Pflanzennährstoffe in Kurzvorstellung

Endlich Klarheit bei der Pflanzenernährung

Dieser Kompass ist eine allererste Vorstellung, was Pflanzennährstoffe, auch Nährelemente genannt, im Pflanzenwuchs bewirken können. Wer diesen einfachen Kompass zum Anlass nimmt, sich mit seriösen Medien tiefergehend zu beschäftigen, wird merken, dass das Pflanzenwachstum umfangreich durch einen gezielten Nährstoffeinsatz beeinflusst werden kann.

Um etwas gleich vorweg zu sagen: Die Beschäftigung mit Pflanzennährstoffen und das Wissen um die Wirkungen auf eine Pflanzen hat nichts mit „chemischer“ oder „biologischer“ Düngung zu tun. Diese Frage stellt sich erst, wenn es darum geht, ein geeignetes Nährelement auszusuchen. Dann kann individuell vom Anwender entschieden werden, setze ich ein sogenanntes biologisches oder ein oft so bezeichnetes chemisches, also industriell hergestelltes Düngemittel ein.

Die biologische Wirtschaftsweise macht die ernsthafte Beschäftigung mit der Physiologie und Chemie der Pflanzenernährung keineswegs überflüssig.

Wer zu den einzelnen Hauptnährstoffen detaillierteres Wissen erwerben möchte, kann sich hier auf diesen Seiten bedienen, einfach nur den Namen des Hauptnährstoffes in die Suchlupe eintragen:

  • Stickstoffdüngemittel
  • Phosphordüngemittel
  • Magnesiumdüngemittel
  • Kaliumdüngemittel
  • Bodenreaktion
  • Düngemittel sortieren
  • Deklaration Düngemittel
  • Viele weitere, grundlegende Infos findet Ihr unter „Basics“
wesentli.
Vorkommen
NährelementSchlagwortwesentl.
Wirkung
NNH4
NO3
StickstoffWachstumsdüngerBlattmasse +
Eiweissgehalt +
Blattgrün +
Wassergehalt +
PP2O5
H2PO4
HPO4
PhosphorBlühdünger
Fruchtdünger
Blüten +
Frucht +
KK2OKaliumWasserregulierer
Standfestigkeit +
Frostresistenz +
Schädlingsresistenz +
MgMgOMagnesiumMassenertragsdüngerBestockung +
Blattfarbe +
CaCaO
CHOH2
CaCo3
CalciumBodenhilfsstoff
pH- Wert- Regler
gesunder Knochenbau der Tiere +
Standfestigkeit +
SSO4ErtragssteigererFrüher ausreichend durch die Luft dem Boden zugeführt, heute nach Entschwefelung der Industrieabgasen als Nährstoff zu düngen
Wichtiger Hinweis: Zur ersten, groben Orientierung sind hier nur die wichtigsten Merkmale aufgelistet!

Nur wer die wesentlichen Eigenschaften der Pflanzennährstoffe kennt, kann verstehen, dass zu unterschiedlichen Jahreszeiten und zu unterschiedlichen Zielen Düngemittel mit verschiedenen Nährstoffbetonungen eingesetzt werden.

Einige von ganz vielen Beispielen

  • Will ich im Frühjahr das Gras besonders schnell und dicht wachsen lassen, um damit unerwünschte, langsamer wachsende Kräuter, z.B. JKK, zu verdrängen und nicht in Blüte und Saatreife kommen, dann würde ich mich für eine stickstoffbetonte Düngung entscheiden. Eine phosphorbetonte Düngung wäre nicht zielführend, würde dazu führen, dass das unerwünschte Kraut JKK in seiner Blüh- und Fruchtfähigkeit, also der Aussaatfähigkeit, gefördert werden würde.
  • Eine stickstoffbetont gedüngte Weide sollte im Herbst mit einer Gabe Kalium versorgt werden, um durch Wasserredution in der Pflanze die Frostfestigkeit zu verbessern.
  • Eine stickstoffbetont gedüngte Weide für laktierenden Stuten schafft viel und eiweißhaltiges Gras, damit die Stutenmilch besonders nahrhaft und mengenmäßig ausreichend ist.
  • Eine Stickstoffbetonung einer Weide für ausgewachsene Sportpferde würde durch Eiweissüberversorgung deren Leistungsfähigkeit mindern.
  • Eine stickstoffbetonte Düngung eines Trainings- bzw. Turnierplatzes sorgt für wasserreiches, weiches Gras und ist nicht trittfest, dafür aber ausgesprochen rutschig. Zielführender wäre eine kaliumbetonte Pflanzenernährung, die nicht nur trittfestere Flächen schafft, sondern auch einen geringeren Wasserbedarf hat.
  • Soll das Wiesengras vor der Ernte in Saatreife kommen, damit der Pflanzenbestand beim nächsten Aufwuchs sich durch Aussaat selber erhält, wäre eine gleichmäßige Stickstoff- und Phosphorversorgung angezeigt.
  • Wird eine stickstoffbetonte Düngung geplant, ist zusätzlich eine erhöhte Kaliumdüngung von Vorteil, weil damit der durch das rasche Wachstum vermehrt eingelagerte Wasser in den Pflanzenblättern reduziert wird und die Pflanzen deutlich stabiler, also auch trittfester sind.
  • Sollen Pflanzen erst üppig wachsen und danach ausgiebig blühen, dann ist eine zweiphasige Düngung einzuplanen: 1. stickstoffbetonte Düngung in der Wachstumsphase (vegetative Phase) und dann auf eine phosphorbetonte Düngung umzusteigen (generative Phase).
  • Um Weiden ertragreich, aber auch trittfest zu erhalten, ist eine stickstoff- und kaliumbetonte Düngung überlegenswert.
  • Das Weidejahr kann im Herbst mit einer kaliunbetonten Düngung beendet werden, weil das Gras dann wegen des reduzierten Wassergehaltes frostfester in den Winter geht.
  • Neuansaaten nur im Ausnahmefall mit Stickstoff düngen, da die Pflanze nur geringer wurzelt.
  • Bitte nicht vergessen: Wenn hier steht stickstoffbetont, dann bedeutet das natürlich, dass die anderen wesentlich Nährstoffe (Hauptnährstoffe) nicht auf Null gesetzt werden, sondern nur nicht vorherrschend sind. Eine reduzierte oder eine betonte Düngung eines Hauptnährstoffes bleibt immer im Rahmen des durch eine Bodenprobe erstellten Düngeempfehlung.
Düngung mit Düngestreuer. Der Landhandel stellt teilweise den gewünschten Dünger in einem Leihstreuer zur Verfügung. Dies ist vielfach für den Kunden vorteilhaft, weil die Investition in einen selten genutzten Düngestreuer sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Inspektionen/Justierungen vermieden werden.

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