N- Dünger

Stickstoff (N) ist in seiner mineralischen Form (Nmin) nur in geringen Mengen im Boden pflanzenverfügbar vorhanden. Erst das Bodenleben sorgt dafür, dass aus dem organischen Stickstoff (Eiweiß der Pflanzenreste) und dem Luftstickstoff mineralischer, also pflanzenverfügbarer Stickstoff wird.
Obwohl alle Pflanzennährstoffe gleich wichtig für den Ertrag sind, kommt dem mineralischen Stickstoff im Boden eine wesentliche Rolle als Wachstumsdünger zu. Kurz gesagt: Stickstoff (N) ist der Wachstums- und der Eiweißdünger. Hohe Erträge und hohe Eiweißgehalte sind für die ertragsorientierte Landwirtschaft von großer Bedeutung. Eine Verdopplung der Stickstoffgabe kann den Ertrag durchaus um das Dreifache steigern. Weitere Stickstoffgaben sind dann allerdings nicht mehr so effektiv. Da das Futter deutlich mehr Eiweiß als bei geringerer Stickstoffdüngung enthält, macht sich die N- Düngung durch deutlich höhere Milchmengen (Milchkühe) bzw. Muskelzuwachs (Fleischmast) bemerkbar.
Organisch/mineralischer Kreislauf

Drei mineralische Stickstoffformen haben beim Stickstoffkreislauf eine große Bedeutung (Harnstoff hat eine Sonderrolle):
Amide | Ammonifizierende Bakterien wandeln Amide in Ammonium um. | Amide müssen erst ammonifiziert und dann nitrifiziert werden. Dazu brauchen die Bakterien deutlich mehr Zeit. | nach Monaten pflanzenverfügbar (Langzeitdünger), geringe Auswaschungsgefahr |
Ammonium NH4 | Bodenleben wandelt Humus in Ammonium um. Ebenso wandeln ammonifizierende Bakterien die Amide in Ammonium um. | deutlich geringere Pflanzenverfügbarkeit, da NH4 sich an die Bodenkolloide heftet und nach der Umwandlung durch nitrifizierende Bakterien kann die Wurzel dann das NO3 aus dem NH4 leichter aufnehmen | nach Wochen pflanzenverfügbar (Mittelfristdünger), mittlere Auswaschungsgefahr |
Nitrat NO3 | Nitrifizierende Bakterien wandeln Ammonium in Nitrat um. | höchste Pflanzenverfügbarkeit, da NO3 im Boden nahezu frei beweglich ist. | nach Tagen pflanzenverfügbar (Sofortdünger), hohe Auswaschungsgefahr |
Harnstoff | Die Pflanze kann durch die Blattöffnungen den Stickstoff in Form von Harnstoff aufnehmen (Blattdüngung) | Blattdünger | sofort pflanzenwirksam |
Die Wahl der Stickstoffform hat einen großen Einfluss auf die Wirkgeschwindigkeit, Wirkdauer und Auswaschungsgefährdung:
N- Form | Wirkgeschwindigkeit | Wirkdauer | Auswaschungsgefahr |
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Humus (organisch) | sehr langsam, nach Monaten und Jahren (Langzeitdünger) | 2 Vegetationsperioden | gering |
Amid | langsam, nach Monaten (Langzeitdünger) | 1 Vegetationsperiode | gering |
Ammonium NH4 | mäßig, nach Wochen (Mittelfristdünger) | 1/2 Vegetationsperiode | mäßig |
Nitrat | schnell, nach Tagen (Sofortdünger) | 1/4 Vegetationsperiode | hoch |
Der Nitratgehalt des Bodens

Die wichtigsten N- Dünger als Handelsdünger für Pferdegrünland
Name | N- Gehalt (%) | Zusatz- nährstoffe (%) | Hinweise |
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Kalksalpeter | 15,5 Nitratform | 28 CaO | Sofortdünger |
Natronsalpeter | 16,0 Nitratform | 26 Na | Sofortdünger |
Kalkammonsalpeter (KAS) | 26 – 28 1/2 Nitratform 1/2 Ammoniumform | 22 – 36 CaCO3 5 – 6 MgCO3 | Sofort- und Mittelfristdünger |
Ammonsulfatsalpeter (ASS) | 26 1/4 Nitratform 3/4 Ammoniumform | 14 – 15 S | Sofort- aber vorrangig Mittelfristdünger |
Harnstoff (Urea) | 46 Amidform | Langzeitdünger | |