Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Juli 2025

Zu nass und zu warm

 Der Juli 2025 hatte einiges zu bieten, sodass die Meteorologen tief in die Warnkiste greifen mussten. Ihr Repertoire reichte von Hitzewarnungen und Warnungen vor schweren Gewittern über Dauerregen- und Starkregenwarnungen bis hin zu Sturm- und Schneefallwarnungen. Das zeigte, wie abwechslungsreich sich der zweite Sommermonat des Jahres präsentierte. Nachdem die heftige Hitzewelle zu Beginn des Monats durch teilweise unwetterartige Gewitter beendet wurde, stellte sich in der Folge sehr unbeständiges und zu Schauern und teilweise unwetterartigen Gewittern neigendes Wetter ein. Daran änderte sich bis Monatsende auch nicht mehr viel, sodass es insgesamt seit Monaten erstmals wieder zu nass war. Zudem bewegten sich die Temperaturen meist nur auf einem mäßig warmen bis warmen Niveau. Eine kurze hochsommerliche Phase gab es noch am Ende der zweiten Dekade. Dennoch fiel der Juli am Ende zu warm aus. Die Sonne fand in der oftmals dichten Wolkendecke unterdurchschnittlich wenige Lücken. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Auf Hitze am Anfang folgt jäher Absturz
Stark gestartet, aber auch stark nachgelassen. So könnte man den Temperaturverlauf für den vergangenen Juli 2025 kurz und knapp zusammenfassen. Das Temperaturmittel betrug 18,4 Grad Celsius (°C). Der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 wurde um 1,5 Grad überschritten (16,9 °C). Ein Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (18,3 °C) zeigt, dass der Juli 2025 diesbezüglich einen absolut durchschnittlichen Wert lieferte. Das Temperaturmittel spiegelte jedoch keineswegs den abwechslungsreichen zweiten Sommermonat wider. Auf einen furiosen Start mit dem deutschlandweiten Maximum von 39,3 °C, das am 2. in Andernach (Rheinland-Pfalz) gemessen wurde, folgte ein jäher Absturz, der darin gipfelte, dass zum Ende der ersten Dekade deutschlandweit kein Sommertag mehr registriert wurde. Besonders kalt war es am 10. in Meßstetten (Baden-Württemberg) mit 3,5 °C, was dem bundesweiten Tiefstwert entsprach. In der Folge gab es zwar schwerpunktmäßig in der Südhälfte vermehrt Sommertage, eine neuerliche Hitzewelle konnte sich jedoch nicht etablieren. Ganz im Gegenteil, zum Monatsende hin sorgte eine nordwestliche Anströmung für wenig sommerliche Gefühle im Land, sodass eher die leichte Jacke als die Badehose zur Auswahl stand.

Ferienmonat fiel buchstäblich ins Wasser
114 Liter pro Quadratmeter (l/m²) landeten im zurückliegenden Juli in den Messtöpfen. Das war seit Januar der erste Monat in dem flächendeckend mehr Niederschlag fiel, als in der jeweiligen Vergleichsperiode. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²) gab es einen Überschuss von 47 Prozent (%). Auch im Vergleich mit der aktuelleren und feuchteren Referenzperiode 1991 bis 2020 (87 l/m²) wurde das Soll um mehr als 30 % überschritten. Besonders nass präsentierten sich der Norden und Nordosten Deutschlands. Verbreitet fielen dort 100 bis 150, örtlich um 200 l/m². Maßgeblich daran beteiligt, war das Tiefdruckgebiet Isaac, das zu Beginn der dritten Dekade über Nordostdeutschland zog. Aber auch am Alpenrand gab es im Laufe der dritten Dekade anhaltenden und schauerartig verstärkten Regen Daran gekoppelt war die höchste Tagesniederschlagssumme, denn am 28. prasselten 99 l/m² in Aschau-Stein (Bayern) vom Himmel. Am Alpenrand landeten über den ganzen Monat hinweg 300 bis 400 und lokal über 450 l/m² in den Messtöpfen. Die fast landesweit hohen Niederschlagsmengen waren der Wetterlage Trog Mitteleuropa geschuldet, die an fast der Hälfte des Monats klassifiziert wurde und immer wieder für schauerartig verstärkte, teils unwetterartige Regenfälle sorgte. Etwas weniger nass mit in der Fläche 80 bis 100 l/m², war es im Westen und in Teilen der Mitte des Landes, wenngleich auch dort der Juli feuchter als im Mittel ausfiel.

Trüber als im Durchschnitt
Nachdem die Sonne in den vergangenen Monaten Sonderschichten geschoben hat, ließ sie es im vergangenen Juli ruhiger angehen und gönnte den Wolken zeitweise die Oberhand am Firmament. Am Monatsende standen 189 Sonnenstunden zu Buche und damit etwa 10 % weniger als in der Periode 1961 bis 1990 (211 Stunden). Noch deutlicher fiel das Defizit im Vergleich mit der jüngeren Referenzperiode 1991 bis 2020 aus. Hier fehlte am Ende ein Sechstel auf den Referenzwert (226 Stunden). Der letzte Juli, in dem es noch weniger Sonne gab, datiert mit 166 Stunden aus dem Jahr 2011. Interessant war in diesem Zuge, dass der diesjährige März mehr Sonnenstunden (199) hervorbrachte als der Juli. Einen besonders schweren Stand hatte die Sonne – mit Ausnahme der Ostsee, im Norden und Nordosten sowie am Alpenrand. Im Südwesten hingegen schien sie über 200 Stunden lang.

Das Wetter in den Bundesländern im Juli 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg fiel der Juli mit einem Temperaturmittel von 18,4 °C (17,1 °C) um 1,3 Grad zu warm aus. Nachdem der Start in den Juli mit Höchstwerten jenseits der 35-Grad-Marke sehr heiß verlaufen war, kühlte es sich in der Folge deutlich ab. Besonders kalt waren die Nächte zum Ende der ersten Dekade mit Tiefstwerten, die oftmals im einstelligen Bereich lagen. In Meßstetten wurde am Morgen des 10. mit 3,5 °C die deutschlandweite Tiefsttemperatur des Monats gemessen. Regen war im Südwesten im zweiten Sommermonat keineswegs Mangelware. Immer wieder gab es kräftige Schauer und Gewitter mit teils heftigem Starkregen. Bis zum Monatsende landeten 130 l/m² (91 l/m²) in den Messbechern. Mit 206 Sonnenstunden wurde das Klimamittel (229 Stunden) um 10 % verfehlt.

Bayern: Der Freistaat Bayern gehörte zusammen mit Sachsen im vergangenen Juli zu den kühlsten Bundesländern. Die Mitteltemperatur lag mit 18,0 °C jedoch immer noch 1,4 Grad über dem vieljährigen Mittel (16,6 °C). Der Niederschlag kam im Süden Deutschlands nicht zu kurz und die Monatsniederschlagssumme belief sich auf 131 l/m². Das waren fast 30 % mehr als im Referenzzeitraum (101 l/m²). Im Bayerischen Wald und am Alpenrand gab es bis zu 25 Regentage und in Aschau-Stein schüttete es am 28. besonders heftig. Dort wurde mit knapp 99 l/m² die deutschlandweite höchste Tagesniederschlagssumme gemessen. Während am Alpenrand 300 bis 450 l/m² fielen, kamen in Unterfranken gebietsweise nur 30 bis 50 l/m² zusammen. Die Sonne schien mit 183 Stunden etwa ein Sechstel weniger als in der Vergleichsperiode (221 Stunden).

Berlin: In der Bundeshauptstadt war es im Juli nicht nur am wärmsten, sondern es fiel auch deutschlandweit nach Hamburg am zweitmeisten Niederschlag. Es wurde in Berlin eine Monatsmitteltemperatur von 19,4 °C (18,3 °C) gemessen. Die Niederschlagsmenge belief sich auf 145 l/m². Das entsprach mehr als dem Zweieinhalbfachen dessen, was man sonst im zweiten Sommermonat erwarten würde (54 l/m²). Die Sonne hingegen hatte einen schweren Stand und schien mit 182 Stunden fast ein Fünftel weniger als im Klimamittel (223 Stunden).

Brandenburg: Nach monatelanger Trockenheit gab es im Juli in Brandenburg endlich wieder reichlich Niederschlag. Dadurch konnten die Waldbrände, die zum Monatsbeginn vor allem im Süden des Bundeslandes loderten, gelöscht werden. Mit einer Monatsniederschlagssumme von 135 l/m² wurde der Sollwert (54 l/m²) pulverisiert. Mit diesem Wert reihte man sich in der Messhistorie unter den Top Ten ein. In den letzten 20 Jahren fielen nur der Juli 2011 und der Juli 2005 nasser aus. Trotz des vielen Regens war es im Nordosten nicht kalt, denn mit einem Temperaturmittel von 19,0 °C, lag man 1,1 Grad über dem Referenzwert (17,9 °C). Im Ländervergleich bedeutete dies den zweiten Platz. Die Sonne konnte ihr Soll (223 Stunden) bei weitem nicht erfüllen und schien lediglich 186 Stunden lang.

Bremen: Im kleinsten aller Bundesländer lag die Mitteltemperatur im Juli bei 18,7 °C. Die positive Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittel (16,8 °C) betrug 1,9 Grad. Es fiel in der Hansestadt Bremen mit 102 l/m² über ein Drittel mehr Regen, als im Klimamittel (75 l/m²). Die Kehrseite der Medaille war, dass sich die Sonne häufig schwer tat, sich gegen die Regenwolken durchzusetzen. Am Monatsende belief sich die Sonnenscheindauer auf 168 Stunden (192 Stunden).

Hamburg: In Hamburg wurde im Juli ein Temperaturmittel von 18,7 °C registriert. Das langjährige Mittel (17,0 °C) wurde um 1,7 Grad überschritten. Ein Monatsniederschlag von 155 l/m² bedeutete im Ländervergleich die Meisterschaft. Es fiel damit doppelt so viel Niederschlag wie im langjährigen Mittel (77 l/m²). Die Sonne hatte im Juli in der Hafenmetropole einen besonders schweren Stand. Sie konnte sich nur unterdurchschnittlich oft und lange durch die Wolken kämpfen, sodass am Monatsende lediglich 157 Sonnenstunden (201 Stunden) auf dem Tableau standen. Damit war Hamburg die trübste Region Deutschlands.

Hessen: Die Mitteltemperatur lag im Juli in Hessen bei 18,4 °C. Gegenüber dem Referenzwert (16,9 °C) ergab sich eine positive Abweichung von 1,5 Grad. Besonders heiß war es an den ersten Julitagen mit Höchstwerten jenseits der 35-Grad-Marke. Insgesamt gab es an Rhein und Main 5 Tage mit einer Höchsttemperatur über 30 °C. Mit einer Niederschlagsmenge von 97 l/m² ergab sich ein Niederschlagsplus von einem Drittel gegenüber dem Klimamittel (73 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte mit 196 Stunden (204 Stunden) einen nahezu durchschnittlichen Wert.

Mecklenburg-Vorpommern: Mit 125 l/m² Monatsniederschlag war der diesjährige Juli in Mecklenburg-Vorpommern ungewöhnlich nass. Der Vergleich mit dem Klimamittel (66 l/m²) zeigte dies recht eindrucksvoll, denn der Überschuss betrug 90 %. In den letzten 30 Jahren wurde dieser Wert lediglich 2017 mit 125 l/m² und 2011 mit 223 l/m² erreicht bzw. überboten. Besonders viel Niederschlag trat im Zusammenhang mit dem Tiefdruckgebiet Isaac auf, das sich zu Beginn der dritten Dekade von Nordostdeutschland über die Ostsee nach Dänemark verlagerte. In Verbindung mit diesem Tiefdruckgebiet gab es am 21. regional 60 bis 90 l/m² Regen. Im äußersten Nordosten wurde eine Mitteltemperatur von 18,6 °C (16,8 °C) erreicht. Die Sonne hatte im Juli im Nordosten einen schweren Stand und kam daher nur an 190 Stunden zum Zuge. Das waren 15 % weniger als normalerweise (223 Stunden).

Niedersachsen: Kurz und knapp lässt sich zusammenfassen, dass der Juli in Niedersachsen zu warm, zu nass und zu trüb ausgefallen ist. Im Mittel betrug die Temperatur 18,4 °C. Das waren 1,7 Grad mehr als im Klimamittel (16,7 °C). Die Niederschlagssumme lag bei 93 l/m². Das war über ein Viertel mehr als im vieljährigen Mittel (73 l/m²). Besonders nass war es vom Emsland bis zur Elbmündung und in Richtung Harz, denn dort kamen 100 bis 130 l/m² vom Himmel. Die Sonne hatte es häufig schwer sich gegen die kompakten Wolkenfelder, die vom Atlantik und der Nordsee herangeführt wurden, durchzusetzen. Dadurch kamen bis Monatsende unterdurchschnittliche 167 Sonnenstunden (191 Stunden) zusammen und nur in Hamburg war es im Juli noch trüber.

Nordrhein-Westfalen: Das Temperaturmittel lag im Juli bei 18,4 °C und überschritt den Referenzwert (16,9 °C) somit um 1,5 Grad. Nachdem der Start in den Monat sehr heiß verlaufen war, kühlte es in der Folge deutlich ab. Entlang des Rheins standen am Monatsende aber immerhin noch etwa 14 bis 18 Sommertage in den Büchern. Die Sonne schien mit 197 Stunden (187 Stunden) leicht überdurchschnittlich lang, wobei es das Zentralgestirn nur in den ersten Tagen schaffte, zweistellige Tageswerte zu erreichen. Die Monatsniederschlagssumme belief sich auf leicht überdurchschnittliche 87 l/m² (82 l/m²). Im Länderranking bedeutete dies den vorletzten Platz. Die Niederschläge waren sehr inhomogen verteilt. Während in Teilen des Ruhrgebiets und in der Zülpicher Börde nur 30 bis 60 l/m² fielen, waren es in den anderen Regionen meist 60 bis 100 l/m².

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz wurde im Juli eine Mitteltemperatur von 18,5 °C gemessen. Der Klimareferenzwert (17,1 °C) wurde um 1,4 Grad überboten. Besonders heiß war es zu Beginn des Monats als die 35-Grad-Marke verbreitet geknackt wurde und am 2. in Andernach mit 39,3 °C der deutschlandweite Julihöchstwert und nach aktuellem Stand auch der Jahreshöchstwert registriert wurde. Mit 222Sonnenstunden war Rheinland-Pfalz nach dem Saarland das zweitsonnigste Bundesland und erreichte sogar einen leicht überdurchschnittlichen Wert (210 Stunden). An Wasser mangelte es in Rheinland-Pfalz nicht, was der Monatsniederschlag von 95 l/m² unter Beweis stellte. Das Klimasoll (72 l/m²) wurde um fast ein Drittel überschritten.

Saarland: Das Saarland war das sonnenscheinreichste Bundesland im Juli. 226 Stunden schien die Sonne und das entsprach genau dem Sollwert (226 Stunden). Besonders lang zeigte sich die Sonne in den ersten Julitagen und zum Ende der ersten bzw. zu Beginn der zweiten Dekade. In diesem Zeitraum profitierte der Südwesten von Hochdruckgebieten über dem nahen Atlantik und Westeuropa. Das Temperaturmittel lag bei 18,8 °C (17,5 °C). Niederschlag fiel an 12 bis 17 Tagen und am Monatsende wurde eine Niederschlagsmenge von 104 l/m² erreicht. Der vieljährige Mittelwert (72 l/m²) wurde somit um über 40 % überboten. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Zeitraum vom 19. bis zum Monatsende. Immer wieder zogen schauerartige, teils gewittrige Regenfälle vorüber und sorgten für über zwei Drittel der Gesamtniederschlagsmenge.

Sachsen: Zwar fiel der Juli auch in Sachsen etwas zu warm aus, aber mit einer Mitteltemperatur von 18,0 °C (17,2 °C) landete der Freistaat im Ländervergleich zusammen mit Bayern auf dem letzten Platz. Besonders kühl war es beispielsweise am 12., als landesweit die 20-Grad-Marke nicht geknackt werden konnte. Viele Wolken prägten nicht nur an diesem Tag das Himmelsbild, sondern auch sonst oftmals im zweiten Sommermonat des Jahres. Da verwunderte es wenig, dass am Ende lediglich 179 Sonnenstunden zu Buche standen und damit ein Siebtel weniger als im vieljährigen Mittel (210 Stunden). Garniert wurde dieser teilweise trübe Eindruck durch immer wiederkehrende und mitunter kräftige Regenfälle. An 15 bis 20 Tagen fiel Regen und die Waldbrände, die beispielsweise zum Monatsbeginn in der Gohrischheide loderten, waren glücklicherweise schnell unter Kontrolle. Die Monatsniederschlagssumme belief sich auf 117 l/m², was einem Überschuss von 70 % gegenüber dem Klimamittel (69 l/m²) entsprach.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt gab es im Juli 81 l/m² Niederschlag, was den letzten Platz im Länderranking einbrachte. Dennoch wurde das Soll (52 l/m²) um mehr als 50 % überboten. Dies war der erste Monat seit Januar, der zu nass ausfiel, wodurch die Trockenheit etwas gelindert werden konnte. Auch den Waldbränden, die zu Beginn des Monats noch regional loderten, wurde man Herr. Das Temperaturmittel betrug 18,8 °C. Somit war der Monat vor allem aufgrund des sehr warmen Beginns 1,2 Grad wärmer als im vieljährigen Mittel (17,6 °C). Die Sonne schien mit 189 Stunden etwas weniger als in der Vergleichsperiode (207 Stunden).

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden des Landes machte sich die Sonne im Juli ziemlich rar. Sie schien lediglich 167 Stunden (210 Stunden) was im Ländervergleich gemeinsam mit Niedersachsen den vorletzten Platz bedeutete. Die oftmals dichte Bewölkung brachte einiges an Niederschlag mit sich, sodass insgesamt 138 l/m² Niederschlag in Schleswig-Holstein fielen. Der Referenzwert (80 l/m²) wurde dabei um 72 % überboten. Besonders viel Regen fiel im Zusammenhang mit den Tiefs Isaac und Karlheinz, die zu Beginn und Ende der dritten Dekade gebietsweise für 40 bis 60, lokal für mehr als 70 l/m² in 24 bis 36 Stunden sorgten. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 18,3 °C, was eine positive Abweichung von 2,0 Grad gegenüber dem Klimamittel (16,3 °C) ergab.

Thüringen: Im Freistaat Thüringen lag die Mitteltemperatur im Juli bei 18,1 °C. Damit war es 1,7 Grad wärmer als normal (16,4 °C). Im Bundesländervergleich landete man mit diesem Wert aber weit hinten und nur in Bayern und Sachsen war es kühler. Die Niederschlagsmenge belief sich auf 93 l/m². Das Soll (63 l/m²) wurde um fast 50 % überschritten. Die Waldbrände, wie beispielsweise auf der Saalfelder Höhe zu Beginn des Monats, konnten unter anderem mithilfe des Niederschlags gelöscht werden. Verantwortlich für die positive Niederschlagsbilanz waren Tiefdruckgebiete, die sich längere Zeit über Mitteleuropa einnisteten. Dabei fiel an 15 bis 20 Tagen Regen. Kein Wunder also, dass es die Sonne schwer hatte, sich gegen die kompakten Wolken durchzusetzen. Am Monatsende schien sie daher mit 179 (205 Stunden) unterdurchschnittlich lang. 

Text: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Juni 2025

In Deutschland war seit dem Jahr 2010 jeder Juni zu warm

 Der Juni 2025 war in Deutschland außergewöhnlich warm, viel zu trocken und üppig sonnig. Seit 2010 war jeder Juni hierzulande zu warm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. Der erste meteorologische Sommermonat startete mit Pauken und Trompeten. Nahezu deutschlandweit gab es kräftige Schauer und Gewitter samt Starkregen, Sturmböen und Hagel. Das sollte der Fahrplan für den gesamten Juni bleiben. Dennoch war es am Ende aufgrund von hochdruckgeprägten Phasen mit viel Sonnenschein verbreitet zu trocken. Zudem gab es immer wieder kürzere Hitzewellen.

Immer wieder kurze Hitzewellen vor allem im Südwesten
Das Temperaturmittel lag im vergangenen Juni bei 18,5 Grad Celsius (°C) und damit um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (16,4 °C) ergab sich noch ein deutliches Plus von 2,1 Grad. Insbesondere der Südwesten kristallisierte sich hierbei als Wärmehotspot heraus, da sich dort wiederholt warme Luftmassen aus Süden und Südwesten durchsetzen konnten. Das Plus gegenüber dem Klimamittel lag dort teils über 4 Grad. Am Oberrhein gab es über zehn heiße Tage über 30°C.

Trockenheit fand ihre Fortsetzung
Mit gerade 61 Liter pro Quadratmeter (l/m²) war der zurückliegende Juni erneut viel zu trocken. Damit war es seit Februar der fünfte Monat in Folge, der weniger Niederschlag brachte als im klimatologischen Mittel. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²) betrug das Defizit fast ein Drittel. Vergleichen mit der aktuelleren Referenzperiode 1991 bis 2020 (76 l/m²) wurde das Soll um ein Fünftel unterschritten. Auch ein Blick auf das erste Halbjahr 2025 bestätigt die starke Trockenheit: Von Januar bis Juni fielen deutschlandweit etwa 260 l/m². Das langjährige Mittel liegt bei rund 380 l/m² (Referenzperiode 1961 bis 1990) oder 366 l/m² (Vergleichsperiode 1991 bis 2020). Besonders niederschlagsarm war es im Juni 2025 in der östlichen Mitte und Teilen des Ostens, wo gebietsweise nur 10 bis 25 l/m² Niederschlag vom Himmel kamen. Lokal gab es aber dort ebenfalls heftige Gewitter, die beispielsweise am 15. in Aue (Sachsen) mit 96 l/m² die deutschlandweit höchste Tagesniederschlagsmenge brachten. Ergiebiger fielen die Niederschläge im Süden aus. Im Schwarzwald, des Bayerischen Wald und am Alpenrand fielen zwischen 100 und 150, lokal um 180 l/m². 

Sonne leistete erneut Überstunden
Der vergangene Juni brachte mit etwa 277 Stunden Sonne satt. Das Soll (203 Stunden) wurde um etwas mehr als ein Drittel überschritten (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zur Referenzperiode 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine positive Abweichung von 28 Prozent. Besonders sonnenscheinreich war die zweite Junidekade, die allein für über 120 Sonnenstunden sorgte. An einigen Tagen wurde dabei die maximale astronomisch mögliche Sonnenscheindauer von circa 16 Stunden erreicht. Auch am Monatsende zeigte sich die Sonne nochmals sehr häufig. Besonders viel Vitamin D konnte man im Südwesten tanken. Fast 300 Sonnenstunden standen dort in den Büchern.

Das Wetter in den Bundesländern im Juni 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Rekordverdächtig warm präsentierte sich der Juni 2025 im Südwesten. Die Mitteltemperatur lag bei 19,8 °C und so reihte sich der erste meteorologische Sommermonat in der Messhistorie dort auf dem zweiten Platz ein. Nur im Jahr 2003 war es noch wärmer. Deutschlandweit bedeutete dieser Wert zusammen mit dem Saarland die Spitzenposition. Die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittel betrug außergewöhnliche 4,7 Grad (15,1 °C). Besonders ab der Monatsmitte gab es immer wieder Hitzewellen mit Höchstwerten über 30 °C. Auch beim Niederschlag und der Sonnenscheindauer lag Baden-Württemberg auf dem ersten Platz . Mit 77 l/m² wurde der Sollwert (107 l/m²) jedoch trotzdem um ein Viertel unterschritten. Rund 298 Sonnenstunden entsprachen einem Überschuss von nahezu 50 Prozent gegenüber dem vieljährigen Mittel (202 Stunden).

Bayern: Der Freistaat Bayern verzeichnete im Juni ein Temperaturmittel von 19,1 °C. Das langjährige Mittel (14,9 °C) wurde damit um 4,2 Grad überschritten. Die Niederschlagsmenge belief sich auf 68 l/m². Damit fielen lediglich etwas mehr als 60 Prozent dessen, was man normalerweise zu dieser Jahreszeit erwarten kann (112 l/m²). Allerdings war die Verteilung der Niederschläge sehr inhomogen. Während am Alpenrand und im Bayerischen Wald zwischen 100 und 150 l/m² fielen, waren es in Unterfranken lediglich 20 bis 40 l/m². Die Sonne schien mit 293 Stunden (200 Stunden) überdurchschnittlich oft.

Berlin: Die Bundeshauptstadt war im Juni mit 19,3 °C nach Baden-Württemberg und dem Saarland das drittwärmste Bundesland. Die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittel (17,1 °C) lag bei 2,2 Grad. Es fielen lediglich 30 l/m² Regen und damit nur 43 Prozent des Solls (70 l/m²). Daran konnten auch die heftigen Gewitter, die in Verbindung mit Tief Ziros vor allem mit schadensträchtigen Böen am Abend des 22. über Berlin zogen, nichts ändern. Die Sonne schien mit 268 Stunden mehr als üblich (226 Stunden).

Brandenburg: Mit einer Mitteltemperatur von 18,7 °C wurde das langjährige Mittel (16,5 °C) in Brandenburg um 2,2 Grad überschritten. Vor allem die teilweise kühlen Nächte mit einstelligen Tiefstwerten sorgten dafür, dass der Temperaturüberschuss nicht noch deutlicher ausfiel. Mit 
gerade einmal 38 l/m² (64 l/m²) Niederschlag gehörte das Bundesland zu den trockensten Regionen in Deutschland. Auch dadurch stieg zum Monatsende der Waldbrandgefahrenindex wieder auf Stufe 4 von 5. 269 Sonnenstunden (225 Stunden) trugen ebenfalls dazu bei, dass der Boden durch intensive Verdunstung austrocknen konnte. 

Bremen: Auch in der Hansestadt Bremen fiel der Juni mit einem Temperaturmittel von 17,3 °C (15,5 °C) zu warm aus. Abkühlung gab es insbesondere zum Ende der ersten Dekade und Mitte der dritten Dekade, als atlantische Tiefausläufer auf den Nordwesten übergriffen und für wolkenreiches sowie windiges Westwindwetter sorgten. Trotzdem schaffte es die Sonne an 235 Stunden sich gegen die Wolken durchzusetzen. Das war etwa ein Siebtel mehr als üblich (204 Stunden). Im Ländervergleich bedeutete dieser Wert jedoch die rote Laterne. Bis zum Monatsende landeten unterdurchschnittliche 63 l/m² (73 l/m²) in den DWD-Messbechern.

 

Hamburg: In Hamburg wurde vom DWD im Juni eine Mitteltemperatur von 17,4 °Cgemessen. Im Vergleich mit dem vieljährigen Mittel (15,7 °C) war es 1,7 Grad zu warm. 68 l/m² Niederschlag entsprachen etwa dem, was man sonst im Juni in Hamburg erwarten kann (70 l/m²). Ein Großteil des Niederschlags fiel in der ersten Dekade und zu Beginn der dritten Dekade. Die Sonne schien 246 Stunden (216 Stunden). 

Hessen: Im Mittel betrug die Temperatur im Juni in Hessen 18,7 °C (15,2 °C). Dabei wurde ein deutlicher Nord-Süd-Kontrast sichtbar: Während es im Süden des Bundeslandes rund 18 Sommertage und acht heiße Tage gab, lag die Anzahl an Sommertagen im Norden bei etwa zehn und die 30-Gradmarke wurde „nur“ dreimal geknackt. Mit 57 l/m² fiel fast 30 Prozent weniger Niederschlag als typisch sind (80 l/m²). Die Sonnenscheindauer lag bei 285 Stunden (192 Stunden), wovon zwei Drittel aus der zweiten Monatshälfte stammten.

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern war im Juni mit einer Mitteltemperatur von 16,9 °C ein sehr kühles Bundesland. Dennoch war es 1,5 Grad wärmer als im vieljährigen Mittel (15,4 °C). Die Anzahl an Sommertagen lag in den südlichen Landesteilen bei etwa 10, während an der Küste lediglich zwei bis fünf verbucht wurden. Absolut durchschnittlich zeigte sich die Monatsniederschlagssumme mit 61 l/m2 (63 l/m²). Am meisten regnete es in der ersten Dekade sowie zwischen dem 22. und 26. Die Sonne lachte 264 Stunden (236 Stunden) am Himmel. Insbesondere vom 12. bis zum 14. und zu Beginn der dritten Dekade wurde teilweise die maximale Sonnenausbeute von 16 Stunden erreicht. 

Niedersachsen: In Niedersachsen war es zum Ende der ersten Junidekade und Mitte der dritten Dekade durch atlantische Tiefausläufer recht wolkenreich und auch verhältnismäßig kühl. Dennoch lag die Mitteltemperatur mit 17,5 °C gut 2 Grad über dem Referenzwert (15,4 °C). Während des Durchzugs der Tiefdruckwetter fiel auch ein Großteil des Niederschlags von 62 l/m (76 l/m²). Der Juni war laut DWD der fünfte zu trockene Monat seit Februar. Mit 241 Sonnenstunden überschritt man das Soll (200 Stunden) um ein Fünftel. 

Nordrhein-Westfalen: Im Westen lag das Temperaturmittel im Juni bei deutlich zu warmen 18,3 °C. Der vieljährige Mittelwert (15,4 °C) wurde um beinahe 3 Grad überschritten. Nachdem die erste Dekade in Nordrhein-Westfalen meist nur mäßig warm war, steigerte sich fortan die Wärme und es gab wiederholt kurze Phasen mit Höchstwerten um oder über 30 °C. Das Niederschlagssoll von 84 l/m² wurde mit 59 l/m² bei weitem nicht erreicht und am Monatsende lag das Defizit bei etwa 30 Prozent. Mächtig ins Zeug legte sich die Sonne. 267 Stunden strahlte sie über dem bevölkerungsreichsten Bundesland und damit 45 Prozent mehr als im Referenzzeitraum (184 Stunden). Seit Jahresbeginn war jeder Monat zu sonnig.

Rheinland-Pfalz: Sehr sonnig fiel der vergangene Juni in Rheinland-Pfalz aus. Dies belegten 291 Stunden mehr als eindrucksvoll. Der Referenzwert (192 Stunden) wurde um über die Hälfte überschritten. Die Sonne schaffte es auch die Temperaturen ordentlich nach oben zu schrauben: So betrug die Mitteltemperatur 19,2 °C. Im Vergleich zum Klimamittel (15,3 °C) ergab sich eine positive Abweichung von knapp 4 Grad. Niederschlag fiel besonders in der ersten Dekade, zur Monatsmitte und Mitte der dritten Dekade – oftmals in Form von teils kräftigen Schauern und Gewittern. Dennoch reichte die Niederschlagsmenge von 59 l/m²nicht, um den vieljährigen Mittelwert von 76 l/m² zu erreichen.

Saarland: Ein Wärmehotspot war der Juni im Saarland. Mit einer Mitteltemperatur von 19,8 °C (15,6 °C) war das Saarland zusammen mit Baden-Württemberg das wärmste Bundesland. Beim Sonnenschein landete man im Länderranking weit vorne: 297 Sonnenstunden standen am Monatsende in den Büchern. Nur in Baden-Württemberg schien die Sonne noch geringfügig länger. Das Klimamittel von 204 Stunden wurde bei weitem übertroffen. Der Niederschlag hingegen war unterdurchschnittlich. Lediglich 61 l/m² kamen vom Himmel (80 l/m²).

Sachsen: Der Juni fiel in Sachsen viel zu warm aus. Am Monatsende lag das Temperaturmittel bei 18,1 °C (15,6 °C). Kühle Nächte mit Tiefstwerten im einstelligen Bereich sorgten zum Ende der ersten und in der zweiten Dekade für eine nicht noch höhere Mitteltemperatur. Am Morgen des 12. war es besonders frisch und in Deutschneudorf-Brüderwiese wurde mit 1,1 °C der deutschlandweite Tiefstwert im Juni registriert. Niederschlag war in Sachsen in der Fläche Mangelware. Mit 52 l/m²fehlte rund ein Drittel zum Klimamittel (76 l/m²). Lokal gab es jedoch heftige Schauer und Gewitter. So auch am 15. als in Aue eine Tagesniederschlagsmenge von 96 l/m²gemessen wurde. Dies war die höchste Tagessumme in Deutschland im vergangenen Juni. Die Sonne schien 278 Stunden (201 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt gehörte zu den trockensten Regionen. Mit einer Niederschlagsmenge von 36 l/m² (63 l/m²) war es ein sehr trockenes Bundesland. Die Monatsmitteltemperatur betrug 18,4 °C. Gegenüber dem Klimamittel (16,1 °C) ergab sich damit eine Abweichung von +2,3 Grad. Die Sonne schien 275 Stunden. Der Referenzwert von 205 Stunden wurde um ein Drittel übertroffen. 

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein lag die Mitteltemperatur bei 16,2 °C(15,1 °C). Zu den etwas kühleren Temperaturen gesellten sich insbesondere in der ersten Dekade und zu Beginn der dritten Dekade immer wieder Niederschläge, wodurch sich am Monatsende die Niederschlagsmenge 73 l/m² (69 l/m²) erreichte. Schleswig-Holstein war damit das einzige Bundesland, das im Juni beim Niederschlag den Sollwert überschritt. 248 Sonnenstunden waren 23 Stunden mehr als im langjährigen Vergleich (225 Stunden).

Thüringen: Der Freistaat Thüringen wartete im Juni mit einem Temperaturmittel von 18,1 °C auf. Die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittelwert (14,9 °C) fiel durchaus signifikant aus. Mit einer Niederschlagsmenge von 45 l/m² war seit Februar der fünften Monat in Folge zu trocken. Das Soll (78 l/m²) wurde deutlich verfehlt. Die Sonne lachte 282 Stunden (194 Stunden). Ein Großteil davon entfiel auf die zweite Dekade.

Quelle: Text Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Frühjahr 2025

Frühjahr 2025: Deutlich zu warm, extrem trocken und außergewöhnlich sonnig

Das Frühjahr 2025 war nicht nur deutlich zu warm, sondern auch eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Während erste Sommertage bereits Mitte April registriert wurden, fiel das Thermometer im Mai regional nochmals unter den Gefrierpunkt. Dazu schien die Sonne nahezu ungebremst und näherte sich den Rekordwerten aus den Jahren 2020 und 2011, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen meldete.

Starke Temperaturschwankungen mit frühen Sommertagen und spätem Frost
Das Frühjahr 2025 erreichte eine Mitteltemperatur von 9,8 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,1 Grad über dem Mittelwert der international gültigen Referenzperiode 1961–1990 (7,7 °C). Gegenüber der aktuellen Vergleichsperiode 1991–2020 (8,9 °C) ergab sich eine Abweichung von +0,9 Grad. Damit setzte sich der langfristige Erwärmungstrend auch im Frühjahr fort. Der April endete als siebtwärmster und brachte ungewöhnlich frühe Sommerwärme. Der erste Sommertag des Jahres (mindestens 25,0 °C) wurde bereits am 12.4. am Oberrhein, in Rheinland-Pfalz und im Saarland registriert. Der erste heiße Tag (mindestens 30,0 °C) folgte am 2.5. mit 30,4 °C in Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben, wo voraussichtlich am 31.5. mit um die 31 °C auch die bundesweit höchsten Werte des Frühjahrs erreicht werden. Das Minimum meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit –11,2 °C am 18.3. – dort, in den östlichen Mittelgebirgen sowie im Nordosten trat auch im Mai wiederholt Frost auf.

Frühjahr 2025 war mit 96 l/m² eines der drei trockensten seit Messbeginn
Im Frühjahr 2025 fielen bundesweit rund 96 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit etwa 48 % weniger als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961–1990 (186 l/m²). Gegenüber der neueren Vergleichsperiode 1991–2020 (171 l/m²) ergab sich ein Defizit von rund 44 %. Damit zählt 2025 zu den drei trockensten Frühjahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 – gemeinsam mit 1893 (85,3 l/m²) und 2011 (89,5 l/m²). Besonders markant fiel das Niederschlagsdefizit im Nordosten aus, wo vielerorts nur um 40 l/m² registriert wurden. Im Gegensatz dazu erreichte das Alpenvorland örtlich über 300 l/m². Wilhelmsfeld, im Rhein-Neckar-Kreis, verzeichnete am 28.5. mit 86 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge.

2025 mit drittsonnigstem Frühjahr seit 1951 und neuen Rekordwerten im Norden
Mit rund 695 Stunden lag die Frühjahrsbilanz rund 49 Prozent über dem Soll von 467 Stunden (Periode 1961–1990). Selbst gegenüber dem Vergleichszeitraum 1991–2020 (522 Stunden) wurde ein Plus von rund 33 Prozent erreicht. Besonders sonnig präsentierte sich das Nordseeumfeld mit Spitzenwerten bis zu 775 Stunden – ein außergewöhnlicher Wert. Weit weniger Licht fiel hingegen am Alpenrand: Hier wurden teils nur rund 500 Stunden verzeichnet.

Das Wetter in den Bundesländern im Frühjahr 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Mit 10,1 °C war das Frühjahr 2025 im Südwesten 2,5 K wärmer als im Klimamittel (7,6 °C). Bereits am 12.4. wurde in der Oberrheinebene der erste meteorologische Sommertag des Jahres gemessen. Am 2.5. folgte in Waghäusel-Kirrlach mit 30,4 °C der erste heiße Tag. Die bundesweit höchste Frühjahrstemperatur von 31 °C wird Prognosen zufolge am 31.5. erreicht und liegt ebenfalls im Oberrheingraben. In den letzten drei Frühlingsmonaten fielen in Summe nur gut 112 l/m² (243 l/m²), womit sich 2025 unter die fünf trockensten Frühjahre seit 1881 einreihte. Während einer Starkregenlage verzeichnete Wilhelmsfeld, im Rhein-Neckar-Kreis, am 28.5. mit 86 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Mit 665 Stunden (457 Stunden) zeigte sich die Sonne über Baden-Württemberg außergewöhnlich oft. 

Bayern: In Bayern verlief das Frühjahr 2025 mit warmen 9,5 °C (7,2 °C) und außergewöhnlich geringen 110 l/m² Niederschlag (223 l/m²) deutlich zu trocken. Nach aktuellen Berechnungen könnte es als zweittrockenstes Frühjahr in die Messgeschichte eingehen. Auch die Sonnenscheindauer erreichte mit 660 Stunden (466 Stunden) einen ungewöhnlichen Wert. In den letzten drei Monaten trat besonders der April hervor – als siebtwärmster, vierttrockenster und fünftsonnigster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Berlin: Berlin präsentierte sich im Frühjahr 2025 mit einer Mitteltemperatur von 10,7 °C (8,7 °C) als eine warme Region in Deutschland. Im außergewöhnlich warmen April setzten die sommerlichen Temperaturen vom 16. und 17. neue Maßstäbe für die Jahreszeit – in Marzahn wurden 27,4 °C erreicht. Das Niederschlagsdefizit markierte mit nur 57 l/m² (132 l/m²) einen extremen Tiefstwert. Die Sonne näherte sich mit 700 Stunden (507 Stunden) dagegen den klimatologischen Höchstständen. 

Brandenburg: In Brandenburg erreichte das Frühjahr 2025 eine mittlere Temperatur von 9,9 °C (8,1 °C). Mitte April kam es zu ungewöhnlich frühen sommerlichen Spitzenwerten: Am 17.4. wurden in Coschen und Cottbus jeweils 28,4 °C gemessen. Im Mai folgten nochmals Spätfröste. Der Frühling verlief insgesamt ausgesprochen trocken – mit nur 62 l/m² fiel nicht einmal die Hälfte des klimatologischen Solls (131 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte mit 700 Stunden (507 Stunden) ein außergewöhnlich hohes Niveau. 

Bremen: Mit 10,2 °C lag die Mitteltemperatur in Bremen um 2,2 K über dem Klimamittel (8,0 °C). Und während am 1.5. mit 27,0 °C kurz der Sommer grüßte, war Trockenheit dauerpräsent. Mit nur 68 l/m² fiel weniger als die Hälfte des langjährigen Durchschnitts (159 l/m²). Der Großteil der geringen Mengen fiel erst in der letzten Maidekade. Besonders markant war auch die Sonnenscheindauer: Mit rund 740 (462 Stunden) positionierte sich das Frühjahr 2025 voraussichtlich als das Sonnigste seit 1951. 

Hamburg: Das Frühjahr 2025 verlief in Hamburg deutlich wärmer, sehr trocken und historisch sonnig. Mit 10,0 °C lag die Mitteltemperatur 2,0 K über dem Klimawert (8,0 °C). Der höchste Tageswert wurde am 1.5. mit 27,3 °C erreicht. Ein extrem trockener März leitete ein insgesamt niederschlagsarmes Quartal ein: Statt der üblichen 163 l/m² fielen nur 93 l/m² – ein Defizit von rund 45 %. Die Sonne zeigte sich dagegen außerordentlich häufig: Mit 705 Stunden wurde das Klimamittel von 470 Stunden um gut 235 Stunden überschritten – nach vorläufigen Berechnungen ein neuer Frühjahrsrekord.

Hessen: In Hessen lag die Frühjahrstemperatur 2025 bei 10,0 °C – das entspricht einer positiven Abweichung von 2,2 K gegenüber dem langjährigen Mittel (7,8 °C). Dominiert wurde die Witterung von länger anhaltender Trockenheit. Bis zum Monatsende werden im Flächenmittel nur rund 93 l/m² erwartet – das entspricht knapp der Hälfte des Solls (191 l/m²). Damit zählt das Frühjahr zu den zehn niederschlagsärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch die Sonne zeigte sich überdurchschnittlich häufig: Mit rund 710 Stunden (452 Stunden) wird sich 2025 sogar den dritthöchsten Frühjahrswert seit 1951 sichern.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten Deutschlands meldete im Frühjahr 2025 mit 9,2 °C eine zu warme Witterung. Die Abweichung erreichte +2,1 K gegenüber dem Klimamittel (7,1 °C). Besonders hervor stach der April als fünftwärmster seit Beginn der Messungen. Am 17.4. wurde in Ueckermünde mit 27,9 °C nicht nur ein selten früher Sommertag, sondern auch ein Extremwert für Mitte April registriert. Im Mai folgten kühlere Phasen mit regionalem Spätfrost. Die Niederschlagsbilanz verzeichnete einen historischen Tiefstand: Mit nur rund 57 l/m² (134 l/m²) war es eines der trockensten Frühjahre seit 1881. Auch die Sonne zeigte sich in Rekordlaune: Mit rund 720 Stunden (516 Stunden) wurde im Nordosten ein neuer Höchstwert seit 1951 erreicht. 

Niedersachsen: Mit 9,9 °C war der meteorologische Frühling 2025 in Niedersachsen gegenüber dem Klimamittel (7,9 °C) 2,0 K zu warm. Bereits am 15.4. meldeten Rotenburg (Wümme) mit 25,4 °C und Worpswede-Hüttenbusch mit 25,3 °C den ersten Sommertag. Solche Werte sind in der ersten Aprilhälfte sehr selten. Zuvor war Niedersachsen vom trockensten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen betroffen. Zwar nahm die Niederschlagsaktivität im April und Mai leicht zu, dennoch blieb für das Frühjahr ein extremes Defizit bestehen: Statt der üblichen 168 l/m² fielen nur rund 81 l/m² – ein Minus von rund 50 Prozent. Mit 730 Stunden (455 Stunden) verzeichnete Niedersachsen das sonnigste Frühjahr seit Messbeginn.

Nordrhein-Westfalen: In NRW erreichte die Frühjahrswitterung mit 10,5 °C eine deutliche positive Abweichung von 2,2 K (8,3 °C). Der März 2025 setzte mit nur 9,5 l/m² einen Extremwert und platzierte sich als zweittrockensten seit Beginn der Aufzeichnungen. April und Mai sorgten zwar für einen gewissen Ausgleich, dennoch war das Frühjahr 2025 mit 114 l/m² (205 l/m²) ungewöhnlich trocken. Mit rund 715 Sonnenstunden und einer Abweichung von plus 60 % gegenüber dem Klimamittel (441 Stunden) wurde der zweithöchste Wert seit 1951 registriert.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz lag die Tagesmitteltemperatur im Frühjahr 2025 bei 10,6 °C und damit 2,5 K über dem langjährigen Mittel von 8,1 °C. Ungewöhnlich früh machte sich die sommerliche Wärme bemerkbar: Bereits am 12.4. wurde in Trier-Zewen mit 25,5 °C ein Sommertag registriert. Deutlich zurückhaltender zeigte sich der Niederschlag. Über die gesamten drei Frühlingsmonate hinweg fielen lediglich 90 l/m² – bei einem Klimawert von 191 l/m² entsprach das einem drastischen Defizit von rund 50 %. Umso ausgeprägter präsentierte sich die Sonne: Mit rund 710 Stunden (453 Stunden) wurde ein Niveau nahe den klimatologischen Spitzenwerten erreicht.

Saarland: Das kleinste Flächenland meldete im Frühjahr 2025 eine außergewöhnlich hohe Mitteltemperatur von 11,0 °C und lag damit deutlich über dem Klimawert von 8,4 °C. Kein anderes Bundesland war wärmer. Bemerkenswert früh zeigte sich auch die erste sommerliche Spitze: Am 12.4. wurden in Saarbrücken-Burbach 25,0 °C und in Neunkirchen-Wellesweiler 25,4 °C gemessen. Auffällig war zudem die extreme Trockenheit: Mit nur 89 l/m² fiel nicht einmal die Hälfte des langjährigen Solls (222 l/m²). Umso ausgeprägter zeigte sich die Sonne: Über 730 Stunden (468 Stunden) markierten einen der höchsten klimatologischen Werte.

Sachsen: In Sachsen erreichte das Frühjahr 2025 eine Mitteltemperatur von 9,0 °C und lag damit um 1,4 K über dem klimatologischen Vergleichswert von 7,6 °C. Bereits am 16.4. wurde verbreitet der erste meteorologische Sommertag des Jahres registriert. Kontrastreich präsentierte sich jedoch der Mai: Besonders in der ersten und zweiten Monatswoche wurden wiederholt Tiefstwerte unter dem Gefrierpunkt gemessen. Das bundesweit tiefste Frühjahrsminimum verzeichnete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit –11,2 °C – bereits am 18. März. Insgesamt fiel der Frühling deutlich zu trocken aus: Mit nur 110 l/m² (171 l/m²) war es in der Fläche deutlich zu trocken. Dafür präsentierte sich die Sonne mit rund 650 Stunden (460 Stunden) ungewöhnlich ausdauernd.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt lag die mittlere Frühjahrstemperatur 2025 bei 9,8 °C und damit deutlich über dem langjährigen Klimawert von 8,1 °C. Der warme April brachte am 16. mit Höchstwerten über 25 °C bereits den ersten Sommertag des Jahres. Das Frühjahr war jedoch auch durch ausgeprägte Trockenheit gekennzeichnet – insbesondere im März und in der ersten Aprilhälfte blieb nennenswerter Niederschlag weitgehend aus. Bis zum Saisonende werden lediglich rund 86 l/m² erwartet, was nur knapp zwei Dritteln des klimatologischen Solls von 135 l/m² entsprach. Zugleich scheint sich über der östlichen Mitte nach letzten Berechnungen mit rund 720 Stunden (468 Stunden) ein neuer Rekord bei der Sonnenscheindauer abzuzeichnen. 

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein erreichte das Frühjahr 2025 eine ungewöhnlich hohe Mitteltemperatur von 9,2 °C und lag damit 2,1 K über dem langjährigen Klimawert (7,1 °C). Deutlich zurückhaltender zeigte sich dagegen der Niederschlag: Mit nur 84 l/m² wurden statt der üblichen 155 l/m² nur rund 54 % des Solls erreicht. Der März war dabei der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch die Sonne zeigte sich außergewöhnlich häufig – mit 710 Stunden (492 Stunden) wurde voraussichtlich sogar ein neuer Rekordwert erreicht.

Thüringen: Im Frühjahr 2025 war Thüringen mit einer Mitteltemperatur von 9,1 °C (7,1 °C) die kühlste Region Deutschlands. Einen ersten Vorgeschmack auf den Sommer bot dennoch der 16.4, als die Höchstwerte örtlich über 25 °C kletterten. Über weite Strecken prägten Trockenphasen das Witterungsgeschehen. Erst in der zweiten Hälfte der Jahreszeit setzte häufiger Niederschlag ein und ließ die Frühjahressumme auf rund 110 l/m² ansteigen, was nur etwa 63 % des Mittels (176 l/m²) entsprach. Die extreme Sonnenscheindauer von 690 Stunden (448 Stunden) näherte sich dem bisherigen Frühjahrsrekord von 706 Stunden aus dem Jahr 2011.


Text: Deutscher Wetterdienst

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschland im Mai 2025

Wonnemonat Mai auch mit vermehrtem Niederschlag zu trocken

Der Mai 2025 balancierte zwischen sommerlicher Wärme mit einzelnen Hitzespitzen, kühlen Winden und nächtlichen Frösten. Die anfangs schwache Niederschlagsaktivität nahm vor allem in der letzten Monatsdekade spürbar zu, während sich die Sonne zuvor über weite Strecken ausgesprochen ausdauernd zeigte, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Daten seiner rund 2 000 Messstationen meldete.

Sommerliche Wärme mit lokaler Hitze stand kühlen Phasen mit Frost gegenüber
Mit einer Mitteltemperatur von 12,7 °C lag der Mai 2025 um 0,6 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961–1990 (12,1 °C), jedoch um −0,4 Grad unter dem Vergleichswert der jüngeren Periode 1991–2020 (13,1 °C). Damit lag der letzte Frühjahrsmonat innerhalb der klimatologisch als normal geltenden Schwankungsbreite. Dabei gab es innerhalb des Monats markante thermische Unterschiede: Bereits am 2. wurde in Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg) mit 30,4 °C der erste heiße Tag des Jahres verzeichnet. Noch höhere Werte – teils bis 31 °C – werden für den letzten Maitag in der Oberrheinebene erwartet. Besonders viele Sommertage (≥ 25 °C) traten mit 5 bis 9 Tagen am Oberrhein, den Flusstälern von Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie am Niederrhein auf. Dem gegenüber standen spätwinterliche Kälterückfälle: Im Osten Deutschlands wurden bis zu sieben Frosttage, in den östlichen Mittelgebirgen sogar bis zu zwölf gezählt. Das bundesweite Minimum meldete am 9. die Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit −3,7 °C.

Mai 2025 insgesamt erheblich zu trocken – trotz lokaler Starkregenfälle
Im Mai fielen mit rund 48 Litern pro Quadratmeter (l/m²) lediglich rund 68 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge der Referenzperiode 1961–1990 (71 l/m²). Auch im Vergleich zur moderneren Periode 1991–2020 (70 l/m²) entsprach dies nur gut 68 Prozent. Ein Großteil der ohnehin geringen Monatsmenge fiel in der ersten Woche sowie in der zweiten Monatshälfte. Schauer und Gewitter führten dabei zu lokalen Starkregenfällen. Die höchsten Monatssummen wurden mit stellenweise über 200 l/m² an den Alpen registriert. Im norddeutschen Tiefland brachte der Mai gebietsweise kaum mehr als 25 l/m².

Sehr sonniger Mai – Spitzenwerte vor allem auf den Nordseeinseln
Mit fast 252 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Mai ihr Klimasoll von 202 Stunden (Referenzperiode 1961–1990) um gut 25 Prozent. Auch im Vergleich zur jüngeren Periode 1991–2020 (213 Stunden) ergab sich eine positive Abweichung von etwa 18 Prozent. Besonders sonnig war es im Nordwesten, insbesondere auf den Nordseeinseln: Dort wurden lokal über 300 Stunden registriert – an den Alpen dagegen teils nur halb so viel.

Das Wetter in den Bundesländern im Mai 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Die Maitemperatur lag im Südwesten mit einem Mittel von 13,3 °C über dem klimatologischen Vergleichswert von 11,9 °C. Bereits am 2. wurde in Waghäusel-Kirrlach mit 30,4 °C die deutschlandweit erste Hitzemarke des Jahres erreicht. Dort, in der Oberrheinischen Tiefebene, traten mit neun Tagen auch die meisten Sommertage auf. Phasenweise kühlte es jedoch spürbar ab, bevor im Oberrheingraben noch einmal Temperaturen bis zu 31 °C in der Prognose standen. Vor allem in der letzten Monatsdekade häuften sich die Niederschläge, ein Defizit blieb jedoch bestehen: Nach letzten Berechnungen des DWD fielen in der im deutschlandweiten Vergleich nassesten Region nur 55 l/m² (96 l/m²). Wilhelmsfeld, im Rhein-Neckar-Kreis, meldete am 28. mit 86 l/m² die höchste Tagesmenge. Die Sonne dominierte insbesondere die erste Monatshälfte und schien bis Monatsende über 245 Stunden (189 Stunden).

Bayern: In Bayern erreichte der Mai 2025 eine Durchschnittstemperatur von 12,4 °C und lag damit leicht über dem klimatologischen Vergleichswert von 11,7 °C. Über weite Strecken dominierten jedoch kühle Witterungsphasen, teilweise begleitet von Frosttagen. In den Mittelgebirgslagen, wie in Bad Königshofen am südlichen Rand der Rhön, wurden örtlich bis zu neun Tage mit Tiefstwerten unter 0 °C registriert. Mit lediglich 53 l/m² fiel nur rund die Hälfte des üblichen Monatsniederschlags (90 l/m²). Die höchsten Monatsmengen meldeten einzelne Alpenstationen mit über 200 l/m² – dort wurde mit rund 150 Stunden zugleich die geringste Sonnenscheindauer beobachtet. Bayernweit erreichte die Sonnenscheindauer rund 230 Stunden und lag damit deutlich über dem vieljährigen Mittel von 194 Stunden. Der Freistaat war der sonnenscheinärmste Vertreter unter allen Bundesländern.

Berlin: In der Bundeshauptstadt bot der Mai 2025 nach einem sommerlich warmen Auftakt eine auf lange Strecke überwiegend kühle und trockene Witterung. Am Ende lag die Durchschnittstemperatur bei 13,4 °C (13,6 °C). Die Niederschläge beschränkten sich auf wenige Tage, mit einer Häufung in der zweiten Monatshälfte. Insgesamt fielen nur 34 l/m² (54 l/m²). Über 245 Stunden (226 Stunden) schien die Sonne.

Brandenburg: Die Maimitteltemperatur lag in Brandenburg bei 12,7 °C (13,1 °C) und damit leicht unter dem langjährigen Durchschnitt. Sommerlich präsentierte sich lediglich der Monatsauftakt und das Maifinale – dazwischen dominierten kühle Witterungsphasen. Besonders auffällig war dabei die Zahl an Frosttagen: Baruth beispielsweise meldete sechs eisige Frühstarts. Der Flächenniederschlag summierten sich auf rund 34 l/m² (54 l/m²) und blieb damit deutlich unter dem klimatologischen Mittel. Rund 245 Stunden (224 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Bremen: Die Monatsmitteltemperatur für den Mai 2025 betrug in Bremen 13,3 °C(12,4 °C). Das sommerliche Aufbäumen zu Monatsbeginn mündete rasch in einer phasenweise unterkühlten und mehrheitlich auch trockenen Witterung. Niederschläge häuften sich vor allem in der letzten Monatsdekade und bis zum Maifinale wurden 48 l/m² gemessen (60 l/m²). Die Sonnenscheindauer erreichte 280 Stunden (205 Stunden) – ein Plus von rund 36 Prozent. Bremen war damit eine sonnenscheinreiche Region.

Hamburg: Der Mai 2025 verlief in der Hansestadt nach einem sommerlichen Start phasenweise kühl, über weite Strecken sehr trocken und auch sonnig. Eine Niederschlagshäufung erfolgte im 13,1 °C (12,4 °C) temperierten Wonnemonat erst in den letzten Monatstagen. Mit 47 l/m² (58 l/m²) blieb es aber trocken. Die Sonne schien mit rund 260 Stunden (213 Stunden) überdurchschnittlich oft.

Hessen: In Hessen startete der Mai 2025 mit sommerlichen Temperaturen, kühlte anschließend mehrfach spürbar ab, ehe ein warmer Ausklang für eine Mitteltemperatur von voraussichtlich 13,2 °C (12,1 °C) sorgte. Markant war dabei die thermische Spannweite im Land: Während in Mittel- und Osthessen bis zu 6 Frosttage, wie in Gilserberg-Moischeid, registriert wurden – meldete das Rhein-Main-Gebiet bis zu sieben Sommertage. Die Niederschläge blieben deutlich unter dem Soll: Im Landesmittel fielen nur 42 l/m² (71 l/m²). Die wenigen nennenswerten Mengen konzentrierten sich auf einzelne Tage in der zweiten Monatshälfte. Dagegen zeigte sich die Sonne mit gut 260 Stunden (194 Stunden) überaus großzügig.

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern erlebte im Mai 2025 mit einer Mitteltemperatur von 12,1 °C (11,9 °C) einen nahezu thermisch ausgeglichenen Frühlingsmonat. Nur zu Monatsbeginn wurde mit Höchstwerten über 25 °C ein einzelner Sommertag erreicht. Danach wirkten nord-nordöstliche Winde temperaturdämpfend. Bemerkenswert war die Frosttagedichte in der zweiten Monatswoche: In Barth (7) und Tribsees (6) wurden die meisten Frühfröste registriert. Die Niederschlagsbilanz fällt deutlich unterdurchschnittlich aus: Bis Monatsende werden voraussichtlich nur rund 39 l/m² erreicht (51 l/m²). Die Sonne zeigte sich überaus häufig: Mit rund 255 Sonnenstunden wurde das Soll (236 Stunden) überschritten.

Niedersachsen: In Niedersachsen wird die Mitteltemperatur Mai 2025 bei voraussichtlich 12,9 °C und damit 0,6 Grad über dem Klimawert (12,3 °C) liegen. Der Monat startete sommerlich, verlor in der Folge jedoch an Temperaturniveau. Die Niederschläge blieben zunächst rar, häuften sich aber in der letzten Monatsdekade merklich. Mit einer erwarteten Gesamtsumme von rund 44 l/m² (61 l/m²) blieb der Mai jedoch deutlich zu trocken. Die Sonnenscheindauer war markant überdurchschnittlich: Bis Ablauf des Monats wurden rund 265 Sonnenstunden registriert (202 Stunden). Über den Nordseeinseln zeigte sich die Sonne sogar über 300 Stunden.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen erlebte im Mai 2025 eine sonnige und weitgehend niederschlagsarme Witterung. Die Mitteltemperatur lag bei 13,5 °C und damit etwa 1,1 K über dem langjährigen Durchschnitt (12,4 °C). Den deutlich wärmsten Eindruck hinterließ der Monatsauftakt, ehe kühlere Phasen folgten. Im niederrheinischen Tönisvorst wurden sechs Sommertage registriert – mehr als in vielen anderen Regionen des Landes. Im sauerländischen Eslohe standen diesen dagegen vier Frosttage gegenüber. Die Niederschlagsbilanz fiel deutlich zu gering aus: Mit nur etwa 45 l/m² (72 l/m²) blieb der Mai erheblich zu trocken. Niederschläge konzentrierten sich auf die letzte Monatsdekade. Bis dahin zeigte der Mai eine herausragende Sonnenscheindauer. Bis Ende des Monats werden 255 Stunden erwartet (190 Stunden) – ein Plus von rund 35 Prozent.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz war im Mai mit 13,8 °C (12,2 °C) eine im Ländervergleich warme Region. Besonders im Nahe- und Moseltal – etwa in Bad Kreuznach und Trier-Zewen – traten im Mai mit acht die meisten Sommertage auf. Auch der letzte Frühjahrmonat verlief über weite Phasen trocken. In der finalen Dekade nahm die Niederschlagsneigung zwar zu, mit 40 l/m² (70 l/m²) blieb das Defizit aber erheblich. Ein deutliches Plus von rund 40 Prozent erzielte hingegen die Sonnenscheindauer mit gut 265 Stunden (191 Stunden).

Saarland: Das Saarland präsentiert sich im Mai 2025 mit 14,2 °C (12,5 °C) als wärmstes Flächenland. Dabei fuhr die Temperatur regelrecht Achterbahn: Schwankungen von bis zu 10 Kelvin im Mittel innerhalb weniger Tage prägten das Witterungsbild. In der Spitze kletterten die Höchstwerte auf sommerliches Niveau mit fast 30 °C am Monatsende, während in den kühleren Phasen die morgendlichen Tiefstwerte in die Nähe des Gefrierpunkts sanken. Nach fast drei Wochen Trockenheit brachte die letzte Monatsdekade wieder messbaren Regen – insgesamt blieb der Mai aber mit 35 l/m² (79 l/m²) deutlich zu trocken. Mehr als großzügig schien die Sonne und bescherte dem Saarland mit rund 285 Stunden ein Plus von rund 45 Prozent (199 Stunden). Es war der höchste Wert im Ländervergleich.

Sachsen: In Sachsen dominierte im Mai 2025 eine kühle Witterung. Insbesondere in der ersten und zweiten Woche wurden wiederholt Tiefstwerte unter dem Gefrierpunkt gemessen. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete neben 12 Frosttagen am 9., mit einem Tiefstwert von -3,7 °C, sogar das bundesweite Minimum. Mit einem Temperaturdurchschnitt von 11,7 °C endete der letzte Frühlingsmonat -0,6 °C kühler als im Schnitt (12,3 °C). Im deutschlandweiten Vergleich erwies sich Sachsen als die kühlste Region. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 56 l/m² (67 l/m²). Dabei schien die Sonne 237 Stunden (201 Stunden).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt erreichte die Maimitteltemperatur 2025 trotz eines sprunghaften und uneinheitlichen Temperaturverlaufs mit 12,8 °C ihren klimatologischen Sollwert (12,8 °C). Der sommerliche Maiauftakt entpuppte sich nur als Stippvisite: Nach einem markanten Temperatursturz wurden im Harz nochmals bis zu sieben Frosttage registriert. Mit 47 l/m² (52 l/m²) stand eine leicht unterdurchschnittliche Niederschlagsbilanz zu Buche. Die Sonne schien rund 255 Stunden (206 Stunden).

Schleswig-Holstein: Dem äußersten Norden brachte der Mai 2025 ein Mittel von 12,3 °C (11,5 °C). Sein Debüt feierte der letzte Frühlingsmonat sogar mit Sommerwärme, anschließend dämpften nördliche Winde den Temperaturanstieg. Am 22. strichen küstennah sogar Sturmböen über das Land. Bevor die Niederschläge in der letzten Monatsdekade häufiger wurden, lieferte die Sonne eine beeindruckende Leistung ab. Insgesamt schien sie rund 277 Stunden (223 Stunden), während der Flächenniederschlag sich auf 50 l/m² (54 l/m²) summierte. Schleswig-Holstein zählte zu den sonnigsten Bundesländern.

Thüringen: In Thüringen pendelten die Temperaturen häufig im frischen Bereich. Ein leichtes Temperaturplus in der Bilanz mit 12,1 °C (11,7 °C) ist vor allem auf den sommerlichen Schub zum Monatsstart zurückzuführen. Nach dem anschließenden Temperatursturz folgten in Bad Lobenstein und Bad Berka (Flugplatz) sieben Frosttage. Der Flächenniederschlag summierte sich auf gut 53 l/m² (66 l/m²). Die Sonne schien 255 Stunden (195 Stunden).

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Bilder: privat

Deutschland erlebt heute schon gravierende Folgen des Klimawandels

Deutscher Wetterdienst DWD beschreibt beschleunigte Erwärmung in Deutschland mit neuer Klimatrendline

Berlin, 1. April 2025 Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beobachtet auch in Deutschland eine beschleunigte Erwärmung in Folge des Klimawandels. Seit den 1960er-Jahren ist jede 10-Jahresperiode wärmer als die vorherige gewesen. Die zehn wärmsten Jahre seit 1881 sind in den vergangenen 25 Jahren aufgetreten. 2023 und 2024 erlebte Deutschland jeweils einen Allzeitrekord in der Jahresmitteltemperatur. Mit im Mittel 10,9 Grad Celsius (°C) war 2024 hierzulande das bisher wärmste Jahr seit Messbeginn. „Die Folgen dieses beschleunigten Klimawandels sind für Deutschland schon heute schon gravierend“, bewertet Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des nationalen Wetterdienstes, diese Klimafakten.

Abweichungen der 10-Jahresperioden 1885–1894 bis 2015–2024 vom vieljährigen Temperaturmittel 1881–1910 welches für die vorindustrielle Zeit in Deutschland repräsentativ ist.

Als Beispiele nannte der Klimatologe die veränderten Jahresmitteltemperaturen. Was zwischen 1881 und 1990 extrem gewesen sei, ist heute normal. Zugleich nimmt die Variabilität von Temperatur und Niederschlag zu. So gibt es immer ausgeprägtere Wechsel zwischen überdurchschnittlich nassen und sehr trockenen Jahren. Durch das Temperaturplus der vergangenen Jahre wird Deutschland mit mehr Hitzewellen konfrontiert. Das gefährde, so Fuchs, schon heute vulnerable Bevölkerungsgruppen gerade in Großstädten und Ballungsräumen. Der DWD kann inzwischen aus Beobachtungsdaten eine Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Dürren ableiten. Immer wieder sei zu beobachten: Während einige Regionen mit Überschwemmungen kämpfen, leiden andere unter Wasserknappheit. In den vergangenen zwei Jahren konnten zudem extreme marine Hitzewellen in den Ozeanen beobachtet werden. Neben dem seit Jahren überdurchschnittlich warmen Mittelmeer sind nun auch europanahe Bereiche des Nordatlantiks sowie die Nord- und Ostsee überdurchschnittlich warm. Fuchs: „Die Konsequenzen erleben wir. Warme Ozeane verdunsten in eine wärmere Atmosphäre bedeutend mehr Wasserdampf. Das führt zu katastrophalen Stark- und Dauerniederschlägen.“ Eine Konsequenz dieser veränderten Wetterbedingungen sei, dass die Energieversorgung öfter und stärker beeinträchtigt und damit abhängiger vom Wetter werde. Schließlich gerate auch die Biodiversität angesichts der schnellen Erwärmung unter Druck. Das gelte vor allem für Ökosysteme mit einer geringen Resilienz gegen den beschleunigten Klimawandel, wie zum Beispiel den deutschen Wald.

DWD erfasst Klimawirklichkeit mit neuer Trendlinie besser
Der DWD verwendet seit Jahrzehnten zur Darstellung der Temperaturveränderung in Deutschland einen linearen Trend. Diese Methode weist ein Plus bei der Jahresmitteltemperatur zwischen 1881 und 2024 von 1,9 Grad aus. Allerdings kann ein linearer Trend die beschleunigte Erwärmung der vergangenen 50 Jahre nicht angemessen darstellen. Es gab im Gesamtzeitraum 1881 bis 2024 anfangs immer wieder zu kühle Phasen und schließlich die warme Welle der vergangenen 50 Jahre. Seit den 1970er Jahren lag der Temperaturanstieg pro Dekade bei 0,41 Grad. Schaut man den Gesamtzeitraum seit 1881 an, liegt das Plus im Mittel bei „nur“ 0,13 pro Dekade. Der DWD wird deshalb künftig eine neue Klimatrendlinie nutzen, die den zuletzt beschleunigten Temperaturanstieg deutlich besser abbilden kann. Das Ergebnis der neuen Methode sei ernüchternd: Deutschland hat sich im Vergleich zur frühindustriellen Zeit bereits um 2,5 ⁰C erwärmt. Fuchs weist zugleich darauf hin: „Der DWD hat nicht neu gemessen, die Welt ist dieselbe wie vorher. Allerdings wird die Realität, und das betrifft vor allem die beschleunigte Erwärmung, jetzt besser beschrieben.“ Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens sei, dass es auch eine künftige Stagnation oder einen Rückgang der Erderwärmung durch erfolgreichen Klimaschutz zeitnah erfassen könne.

Vergleich der Temperaturentwicklung weltweit (Quelle: NOAA) mit dem Gebietsmittel für Deutschland (Quelle: Deutscher Wetterdienst) seit 1881. Die Geraden zeigen jeweils den linearen Trend im Gesamtzeitraum.

Allzeitrekord der Jahresmitteltemperatur pulverisiert Allzeitrekord des Vorjahres
In seiner Bilanz des Jahres 2024 hob Dr. Andreas Becker, Leiter Klimaüberwachung des DWD, den mit 10,9 °C Jahresmitteltemperatur erneuten Allzeitrekord für Deutschland hervor. „Erschreckend ist vor allem, dass der alte Rekord aus 2023 gleich um 0,3 °C übertroffen wurde. Das ist aus klimatologischer Sicht absolut außergewöhnlich!“ Wie 2023 sorgten auch 2024 ein extrem milder Winter und ein rekordwarmes Frühjahr für diesen Temperaturschub. Der DWDerfasste deutschlandweit 2024 im Mittel 52 Sommertage mit einer Maximumtemperatur von über 25 °C und 12 Heiße Tage mit über 30 °C. Das waren fast doppelt so viele Sommertage und fast dreimal so viele Heiße Tage wie üblich.

2024 war hierzulande überdurchschnittlich nass und das 12.feuchteste Jahr seit 1881. Mit 902 l/m2 fiel jeweils 14 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzzeiträume 1961-1990 und 1991-2020. Besonders im Februar, Mai und September regnete es überdurchschnittlich viel. Nur wenige Regionen wie Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg waren im Jahresverlauf zu trocken. Im Nordwesten und Südosten war der Niederschlagsüberschuss am höchsten. Das deutschlandweit nasse 2024 war nach DWD-Einschätzung für die Natur wichtig: Die Grundwasserspeicher konnten sich nach den meist sehr trockenen Jahren von 2011 bis 2022 in den vergangenen beiden Jahren wieder auffüllen.

2024 war nur ein durchschnittliches Windjahr
Mit einer deutschlandweit gemittelten Windgeschwindigkeit in 100 m Höhe von etwa 5,7 m/s war 2024 ein durchschnittliches Windjahr, berichtet Dr. Renate Hagedorn, Vizepräsidentin des DWD. Schaue man nur auf die vergangenen zehn Jahre, war 2024 windreich, aber nicht so ausgeprägt wie 2023. Im Norddeutschen Tiefland und in Deutschlands ausschließlicher Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee fiel die Windgeschwindigkeit dagegen nach DWD-Auswertungen sogar etwas höher aus als 2023. Im Verlauf des Jahres 2024 war sie in den Monaten Januar, Februar, April und September überdurchschnittlich, im Rest des Jahres unterdurchschnittlich. Anders sei das Bild beim Beitrag der Sonne zur Energieproduktion aus Photovoltaik gewesen: Die Globalstrahlung lag 2024 deutschlandweit mit einem Mittelwert von 1113 kWh/m² auf dem achten Platz seit Beginn der Auswertungen im Jahr 1991. Das war ein deutliches Plus im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1991–2020 von 1086 kWh/m2.

Die satellitenbasierten Datensätze des DWD erlauben auch einen Blick über die deutschen Grenzen. Dabei zeigt sich bei der Strahlung 2024 ein starker Kontrast zwischen überdurchschnittlichen Werten in Osteuropa und unterdurchschnittlichen Werten in großen Teilen Westeuropas, vor allem in Frankreich. Die Grenze zwischen diesen Regionen verläuft durch Deutschland. In den östlichen Bundesländern lagen überdurchschnittliche Verhältnisse der solaren Einstrahlung vor, im Westen und Süden gab es ein Minus. Ein gut ausgebautes Stromnetz könne, so Hagedorn, zum Ausgleich solcher regionalen Unterschiede beitragen.

Bei der Energieerzeugung ergänzten sich Wind und Sonne auch 2024 gut
Die kombinierte Betrachtung des jährlichen Verlaufs von Wind und Strahlung zeigte auch 2024 das übliche Bild für Deutschland: Die höchsten Werte der Sonneneinstrahlung fallen in die Sommermonate, die höchsten Werte der Windgeschwindigkeiten sind dagegen in den Wintermonaten zu beobachten. Generell ergänzten sich also beide Energieformen in ihrem jährlichen Verlauf gut. Das sei ein Vorteil für die Energiewirtschaft, da dadurch die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien stabiler verfügbar ist.

Saisonaler Verlauf der Monatsmittel von Windgeschwindigkeit in 100m Höhe in m/s und Globalstrahlung in kWh/m2 im Jahr 2024 im Vergleich zu den zehn Jahren zuvor (2014 bis 2023)

In diesem Kontext hat der DWD auch das Thema „Dunkelflaute“ untersucht. Ein aktuelles Beispiel gab es im November und Dezember 2024 mit windschwachen Phasen. Das führte besonders am 6.11. und am 12. 12. 2024 verbunden mit der niedrigen Sonnenscheindauer im Winterhalbjahr zu einer geringeren Energieproduktion aus Windkraftanlagen. Solche unterdurchschnittlichen Windverhältnisse hängen mit bestimmten Großwetterlagen zusammenhängen und treten insbesondere beim sogenannten „Hoch Mitteleuropa“ auf. Das Ergebnis sei eindeutig: Die „Dunkelflaute“-Situationen im vergangenen November und Dezember passen genau zur Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“. Da zeitgleich unter anderem im Norden Skandinaviens überdurchschnittliche Windverhältnisse auftraten, bestehe zumindest aus meteorologischer Sicht die Möglichkeit eines inner-europäischen Ausgleichs.

Bisher kein Zuwachs an Dunkelflauten durch den Klimawandel
Der DWD konnte außerdem durch die Analyse aller Winterhalbjahre seit 1951 feststellen, dass sich die Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“ nicht markant verändert hat – trotz des bisherigen Klimawandels. Sowohl die absolute Anzahl der Tage pro Halbjahr mit dieser Großwetterlage wie auch die maximal zusammenhängende Andauer der Ereignisse blieb bisher stabil. Hagedorn: „Das ist eine gute Nachricht für die Energiewirtschaft. Es gibt keine Hinweise, dass die Stromerzeugung aus Photovoltaik- und Windkraft durch mehr „Dunkelflauten“ riskanter geworden ist.“

Deutschlandkarte mit Wetterextremen des Jahres 2024.

Quelle Text und Grafiken: Klimakonferenz des Deutschen Wetterdienstes DWD



Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im März 2025

Trocken, trocken und dabei sonnig und mild

Im vergangenen März kamen Sonnenanbeter voll und ganz auf ihre Kosten. Das Zentralgestirn schien in einigen Regionen rekordverdächtig lange. Des Weiteren war es verbreitet deutlich zu mild und viel zu trocken, wodurch die Waldbrandgefahr bereits früh im Jahr deutlich anstieg. Außerdem lag die Bodenfeuchte in den oberen Schichten besonders im Norden des Landes gebietsweise bis zu 20 Prozent (%) unter den langjährigen Minimalwerten. Tiefere Bodenschichten waren jedoch noch gut versorgt und die Grundwasserspeicher aufgefüllt. Maßgeblich verantwortlich für die niederschlagsarme und sonnenscheinreiche Witterung waren ausgeprägte Hochdruckwetterlagen. An insgesamt 20 Tagen im März wurde eine hochdruckgeprägte Wetterlage klassifiziert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur samt Nachtfrost und Maxima über 20 Grad
Im vergangenen März lag das Temperaturmittel bei 6,1 Grad Celsius (°C) und damit um 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (3,5 °C). Auch der Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (4,6 °C) ergibt immer noch einen Überschuss von 1,5 Grad. Zwar gab es verbreitet an 10 bis 20 Tagen Nachtfrost, aber durch die sehr milden Tageshöchsttemperaturen und damit stark ausgeprägten Tagesgängen, reichte es dennoch für einen deutlich zu mildem Monat. Besonders frühsommerlich war es am 21. mit 24,0 °C in Rheinstetten (Oberrheingraben). Die dicke Winterjacke benötigte man am Morgen des 18. in Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge), als mit -11,2 °C deutschlandweit das diesjährige Märzminimum gemessen wurde.

Flächendeckend viel zu trocken
Gerade einmal 19 Liter pro Quadratmeter (l/m²) landeten im diesjährigen März in den Messbechern. Gegenüber den Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 (jeweils 57 l/m²) war es also fast 70 % trockener und damit gehörte der vergangene März zu den trockensten seit Messbeginn im Jahre 1881. Insbesondere im Norden und Nordosten des Landes fielen in der Fläche nur um 9 l/m², wodurch der Oberboden besonders stark austrocknen konnte (weitere Informationen im Bodenfeuchteviewer des DWD). Verantwortlich für die ausgeprägte Trockenheit, die in einigen Regionen bereits seit Anfang bzw. Mitte Februar andauerte, waren Hochdruckgebiete, die sich immer wieder über Mitteleuropa oder in der näheren Umgebung festsetzten. Besonders zu Beginn der dritten Märzdekade gab es in der Mitte und im Süden Deutschlands bereits die ersten Gewitter mit sommerlichem Charakter. Laut Radarauswertungen fielen lokal 20 bis 40, punktuell auch um 50 l/m²in wenigen Stunden. Die höchste Tagesniederschlagssumme, die an einer Wetterstation gemessen wurde, datierte am 29. mit 44,9 l/m² in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land (Bayern).

So viel Sonne wie sonst im Frühsommer
Photovoltaikanlagenbesitzer dürfte der vergangene März ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, denn am Ende des Monats standen 199 Stunden Sonne in den Büchern. So viele Sonnenstunden sind statistisch normalerweise nur in den Sommermonaten zu erwarten. Bisheriger Spitzenreiter ist mit 235 Sonnenstunden der März 2022. Das Soll (111 Stunden) wurde im diesjährigen März um mehr als 75 % überschritten (Periode 1961 bis 1990). Auch im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (127 Stunden) zeigte sich immer noch ein Überschuss von über 50 %. Es ist allgemein zu erkennen, dass in den letzten zwei Jahrzehnten der März flächendeckend immer sonniger wurde. Dieses Jahr waren für die außergewöhnlich sonnige Witterung die Hochdruckgebiete Ingeborg, Juma, Konstantina, Liora und Manuela verantwortlich. Am geringsten fiel das Überangebot im Süden des Landes aus, da sich dort immer wieder Wolkenfelder, die zu Tiefdruckgebieten über Südwest- und Südeuropa gehörten, bemerkbar machten.

Das Wetter in den Bundesländern im März 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg lag die Durchschnittstemperatur im März 2025 bei 6,3 °C und somit war es um 2,7 Grad milder als im vieljährigen Mittel (3,6 °C). Besonders frühlingshaft mild war es mit Höchstwerten über der 20-Grad-Marke zu Beginn der dritten Dekade. Am 21. wurde mit 24,0 °C in Rheinstetten der deutschlandweite Höchstwert im abgelaufenen Monat registriert. In puncto Sonnenschein konnte das Bundesland ebenfalls mit deutlich überdurchschnittlichen 177 Stunden (117 Stunden) aufwarten, allerdings landete der Südwesten im Bundesländerranking damit auf dem letzten Platz. Viel zu trockene 25 l/m² landeten hingegen in den Messbechern, was gerade einmal 36 % des Solls (70 l/m²) entsprach. Nur Bayern konnte noch mehr Niederschlag verzeichnen.

Bayern: In Bayern fiel im März mit 35 l/m² deutschlandweit am meisten Niederschlag. Dieser konzentrierte sich auf die Zeiträume um die Monatsmitte herum und zum Monatsende, wo bevorzugt südlich der Donau nochmals größere Mengen zusammenkamen. Dennoch zeigte der Vergleich mit dem vieljährigen Mittel (62 l/m²) auch hier ein bayernweites Defizit von etwa 45 %. Die höchste deutschlandweite Tagessumme wurde mit 44,9 l/m² am 29. in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land gemessen. Im Mittel betrug die Temperatur 5,6 °C (2,9 °C). Zwar schien die Sonne mit 182 Stunden im Südosten viel mehr als normalerweise (119 Stunden), im Ländervergleich bedeutete dies jedoch den vorletzten Platz.

Berlin: Die Bundeshauptstadt verzeichnete im März eine Mitteltemperatur von 6,8 °C und die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittel (4,0 °C) lag bei 2,8 Grad. Niederschlag fiel in Berlin im März sehr wenig, was knapp 10 l/m² eindrücklich bewiesen. Dies war nur etwas mehr als ein Viertel dessen was normalerweise (37 l/m²) an Niederschlag fällt. Die Sonne lachte 204 Stunden (121 Stunden) am Himmel. Einen sehr großen Anteil daran hatten die Zeiträume vom 5. bis 10. und vom 17. bis 22., als täglich jeweils um 10 Stunden Sonne registriert wurden.

Brandenburg: Brandenburg verzeichnete am Monatsende ein Temperaturmittel von 5,9 °C (3,5 °C). Viel Niederschlag gab es im ersten meteorologischen Frühlingsmonat auch im Nordosten nicht. Mit 15 l/m² fielen nur knapp 40 % dessen in die Messtöpfe, was normalerweise zu dieser Zeit zu erwarten wäre (36 l/m²). Während es in der Südosthälfte für 5 bis 8 Regentage reichte, waren es in der Nordwesthälfte derer nur 1 bis 4. 205 Stunden (120 Stunden) Sonne waren zwar außergewöhnlich viel, in der Messhistorie landete der März aber nur auf Platz 2. 2022 wurde dieser Wert mit damals 240 Sonnenstunden übertroffen.

Bremen: In der Hansestadt Bremen fiel der März wie in allen anderen Bundesländern ebenfalls viel zu mild aus. Im Mittel betrug die Temperatur 6,6 °C(3,9 °C) und das, obwohl es an 17 Tagen Nachtfrost gab. Wortwörtlich den Platz an der Sonne hatte das kleinste Bundesland inne. 223 Stunden Sonne (102 Stunden) bedeuteten zusammen mit Niedersachsen den ersten Platz im Länderranking und nur im Jahre 2022 schien die Sonne noch länger. Der Niederschlag machte sich nach einem bereits sehr trockenen Februar erneut ausgesprochen rar. Lediglich 6 l/m² (51 l/m²) wurden im März 2025 gemessen. Damit war es in Bremen so trocken wie nie zuvor seit Messbeginn wodurch die Trockenheit mit dem Frühlingsauftakt ihre Fortsetzung fand.

Hamburg: Der vergangene März zählte in der Hansestadt Hamburg zu den Trockensten seit Datenerfassung 1881. Gerade einmal 10 l/m² (55 l/m²) Niederschlag wurden gemessen und damit gehörte die Region zu den niederschlagsärmsten Bundesländern. Nachdem bereits der Februar kaum Regen oder Schnee brachte, dauerte die Trockenheit nun weiter an. Mit einer Mitteltemperatur von 6,4 °C war es deutlich milder als im vieljährigen Mittel (3,9 °C). Die Sonne ließ die Hafenmetropole an 203 Stunden in ihrem Glanz erstrahlen und damit fast doppelt so lange wie normalerweise (101 Stunden).

Hessen: In der Landesmitte war es mit einer Mitteltemperatur von 6,3 °C um 2,5 Grad milder als im vieljährigen Mittel (3,8 °C) und das, obwohl es mit Ausnahme des Rhein-Main-Gebiets an verbreitet über 20 Tagen zu Nachtfrost kam. Ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur glichen diese nächtlichen frostigen Temperaturen aber mehr als aus. Niederschlag war auch in Hessen Mangelware. 12 l/m² waren meilenweit vom Soll (62 l/m²) entfernt. Die Sonne knackte mit 205 Stunden (107 Stunden) die 200-Stunden-Marke. Solch ein Wert bringt ein durchschnittlicher Juli hervor. Den bisherigen Sonnenrekord markiert der März 2022 mit 239 Sonnenstunden.

Mecklenburg-Vorpommern: Äußerst trocken zeigte sich der vergangene März ganz im Nordosten. Gerade einmal 8 l/m² (41 l/m²) und das verteilt auf 3 bis 6 Tage kamen vom Himmel. Damit gehörte Mecklenburg-Vorpommern zu den niederschlagsärmsten Bundesländern. Nach 12 l/m² im vergangenen Februar war es also der zweite viel zu trockene Monat in Folge. Die Mitteltemperatur betrug 5,6 °C(2,8 °C). Die Sonnenscheindauer belief sich auf 200 Stunden (114 Stunden). Nur im März 2022 schien die Sonne noch länger und es fiel weniger Niederschlag. Damit gehörte der vergangene März zu den sonnenscheinreichsten und trockensten seit Messreihenbeginn. Besonders in den Zeiträumen 5. bis 10. und 17. bis 23. wurde an vielen Messstationen die nahezu maximale astronomisch mögliche Tagessonnenscheindauer erreicht.

Niedersachsen: Der erste meteorologische Frühlingsmonat fiel im Nordwesten rekordverdächtig trocken aus. Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn regnete es weniger als im vergangenen März, an dem in Niedersachsen nur 8 l/m² (55 l/m²) gemessen wurden. Deutschlandweit gehörte man damit ebenfalls zu den niederschlagsärmsten Regionen. Auch die Sonne erreichte mit 223 Stunden (102 Stunden) fast einen neuen Rekord. Nur 2022 schien sie im März mit 228 Stunden noch länger. Im Länderranking landete Niedersachsen im März 2025 mit Bremen auf Platz 1 der sonnigsten Regionen. Im Mittel lag die Temperatur bei 6,2 °C (3,9 °C). Interessant war dabei, dass es mit Ausnahme der Küstenbereiche an 15 bis 20 Tagen Nachtfrost gab. Das entsprach etwa der Hälfte an Frosttagen, die im gesamten vergangenen Winter registriert wurden.

Nordrhein-Westfalen: Im März 2025 gab es in Nordrhein-Westfalen eine Mitteltemperatur von 7,0 °C und das vieljährige Mittel (4,5 °C) wurde um 2,5 Grad überboten. Besonders mild war es mit verbreitet über 20 Grad zu Beginn der dritten Dekade. Das angenehme Frühlingswetter paarte sich außerdem mit sehr viel Sonnenschein. Ausflügen ins Freie stand, abgesehen von einer zeitweise hohen Pollenkonzentration, nichts im Wege. Auf 213 Stunden (103 Stunden) addierte sich der Sonnenschein bis zum Monatsende. In der Klimastatistik belegte 2025 den zweiten Platz hinter dem März 2022. Regen war hingegen absolute Mangelware und das bevölkerungsreichste Bundesland erlebte damit seit 1929 den trockensten März. Lediglich 10 l/m² (71 l/m²) fielen in den letzten 31 Tagen in die Messtöpfe.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war der Mandelblütenmonat März mit 7,1 °Cder zweitmildeste im Länderranking. Das vieljährige Mittel (4,2 °C) wurde damit um fast 3 Grad überschritten. Diese Frühlingswärme stand oftmals in Verbindung mit längerem Sonnenschein, was die Ausbeute von 206 Sonnenstunden (110 Stunden) belegte. Der Niederschlag belief sich auf außergewöhnlich trockene 13 l/m², was einem Fünftel dessen entsprach, was normalerweise zu dieser Jahreszeit fällt (64 l/m²).

Saarland: Das Saarland war das mildeste Bundesland im vergangenen März. Das Temperaturmittel erreichte 7,5 °C (4,6 °C). Zu Beginn der dritten Dekade gab es ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur: während es in den klaren Nächten frostig war, wurden tagsüber bei strahlendem Sonnenschein teils Höchstwerte über 20 °Cgemessen. Allgemein kam die Sonne im März sehr häufig zum Zuge, sodass insgesamt 206 Stunden (114 Stunden) in den Büchern standen. In der Messhistorie reihte sich der März 2025 sehr weit vorne ein, wobei es im März 2022 noch sonniger war. Das Niederschlagssoll (79 l/m²) wurde mit 19 l/m² gerade einmal zu einem Viertel erfüllt.

Sachsen: Sachsen war im diesjährigen März deutschlandweit zusammen mit Thüringen das Bundesland mit der niedrigsten Mitteltemperatur. Diese lag bei 5,4 °C(4,1 °C). Im Erzgebirgsumfeld trat an über 20 Tagen Nachtfrost auf. Klirrend kalt war es in der Nacht vom 17. auf den 18. als in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -11,2 °Cdas bundesweit tiefste Märzminimum gemessen wurde. Anders als in fast allen anderen Bundesländern erreichte die Niederschlagsmenge mit 25 l/m² immerhin knapp über die Hälfte ihres Solls (47 l/m²). Zusammen mit Baden-Württemberg landete der Freistaat auf Platz 2 im Länderranking. Bedeutende Niederschlagsereignisse zum Monatsende trugen dazu bei, dass die Trockenheit nicht ganz so extrem ausfiel wie in vielen anderen Regionen Deutschlands. Die Sonne kam im März jedoch auch nicht zu kurz und schien 197 Stunden (110 Stunden), was einen Platz unter den Top vier der vergangenen Jahrzehnte brachte.

Sachsen-Anhalt: Rekordverdächtig trocken präsentierte sich der März in Sachsen-Anhalt. Mit knapp 9 l/m² (40 l/m²) Niederschlag bewegte man sich in etwa auf dem Niveau des bisher in der Messreihe trockensten März 2022. Die seit Februar andauernde sehr niederschlagsarme Witterung fand somit ihren Fortgang und dadurch stieg die Waldbrandgefahr zeitweise deutlich an. Doch nicht nur der geringe Niederschlag war rekordverdächtig, sondern auch die Sonnenscheindauer. 219 Stunden (109 Stunden) waren das Doppelte, was in einem durchschnittlichen März zu erwarten gewesen wäre. Im Ländervergleich wurde mit diesem Wert die Vizemeisterschaft gefeiert. Das Temperaturmittel betrug 5,8 °C (3,7 °C).

Schleswig-Holstein: Der äußerste Norden der Bundesrepublik konnte im März mit einer Mitteltemperatur von 5,6 °C aufwarten, womit Schleswig-Holstein zu den kühlsten Bundesländern gehörte. Dennoch war die positive Abweichung von 2,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittel (3,1 °C) recht ordentlich. Wie knochentrocken sich der vergangene Monat präsentierte, zeigte die Niederschlagsmenge von lediglich 9 l/m² sehr deutlich. Damit war es der niederschlagsärmste März seit Messbeginn und das, nachdem bereits der Februar schon ungewöhnlich trocken ausfiel. Die Sonne hingegen schwang sich in ungeahnte Höhen und bescherte den Schleswig-Holsteinern ganze 201 Sonnenstunden (105 Stunden). Getoppt wurde dieser Wert einzig und allein im März 2022.

Thüringen: Im Freistaat Thüringen wurde im März eine Mitteltemperatur von 5,4 °C(2,8 °C) registriert. Zusammen mit Sachsen war man damit im Ländervergleich das kühlste Bundesland. 18 l/m² Niederschlag entsprachen auch lediglich einem Drittel dessen, was klimatologisch gesehen ein durchschnittlicher März an Niederschlag hervorbringt (52 l/m²). Die Sonne schien auch in der östlichen Mitte ungewöhnlich lange. Insgesamt 201 Stunden (106 Stunden) zeigte sich das Zentralgestirn am Firmament. Nur im März 2022 und im März 1953 wurde dieser Wert mit 222 bzw.205 Stunden überboten.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Januar 2025

Abwechslungsreicher Januar: deutlich zu mild, nass und sonnig

Zwei Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar. Zum einen war dies Tief BERND, das zum Jahresbeginn das Wettergeschehen beeinflusste: Von Dauerregen über gefrierenden Regen bis zu starkem Schneefall reichte das Repertoire der Warnungen. Anschließend machte es sich Hoch BEATE über Mitteleuropa bequem und sorgte für eine deutliche Wetterberuhigung. Eine Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten oftmals kalt war, stellte sich somit ein, bevor zum Monatsende wieder Tiefdruckgebiete das Zepter in die Hand nahmen. Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder, nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im vieljährigen Mittel. Regional traten dabei jedoch große Unterschiede auf. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Von T-Shirt-Wetter bis tiefkühltauglichen Temperaturen alles dabei
Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0 Grad Celsius (°C) und damit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,5 Grad (-0,5 °C) überschritten. Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung noch 1,1 Grad. In allen Bundesländern lag das Mittel im positiven Bereich. Außergewöhnlich mild war es am Dreikönigstag (6.) sowie am 25. des Monats vor allem im Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Wenig verwunderlich war es somit, dass an einigen Stationen Januarrekorde geknackt wurden. Am wärmsten war es föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) in Bayern. Tiefkühltaugliche Temperaturen wurden insbesondere in der ersten Monatshälfte immer wieder in den Gebirgstälern über Schnee in Süddeutschland gemessen. Das diesjährige Januarminimum datiert vom 4. mit -17,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg).

West- Ost- Gefälle bei der Niederschlagsverteilung
Im Januar fielen mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Nicht ganz so hoch war der Überschuss mit etwa 19 Prozent (%) im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (65 l/m²). Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte Deutschlands, wo sich immer wieder Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern durchsetzen konnten. Die höchste Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen an der Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) auf. Es fielen an diesem Tag 46 l/m². Nur wenig Niederschlag gab es in der zweiten Januardekade, denn in diesem Zeitraum konnte sich das ausgedehnte Hochdruckgebiet BEATE für längere Zeit über Mitteleuropa etablieren. Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus. Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15 Zentimeter (cm) hohe Schneedecke.

Niederungen Norddeutschlands trüber als Hochlagen des Südens
Der Januar konnte mit 61 Stunden Sonne aufwarten, wodurch das Soll (44 Stunden) um mehr als ein Drittel überschritten wurde (Periode 1961 bis 1990). Etwas weniger ausgeprägt war das Überangebot (17 %) an Sonnenstunden im Vergleich mit der Periode 1991-2020 (52 Stunden). Am längsten zeigte sich das Zentralgestirn in den Hochlagen Süddeutschlands, wo teilweise mehr als 100 Sonnenstunden gemessen wurden. Wintersportler kamen also vor allem in den Alpen auf ihre Kosten. Deutlich seltener schien die Sonne in den Niederungen der Nordhälfte. Mitverantwortlich dafür war eine Dank Hoch BEATE ausgeprägte Inversionswetterlage bei der sich teilweise eine zähe Nebel- und Hochnebeldecke über mehrere Tage halten konnte.

Das Wetter in den Bundesländern im Januar 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg hatte im Januar mit 79 Sonnenstunden zusammen mit Bayern wörtlich den Platz an der Sonne im Länderranking inne. Dabei schien die Sonne auch um über 60 % mehr als im Vergleichszeitraum (49 Stunden). Mit 2,0 °C im Mittel fiel die positive Abweichung von 2,7 Grad gegenüber dem Referenzwert (-0,7 °C) sehr deutlich aus. Im Ländervergleich gehörte man jedoch zu den kühlsten Bundesländern. Meßstetten stellte am 4. mit -17,6 °C den bundesweiten Tiefstwert im Januar auf. Außerdem fiel mit 92 l/m² circa ein Fünftel mehr Niederschlag als normal (75 l/m²). Schnee war im Tiefland jedoch Mangelware. Selbst in den Hochlagen lag oftmals nur an der Hälfte des Monats Schnee. Lediglich die Feldbergregion erwies sich als schneesicher.

Bayern: Zwar war Bayern mit einer Mitteltemperatur von 0,9 °C (-1,9 °C) das kälteste aller Bundesländer im Vergleich, aber eine Abweichung von +2,8 Grad spricht Bände und zeigt, dass es auch hier viel milder war als im vieljährigen Mittel. Der bundesweite Höchstwert wurde unter anderem föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) gemessen. Die Niederschlagsmenge von 69 l/m² (66 l/m²) war durchschnittlich. Schnee war dabei fast ausschließlich den höheren Lagen vorbehalten. Im Flachland reichte es im Schnitt gerade einmal für 1 bis 5 Schneetage. Dort wo allerdings Schnee lag, gab es insbesondere in der zweiten Januardekade traumhaftes Winterwetter, denn dank Hoch BEATE konnte sich die Sonne häufig durchsetzen. Am Ende war der Freistaat mit 79 Sonnenstunden (50 Stunden) zusammen mit Baden-Württemberg das sonnigste Bundesland. Vor allem die Hochlagen stachen mit teilweise über 100 Sonnenstunden hervor.

Berlin: Besonders mild war es im Januar mit einer Mitteltemperatur von 2,8 °C (-0,4 °C) in der Bundeshauptstadt. Berlin war damit gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Bremen auch das mildeste aller Bundesländer. Doch diese teils vorfrühlingshafte Witterung war nicht zwangsläufig mit viel Sonnenschein verbunden. Lediglich 39 Stunden (43 Stunden) wurden in der vergleichsweise sonnenscheinärmsten Region registriert. 57 l/m² Niederschlag waren ein Drittel mehr als im vieljährigen Mittel (42 l/m²). Besonders am 5. und am 9. kam es zu teils chaotischen Verkehrsverhältnissen durch Neuschnee und gefrierenden Regen.

Brandenburg: Der zweite meteorologische Wintermonat fiel auch in Brandenburg mit 2,4 °C (-0,8 °C) viel zu mild aus. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade fiel immer wieder etwas Schnee, der in Verbindung mit einem nachrückenden Hochdruckgebiet zumindest für einige Zeit konserviert wurde. So konnten im Nordosten bis zum Monatsfinale 5 bis 10 Schneetage gezählt werden. Insgesamt belief sich die Niederschlagsmenge auf 55 l/m², wodurch das Soll (40 l/m²) um 36 %überschritten wurde. Die Sonne schien mit 42 Stunden (44 Stunden) durchschnittlich lang.

Bremen: Bremen konnte im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,9 °C) aufwarten und gehörte damit zusammen mit Berlin und Schleswig-Holstein zu den mildesten Bundesländern. Immerhin reichte es aber zu Beginn der zweiten Januarhälfte für ein paar Eistage. Diese waren gepaart mit einer zähen Hochnebeldecke, aber dennoch schien die Sonne insgesamt 49 Stunden und damit deutlich mehr als in der Referenzperiode (39 Stunden). Außerdem fielen mit 66 l/m²etwa 10 % mehr Niederschlag als gewöhnlich (59 l/m²).

Hamburg: Die Hansestadt verzeichnete wie alle anderen Bundesländer ebenso einen zu milden Januar, was sich durch eine Mitteltemperatur von 2,4 °C (0,8 °C) belegen lässt. Eine dünne Schneedecke gab es dabei nur an zwei Tagen. Ein Großteil der Niederschlagsmenge von 69 l/m² (61 l/m²) ging somit als Regen nieder. Doch obwohl die Regenmenge leicht überdurchschnittlich war, herrschte nicht immer Schietwetter in der Hafenmetropole. So zeigte sich die Sonne an 50 Stunden (39 Stunden) am Firmament.

Hessen: Zu einem Paukenschlag kam es am ersten Januarwochenende des neuen Jahres in Hessen. Schnee und Eis legten nicht nur den größten deutschen Verkehrsflughafen in Frankfurt am Main lahm, sondern auch die Bahn und Autofahrer hatten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Über den ganzen Monat hinweg war Winterwetter allerdings eher selten. Eine Mitteltemperatur von 2,0 °C(-0,4 °C) zeigte, dass es alles in allem viel zu mild war für den zweiten meteorologischen Wintermonat. Doch der Januar war in der Landesmitte nicht nur zu mild, sondern mit 87 l/m² (63 l/m²) ebenfalls deutlich zu nass. Das Niederschlagsplus betrug rund 38 Prozent. Die Sonne versteckte sich jedoch keinesfalls ständig hinter den Wolken, denn sie schien bis zum Monatsende ganze 57 Stunden lang und damit wurde das Soll (36 Stunden) um mehr als die Hälfte überboten.

Mecklenburg-Vorpommern: Eine Mitteltemperatur von 2,3 °C verbuchte das nordöstlichste aller Bundesländer im Januar. Damit war es fast 3 Grad milder als in der Referenzperiode (-0,6 °C). Dennoch reichte es mit Ausnahme der Küstengebiete an über der Hälfte des Monats zumindest für Frost. Mit 49 l/m² Monatsniederschlag lag Mecklenburg-Vorpommern zwar absolut im Soll (45 l/m²) doch im Länderranking war man mit diesem Wert das vergleichsweise niederschlagsärmste Bundesland. Auch die Sonne schien mit 40 Stunden (41 Stunden) durchschnittlich lang, aber im Länderranking bedeutete dies den zweitletzten Platz.

Niedersachsen: Zu mild, zu nass, aber auch etwas zu sonnig lautete das Fazit für den vergangenen Januar im zweitgrößten Bundesland. Die Messstationen vermeldeten in Niedersachsen ein Flächenmittel von 2,5 °C und damit fast 2 Grad mehr als im langjährigen Mittel (0,6 °C). Einiges an Niederschlag sammelte sich in den Messbechern an, was 81 l/m² bezeugen konnten. Immerhin 31 % mehr als das, was man normalerweise erwartet hätte (62 l/m²). Die Sonnenscheindauer belief sich auf 46 Stunden (38 Stunden). An den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zeigte sie sich teilweise über 50 Stunden, während im Landesinneren mitunter nur 30 bis 35 Stunden zusammenkamen.

Nordrhein-Westfalen: Der erste Monat des neuen Jahres startete im bevölkerungsreichsten Bundesland ziemlich turbulent: Einige Tiefausläufer sowie eine ausgeprägte Luftmassengrenze brachten Schnee und Regen, der gebietsweise gefror. Doch von länger anhaltendem Hochwinterwetter war keine Spur. Entsprechend lag die Mitteltemperatur von 2,4 °C über dem Referenzwert (1,1 °C). Die Abweichung war mit etwas über 1 Grad jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in allen anderen Bundesländern. Die Vizemeisterschaft holte man sich beim Niederschlag. 115 l/m² landeten am Monatsende in den Messtöpfen und damit erheblich mehr als im vieljährigen Mittel (77 l/m²). Die höchste deutschlandweite Tagesniederschlagssumme wurde am 5. mit 46 l/m² in Hückeswagen an der Bevertalsperre registriert. Die Sonne lachte 46 Stunden (42 Stunden) am Himmel.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war es im vergangenen Januar deutlich zu nass. 105 l/m² Niederschlag kamen vom Himmel und damit über 50 % mehr als im Soll (67 l/m²). Nur gebietsweise fiel dieser Niederschlag in Form von Schnee. Das weiße Gold – Schnee – war den Höhenlagen vorbehalten während es im Flachland häufig nur für eine dünne Schneedecke oder Stundenmatsch reichte. Im Mittel betrug die Temperatur 2,1 °C (0,2 °C). Die Sonne gab sich ordentlich Mühe und schien 58 Stunden (41 Stunden) lang.

Saarland: Im Südwesten dominierte tagsüber meist eine milde Januarwitterung. Nachts gab es jedoch an etwa 20 Tagen Frost. Am Ende lag das Temperaturmittel im abgelaufenen Monat mit 2,6 °C (0,5 °C) jedoch deutlich im positiven Bereich. Schnee war dabei Mangelware und somit gingen die 128 l/m² (86 l/m²), die im Länderranking den Spitzenplatz bedeuteten, überwiegend als Regen nieder. Aber trotz alledem ließ sich auch die Sonne nicht lumpen und schaffte es, sich an 58 Stunden (40 Stunde) gegen die kompakten Wolken durchzusetzen.

Sachsen: In Sachsen lag die Mitteltemperatur im vergangenen Januar bei 2,1 °C. Das Klimamittel (-1,2 °C) wurde damit um 3,3 Grad erheblich überschritten. Immerhin wurden aber in den Höhenlagen 5 bis 10 Eistage registriert. 53 l/m² (49 l/m²) Niederschlag waren recht durchschnittlich und damit gehörte man zu den trockensten Regionen in Deutschland. 60 Sonnenstunden (50 Stunden) standen am Monatsende auf dem Tableau. Ein Großteil davon summierte sich bei Hochdruckeinfluss zwischen dem 15. und 22. auf.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt war der Januar mit 2,2 °C (-0,3 °C) im Mittel deutlich zu mild. Maßgeblich dazu bei trug vor allem das Monatsende, an dem an mehreren Tagen nacheinander kein Nachtfrost mehr auftrat und flächendeckend zweistellige Höchstwerte gemessen wurden. Mit 59 l/m² (39 l/m²) wurde das langjährige Mittel um über 50 % überschritten. Insbesondere eine Luftmassengrenze zum Ende der ersten Dekade und durchziehende Tiefausläufer am Monatsende trugen maßgeblich zu diesem Überschuss bei. Die Sonne schien mit 54 Stunden (43 Stunden) mehr als in der Vergleichsperiode.

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland wartete im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,3 °C) auf und gehörte damit zusammen mit Bremen und Berlin zu den mildesten Bundesländern. Während es an den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zu keinem Eistag reichte, waren es derer im Binnenland immerhin 2 bis 5. Dafür bekamen die Küstenregionen und Inseln am meisten Sonne zu sehen. Mitunter schien die Sonne dort gebietsweise fast 60 Stunden. Im gesamten Bundesland wurden 50 Sonnenstunden (39 Stunden) erreicht. Die Niederschlagsmenge belief sich auf durchschnittliche 65 l/m² (64 l/m²).

Thüringen: Im ersten Monat des neuen Jahres wurde im Freistaat Thüringen eine Mitteltemperatur von 2,0 °C (-1,3 °C) gemessen. Zwar gehörte man damit zu den kühlsten Bundesländern, aber die positive Abweichung von mehr als 3 Grad ist dennoch beachtlich. Sehr interessant war eine ausgeprägte Inversionswetterlage gegen Ende der zweiten Januardekade. Im Thüringer Becken stieg die Quecksilbersäule selbst tagsüber teilweise nicht über den Gefrierpunkt, während in den Höhenlagen des Thüringer Waldes deutlich zweistellige Plusgrade erreicht und einige Monatsrekorde geknackt wurden. Mit 64 l/m² wurde das langjährige Mittel (51 l/m²) um 25 % überschritten und auch die Sonne schien mit 67 Stunden (43 Stunden) deutlich mehr als in der Vergleichsperiode.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter in 2024

Beschleunigter Klimawandel: 2024 nach 2023 wieder wärmstes Jahr seit Messbeginn

In Deutschland war noch nie seit Messbeginn 1881 ein Jahr so warm wie 2024. Damit muss der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach 2023 erneut ein „Rekordjahr“ melden. Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD: „Erschreckend ist vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat. Das ist beschleunigter Klimawandel.“ Der sehr milde Winter 2023/2024 sowie das rekordwarme Frühjahr brachten zugleich ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. 2024 war in Deutschland ein deutlich zu nasses Jahr. Die Sonnenscheindauer lag leicht über dem hierzulande typischen Mittel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Extreme Temperaturspitzen waren 2024 selten
Das Temperaturmittel lag im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Celsius (°C) um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,6 Grad. Damit setzte sich der beschleunigte Erwärmungstrend fort, der bereits in den Jahren 2023 (10,6 °C) und 2022 (10,5 °C wie 2018) zu neuen Höchstwerten geführt hatte. 2024 sorgte zugleich dafür, dass der lineare Temperaturtrend seit Messbeginn (1881-2024) jetzt auf 1,9 Grad gestiegen ist. 2023 lag er noch bei 1,8 Grad. Nach einem milden Jahresauftakt folgten in der zweiten und dritten Januarwoche eine teils sehr winterliche Phase mit dem Jahrestiefstwert von -19,5 °C am 20.1. im allgäuischen Leutkirch-Herlazhofen. Anschließend begann der Frühling bereits im Februar, der mit beispiellosen 6,6 °C Mitteltemperatur eher einem kühleren April entsprach. Auch das Frühjahr selbst schrieb sich als das Wärmste seit Messbeginn in die Klimastatistik des DWD ein. Auffallend warm zeigte sich auch der Sommer – der August zählte sogar zu den vier Wärmsten seit 1881. Am 13.8. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die bundesweit höchste Temperatur 2024 gemessen. Im September setzten Hitzerekorde im Nordosten neue Maßstäbe und die anschließend deutlich zu hohe Herbstmitteltemperatur vervollständigte den Charakter des rekordwarmen Jahres.

2024 mit teils extrem nassen Niederschlagsphasen, Hochwassern und Überflutungen
Im Jahr 2024 fielen nach ersten Auswertungen des DWD gut 903 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag. Das war deutlich mehr als im Mittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 mit 789 l/m² und 1991 bis 2020 mit 791 l/m². Das Jahr begann mit einem Winterhochwasser in Niedersachsen, NRW und Sachsen-Anhalt. Besonders niederschlagsreich waren der Winter und das Frühjahr, wobei das hydrologische Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) in Deutschland das nasseste seit Messbeginn war. Im nordhessischen Trendelburg fiel am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Im Jahresverlauf wurden vom DWD am Alpenrand und im Schwarzwald mit örtlich über 2600 l/m² die höchsten Mengen gemessen,
während der Nordosten der Republik mit regional unter 500 l/m² vergleichsweise trocken blieb.

Sonnenschein lag 2024 leicht über den klimatologischen Erwartungen
Mit knapp 1700 Stunden lag die Sonnenscheindauer im Jahr 2024 über ihrem Soll von 1544 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Das gilt auch im Vergleich zur neueren Referenzperiode 1991 bis 2020 (1665 Stunden). Insbesondere von der Leipziger Tieflandsbucht über die Oberlausitz bis zur Ostseeküste wurden mit bis zu 2000 Sonnenstunden die höchsten Werte deutschlandweit gemessen. In Teilen Westdeutschlands hingegen schien die Sonne oft nur etwa 1500 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Mit wahrscheinlich 10,8 °C (8,1 °C) dürfte das Jahr 2024 laut DWD auch in Baden-Württemberg das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn werden. 2023 lag bei 10,7 °C). Nach einem milden Jahresstart wurde es in der zweiten und dritten Januarwoche sehr winterlich. Dabei meldete am 20.1. Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu mit -19,5 °C den deutschlandweiten Jahrestiefstwert. Der Februar, der eine außergewöhnliche Temperaturabweichung von +6 Grad brachte, verabschiedete sich dagegen von seiner winterlichen Tradition. So wurde der Winter 2023/2024 zum Mildesten seit 1881. Ein anderes Extrem brachte der Mai 2024: Mit 181,4 l/m² fiel ein Niederschlagsrekord. Im Sommer traten teilweise heftige Gewitter auf. Lokal regnete es sintflutartig, wie am 13.8. in den Gemeinden Bretten, Bruchsal und Gondelsheim. Für den August 2024 attestierte der DWD dem Südwesten die dritthöchste Mitteltemperatur und die Herbstwitterung nahm den fünftwärmsten Platz in der Messreihe ein. Insgesamt fielen 2024 im Südwesten rund 1054 l/m² (980 l/m²) Niederschlag, mit den höchsten Mengen im Schwarzwald (lokal über 2600 l/m²).

Bayern: Mit 10,3 °C (7,5 °C) meldete der Freistaat Bayern für das Jahr 2024 einen neuen Rekordwert. Den Jahresauftakt machte der mildeste Winter seit Messbeginn. Der Februar lieferte dabei sogar eine extreme Temperaturabweichung von +6,7 Grad. Historische Temperaturmittelwerte wurden auch im März so wie im gesamten Frühjahr 2024 beobachtet. Nach dem zweitnassesten Mai seit 1881 brachte der Junistart der Donau sowie ihren südlichen Zuflüssen ein großes Hochwasser. Der September war mit mehr als dem Doppelten der üblichen Niederschlagsmenge der Zweitnasseste. Ungewöhnlich warm präsentierte sich auch der Herbst 2024. Auf der Zugspitze sank die Temperatur zwischen dem 5. Juli und dem 8. September nicht unter 0 °C. Mit 66 aufeinanderfolgenden frostfreien Tagen war hier die mit Abstand die längste frostfreie Periode seit Beginn der Messungen zu verzeichnen. Trotz der extremen Witterung war Bayern 2024 das „kühlste“ Bundesland, in dem etwa 1057 l/m² (941 l/m²) Niederschlag fielen. An den Alpen wurden vom DWD gebietsweise über 2000 l/m² gemessen.

Berlin: In der Bundeshauptstadt ermittelte der Deutsche Wetterdienst für 2024 mit 11,9 °C (9,1 °C) einen neuen Rekordwert. Der Winter war überwiegend mild und ungewöhnlich frostarm. Der Februar erreichte sogar eine neue Spitzentemperatur. Auf der thermischen Überholspur befand sich auch das gesamte Frühjahr mit gemittelten 12,3 °C. Einen äußerst warmen Verlauf nahm darüber hinaus die Herbstwitterung. Vom 3. bis zum 8. September rollte eine herausragende Hitzewelle über die Stadt. Im „Wellenscheitel“ kletterten die Höchstwerte auf 34,4°C (Berlin-Tempelhof) – für die Metropole wurde damit ein neuer Septemberrekord festgehalten. In den vergangenen zwölf Monaten fielen 582 l/m² (573 l/m²). Ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen traten im Februar und Juli auf, während in den übrigen Monaten mehrheitlich unterdurchschnittliche Summen beobachtet wurden.

Brandenburg: Auch in Brandenburg konnte der DWD für das Jahr 2024 einen neuen Temperaturrekord ermitteln. So erreichte die Durchschnittstemperatur in den letzten zwölf Monaten 11,4 °C (8,7 °C). Temperaturhöchststände erfolgten im Februar, im März so wie im Mittel auch im gesamten Frühjahr. Ungewöhnlich warm zeigten sich zudem August und September. Am 4.9. meldete Doberlug-Kirchhain während einer Hitzewelle mit 35,2 °C sogar einen Bundeslandrekord für den September. Die Jahresniederschlagsmenge summierte sich auf rund 600 l/m² (557 l/m).

Bremen: In Bremen erreichte die Jahresmitteltemperatur mit 11,6 °C (8,9 °C) eine neues Klimaextrem. Von dominanter Wirkung waren der rekordmilde Februar, die historische Märzwärme und das bisher beispielslose Temperaturniveau im Frühjahr. Begleitet wurde die warme Witterung auch von reichlich Niederschlag. Unter dem Strich wurden im vergangenen Jahr knapp 950 l/m² gemessen, was einem Plus von etwa 30 Prozent gegenüber dem Klimawert von 726 l/m² entsprach.

Hamburg: Auch die norddeutsche Metropole erlebte 2024 ein rekordwarmes Jahr. Die Durchschnittstemperatur lag bei erstaunlichen 11,4 °C (8,8 °C). Schon die Frühjahrswitterung brachte ein außergewöhnliches Temperaturniveau. Die überdurchschnittlichen Temperaturen blieben auch in den folgenden Monaten der Hansestadt erhalten und hatten oft reichlich Niederschlag im Gepäck. Bis auf März und Dezember, die trockener ausfielen, waren die restlichen Monate zum Teil ungewöhnlich niederschlagsreich. Es fielen 2024 rund 993 l/m² (750 l/m²).

Hessen: 2024 erreichte nach letzten Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes mit 10,7 °C (8,2 °C) den Rekordwert des Jahres 2023. Den Startschuss machte der zweitmildeste Winter mit einem neuen Temperaturrekord im Februar. Ein neuer Höchstwert wurde auch im Frühjahr ermittelt. Im Sommer stach der August hervor, der mit sintflutartigen Niederschlägen seinen Anfang nahm. Trendelburg in Nordhessen meldete dabei am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme 2024. Auch der weitere Jahresverlauf blieb von der ungewöhnlichen Wärme geprägt. Bis zum Finale fielen nasse 868 l/m² (793 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten verabschiedete sich das Jahr 2024 mit 10,9 °C (8,2 °C) mit deutlichem Vorsprung als Wärmstes seit 1881. Hier folgte auf den zweitmildesten Februar das wärmste Frühjahr seit Messbeginn. Bemerkenswert war auch die erste Septemberwoche. Während eines üppigen Sommernachschlages purzelten die alten Rekorde: Am 4.9. erreichte der Höchstwert in Teterow 34,3 °C. Auch die anschließende Herbstwitterung zeigte sich von ihrer außergewöhnlich warmen Seite. Das durchweg zu hohe Temperaturniveau stand auch mit einem Niederschlagsreichtum in Verbindung. März, August und Dezember waren die einzigen Monate mit einem Defizit, während die anderen Monate teilweise extreme Nässe brachten. Der Jahresniederschlag erreichte 681 l/m² (595 l/m²).

Niedersachsen: In Niedersachsen begann das Jahr mit einer dramatischen Hochwasserlage, ausgelöst durch außergewöhnliche Niederschläge. Dieses Ereignis schien als Vorbote für ein historisches Jahr, denn 2024 wurde erstmals in der niedersächsischen Geschichte mit 11,2 °C (8,6 °C) die 11 °C-Marke überschritten. Vor allem Februar, März und das gesamte Frühjahr übertrafen bisher beobachtete Rekordwerte. Auch der Herbst war außergewöhnlich warm. Die konstant zu hohen Temperaturen wurden von hohen Niederschlagsmengen begleitet, sodass bis zum Jahresende 935 l/m² (746 l/m²) gemessen werden konnten.

Nordrhein-Westfalen: NRW erreichte 2024 mit einem Mittel von 11,2 °C (9,0 °C) zumindest die Temperaturrekorde der Jahre 2022 und 2023. Erst die vollständige Auswertung aller Stationen Anfang 2025 wird zeigen, ob 2024 das wärmste Jahr war. Schon der zweitmildeste Winter 2023/2024 war ein Vorläufer dieser Wärme. Er brachte einen Februar, der mit einer Durchschnittstemperatur mit einem typischen Aprilmonat mithalten konnte. Der März und das gesamte Frühjahr setzten mit ihrer rekordwarmen Witterung den Trend fort. Nach wechselhaften Sommermonaten schloss sich ein zu warmer Herbst an, der den außergewöhnlichen Charakter des vergangen Rekordjahres nochmals unterstrich. Die letzten zwölf Monate brachten 1067 l/m² (875 l/m²) Niederschlag.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz war 2024 mit 10,9 °C (8,6 °C) deutlich zu warm. Extrem nass zeigte sich der Mai, der ein ebenfalls ungewöhnlich warmes Frühjahr abschloss. Eine auffallend warme Witterung brachte auch der August. Am 13.8. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler sogar die bundesweit höchste Jahrestemperatur 2024 festgehalten. Im Herbst wurde der außergewöhnliche Wärmetrend fortgesetzt. Bis zum Jahresende verzeichnete der DWD 918 l/m² (807 l/m²) Niederschlag

Saarland: Auch das Saarland liegt im vergangenen Wetterjahr mit im Mittel 11,2 °C (8,9 °C) auf dem Niveau des bisher wärmsten Jahres. Einen weiteren historischen Extremwert markierte der Mai. Dieser war mit dem Dreifachen der üblichen Monatsmenge der Nasseste seit 1881. Weite Teile des Landes waren in der Folge von Hochwasser betroffen. Das abschließende meteorologische Frühjahr platzierte sich mit einer rekordverdächtig hohen Temperatur auf den dritten Rang. Auch der August und die Herbstwitterung waren deutlich zu warm. Im Saarland wurden vom DWD 1280 l/m² (944 l/m²) Niederschlag erfasst.

Sachsen: Den Start des mit 10,7 °C (8,1 °C) rekordwarmen Wetterjahres 2024 machte bereits der zweitmildeste Winter. Der März sowie das gesamte Frühjahr setzten mit ihren Rekordtemperaturen weitere Meilensteine. Im drittwärmsten August fiel am 18.8. extremer Starkregen von Dresden bis zum Osterzgebirge mit einer Tagessumme von über 100 l/m². Während die bisher genannten Temperaturrekorde auf Mittelwerten basierten, zeigte der September, dass auch an einzelnen Tagen neue absolute Spitzenwerte erklommen wurden: So meldete 4.9. Leipzig mit 34,9 °C. einen neuen Septemberrekord für Sachsen. Ungewöhnlich warm setzte sich auch der Herbst anschließend fort. Beim Niederschlag wurden im Jahresverlauf 752 l/m² (699 l/m²) vermeldet.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt übertraf das Jahr 2024 mit 11,3 °C (8,7 °C) sämtliche Erwartungen und ging als das Wärmste seit 1881 in die Annalen ein. Neue Temperaturspitzen brachten der Februar und das Frühjahr. Mit Tageshöchstwerten setzte auch der September Akzente: Sagenhafte 34,6 °C wurden in Drewitz im Jerichower Land am 4.9. gemeldet, was einen neuen Septemberrekord für das Bundesland markierte. Ungewöhnlich warm führte die Herbstwitterung fort. Mit einem Flächenniederschlag von 681 l/m² (548 l/m²).

Schleswig-Holstein: Auch im äußersten Norden zeigt sich der beschleunigte Erwärmungstrend. So stieg im Jahr 2024 das Temperaturmittel von 10,8 °C (8,3 °C) auf einen Höchstwert. An den zweitmildesten Februar reihte sich das Wärmste sowie ein niederschlagsreiches Frühjahr. Überdurchschnittlich warm und überwiegend nass zeigte sich auch der weitere Jahresverlauf. Im Flächenmittel wurde eine Jahressumme von 934 l/m² (788 l/m²) gemessen.

Thüringen: Nachdem bereits das Jahr 2023 mit 10,1 °C einen Temperaturrekord brachte, zogen die Werte im Jahr 2024 noch einmal an. So berechnete der DWD für Thüringen in den letzten zwölf Monaten einen Durchschnittswert von 10,4 °C (7,6 °C). Dieser Spitzenwert ergab sich vor allem aus den Rekordtemperaturen im Februar und dem Frühjahr. Der August 2024 stellte sich auf Platz 2 der Wärmsten und auch die Herbstwitterung war von ungewöhnlich hohen Temperaturen geprägt. Dabei traten Anfang September außerordentliche Höchsttemperaturen auf. So registrierte am 4.9. Tegkwitz, im Altenburger Land, beeindruckende von 34,6°C. In den letzten 12 Monaten prasselten 796 l/m² (700 l/m²) nieder.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Dezember 2024

Milder und trockener Dezember mit deutlichen Niederschlagsdefiziten in vielen Regionen

Der letzte Monat des Jahres 2024 brachte Deutschland einen Mix aus frühlingshaft milder Luft und frostigen Stunden. Während das höhere Bergland an Weihnachten Schnee verzeichnete, sorgte Hoch GÜNTHER für einen ruhigen Jahresausklang mit zeitweiliger „Bergwärme“ und neblig-fröstelnden Niederungen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Milder Weihnachtsmonat mit vereinzelten Frostperioden
Der Temperaturdurchschnitt lag im Dezember 2024 mit 2,8 Grad Celsius (°C) 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,8 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,8 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Die milde Witterung machte sich vor allem im Norden bemerkbar – mit positiven Abweichungen von über 3 Grad, wie in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wurden dort ungewöhnliche Anomalien beobachtet. Ende der zweiten Monatsdekade wehte ein Hauch von Frühling über das Land. Müllheim im Oberrheingraben meldete am 18. mit 16,5 °Cdas Dezembermaximum. Die Klaviatur des Frostes erklang zu Beginn, in der Mitte und zum Ende des Monats. Den tiefsten Ton spielte Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen am 26., als das Quecksilber auf eisige -14,1 °C sank. Zwei Tage später verkündete die 1 135 Meter hohe Station auf dem Brocken mit 13,1 °C einen Dezemberrekord.

Niederschlag: Deutliche Defizite in vielen Regionen
Im deutlich zu trockenen Dezember 2024 fielen in Deutschland rund 55 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag, was etwa 79 Prozent des langjährigen Mittels der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²) und 77 Prozent des Mittels der neueren Periode 1991 bis 2020 (71 l/m²) entsprach. Trotz des Defizits gab es lokal intensive Niederschläge: So wurde am Nikolaustag in Wegscheid, Bayerischer Wald, mit 44,1 l/m² die höchste Tagessumme des Monats gemessen. Der Alpenrand und der Schwarzwald stachen mit Monatsmengen von bis zu 200 l/m² hervor. Im Gegensatz dazu fiel die nördliche Oberrheinische Tiefebene mit Mengen um 20 l/m² als trockenste Region Deutschlands zurück.

Große regionale Unterschiede bei der Sonnenscheindauer
Mit fast 42 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Dezember 2024 das Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (38 Stunden) nach vorläufigen Berechnungen des DWD um etwa 10 Prozent. Im Vergleich zur neueren Periode 1991 bis 2020 (42 Stunden) lag sie im Schnitt. Besonders sonnig war es im Süden und Osten Deutschlands, während in den Küstenregionen gebietsweise nur 15 Sonnenstunden registriert wurden – ein außergewöhnlich niedriger Wert.

Das Wetter in den Bundesländern im Dezember 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der letzte Monat des Jahres 2024 nahm im Südwesten Deutschlands mit 1,9 °C (0,3 °C) einen milden Verlauf. Am 18. gipfelte die Temperatur an der Station Müllheim im Oberrheingraben bei 16,5 °C – bundesweiter Dezemberhöchstwert 2024. An Weihnachten wurde es im Bergland sogar weiß, örtlich wurden strenge Fröste beobachtet. Am 27. zog die Temperaturkurve in den höchsten Lagen stark an und erreichte auf dem 1 486 Meter hohen Feldberg sportliche 12,8 °C, während es gleichzeitig in den nebligen Tälern leicht frostig und träge einherging. Der Weihnachtsmonat bescherte Baden-Württemberg unterdurchschnittliche 60 l/m² (82 l/m²). Der Schwarzwald meldete Niederschlagsspitzen bis 200 l/m².

Bayern: Der Freistaat erreichte im Dezember als kühlstes Bundesland ein Temperaturmittel von 1,1 °C (-0,6 °C). Zum Ende der zweiten Monatsdekade wurde es mit Höchstwerten von 13 °C sogar sehr mild. An Weihnachten sanken hingegen die Temperaturen an den Alpen in den strengen Frostbereich, mit den niedrigsten Werten des Monats bundesweit. Reit im Winkl, Chiemgauer Alpen, meldete dabei am 26. Dezember -14,1 °C. Im Bergland fand das Fest sogar in einer schneebedeckten Landschaft statt. In der Fläche brachte der Dezember 54 l/m² (76 l/m²). Wegscheid, im Bayerischen Wald, verkündete am Nikolaustag mit 44,1 l/m² die deutschlandweit höchste Tagessumme.

Berlin: Für Berlin ermittelte der DWD einen Dezemberwert von 4,1 °C (1,2 °C). Dieses bereits ungewöhnlich hohe Temperaturniveau wurde in der zweiten Monatsdekade von sehr milden Winden überlagert und so stieg am 19. der Tageshöchstwert in Berlin Tempelhof auf 13,7 °C. Markante Niederschlagsereignisse blieben aus und so akkumulierte sich die Monatsmenge auf defizitäre 39 l/m² (53 l/m²).

Brandenburg: In Brandenburg erreichte der Weihnachtsmonat ein mildes Mittel von 3,8 °C (0,9 °C). In lauer Südwestströmung stiegen die Höchstwerte am 19. auf bis zu 14,1 °C (Cottbus). Frostige Akzente wurden in Brandenburg lediglich auf den Monatsanfang, die Monatsmitte und das Monatsende beschränkt. Über den gesamten Dezember fiel im niederschlagsärmsten Bundesland eine magere Summe von 35 l/m² (50 l/m²).

Bremen: Der Dezember endete in Bremen mit einem ungewöhnlich hohen Temperaturmittel von 5,3 °C (2,2 °C). Mit strammem Südwestwind stiegen die Höchstwerte am 19. auf fast 13 °C. Der Dezemberniederschlag erreichte 60 l/m² (64 l/m²).

Hamburg: Die Hafenmetropole erlebte einen sehr milden ersten meteorologischen Wintermonat. Auf bemerkenswerte 5,2 °C (2,0 °C) wurde die Mitteltemperatur gehoben. Am 19. transportieren südwestliche Winde vorfrühlingshafte 13 °C in die Metropole. Im Dezember fielen rund 56 l/m² (70 l/m²) Niederschlag.

Hessen: Für Hessen meldete der DWD im Dezember milde 2,6 °C (0,8 °C) und trockenere 50 l/m² (77 l/m²). Pünktlich zu Weihnachten präsentierten sich die Gipfel der Rhön und des Vogelsbergs in winterlichem Weiß. Doch bereits am 27. kletterten die Temperaturen auf der Wasserkuppe auf erstaunliche 12 °C, während in den nebligen Niederungen das Quecksilber nur knapp über dem Gefrierpunkt verharrte.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten Deutschlands zählte im Dezember 2024 mit einem extrem hohen Temperaturmittel von 4,7 °C (1,1 °C) zu den mildesten Regionen Deutschlands. Am 19. verlieh eine südwestliche Strömung der Temperatur weiteren Rückenwind und trieb die Höchstwerte auf knapp 14 °C. Frostige Momente zu Beginn, zur Monatsmitte und zum Ende hin büßten hingegen an Bedeutung ein. Der Monatsniederschlag erreichte 45 l/m² (52 l/m²) und die äußerst reservierte Sonne zeigte sich gerade mal nur 19 Stunden (37 Stunden).

Niedersachsen: Milde Winde sorgten im Dezember 2024 in Niedersachsen für ein deutlich zu hohes Temperaturmittel von 4,7 °C (1,9 °C). Zum Ende der zweiten Monatsdekade wurden sogar Höchstwerte von bis zu 14 °C gemessen. Weniger spektakulär fiel dagegen der Dezemberniederschlag mit 64 l/m² (70 l/m²) aus.

Nordrhein-Westfalen: Der Jahresendmonat brachte NRW mit 4,3 °C (2,3 °C) eine milde Witterung und 76 l/m² (88 l/m²) Niederschlag. Damit war es ein vergleichsweise nasses Bundesland. Während die Niederungen schneefrei blieben, bescherte der Dezember dem Hochsauerland ein weißes Weihnachtsfest.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz zeigte der erste meteorologische Wintermonat mit 2,8 °C (1,3 °C) seine milde und mit 48 l/m² (76 l/m²) auch trockene Seite. Zum Ende der zweiten Monatsdekade wehte mit fast 15 °C ein Hauch von Frühlingsluft in die Region.

Saarland: Das Saarland meldete für den letzten Monat des Jahres 2024 milde 3,0 °C (1,5 °C) und als niederschlagsreichste Region dennoch unterdurchschnittliche 81 l/m² (98 l/m²). Auf Höchstwerten von fast 13 °C am 19. folgte am 23. Schneefall, der jedoch nur von kurzer Dauer war und nicht für weiße Weihnachten sorgte.

Sachsen: In Sachsen präsentierte sich der Adventsmonat mit 2,2 °C milder als im Mittel von 0,3 °C. Am 19. sorgten Höchsttemperaturen von fast 15 °C für einen vorweihnachtlichen Frühlingsgruß. Im Kontrast dazu hielten die Hochlagen des Erzgebirges mit einer wochenlangen Schneedecke am winterlichen Charakter fest. Nach Weihnachten fiel aber auch hier die Kälte. So stieg beispielsweise am 28. die Höchsttemperatur in Zinnwald-Georgenfeld auf 12,3 °C. In den letzten 31 Tagen fielen sachsenweit rund 40 l/m² (60 l/m²).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt war der Dezember 2024 mit 3,6 °C spürbar milder als im Klimamittel (1,2 °C). Frostige Töne spielte der Weihnachtsmonat lediglich zu seinem Auftakt, zur Mitte und in seinen letzten Tagen. Dagegen kam zum Ende der zweiten Monatsdekade mit gebietsweise über 14 °C ein vorweihnachtlicher Frühlingshauch auf. In den Hochlagen des Harzes gab es weiße Weihnachten. Nach den Festtagen wendete sich aber das Temperaturblatt: Der Brocken meldete am 28. mit beispiellosen 13,1 °C einen Dezemberrekord. Dem gegenüber stand leichter Dauerfrost in den nebelgehüllten Niederungen.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden zeigte der erste meteorologische Wintermonat eine außergewöhnlich milde Performance. So notierte der DWD ein Temperaturmittel von 5,3 °C (1,8 °C). Nach letzten Berechnungen ist dies der fünfthöchste Dezemberwert in den letzten 143 Jahren. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 62 l/m² (73 l/m²).

Thüringen: Der letzte Monat des Jahres brachte Thüringen mit 2,1 °C (0,0 °C) eine milde Witterung, die am 19. ihren Höhenpunkt fand: örtlich kletterten die Tagesmaxima auf über 14 °C. Mit frostigen Stunden zu Beginn, Mitte und Ende des Monats meldete sich aber auch mal der Winter zu Wort. Im Schnee gekleidet präsentierten sich an Weihnachten die Hochlagen des Thüringer Waldes. Doch die Kehrtwende ließ nicht lange auf sich warten: Im Bergland meldete Neuhaus am Rennweg am 28. beeindruckende 12 °C. Landesweit blieb es mit 48 l/m² (64 l/m²) zu trocken.

Text: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Herbst 2024

2024 markiert einen weiteren Meilenstein im Erwärmungstrend des Herbstes

Der fünftwärmste Herbst seit 1881 ließ bis auf eine isolierte Frostphase im November kaum Raum für den typischen Übergang in den Winter. Stattdessen dominierten ungewöhnliche Wärmeperioden die Jahreszeit. Trotz einer längeren Trockenphase erreichte der saisonale Niederschlag ein Plus von gut 25 % und abgesehen von den trüben Tälern des Südwestens schaffte die Sonne weitgehend ihr Soll, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf Basis erster Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen berichtete.

Voraussichtlich fünftwärmste Herbstwitterung seit 1881 mit kurzem Kälteschock
Das Temperaturmittel lag im Herbst 2024 mit 10,5 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,8 °C). Im Vergleich zur wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,2 Grad. Damit reiht sich dieser Herbst als der fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen ein und ist gleichzeitig der 14. in Folge, der zu warm ausfiel. Die erste Septemberwoche brachte dem Nordosten während einer Hitzewelle außergewöhnliche Höchsttemperaturen und neue Rekorde. Den Höhepunkt meldete am 4.9. Doberlug-Kirchhain, Südbrandenburg, mit 35,2 °C. Der Oktober zeigte vor allem in Süddeutschland markante positive Temperaturanomalien. In der ersten Novemberdekade herrschte dann auf den Bergen eine ungewöhnliche Milde: So wurde mit einem Temperaturmittel von 8,9 °Cauf der Zugspitze ein neuer Dekadenrekord beobachtet. Die letzte Novemberwoche brachte dem Südwesten Höchstwerte, die lokal ebenfalls als Dekadenrekorde verbucht werden konnten. Zwischen diesen ungewöhnlichen Wärmephasen zeigte sich für kurze Zeit aber auch der Winter: Am 22.11. meldete Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, mit -10,1 °C das bundesweite Herbstminimum.

Trotz langer Trockenphase zwischen Oktober und November 25 Prozent mehr Nass
Im Herbst fielen mit rund 228 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 125 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 120 Prozent des Solls (190 l/m²). Nahezu trocken blieb es zwischen Mitte Oktober und Mitte November. Die höchsten Herbstniederschläge wurden im Nordseeumfeld, in den Mittelgebirgen sowie an den Alpen (hier lokal bis zu 700 l/m²) erfasst. Ruhpolding-Seehaus, in den Chiemgauer Alpen, meldete am 13.9. mit 156,8 l/m² die höchste Tagessumme. In Nordostdeutschland blieb es mit Mengen von teils unter 120 l/m² trockener.

Wolkiger und trüber Südwesten, landesweit aber durchschnittlicher Sonnenschein
Mit 324 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Herbst ihr Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 4 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319) erreichte sie ihr Soll. Am sonnigsten war es vor allem an den Alpen sowie in Teilen Sachsens mit Spitzenwerten von über 400 Stunden. Die tieferen Lagen des Südwestens wiesen mit unter 250 Stunden die geringste Sonnenscheindauer auf.

Das Wetter in den Bundesländern im Herbst 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten stieg die Herbsttemperatur 2024 auf 10,4 °C(8,5 °C). Damit zählte der vergangene Herbst zu den Top Fünf der Wärmsten. Das hohe Temperaturniveau bekam vor allem zu Beginn der dritten Novemberdekade einen Dämpfer: Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, meldete dabei am 22.11. mit -10,1 °C das bundesweite Herbstminimum. Begleitet wurde die vorübergehende Talfahrt von kräftigen Schneefällen und selbst in der Oberrheinischen Tiefebene fielen dabei teilweise mehr als 20 cm. Der Herbstniederschlag erreichte in Baden-Württemberg 255 l/m² (219 l/m²), wobei während einer langanhaltenden Hochdrucklage zwischen Mitte Oktober und Mitte November kaum Niederschlag beobachtet wurde. Die kumulative Sonnenscheindauer betrug 292 Stunden (344 Stunden).

Bayern: Der Deutsche Wetterdienst ermittelte für das vergleichsweise kühlste Bundesland im Herbst 2024 eine Durchschnittstemperatur von 9,8 °C (7,9 °C), womit dieser Herbst voraussichtlich zu den Top Fünf der Wärmsten in Bayern seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 zählte. Eine außergewöhnlich hohe Temperaturanomalie wurde in der ersten Novemberdekade auf den Bergen registriert: Auf der Zugspitze lag das Temperaturmittel in diesen 10 Tagen mit 1,8 °Crund 8,9 Grad über dem Durchschnitt, was einen neuen Dekadenrekord darstellte. Die Niederschlagsmenge fiel in der letzten Saison mit 265 l/m² (204 l/m²) höher aus, wobei diese an den Alpen zu Beginn der letzten Novemberdekade vorübergehend als unwetterartiger Schneefall niederging. Die höchste Tagessumme bundesweit meldete Ruhpolding-Seehaus, Chiemgauer Alpen, am 13.9. mit 156,8 l/m². Die Sonnenscheindauer blieb im Herbst mit 310 Stunden leicht unter dem langjährigen Mittel (335 Stunden).

Berlin: Die Bundeshauptstadt notierte eine Durchschnittstemperatur von 11,3 °C(9,5 °C) und damit die zweithöchste Herbsttemperatur 2024 nach Bremen. Besonders bemerkenswert war die Hitzewelle vom 3. Bis zum 8. September, bei der der Höchstwert von 34,4 °C in Berlin-Tempelhof einen neuen Septemberrekord markierte. Mit nur 122 l/m² (128 l/m²) registrierte Berlin zugleich den geringsten Herbstniederschlag im bundesweiten Vergleich. Dafür präsentierte sich die Spreemetropole mit 390 Stunden (315 Stunden) als das sonnigste Bundesland.

Brandenburg: In Brandenburg brachte der Herbst 2024 mit 10,9 °C (9,2 °C) eine ungewöhnlich hohe Mitteltemperatur. Am 4.9. meldete Doberlug-Kirchhain während einer Hitzewelle mit 35,2 °C nicht nur den bundesweiten Spitzenwert des Herbstes, sondern zugleich einen neuen Bundeslandrekord für den September. Der saisonale Niederschlag betrug etwa 140 l/m² (127 l/m²), ein leichtes Plus, trotz einer ausgeprägten Trockenphase zwischen Mitte Oktober und Mitte November. Mit 385 Sonnenstunden (316 Stunden) gehörte Brandenburg zu den sonnigsten Regionen Deutschlands und belegte zugleich Platz 2 bei den trockensten Gebieten.

Bremen: In Bremen stieg das Temperaturmittel im Herbst 2024 auf 11,5 °C (9,6 °C), den höchsten Wert im Länderranking. Die sehr milde Witterung wurde von 267 l/m²Niederschlag begleitet, was einem Anstieg von rund 45 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 185 l/m² entspricht. Die sonnigen Monate September und Oktober trugen wesentlich zur Herbstbilanz von 350 Stunden bei, was eine positive Abweichung von 23 Prozent gegenüber dem Mittelwert von 284 Stunden darstellte.

Hamburg: In der Hafenmetropole stieg die Herbsttemperatur auf ungewöhnlich milde 11,2 °C (9,6 °C). Der Niederschlag betrug 280 l/m², was einem Plus von rund 44 Prozent gegenüber dem Klimamittel (195 l/m²) entsprach und Hamburg zur Region mit dem zweithöchsten Herbstniederschlag 2024 kürte. Üppig zeigte sich auch die Herbstsonne mit 375 Stunden, die damit rund 30 Prozent über dem Durchschnitt lag (285 Stunden).

Hessen: Hessen meldetet für den Herbst 2024 einen ungewöhnlich hohen Temperaturwert von 10,4 °C (8,6 °C). Dazu belief sich die Niederschlagsmenge auf 212 l/m² (188 l/m²) und mit einer Sonnenscheindauer von 270 Stunden (285 Stunden) war Hessen im Länderranking das Schlusslicht. Besonders der November zeigte sich über weite Strecken spätherbstlich trüb. Lichtblicke boten vor allem die Gipfellagen der Mittelgebirge, die der Trübnis weitgehend entkamen.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten verzeichnete im Herbst eine außergewöhnliche Temperatur von 11,0 °C (9,0 °C). Dieser Wert reiht sich unter die vier wärmsten Herbste seit 1881 ein und bestätigt den fortwährend wärmer werdenden Trend. Die erste Septemberwoche präsentierte sich besonders sommerlich und brachte neue Rekorde. Am 4.9. erreichte der Höchstwert in Teterow 34,3 °C. Im Gegensatz dazu blieb der Flächenniederschlag in der abgelaufenen Saison mit rund 165 l/m² (145 l/m²) nahe dem klimatologischen Rahmen. Die Sonnenscheindauer betrug 375 Stunden (312 Stunden). Diese positive Abweichung war dem sehr sonnigen September zu verdanken.

Niedersachsen: Im zweitgrößten Flächenland registrierte der DWD eine ungewöhnlich hohe Herbstmitteltemperatur von 11,0 °C (9,3 °C). Der Jahreszeitenniederschlag summierte sich auf 230 l/m² (182 l/m²). Eine weitere positive Abweichung war auch bei der Sonnenscheindauer zu verzeichnen: 345 Stunden zeigte sie sich und damit rund 22 Prozent häufiger als im Mittel (282 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW stieg die Herbstmitteltemperatur auf ungewöhnliche 11,0 °C (9,5 °C). Der Niederschlag akkumulierte sich auf 250 l/m² (208 l/m²) und die Herbstsonne ließ sich 305 Stunden (294 Stunden) blicken.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz verkündete für die Herbstwitterung 2024 sehr milde 10,7 °C (8,9 °C). Auf der Niederschlagsseite stand mit 230 l/m² (199 l/m²) ebenfalls ein Plus. Die Sonnenscheinbilanz wies mit rund 280 Stunden (308 Stunden) dagegen ein leichtes Defizit auf.

Saarland: Der Herbst 2024 zählte mit einem Mittel von 11,0 °C (9,2 °C) zu den Wärmsten seit Messbeginn. Gleichzeitig präsentierte sich das Saarland mit einem Flächenniederschlag von 316 l/m² (241 l/m²) als nasseste Region Deutschlands. Im Gegenzug war es eines der sonnenscheinärmsten Bundesländer: Die Sonnenscheindauer lag mit rund 275 Stunden unter dem Mittelwert von 317 Stunden.

Sachsen: Im vergleichsweise kühlen Sachsen betrug die Herbsttemperatur milde 10,1 °C (8,7 °C). In der ersten Septemberdekade wurden noch bis zu sieben Heiße Tage mit Temperaturen über 30°C gezählt. Am 4.9. meldete Leipzig mit 34,9 °C. sogar einen neuen Septemberrekord für Sachsen. Trotz wochenlanger Trockenheit zwischen Mitte Oktober und Mitte November stand in der Niederschlagsbilanz mit 215 l/m² (155 l/m²) ein Plus von rund 40 Prozent. Überdurchschnittlich war auch die Sonnenscheindauer mit 380 Stunden (319 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Außergewöhnlich hoch war die Herbsttemperatur 2024 auch in Sachsen-Anhalt. 10,9 °C (9,2 °C) ermittelte der DWD, womit sich der diesjährige Herbst zu den Top Ten der Wärmsten einreihen wird. Besonders bemerkenswert war der Septemberauftakt: An bis zu sieben Tagen wurden Höchstwerte von über 30°C gemessen. Das Maximum verzeichnete Drewitz im Jerichower Land am 4. mit 34,6 °C – ein neuer Septemberrekord für Sachsen-Anhalt. In der Fläche fielen in den letzten drei Monaten rund 160 l/m² (120 l/m²). Ein Plus wurde
mit 380 Stunden (299 Stunden) auch bei der Sonnenscheindauer verbucht.

Schleswig-Holstein: Der äußerte Norden meldete für die letzten drei Monate mit 11,0 °C (9,2 °C) eine außergewöhnlich hohe Mitteltemperatur. Damit wird der Herbst 2024 voraussichtlich zu den fünf Wärmsten zählen. Die Niederschlagsmenge betrug rund 260 l/m² (232 l/m²). Höher als gewöhnlich schlug mit 355 Stunden (292 Stunden) auch der Sonnenschein zu Buche.

Thüringen: Auch in Thüringen attestierten die Thermometer mit 10,1 °C (8,2 °C) dem Herbst 2024 eine außergewöhnliche Wärme, wenngleich sich die Region zu den kühlsten Bundesländern gesellte. Der erste meteorologische Herbstmonat begann in der Region mit bis zu sieben Hitzetagen von mindestens 30 °C. Am 4.9. wurde dabei eine bemerkenswerte Höchsttemperatur von 34,6°C in Tegkwitz, Altenburger Land, gemessen. Der Herbstniederschlag erreichte 190 l/m² (155 l/m²) und die Sonnenscheindauer 330 Stunden (299 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im November 2024

Kontrastreicher November setzte herbstliche, winterliche und frühlingshafte Akzente

In der ersten Novemberhälfte dominierte eine stabile Hochdrucklage, die abseits der sonnigen Berggipfel vielerorts trübe Tage brachte. In der letzten Woche folgten warme Winde aus subtropischen Gefilden, während zuvor polare Luft im Süden für kräftige Schneefälle und strenge Fröste sorgte. In der Bilanz war der November milder, etwas trockener sowie geringfügig sonnenscheinärmer. So der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen.

Spätherbst mit einem Hauch von Winterkälte und Frühlingswärme
Das Temperaturmittel im November 2024 lag mit 5,1 °C um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (4,0 °C). Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 (4,8 °C) betrug die Abweichung 0,3 Grad. Die erste Dekade war in den Gipfellagen mit Abweichungen von bis zu +9 Kelvin extrem mild, wobei die Zugspitze sogar einen Dekadenrekord beim Temperaturmittel meldete. In der letzten Woche brachte eine warme Südwestlage dem Südwesten Deutschlands Frühlingsgrüße mit lokalen Dekadenrekorden. Das Wärmemaximum meldete am 25. Baden-Baden-Geroldsau am Oberrhein mit 22,3 °C. Kurz zuvor erlebte Deutschland eine flüchtige Winterphase, in der am 22. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, mit -10,1 °C das bundesweite Minimum verkündete.

Etwas trockener November mit Starkschneefällen im Süden
Im November fielen mit rund 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 91 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (66 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 95 Prozent des Solls (63 l/m²). Die seit Mitte Oktober anhaltende niederschlagsarme bis trockene Witterung wurde ab der zweiten Novemberhälfte von intensiven Niederschlägen abgelöst. Besonders im äußersten Süden sorgten unwetterartige Schneefälle zu Beginn der dritten Monatsdekade mit bis zu 40 cm Neuschnee im Allgäu für eine kurzzeitige Einwinterung. Am nassesten war es mit örtlich über 150 l/m² im Nordseeumfeld sowie in die westlichen/südwestlichen Mittelgebirgen. Die höchste Tagesmenge registrierte am 19. Utzenfeld im Südschwarzwald mit 88,9 l/m². Das Mitteldeutsche Tiefland und das Thüringer Becken waren mit Monatssummen um 25 l/m² besonders trocken.

Im Bergland teils ungewöhnlich sonnig, an der Nordsee und im Südwesten oft trüb
Mit 51 Stunden lag die Sonnenscheindauer im November knapp 4 Prozent unter dem Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (53 Stunden). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (55 Stunden) betrug die negative Abweichung rund 7 Prozent. Die höchste Sonnenscheindauer wurde in den höheren Lagen des Alpenvorlandes beobachtet. Die Zugspitze ragte mit über 200 Stunden sogar wir ein Leuchtturm empor. Deutlich trüber war es mit etwa 25 Stunden im Nordseeumfeld sowie in den Tälern des Südwestens.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg erreichte die gemittelte Novembertemperatur 5,0 °C (3,5 °C). Zu Beginn der dritten Monatsdekade sorgte ein polarer Kaltluftvorstoß für kräftige Schneefälle. In den südlichen Regionen, vor allem im Bergland, wuchs die Schneedecke bis zum Morgen des 22. auf 10 bis 25 cm. Gleichzeitig sank die Quecksilbersäule teilweise in den strengen Frostbereich. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Grenze der Schweiz, meldete mit -10,1 °C das bundesweite Novemberminimum. Die Talfahrt wurde aber mit einem warmen Südwestschub rasch beendet und so kletterten am 25. die Höchstwerte auf lokal über 20 °C. Den Spitzenwert erreichte Baden-Baden-Geroldsau am Oberrhein mit 22,3 °C am 25.. Stellenweise wurden neue Dekadenrekorde vermeldet. Der Flächenniederschlag erreichte 62 l/m² (82 l/m²). Im Schwarzwald fielen teilweise über 150 l/m². Dort meldete Utzenfeld am 19. mit 88,9 l/m² auch die höchste Tagessumme. Im Bergland zeigte sich zudem die Sonne am häufigsten, während Hochnebelfelder das Licht in den Niederungen schluckten. Landesweit wurden im Mittel 65 Sonnenstunden (62 Stunden) gezählt. Damit war der Südwesten die zweitsonnigste Region.

Bayern: Der Freistaat war im November 2024 mit 3,9 °C (2,8 °C) das kühlste Bundesland. Die erste Dekade war in den Gipfellagen mit Abweichungen von bis zu +9 Kelvin extrem mild, wobei die Zugspitze sogar einen Dekadenrekord beim Temperaturmittel meldete. So lag der Wert in diesen 10 Tagen mit 1,8 °C rund 8,9 Grad über dem Schnitt. Zu Beginn der dritten Monatsdekade kam es an den Alpen und im Alpenvorland zu unwetterartigem Schneefall: Am 22. wurden im Allgäu bis zu 40 Zentimeter gemessen. Auf den kurzen Wintereinbruch folgte dann eine temporäre Frühlingsmilde mit Höchsttemperaturen bis zu 17 °C am 24. und 25. Bayernweit nahm der November mit rund 45 l/m² (70 l/m²) einen „trockenen“ Verlauf. Und während in den Niederrungen oftmals Trübnis herrschte, schien die Sonne in den Höhenlagen des Voralpenlandes mit über 100 Stunden bemerkenswert lang. Auf der Zugspitze wurden sogar über 200 Sonnenstunden gezählt. Im Flächenmittel wurden gut 60 Stunden (57 Stunden) beobachtet.

Berlin: Berlin registrierte im November ein Mittel von 5,3 °C (4,7 °C) und 55 l/m² (48 l/m²) Niederschlag. Oftmals herrschte eine trübe Witterung mit einzelnen sonnigen Tagen in der ersten und letzten Monatswoche. In Summe wurden 43 Sonnenstunden (50 Stunden) gemeldet.

Brandenburg: In Brandenburg brachte die Novemberwitterung eine Mitteltemperatur von 5,0 °C (4,4 °C). Am 24. und 25. wurde es mit bis zu 15 °Cfrühlingshaft mild, nach dem es in den drei Tagen zuvor noch zu leichten Nachtfrösten kam. Die Niederschlagsausbeute war mit 50 l/m² (45 l/m²) überdurchschnittlich, während die Sonne mit 45 Stunden (50 Stunden) unter ihrer Zielmarke verharrte.

Bremen: Bremen war im November 2024 mit 6,6 °C (5,2 °C) das mildeste Bundesland. Die erste Monatshälfte war dabei überwiegend trocken und trübe, während die Niederschläge ab der zweiten Monatshälfte zunahmen. Bis zum Monatsende fielen 74 l/m² (66 l/m²), während sich die Sonne nur 38 Stunden (51 Stunden) zeigte.

Hamburg: In Hamburg war die 6,3 °C (5,2 °C) milde Novemberwitterung oftmals wolkenverhangen und trüb. In der zweiten Monatshälfte häuften sich dann auch die Niederschlagstage, sodass sich das Nass bis zum Finale mit 110 l/m² (67 l/m²) auf den Höchstwert im Länderranking summierte. Magere 34 Stunden (49 Stunden) schien die Sonne.

Hessen: In Hessen erreichte das Novembermittel der Lufttemperatur 5,1 °C (3,8 °C). Am 25. stiegen die Höchstwerte mit bis zu 18 °C auf ein frühlingshaftes Niveau. Zuvor zeigte sich der Monat jedoch von seiner trüben Seite: Besonders in Südhessen bewegten sich die Sonnenscheinwerte während der ersten drei Wochen am unteren Ende der statistischen Skala. In den letzten Tagen machte die Sonne jedoch verlorenen Boden gut, sodass hessenweit im gesamten Monat 39 Sonnenstunden verzeichnet wurden, nur geringfügig unter dem Durchschnitt von 43 Stunden. Der Novemberniederschlag erreichte 56 l/m² (71 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten der Republik stieg die Novembertemperatur auf 5,9 °C (4,5 °C). Der Übergang in die kalte Jahreszeit wurde am 24. und 25. vorübergehend unterbrochen, als die Höchstwerte auf nahezu 17 °C anstiegen. In den letzten 30 Tagen fiel mit gut 54 l/m² (52 l/m²) ausreichend Niederschlag. Selten zeigte sich hingegen die Sonne mit nur rund 38 Stunden (52 Stunden).

Niedersachsen: Der November 2024 zeigte sich in Niedersachsen von seiner sprunghaften und unberechenbaren Seite. Nach einem Wintereinbruch ab dem 19., der streckenweise dichte Schneefälle und gefährliche Glätte mit sich brachte, stiegen die Temperaturen am 24. und 25. auf bis zu 17 °C und erreichten damit die höchsten Werte des Monats. Das Novembermittel lag final bei 6,0 °C (4,9 °C). Beim Niederschlag wurden landesweit im Durchschnitt 78 l/m² (66 l/m²) gemessen. Vor allem im Nordseeumfeld fielen lokal bis zu 150 l/m². Die Sonne ließ sich im zweitgrößten Flächenland Deutschlands hingegen seltener blicken und schaffte es lediglich auf 40 Stunden (49 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW präsentierte sich der letzte Herbstmonat lange Zeit ereignislos. Mit der dritten Monatsdekade kam Bewegung in die Wetterküche. Mit einem deutlichen Temperaturrückgang fielen bis zum 23. im Rothaargebirge, im Bergischen Land und in der Eifel zwischen 10 und 20 Zentimeter Schnee. Diese thermische Talsohle konterte die Atmosphäre am 24. und 25. mit fast 19 °C am Niederrhein. Im Mittel erreichte die Novembertemperatur 6,0 °C (5,1 °C). Als zweitniederschlagsreichstes Bundesland meldete NRW 82 l/m² (79 l/m²). Die Sonne zeigte sich 51 Stunden (53 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der November brachte in Rheinland-Pfalz ein Temperaturmittel von 5,6 °C 4,1 °C). Am 25. wurden in subtropischer Luft lokal Höchsttemperaturen von über 19,0 °C gemessen. Am 22. zogen dagegen noch einzelne Schneeschauer über das Land hinweg. In Summe fielen im letzten Herbstmonat 58 l/m² (75 l/m²). In Flusstälern und in den südlichen Gefilden blieb es fast drei Wochen lang trüb. Dabei verharrten die Sonnenscheinstunden nahe den statistischen Tiefstwerten für einen Novembermonat. Erst zum Monatsende holte die Sonne etwas auf, sodass über die gesamte Landesfläche eine Sonnenscheinausbeute von 40 Stunden (53 Stunden) ermittelt werde konnte.

Saarland: Der November zeigte sich im kleinsten Flächenland als äußert trüber Spätherbstmonat. Gerade einmal 35 Sonnenstunden (53 Stunden) konnten verbucht werden. In der zweiten Monatshälfte fiel zeitweise kräftiger Regen, dem Anfang der letzte Monatsdekade leichter Frost und einzelne Schneeschauer folgten. Bis zum Monatsfinale summierte sich die Niederschlagsmenge auf 90 l/m² (95 l/m²). Es war der höchste Wert im Ländervergleich. Die höchsten Temperaturen wurden mit örtlich über 19 °C am 25. verkündet. Der Monatsmittelwert erreichte milde 6,0 °C (4,4 °C).

Sachsen: Auch in Sachsen wurde im November 2024 der natürliche Abkühlungstrend am 24. und 25. von einem abrupten Warmluftschub mit Höchstwerten zwischen 15 und 19 °C vorübergehend unterbrochen. Zuvor erfolgte noch ein Wintergruß, der in den höheren Lagen des Erzgebirges zu Beginn der dritten Dekade teilweise über 10 cm Schnee brachte. Die Gebietsmitteltemperatur erreichte im verhältnismäßig kühlen Bundesland 4,1 °C (3,8 °C) und der Flächenniederschlag 43 l/m² (52 l/m²). Mit 68 Stunden (54 Stunden) war Sachsen die sonnigste Region. Über 100 Stunden wurden sogar auf den Gipfeln des Erzgebirges gemessen.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt stieg die mittlere Novembertemperatur auf 5,2 °C (4,5 °C). Ein Vorstoß milder subtropischer Atlantikluft unterbrach auch hier den allmählichen Abwärtstrend gen Winter. Im Lee des Harzes wurden am 25. über 18 °C gemessen, während der Harz im Wochenzeitraum zuvor noch unter einer Schneedecke lag. Der Niederschlag belief sich in der Fläche auf 40 l/m² (43 l/m²) und die Sonnenscheindauer erreichte 48 Stunden (51 Stunden). Sachsen-Anhalt war damit die niederschlagsärmste Region.

Schleswig-Holstein: Auch im nördlichsten aller Bundesländer folgte mit dem November eine wochenlange Sonnenscheinarmut mit Werten am unteren Ende der statistisch zu erwartenden Novembersonnenscheinwerte. Auch fehlte zunächst jegliche Dynamik. In der zweiten Monatshälfte wendete sich das Blatt: Niederschläge häuften sich bei gleichzeitigen kräftigen Temperatursprüngen. Dabei sorgten Schneefälle zu Beginn der dritten Dekade streckenweise für chaotische Straßenverhältnisse. Um Schleswig lagen zeitweise um 15 Zentimeter. Am 25. wurde es dann mit teils über 17 °C frühlingshaft mild. Die Mitteltemperatur lag im zweitmildesten Bundesland bei 6,4 °C (5,0 °C), die Niederschlagsmenge bei 101 l/m² (83 l/m²) und die Sonnenscheindauer bei 29 Stunden (50 Stunden). Schleswig-Holstein war im November 2024 ein nasses und das sonnenscheinärmste Bundesland.

Thüringen: In Thüringen wurde der spätherbstliche Abwärtstrend der Temperatur am 24. und 25. zeitweilig durchbrochen. Vor allem im Lee des Thüringer Waldes, respektive im Saaletal, wurden dabei Höchstwerte von 18 °C gemessen. Dagegen startete die dritte Monatsdekade noch mit leichten bis mäßigen Nachfrösten. Das Novembermittel erreicht final 4,5 °C (3,3 °C). Deutliche Kontraste zeigte auch die Niederschlagsverteilung. Während im Thüringer Wald örtlich über 100 l/m²gemessen wurden, waren es im Lee stellenweise nur um 20 l/m². Mit 42 l/m² (56 l/m²) Flächenniederschlag fiel die Menge im Vergleich zu den anderen Ländern niedriger aus. Die Sonne zeigte sich 52 Stunden (49 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat