregen und Hagel bildeten. Während des EM-Spiels Slowakei gegen Rumänien schreckte am 26. gegen 19.30 Uhr eine heftige Blitzentladung die Zuschauer im Frankfurter Waldstadion hoch. Bis zur Schlussphase wurde ein Monatsniederschlag von 88 l/m² (80 l/m²) gemeldet. Die Sonne blickte 210 Stunden (192 Stunden) hervor.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten durchlief in der ersten Junihälfte ein mäßig warmes, teils sogar kühles Tal. In der letzten Spielzeit machte der Monat aber einen intensiven Lauf: in einem Moment der Höchstleistung stiegen die Maxima am 27. auf über 30 °C. Im Ergebnis erreichte die Junitemperatur 16,4 °C (15,4 °C). Die Niederschlagsmenge betrug 67 l/m² (63 l/m²und die Sonnenscheindauer 225 Stunden (236 Stunden). Damit zählte Meck-Pomm zu den sonnigen Bundesländern.

Niedersachsen: In der ersten Halbzeit zeigte der Juni als Sommermonat in Niedersachsen ein zähes Spiel. In der zweiten Woche verharrten die Höchstwerte zeitweise gerade einmal nur um 15 °C(Schafskälte). Aktionsreicher wurde es im letzten Abschnitt. Nach einem „Ballwechsel“ kletterten die Höchstwerte am 26. und 27. auf über 30 °C. Bis zum Monatsfinale wurde eine Mitteltemperatur von 16,1 °C (15,4 °C) erreicht. Turbulent ging es auch am 18. des Monats zu. Während einer Schwergewitterlage entstanden in Niedersachsen mehrere eher schwache Tornados. Im Nordseeumfeld war der Juni mit über 100 l/m² am nassesten. In der Fläche betrug die Niederschlagsausbeute rund 80 l/m² (76 l/m²). 200 Stunden (200 Stunden) schien die Sonne dabei insgesamt. In den letzten Tagen war die die Strahlung zeitweise so intensiv, dass der Deutsche Wetterdienste vor erhöhter UV-Intensität warnen musste.

Nordrhein-Westfalen: Lethargisch und schleppend zeigte sich der Junisommer lange Zeit auch in NRW. Vor allem die Schafskälte bremste zu Beginn der zweiten Monatsdekade ein Durchstarten des Sommers massiv aus. In den letzten Tagen erfolgte aber ein Tempowechsel und so kletterten die Höchstwerte auf über 30 °C. Im Monatsmittel wurde ein Wert von 16,1 °C(15,4 °C) erreicht. Dazu fiel ein Flächenniederschlag von 90 l/m² (84 l/m²), bei einer Sonnenscheindauer von fast 200 Stunden (184 Stunden).

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz berechnete der DWD ein Junimittel von 16,4 °C (15,3 °C). Auffällig waren auch hier die starken Temperaturschwankungen. Anfang des Monats und zu Beginn der zweiten Dekade erreichten die Höchstwerte nur um 15 °C. Anschließend blühte der der Juni auf und ließ seine Fähigkeiten voll entfalten. Dabei wurden in der letzten Woche Höchstwerte von über 30 °C gemeldet. In der zweiten Halbzeit traten auch stärkere Niederschläge auf. In Summe fielen bis zum Abpfiff 80 l/m² (76 l/m²). Die Sonne schien 205 Stunden (192 Stunden).

Saarland: Der Juni bescherte dem Saarland eine abwechslungsreiche Witterung. Nach der Schafskälte zu Beginn der zweiten Monatsdekade erfolgte dann der Richtungswechsel. Nach einem starken Lauf gipfelten die Höchstwerte in den letzten Tagen zeitweise bei über 30 °C. Am Ende stand in der Statistik ein Mittelwert von 16,9 °C (15,6 °C). Die Niederschlagsmenge erreichte 89 l/m² (80 l/m²) und die Sonnenscheindauer 210 Stunden (204 Stunden).

Sachsen: Nachdem die Juniwitterung zu Beginn der zweiten Monatsdekade mit kühlen Temperaturen und leichtem Bodenfrost im Erzgebirge nicht nur die Schafe zittern ließ, konterte sie im letzten Drittel mit einer Reihe von Sommer- und heißen Tagen. Am 27. traf sie in Bad Muskau mit 33,4 °C „voll ins Netz“. Im Mittel lag die Junitemperatur bei warmen 17,1 °C(15,6 °C). In Deckung brachte sich der Niederschlag mit 58 l/m² (76 l/m²) im vergleichsweise trockenen Bundesland, wenngleich der Deutsche Wetterdienst am 18. wegen einer Superzelle die rote Karte (Unwetterwarnung) ziehen musste. In Gröditz zerstörte das Gewitter mit Sturm und Hagel einige Dächer, demolierte Autos und entwurzelte Bäume. 230 Stunden (201 Stunden) schien die Sonne, ein Spitzenwert im Ländervergleich.

Sachsen-Anhalt: Im Juni 2024 sanken zu Beginn der zweiten Monatsdekade die Temperaturen während der Schafskälte bis in niedrigen einstelligen Bereich hinab. Im Harz wurde sogar leichter Bodenfrost beobachtet. Im zweiten Spielabschnitt folgte ein sommerlicher Trend mit einer Reihe warmer und sogar heißer Tage, die in der Spitze bis zu 33 °C erreichten. Warme 17,0 °C (16,1 °C) wurden am Ende für den Juni ermittelt. Dazu fielen 59 l/m² (63 l/m²) Niederschlag. Die Sonne schien 225 Stunden (205 Stunden).

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundeslag lag im Juni 2024 mit 15,4 °C(15,0 °C) auf der letzten Tabellenposition im Temperaturranking. Ein Sommerintermezzo erfolgte erst zum Monatsende. Am 27. schoss der Monat mit verbreiteten über 30 °C sogar ein Hochsommertor. Dazu kam in den letzten Tagen die Sonne so stark zum Vorschein, dass der Deutsche Wetterdienst vor erhöhter UV-Intensität warnen musste. In Summe zeigte sich die Sonne innerhalb der letzten 30 Tage 205 Stunden (225 Stunden). Der Niederschlagmenge erreichte nach letzten Berechnungen nasse 85 l/m²(69 l/m²).

Thüringen: Der Juni 2024 sorgte in Thüringen für ein spannendes Duell der Luftmassen. Nach der Schafskälte zu Beginn der zweiten Monatsdekade, die im Thüringer Wald mit leichtem Bodenfrost einherging, rückte subtropische Luft nach vorn und brachte am 18. schwere Gewitter. Eine Superzelle traf dabei Südthüringen mit golfballgroßen Hagelkörnern. Das Monatsfinale präsentierte sich teilweise hochsommerlich und sonnig. Schließlich meldete der DWD für Thüringen eine Junitemperatur von 16,4 °C (14,9 °C). Die Niederschlagsmenge erzielte 70 l/m² (78 l/m²) und die Sonnenscheindauer gewann 215 Stunden (194 Stunden).

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat