Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Juni 2024

Dynamisches Wetter vorherrschend

Im Juni 2024 zeigte sich die Witterung mit einer Dynamik und Wechselhaftigkeit, die an ein spannendes Fußballspiel erinnerte. Die Temperaturen schwankten zwischen frühherbstlicher Kühle und hochsommerlicher Hitze. Offensive Niederschläge verursachten Hochwasser, während schadensträchtige Gewitterzellen in einer subtropischen Luftmasse rotierten. In der Schlussphase des Juni folgten dann die bisher sonnigsten Tage des Jahres, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mitteilte.

Mix aus Schafskälte, tropisch-schwüler Luft und Hochsommerhitze
Das Temperaturmittel lag im Juni 2024 mit 16,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (16,4 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad. Der Eröffnungsmonat des Sommers, der der 15. zu warme Juni in Folge ist, hatte aber nicht nur Wärme im Gepäck. Auch die Schafskälte mit einstelligen Tiefstwerten gehörte zum Spielzug. Am 12. wurde in dieser thermischen Schwächephase in Meßstetten mit 1,4 °C das nationale Minimum erzielt. Der Konterangriff ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach einer tropisch-schwülen Sommersonnenwende nahm der Juni in der letzten Woche einen kräftigen Schluck aus der Sommerpulle und kam mit mehreren heißen Tagen auf Touren. Die bundesweiten Bestmarken markierten dabei voraussichtlich Orte in Bayern mit bis 34 °C am 29.

Nasser Junistart mit Hochwasser in Süddeutschland, anschließend vielerorts Unwetter
Im Juni fielen mit rund 91 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 107 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte das Plus fast 20 Prozent des Solls (76 l/m²). Niederschlagsreich und mit schweren Hochwassern in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns ging es in den Monat. Verantwortlich dafür waren teils Rekordniederschläge, die bereits Ende Mai ihren Anfang fanden. Hohe Tagesmengen wurden aber auch noch in den ersten Junitagen erfasst. Am 3. fielen im oberbayerischen Raubling-Pfraundorf 137 l/m². Entlang der Alpen zeigten sich die höchsten Monatsmengen von über 250 l/m². Landesweit tobten Starkregengewitter und gebietsweise auch Superzellen mit Großhagel. Trockener blieb der Juni vor allem im nördlichen Brandenburg mit unter 20 l/m².

Sonnig im Nordosten, wolkenreich an Alpen und Schwarzwald
Mit 210 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) nur geringfügig. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine leicht negative Abweichung. Am meisten punkteten der Nordosten und Osten mit lokal über 250 Stunden. Schwarzwald und Alpen meldeten mit um 150 Stunden die geringsten Werte. Bundesweit aber gab es in der letzten Juniwoche die bisher sonnigsten Tage des Jahres.

Das Wetter in den Bundesländern im Juni 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten war der erste meteorologische Sommermonat großen Temperaturschwankungen unterworfen und mit 17,4 °C (15,1 °C) auch wärmer als im Schnitt. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade, im Tal der Schafskälte, sanken die Frühtemperaturen in den kühlen einstelligen Bereich. Auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten wurde dabei am 12. mit 1,4 °C der bundesweit tiefste Wert gemessen. In der zweiten Halbzeit des Monats prägten dann eine Serie von Sommer- und heißen Tagen des Spielgeschehen. Auch das Niederschlagsvolumen zeigte mit rund 125 l/m² (107 l/m²) eine positive Abweichung im relativ nassen Bundesland. Anfang Juni bewirkten langanhaltende Regenfälle, die bereits Ende Mai vor allem im Allgäu einsetzten, schwere Hochwasser. Tausende Einsatzkräfte kämpften gegen die Wassermassen an. (Hydro-klimatologische Einordnung des DWD). Dennoch verursachten diese große Schäden und hatten leider auch Todesfälle zur Folge. Die Sonne blieb im Juni mit 195 Stunden leicht hinter dem Klimaziel (202 Stunden) zurück und platzierte das Bundesland als Schlusslicht.

Bayern: Der Junistart brachte der Donau sowie ihren südlichen Zuflüssen ein großes Hochwasser. Teilweise erreichten die Pegelstände historische Höchstwerte. Mehrere Landkreise riefen den Katastrophenfall aus und Tausende Einsatzkräfte schützten Menschenleben und begrenzten Schäden (Hydro-klimatologische Einordnung des DWD). Nachdem der Dauerregen abzog und an der Station Raubling-Pfraundorf im Landkreis Rosenheim am 3. noch 137 l/m²(deutschlandweit größte Tagessumme des Monats) hinterließ, gingen in den darauffolgenden Wochen weitere unwetterartige Gewitter nieder. Am Ende könnte für Bayern ein Juniniederschlag von 116 l/m² (112 l/m²) in der Bilanz stehen. Der Freistaat war damit das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Es gab aber große regionale Unterschiede bei den Mengen: An den Alpen fielen über 250 l/m², während in Mittelfranken und in der Oberpfalz örtlich unter 50 l/m² gemessen wurden. Die Monatsmitteltemperatur lag mit 17,4 °C (14,9 °C) über dem Durchschnitt, war aber im „Spielverlauf“ von markanten Schwankungen gekennzeichnet. So stolperten die Werte während der Schafskälte zu Beginn der zweiten Dekade deutlich: Die Tageshöchstwerte erreichten nur um 15 °C. In der letzten Monatswoche konsolidierte der Juni mit Höchstwerten bis voraussichtlich 34 °C in Oberbayern auf hochsommerlichem Niveau. Die Sonne schien bis zum Finale gut 205 Stunden (200 Stunden).

Berlin: In der Bundeshauptstadt wechselte der Juni 2024 zwischen kühlen und hochsommerlichen Phasen. An bis zu 14 Tagen wurde sogar die 25 °C-Marke erreicht oder überschritten. Auf der Zielgeraden herrschte sogar vorübergehende Hitze. So lag die Mitteltemperatur beim Abpfiff des Monats bei warmen 18,1 °C (17,1 °C). Spreeathen spielte mit diesem Wert in der ersten Liga. „Defensiver“ verhielt sich der Niederschlag, der mit 66 l/m² (70 l/m²) zu Buche schlug. Die Sonne präsentierte sich in den letzten 30 Tagen 235 Stunden (226 Stunden).

Brandenburg: Brandenburg spielte mit einem Junimittel von 17,7 °C (16,5 °C) in der zweiten Liga. Wärmer war es nur in Berlin. In der Schlussphase stiegen die Höchstwerte gelegentlich auf über 30 °C. Am heißesten wurde es im uckermärkischen Grünow am 27. mit 33 °C. Im Süden wurden mit lokal über 100 l/m² die höchsten Monatsmengen Niederschlag beobachtet. Dem gegenüber stand aber ein deutlich niederschlagsärmerer Norden, sodass insgesamt für das Bundesland ein Flächenniederschlag von 59 l/m² (64 l/m²) ermittelt werden konnte. Als trockenes, aber auch zweitsonnigstes Bundesland meldete Brandenburg 230 Stunden (225 Stunden).

Bremen: Die erste Junihälfte gestaltete sich in Bremen alles andere als sommerlich. Vielmehr dominierten windige, kühle und mäßig warme Tage mit Höchstwerten von unter 20 °C. In der letzten Woche drehte der erste Sommermonat auf und brachte der Hansestadt Höchstwerte von 30 °C. Zum Schluss wies die Junibilanz eine Mitteltemperatur von 16,1 °C (15,5 °C) sowie eine Niederschlagsmenge von rund 83 l/m² (73 l/m²) aus. Die Sonne machte sich rund 195 Stunden (204 Stunden) bemerkbar.

Hamburg: Für die Hafenmetropole hatte der erste meteorologische Sommermonat einen oftmals kühlen Wind im Gepäck. In der zweiten Monatswoche erreichten die Höchstwerte zeitweise nur knapp 15 °C. Eine sommerliche Stippvisite erfolgte in dem Finalabschnitt. Dabei stiegen die Maxima auf über 30 °C. Das Mittel der Lufttemperatur betrug im Juni 16,4 °C (15,7 °C). Wie der Sommer zeigte auch die Sonne mit 195 Stunden (216 Stunden) ein eher seltenes Gastspiel. Der Niederschlag summierte sich auf 71 l/m² (70 l/m²).

Hessen: In Hessen nahmen die Temperaturen im 16,5 °C (15,2 °C) warmen Juni 2024 einen kurvenreichen „Spielverlauf“. So wechselten sie von der Schafskälte in der zweiten Woche zum Hochsommer (Höchstwerte > 30 °C) in den finalen Junitagen. Dazwischen drückte auf das allgemeine Wohlbefinden eine sehr feuchte subtropische Luftmasse, in der sich auch heftige Unwetter mit Sturm, Starkregen und Hagel bildeten. Während des EM-Spiels Slowakei gegen Rumänien schreckte am 26. gegen 19.30 Uhr eine heftige Blitzentladung die Zuschauer im Frankfurter Waldstadion hoch. Bis zur Schlussphase wurde ein Monatsniederschlag von 88 l/m² (80 l/m²) gemeldet. Die Sonne blickte 210 Stunden (192 Stunden) hervor.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten durchlief in der ersten Junihälfte ein mäßig warmes, teils sogar kühles Tal. In der letzten Spielzeit machte der Monat aber einen intensiven Lauf: in einem Moment der Höchstleistung stiegen die Maxima am 27. auf über 30 °C. Im Ergebnis erreichte die Junitemperatur 16,4 °C (15,4 °C). Die Niederschlagsmenge betrug 67 l/m² (63 l/m²und die Sonnenscheindauer 225 Stunden (236 Stunden). Damit zählte Meck-Pomm zu den sonnigen Bundesländern.

Niedersachsen: In der ersten Halbzeit zeigte der Juni als Sommermonat in Niedersachsen ein zähes Spiel. In der zweiten Woche verharrten die Höchstwerte zeitweise gerade einmal nur um 15 °C(Schafskälte). Aktionsreicher wurde es im letzten Abschnitt. Nach einem „Ballwechsel“ kletterten die Höchstwerte am 26. und 27. auf über 30 °C. Bis zum Monatsfinale wurde eine Mitteltemperatur von 16,1 °C (15,4 °C) erreicht. Turbulent ging es auch am 18. des Monats zu. Während einer Schwergewitterlage entstanden in Niedersachsen mehrere eher schwache Tornados. Im Nordseeumfeld war der Juni mit über 100 l/m² am nassesten. In der Fläche betrug die Niederschlagsausbeute rund 80 l/m² (76 l/m²). 200 Stunden (200 Stunden) schien die Sonne dabei insgesamt. In den letzten Tagen war die die Strahlung zeitweise so intensiv, dass der Deutsche Wetterdienste vor erhöhter UV-Intensität warnen musste.

Nordrhein-Westfalen: Lethargisch und schleppend zeigte sich der Junisommer lange Zeit auch in NRW. Vor allem die Schafskälte bremste zu Beginn der zweiten Monatsdekade ein Durchstarten des Sommers massiv aus. In den letzten Tagen erfolgte aber ein Tempowechsel und so kletterten die Höchstwerte auf über 30 °C. Im Monatsmittel wurde ein Wert von 16,1 °C(15,4 °C) erreicht. Dazu fiel ein Flächenniederschlag von 90 l/m² (84 l/m²), bei einer Sonnenscheindauer von fast 200 Stunden (184 Stunden).

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz berechnete der DWD ein Junimittel von 16,4 °C (15,3 °C). Auffällig waren auch hier die starken Temperaturschwankungen. Anfang des Monats und zu Beginn der zweiten Dekade erreichten die Höchstwerte nur um 15 °C. Anschließend blühte der der Juni auf und ließ seine Fähigkeiten voll entfalten. Dabei wurden in der letzten Woche Höchstwerte von über 30 °C gemeldet. In der zweiten Halbzeit traten auch stärkere Niederschläge auf. In Summe fielen bis zum Abpfiff 80 l/m² (76 l/m²). Die Sonne schien 205 Stunden (192 Stunden).

Saarland: Der Juni bescherte dem Saarland eine abwechslungsreiche Witterung. Nach der Schafskälte zu Beginn der zweiten Monatsdekade erfolgte dann der Richtungswechsel. Nach einem starken Lauf gipfelten die Höchstwerte in den letzten Tagen zeitweise bei über 30 °C. Am Ende stand in der Statistik ein Mittelwert von 16,9 °C (15,6 °C). Die Niederschlagsmenge erreichte 89 l/m² (80 l/m²) und die Sonnenscheindauer 210 Stunden (204 Stunden).

Sachsen: Nachdem die Juniwitterung zu Beginn der zweiten Monatsdekade mit kühlen Temperaturen und leichtem Bodenfrost im Erzgebirge nicht nur die Schafe zittern ließ, konterte sie im letzten Drittel mit einer Reihe von Sommer- und heißen Tagen. Am 27. traf sie in Bad Muskau mit 33,4 °C „voll ins Netz“. Im Mittel lag die Junitemperatur bei warmen 17,1 °C(15,6 °C). In Deckung brachte sich der Niederschlag mit 58 l/m² (76 l/m²) im vergleichsweise trockenen Bundesland, wenngleich der Deutsche Wetterdienst am 18. wegen einer Superzelle die rote Karte (Unwetterwarnung) ziehen musste. In Gröditz zerstörte das Gewitter mit Sturm und Hagel einige Dächer, demolierte Autos und entwurzelte Bäume. 230 Stunden (201 Stunden) schien die Sonne, ein Spitzenwert im Ländervergleich.

Sachsen-Anhalt: Im Juni 2024 sanken zu Beginn der zweiten Monatsdekade die Temperaturen während der Schafskälte bis in niedrigen einstelligen Bereich hinab. Im Harz wurde sogar leichter Bodenfrost beobachtet. Im zweiten Spielabschnitt folgte ein sommerlicher Trend mit einer Reihe warmer und sogar heißer Tage, die in der Spitze bis zu 33 °C erreichten. Warme 17,0 °C (16,1 °C) wurden am Ende für den Juni ermittelt. Dazu fielen 59 l/m² (63 l/m²) Niederschlag. Die Sonne schien 225 Stunden (205 Stunden).

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundeslag lag im Juni 2024 mit 15,4 °C(15,0 °C) auf der letzten Tabellenposition im Temperaturranking. Ein Sommerintermezzo erfolgte erst zum Monatsende. Am 27. schoss der Monat mit verbreiteten über 30 °C sogar ein Hochsommertor. Dazu kam in den letzten Tagen die Sonne so stark zum Vorschein, dass der Deutsche Wetterdienst vor erhöhter UV-Intensität warnen musste. In Summe zeigte sich die Sonne innerhalb der letzten 30 Tage 205 Stunden (225 Stunden). Der Niederschlagmenge erreichte nach letzten Berechnungen nasse 85 l/m²(69 l/m²).

Thüringen: Der Juni 2024 sorgte in Thüringen für ein spannendes Duell der Luftmassen. Nach der Schafskälte zu Beginn der zweiten Monatsdekade, die im Thüringer Wald mit leichtem Bodenfrost einherging, rückte subtropische Luft nach vorn und brachte am 18. schwere Gewitter. Eine Superzelle traf dabei Südthüringen mit golfballgroßen Hagelkörnern. Das Monatsfinale präsentierte sich teilweise hochsommerlich und sonnig. Schließlich meldete der DWD für Thüringen eine Junitemperatur von 16,4 °C (14,9 °C). Die Niederschlagsmenge erzielte 70 l/m² (78 l/m²) und die Sonnenscheindauer gewann 215 Stunden (194 Stunden).

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Frühjahr 2024

Noch nie seit Messbeginn war es in einem Frühjahr in Deutschland so warm

Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden. Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war.“ Hinzu kamen regional reichlich Extremniederschläge, vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldet.

Frühjahrswitterung bis auf kühles Aprilintermezzo durchweg zu mild
Der neue Temperaturrekord lag im Frühjahr 2024 nach ersten DWD-Auswertungen mit 10,8 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (7,7 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,9 Grad. Der März 2024 war mit 7,5 °C um 4 Grad zu mild gewesen und entsprach damit einem typischen April. Auch der April war 2024 deutlich zu mild ausgefallen und bescherte am 6.4. dem Oberrheingraben den ersten heißen Tag (mindestens 30 °C) des Jahres: Ohlsbach meldete 30,1 °C. Ein kühler Rückschlag folgte zu Beginn der letzten Aprildekade. Am 23.4. wurde im Erzgebirge in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -8,8 °C das Minimum im Frühjahr gemessen. Der Mai bescherte dem Norddeutschen Tiefland dann einige Sommertage.

Nasses Frühjahr mit hohen Regenmengen in Süd- und Südwestdeutschland
Im Frühjahr 2024 dürften rund 235 Litern pro Quadratmeter (l/m²) im deutschlandweiten Mittel gefallen sein. Das Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt bei 186 l/m², das Mittel der Periode 1991 bis 2020 bei 171 l/m². Die höchsten Flächenmengen fielen im Südwesten. Im Schwarzwald regnete es punktuell über 700 l/m². Im letzten Mai-Drittel gab es in vielen Regionen Deutschlands Starkregen mit Überflutungen. Vergleichsweise trocken blieb es in der Lausitz mit weniger als 100 l/m².

Sonnenscheindauer durchschnittlich aber mit regionalen Unterschieden
Mit 485 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühjahr knapp das Soll von 467 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (522 Stunden) ergab sich jedoch eine leichte negative Abweichung. Im Nordosten schien die Sonne mit örtlich über 600 Stunden am längsten, in den westlichen Mittelgebirgen waren es gebietsweise weniger als 400 Stunden gewesen.

Das Wetter in den Bundesländern im Frühjahr 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Das mit im Mittel 10,5 °C (7,6 °C) außergewöhnlich milde Frühjahr 2024 brachte Südwestdeutschland auch den zweitmildesten März. Am 6.4. wurde aus dem Oberrheingraben der erste heiße Tag des Jahres gemeldet. Ohlsbach verzeichnete dabei mit 30,1 °C auch die höchste Temperatur des Frühjahrs. Mit dem Mai kamen Starkregenfälle und Überflutungen. In den drei Monaten dürften nach ersten Auswertungen des DWD insgesamt nasse 315 l/m² (243 l/m²) fallen. Besonders niederschlagsreich war es im Schwarzwald mit lokalen Mengen von über 700 l/m² (Baiersbronn-Ruhestein). Die Sonne kam in Baden-Württemberg gut 445 Stunden (457 Stunden) zum Vorschein.

Bayern: Das Frühjahr 2024 begann in Bayern mit einem neuen Temperaturrekord im März und endete mit heftigen Gewittern sowie wolkenbruchartigen Regenfällen im Mai. Es kam mancherorts zu Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern. Im Ergebnis ermittelte der Deutsche Wetterdienst mit 10,4 °C (7,2 °C) eine rekordmilde Frühlingswitterung. Der Flächenniederschlag dürfte nach ersten Auswertungen des DWD rund 270 l/m² (223 l/m²) erreichen. Die Sonne schien im gesamten Bundesland im Mittel 505 Stunden (466 Stunden).

Berlin: In Berlin startete das Frühjahr 2024 mit einem Temperaturrekord im März. Nach einem Temperaturrückgang in der zweiten Aprilhälfte mit nur noch einstelligen Höchsttemperaturen folgten im Mai zehn Sommertage mit mindestens 25 °C. Die im Ergebnis mit einer Temperatur von 12,3 °C(8,7 °C) rekordmilde Frühjahrswitterung wurde von trockenen Phasen und zahlreichen Sonnenstunden begleitet. Insgesamt blieb es im Frühling mit 110 l/m² (132 l/m²) zu trocken. Die Sonnenscheindauer lag mit fast 600 Stunden deutlich über dem Schnitt von 507 Stunden. Berlin war das wärmste, niederschlagsärmste und sonnigste Bundesland.

Brandenburg: Die Frühjahrssaison 2024 war in Brandenburg mit 11,8 °C(8,1 °C) die Wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Schon der März markierte einen neuen Temperaturrekord, dem sich ein sehr milder April und der voraussichtlich drittwärmste Mai anschloss. 18 Sommertage wurden in den drei Monaten aus der Niederlausitz (Cottbus) gemeldet. Dagegen waren Niederschlagstage mit nennenswerten Mengen eine Randerscheinung. Erst in der letzten Maidekade sorgten Starkregenfälle für Schlagzeilen. Alles in allem blieb es aber mit 117 l/m² (131 l/m²) etwas zu trocken. Die Sonne zeigte sich hingegen rund 565 Stunden (507 Stunden).

Bremen: Für die Weserstadt konnte der DWD für das Frühjahr 2024 ebenfalls einen neuen Temperaturrekord ermitteln. 11,7 °C (8,0 °C) standen in der Bilanz. Einen neuen Spitzenwert erreichte bereits die Märzwärme. Ebenfalls zu mild, aber auch nass, war der April. Im Mai folgten einige sommerlich warme Tage, denen dann Starkregenfälle nachliefen. In Summe fielen nasse 212 l/m² (159 l/m²). Zugleich gab es 496 Sonnenstunden (462 Stunden).

Hamburg: Auch die Norddeutsche Metropole spürte die rekordmilde Frühjahrswitterung 2024. So wurden vom DWD 11,6 °C (8,0 °C) berechnet. Schon im März wehte ein beispielslos milder Wind, dem ein niederschlagsreicher April nachging. Der Mai war zeitweise von Sommerfeeling geprägt und zum Monatsende auch starkregenhaltig. Der Frühjahrsniederschlag erreichte 218 l/m² (163 l/m²) und die Sonnenscheindauer 525 Stunden (470 Stunden).

Hessen: Hessen meldete im Frühjahr 2024 außergewöhnlich milde 10,7 °C (7,8 °C). Den Anfang machte ein extrem milder März, während der meteorologische Frühling (März, April, Mai) mit einem sehr nassen Mai endete. 230 l/m² (191 l/m²) Niederschlag wurden abschließend ermittelt. Besonders im Vogelsberg und im Odenwald prasselten zum Teil über 350 l/m² nieder. Im Normalbereich bewegte sich die Sonnenscheindauer mit 450 Stunden (452 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Das Ostseeland erreichte im Frühjahr 2024 mit 10,5 °C (7,1 °C) einen neuen Spitzenwert. Schon der März war rekordwarm und der Mai könnte der Drittwärmster werden. In der Fläche regnete es in rund 162 l/m² (134 l/m²). Es gab deutliche regionale Unterschiede. Während in der westlichen Mecklenburgischen Seeplatte teilweise über 200 l/m² gemessen wurden, kamen auf Rügen und in der Pommerschen Bucht örtlich keine 100 l/m² zusammen. Die Sonne zeigte sich 555 Stunden (516 Stunden).

Niedersachsen: Mit 11,3 °C (7,9 °C) war der meteorologische Frühling 2024 auch in Niedersachsen unübertroffen warm. Schon der März war milder als je zuvor gewesen und nachdem sich der April als ziemlich nass erwies, dürfte der vergangene Mai der Drittwärmste sein. Anfang und Mitte Mai wurde es sogar sommerlich, in der letzten Monatswoche häuften sich dann gewittrige Starkregenfälle. Das letzte Vierteljahr brachte dem Bundesland 203 l/m² (168 l/m²) Niederschlag und 485 Sonnenstunden (455 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Das einwohnerreichste Bundesland erlebte mit 11,3 °C (8,3 °C) ebenfalls das mildeste Frühjahr seit Messbeginn. Bereits der März war der Mildeste seit 1881 und auch der Mai zeigte eine ungewöhnlich hohe Temperaturanomalie. Extrem war auch die Niederschlagsmenge im letzten Vierteljahr. Mit 295 l/m² fielen fast 45 Prozent mehr als im Mittel (205 l/m²), womit das Frühjahr 2024 dort eines der niederschlagsreichsten seit Messbeginn war. Im Sauerland und im Bergischen Land wurden lokal über 400 l/m² gemessen. Entsprechend blieb die Sonnenscheindauer in NRW mit 410 Stunden hinter ihrer Zielmarke von 441 Stunden. Es war der niedrigste Wert im Ländervergleich.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war das vergangene Frühjahr vom zweitmildesten März und einem außergewöhnlich nassen Mai geprägt. So erreichte die Mitteltemperatur der letzten drei Monate zu milde 10,8 °C (8,1 °C) und die Niederschlagsmenge herausragende 285 l/m² (191 l/m²). Der Pfälzer Wald stach sogar mit über 400 l/m² hervor. Die Frühjahrsonne präsentierte sich in der Fläche 432 Stunden (453 Stunden).

Saarland: Das Saarland war im vergangenen Quartal das mit großem Abstand niederschlagsreichste Bundesland. Extreme 396 l/m² (222 l/m²) wurden ermittelt. Mit diesem enormen Niederschlagsplus dürfte das Frühjahr 2024 nach 1983 das zweitnasseste werden. Einen Niederschlagsrekord brachte dagegen der Mai 2024. Nach unwetterartigen Regenmengen zur Monatsmitte war nahezu das gesamte Bundesland von Hochwasser betroffen. Flankiert wurde die feuchte Frühjahrswitterung von sehr milden 11,0 °C (8,4 °C). In der vergleichsweise wolkigen Region blickte die Sonne gut 430 Stunden (468 Stunden) hervor.

Sachsen: Im Frühjahr sorgten ein rekordmilder März sowie die sehr milden Monate April und Mai für eine Durchschnittstemperatur von 10,8 °C(7,6 °C). Wie der DWD errechnete, ergab das einen neuen Frühjahrsrekord. Zu Beginn der letzten Aprildekade ging es mit der Temperaturkurve auch mal abwärts. Der Tiefpunkt wurde dabei am 23.4. an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -8,8 °Cfestgehalten. Längere trockene Phasen wurden vor allem im Mai von stärkeren Niederschlagsereignissen gedämpft. Mit einem Flächenniederschlag von 145 l/m² (171 l/m²) fiel das Frühjahr zu trocken aus. Dafür schien die Sonne im Frühjahr 2024 mit 520 Stunden (460 Stunden) üppiger.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt zählte im Frühjahr 2024 zu den mildesten Bundesländern. Die ermittelten 11,3 °C (8,1 °C) ergaben das mildeste Frühjahr seit 1881. Bereits der erste Frühlingsmonat März erwies sich als Zweitmildester. Der Mai zählte ebenfalls zu den Wärmsten. In der Altmark wurden im Wonnemonat bis zu elf Sommertage beobachtet. Als vergleichsweise trockenes Bundesland meldete Sachsen-Anhalt im letzten Quartal 140 l/m² (135 l/m²). Fast 495 Stunden (468 Stunden) präsentierte sich die Sonne.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden war das vergangene Frühjahr durch den mildesten März seit Messbeginn, einen ungewöhnlich nassen April und den wohl drittwärmsten Mai charakterisiert. Am Ende standen für das vergleichsweise kühlste Bundesland ein neuer Frühjahrsrekordwert von 10,3 °C (7,1 °C) und niederschlagsreiche 220 l/m² (155 l/m²) in der Witterungsbilanz. 515 Stunden (492 Stunden) schien die Sonne.

Thüringen: Thüringen war im Frühjahr 2024 ein relativ kühles Bundesland. Dennoch verzeichnete es mit 10,4 °C (7,1 °C) einen neuen Rekordwert. Schon im März wurde der alte Rekord aus dem Jahr 1938 (6,8 °C) eingestellt. Der Niederschlag summierte sich auf 195 l/m² (176 l/m²). Die Sonne war 480 Stunden (448 Stunden) sichtbar.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Mai 2024

Südwesten mies, Norden Badewetter

Deutschlandweit 2024 ein sehr warmer Mai mit außergewöhnlich viel Niederschlag

Im Mai 2024 übernahm eine festgefahrene Tiefdrucklage die Regie über Mitteleuropa. Sie führte zu einer dynamischen und instabilen Witterung. Dies äußerte sich auch in Deutschland in wiederholten unwetterartigen Niederschlägen. Regional fielen innerhalb kurzer Zeiträume wolkenbruchartig ganze Monatsmengen. So kam es zum drittnassesten Mai seit Messbeginn. Es wurde fast täglich über Fluten und Schäden berichtet. Dazu blieb es in der feuchten Luft deutlich zu warm. In der Norddeutschen Tiefebene wurde es zeitweise sommerlich. Die Sonnenscheindauer lag im Mai bundesweit im Normalbereich. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Fünftwärmster Mai in Deutschland seit Messbeginn 1881
Die Mitteltemperatur lag im Mai 2024 mit 14,9 Grad Celsius (°C) um 2,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 (12,1 °C). Der Mai 2024 war damit hierzulande der fünftwärmste seit Messbeginn 1881. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (13,1 °C) betrug die Abweichung +1,8 Grad. Oftmals fühlte sich dieser statistisch ermittelte Temperaturdurchschnitt, besonders tagsüber, viel kühler an. Es waren die bewölkten und damit milden Nächte, die das Mittel so weit oben hielten. Nur im Norddeutschen Tiefland wurde die Wärme mit einigen Sommertagen deutlich spürbar. Manschnow im Oderbruch meldete am 22. mit 29,8 °C die höchste Temperatur. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge verkündete dagegen am 9. mit leicht frostigen -1,4 °C den bundesweiten Tiefstwert.

Drittnasstester Mai seit Aufzeichnungsbeginn – mit Folgen wie Hochwasser
Im Mai 2024 fielen nach vorläufigen Berechnungen des DWD im Deutschlandmittel außergewöhnliche 125 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das entspricht einem Plus von etwa 75 Prozent im Vergleich zu den Referenzperiode 1961 bis 1990 (71 l/m²) 1991 bis 2020 (79 l/m²). Nasser waren nur 2007 (131 l/m²) und 2013 (128 l/m²) gewesen. Abgesehen von Teilen Ostdeutschlands, z.B. der Lausitz, fiel der Mai vielerorts buchstäblich ins Wasser. Beispiellose Regenfälle führten in Rheinland-Pfalz und Saarland zu Hochwasser. In vielen Regionen wurden Mengen, die einem gesamten Monatsniederschlag glichen, innerhalb kurzer Zeiträume gemessen. Bilder von bedrohlichen Starkregengewittern mit Hagelmassen häuften sich. Auch Blitze stellten eine erhebliche Gefahr dar: Am 20. wurden nach einem Blitzeinschlag am Elbufer in Dresden mindestens zehn Menschen verletzt.

Der Norden genoss zahlreiche Sonnenstunden – schattig blieb es im Südwesten
Mit 215 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Mai das Soll von 202 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um etwa 6 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (213 Stunden) wurde das Soll erreicht. An den Küsten schien die Sonne rund 300 Stunden. An den Alpen und im südwestlichen Bergland hingegen wurden teilweise weniger als 150 Stunden gemessen.

Das Wetter in den Bundesländern im Mai 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der Mai 2024 brachte dem vergleichsweise kühlen Südwesten eine wechselhafte Witterung, die durch eine Mitteltemperatur von 14,0 °C (11,9 °C) und auch hohe Niederschläge gekennzeichnet war. Das Plus an Regen dürfte, so die ersten Auswertungen des DWD, mit 175 l/m² den Klimawert (96 l/m²) sehr deutlich übertreffen. Die höchsten Mengen wurden im Schwarzwald mit örtlich deutlich über 300 l/m²beobachtet. Unwetterartiger Starkregen führte lokal zu erheblichen Schäden im Millionenbereich. Am 2. traf es vor allem Bisingen im Zollernalbkreis. Entlang des Klingenbachs, der nach heftigen Niederschlägen zu einem reißenden Strom anwuchs, sind dutzende Häuser unbewohnbar oder teils schwer beschädigt worden. Die Sonne zeigte sich in der Fläche rund 175 Stunden (189 Stunden). Damit wies Baden-Württemberg im Mai eine der geringsten Sonnenscheindauern auf.

