Basics: Bodenart bestimmen

Die Bodenart ist abhängig von der Zusammensetzung der drei wichtigsten Bodenfraktionen:

BodenfraktionAbkürzungKorngröße
Sand S2 mm – 63 ym
Schluff U63 ym – 2 ym
Ton T< 2 ym
Alle Teilchen größer 2 mm sind Kies und werden bei der landwirtschaftlichen Bodenprobe nicht betrachtet.

Im Labor werden die Bodenfraktionen aufwändig durch Siebung, Sedimentation und Zentrifugieren bestimmt. Dieses relativ teure Verfahren ergibt eine exakte Analyse der Anteile von Sand, Schluff und Ton eines Bodens.

Mit Hilfe des Bodenartendreiecks wird entsprechend des jeweiligen Anteils von Sand, Schluff und Ton die Bodenart festgelegt:

Beispiel: Ein Boden mit 30% Ton und 25% Schluff sowie (Differenz zu 100%) 45% Sand nennt man/frau tonig, sandiger Lehm. Der Großbuchstabe ist die Hauptname, die Kleinbuchstaben beschreiben näher. T ist immer ein Tonboden, entweder komplett Ton Tt, sandiger Ton Ts, lehmiger Ton Ts oder schluffiger Ton Ts. Merke: Ein Lehmboden besteht überwiegend aus dem harmonischen 1/3- Verhältnis von Sand, Ton und Schluff und vereint bzw. kompensiert alle Vorteile/ Nachteile der Eigenschaften der einzelnen Bodenfraktionen.

Mehr zu den Eigenschaften der Bodenfraktionen findet Ihr hier.

Die Zusammensetzung der drei Bodenfraktionen Sand, Schluff und Ton bestimmt maßgeblich die Bodeneigenschaft und damit auch die Düngeempfehlung.

Ohne Kenntnis der Bodenart ist eine zielgerichtete Düngeempfehlung nicht möglich. Weil aber die LUFA bei der Grunduntersuchung keine Bodenartbestimmung vornimmt, ist die Angabe der Bodenart auf der Bodenprobe von zentraler Bedeutung. Für die Angabe auf der Bodenprobe genügt eine einfache, auch von Euch zu handhabende Methode, die sog. Fingerprobe.

Wie der Name schon vermuten lässt, wird der kulturfeuchte Boden (nicht trocken, nicht nass) mit den Fingern palpiert, also tastend, fühlend untersucht. Kleiner Tipp, wenn die Feuchtebedingungen nicht zutreffen: zu nass > in der warmen Hand trocknen, zu trocken > draufspucken.

Bei der Palpation des Bodens könnt Ihr folgendes erfahren:

BodenartSichtprüfungFühlen
SandEinzelkörner erkennbar, körnig, kratzend, rauh. Beim Schmecken (sensorische Prüfung) knirscht es typisch
SchluffBoden bleibt in den Fingerrillen haften, Finger werden dreckig, nicht glänzendsamtig, nur einmalig ausrollbar, aber nicht formbar
Tonglänzendmehrfach ausrollbar, formbar zu Würfeln bis zu dünnen Würsten
Der Humusgehaltlässt sich anhand der Farbe schätzen: Je dunkler der Boden, desto höher ist der Humusanteil. Bei der Bedrohung von Dauergrünland ist regelmäßig davon auszugehen, dass der Boden Humus ist.

Je nach Dominanz der jeweiligen Bodenfraktion kommt Ihr dann zum Ergebnis. Beispiel: humoser, schluffiger Ton oder humoser Schluff. Möglich ist natürlich auch ein humoser, toniger Sandboden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert