Basics: Warum wächst das Gras an heißen Sommertagen nicht?

Unsere heimischen Pflanzen, z.B. alle Bäume und auch die Gräser, sind sog. C3– Pflanzen und arbeiten nach dem Prinzip der Photosynthese und der Atmung.

Grundsätzlich laufen in unseren Pflanzen immer zwei Vorgänge ab:

1. Energieaufbau durch Photosynthese „Tanken“

Kohlendioxid
(CO2)
+Wasser
(H2O)
+Sonnenlicht
(Energie)
=>Traubenzucker
(C6H12O6)
+Sauerstoff
(O2)
Aus dem Kohlendioxid der Luft, Wasser aus dem Boden und dem Licht der Sonne stellt die Pflanze Traubenzucker und Sauerstoff her. Letzteren gibt die Pflanze an die Umwelt ab. Beim Auto würde man*frau sagen, es tankt. Der Kraftstoff ist Traubenzucker. Die Photosynthese wird auch Assimilation genannt.

2. Energieverbrauch durch Atmung „Fahren“

Traubenzucker
(C6H12O6)
+Sauerstoff
(O2)
=>Energie
für Arbeit
+Kohlendioxid
(CO2)
+Wasser
(H2O)
Mit Hilfe des aufgenommenen Sauerstoffs aus der Luft verbrennt die Pflanze den zuvor produzierten Traubenzucker und gewinnt daraus ihre Energie für Wachstum, Blüte, Fruchtbildung, Wassertransport und Bewegung und Reservenbildung. Beim Auto würde man*frau von Kraftstoff verbrauchen und Umwandlung in Fahren sprechen. Die Atmung wird auch Dissimilation genannt

Heiße Sommertage

Um möglichst viel Energie für notwendige Arbeit aufzubauen zu können, benötigt die Pflanze Kohlendioxid, Wasser und Licht. An heißen Sommertagen ist genügend Kohlendioxid und reichtlich Licht vorhanden. Ein Problem ist das bei Trockenheit knapp werdende Bodenwasser. Es fehlt bei der Photosynthese. Verstärkt wird der Energiemangel auch dann, wenn genügend Feuchtigkeit im Boden ist, noch zusätzlich durch die steigende Temperatur! Unseren heimischen C3– Pflanzen haben nämlich einen eingebauten Vertrocknungsschutz: Bevor die Pflanze wegen Wassermangel abstirbt, schließt sie ihre Spaltöffnungen in den Blättern und sorgt so für einen wirksamen Verdunstungsschutz. Die Pflanze kann länger der Dürre standhalten. Das sichert zwar das Überleben der Pflanze, reduziert aber den Energieaufbau (Tanken) ganz wesentlich, weil wegen der Schließung der Spaltöffnungen deutlich weniger CO2 aus der Luft aufgenommen werden kann. Die Pflanze lebt, wächst aber nicht mehr.

Merke: Unsere heimischen Gräser sind an eine Temperatur von etwa 18°C – 20°C optimal angepasst und sie wachsen maximal möglich (sofern die anderen Wachstumsfaktoren ausreichend vorhanden sind). Steigt die Temperatur, beginnt die Schutzschließung der Spaltöffnungen, bei ca. 30°C hat die Pflanze sicherheitshalber ihre Spaltöffnungen komplett geschlossen und somit ihr Wachstum komplett eingestellt. Es steht nicht mehr genügend Energie für das Wachstum zur verfügung, es reicht nur noch für einen lebenserhaltenden Notbetrieb.

Beobachtungen zum Klimawandel: Und die Wetterfrösche haben wieder einmal recht

WMO-Präsident: Wir sollten wissenschaftliche Klimawandelszenarien sehr ernst nehmen

Offenbach, 9. März 2021 – “Ich bin immer wieder erstaunt, wie treffend der Weltklimarat schon in der 1990er Jahren unser jetziges Klima und die aktuellen Wetterextreme beschrieben hat. Heute liegen uns deutlich verbesserte wissenschaftliche Szenarien zur künftigen Entwicklung des Klimas und den Auswirkungen auf unsere Umwelt vor. Wir sollten sie deshalb sehr ernst nehmen“, erklärt Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) anlässlich der jährlichen Klima-Pressekonferenz des nationalen Wetterdienstes.

Trotz der weltweiten Pandemie mit ausgebremster Wirtschaft und reduzierter Mobilität sei die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre auch 2020 wieder gestiegen. Der Anstieg gehe also ungebremst weiter.

„Damit werden wir die im Paris-Abkommen vereinbarte Temperaturerhöhung von deutlich unter 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau bis zum Jahr 2100 nicht erreichen. Leider sieht es im Moment sogar nach einem Plus von 3 bis 4 Grad aus.“

Zudem sei die globale Jahresmitteltemperatur seit Ende des 19. Jahrhunderts bereits um 1,1 Grad gestiegen. In Deutschland sind es 1,6 Grad. Die Folgen konnten, so Adrian, auch 2020 beobachtet werden: Das vergangen Jahr war weltweit das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Meereisfläche in der Arktis erreichte im September 2020 nach 2012 ihren zweitniedrigsten Wert. Auch im vergangen Jahr konnte weltweit wieder eine Intensivierung und Zunahme von Wetterextremen beobachtet werden. Der WMO-Präsident nannte zwei markante Beispiele. In der Sahel-Region, um das Horn von Afrika sowie in Indien, Pakistan und China gab es 2020 besonders viel Niederschlag. Regional lag er um 500 Prozent über dem vieljährigen Mittel. Vom 1. Januar bis 17. November 2020 wurden weltweit 96 tropische Stürme registriert. Im Nordatlantik waren es mit 30 Stürmen mehr als doppelt so viele wie dort typisch sind.

Ist ein Wetterextrem schon vom menschengemachten Klimawandel beeinflusst?


Solche Wetterextreme und ihr zumindest gefühlt häufigeres Auftreten führen inzwischen immer häufiger zu der Frage, ob ein bestimmtes Extremereignis durch den vom Menschen verursachten Klimawandel beeinflusst wurde. „Diese spannende Frage können wir inzwischen oft beantworten“ so Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des DWD. Möglich mache das die junge Wissenschaft der Extremwetterattribution. Dabei stünden zwei Fragen im Vordergrund: Werden bestimmte Extremereignisse, wie zum Beispiel Hitzewellen, häufiger auftreten? Und: Sind diese Extremereignisse heutzutage intensiver als in der Vergangenheit? Um eine Extremwetterattribution durchzuführen, sind Modellsimulationen zweier verschiedener Welten erforderlich. Diese Simulationen beschreiben einerseits die Welt, in der wir aktuell leben und welche alle Einflüsse des Menschen beinhaltet. Anderseits beschreibe eine Simulation eine Welt ohne menschlichen Einfluss auf die Treibhausgase und andere Einflussfaktoren. Vergleiche man beide simulierten Welten, zeige sich, ob der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität des untersuchten Extremereignisses beeinflusst hat. Leider könnten, schränkt Fuchs ein, noch nicht alle Wetterextreme so untersucht werden. Für Deutschland kämen bisher nur großräumige Extremniederschläge, Hitze- und Kältewellen sowie Dürren, die sich über mehrere Bundesländer erstrecken, in Frage. Als erfolgreiches Beispiel nannte der Klimatologe die langanhaltende Dürre im Nordosten Deutschlands im Jahr 2018. Ein solches Ereignis hatte es, zeigt ein Blick ins DWD-Klimaarchiv, in den vergangenen 140 Jahre dort noch nicht gegeben. Die Attributionsanalyse ergebe nun, dass sich durch den Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für derart starke Dürren in der Region mindestens verdoppelt hat und dass zugleich deren Intensität zunimmt. Fuchs: „Das ist ein alarmierender Hinweis zum Beispiel für die Land- und Forstwirtschaft in dieser Region.“

Attributionsanalysen machen den Klimawandel greifbar


Noch sei jede Attributionsanalyse sehr arbeits- und damit zeitintensiv. Der DWD arbeite deshalb mit Partnern daran, die notwendigen Schritte zu operationalisieren und in den Routinebetrieb zu überführen. Dadurch soll es künftig möglich sein, schon wenige Tage nach einem Wetterextrem sagen zu können, ob der menschengemachte Klimawandel für eine intensivere Ausprägung gesorgt hat. Fuchs: „Unser Ziel ist, das Attributionsanalysen von Wetterextremen so selbstverständlich sind, wie deren Vorhersage. Unsere Analysen sind dabei ein Bindeglied zwischen dem heute erlebten Wetter und der ablaufenden Klimaveränderung. Sie machen den Klimawandel für uns Menschen greifbar – und zwar mit wissenschaftlichen Fakten.“

DWD verwendet zwei Klimareferenzperioden


Klimareferenzperioden ermöglichen, die aktuelle Witterung mit dem gegenwärtigen Klimazustand und der langfristigen Klimaveränderung zu vergleichen. Seit Beginn des Jahres 2021 ist der Zeitraum 1991-2020 die neue WMO-Referenzperiode. Bisher war der weltweite Standard die Periode 1961-1990. Der DWD wird, wenn der längerfristige Klimawandel sichtbar gemacht werden soll, entsprechend der Empfehlung der WMO weiterhin den Zeitraum 1961-1990 verwenden – also zum Beispiel bei der Frage, ob ein Monat oder eine Jahreszeit zu warm oder zu kalt war. Bei der zeitnahen Klimaüberwachung und zum Beispiel Analysen für den Einsatz erneuerbarer Energien kommt immer die aktuellste verfügbare Periode zum Einsatz.

2020 war in Deutschland das zweitwärmste Jahr seit 1881


In Deutschland war 2020 mit einer Mitteltemperatur von 10,4 Grad Celsius (°C) das zweitwärmste Jahr seit Beginn der inzwischen 140-jährigen Temperaturzeitreihe des DWD, berichtet Dr. Thomas Deutschländer, Klimaexperte des DWD. Damit fielen neun der zehn wärmsten Jahre in Deutschland ins 21. Jahrhundert. Wie schon 2019 waren elf der zwölf Monate zu warm – verglichen mit der Referenzperiode 1961-1990. Zwar wurden im Sommer 2020 Spitzenwerte von über 40 °C wie 2019 nicht erreicht. Die hochsommerlichen Temperaturen hatten aber wieder negative Auswirkungen. In der Landwirtschaft litten in Verbindung mit zu geringen Niederschlägen vor allem Obstgehölze und Wein, regional auch Mais, Zuckerrüben und Grünland unter der Trockenheit. Für die Wälder hielt die Trockenstresssituation in manchen Regionen selbst im November an. Dadurch war auch die Waldbrandgefahr wieder deutlich erhöht. Das vergangene Jahr war mit einer Niederschlagsmenge von 705 l/m2 im Flächenmittel für Deutschland 10,6 Prozent zu trocken. Besonders niederschlagsarm war das Frühjahr mit einem Defizit von 43 Prozent. So lag die nutzbare Feldkapazität – oft auch Bodenwasservorrat genannt – im April mit rund 68 Prozent markant unter dem vieljährigen Mittel von etwa 87 Prozent. Sie war damit so niedrig wie noch nie im Zeitraum 1991-2019. Dank des leicht wechselhaften Wetters mit etwas überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen im Mai und August spitzte sich die Situation im vergangenen Sommer aber nicht wieder so zu wie in den beiden Vorjahren.

Unter dem Strich dominierte auch 2020 in der für das Pflanzenwachstum besonders wichtigen Zeit von April bis September die Trockenheit das Witterungsgeschehen. Deutschländer: „Insgesamt betrachtet verstärken die vergangenen drei Jahre die Befürchtungen der Klimaforschung, dass wir künftig immer öfter mit Wetter- und Klimaextremen rechnen müssen.“ In der warmen Jahreszeit würden sich dabei Hitze und Trockenheit regelmäßig mit Starkniederschlagsepisoden abwechseln – zu Lasten gemäßigter und wechselhafter Witterung.

Text und Abbildungen: Virtuelle‘ Klima-Pressekonferenz 2021 des Deutschen Wetterdienstes

Basics: Chemiestunde für Grünlandmanager*innen

Chemie ist nicht so schlimm, wie immer behauptet. Manchmal muss man*frau auch über neue Hürden springen. Willkommen in der Chemiestunde!

Unterschiedliche Elemente sind unterschiedlich schwer. Wenn von Gewichten die Rede ist, dann spricht man*frau korrekt von Masse. Es ist also nicht das Körpergewicht, sondern die Körpermasse. Unterschiedliche Elemente haben auch unterschiedliche Massen. Ob ein Schmuckstück aus Eisen oder Gold ist, ist alleine durch die Massenfeststellung (Waage) zu erkennen, denn Gold ist etwa doppelt so schwer als Eisen.

Wie wird denn die Masse eines Elementes bestimmt? Um eine gemessene Masse zu beurteilen, muss das Messergebnis vergleichbar gemacht werden. Das könnt Ihr Euch wie bei der Wiegung der Körpermasse des Menschen vorstellen. 60 kg Körpermasse kann viel oder auch wenig sein, dass hängt natürlich von der Körpergröße ab. 60 kg für ein Schulkind sind sehr viel, 60 kg für einen Erwachsenen eher wenig.

Deshalb muss bei den Elementen eine Grundeinheit, die Stoffmenge her. Es ist 1 Mol, abgekürzt mol. Packt man*frau 602 Trilliarden Teilchen eines Elementes, das sind dessen Atome, Elektronen, Moleküle, usw., auf eine Waage, dann bestimmt Ihr die molare Masse in Gramm eines Elementes (mol/g oder mol x g-1). Nur für die Profis unter Euch: 1 Mol enthält ganz genau 6,02214076 x 1023 Kleinstteile eines Elementes bzw. Moleküls. Aber keine Angst, Ihr braucht die Trilliarden Teilchen nicht zusammenklauben und zählen, die molare Masse findet Ihr in Tabellen, so auch im Periodensystem der Elemente (PSE). Wenn Ihr ein etwas älteres Periodensystem findet, dann steht da vielleicht noch Atomgewicht oder Atommasse, die Angabe in g ist aber die selbe.

Die molaren Massen der für das Grünlandmanagement notwändigen Elemente:

ElementabkürzungElementnamemolare Masse
(1 Mol wiegt …)
CKohlenstoff12,0 g
HWasserstoff1,0 g
OSauerstoff16,0 g
ClChlor35,5 g
NStickstoff14,0 g
PPhosphor31,0 g
KKalium39,1 g
MgMagnesium24,3 g
CaCalcium (Kalzium)40,1 g
SSchwefel32,1 g
NaNatrium23,0 g
FeEisen55,8 g
Grundelemente, Mengenelemente; die komplette Liste der Elemente findet Ihr in einem Periodensystem

Oben in der Liste und auch im Periodensystem findet Ihr die Massen der Elemente. Die sind nicht mehr in andere Stoffe zerlegbar. Allerdings können Elemente sich mit anderen Elementen verbinden und sich zu neuen Stoffen verbinden. Dabei verbinden sich die Atome der Elemente zu Molekülen.

Beispiele macht es Euch deutlicher:

Atom des Elements + Atom des Elements=> Molekül- Verbindung
1 Atom Natrium (Na)+ 1 Atom Cl (Chlor) => 1 Molekül Salz (NaCl)
2 Atome Wasserstoff (H)+ 1 Atom Sauerstoff (O)=> 1 Molekül Wasser (H2O)
1 Atom Magnesium (Mg)+ 1 Atom Sauerstoff (O)=> 1 Molekül Magnesiumoxid (MgO)
1 Atom Eisen (Fe)+ 1 Atom Sauerstoff (O)=> 1 Molekül Eisenoxid,
Ihr kennt es besser als Rost

Zurück zum Salz: Die beiden Atome zweier Elemente verbinden sich zu einem neuen Stoff. Das Metall Natrium und das Gas Chlor verbinden sich zu Salz. Aber Achtung, wenn ein Pferd Salz frist, dann nimmt es nicht Natrium und Chlor in der selben Menge auf. Wer also denkt, wenn er*sie 100 g Salz dem Pferd füttert, dem Tier 50g Natrium und 50g Chlor zuzufügen, irrt!

Wie geht es richtig?

Nicht umsonst habe ich oben mit der Tabelle der polaren Masse begonnen, denn die molare Masse bestimmt die Zusammensetzung einer Verbindung:

Elementmolare Masse+ Elementmolare Masse=>Verbindungmolare Masse
Natrium (Na)23,0 g+Chlor (Cl)35,5 g=> Salz (NaCl)58,5 g
Ergebnis: In 58,5 g Salz befinden sich 23 g Na und 35,5 g Cl

Jetzt solltet Ihr noch das Verhältnis so darstellen, dass es für jede Menge Salz einfach zu rechnen ist. Dazu bietet sich die Prozentrechnung an:

entsprichtFormelErgebnisse
58,5 g Salz=>100 %
1 g Salz=>100 % ./. 58,5 g1,70940171 %/1g
23,0 g Na=>100 % ./. 58,5 g x 23 g Na39,3162393 % Na
35,5 g Cl=>100 % ./. 58,5 g x 35,5 g Cl60,6837607 % Cl
ProbeNa + Cl =>100%
./. bedeutet geteilt

Ergebnis: Wenn ein Pferd Salz frisst, dann nimmt es 40% Natrium und 60% Chlor auf.

Jetzt ein Beispiel aus der Düngung: Ein Dünger, z.B. 60iger Kornkali enthält laut Deklarationsanhänger 60% K2O. Wieviel K enthält der jetzt? Ganz einfach:

2 x K (78,2 g/mol) + 1 x O (16,0 g/mol) = K2O (94,2 g/mol)

entsprichtFormelErgebnisse
94,2 g K2O =>100 %
1 g K2O=>100 % ./. 94,2 g1,20460358 %/1g
78,2 g K=>100 % ./. 94,2 g x 78,2 g K83,014862 % K
16,0 g O=>100 % ./. 94,2 g x 16,0 g O16,985138 % O
ProbeK + O =>100%
./. bedeutet geteilt; K2 bedeutet zwei K Atome, also 2 x K

Ergebnis: K2O enthält 83 % K und 17% Sauerstoff. Im 60iger Kornkali sind 60% K2O, also enthalten z.B. nach der Deklaration des Herstellers 100 kg Kornkali 60 kg K2O. Um auf den reinen K- Gehalt zu gelangen, muss 83% des K2O- Gehaltes des Düngers als K- Gehalt gerechnet werden: 60 kg K2O enthält 49,8 kg K. 100 kg Kornkali enthalten 49,8 kg K.

Basics: Faustzahlen Nährstoffgehalte und Wert Organischer Dünger

MengeOrganischer DüngerN (kg)P2O5 kg)K2O (kg)MgO (kg)CaO (kg)
100 dtRindermist60 40 70 1964
100 dtSchafmist8533802035
10 dtGrünschnittkompost7,13,16,18,020,3
10 dtChampignonsubstrat6,94,110,12,416,7
10 dtStroh5,03,018,02,0
10 dtKompost5,33,17,78,0
10 m3Milchviehgülle 10% TM38155815
10 m3Rindergülle 5% TM231228413
10 m3Rindergülle 10% TM462456725
10m3Rindergülle 15% TM6936841139
1 dt = 100 kg

Im Frühjahr 2023 gibt die Landwirtschaftskammer folgende Inhaltsstoffe fest und bewerten den finanziellen Wert

NährstoffHähnchenmist
50% TM
BiogassubstratRindergülle
(Milchwirtschaft)
SchweinegülleHühnertrockenkot
50% TM
Ngesamt27 kg N/ t6,3 kg/m33,7 kg/m34,9kg/m322,2 kg/t
Npflanzen-
verfügbar 1. Jahr
10,8 kg N/t4,41 kg/m32,59 kg/m33,92 kg/m315,54 kg/t
NWert21,13 €/t8,63 €/t5,07 €/t7,67 €/t30,40 €/t
P2O5pflanzen-
verfügbar
21 kg/t3 kg/m31,5 kg/m32,5 kg/m319,8 kg/t
P2O5Wert20,44 €/t2,92 €/t1,46 €/t2,43 €/t19,28 €/t
K2Opflanzen- verfügbar19,5 kg/t4,7 kg/m34,5 kg/m33,1 kg/m317,9 kg/t
K2OWert16,58 €/t4,00 €/t3,83 €/t2,64 €/t15,22 €/t
Mgpflanzen- verfügbar8,2 kg/t0,9 kg/m31 kg/m30,9 kg/m36 kg/t
MgWert1,37 €/t0,15 €/t0,17 €/t0,15 €/t1,00 €/t
Spflanzen- verfügbar Frühjahr1 kg/t0,4 kg/m30,4 kg/m30,35 kg/m31,5 kg/t
SWert0,038 €/t0,015 €/t0,015 €/t0,013 €/t0,057 €/t
Gesamt- Wert59,55 €/t15,71 €/t10,53 €/t12,9065,95 €/t
Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Feb. 2022

Hinweis: Hier handelt es sich um Faustzahlen. Zu beachten ist, dass der Organische Dünger erst durch das Bodenleben in die mineralische Form umgewandelt werden muss, damit der Nährstoff pflanzenverfügbar wird. Die Mineralisierungsgeschwindikkeit des Bodenlebens ist beschränkt: Deshalb wird im ersten Düngejahr bei organischem Dünger nur 50% der Nährstoffmenge minimalisiert, also sind auch nur 50% der Nährstoffe pflanzenverfügbar. Erst im 2. Düngejahr wird dann die volle Nährstoffmenge pflanzenverfügbar, 50% aus dem Vorjahr und 50% aus dem aktuellen Wirtschaftsjahr.

Basics: Kosten der Pflanzennährstoffe

Faustzahlen zur Kalkulation der Weidedüngung

Zu Beginn der Weidesaison 2023 können Pferdehalter mit folgenden Düngemittelkosten kalkulieren. Hierbei handelt es sich um Faustzahlen. Diese können nicht nur auf Handelsdüngemittel sondern auch auf Organische Düngemittel angewandt werden. Somit lässt sich der Wert eines organischen Düngemittels ermitteln.

PflanzennährstoffPreis (netto)
1 kg N1,00 € – 1,50 €
1 kg P2O51,00 € – 1,50 €
1 kg K2O1,50 € – 1,60 €
1 kg MgO (+ 3 kg K2O)4,00 € – (1,80 für K2O) = 2,20 €
1 kg CaCO30,07 € – 0,09 €
Die aktuellen Preise findet Ihr in der Tabelle weiter unten

Beispiele:

Wenn ein Handels- Düngemittel 27% N laut Deklaration enthält, dann hat es einen ungefähren Wert von 50,00 € je dt bzw. 50,00€ je 100 kg oder 500 € je Tonne.

Rindermist enthält ca. 5 kg N/t, 3 kg P2O5/t, 10 kg K2O/t und 2 kg MgO/t.

Folglich hat 1 Tonne Rindermist folgenden Wert bei der Düngung: 10,00 € + 5 € + 6,00 € + 4,40 € = 17,50 €

Nährstoffmenge in 1 t Rindermistentspricht einem Düngemittelpreis von ca.
5 kg N5,00 – 10,00 €
3 kg P2O53,00 – 4,50 €
10 kg K2O15,00 €
2 kg MgO4,00 €
= 27,00 – 33,50 € Düngemittelwert für 1 Tonne Rindermist

HINWEIS: Alle Werte sind Faustzahlen und geben nur einen groben Überblick bei der ersten Kalkulation bei der anstehenden Düngung.

Aktuelle Preisentwicklung 2022/23

Weil die Energiepreise (Strom, Gas) extrem steigen und der Energiebedarf bei der Produktion und der Veredlung der Düngemittel sehr hoch ist, werden die Preissteigerungen des Energiemarktes an die Kunden weitergegeben. Die enormen Energiepreisspünge haben bei einigen Firmen dazu geführt, die Produktion zu drosseln bzw. ganz einzustellen. Die Folge sind weitere Preissteigerungen durch panisches Käuferverhalten, die einen Düngemittelhandel mit daraus resultierenden Ertragseinbußen befürchten. In Erwartung weiterer Preissteigerungen wird am Markt teilweise auch mit Düngemitteln spekuliert.

Die aktuellen Preise für Pflanzennährstoffe

Im Zeitraum 2022 – bis heute muss mit folgenden Preisen Euro je Dezitonne (= 100 kg), ohne Verpackung, Lieferung und Umsatzsteuer) gerechnet werden:

-> Preisliste scrollen -> -> -> -> -> -> -> ->

DüngemittelPreis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Jan.
2022
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel)
,
Apr.
2022
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Jun.
2022
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Feb.
2023
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Jun.
2023
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Aug.
2023
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Apr.
2024
Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Jun. 2024Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel),
Jul. 2024
Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Aug. 2024Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Sept. 2024Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Okt. 2024Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Nov. 2024Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Jan. 2025Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Mrz. 2025Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Mai 2025Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Juni 2025Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Juli 2025Preis, €/dt (netto, lose, ab Handel), Aug.
2025
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel), Okt.
2025
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Dez.
2025
Düngemittel
Kalkammonsalpeter
(KAS), 27% N,
10% Ca
57,00 – 63,0084,30 – 105,0065,70 – 85,0044,50 – 55,0031,00 –
33,40
32,50 – 35,9032,00 – 33,5028,00 – 32,5029,90 – 31,5029,80 –
31,20
29,80 –
31,75
30,45 – 32,4029,55 – 32,5032,05 – 34,0536,95 – 39,2536,05 – 38,0531,30 – 37,5033,50 – 36,7533,55 – 36,2532,85- 34,9535,50 – 36,60Kalkammonsalpeter
(KAS), 27% N,
10% Ca
Harnstoff,
46% N
91,00 – 93,00119,00 – 129,00102,00 – 110,0055,00 – 59,0047,50 –
48,40
46,50 – 51,5045,80 – 50,2042,70 – 46,0043,00 – 48,2043,20 – 45,2043,20 – 46,0043,55 – 44,9543,60 – 46,8044,65 – 46,2551,55 – 57,2548,95 – 51,5544,90 – 51,8047,95 – 56,4549,85- 55,0547,95- 54,5552,00 – 55,60Harnstoff,
46% N
Tripelphosphat ,
46 % P
62,00 – 63,0070,00 – 93,5089,50 – 100,0073,00 – 74,8050,80 –
54,50
48,00 – 48,5051,40 – 55,0051,40 – 54,0049,00 – 52,0047,30 – 52,0047,30 – 53,5051,35 – 52,9552,80 – 53,5052,75 – 55,9556,45 – 56,9556,45 – 59,4557,80 – 61,0054,95 – 58,7556,95- 58,7557,45- 58,7558,50 – 61,50Tripelphosphat ,
46 % P
40er Kornkali,
40% K
37,00 – 40,0042,00 – 53,5048,30 – 66,0058,20 – 63,0032,20 –
34,10
33,00 – 35,9033,30 – 35,5032,90 – 35,5029,50 – 34,5030,50 -32,9029,80 -32,9029,80 – 30,7029,80 – 31,9028,80 – 31,3530,50 – 32,2031,05 – 32,2031,85 – 33,0030,90 – 32,2030,30- 33,0030,40- 33,0031,30 – 33,0040er Kornkali,
40% K
60er Kali,
60% K
49,00 – 53,0049,50 – 62,8060,80 – 87,3079,80 – 82,8051,20 –
59,70
47,90 – 47,9042,50 – 47,0042,50 – 47,1041,510 – 44,2039,50 – 41,2039,50 – 41,2038,60 – 39,2039,40 – 39,8037,60 – 39,0039,00 – 39,9039,00 – 40,1039,80 – 40,9040,10 – 40,7038,10 – 40,1038,10- 40,7040,50 – 41,5060er Kali,
60% K
Magnesia- Kainit,
9% K, 5% MgO
14,00 – 16,0014,20 – 17,9013,80 – 18,3019,90 – 22,0015,00 –
24,00
13,50 – 17,0013,70 – 16,5014,20 –
17,25
14,20 –
17,25
14,20 –
17,50
13,70 –
17,50
12,20 –
14,40
12,80 – 16,5013,40 – 15,4015,90 – 16,9015,90 –
17,10
16,50 –
17,70
14,20 – 16,5015,70 – 16,5013,90- 16,5014,80 – 17,50Magnesia- Kainit,
9% K, 5% MgO
Patentkali,
30% K, 10% MgO
44,00 – 53,0057,00 – 64,9059,40 – 68,3076,20 – 79,0040,70 –
45,50
41,50 – 43,5042,90 – 47,2544,90 – 47,3041,75 – 46,0042,20 – 45,0041,60 – 45,0040,75 – 41,6041,90 – 44,5041,95 – 44,8543,35 – 46,8543,85 – 47,7547,20 – 49,7046,85 – 52,3546,85 – 52,3546,85 – 52,3549,00 – 53,50Patentkali,
30% K, 10% MgO
Schwefelsaurer Ammoniak (SSA)
21% N, 24% S
47,00 – 55,0067,50 – 84,9065,50 – 71,0048,00 – 59,8033,20 –
42,50
23,30 – 32,8030,30 – 33,0525,50 – 33,0528,00 – 32,9025,70 – 30,5025,70 – 31,0025,40 – 27,1027,20 – 29,0028,40 -29,4531,60 – 35,8031,60 – 35,1529,20 – 34,5028,60 – 35,1527,60- 33,0028,00- 35,1529,90 – 36,05Schwefelsaurer Ammoniak (SSA)
21% N, 24% S
Ammonsulfatsalpeter
ASS, 26% N, 13% S
63,00 – 65,0097,00 – 100,5069,50 – 82,0054,50 – 63,2036,00 –
49,50
35,90 – 39,2038,20 – 42,5535,00 – 42,5536,20 – 39,5033,50 – 37,5033,50 – 39,5034,95 – 37,4536,70 – 40,0036,25 – 39,4540,95 – 43,1541,85 – 43,1536,40 – 42,9036,45 – 43,4536,25- 43,4536,75- 43,4539,40 – 44,20Ammonsulfatsalpeter
ASS, 26% N, 13% S
Kohlensaurer Kalk
CaCO3, 80% Ca
3,00 –
4,50
3,20 –
6,95
3,20 –
6,95
4,35 –
6,95
3,20 –
6,95
3,20 –
6,95
3,30 –
6,95
4,30 –
5,70
3,30 –
5,70
3,20 –
5,70
3,20 –
5,70
3,75 –
5,25
3,20 –
5,50
2,85 –
5,05
3,05 –
5,05
2,75 –
5,05
3,40 –
5,50
4,05 –
4,95
3,05- 4,953,30 – 5,40Kohlensaurer Kalk
CaCO3, 80% Ca
Volldünger
(15% N/15% P/15% K)
56,00 – 60,0077,30 – 85,0075,50 – 78,0077,30 – 82,5045,00 –
69,40
43,50 – 48,8045,30 – 49,0046,20 – 50,5045,00 – 47,9044,20 – 46,5044,20 – 47,0043,40 – 46,5045,40 – 46,1045,60 – 47,5046,20 – 48,5046,20 – 51,0048,20 – 51,5046,30 – 56,5046,30- 55,5046,30- 53,5057,00 – 69,90Volldünger
(15% N/15% P/15% K)
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Jan.
2022
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Apr.
2022
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Jun.
2022
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),

Jun. 2023
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel)
,
Jun. 2023
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Apr. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Apr. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Jun. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel),
Jul. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Aug. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Sept. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Okt. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Nov. 2024
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel),
Jan. 2025
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel),
Mrz. 2025
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Mai 2025
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Juni 2025
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Juli 2025
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), August
2025
Preis,
€/dt
(netto, lose, ab Handel),
Okt.
2025
Preis,
€/dt (netto, lose, ab Handel), Dez.
2025
Düngemittel
Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie eigene Recherchen, Stand: Anfang Dezember 2025

Durch die stark erhöhten Düngemittelpreise hat sich der Düngewert von Festmist und Gülle fast verdoppelt und dürfte in der Folgezeit deutlich stärker nachgefragt werden. Betriebe, die eigene Gülle bzw. Mist produzieren, haben einen erheblichen Preisvorteil gegenüber dem Einsatz üblicher Handelsdünger. Betriebe die Mist bzw. Gülle beziehen, müssen sich auf deutlich steigende Preise bei organischen Düngemitteln einstellen. Mit dem Rückgang der sehr hohen Energiepreise haben sich Mitte 2023 die Düngemittelpreise deutlich reduziert. Da viele Düngemittel unter der Verwendung hoher Energiemengen (Strom, Gas) produziert werden, werden sich die Düngemittelpreise analog der Energiekosten auf hohem Niveau bewegen bzw. noch steigen.

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Winter 2021

Der Winter 2020/2021 war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge

Offenbach, 26. Februar 2021 – Der Winter 2020/21 war in Deutschland bei durchschnittlichem Niederschlag und einem deutlichen Sonnenscheinplus wieder zu warm. Das Klimaarchiv des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt: Es war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge. Zahlreiche Sturmtiefs, die über Nordeuropa ostwärts zogen, brachten im Dezember und Januar sehr feuchte, oft nasskalte Luftmassen. Das führte im Dezember vor allem in den Alpen, ab Januar häufig auch in den Mittelgebirgen, zu herrlichem Winterwetter. Anfang Februar stellten sich den nordeuropäischen Sturmtiefs Hochdruckgebiete in den Weg. Über Mitteleuropa bildete sich eine Luftmassengrenze, die kalte Luft aus dem Norden von milder im Süden trennte und nur langsam südwärts vorankam. An ihrem Übergangsbereich traten ungewöhnlich starke Schneefälle mit gebietsweise enormen Schneeverwehungen auf. Klare Nächte führten dort zu sehr strengen Frösten. Ab Mitte Februar gab es landesweit schon frühlingshafte Temperaturen. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Besonders im Februar extreme Temperaturunterschiede
Mit 1,8 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Winter 2020/21 um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch +0,4 Grad. Im Dezember und Januar wechselten sehr milde und nasskalte Witterungsabschnitte häufig einander ab. Von Anfang bis Mitte Februar gelangte vor allem der Norden, später auch das gesamte Land in den Einflussbereich skandinavischer Hochdruckgebiete, die es vorübergehend unter eisiger Kälte erstarren ließen. Gebietsweise trat sehr strenger Frost von unter -20 °C auf. Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, registrierte am 10. Februar mit -26,7 °C den tiefsten Wert des Winters. Zwei Wochen später schnellten die Temperaturen deutlich in die Höhe und erreichten das andere Extrem. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 25. Februar in Ohlsbach bei Offenburg auf außergewöhnliche 22,0 °C. In Deutschland stieg das Thermometer an 6 Tagen in Folge auf über 20 °C. Seit Messbeginn 1881 hatte es dies in einem Winter maximal nur 3 Tage am Stück gegeben, wie zuletzt vom 26.2. bis 28.2.2019.

Ein außergewöhnlich schneereicher Winter
Der Winter 2020/21 erreichte mit knapp 180 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fast genau seinen Klimawert (1961-1990) von 181 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 gab es ein Defizit von knapp 10 l/m². Bereits gefallene Schneemengen in den Alpen und später auch den Mittelgebirgen führten Ende Januar mit einsetzendem Tauwetter und kräftigen Regenfällen im Westen und Süden zu großem Hochwasser. Am 28. Januar fiel in Bernau-Goldbach im Südschwarzwald mit 87,4 l/m² die größte Tagesmenge. Im Schwarzwald wurde auch mit lokal um die 585 l/m² die deutschlandweit größte Gesamtsumme gemessen. In Teilen von Sachsen, Thüringen und Brandenburg blieb es im ganzen Winter dagegen bei kaum 50 l/m². An einer Luftmassengrenze fielen am 7. und 8. Februar vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große Schneemengen, die durch den Ostwind gebietsweise zu enormen Schneeverwehungen führten.

Verbreitet sehr sonnig, der Süden deutlich im Vorteil
Mit über 175 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Winter 2020/21 ihr Soll von 153 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 lag sie geringfügig über dem Klimawert von 170 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne am Alpenrand mit bis zu 285 Stunden, am wenigsten im äußersten Norden, dem Taunus sowie dem Sauerland mit teils weniger als 125 Stunden.


Das Wetter in den Bundesländern im Winter 2020/21
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Hier lag die Mitteltemperatur bei 2,1 °C (0,0 °C). Mit annähernd 225 l/m²(224 l/m²) und nahezu 195 Sonnenstunden (169 Stunden) war Baden-Württemberg sowohl das zweitniederschlagsreichste als auch das zweitsonnenscheinreichste Bundesland. Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, meldete am 25. Februar mit außergewöhnlich frühen und frühlingshaften 22,0 °C den bundesweit höchsten Winterwert. Bernau-Goldbach im Südschwarzwald verzeichnete am 28. Januar mit 87,4 l/m² die deutschlandweit größte Tagesmenge. Aufsummiert fiel im Südschwarzwald mit teils über 585 l/m² der meiste Niederschlag. Ende Januar setzte besonders hier und dem Allgäu starkes Tauwetter ein, das die vorhandene Schneedecke spürbar reduzierte. Die großen Abflussmengen ließen die Pegel der Flüsse deutlich ansteigen.

Bayern: Der Freistaat präsentierte sich im Winter mit knapp 0,8 °C (-1,0 °C) als die kälteste Region Deutschlands. Die Niederschlagssumme lag bei rund 165 l/m² (200 l/m²). Bayern war mit gut 200 Stunden (171 Stunden) das sonnenscheinreichste Bundesland. Am Morgen des 13. Februar meldete Bad Königshofen, nordöstlich von Schweinfurt, eisige -22,9 °C. Mitte Januar türmte sich die Schneedecke im Allgäu und den Chiemgauer Alpen örtlich bis zu 100 cm hoch. Hier schien die Sonne im Winter 2020/21 mit bis zu 285 Stunden bundesweit am meisten.

Berlin: Die Hauptstadt erreichte eine Mitteltemperatur von 1,9 °C (0,5 °C) und die Sonne schien gut 170 Stunden (147 Stunden). Berlin war im Winter 2020/21 mit rund 95 l/m² (131 l/m²) das niederschlagsärmste Gebiet Deutschlands. 

Brandenburg: Brandenburg gehörte mit einer Durchschnittstemperatur von 1,3 °C (0,1 °C) zu den kälteren Bundesländern. Doberlug-Kirchhain und Lübben-Blumenfelde, beide im Spreewald, verzeichneten am Morgen des 15. Februars jeweils -20,2 °C. Mit abgerundet 105 l/m² (123 l/m²) war es die zweitniederschlagsärmste Region. Die Sonne zeigte sich hier annähernd 175 Stunden (149 Stunden).

Bremen: Die Stadt an der Weser erreichte im Winter 2020/21 im Monatsmittel 3,1 °C (1,5 °C), abgerundet 160 l/m² (165 l/m²) und nahezu 165 Sonnenstunden (140 Stunden).

Hamburg: Für die Hansestadt verzeichnete der DWD 2,9 °C (1,2 °C). Sie zählte damit zu den wärmeren Bundesländern. Subtropikluft führte am 22. Februar in Hamburg-Neuwiedenthal mit 21,1 °C zu ungewöhnlich früher Frühlingswärme. Für Hamburg ermittelten die Klimaexperten annähernd 155 l/m² (174 l/m²) und knapp 155 Sonnenstunden (134 Stunden). 

Hessen: Hessen erreichte eine Mitteltemperatur von 1,9 °C (0,3 °C) und der Niederschlag akkumulierte sich auf gut 210 l/m² (193 l/m²). Eine Luftmassengrenze sorgte am 7. Februar in der Nordhälfte gebietsweise für stundenlangen gefrierenden Regen, der eine mehrere Millimeter dicke Eisschicht hinterließ. Im äußersten Norden fiel durchweg Schnee und so meldete Wesertal-Lippoldsberg am 8. 40 cm. Hierbei kam es verbreitet zu enormen Einschränkungen. Die Sonne schien gut 150 Stunden (136 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Für das nordöstlichste Bundesland errechneten die DWD-Meteorologen eine Durchschnittstemperatur von 1,8 °C (0,2 °C) sowie eine Niederschlagsmenge von nahezu 135 l/m² (130 l/m²). Der Lake-Effect, bei dem kalte Luft über die vergleichsweise warme Ostsee weht, sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen an der vorpommerschen Küste für große Schneemengen. Am 12. Februar registrierte Ribnitz-Damgarten, nordöstlich von Rostock, 42 cm. Im Winter 2020/21 präsentierte sich Mecklenburg-Vorpommern mit gerade 150 Stunden (144 Stunden) als das zweitsonnenscheinärmste Gebiet Deutschlands.

Niedersachsen: Für Niedersachsen ermittelten die Wetterexperten 2,6 °C (1,2 °C), fast 170 l/m²(177 l/m²) und annähernd 155 Sonnenstunden (135 Stunden). In Göttingen registrierte der DWDam 14. Februar -23,8 °C; in diesem Monat traten hier 5 Nächte mit unter -20 °C auf. Am 7. und 8. Februar sorgten große Temperaturgegensätze in der Südhälfte zu sehr kräftigen Schneefällen, der anhaltende Ostwind führte zu enormen Verwehungen. Verbreitet erreichte die Schneedecke 35 -55 cm; Langelsheim im Harz meldete 54 cm. Die Infrastruktur kam verbreitet zum Erliegen.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen war im Länderranking mit einer Mitteltemperatur von knapp 3,3 °C (1,7 °C) das zweitwärmste Bundesland. Mit abgerundet 220 l/m² (223 l/m²) gehörte es zu den niederschlagsreichen Gebieten. An einer Luftmassengrenze entwickelten sich am 7. und 8. Februar besonders im Norden und Osten sehr kräftige Schneefälle; Bielefeld-Deppendorf meldete hierbei 43 cm. Die Sonne zeigte sich hier annähernd 160 Stunden (151 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der Winter 2020/21 brachte Rheinland-Pfalz durchschnittlich 2,8 °C (0,9 °C), knapp 220 l/m² (206 l/m²) und fast 165 Sonnenstunden (152 Stunden).

Saarland: Das Saarland übertraf mit einer mittleren Temperatur von 3,3 °C (1,2 °C) und einer Niederschlagsbilanz von über 315 l/m² (255 l/m²) alle anderen Bundesländer. Die Sonne schien gut 170 Stunden (155 Stunden).

Sachsen: Der Freistaat zählte im Winter 2020/21 mit gut 0,8 °C (-0,4 °C) zu den kälteren und mit nahezu 195 Stunden (161 Stunden) zu den sonnenscheinreichen Regionen. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf fast 140 l/m² (152 l/m²).

Sachsen-Anhalt: Für Sachsen-Anhalt errechneten die DWD-Meteorologen durchschnittlich 1,5 °C (0,4 °C) und annähernd 175 Sonnenstunden (145 Stunden). Querfurt, nordöstlich von Erfurt, verzeichnete am Morgen des 14. Februar eisige -24,8 °C. Im Winter 2020/21 präsentierte sich Sachsen- Anhalt mit fast 120 l/m² (119 l/m²) als ein niederschlagsarmes Bundesland. Zu enormen Einschränkungen führten am 7. und 8. Februar verbreitet kräftige Schneefälle; Bad Bibra, südwestlichen von Leipzig, meldete hierbei eine Schneehöhe von 48 cm.

Schleswig-Holstein: Hier lag die Mitteltemperatur im Winter bei 2,6 °C (0,9 °C) und der Niederschlag akkumulierte sich auf knapp 160 l/m² (180 l/m²). Im Februar verzeichnete Lübeck-Blankensee 12 Eistage, bei den die höchste Temperatur unter 0 °C liegt. Der Lake-Effect sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen in Wagrien innerhalb von Stunden für große Schneemengen. Oldenburg in Holstein meldete am 10. Februar 31 cm Neuschnee. Schleswig-Holstein war mit aufgerundet 150 Stunden (144 Stunden) das sonnenscheinärmste Gebiet.

Thüringen: Der Freistaat repräsentierte sich im Winter 2020/21 mit etwa 0,8 °C (-0,6 °C) als das zweitkälteste Bundesland. Für Thüringen kalkulierte der DWD gut 160 l/m² (159 l/m²) und nahezu 160 Sonnenstunden (148 Stunden). Den deutschlandweit tiefsten Winterwert verzeichnete Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, am 10. Februar mit -26,7 °C. Große Temperaturgegensätze sorgten am 7. und 8. Februar für sehr starke Schneefälle, die durch den eisigen Ostwind gebietsweise zu enormen Verwehungen führten. Hierbei meldete Mühlhausen-Windeberg eine Schneedecke von 55 cm. In Jena lagen 48 cm, davon fielen innerhalb von 24 Stunden 40 cm.

Quelle: DWD

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Februar 2021

Eisiger Winter und milder Frühling

Offenbach, 26. Februar 2021 – Eine scharfe Luftmassengrenze löste Anfang Februar in einem Streifen quer über der Mitte Deutschlands sehr starke Schneefälle mit teils enormen Schneeverwehungen aus. Vor allem dort führten klare Nächte zu lange nicht erlebter eisiger Kälte. Bereits eine Woche später sorgte dagegen subtropische Luft für ungewöhnlich hohe frühlingshaften Temperaturen. Insgesamt war der Februar 2021 bei leicht unterdurchschnittlicher Niederschlagssumme und trotz eisiger Tage zu warm. Die Sonne schien reichlich und sorgte für den sechsten Platz seit Aufzeichnungsbeginn 1951. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Trotz eisiger erster Februarhälfte durch ungewöhnliche Frühlingswärme etwas zu mild
Der Temperaturdurchschnitt lag im Februar mit 1,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 0,3 Grad. Eine Luftmassengrenze, die kalte Luft im Norden von sehr milder Luft im Süden trennte, lag Anfang Februar über Norddeutschland. Ende des ersten Drittels hatte die Kaltluft ganz Deutschland erfasst. Eine hohe Neuschneedecke und wolkenloser Himmel führten vor allem in der Mitte zu eisigen Nächten mit sehr strengem Frost. Bundesweit am kältesten war es am 10. in Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, mit -26,7 °C. Eine markante Umstellung auf eine Südlage brachte innerhalb weniger Tage frühlingshafte Wärme. Es kam zu einem gewaltigen Temperaturanstieg um lokal über 40 Grad. Gebietsweise stieg das Thermometer an mehreren Tagen in Folge auf über 20 °C. Dabei registrierte Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, am 25. mit 22,0 °C den bundesweit höchsten Wert.

Eine Luftmassengrenze sorgte in der Mitte für starke Schneefälle und Eisregen
Im Februar fielen mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) gut 8 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 49 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei 8 l/m². Zur Mitte der ersten Dekade fielen vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große Schneemengen, die durch den starken Ostwind gebietsweise zu Schneeverwehungen führten. Besonders in Thüringen, Sachsen-Anhalt und dem südlichen Niedersachsen lagen verbreitet zwischen 35 bis 55 cm Schnee. In einem schmalen Bereich südlich davon hüllte gefrierender Regen die Landschaft in eine mehrere Millimeter dicke Eischicht. Die größte Tagesmenge verzeichnete Fichtelberg-Hüttstadl, nordöstlich von Bayreuth, am 3. mit 36,6 l/m². Den insgesamt meisten Niederschlag meldete der Schwarzwald mit rund 130 l/m². Im Norden Schleswig-Holsteins fielen hingegen teils weniger als 15 l/m².

Februar 2021 war einer der sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Mit fast 110 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) sehr deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 35 Stunden. Somit war der Februar 2021 der 6.sonnigste seit Messbeginn 1951. Am häufigsten schien die Sonne mit örtlich über 145 Stunden am Alpenrand. Besonders im Nordwesten des Landes zeigte sie sich dagegen mit teils unter 80 Stunden eher seltener.

Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2021
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Hier lag die Mitteltemperatur bei 3,3 °C (0,5 °C) und die Niederschlagsmenge bei annähernd 55 l/m² (68 l/m²). Den bundesweit höchsten Februarwert meldete am 25. Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, mit außergewöhnlich frühen und frühlingshaften 22,0 °C. Gebietsweise wurden neue Monatstemperaturrekorde erreicht. Insgesamt fiel im Schwarzwald mit örtlich über 130 l/m² der meiste Niederschlag. Im Ländervergleich zeigte sich Baden-Württemberg zugleich mit etwa 125 Stunden (76 Stunden) als die sonnenscheinreichste Region.

Bayern: Für den Freistaat errechneten die DWD-Klimaexperten durchschnittlich 1,6 °C (-0,3 °C) und rund 45 l/m² (58 l/m²). Fichtelberg-Hüttstadl, nordöstlich von Bayreuth, meldete am 3. mit 36,6 l/m² die größte Tagesmenge. Bayern war mit aufgerundet 125 Stunden (78 Stunden) das zweitsonnenscheinreichste Bundesland. Am Alpenrand zeigte sich die Sonne mit gebietsweise 145 Stunden bundesweit am meisten.

Berlin: Die Hauptstadt erreichte eine Mitteltemperatur von 1,2 °C (0,6 °C) und die Sonne schien gut 100 Stunden (71 Stunden). Berlin zählte im Februar mit rund 30 l/m² (35 l/m²) zu den niederschlagsarmen Gebieten.

Brandenburg: Brandenburg gehörte mit 0,4 °C (0,1 °C) zu den kälteren Bundesländern. Am Morgen des 15. verzeichnete Doberlug-Kirchhain und Lübben-Blumenfelde, beide im Spreewald, jeweils -20,2 °C. Die Meteorologinnen ermittelten aufgerundet 35 l/m² (33 l/m²) und annähernd 95 Sonnenstunden (70 Stunden). Hiermit ordnete sich Brandenburg bei den sonnenscheinarmen Regionen ein.

Bremen: Die Stadt an der Weser erreichte im Monatsmittel 2,5 °C (1,4 °C) und abgerundet 30 l/m² (40 l/m²). Bremen gehörte im Februar 2021 mit nahezu 95 Stunden (68 Stunden) zu den sonnenscheinarmen Regionen.

Hamburg: Für die Hansestadt verzeichnete der DWD 2,4 °C (1,2 °C). Am 22. zeigte das Thermometer in Hamburg-Neuwiedenthal mit 21,1 °C ungewöhnliche Frühlingswärme. Mit annähernd 25 l/m² (42 l/m²) war Hamburg das zweittrockenste und mit knapp 95 Stunden (64 Stunden) ein sonnenscheinarmes Bundesland.

Hessen: Hessen erreichte eine Mitteltemperatur von 1,7 °C (0,6 °C) und rund 110 Sonnenstunden (69 Stunden). Der Niederschlag erreichte 55 l/m² (52 l/m²). Damit zählte es zu den niederschlagsreichen Regionen. Im Februar erfasste der DWD in Fritzlar, Eschwege und Sontra jeweils 4 Nächte mit unter -20 °C. In der Nordhälfte führte die Luftmassengrenze am 7. gebietsweise zu stundenlangem gefrierenden Regen, der für eine mehrere Millimeter dicke Eisschicht sorgte. Im äußersten Norden fiel der Niederschlag durchweg als Schnee. So meldete Wesertal-Lippoldsberg am 8. eine Schneehöhe von 40 cm. Hierbei kam es verbreitet zu enormen Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Mecklenburg-Vorpommern: Im nordöstlichsten Bundesland betrug die Durchschnittstemperatur 1,0 °C (0,0 °C) und die Sonne schien rund 100 Stunden (67 Stunden). Der Lake-Effect sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen an der vorpommerschen Küste für große Schneemengen. Am 12. verzeichnete Ribnitz-Damgarten, nordöstlich von Rostock, 42 cm. Grambow-Schwennenz an der polnischen Grenze und Anklam, südöstlich von Greifswald, registrierten im Februar 12 Eistage mit Höchsttemperaturen unter 0 °C. Mecklenburg-Vorpommern ordnete sich mit nahezu 30 l/m² (31 l/m²) bei den niederschlagsarmen Gebieten ein.

Niedersachsen: Für Niedersachsen ermittelten die Klimaexperten 1,9 °C (1,1 °C) und knapp 45 l/m² (44 l/m²). Mit fast 95 Sonnenstunden (66 Stunden) war es eine sonnenscheinarme Region. Am 14. registrierte der DWD in Göttingen eisige -23,8 °C; hier traten im Februar 5 Nächte mit unter -20 °C auf. Große Temperaturgegensätze führten am 7. und 8. in der Südhälfte zu sehr kräftigen Schneefällen. Durch den Ostwind kam es gebietsweise zu enormen Verwehungen. Verbreitet erreichte die Schneedecke 35-55 cm; Im Nordwesten des Bundeslandes zeigte sich die Sonne mit teils unter 80 Stunden deutschlandweit am wenigsten.

Nordrhein-Westfalen: NRW zählte im Ländervergleich mit einer Mitteltemperatur von knapp 3,4 °C (1,8 °C) zu den wärmsten und mit abgerundet 55 l/m² (58 l/m²) zu den niederschlagsreichen Gebieten Deutschlands. An einer Luftmassengrenze kam es am 7. und 8. im Norden und Osten zu sehr kräftigen Schneefällen. Am 9. registrierte Bielefeld-Deppendorf 43 cm. Die Sonne zeigte sich annähernd 105 Stunden (72 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der Februar brachte Rheinland-Pfalz durchschnittlich 3,4 °C (1,2 °C) und fast 115 Sonnenstunden (73 Stunden). Damit war es die zweitwärmste sowie drittsonnigste Region. Der DWD errechnete eine Niederschlagssumme von knapp 50 l/m² (59 l/m²).

Saarland: Das Saarland ließ mit einer Durchschnittstemperatur von 4,4 °C (1,6 °C) und einer Niederschlagsbilanz von über 75 l/m² (72 l/m²) alle anderen Bundesländer eindeutig hinter sich. Mit gut 110 Stunden (76 Stunden) konnten sich die Saarländer über viel Sonnenschein freuen.

Sachsen: Der Freistaat präsentierte sich im Februar mit 0,3 °C (-0,3 °C) als das zweitkälteste Bundesland. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf fast 40 l/m² (43 l/m²) und die Sonne schien aufgerundet 100 Stunden (70 Stunden). Am 7. und 8. führten kräftige Schneefälle zu teils chaotischen Straßenverhältnissen; Pulsnitz, östlich von Dresden, registrierte am 9. 36 cm.

Sachsen-Anhalt: Für Sachsen-Anhalt ermittelte der DWD 0,8 °C (0,4 °C), annähernd 50 l/m²(33 l/m²) und rund 100 Sonnenstunden (68 Stunden). Am Morgen des 14. verzeichnete Querfurt, nordöstlich von Erfurt, eisige -24,8 °C. Kräftige Schneefälle sorgten am 7. und 8. verbreitet zu enormen Einschränkungen; Bad Bibra bei Leipzig, meldete eine Schneehöhe von 48 cm.

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein lag die Mitteltemperatur bei 1,7 °C (0,7 °C). Lübeck-Blankensee verzeichnete im Februar 12 Eistage mit Höchsttemperaturen von maximal 0 °C. Mit nur knapp 20 l/m² (42 l/m²) und abgerundet 90 Sonnenstunden (65 Stunden) war es sowohl die niederschlagsärmste als auch die sonnenscheinärmste Region Deutschlands. Der Lake-Effect, bei dem kalte Luft über die vergleichsweise warme Ostsee weht, sorgte durch immer wiederkehrende Schauerstraßen in Wagrien innerhalb von Stunden für große Schneemengen. Am 10. meldete Oldenburg in Holstein 31 cm Neuschnee. In der Nordhälfte des Bundeslandes fiel mit teils weniger als 15 l/m² deutschlandweit der geringste Niederschlag.

Thüringen: Mit knapp 0,3 °C (-0,4 °C) war Thüringen das kühlste und mit gut 55 l/m² (44 l/m²) das zweitniederschlagsreichste Gebiet der Bundesrepublik. Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt, verzeichnete am 10. mit -26,7 °C den deutschlandweit tiefsten Februarwert. In Mühlhausen, Dachwig und Olbersleben konnten je 4 Nächte mit unter -20 °C registriert werden. Große Temperaturgegensätze sorgten am 7. und 8. für sehr starke Schneefälle, die durch den eisigen Ostwind gebietsweise zu enormen Verwehungen führten. Mühlhausen-Windeberg meldete hierbei eine Schneedecke von 55 cm. In der Großstadt Jena lagen 48 cm, davon fielen 40 cm innerhalb von 24 Stunden. Die Sonne zeigte sich nahezu 100 Stunden (69 Stunden).

Quelle: DWD

Basics: Faustzahlen zur Pferdefütterung (Weide)

Was frisst ein Pferde auf der Weide eigentlich?
  • Wie lange braucht ein Gross-Pferd für sein Futter?

Grobfutter 1 h, Kraftfutter 10 min

  • Wieviel Gras frisst das Gross-Pferd in 1 Stunde?

4 – 5 kg Gras

  • Wieviel Gras frisst ein Grosspferd am Tag?

60 kg Gras, die wachsen auf 100m² Weide

  • Wieviele Stunden frisst ein Pferd in der Natur?

Mindestens 12 Stunden meist sogar 16 Stunden pro Tag ‚(24 Stunden)

  • Wieviel Energie verbraucht ein Pferd durch Arbeit?

2,5 kg Heu gleichen 120 min Schritt (Herzfrequenz ca. 70/min), oder 30 min Trab (Herzfrequenz ca. 150/min) oder 10 min Galopp (Herzfrequenz ca. 220/min) aus.

  • Wann hört ein Pferd auf zu fressen?

Das ist nicht sicher. Da Pferde keine Druckrezeptoren im Verdauungstrakt haben, hören Pferde nicht auf zu fressen, wenn der Magen oder der Darm voll sind. Wahrscheinlich hören Pferde erst auf zu fressen, wenn die Kaumuskulatur ermüdet ist.

  • Wie lang sind Fresspausen beim Pferd?

2 – maximal 4 Stunden. Sind Fresspausen länger als 4 Stunden, wird das Grundbedürfnis Fressen beim Pferd nicht erfüllt, es bekommt Stress, wird futterneidisch und leidet letztlich an Magengeschwüren. Gestresste Pferde lassen sich wesentlich schlechter trainieren, sie wehren sich und arbeiten nicht mit: Der Reiter*in kämpft auf dem Pferd.

  • Was ist nachhaltig?

Minimum 12 Stunden Fresszeit und maximal 4 stündige Fresspausen am Tag (24h).

  • Wieviel Grundfutter benötigt ein ausgewachsenes Warmblutpferd am Tag (24h)?

Mindestens 2 , besser 2,5kg Grobfutter je 100 kg Lebendmasse

  • Futtervergleich bei unterschiedlichem Wassergehalt

1 kg Grobfutter = 1,4 kg Heulage = 2,2 kg Silage = 7 kg junges Gras = 5 kg blühendes Gras = 4 kg Gras nach Blüte

  • Wie kann der Futtervergleich genau ermittelt werden?

Grobfutter (Heu, Stroh ist nur lagerfähig, wenn max. 14 % Wasser enthalten sind. Folglich enthält nicht schimmeliges Heu oder Stroh 860 g Trockenmasse. Bestimmen Pferdehalter*innen die Trockenmasse ihres Grünlandes, können sie punktgenau zu einem bestimmten Zeitpunkt in Abhängigkeit des Klimas, der Jahreszeit und der Vegetation die Trockenmasse des Grases bestimmen. Wie das im Backofen geht, findet Ihr hier. Da Heu/Stroh mindestens 860 g Trockenmasse enthält, muss diese durch die Trockenmasse des Grases geteilt werden. Beispiel: Heu 860g Trockenmasse ./. 120 g Trockenmasse Gras = 7,16667. Ergebnis: Um 1 kg Heu zu ersetzen, muss die 7,2fache Menge Gras (TM 120g) gefüttert werden.

Basics: Zeigerpflanzen des Grünlandes

Bestimmte Pflanzen verraten die Bodenbeschaffenheit. Da unter den Pflanzen im Laufe der Evolution sich zahlreiche Spezialisten entwickelt haben, die an eine ganz bestimmte Bodenbeschaffenheit angepasst sind, werden sich diese Pflanzen auch an genau diesen Böden wiederfinden. Pflanzen sind für den Pferdehalter*in Bioindikatoren des Dauergrünlandes. Mit ein wenig Übung und Erfahrung können Pferdehalter*innen mittels der Grünlandvegetation relativ sicher einschätzen, ob die Wiese oder Weide eher nährstoffreich, trocken, verdichtet oder eher nass ist. Nur wer seinen Boden kennt, kann auch seine Eigenschaften prognostizieren und beeinflussen oder erhalten.

Weißklee hat sich als Leguminose, die sich selber vom Luftstickstoff ernähren kann, gegenüber dem vom Bodenstickstoff abhängigen Gräsern durchgesetzt. Weißkleeflächen auf einer Pferdeweide zeigen also einen deutlichen Stickstoffmangel für Gräser an.

Diese Bioindikatoren können Euch bei der Beurteilung Eurer Weide helfen:

Der Boden ist …Pflanze als Bodenindikator (Feldmethode)
…nährstoffreich:Brennnessel, Taubnessel, Ampfer, Vogelmiere, Kreuzkraut, Knaulgras; Quecke; Kammgras; Klettenlabkraut; Wiesenlabkraut; Kleine Brunelle; Roßminze; Gundelrebe; Krauser Ampfer; Wiesenpippau; Gänseblümchen; Vogelknöterich; Beinwell; Wiesenstorchenschnabel; Zaunwicke; Schafgarbe; Wiesenkümmel; Wiesenkerbel;
…nährstoffarm:Weißklee; Straußgras; Rotschwingel; Zittergras; Wiesenmargarite, Borstgras; Schafschwingel; Dreahtschmiele, Pfeifengras; Ruchgras; Weiches Honiggras; Fiederzwenke; Geflecktes Johanniskraut; Augentrost, Klappertopf; Heilziest; kriechender Günsel; Grüner Pippau; Habichtskraut; Feldklee,
…verdichtet:Moose; kriechender Hahnenfuss; Binse; Rohrschwingel; Krauser Ampfer;
…schattig:Giersch;
…nass:Hahnenfuß, Wiesenschaumkraut, Binse, Simse, Rohrschwingel; Ackerschachtelhalm, Moorlabkraut; Roßminze; Wiesenknöterich; Sumpfdotterblume; Huflattich;
…sauer:Sauergras; dunkelgrüne Blätter, wie Eibe, Rhododendron, Tanne, Fichte, Ilex, usw.; Sauerampfer; Hundskamille; Weiches Honiggras; Borstgras; Drahtschmiele; Moorlabkraut; Kleiner Ampfer; Blutwurz;
…trocken:Schafschwingel; Fiederzwenke, Leimkraut; Wiesen- Thymian, Wiesen- Salbei; Kratzdistel (besonders auf nicht gestriegelten Weiden); Wundklee;
…sandig:Heide; Königskerze; Segne; Weiches Honiggras;
…kalkreich:Taubnessel, Klatschmohn, Große Brunelle;
…wechselfeucht:Rohrglanzgras; Heiziest; Silage;
Als Hilfe findet Ihr unter Medien einen Grünlandbestimmungsschlüssel

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Januar 2021

Ein grauer und nasser Januar mit Dauerwinter in den Bergen

Januar in Bremen: Der wärmste und sonnigste Ort Deutschlands!

Offenbach, 29. Januar 2021 – Im Januar 2021 karrten Tiefdruckgebiete immer wieder Niederschläge, vorübergehend ungewöhnlich milde Luft und phasenweise kräftigen Wind über das Land hinweg. Am 21. tobte ein Sturmfeld von „Goran“ über der Nordwesthälfte Deutschlands. Vor allem in den Bergen herrschte meist Winterwetter wie aus dem Bilderbuch. Davon konnte der Wintertourismus leider nicht profitieren – die Corona-Pandemie sorgte oft für gesperrte Pisten und einsame Wanderwege. Auch abseits der Bergregionen lösten im Flachland kurze Schnee-Episoden hin und wieder Winterfreude aus. Der Januar endete schließlich mit Tauwetter im Süden und einem gleichzeitigen Frostluftvorstoß im Norden. Unter dem Strich war der Monat zu warm, niederschlagsreich und sehr sonnenscheinarm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Oft mäßig kalt, kurz ungewöhnlich mild und ein Luftmassenduell zum Monatsende
Der Temperaturdurchschnitt lag im Januar 2021 mit 0,6 Grad Celsius (°C) um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -0,3 Grad. Mäßig kalte Witterungsphasen prägten mit frostigen Nächten die erste Monatshälfte. Dabei wurde am 11. in Oberstdorf mit -19,5 °C der tiefste Wert gemessen. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade erfolgte kurzzeitig eine ungewöhnliche Milderung. Mit stürmischen Winden kletterten die Höchstwerte teils über 15 °C. Die höchste Temperatur meldete am 22. Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg im Breisgau mit 15,6 °C. Letztlich erfolgte zum Monatsende ein Kräftemessen zwischen milderer Luft im Süden und Frösten im Norden, die allmählich landesweit zum Monatswechsel die Vorherrschaft übernahmen.

Viel Niederschlag mit schneereichem Süden und finalem Tauwetter im Südwesten
Im Januar 2021 fiel mit 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 61 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei 10 l/m². Viele Wolken brachten schon fast turnusmäßig Niederschläge. Während es im Flachland dabei nur kurz weiß wurde, gab es in den Bergen durchweg Schnee. Im Schwarzwald sowie im Allgäu türmte sich die Schneedecke auf über 100 cm auf. Todtmoos im Südschwarzwald meldete am 28. mit 86,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit einer Gesamtmenge von über 300 l/m² war der Schwarzwald im Januar zugleich die niederschlagsreichste Region Deutschlands. Zum Monatsausklang verursachten kräftigere Regenfälle und einsetzendes Tauwetter Hochwasser im Westen und Süden. Parallel dazu gab es im Norden Schneefälle.

Ein äußert sonnenscheinarmer Januar
Mit 30 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung sogar 22 Stunden. Am häufigsten schien die Sonne mit über 40 Stunden im Süden. Besonders in der Mitte des Landes blieb sie dagegen mit rund 10 Stunden äußerst rar.

Das Wetter in den Bundesländern im Januar 2021
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Hier erreichte die Januartemperatur 0,4 °C (-0,7 °C). Am 22. übermittelte Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg, mit 15,6 °C den deutschlandweit höchsten Wert. Mit 105 l/m² (75 l/m²) war Baden-Württemberg das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Todtmoos im Südschwarzwald meldete am 28. mit 86,6 l/m² die höchste Tagesmenge. Insgesamt fielen im ganzen Monat in der Schwarzwaldregion teils über 300 l/m². Oberhalb etwa 500 Metern gab es nahezu durchgehend Schnee. Ab 900 m wuchs die Schneedecke sogar auf über 100 cm an. Ab dem 28. setzte jedoch starkes Tauwetter ein. Die erreichten Abflussmengen von bis zu 160 l/m² ließen die Hochwassergefahr deutlich steigen. Im Ländervergleich war Baden-Württemberg mit rund 40 Stunden (49 Stunden) eine sonnige Region.

Bayern: Der Freistaat war mit -0,6 °C (-1,9 °C) das kälteste Bundesland. Am 11. meldete Oberstdorf -19,5 °C – bundesweit der tiefste Wert im Januar. Rund 80 l/m² (66 l/m²) fielen vom Himmel – überwiegend als Schnee. So dominierte nahezu überall eine winterliche Witterung. Am Alpenrand gab es zeitweise über 100 cm Schnee. Starke Pappschneefälle führten am 24. besonders im Spessart zu Schneebruch. Ab dem 28. ging es dann mit einsetzendem Tauwetter der weißen Pracht an den Kragen. Die Sonne schien aufgerundet 40 Stunden (50 Stunden).

Berlin: Die Hauptstadt kam auf 1,2 °C (-0,4 °C). Der DWD registrierte dort neben 50 l/m² (42 l/m²) Niederschlag gut 20 Sonnenstunden (43 Stunden).

Brandenburg: Für Brandenburg erfasste der DWD 0,7 °C (-0,8 °C), rund 50 l/m² (40 l/m²) und nahezu rund 25 Stunden (44 Stunden) Sonnenschein.

Bremen: Bremen war mit 2,2 °C (0,9 °C) die wärmste Region. Neben rund 50 l/m² (59 l/m²) Niederschlag strahlte die Sonne im sonnigsten Bundesland gut 40 Stunden (39 Stunden).

Hamburg: Die Hansestadt meldete 2,0 °C (0,5 °C) und war damit die zweitwärmste Region. Neben 70 l/m² (61 l/m²) Niederschlag schien die Sonne rund 30 Stunden (39 Stunden).

Hessen: Hessen erreichte eine Temperatur von 0,9 °C (-0,4 °C) und rund 80 l/m² (63 l/m²) Niederschlag. Neben vielen Wolken schien die Sonne knapp 20 Stunden (36 Stunden). Damit war Hessen die sonnenscheinärmste Region. Gießen meldete gerade einmal 10 Stunden Sonnenschein. Auf glatten Straßen kam es am 13. in vielen Gebieten zu zahlreichen Unfällen.

Mecklenburg-Vorpommern: Im nordöstlichsten Bundesland betrug die Temperatur 1,3 °C (-0,6 °C), die Niederschlagsmenge rund 55 l/m² (45 l/m²). Mit 25 Stunden (41 Stunden) schien die Sonne nicht allzu oft.

Niedersachsen: In Niedersachen wurden 1,7 °C (0,6 °C), rund 70 l/m² (62 l/m²) und fast 30 Stunden Sonnenschein (38 Stunden) gemessen. Am 21. erreichten die Winde im Sturmfeld des Tiefs „Goran“ an der Nordsee Orkanstärke. Die stärkste Bö trat dabei am Leuchtturm Alte Weser mit 127 km/h auf. Entlang einer scharfen Luftmassengrenze setzten am 29. verbreitet starke Schneefälle ein.

Nordrhein-Westfalen: NRW war mit einer Mitteltemperatur von 1,9 °C (1,1°C) und einer Niederschlagsmenge von rund 95 l/m² (77 l/m²) ein warmes und niederschlagsreiches Bundesland. Die Sonne zeigte sich mit abgerundet 20 Stunden (42 Stunden) und im Vergleich anderen Bundesländern sehr selten. Stürmischer Wind löste am 21. zahlreiche Feuerwehreinsätze aus. Vielerorts warfen Böen zwischen 8 und 10 Beaufort Bäume um und machten herabfallende Dachziegel zu einer Gefahr.

Rheinland-Pfalz: Der Januar brachte Rheinland-Pfalz eine Temperatur von 1,1 °C (0,3 °C) und nasse 80 l/m² (69 l/m²). Die Sonne schien abgerundet 30 Stunden (40 Stunden).

Saarland: Das kleinste Flächenland verbuchte 1,3 °C (0,5 °C). Mit einer Niederschlagsbilanz von rund 110 l/m² (86 l/m²) und einer Sonnenscheindauer von aufgerundet 40 Stunden (40 Stunden) war das Saarland das niederschlagsreichste und ein sonniges Bundesland.

Sachsen: Sachsen war mit -0,3 °C (-1,2 °C) wie Thüringen das zweitkälteste Bundesland. Es fielen 75 l/m² (49 l/m²) Niederschlag und die Sonne schien gut 30 Stunden (50 Stunden). Immer wieder lösten Schneefälle Winterspaß, aber auch gleichzeitig widerwillige Rutschpartien aus. Das Erzgebirge befand sich dabei mit teils über 50 cm Schnee im Dauerwintermodus.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt meldete 0,6 °C (-0,3 °C). Mit fast 50 l/m² (39 l/m²) war es mit Berlin das trockenste Bundesland. Rund 30 Stunden (43 Stunden) zeigte sich die Sonne. Entlang einer Luftmassengrenze setzten am 29. verbreitet starke Schneefälle ein.

Schleswig-Holstein: Schleswig-Holstein erlebte im Januar 1,9 °C (0,3 °C) sowie rund 70 l/m²(64 l/m²) Niederschlag. Etwa 35 Stunden (39 Stunden) lachte die Sonne. Am 21. gab es im sturmerprobten Norden teilweise Orkanböen. Am Leuchtturm Kiel konnten sogar 125 km/hfestgehalten werden.

Thüringen: Thüringen erfassten die Experten -0,3 °C (-1,3 °C), 65 l/m² (51 l/m²) Niederschlag und 20 Stunden (43 Stunden) Sonnenschein. Damit war es im Januar ein vergleichsweise kaltes und sonnenscheinarmes Bundesland. Am 26. beeinträchtigten Schnee und glatte Straßen den Verkehr besonders in Ost- und Nordthüringen. So standen Lastwagen auf der A38 quer, aber auch die A4 war im gesamten Verlauf durch Thüringen witterungsbedingt betroffen.

Quelle: DWD

Basics: Der Klimawandel und die Hufrehe

Wer über den Klimawandel und die Hufrehe schreibt, kann nicht vermeiden, sich mit dem Energiehaushalt der Pflanze zu beschäftigen.

Hufrehe beim Pferd. Das Hufbein hat sich von der Hufkapsel gelöst und drückt gegen die Huflederhaut und Hufsohle.

Die grünen Blätter der Pflanze sind „Solarzellen“: Energiereiches Sonnenlicht wird in den Blättern in Traubenzucker (Fachsprache: kurzzeitige Kohlenhydrate, sog. Monosacharide) umgewandelt.

Der Energieaufbau der Pflanze: Photosynthese (Assimilation):

6 CO2 +6 H20+Sonnenlicht=C6H12O2+6O2
Kohlendioxid aus der Luft+Wasser+Sonnenlicht=Traubenzucker+Sauerstoff in die Luft

Die aufgebaute Energie wird verbrannt (= Oxidation) und in Arbeit (Wachstum, Blüte, Samenbildung, Bewegung, Wassertransport) umgewandelt:

Der Energieabbau der Pflanze: Abbau durch Atmung (Dissimilation):

C6H12O2+6O2=Arbeit+6CO2+6H20
Traubenzucker+Sauerstoff aus der Luft=Arbeit+Kohlendioxid in die Luft+Wasser

Normalerweise besteht ein Gleichgewicht zwischen Energieaufnahme aus dem Sonnenlicht und der Umwandlung in Arbeit. Beim Auto würde man/frau sagen, dass tagsüber getankt und nachts gefahren wird. Am nächsten Morgen ist der Tank dann leer und es muss wieder getankt werden. Wenn aber nachts nicht gefahren wird, bleibt der Tank voll. Trotzdem kann die Pflanze nicht verhindern, dass am Tage „getankt“ wird. Der Tank würde überlaufen und die gerade getankte Energie für die Pflanze verloren gehen. Damit das nicht passiert, kann die Pflanze die aus der Photosynthese gewonnene Energie (Traubenzucker) in langkettigen Zucker (Stärke) umwandeln und in ihrem Stengel speichern. Damit ist die überschüssige Energie für den späteren Verbrauch gerettet.

Merke: Überschüssiger Traubenzucker (kurzkettige Kohlenhydrate), der nicht in Arbeit umgewandelt werden kann, wird in langkettigen Zucker umgewandelt und im Pflanzenstengel gelagert. Dieser „Lagerzucker“ (langkettige Kohlenhydrate) wird bei den Pflanzen Fruktan genannt.

Die clevere Energiespeichung der Pflanze hat allerdings einen Nachteil für unsere Pferde: Gut genährte Wohlstandspferde sind mit fruktanreichem Gras überversorgt und es droht nicht selten Hufrehe. Erhöhte Fruktangehalte sind nicht die einzige, aber eine sehr wichtige und oft diagnostizierte Ursache der Hufrehe.

Was sind die Gründe für eine erhöhten Fruktaneinlagerung in der Pflanze?

Wenn die Tage lang und hell sind, wird entsprechend viel Energie in den Blättern produziert. Die Pflanze wächst üppig und verbraucht die großen Energiemengen. Aber nur, wenn die Wachstumsbedingungen (Wachstumsfaktoren) es zulassen.

Zu wenig Wasser, zu hohe oder zu niedrige Temperaturen sowie Nährstoffimbalancen einzeln oder kombiniert verhindern den Energieabbau. Die Pflanze lässt die unverbrauchte Energie nicht nutzlos entweichen, sondern speichert sie als Fruktan in den Pflanzenstengeln.

Da bei zunehmendem Klimawandel unsere heimischen Pflanzen, die eigentlich an ein gemäßigtes Klima angepasst sind, immer öfter gestresst werden durch Hitze und/oder Wassermangel, die Sonne aber für hohe Photosyntheseraten (Energieaufbau) sorgt, ist der Klimawandel für die erhöhte Fruktaneinlagerung in unseren Gräsern verantwortlich. Kurz gesagt: Die Gefahr für unsere Pferde, eine Hufrehe zu erleiden steigt deutlich.

Merke:

Photosynthesemangelnder WachstumsfaktorEnergieform
lange Sonnenlichtstunden+ TrockenstressFruktaneinlagerung
lange Sonnenlichtstunden+ HitzestressFruktaneinlagerung
lange Sonnenlichtstunden+ kalte NachtFruktaneinlagerung
lange Sonnenlichtstunden+ NährstoffmangelFruktaneinlagerung
lange Sonnenlichttage+ kalter BodenFruktananreicherung
Hohe Photosyntheserate zusammen mit einem mangelhaften Wachstumsfaktor sorgt für eine Fruktanspeicherung im Halm und erhöht die Rehegefahr deutlich.