Bayern: Der 14,2 °C (11,7 °C) warme Wonnemonat zeigte auch im Freistaat einen abwechslungsreichen Charakter. Vor allem in der zweiten Monatshälfte intensivierten sich die Niederschläge. Unwetter führten regional zu massiven Überflutungen. Am 16. wurde unter anderem Nürnberg besonders getroffen. Am 27. lösten Blitzeinschläge in Augsburg einen großflächigen Stromausfall aus. Das Maiende brachte dem Freistaat dann ergiebigen Dauerregen, wodurch sich der Monatsniederschlag laut DWD auf 160 l/m² summieren dürften. Das Klimamittel liegt bei 90 l/m². Die Maisonne schaffte es dennoch auf 200 Stunden (194 Stunden). Vor allem in der ersten Monatshälfte gab es sehr sonnige Tage.

Berlin: In der Bundeshauptstadt bot der Mai 2024 eine sommerliche Witterung, viel Sonne, aber auch spärlichen Niederschlag. An zehn Tagen stiegen die Höchstwerte auf über 25 °C. Die Maimitteltemperatur erreichte demnach einen außergewöhnlich hohen Wert von 17,4 °C (13,6 °C). Niederschläge konzentrierten sich auf wenige Tage und in Summe fielen nur 45 l/m² (54 l/m²). Die Sonne zeigte sich in der Spreemetropole mit rund 275 Stunden (226 Stunden) äußert großzügig. Berlin war das wärmste, trockenste und ein sehr sonniges Bundesland.

Brandenburg: Auch in Brandenburg brachte der Mai viele sonnige und auch warme Tage. Am 9., und damit kurz vor den Eisheiligen, gab es aber Bodenfrost. Als Kontrast wurden bis zu 13 Sommertage (z.B. in Potsdam und Cottbus) gezählt. Manschnow im Märkisch-Oderland hatte am 22. mit 29,8 °C die bundesweit höchste Temperatur im abgelaufenen Monat. Unter dem Strich erreichte der Mai eine Mitteltemperatur von außergewöhnlichen 16,8 °C (13,1 °C). Damit wird der Mai 2024 als Drittwärmster in die Geschichtsbücher eingehen. Die Niederschläge erreichten in der Summe 54 l/m² (54 l/m²). Brandenburg zählte zu den wärmsten und niederschlagsärmsten Regionen. Die Sonne verwöhnte die Region dagegen mit fast 260 Stunden (224 Stunden).

Bremen: Bremen kam im Mai 2024 in den Genuss angenehm warmer und auch vieler sonniger Tage. Achtmal wurde es sogar mit Höchstwerten von über 25 °C sommerlich. Während in der Spitze das Quecksilber am 15. auf 26,9 °C kletterte, sank die Tiefsttemperatur am 6. auf kühle 3,3 °C. Im Monatsmittel landete die Temperatur bei 16,5 °C (12,4 °C). Neben den 260 Sonnenstunden (205 Stunden) fielen Niederschläge nur sporadisch, dafür teilweise aber heftig. Insgesamt erfasste der DWD eine Monatsmengen von nassen 86 l/m² (60 l/m²).

Hamburg: Der mit 16,5 °C (12,4 °C) deutlich zu warme und mit 270 Stunden (213 Stunden) auch sehr sonnige Mai 2024 hatte für die Hafenmetropole auch sieben Sommertage im Gepäck. Die Wärme gipfelte am 16. bei 27,1 °C. Dagegen waren Niederschlagstage anfangs seltener, häuften sich aber mit der zweiten Monatshälfte und wurden intensiver. Am Ende wurden fast 100 l/m² (58 l/m²) gemeldet, was ein Plus von über 70 Prozent bedeutet.

Hessen: In Hessen präsentierte sich der Mai mit 14,8 °C (12,1 °C) besonders warm. Auch war er von großen Temperaturschwankungen geprägt. Während am 1. und 14. sommerliche Höchstwerte von über 25 °Cerreicht wurden, verharrten die Tagesmaxima am 3. und 7. bei nur 15 °C. Die Niederschlagsmenge lag bei 125 l/m² und damit um deutlich höher als im Schnitt (71 l/m²). Niederschlagsreiche Tage mit lokalen Extremmengen (Bad Camberg: 85,7 l/m² am 2.) umrahmten dabei eine sehr sonnige Phase in der zweiten Monatswoche. Die Sonnenscheindauer betrug im Mai nahezu 190 Stunden (194 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Nach einem sommerlichen Monatsauftakt und einer anschließenden Abkühlung folgte in der zweiten Monatshälfte erneut sommerliche Wärme. Im Mittel stieg die Maitemperatur auf 15,3 °C(11,9 °C). Damit wird der Mai 2024 voraussichtlich als Drittwärmster in die Klimadatenbank eingehen. Die zunächst länger andauernde Trockenheit wurde am 22. mit heftigen Starkregenfällen beendet. Tagessummen von teils über 60 l/m², wie in Krakow am See, führten zu einer überdurchschnittlichen Monatsniederschlagsmenge von 80 l/m² (51 l/m²). Doch nicht nur Wärme, längere Trockenheit und Starkregen prägten die Maiwitterung, sondern auch üppiger Sonnenschein von über 280 Stunden (236 Stunden) – im Vergleich das sonnigste Bundesland.

Niedersachsen: Der Mai 2024 bescherte Niedersachsen eine überwiegend sonnige erste Hälfte, während der zweite Abschnitt von Niederschlägen dominiert wurde. Die Monatsmitte war durch mehrere Sommertage charakterisiert. Mit einem Monatsmittel der Lufttemperatur von 15,9 °C (12,3 °C) war der Mai 2024 dort der Drittwärmste. Es fielen 80 l/m² (61 l/m²) Flächenniederschlag. In starkregenbetroffenen Gebieten der Lüneburger Heide wurden zum Teil deutlich über 100 l/m² gemessen, wie etwa in Verden-Dauelsen. Rund 245 Stunden (202 Stunden) schien die Sonne.

Nordrhein-Westfalen: NRW war im 15,2 °C (12,4 °C) warmen Mai 2024 großen Temperaturschwankungen unterworfen. Der sommerliche Monatsauftakt mit fast 30 °C am Niederrhein mündete am 3. bei Höchstwerten von nur noch rund 15 °C. Bis zum 14. baute sich eine zweite Hochsommerwelle auf, flachte aber anschließend wieder schnell ab. Begleitet wurde das Auf und Ab von teils kräftigen Niederschlägen, die sich bis zum Monatsende auf eine außergewöhnliche Gesamtmenge von 135 l/m² (72 l/m²) summierten. Im Normalbereich befand sich dagegen die Sonnenscheindauer mit 195 Stunden (190 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz erlebte einen außergewöhnlich niederschlagsreichen Mai 2024. Voraussichtlich könnte dieser mit 156 l/m²(70 l/m²) sogar auf Platz liegen. Im Pfälzerwald fielen gebietsweise sogar bis 250 l/m². Mit dieser Bilanz meldete Rheinland-Pfalz nach dem Saarland den zweithöchsten Mai-Niederschlag im Bundeslandranking. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 14,4 °C (12,2 °C). Die Sonnenscheindauer verfehlte mit 175 Stunden in der feucht-warmen Witterung ihr Ziel von 191 Stunden deutlich.

Saarland: Der Mai 2024 war im Saarland mit 229 l/m² der niederschlagsreichste Mai seit Messbeginn. Gegenüber dem Klimawert von 79 l/m² prasselte fast die dreifache Summe nieder. Vor allem in der Monatsmitte traten gebietsweise enorme Regenfälle auf. Wie in Saarbrücken-Ensheim fielen am 17. in der Spitze sogar Rekordmengen von bis zu 81,3 l/m² innerhalb eines Tages. Weite Teile des Landes waren in der Folge von Hochwasser betroffen. Das kleinste Flächenland war im Mai die mit Abstand nasseste Region. Das Temperaturmittel lag bei 14,3 °C (12,5 °C) und die Sonnenscheindauer blieb mit 165 Stunden weit unter ihrem Klimaziel (199 Stunden). Es war die niedrigste Sonnenscheindauer im Ländervergleich.

Sachsen: Mit 14,9 °C (12,3 °C) endete in Sachsen ein sehr warmer Mai. In der Lausitz stieg das Quecksilber an bis zu neun Tagen auf mindestens 25 °C. Am 9. setzte Deutschneudorf-Brüderwiese einen frostigen Akzent und verkündete mit -1,4 °C das bundesweite Monatsminimum. In der letzten Monatsdekade häuften sich intensive Niederschläge. Teilweise tobten starke Gewitter mit Platzregen und Hagelschlag. Dabei wurden auch Blitze zu einer erheblichen Gefahr. Am 20. wurden bei einem Blitzeinschlag am Elbufer in Dresden mindesten zehn Personen teilweise schwer verletzt. Der Mai verabschiedete sich mit nassen 88 l/m² (67 l/m²) und 210 Sonnenstunden (201 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Mit 15,8 °C (12,8 °C) erlebte Sachsen-Anhalt einen sehr warmen Mai. In der Altmark wurden bis zu elf Sommertage beobachtet. In der zweiten Monatshälfte häuften sich die Niederschläge, sodass nach längerer Trockenheit mit 66 l/m² (52 l/m²) eine überdurchschnittliche Niederschlagsbilanz verbucht werden konnte. Die Sonne schien 220 Stunden (206 Stunden).

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden zählte der Mai 2024 zu den Wärmsten seiner Art. Mit 15,0 °C erreichte die Abweichung gegenüber dem Klimamittel von 11,5 °C plus 3,5 °C. Die zunächst sehr sonnigen und trockenen ersten beiden Monatsdekaden endeten mit teils unwetterartigen Starkregenfällen. So konnte bis zum Monatsende noch ein Flächenniederschlag von sehr nassen 96 l/m² (54 l/m²) erreicht werden. Die Sonne schien mit 275 Stunden (223 Stunden) überdurchschnittlich oft, womit Schleswig-Holstein zu den sonnigsten Regionen gehörte.

Thüringen: Sehr warm und niederschlagsreich war der Mai 2024 auch in Thüringen. 14,5 °C (11,7 °C) erreichte das Temperaturmittel und 120 l/m²die Niederschlagsmenge, was ein Plus von etwa 80 Prozent gegenüber dem Klimawert (66 l/m²) bedeutet. Im Bergland fielen teilweise deutlich über 150 l/m². Die Sonne schien 190 Stunden (195 Stunden).

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im März 2024

Warm, wärmer, am wärmsten: Wärmster März in Deutschland seit Messbeginn folgt auf wärmsten Februar

Abweichung März in Deutschland von der Referenzperiode © DWD (Quelle DWD)

 Deutschland erlebte 2024 den wärmsten März seit Messbeginn im Jahr 1881. Schon der Februar 2024 hatte einen Temperaturrekord gebracht. Zwei aufeinanderfolgende Monatsrekorde gab es zuletzt 2018 mit dem damaligen April und Mai, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Die Niederschlagsmenge fiel im März 2024 deutlich zu niedrig aus, in Teilen Ostdeutschlands war das Defizit am stärksten. Dagegen bot die Sonne eine nahezu märztypische Sonnenscheindauer, meldet der DWD nach Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Witterungsverlauf 4 Grad zu mild – im äußersten Osten kurzzeitig fast sommerlich
Die Märzmitteltemperatur 2024 lag mit 7,5 Grad Celsius (°C) um vier Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2,9 Grad. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2017 (7,2 °C) deutlich übertroffen. Insbesondere zum Ende der ersten Dekade sowie am Schluss der zweiten Dekade des Monats wurde regional auch mäßiger Nachtfrost registriert. Die Oberlausitz wurde zum Kältepol, wobei Hoyerswerda am 19. mit -7,3 °C den bundesweit tiefsten Wert verzeichnete. Die benachbarte Niederlausitz erlebte dagegen am 30. nahezu sommerliche Temperaturen. Cottbus und Klitzschen bei Torgau in Nordsachsen meldeten einen Höchstwert von 24,9 °C – bundesweite Temperaturspitzen des März.

März mit Niederschlagsdefizit – im Osten und Nordosten regional extrem trocken
Im März fielen mit rund 46 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwa 80 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (57 l/m²) und der Periode 1991 bis 2020 (57 l/m²). Am größten war das Defizit im Lee der östlichen Mittelgebirge, aber auch in Vorpommern. Stellenweise wurden dort vom DWD weniger als 10 l/m² gemessen. Die höchsten Monatsmengen mit über 150 l/m² fielen an den Alpen und im Schwarzwald. Baiersbronn-Ruhestein maß am 12. mit 57,8 l/m² die höchste Tagessumme. In polarer Höhenkaltluft bildeten sich um den 23. gebietsweise kräftige Graupelgewitter.

März landesweit mit leichtem Sonnenscheinplus und einer sehr besonnten Hauptstadt
Mit 120 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im März ihr Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um acht Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (127 Stunden) wurde dagegen eine leicht negative Abweichung ermittelt.

Das Wetter in den Bundesländern im März 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten verabschiedete sich der März 2024 neben 1994 als mildester seit Messbeginn. So betrug das Temperaturmittel 7,4 °C (3,6 °C), ein Wert, den ein durchschnittlicher April aufweist. In der Region fielen rund 72 l/m² (70 l/m²). Im Schwarzwald meldeten die Niederschlagsstationen des DWD punktuell über 200 l/m². Dort erreichte am 12. Baiersbronn-Ruhestein mit 57,8 l/m² auch die höchste Tagesniederschlagssumme. Die Sonne schien im vergangenen Monat landesweit rund 122 Stunden (117 Stunden).

Bayern: Im März 2024 gab es im Freistaat einen neuen Temperaturrekord. Im Gebietsmittel wurde ein Wert von 7,1 °C berechnet, der 4,2 Grad über dem Referenzwert von 2,9 °C lag. Besonders markant waren die positiven Abweichungen an den Alpen und im südlichen Bayerischen Wald, wo die Werte um mehr als 5 °C über dem Durchschnitt lagen. Am 30. verzeichneten Regensburg mit 24,5 °C und München-Stadt mit 24,0 °C sogar neue Stationsrekorde. In der Gesamtschau war der März bayernweit mit gut 48 l/m² (62 l/m²) zu trocken. Von den Alpen bis ins Alpenvorland ergossen sich aber über 100 l/m². Am 21. wurden die Niederschläge in Landsberg am Lech sogar von einem Tornado der Stärke F1 (117 bis 180 km/h) begleitet. In der Oberpfalz fielen lokal weniger als 15 l/m². Die Sonne zeigte sich gut 132 Stunden (119 Stunden).

Berlin: In der Bundeshauptstadt legte der März 2024 mit 8,2 °C (4,0 °C) einen neuen Temperaturrekord vor. Nach einer längeren Trockenphase brachten die ersten Tage des kalendarischen Frühlings bedeutende Niederschläge mit sich, die die Niederschlagsbilanz auf insgesamt 32 l/m² (37 l/m²) anhoben. Mit 158 Sonnenstunden, was fast einem Drittel über dem Klimawert von 121 Stunden entsprach, erstrahlte die Bundeshauptstadt als sonnigste Region.

Brandenburg: In Brandenburg wurde im März 2024 mit 7,7 °C (3,5 °C) ein neuer Spitzenwert aufgezeichnet. Am 30. wurde in Cottbus mit frühsommerlichen 24,9 °C ein deutschlandweiter Spitzenwert gemessen. Nach einer knapp dreiwöchigen Niederschlagsarmut begann mit dem Einsetzen des kalendarischen Frühlings eine Phase vermehrter Niederschläge. Insgesamt fielen aber nur 29 l/m² (36 l/m²). Mit 142 Stunden (120 Stunden) zeigte sich dagegen die Märzsonne häufiger als üblich. Brandenburg war das zweitsonnigste Bundesland.

Bremen: In Bremen wurde der mit 8,1 °C (3,9 °C) rekordmilde März in der zweiten Monatshälfte deutlich wechselhafter. Die Niederschlagsausbeute schlug mit etwa 43 l/m² (51 l/m²) zu Buche, die Märzsonne schien durchschnittliche 102 Stunden (102 Stunden).

Hamburg: In der Hafenmetropole brachte der März 2024 mit 7,7 °C (3,9 °C) einen neuen Rekord. Zwar wurde es mit der zweiten Monatshälfte wechselhafter, dennoch blieb es mit 33 l/m²(55 l/m²) deutlich zu trocken. Großzügig strahlte die Sonne mit 113 Stunden (101 Stunden).

Hessen: Hessen erlebte mit einem Temperaturmittel von 7,3 °C (3,8 °C) einen außergewöhnlich milden März. Auch der Polarluftvorstoß mit heftigen Graupelgewittern in den ersten Tagen des kalendarischen Frühlings konnte das kaum dämpfen. Stattdessen wütete am 23. in Kefenrod-Bindsachsen (Wetterau) ein Tornado der Stärke F1. Die Niederschlagsmenge blieb bis zum Monatsende mit nur 53 l/m² (62 l/m²) unterdurchschnittlich. Die Sonne ließ sich insgesamt 107 Stunden (107 Stunden) blicken.

Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern ist der März 2024 mit 7,0 °C (2,8 °C) jetzt mit dem März 1990 der wärmste seit Messbeginn. Dennoch zählte der Nordosten zu den kühleren Regionen Deutschlands. Am 30. kletterten die Höchsttemperaturen mit Ausnahme der küstennahen Gebiete an vielen Orten auf über 20 °C. Über die gesamte Region erstreckte sich hingegen Trockenheit. In der Fläche fielen magere 19 l/m² und damit weniger als die Hälfte des Monatssolls (41 l/m²). In Vorpommern wurden örtlich sogar weniger als 10 l/m² beobachtet. Damit war Mecklenburg-Vorpommern im Länderranking das Schlusslicht. Etwas mehr Licht schickte dafür die Sonne mit 121 Stunden (114 Stunden).

Niedersachsen: Der März 2024 präsentierte sich in Niedersachsen als mildester seit Aufzeichnungsbeginn. 7,8 °C (3,9 °C) wurden vom DWD ermittelt. Besonders die zweite Monatshälfte gestaltete sich wechselhaft und nass. In der Summe fielen aber nur 44 l/m² (55 l/m²). Die Sonne erreichte mit 105 Stunden (102 Stunden) nahezu ihr Soll.

Nordrhein-Westfalen: In NRW war der März 2024 mit einem Mittel von 8,3 °C (4,5 °C) der Mildeste seit 1881. Ausgeglichen war hingehen der Niederschlag mit 66 l/m² (71 l/m²) und auch die Sonnenscheindauer blieb mit 98 Stunden (103 Stunden) nahe dem Durchschnitt. Im bundesweiten Vergleich war NRW mit dem Saarland das mildestes Gebiet. Beim Sonnenschein zeigte sich Nordrhein-Westfalen als das Bundesland mit den geringsten Sonnenstunden.

Rheinland-Pfalz: Außergewöhnlich mild war der März mit 8,0 °C (4,2 °C) auch in Rheinland-Pfalz. Die Niederschlagsmenge erreichte 69 l/m² (64 l/m²) und die Sonnenscheindauer kam auf durchschnittliche 112 Stunden (110 Stunden).

Saarland: Im kleinsten Flächenland ermittelte der DWD für den März 2024 außergewöhnlich milde 8,3 °C (4,6 °C) und nasse 93 l/m² (79 l/m²). Damit war das Saarland nicht nur die niederschlagsreichste, sondern mit NRW auch die mildeste Region. Die Sonnenscheindauer blieb mit 110 Stunden (114 Stunden) leicht unter ihrem Sollwert.

Sachsen: Mit einem Sprung auf 7,3 °C (3,2 °C) erreichte Sachsen einen neuen Temperaturrekord für den Monat März. Ein Höhepunkt dieser außergewöhnlichen Witterung wurde am 30. in Klitzschen bei Torgau im nördlichen Sachsen erreicht, wo das Thermometer auf frühsommerliche 24,9 °C kletterte. Konträr dazu erlebte die Oberlausitz am 19. die tiefsten Temperaturen des gesamten Bundesgebiets. In Hoyerswerda sank das Quecksilber auf eisige Minus 7,3 °C. Neben den Temperaturschwankungen kennzeichnete den März eine deutliche Niederschlagsarmut. Lediglich 18 l/m² (47 l/m²) wurden gemessen. Dafür zeigte sich Sachsen mit 139 Stunden (110 Stunden) von seiner sonnigen Seite.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt rangierte der vergangene Monat mit 7,6 °C (3,7 °C) unter den Top fünf der mildesten seit Beginn der dortigen Messungen. Parallel dazu brachte der Witterungsverlauf aber auch eine unterdurchschnittliche Niederschlagsmenge von 30 l/m² (40 l/m²), aber mit 134 Stunden (109 Stunden) reichlich Sonnenschein.

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein zählte der März 2024 mit 7,0 °C (3,1 °C) zu den mildesten seit Messbeginn. Diese positive Temperaturanomalie ging mit einem Mangel an Niederschlag einher, welcher sich mit einem Wert von 31 l/m² (53 l/m²) messen ließ. Die Sonne präsentierte sich knapp 103 Stunden (105 Stunden). In Leck schien sie aber keine 75 Stunden. Der äußerste Norden lag damit auf dem 2. Platz der trübsten Regionen.

Thüringen: Mit einer Temperatur von 6,8 °C (2,8 °C) erreichte der März 2024 einen Spitzenplatz. Letztmalig wurde ein solcher Wert 1938 ermittelt. Parallel zu dieser außergewöhnlichen Temperatur wurde in der Fläche auch ein deutliches Niederschlagsdefizit von 31 l/m² (52 l/m²) registriert. Besonders trocken blieb es im Lee des Thüringer Waldes: Dort lagen die Monatsmengen teilweise unter 10 l/m². Die Sonne übertraf mit 125 Stunden die Norm von 106 Stunden deutlich.

Wetterdaten und Wetterdiagramm: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Februar 2024

Mit 6,6 °C Mitteltemperatur beschert der diesjährige Februar ein Novum in der Klimareihe

Offenbach, 28. Februar 2024 – Fast den ganzen Februar über wurde milde Atlantikluft nach Deutschland geführt. Daraus resultierte sowohl eine deutlich positive Temperaturabweichung, als auch überdurchschnittlich viel Niederschlag. Die teils hohen Pegelstände im Norden des Landes blieben daher erhalten. Ein ausgewachsener Sturm überquerte in der Nacht vom 22. auf den 23.2. das Land und brachte an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste Böen bis Orkanstärke hervor. Die Sonne hatte es den ganzen Monat über schwer, sich gegen die oft kompakte Bewölkung durchzusetzen. Am ehesten schaffte sie dies zur Mitte des Monats und zum Monatsende hin im Süden in Verbindung mit einem Azorenhochableger. Schnee und Frost suchte man auch in den Wintersportgebieten der Mittelgebirge vergeblich. Nur in den Hochlagen der Alpen schneite es in der dritten Dekade etwas ergiebiger. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Sehr milde Nächte und Tage bescheren neuen Temperaturrekord
Das Temperaturmittel lag im Februar 2024 mit beispiellosen 6,6 Grad Celsius (°C) um 6,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,5 °C) betrug die Abweichung immer noch 5,1 Grad. Damit wurde der bisherige Rekord von 5,7 Grad aus dem Jahr 1990 deutlich übertroffen. Ein Blick auf die typische Märzmitteltemperatur von 3,5 °C (1961 bis 1990) verdeutlicht die außerordentliche Milde des vergangenen Februars weiter. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen, die eher für Mitte April typisch wären, wurden vor allem durch die milden wolkenverhangenen Nächte begünstigt. Bezeichnend ist auch, dass der am 24.2. in Oberstdorf, Allgäu gemessene deutschlandweite Tiefstwert mit lediglich -5,2 °C nur im mäßigen Frostbereich lag. Viele Orte, insbesondere im Westen der Republik, blieben den gesamten Monat frostfrei. In einigen Flusstälern West- und Südwestdeutschlands blieb es sogar frostfrei. Das Maximum wurde am 16.2. mit 18,8 °C im oberbayerischen Rosenheim registriert.

Überdurchschnittlich viel Niederschlag, Schnee ist dabei aber Mangelware
Im Februar fielen mit rund 81 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 165 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (49 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (53 l/m²) erreichte die Menge 153 Prozent des Solls. Während im Süden und Südwesten des Landes die Niederschlagsmengen, mit Ausnahme einiger Staulagen, nur etwas über dem Durchschnitt lagen, gab es im großen Rest des Landes oftmals sogar die doppelte Menge. Besonders nass war es mit über 200 l/m²in einigen Staulagen der Mittelgebirge. Die höchste Tagessumme wurde am 7.2. mit 77,4 l/m² in Baiersbronn-Mitteltal, Nordschwarzwald gemessen. Die trockensten Regionen lagen am südlichen Oberrhein und im südlichen Alpenvorland, wo teilweise unter 30 l/m² fielen.

Sonne
54 Stunden Sonne kennzeichneten einen eher trüben Februar, denn der Wert liegt ein Viertel unter dem Soll von knapp 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Noch deutlicher wird dieses Defizit im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 Stunden). Besonders wenig Sonnenstunden hatten die Sonnenanbeter im Nordwesten des Landes. Mancherorts, wie z.B. rund um Hamburg, reichte es nicht einmal für 20 Stunden Sonnenschein. Deutlich besser kam der Süden des Landes weg, wohl auch dem zeitweiligen Hochdruckeinfluss geschuldet. 80 bis 100 Sonnenstunden wurden südlich der Donau registriert.

Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2024
In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der Südwesten lag mit 6,9 °C (0,5 °C) deutlich über dem Mittelwert. Von Winter war selbst in den Hochlagen keine Spur. Lediglich auf dem Gipfel des Feldberges lag konstant eine Schneedecke. In puncto Sonnenschein reihte sich das Bundesland, insbesondere durch den zeitweiligen Einfluss des Azorenhochs, auf dem ersten Platz ein. Mit 71 Stunden (76 Stunden) lag man weniger als 10 Prozent hinter der Referenzperiode. Die höchste Tagessumme an Niederschlag wurde zwar am 7.2. mit 77,4 l/m² in Baiersbronn-Mitteltal gemessen, aber das Monatsflächenmittel mit 73 l/m² (68 l/m²) bedeutete im bundesweiten Vergleich nur einen hinteren Mittelfeldplatz. Das lag vor allem daran, dass südlich der Donau und im südlichen Oberrheintal teils nur um 30 l/m² fielen.

Bayern: Skifahrer und Schneeliebhaber wurden im äußerst milden Februar auf eine harte Probe gestellt. Nennenswert Schnee gab es nur in den Hochlagen der Alpen und kurzzeitig nach Durchzug einer Kaltfront am 24. auch in den Alpentälern. Mit einem Mittel von 6,3 Grad (-0,6 Grad) fiel die Abweichung mit 6,9 Grad gegenüber dem Referenzwert besonders deutlich aus. Bezeichnend war auch der deutschlandweite Tiefstwert vom 24. mit gerade einmal -5,2 °C in Oberstdorf. In Bezug auf die Sonnenscheindauer lieferte man sich mit dem westlichen Nachbarbundesland ein Kopf an Kopf Rennen. Mit einem Mittelwert von 70 Stunden (78 Stunden) liegt man knapp hinter dem Spitzenreiter. Mit 68 l/m² (58 l/m²) reihte man sich im bundesweiten Vergleich zwar auf dem letzten Platz ein, dennoch wurde fast ein Fünftel mehr Niederschlag als gewöhnlich registriert. Insbesondere im südlichen Alpenvorland war die Niederschlagsausbeute mit etwa 30 l/m²vergleichsweise gering.

Berlin: In der Bundeshauptstadt wurde im Februar eine Mitteltemperatur von 7,0 Grad (0,6 Grad) gemessen. Doch das milde Wetter war nicht mit übermäßig viel Sonnenschein verbunden. Etwa 51 Stunden (71 Stunden) erfüllten nur 72 Prozent dessen, was man eigentlich erwartet. Statt Sonne gab es jedoch einiges an Niederschlag. 74 l/m² (35 l/m²) entsprachen mehr als der doppelten Niederschlagsmenge.

Brandenburg: Brandenburg meldete 6,6 °C (0,1 °C). Schnee war auch dort Mangelware und lediglich in der Nacht vom 8. auf den 9.2. konnte sich mancherorts kurzzeitig eine dünne Schneedecke ausbilden. Regen fiel jedoch mehr als genug, was 73 l/m² (33 l/m²) deutlich belegen. Immerhin prasselte mehr als das Doppelte an Regen vom Himmel. Die Sonne machte sich rar. Nur für 50 Stunden (70 Stunden) lugte sie zwischen den oft dichten Wolken hervor und erfüllte damit 71 Prozent des Solls.

Bremen: In Bremen war es rekordmild, viel zu nass und es wurde nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Das Temperaturmittel lag im Februar bei 7,0 °C (1,4 °C), die Niederschlagsausbeute belief sich auf 83 l/m² und die Sonne schien lediglich 26 Stunden (68 Stunden). Die magere Sonnenausbeute schlug sich im vorletzten Platz im Bundeslandranking nieder.

Hamburg: Besonders sonnenscheinarm präsentierte sich der Februar in Hamburg. 19 Stunden (64 Stunden) bedeuteten die rote Laterne. Zum tristen Gesamteindruck gesellte sich einiges an Regen. 90 l/m² (42 l/m²) bedeuteten mehr als das doppelte der üblichen Menge. Dabei gab es nur wenige Tage, an dem kein Niederschlag fiel. Ein Temperaturmittel von 6,7 °C (1,2 °C) zeigte aber auch hier, dass es viel zu mild war.

Hessen: In der Landesmitte war der Februar mit 6,8 °C (0,6 °C) nicht nur deutlich zu mild, sondern mit 87 l/m² auch viel zu nass. An mehr als der Hälfte der Tage fiel dabei Niederschlag. Schnee spielte selbst in den Hochlagen keine Rolle, sodass die Wintersportregionen schon frühzeitig ihre Pforten schließen mussten. 54 Sonnenstunden (69 Stunden) untermauern einen eher tristen Witterungsabschnitt.

Mecklenburg-Vorpommern: Am kühlsten gegenüber den anderen Bundesländern war es mit 5,6 °C (0,0 °C) im äußersten Nordosten des Landes, wenngleich auch dort die positive Abweichung mit 5,6 Grad sehr üppig ausfiel. Zarte Plusgrade zwischen dem 7. und 12.2. ließen zumindest zeitweise etwas winterliches Feeling aufkommen und verhinderten wohl, dass der Rekord von 6,0 °C aus dem Jahr 1990 gebrochen wurde. 69 l/m² (31 l/m²) Niederschlag bedeuteten im Bundeslandranking zwar den vorletzten Platz, aber im Vergleich zum vieljährigen Mittel wurden deutlich mehr als 200 Prozent des üblichen Niederschlags registriert. Mit 50 Stunden Sonne wurde das Klimamittel von 67 Stunden um circa 25 Prozent verfehlt.

Niedersachsen: Mach dich rar, sei ein Star dachte sich die Sonne im vergangenen Februar in Niedersachsen. Lediglich mickrige 36 Stunden (66 Stunden) vermochte sie sich am Himmel gegen die kompakten Wolken zu behaupten. Durch die dichte Bewölkung verliefen auch die Nächte meist sehr mild. Nachtfrost trat an der Küste gar nicht auf und war auch sonst selten. Damit wurde der Grundstein für ein hohes Temperaturmittel von 6,9 °C (1,1 °C) gelegt. Immer wieder teils kräftige Regenfälle ließen die Niederschlagssumme auf 96 l/m² (44 l/m²) ansteigen. Die Hochwassersituation blieb damit angespannt.

Nordrhein-Westfalen: Absoluter Spitzenreiter war das Bundesland beim Temperaturmittel mit 7,5 °C (1,8 °C) im Ländervergleich. Insbesondere die sehr milden Nächte und oft zweistellige Höchstwerte trugen zu diesem hohen Wert bei. Nie zuvor gab es in der Messreihe in Nordrhein-Westfalen einen ebenso milden Februar. Selbst der bisherige Rekord aus dem Jahr 1990 (6,9 °C) wurde deutlich übertroffen. Auch beim Niederschlag spielte das Bundesland vorne mit. 110 l/m² (58 l/m²) bedeuteten hierbei Platz 2. Besonders in den Weststaulagen des Berglandes schüttete es teils kräftig. Die Sonne hatte es schwer sich gegen die kompakten Regenwolken durchzusetzen und schaffte dies nur für 41 Stunden (72 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der letzte meteorologische Wintermonat schaffte es in Rheinland-Pfalz auf 7,0 °C (1,1 °C) – von Winter also keine Spur. Am Rhein und in der Pfalz wurde mancherorts nicht ein Frosttag registriert. Der Februar war aber nicht nur viel zu mild, sondern mit 79 l/m² (57 l/m²) auch sehr nass. Die Sonne suchte man häufig vergeblich. Sie schien 54 Stunden (73 Stunden) lang und erfüllte damit das Soll nur zu rund 73 Prozent.

Saarland: Komplett ins Wasser fiel der diesjährige Februar im Saarland. 123 l/m²(72 l/m²) bedeuteten den Spitzenplatz im Länderranking. Doch es war nicht nur ungewöhnlich nass, sondern auch trüb im Südwesten. Die Sonne ließ sich lediglich 44 Stunden (76 Stunden) lang blicken. Mit 7,1 °C (1,6 °C) verlief der Monat aber auch sehr mild und dies schlug sich in einem zweiten Platz nieder.

Sachsen: In Sachsen war es mit 6,2 °C (-0,3 °C) wie in fast allen anderen Bundesländern rekordmild. Immerhin gab der Winter am 7.2. und in der Nacht zum 8.2. mit ein paar Zentimetern Neuschnee ein kurzes Stelldichein. Sonst fiel der Niederschlag, abgesehen von den Gipfellagen, meist als Regen und am Monatsende stand eine Niederschlagssumme von 81 l/m² (43 l/m²) zu Buche. Die Sonnenscheindauer erreichte 54 Stunden (70 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Sehr milde 6,9 °C (0,4 °C) stehen in Sachsen-Anhalt zu Buche. Auch dort handelte es sich um den mildesten je gemessenen Februar. Mit 70 l/m²(33 l/m²) fiel auch mehr als das Doppelte an Niederschlag. Die Sonne erreichte ihr Soll nicht, denn mit 57 Stunden (68 Stunden) fehlten ihr doch gut 16 Prozent zum Referenzwert.

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein war es mit 5,9 °C (0,7 °C) zwar auch viel zu mild, der Temperaturrekord aus dem Jahr 1990 mit 6,3 °C wurde aber nicht gebrochen. Im bundesweiten Vergleich war es das zweitkühlste Bundesland. Frosttage waren aber auch dort eher die Ausnahme. 91 l/m² (42 l/m²) unterstrichen, dass es auch ganz im Norden sehr feucht war. Nur 29 Stunden (65 Stunden) ließ sich die Sonne blicken. Erwähnenswert ist auch noch ein Sturm, der in der Nacht vom 22. auf den 23.2. über die Region fegte. An der Nordseeküste gab es dabei Böen bis in den Orkanbereich.

Thüringen: Der letzte Wintermonat brachte auch in Thüringen mit 6,2 °C (-0,4 °C) eine neue Rekordtemperatur. Eine wenige Zentimeter dicke Schneedecke rund um den Thüringer Wald wurde nur am Morgen des 8.2. gemessen. Somit fielen die 78 l/m² (44 l/m²) meist als Regen vom Himmel. Fast 20 Prozent unter dem Soll waren die 56 Sonnenstunden (69 Stunden).

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Winter 2023/2024

Der 13. milde Winter in Folge: drittwärmster und einer der nassesten Winter seit 1881

Offenbach, 28.Februar 2024 – Von wenigen Stippvisiten abgesehen zeigte der Winter 2023/2024 nur selten seine kalte Seite. Stattdessen bereitete sich die Natur auf den Frühling vor. Starker Hasel- und Erlenpollenflug sorgten schon früh für gesundheitliche Belastungen. Ungewöhnlich hohe Dezemberniederschläge lösten Hochwasser aus, die besonders in den nördlichen Regionen große Schäden hinterließen. Und während der Januar nach dem sehr trüben Weihnachtsmonat mit reichlich Sonnenschein überraschte, brachte der Februar mit großem Abstand einen neuen Temperaturrekord, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen meldete.

Außergewöhnlich milde Witterung mit einem Hauch von Winterwetter
Das Temperaturmittel lag im Winter 2023/2024 mit 4,1 Grad Celsius (°C) um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,4 °C) betrug die Abweichung 2,7 Grad. So wurde der letzte Winter auf den dritten Platz der mildesten katapultiert, hinter den Wintern 2006/2007 und 2019/2020. Winterliche Episoden waren kurzzeitig Anfang Dezember und in der zweiten sowie dritten Januarwoche zu verzeichnen. Das Kältezentrum bildete sich am 20.1. im Allgäu. Leutkirch-Herlazhofen erfasste -19,5 °C. Am 16.2. erreichte die Winterwärme im oberbayerischen Rosenheim bei 18,8 °C ihren Höhepunkt. Der Februar 2024 brach schließlich sämtliche Temperaturrekorde und präsentierte sich eher wie ein Aprilmonat.

Sehr nasser Winter – Rekordniederschläge im Dezember in Norddeutschland
Im Winter fielen mit rund 270 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 150 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (181 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 145 Prozent des Solls (190 l/m²). Insbesondere Teile des Nordens waren von historischen Dezemberniederschlägen betroffen. Auch anschließend blieb es flächendeckend nass. Temporärer Schnee war nur im höheren Bergland von längerer Dauer. Baiersbronn-Mitteltal, Nordschwarzwald, meldete am 7.2. mit 77,4 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Die maximalen Wintermengen fielen im Schwarzwald, an den Alpen und in den Mittelgebirgen. An der Spitze befand sich Braunlage im Harz mit über 800 l/m².

Winter mit sehr trübem Dezember und sonnigem Januar
Mit 156 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer im Winter ihr Soll von 153 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (170 Stunden) betrug die negative Abweichung rund 10 Prozent. Sonnenscheinreich war nur der Januar, besonders düster zeigte sich hingegen der Dezember. In den letzten drei Monaten meldete das Alpenvorland mit über 250 Sonnenstunden die höchsten Werte. Das Norddeutsche Tiefland beherbergte mit gebietsweise weniger als 100 Stunden die schattigsten Plätzchen.

Das Wetter in den Bundesländern im Winter 2023/ 2024
In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg meldete mit 4,2 °C (0,0 °C) den mildesten Winter seit Messbeginn. Vor allem der extrem milde Februar 2024, der sich eher als März/April präsentierte, stellte alle zuvor erfassten Rekordwerte ein. Winterlich war es lediglich Anfang Dezember und um die Januarmitte. Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu meldete dabei am 20.1. mit -19,5 °C die deutschlandweit niedrigste Wintertemperatur. Der Flächenniederschlag erreichte 255 l/m² (224 l/m²). Dieser Mittelwert beinhaltet aber regional extreme Kontraste. Während im Oberrheingraben und im Stuttgarter Umland stellenweise nur unter 150 l/m²gemessen wurden, waren es im Schwarzwald zum Teil über 800 l/m². Besonders bemerkenswert war dort auch der Tagesniederschlag am 7.2. in Baiersbronn-Mitteltal, der mit 77,4 l/m² den bundesweiten Höchstwert erreichte. Mit gut 200 Stunden (169 Stunden) war der Südwesten in den letzten drei Monaten die sonnigste Region.

Bayern: Der Winter neigte sich, in der vergleichsweise kühlsten Region, mit extrem milden 3,3 °C (-1,0 °C) seinem Ende zu und brach dabei den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2007 (3,1°C). Sehr frühlingshaft präsentierte sich der Februar, der vielmehr einem April statt einem typischen Wintermonat ähnelte. Rosenheim registrierte am 16.2. mit 18,8 °C die höchste Temperatur Deutschlands innerhalb der letzten drei Monate. Winterwitterung etablierte sich allenfalls zum Dezemberstart und um die Januarmitte. In der Talsohle meldete Oberstdorf am 20.1. sehr eisige -19,2 °C. Nasse 265 l/m² (200 l/m²) brachte die vergangene Jahreszeit in Bayern. Dennoch schaffte es die Sonne im zweitsonnigsten Bundesland auf gut 200 Stunden (171 Stunden). Im Alpenvorland wurden Spitzenwerte von über 250 Stunden beobachtet.

Berlin: Die Hauptstadt befand sich im Winter überwiegend in milder, teils sogar schon frühlingshafter Luft. Am 16.2. gipfelten die Höchstwerte bei über 16 °C. Eisig wurde es nur Anfang Dezember und vorübergehend auch im Januar. Am 9.1. sanken die Temperaturen auf unter -10 °C. Solche strengen Fröste blieben eine Ausnahme und auch insgesamt war die letzte kalte Jahreszeit ungewöhnlich frostarm. Die Wintertemperatur kletterte so auf erstaunlich milde 4,2 °C (0,5 °C). Mit extrem nassen 236 l/m² (131 l/m²) wurde darüber hinaus ein neuer Niederschlagsrekord verzeichnet. Die Sonne schien rund 135 Stunden (147 Stunden).

Brandenburg: Ungewöhnlich frostarm und mild präsentierte sich der letzte Winter mit einer Mitteltemperatur von 3,8 °C (0,1 °C) auch in Brandenburg. In Märkisch-Oderland sanken die Temperaturen am 1.12. bis beinahe -15 °C. Der Februar trumpfte dagegen mit konstanter Frühlingsluft auf und ließ am 16.2. die Höchstwerte auf über 16 °C steigen. Dieser Monat verabschiedete sich sogar als der mildeste seit 1881. Neben hohen Temperaturen fielen in den letzten drei Monaten bis dato noch nicht erfasste Niederschlagsmengen: 214 l/m² (123 l/m²) wurden gemessen und damit die höchste Wintersumme nach 1948. Dennoch war Brandenburg ein im Vergleich niederschlagsarmes Bundesland im letzten Winter. Die Sonne schien dennoch an rund 105 Stunden (150 Stunden).

Bremen: Winterwetter manifestierte sich in Bremen lediglich in den ersten Dezembertagen und in der zweiten sowie dritten Januarwoche. Der Februar brachte final sogar einen neuen Temperaturrekord. In der Bilanz war der Winter mit 5,0 °C(1,5 °C) außergewöhnlich mild und zeigte auch mit 300 l/m² (165 l/m²) in puncto Niederschlag eine signifikante positive Abweichung von plus 80 Prozent. Deutlich seltener schien die Sonne mit 105 Stunden (140 Stunden).

Hamburg: Für Hamburg hatte der Winter sehr milde und niederschlagreiche Luftmassen im Gepäck. Zeitweise wurde die teils frühlingshaft anmutende Witterung auch von Stürmen begleitet. In der Bilanz standen sehr milde 4,7 °C (1,2 °C) und extrem nasse 318 l/m² (174 l/m²). Mit rund 85 Stunden (134 Stunden) lag Hamburg auf der Schattenseite der Republik.

Hessen: Eine angespannte Weihnachts-Hochwassersituation in Mittel- und Nordhessen, eine gefährliche Grenzwetterlage mit Glatteisregen und kräftigem Schneefall in der Januarmitte sowie ein rekordmilder Februar waren die meteorologischen Highlights des letzten Winters. Die kalte Jahreszeit enthüllte sich final mit einer Mitteltemperatur von 4,1 °C (0,3 °C) als zweitmildeste seit 1881. Auffallend war auch die ungewöhnlich hohe Zahl der Tage mit Höchstwerten >10,0 °C. Diese lag z.B. in Frankfurt bei 42 und damit höher als alles bis dato Beobachtete. Mit der Vorfrühlingsluft kamen in der Summe auch 255 l/m² (193 l/m²) Flächenniederschlag nach Hessen. Rund 145 Stunden (136 Stunden) schien die Sonne. Fast die Hälfte dessen lieferte allein der Januar.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Winter 2023/2024 bescherte dem Nordosten sehr milde 3,7 °C (0,2 °C). Ein Ausnahmemonat der letzten Saison war dabei der Februar, der hinter 1990 den zweiten Platz als mildester einnahm. Am 16.2. gipfelten die Tageshöchstwerte vielerorts auf über 15 °C. Typisch winterlich war es vor allem Anfang Dezember und in der ersten Januardekade mit Schnee und strengen Frösten von unter -10 °C. Obwohl mit 209 l/m² (130 l/m²) eine ungewöhnlich hohe Niederschlagsmenge beobachtet wurde, war Mecklenburg-Vorpommern dennoch das niederschlagsärmste Bundesland. Nur 115 Stunden (144 Stunden) leuchtete die Sonne.

Niedersachsen: Hierzulande begann die kalte Jahreszeit mit dem niederschlagsreichsten Dezember seit Messbeginn. Über Weihnachten bis in das neue Jahr hinein herrschte in weiten Teilen Niedersachsens eine angespannte Hochwassersituation. Mit der zweiten Januarwoche sorgte eine trockene und teils strengfrostige Witterung für eine deutliche Entspannung in den Hochwassergebieten. An das kurze winterliche Gastspiel reihte sich dann ein rekordmilder Februar. Festhalten lässt sich in der Schlussrechnung für den Winter eine Mitteltemperatur von 4,8 °C (1,2 °C) und die mit 339 l/m² (177 l/m²) höchste Niederschlagsmenge seit Messbeginn. Braunlage verkündete sogar überwältigende > 800 l/m². Die Wintersonne schien über Niedersachsen rund 115 Stunden (135 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW offenbarte sich der Winter 2023/2024 als niederschlagsreich und außergewöhnlich mild. Nur die zweite und dritte Januarwoche verlieh dem Winter eine eisige Präsenz. Der Februar entpuppte sich dann als rekordmild. In Tönisvorst kletterten die Tageshöchstwerte am 15.2. sogar auf 18,4 °C. Am Ende verkündete das mildeste Bundesland 5,2 °C (1,7 °C) und 355 l/m² (223 l/m²) Niederschlag, die dritthöchste Menge seit Messbeginn. Die Sonne schaffte es trotz allem noch auf 135 Stunden (151 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Für Rheinland-Pfalz war der Winter 2023/2024 zusammen mit 2016 der zweitmildeste seit Messbeginn. Wie der DWD ermittelte, betrug die Mitteltemperatur 4,4 °C (0,9 °C). Vor allem der rekordmilde Februar hob das Wärmelevel deutlich nach oben. Am 15. und 16.2. zeigten die Thermometer nachmittags teils über 17 °C. Die Niederschlagsmenge summierte sich im Winter auf 250 l/m² (200 l/m²) und die Sonnenscheindauer auf gut 155 Stunden (152 Stunden).

Saarland: Das Saarland verkündete im Winter mit 4,7 °C (1,2 °C) und 366 l/m² (255 l/m²) Extremwerte. Herausragend war allen voran der Februar, der mit einem neuen Rekordwert von 7,1 °C alles bisher Erfasste deutlich überragte. Das Saarland war das nasseste Bundesland, in dem die Wintersonne 135 Stunden (155 Stunden) zum Vorschein kam.

Sachsen: Mit 237 l/m² (152 l/m²) und 3,4 °C (-0,4 °C) präsentierte sich der Winter 2023/2024 in Sachsen außergewöhnlich nass und mild. Winterstippvisiten gab es lediglich Anfang Dezember sowie in der zweiten und dritten Januarwoche. Anschließend konkurrierte der Februar mit einem neuen Spitzenwert von beispiellosen 6,2 °C schon fast mit einem typischen Aprilmonat (Klimamittel: 7,3 °C). Die Sonne schien insgesamt 156 Stunden (161 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Nach dem niederschlagsreichsten Dezember seit Aufzeichnungsbeginn folgten zum Ende der ersten Januardekade die kältesten Tage und eisigsten Nächte des Winters. Im rekordmilden Februar stiegen am 16.2. die Höchstwerte örtlich auf über 17 °C. Am Ende verabschiedete sich der Winter mit 4,2 °C (0,4 °C) extrem mild und mit einem neuen Niederschlagsrekord von 225 l/m² (119 l/m²). Überdurchschnittliche 160 Stunden (145 Stunden) schien die Sonne, was allen voran dem Januar zu verdanken war.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden dominierten im Winter 2023/2024 milde und feuchte Luftmassen. Strenge Fröste zum Dezemberstart und um die Januarmitte waren eine Randerscheinung. Mit dem Februar kam sogar der Frühling, in dem die Höchstwerte am 16.2. vereinzelt über 15 °C stiegen. Im Ergebnis waren die letzten drei Monate mit 4,2 °C (0,9 °C) ungewöhnlich mild. Die Niederschlagsumme erreichte üppige 285 l/m² (180 l/m²), was zu einer Reduzierung die Sonnenscheindauer auf 110 Stunden (138 Stunden) führte.

Thüringen: Die kalte Jahreszeit 2023/2024 rangierte in Thüringen mit 3,6 °C (-0,6 °C) neben dem Jahr 2020 als die zweitmildeste in seiner Aufzeichnungsgeschichte. Bemerkenswert war die außergewöhnliche Rekordtemperatur im Februar mit 6,3 °C, die einen bedeutenden Beitrag zu diesem Ergebnis leistete. Winterliche Einbrüche zeigten sich lediglich zu Beginn des Dezembers sowie in der zweiten und dritten Januarwoche. Hinsichtlich der Niederschlagsmenge verzeichnete die Region auch ein Extremergebnis. Mit 229 l/m² (159 l/m²) stand nach letzten Berechnungen eine rekordverdächtige Menge in der Winterbilanz. Insbesondere im Thüringer Wald wurden punktuell nahezu 700 l/m² registriert, während es auf der Nordseite (im Lee) gebietsweise unter 150 l/m² waren. Die Sonnenscheindauer war mit 150 Stunden (148 Stunden) relativ ausgeglichen.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: Privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Jahr 2023

Warm, wärmer, am wärmsten – nass, nasser am nassesten

Offenbach, 29. Dezember 2023 – Das Jahr 2023 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn 1881. „2023 war weltweit ein neues Rekordjahr der Temperatur. Der Klimawandel geht ungebremst weiter. Wir müssen intensiv in Klimaschutz einsteigen und uns an Schäden durch Wetterextreme anpassen“, so Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Gegensatz zu den früheren warmen Jahren, die oft von Trockenheit und Hitzewellen geprägt waren, dominierten 2023 eher feucht-warme Bedingungen mit hohen Niederschlagsmengen, was das letzte Jahr zum Sechstnassesten werden lassen könnte. Leicht positiv war auch die Sonnenscheinbilanz 2023, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldete. Auch global wird 2023 nach Angaben des EU Klimadienstes Copernicus das bisher wärmste Jahr.

Alle Monate durchweg zu warm mit neuem Temperaturrekord im September
Das Temperaturmittel erreichte im Jahr 2023 erstmals 10,6 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug das Plus 1,3 Grad. Ein rekordmilder Jahresbeginn und der anschließende Winterausfall ließen erahnen, was für ein warmes Jahr bevorstehen würde. Im Sommer erreichten nach dem fünftwärmsten Juni in der ersten Julihälfte die Höchsttemperaturen dann ihre Spitzenwerte: das mittelfränkische Möhrendorf-Kleinseebach manifestierte am 15.7. mit stolzen 38,8 °C den bundesweiten Höchstwert 2023. Der September wurde dank Sommernachschlag folglich zum wärmsten September seit Beginn systematischer Wetteraufzeichnungen in Deutschland im Jahr 1881. Die spätesten heißen Tage (≥ 30 °C) seit Messbeginn folgten dann im Oktober im Oberrheingraben an. Anfang Dezember gab es strenge Fröste. Am 3.12. erreichte Gottfrieding in Niederbayern mit -18,9 °C den Tiefpunkt des Jahres.

Mit über 20 Prozent mehr Niederschlag sechstnassestes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn
Im Jahr fielen mit rund 958 Litern pro Quadratmeter (l/m²) über 20 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls ein Plus von rund 20 Prozent des Solls (791 l/m²). Einen Niederschlagsüberschuss gab es bis auf Februar, Mai, Juni und September in allen anderen Monaten des Jahres. Der November erwies sich sogar als Zweitnassester seit 1881. Entlang der Alpen, im Schwarzwald und sogar im Bergischen Land fielen mehr als 2 000 l/m². Hingegen blieb der Nordosten der Republik mit weit verbreiteten Mengen um 600 l/m² vergleichsweise „trocken“. Bad Berneck im Fichtelgebirge verkündete während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit größeren Hochwassern, v. a. in Teilen des Nordens, endete 2023.

2023 mit sehr sonnigem Juni und September sowie sehr trüben November
Mit rund 1 764 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Jahr ihr Soll von 1 544 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (1665 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 5 Prozent. Küstennah und im Süden war es mit gebietsweise über 2 000 Stunden am sonnigsten. Trüber blieb es vergleichsweise in den Mittelgebirgen mit um 1 600 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: 2023 war mit 11,0 °C (8,1 °C) in Baden-Württemberg das wärmste Jahr seit 1881. Bereits der Jahresauftakt erfolgte mit Höchstwerten von zum Teil über 19 °C rekordwarm und auch der Winter endete auf Platz zehn der Mildesten. Am 4.5. wurden im Oberrheingraben die ersten Sommertage des Jahres gemessen. Der anschließende erste meteorlogische Sommermonat wurde nach 2003 der zweitwärmste Juni seit Messbeginn. Am 9.7. stieg die Höchsttemperatur in Waghäusel-Kirrlach, zwischen Heidelberg und Karlsruhe gelegen, auf extrem heiße 38 °C. Am 11.7. zogen nach einem weiteren heißen Tag schwere Gewitter mit Sturm- und Orkanböen über die südlichen Regionen hinweg. Friedrichshafen meldete dabei 129 km/h Windgeschwindigkeit. Der Sommer verabschiedete sich als Fünftwärmster. Schlagzeilen machte dann auch der September als mit Abstand Wärmster September seit Messbeginn. Dieser war auch als Zweitsonnigster ungewöhnlich trocken. Der Oktober präsentierte sich als Drittwärmster. Am Freitag, den 13.10. meldeten Rheinfelden und Müllheim mit je 30,1 °C die spätesten jemals in Deutschland verzeichneten heißen Tage. Sehr nass wurde der November mit dem dritthöchsten Niederschlagswert für diesen Monat. Der Herbst war in der Schlussrechnung der Wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Anfang Dezember wurde es bis auf den Oberrheingraben winterlich. Im Laufe des Weihnachtsmonats wurde es jedoch wieder milder, regnerischer und windiger. Insgesamt brachte das Jahr 2023 dem Südwesten rund 980 l/m² (980 l/m²) Niederschlag und 1855 Stunden (1607 Stunden) Sonnenschein. Damit war Baden-Württemberg neben Bayern die sonnigste Region 2023.

Bayern: Im wärmsten Jahr 2023 wurde in Bayern mit einer Mitteltemperatur von 10,3 °C (7,5 °C) erstmals seit Aufzeichnungsbeginn die 10-Grad-Marke gerissen. Bereits am Neujahrestag erreichten die Temperaturen vielerorts neue Januarrekorde. Von kurzen winterlichen Phasen abgesehen verlief die kalte Jahreszeit mehrheitlich ungewöhnlich mild. Im April und Mai waren bereits erste heftige Gewitter mit von der Partie. Am späten Abend des 23.4. kam es zu mehreren Blitzeinschlägen. Am Abend des 5.5. produzierte eine Superzelle im Landkreis Fürstenfeldbruck bis zu vier Zentimeter große Hagelkörner. Wenige Stunden zuvor wurde der erste Sommertag des Jahres in Rosenheim und Aldersbach-Kriestorf festgehalten. Mit dem Sommer 2023 kam auch der zweitsonnigste und trockenste Juni. Bad Berneck im Fichtelgebirge verkündete während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag im Jahr 2023. Ab Mitte Juli folgten nach teils großer Hitze, mit dem deutschlandweiten Höchstwert von 38,8 °C am 15.7. im mittelfränkischen Möhrendorf-Kleinseebach, endlich kühlere Luftmassen mit Niederschlägen. Der September trumpfte mit Rekordwärme, der zweithöchsten Sonnenscheindauer und einer ungewöhnlichen Niederschlagsarmut auf. Der Oktober ging als Drittwärmster in die Annalen ein, dem der nasseste November seit Aufzeichnungsbeginn folgte. Anfang Dezember sorgten heftige Schneefälle im Südosten für eine zum Teil über 50 cm hohe Schneedecke. Teilweise kam der gesamte Verkehr zum Erliegen. Über dem Schnee gingen die Temperaturen in den sehr strengen Frostbereich zurück. Gottfrieding in Niederbayern meldete dabei am 3.12. mit -18,9 °C den deutschlandweit tiefsten Jahreswert. Rasche Milderung und kräftigere Regenfälle sorgten dann vor allem an und nördlich der Donau für größere Hochwasserwellen. Fast 1005 l/m² (941 l/m²) Niederschlag fielen in den letzten zwölf Monaten. Die Sonne schaffte es auf rund 1855 Stunden (1595 Stunden). Bayern war neben Baden-Württemberg die sonnigste Region 2023.

Berlin: In der Bundeshauptstadt war das Jahr 2023 mit 11,3 °C (9,1 °C) außergewöhnlich warm. Schon der Winter zeigte sich sehr mild mit Rekordtemperaturen am Neujahrstag. Sehr nass wurde es dann im März. Der Mai war hingegen sehr sonnig und außergewöhnlich trocken. Der Sommer 2023 zeichnete für Berlin ein ziemlich wechselhaftes und nasses Bild. Besonders niederschlagsreich war dabei der Juni. Der September endete rekordwarm und ausgesprochen sonnig. Sehr mild, aber auch auffällig niederschlagsreich, war der Oktober. Der Tag der Deutschen Einheit wurde sogar bei sommerlichen Temperaturen von über 25 °C gefeiert. Ende November und Anfang Dezember wurde es vorübergehend frostig und weiß. Bis zum Jahresende fielen nasse 790 l/m² (573 l/m²). 1830 Stunden (1635 Stunden) brillierte die Sonne. Berlin war 2023 das zweiwärmste Bundesland.

Brandenburg: 2023 zählte mit einer Mitteltemperatur von 10,8 °C (8,7 °C) zu den drei wärmsten Jahren seit 1881. Schon der Jahresauftakt begann landesweit mit neuen Rekorden. In Cottbus wurden am 1.1. sogar 17,8 °C festgehalten. Winterwetter war auch in den folgenden Wochen in Brandenburg eine Ausnahme. An einen nassen März und April reihte sich ein außergewöhnlich trockener Mai. Als Folge kam es zu einem 700 Hektar großen Landschaftsbrand bei Jüterbog. In der zweiten Junihälfte erreichten endlich Niederschläge die Region. Insgesamt fiel in den Sommermonaten mehr Regen als üblich. Ein starkes Gewitter verursachte am 15.8. in Brandenburg an der Havel Orkanböen von 147 km/h. Abgedeckte Dächer und umgeworfene Bäume waren die Folge. Der sehr trockene und zweitsonnigste September brachte einen neuen Temperaturrekord. Sehr nass präsentierten sich anschließend der Oktober und November. Vorübergehend winterlich wurde die erste Dezemberdekade. Das Jahr 2023 verabschiedete sich im zweitniederschlagsärmsten Bundesland mit fast 710 l/m² (557 l/m²) und sonnigen 1745 Stunden (1634 Stunden).

Bremen: Das Jahr 2023 hatte für Bremen sehr warme 11,1 °C (8,9 °C) parat. Schon zu Jahresbeginn wurde die milde Winterwitterung mit einem neuen Rekordwert gekrönt. Bei 16,1°C stoppte (in der Neujahrsnacht!) das Quecksilber. Das Frühjahr bescherte den Bremern einen besonders launischen März, einen milden und sonnigen Ostermonat sowie einen ausgesprochen trockenen Mai. Der warme Sommer 2023 brachte einen außergewöhnlich sonnigen Juni, der dann in einem abwechslungsreichen Juli und nassen August mündete. Niederschlagsreich wurden auch der Oktober und November. Der Dezember startete winterlich, entpuppte sich dann aber bis zum Jahresende auch als zu mild und nass. Summa summarum wurden in Bremen im abgelaufenen Jahr 1025 l/m² gemessen. Das entspricht einem Plus von knapp 40 Prozent gegenüber dem Klimawert von 726 l/m². Die Sonne zeigte sich dennoch mit 1670 Stunden (1474 Stunden) großzügig.

Hamburg: Auch in Hamburg war das Jahr 2023 mit 11,0 (8,8 °C) deutlich zu warm. Bereits der Jahreswechsel präsentierte der Hansestadt Rekordtemperaturen. In den Frühstunden des 1. zeigten die Thermometer bis zu 16,2 °C. Der März offenbarte sich als sehr launisch, dafür aber befand sich die Hafenstadt dann im April auf der Frühlings- und Sonnenseite der Republik. Im sonnigen und sehr trockenen Mai wurde am 21.5. der erste Sommertag verzeichnet. Was im Juni mit sehr vielen Sonnenstunden begann, endete im Juli und August mit zahlreichen Niederschlagstagen. Nach einem außergewöhnlich warmen September fielen Oktober und November praktisch völlig ins Wasser. Anfang Dezember sendete der Stadtstaat mit Frost und Schnee dann winterliche Grüße. Finalisiert wurde das Jahr 2023 aber mit einer milden, windigen und auch niederschlagsreichen Witterung. So standen in der Schlussrechnung für die letzten zwölf Monate mit 1035 l/m² (750 l/m²) etwa 40 Prozent mehr Niederschlag. 1710 Stunden (1507 Stunden) betrug die Jahressonnenscheindauer.

Hessen: Nach letzten Berechnungen war 2023 mit 10,7 °C (8,2 °C) in Hessen das wärmste Jahr. Schon in der kalten Jahreszeit war eine typische Winterwitterung die Ausnahme. Im Anschluss des „Mildwinters“ folgte der nasseste März seit 2001. Am Nachmittag des 26.3. wütete ein Tornado in Fernwald-Annerod, östlich von Gießen, und deckte zahlreiche Dächer ab. Die geschätzten Windgeschwindigkeiten lagen zwischen 117 bis 180 km/h (F1-Tornado). Am 21.5. wurde der erste Sommertag (≥ 25 °C) gemeldet. Der Sommer 2023 startete in Hessen mit dem drittwärmsten und sonnigsten Juni seit Aufzeichnungsbeginn. Im Laufe des Julis wendete sich aber das Wetterblatt: Niederschläge häuften sich bei gleichzeitiger Abkühlung. Eine tropisch-heiße Phase gab es erst wieder in der zweiten Augusthälfte. Noch einmal sonnig wurde der September mit dem zweithöchsten Stundenwert für diesen Monat. Auch war er dank Sommernachschlag der Wärmste September seit Messbeginn. Der November zeigte sich als niederschlagsreichster seit 1977. Am 27.11. kam es im Taunus durch teils heftige Schneefälle und Schneebruch verbreitet zu einem Verkehrschaos. Im Dezember führten weitere ergiebige Niederschläge vor allem in Mittel- und Nordhessen zu einer angespannten Hochwasserlage. Hessen meldete 2023 niederschlagsreiche 935 l/m² (793 l/m²). Die Sonne präsentierte sich 1720 Stunden (1459 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Mit 10,2 °C (8,2 °C) endete 2023 als außergewöhnlich warmes Jahr, das sein Debüt mit Rekordwerten von 14 bis 16 °C bereits am Neujahrestag feierte. Außergewöhnlich mild verlief auch die weitere Januarwitterung. Der Februar hatte ebenfalls mehr Frühling als Winter im Gepäck. Weiß und winterlich wurde es vor allem vom 10. bis 12.3. über den südlichen Gebieten mit einer teils über 10 cm hohen Schneedecke. Im Mai fiel die zweitgeringste Niederschlagsmenge für einen Wonnemonat. Ungewöhnlich warm und sonnig zeigte sich der Juni. Einen neuen Temperaturrekord gab es im zweitsonnigsten September. Im sehr niederschlagsreichen Oktober wurden in der Nacht vom 20. auf den 21. die Küsten von einer schweren Sturmflut heimgesucht. Besonders betroffen war Sassnitz auf Rügen. Dort zerstörten die Wassermassen die Promenade. Arkona registrierte dabei schwere Orkanböen von 133 km/h. Ende November bis in die erste Dezemberdekade hinein gab es auch mal Schnee und Frost. Am Ende standen in der Jahresbilanz für die im Vergleich niederschlagsärmste Region 685 l/m² (595 l/m²) und 1810 Sonnenstunden (1648 Stunden).

Niedersachsen: Mit 10,8 °C (8,6 °C) zählte 2023 mit zu den wärmsten Jahren. Mit Werten zwischen 14 und 17 °C traten schon in der Neujahrsnacht verbreitet neue Januarrekorde auf. Zum Ende der ersten Februardekade gab es mit mäßigen Nachtfrösten zumindest mal einen Hauch von (tiefem) Winter. Der März endete als Nassester seit der Jahrtausendwende. Der Mai fiel hingegen umso trockener aus. Im Sommer trat nach dem sonnigsten Juni seit Messbeginn eine wechselhafte und sehr nasse Witterung in Erscheinung. Mit dem Herbst kamen ein ungewöhnlich nasser Oktober und November. Nach einem anfänglichen Winterintermezzo im niederschlagsreichsten Dezember seit Messbeginn führten viele Flüsse über Weihnachten hinaus Hochwasserwellen flussabwärts. Im Ergebnis brachte das Jahr 2023 mit 1070 l/m² (746 l/m²) fast 45 Prozent mehr Niederschlag. Die Sonne strahlte in der zweitrübsten Region 1655 Stunden (1456 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Mit voraussichtlich 11,2 °C (9,0 °C) könnte 2023 mit 2022 zum wärmsten Jahr seit Messbeginn werden. NRW feierte schon den Jahreswechsel in rekordwarmer Januarluft. In den Niederrungen ging es auf über 17 °C. An einen zu milden Winter reihte sich der siebtnasseste März. Als Sommerauftakt verkündete der DWD für das Bundesland den zweitwärmsten und sonnigsten Juni. In den darauffolgenden Monaten Juli und August fielen reichlich Niederschläge. Die größtenteils zu milde Herbstwitterung 2023 wurde vom wärmsten September und viertwärmsten Oktober angeführt. Der November war der niederschlagsreichste seit 1944. Im Dezember, vor allem über Weihnachten, machten Hochwasser Schlagzeilen. Mit 1220 l/m² (875 l/m²) fiel 2023 fast 40 Prozent mehr Niederschlag. 1645 Stunden (1440 Stunden) kam die Sonne zum Vorschein. NRW war das nasseste und trübste Bundesland.

Rheinland-Pfalz: Mit 11,1 °C (8,6 °C) war 2023 nach 2022 wohl das zweitwärmste Jahr. Nach einem milden Winter, der einen besonders trockenen Februar innehatte, brachte der März reichlich Nass und der Mai viele Sonnenstunden. Der Sommer umfasste den zweitwärmsten sowie mit Abstand auch sonnigsten Juni und darüber hinaus einen niederschlagsreichen Juli und August. Der September hatte einen neuen Temperaturrekord parat. Der Herbst, der nach 2006 als zweitwärmster gilt und rekordverdächtig sonnig startete, endete ungewöhnlich niederschlagsreich. Bis zum Jahresende registrierten die hiesigen Wetterstationen 910 l/m² (807 l/m²) Niederschlag und 1800 Sonnenstunden (1507 Stunden).

Saarland: Im Saarland war das Jahr 2023 mit einem Mittel von 11,5 °C (8,9 °C) nach 2022 das Zweitwärmste. Schon der Januar bot einen rekordmilden Auftakt. So kratzte das Quecksilber am 1.1. in Saarbrücken an der 16-Grad-Marke. Mild waren auch die weiteren Winterwochen. Zudem brachte der Februar ein erhebliches Niederschlagsdefizit. Der März war hingegen außergewöhnlich nass. Den Sommerauftakt machte der zweitwärmste und sonnigste Juni seit Messbeginn. Im Juli und August dominierten zunehmend die Niederschläge das Wettergeschehen. Der September war der Wärmste und Zweitsonnigste. Im Oktober und November herrschte Regen vor. In der Jahresniederschlagsbilanz standen überdurchschnittliche 1135 l/m² (944 l/m²). Auch die Sonnenscheindauer zeigte mit 1835 Stunden (1571 Stunden) ein positives Ergebnis. Im Ländervergleich war das Saarland die wärmste und zweitnasseste Region 2023.

Sachsen: Letzte Berechnungen ergaben für Sachsen eine Jahresmitteltemperatur von 10,1 °C (8,1 °C). Damit gehört 2023 zu den wärmsten Jahren. Im „Mildwinter“ konnte zumindest das Erzgebirge an rund 50 Tagen eine geschlossene Schneedecke melden. Der März schickte reichlich Nass über das Land und der Mai war der Zweittrockenste. Sonnig präsentierten sich der Juni und Juli. Der September war der Zweitwärmste und Zweitsonnigste. Dafür dominierten im Oktober und November die Niederschläge. Im Dezember folgten Schneefälle aber auch starkes Tauwetter mit anschließendem Hochwasser v.a. an der Elbe. Bis zum Jahresende fielen in Summe 820 l/m² (699 l/m²) Niederschlag. 1735 Stunden (1549 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Sachsen-Anhalt: 2023 erreichte die Jahresmitteltemperatur ungewöhnlich warme 10,8 °C (8,7 °C). Auf einen milden Winter mit frühlingshaften Einschüben folgten ein nasser März und der zweittrockenste Mai. Die Sommermonate brachten dann wieder eine niederschlagsreiche Witterung. Der September brillierte nicht nur als Wärmster, sondern auch als Zweitsonnigster. Danach gehörte im Oktober und November der Regenschirm zum Alltagsbegleiter. Im nassesten Dezember seit Messbeginn kam es ab Weihnachten zu Hochwasser. Mit einer Niederschlagsmenge von 765 l/m² (548 l/m²) und einer Sonnenscheinausbeute von 1730 Stunden (1522 Stunden) verabschiedete sich das letzte Jahr.

Schleswig-Holstein: Mit 10,3 °C (8,3 °C) zählte das Jahr 2023 knapp hinter den Tabellenführern 2020 und 2014 mit jeweils 10,5 °C zu den Wärmsten. In der extrem milden Neujahrsnacht erreichten die Temperaturen im äußersten Norden verbreitet 13 bis 16 °C und repräsentierten damit neue Januarrekorde. Vom Winter fehlte auch in den anschließenden Wochen nahezu jede Spur. Nach einem nassen März zeigten sich April und Mai sehr sonnig. In der Sommerbilanz stand der zweitsonnigste Juni, gefolgt von einem niederschlagsreichen Juli und einem selten sommerlichen August. Außergewöhnlich mild und nass war der Herbst. Im Oktober 2023 erlebte die Ostseeküste eine der schwersten Sturmfluten. Orkanartige Winde hoben den Pegel am 20.10. in Flensburg auf 2,27 Meter über Normal. Die höchste Sturmflut seit 1904 zerstörte Promenaden, Häfen und Strände. An der Nordsee gab es eine parallele Sturmebbe. Ende November und Anfang Dezember folgten über Schnee ungewöhnlich strenge Fröste. Bis zum Jahresfinale meldeten die Wetterstationen in der Fläche 990 l/m² (788 l/m²) Niederschlag und 1735 Sonnenstunden (1567 Stunden).

Thüringen: Sollten sich die letzten Prognosen bewahrheiten, war 2023 mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,1°C (7,6 °C) das wärmste Jahr. Bis dato hatte 2022 mit 10,0 °C den Titel inne. Der Jahresstart kam bereits einem Frühlingsbeginn gleich. Die am 1.1. gemessenen Höchstwerte von teils über 15 °C erzielten da und dort einen neuen Januarrekord. Auch im weiteren Verlauf blieb es zu mild. Winterfreunde kamen allenfalls im Thüringer Wald mal auf ihre Kosten. Der März war der nasseste seit 2001. Im Mai fiel die Niederschlagsbilanz ungewöhnlich negativ aus. Die Sommerniederschläge, allen voran der nasse August, kompensierten aber das „Maidefizit“. Der September verlief hingegen wieder ausgesprochen trocken und endete als Zweitsonnigster und Wärmster. Der Oktober wurde als Drittwärmster bestimmt und der November war deutlich zu nass. Der Dezember brachte nach anfänglichem Schnee rasch Tauwetter und Nässe mit Hochwasser. In den letzten 12 Monaten prasselten 820 l/m² (700 l/m²) nieder. Dazwischen blickte die Sonne 1685 Stunden (1486 Stunden) hervor.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Dezember 2023

Warm, Regen, Schnee, Hochwasser und kaum Sonne

Offenbach, 29. Dezember 2023 – Der Dezember 2023 war der 15. in Folge mit auffallend hohen Temperaturen und wird voraussichtlich zu den acht wärmsten Weihnachtsmonaten seit 1881 gehören. Diese positive Abweichung konnten auch die winterlichen Bedingungen im ersten Monatsdrittel nicht ausgleichen. Durch bemerkenswert hohe Niederschlagsmengen wird der Dezember 2023 wohl zu den nassesten zehn Monaten seit 1881 gehören. In den feuchten Gebieten des Nordwestens war eine fast schon vollständige Abwesenheit der Sonneneinstrahlung zu verzeichnen, während im äußersten Süden eine überdurchschnittlich hohe Stundensumme ermittelt werden konnte, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Nach winterlichem Start deutlicher Temperaturanstieg mit sehr milden Festtagen
Das Mittel der Lufttemperatur lag im Dezember 2023 mit 3,9 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,8 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,8 °C) betrug die Abweichung 2,1 Grad. Der Weihnachtsmonat begann winterlich mit landesweiten Nachtfrösten und sogar sehr strengen Frösten im Südosten. Gottfrieding, Niederbayern, meldete am 3. mit -18,9 °C den bundesweiten Tiefstwert. Ab dem zweiten Adventswochenende setzte sich mildere Luft durch. An Weihnachten wurde es fast frühlingshaft mild. Das im Berchtesgadener Land gelegene Piding verzeichnete zur späten Stunde am Heiligen Abend mit Föhnunterstützung sogar 16,9 °C. Es war der Höchstwert im Dezember 2023.

Extrem nass mit Rekordmengen in der nördlichen Mitte und Weihnachtshochwasser
Im Dezember fielen mit ungewöhnlich hohen 114 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 63 Prozent mehr Niederschlag, als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte das Plus rund 60 Prozent des Solls (71 l/m²). Niedersachsen und Sachsen-Anhalt verzeichneten wohl den nassesten Weihnachtsmonat seit Messbeginn. Besonders in den zentralen Mittelgebirgen und im Schwarzwald gingen teils über 300 l/m² nieder. Ab den Festtagen kam es vielerorts zu Hochwasserwellen mit großen Überflutungen insbesondere in Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Vergleichsweise niederschlagsärmere Regionen waren im Dezember mitunter am Oberrhein mit Mengen um 50 l/m² zu finden.

Bis auf den Süden ein verbreitet sehr trüber Dezembermonat
Mit rund 33 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Dezember ihr Soll von 38 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (42 Stunden) betrug die negative Abweichung fast 30 Prozent. Bis zu 80 Stunden schien die Sonne im Alpenvorland. Weite Teile Niedersachsens meldeten dagegen keine 10 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Dezember 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In der ersten Dezemberdekade zeigten sich der Schwarzwald und die Schwäbische Alb tief winterlich. Nach dem zweiten Adventswochenende wurden aber am Rhein bereits wieder über 14 °C gemessen. Mild blieb es auch über Weihnachten und zum Jahreswechsel. Der letzte Monat 2023 endete demnach mit extrem hohen 4,2 °C (0,3 °C) und nassen 110 l/m² (82 l/m²). Im Schwarzwald fielen teils über 300 l/m² Niederschlag. An bis zu 21 Tagen blieb dieser in den höheren Lagen noch als Schnee liegen. Rund 50 Stunden (45 Stunden) schien die Dezembersonne im Südwesten, der vergleichsweise sonnigsten Region.

Bayern: Der Dezember war im Freistaat mit 2,9 (-0,6 °C) deutlich zu mild. Das im Berchtesgadener Land gelegene Piding meldete zur späten Stunde am Heiligen Abend mit Föhnunterstützung 16,9 °C. Es war die bundesweit höchste Dezembertemperatur. Bevor es aber über Weihnachten fast frühlingshaft wurde, herrschten in der ersten Dezemberdekade bayernweit winterliche Bedingungen. In den ersten Monatstagen hatte sich über den Südosten sogar eine teils über 50 cmmächtige Schneedecke gelegt. Der Bahn- und Flugverkehr wurde lahmgelegt. Es kam zu zahlreichen Unfällen. Über Schnee meldete Gottfrieding in Niederbayern am 3. mit -18,9 °C den bundesweiten Tiefstwert. Baldiges Tauwetter und zeitweise ergiebiger Dauerregen, mit der höchsten Tagessumme von 78,3 l/m² am 23. in Saldenburg-Entschenreuth im Bayerischen Wald, sorgte vor allem an und in den Regionen nördlich der Donau zu Hochwasserwellen. In Summe brachte der Dezember 2023 in der Fläche 120 l/m² (76 l/m²). Die Sonne zeigte sich in den letzten 31 Tagen leicht überdurchschnittliche 50 Stunden (44 Stunden). Im Alpenvorland wurden sogar bis zu 80 Stunden gemessen. Damit war Bayern im Vergleich das zweitsonnigste und auch kühlste Bundesland.

Berlin: In der Hauptstadt endete der winterliche Dezemberauftakt in einem windigen, nassen und milden Witterungsverlauf. An Weihnachten wurden mit über 12 °C die höchsten Temperaturen gemessen. Der Weihnachtsmonat verabschiedete sich mit einem sehr milden Durchschnitt von 3,9 °C (1,2 °C) und extrem nassen 121 l/m², was mehr als dem Doppelten des Mittelwertes von 53 l/m² entsprach. Die Sonne kam rund 30 Stunden (35 Stunden) zum Vorschein.

Brandenburg: Der sich zum Ende hin mit 3,6 °C (0,9 °C) als sehr milder Dezember entpuppende Weihnachtsmonat startete mit strengen Frösten von unter minus 10 °Cund in der ersten Monatsdekade auch recht verschneit. Am 1. ging das Quecksilber in Heckelberg, Märkisch-Oderland, auf -14,8 °C zurück. Mildere Luftmassen, gepaart mit Wind und Regen, dominierten aber den weiteren Witterungsverlauf. So kamen extrem nasse 95 l/m² (50 l/m²) Niederschlag zusammen. Nur rund 25 Stunden (36 Stunden) schien die Sonne.

Bremen: Am ersten Adventswochenende prägten noch winterliche Bedingungen das Wetter, Weihnachten wurde dann bei milden und nassen 13 °C gefeiert. Der Dezember endete mit einem deutlich zu hohem Dezembermittel von 5,1 °C (2,2 °C) und niederschlagsreichen 130 l/m² (64 l/m²). Im Gegensatz dazu kam die Sonnenscheindauer nur auf magere 13 Stunden (33 Stunden). Bremen war damit das zweitmildeste und sonnenscheinärmste Bundesland.

Hamburg: Trotz winterlichem Start mit Schnee und Frost wurde der letzte Monat 2023 in Hamburg mit 4,7 °C (2,0 °C) spürbar zu mild. An Weihnachten stiegen die Höchstwerte sogar auf über 12 °C. Zuvor, am 22., brachte Tief „Zoltan“ eine schwere Sturmflut in die Hafenmetropole. Auffällig auch war die Niederschlagsbilanz mit der doppelten Menge von 140 l/m² gegenüber dem Mittel (70 l/m²). Nur rund 15 Stunden (31 Stunden) schien die Sonne.

Hessen: Hessen meldete im Dezember 2023 sehr milde 4,2 °C (0,8 °C) und eine magere Sonnenscheinausbeute von 20 Stunden (32 Stunden). Am Abend des 21. behinderten Sturmböen von Tief „Zoltan“ und umgeworfene Bäume den Luft- und Schienenverkehr. Die festliche Stimmung über Weihnachten wurde vor allem in Mittel- und Nordhessen durch eine angespannte Hochwassersituation getrübt: Kaum überraschend bei den sehr hohen Niederschlagsmengen von 100 l/m² (77 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Tiefverschneit mit anfänglichen strengen Frösten, vor allem in der Mecklenburgischen Seenplatte, zeigte sich die erste Dezemberdekade. Der winterlichen Witterung wurde jedoch mit rascher Milderung, begleitet von Regen und Wind, ein schnelles Ende gesetzt. Am 21./22. wehten Sturm- und an den Küsten auch Orkanböen. Das Weihnachtsfest gestaltete sich beinahe frühlingshaft mit teils über 12 °C. Bis zum Monatsfinale erreichte die Dezembertemperatur im Mittel dann milde 3,5 °C (1,1 °C). Die Niederschlagsmenge betrug 75 l/m² (52 l/m²), womit der Nordosten auf Platz eins der „trockensten“ Bundesländer landen dürfte. Zurückhaltend schien die Sonne mit 20 Stunden (37 Stunden).

Niedersachsen: In Niedersachsen begann der 4,9 °C (1,9 °C) milde Weihnachtsmonat mit einem Wintereinbruch, welcher bereits Ende November seinen Anlauf nahm. Im Weserbergland, Harz, aber auch küstennah, lagen zweitweise 10 bis über 20 cm Schnee. Mit dem zweiten Adventswochenende stiegen die Temperaturen: Tauwetter und ergiebige Regenfälle führten in der Folge zu immer weiter steigenden Flusspegeln. Am 21./22. tobten an der Küste auch Orkanböen. 140 km/h wurden auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog festgehalten. Über Weihnachten verschärfte sich dann die Hochwasserlage an der Weser und im südlichen Niedersachsen weiter. Verbreitet wurde die Meldestufe 3 erreicht. An den vollgelaufenen Talsperren mussten die Überlastungsüberläufe geöffnet werden. In der Fläche fielen im letzten Monat des Jahres rund 155 l/m² (70 l/m²). In Braunlage erreichten die Mengen über 385 l/m². Niedersachsen war im Vergleich das zweitnasseste und mit nur 15 Sonnenstunden (32 Stunden) auch ein sehr trübes Bundesland.

Nordrhein-Westfalen: Im Weihnachtsmonat platzierte sich NRW mit 5,5 °C (2,3 °C) als mildestes und mit extrem hohen Mengen von 165 l/m² (88 l/m²) auch als nassestes Bundesland. Im Sauerland, aber auch am Teutoburger Wald, fielen im Dezemberverlauf sogar örtlich über 300 l/m². An Weihnachten und danach herrschte vor allem im Münsterland, Ostwestfalen und im nördlichen Ruhrgebiet eine angespannte Hochwassersituation. Nur 25 Stunden (37 Stunden) schien die Sonne.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz verlief der Dezember 2023 mit 4,6 °C (1,3 °C) deutlich zu mild und mit 90 l/m² (76 l/m²) auch zu nass. Dennoch zählte das Bundesland zu den „trockeneren“ Regionen. Am Abend des 21. sorgte Sturmtief „Zoltan“ für Stromausfälle und entwurzelte Bäume. Die Sonne brachte es im letzten Monat auf nur 28 Stunden (38 Stunden).

Saarland: Das kleinste Flächenland erfasste im Dezember 2023 sehr milde 4,9 °C(1,5 °C) und nasse 127 l/m² (98 l/m²). Während demnach 30 Prozent mehr Niederschlag fiel, kam die Sonne mit 24 Stunden (40 Stunden) etwa 40 Prozent weniger zum Vorschein.

Sachsen: Nach verbreitet winterlichem Beginn, zogen sich Schnee und Frost im Verlauf der ersten Dezemberwoche rasch ins Bergland zurück. Am Heiligen Abend lagen auf dem Fichtelberg vorübergehend sogar über 100 cm Schnee. An Weihnachten selbst setzte aber auch gleichzeitig massives Tauwetter ein mit einer nachfolgenden angespannten Hochwasserlage vor allem an der Elbe. Die Niederschlagsbilanz des Monats endete mit extrem nassen 110 l/m², was einem Plus von etwa 85 Prozent gegenüber dem Klimawert (60 l/m²) entsprach. Die Sonne zeigte sich im 3,4 °C (0,3 °C) milden Dezember mit 30 Stunden (41 Stunden) etwa ein Drittel seltener.

Sachsen-Anhalt: Im 4,2 °C (1,2 °C) milden Dezember 2023 führte Sturm „Zoltan“ am Abend des 21. nördlich von Magdeburg zu Stromausfällen. Auch kam es verbreitet wegen umgestürzter Bäum zu Behinderungen im Zugverkehr. Neben Sturm sorgten vor allem aber auch die Niederschläge für Aufsehen. So fielen im Monatsverlauf mit 105 l/m² mehr als das Doppelte des Dezembersolls (47 l/m²). Im Harz wurden über 300 l/m² registriert. Es war wohl der landesweit niederschlagsreichste Dezember seit Messbeginn. In Kombination mit Tauwetter kam es vor allem an und nach Weihnachten zu deutlich steigenden Flusspegeln. Um das Hochwasser im Raum Magdeburg abzumildern, wurde mittels Öffnung des Pretziener Wehrs etwa ein Drittel des Elbwassers um die Landeshauptstadt herumgeleitet. 30 Stunden (36 Stunden) glänzte die Dezembersonne über Sachsen-Anhalt.

Schleswig-Holstein: Der Weihnachtsmonat, der im äußersten Norden mit einem Mittel von 4,1 °C (1,8 °C) zu mild ausfiel, hatte in der ersten Dekade noch Schnee und Eis mit im Gepäck. Vielerorts lag eine über 10 bis streckenweise mehr als 20 cmhohe Decke der weißen Pracht. Über dem Schnee traten anfangs sogar noch strenge Fröste von unter -10 °C auf. Leck, Nordfriesland, hatte am 2. einen Tiefstwert von -13,5 °C dokumentiert. Anschließend wurde es wieder milder, nasser und windiger. Am 21./22. erreichten Böen vor allem an den Küsten schwere Sturm- und Orkanstärke. In den letzten 31 Tagen fielen in der Fläche nasse 110 l/m² (73 l/m²). Die Sonne schien im äußersten Norden nur 20 Stunden (35 Stunden).

Thüringen: Im Dezember 2023 schlug der winterliche Auftakt mit Schnee und mäßigen Frösten schnell in eine milde und nasse Witterung um. An Weihnachten stiegen die Temperaturen auf örtlich über 12 °C (z.B. Jena mit 12,9 °C am 24.). Die Festtage wurden auch von ergiebigen Niederschlägen und Tauwetter begleitet, was zu erhöhten Wasserständen und Hochwasser führte. Bis zum Monatsfinale fielen in Thüringen 95 l/m² (64 l/m²), ein Plus von rund 55 Prozent. Im Thüringer Wald wurden örtlich bis zu 300 l/m² verzeichnet. Bundeslandweit wurden bei im Mittel ungewöhnlich milden 3,7 °C (0,0 °C) rund 28 Sonnenstunden (36 Stunden) gezählt.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: Privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im November 2023

Milder und trüber November mit sehr ergiebigen Niederschlägen

Offenbach, 29. November 2023 – Überwiegend westliche Winde, zeitweilig auch in Sturmstärke wehend, brachten nicht nur milde, sondern auch sehr feuchte Luftmassen nach Deutschland. Der November 2023 fiel damit praktisch ins Wasser. Mit der letzten Monatsdekade wurde dann der Winter eingeläutet. Fröste mit gebietsweisen Schneefällen bis ins Flachland standen fortan auf dem Programm. Währenddessen hielt sich die „Novembersonne“ mit Ausnahme des Südostens und Ostens der Republik auffällig im Hintergrund, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mitteilte.

Die zunächst sehr milde Novemberwitterung endete mit Schnee und Frost
Der Temperaturdurchschnitt lag im November 2023 mit 5,5 Grad Celsius (°C) um 1,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (4,0 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (4,8 °C) betrug die Abweichung +0,7 Grad. In den ersten beiden Monatsdekaden bewegten sich die Temperaturen im deutlich milden Bereich. Siegsdorf-Höll, unmittelbar an den Chiemgauer Alpen, stach am 2. dank vorübergehender Föhnunterstützung mit 19,5 °C als bundesweiter Spitzenreiter hervor. In der finalen Dekade zeigte der November seine winterliche Seite, insbesondere im Bergland. Strenge Fröste in den östlichen Mittelgebirgen kennzeichneten die tiefsten Werte des Monats.

Einer der niederschlagsreichsten Novembermonate mit finalen Schneefällen
Im November fielen mit rund 126 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 90 Prozent mehr Niederschlag, als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (66 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (63 l/m²) erreichten die Mengen das Doppelte des Solls. Höhere Werte wurden zuletzt im November 1944 beobachtet. Im Südwesten des Landes fiel im letzten Monat sogar deutlich mehr als das Doppelte der zu erwartenden Mengen. Im Schwarzwald wurden örtliche Spitzenwerte von über 500 l/m² gemessen. Sankt Blasien-Menzenschwand hatte dabei am 13. mit 83,3 auch den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Im Verlauf der letzten Monatsdekade verwandelte sich der Niederschlag landesweit zeit- und gebietsweise in Schnee. Vor allem am 27. sorgte ein Schneetief in den mittleren Landesteilen für chaotische Straßenverhältnisse. Mit Berglandwinter schloss der November sein Wetterkapitel.

November mit einem Viertel weniger Sonnenschein; Mittelgebirgsregion besonders trüb
Mit 42 Stunden lag die Sonnenscheindauer im November etwa 20 Prozent unter dem Soll von 53 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (55 Stunden) betrug die die negative Abweichung fast 25 Prozent. In den Mittelgebirgen herrschte im November mit gebietsweise unter 25 Stunden eine regelrechte Sonnenflaute. Viele Lichtblicke gab es dagegen mit 70 Stunden in Nieder- und Oberbayern.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten präsentierte sich der November mit 5,7 °C (3,5 °C) milder als üblich. Für Aufsehen sorgte aber vor allem die Niederschlagsbilanz. Mit rund 180 l/m² fiel nicht nur mehr als das Doppelte der üblichen Menge von 82 l/m², sondern auch nach letzten Vorhersagen das dritthöchste Novembervolumen seit Aufzeichnungsbeginn. Im Schwarzwald fielen punktuell sogar über 500 l/m². Ab der zweiten Monatsdekade verwandelte sich der Niederschlag in den höchsten Lagen auch in Schnee, zum Monatsende wurde es auch in tieferen Lagen zeit- und gebietsweise weiß. Baden-Württemberg platzierte sich als zweitnassesten Bundesland im November. Folglich ließ sich die Sonne mit lediglich rund 40 Stunden (62 Stunden) ein gutes Drittel seltener blicken.

Bayern: Der Freistaat behauptete sich mit 4,9 °C (2,8 °C) als zweitkühlstes Bundesland. Siegsdorf-Höll, unmittelbar an den Chiemgauer Alpen, meldete dank vorübergehender Föhnunterstützung am 2. mit 19,5 °C den bundesweiten Höchstwert. Diesem Spitzenreiter zum Trotz gehörten die Schlagzeilen aber dem enormen Novemberniederschlag. Mit rund 155 l/m² (70 l/m²) war es nach vorläufigen Berechnungen der niederschlagsreichste seit Messbeginn. An den Alpen wurden lokal über 400 l/m² beobachtet, der in den höheren Lagen auch öfter als Schnee fiel. Zum Monatswechsel wurden auch die tieferen Lagen hier und da beschneit. Trotz der rekordverdächtigen Niederschlagszahlen blieb die Sonne mit fast 55 Stunden (57 Stunden) standhaft. In Ober- und Niederbayern konnte man sich sogar über rund 70 Stunden freuen. Fazit: Bayern strahlte als sonnigstes Bundesland im November 2023.

Berlin: Die Bundeshauptstadt meldete im November ein Mittel von 5,9 °C (4,7 °C) und nasse 75 l/m² (48 l/m²), die zum Monatsende auch in die Schneephase übergingen. Die Sonnenscheindauer lag in der vergleichsweise sonnenverwöhnten Spreemetropole mit rund 50 Stunden (50 Stunden) im Normalbereich.

Brandenburg: Hier wurde eine Novembertemperatur von milden 5,6 °C (4,4 °C) gemessen. In puncto Niederschlagsausbeute waren die letzten 30 Tage mit 70 l/m²(45 l/m²) deutlich zu nass. Mit dem Monatsende mischten sich auch zunehmend Schneeflocken in den Niederschlag. Ausbalanciert war die Sonnenscheindauer von 50 Stunden (50 Stunden). Brandenburg war das niederschlagsärmste und ein sonniges Bundesland.

Bremen: Bremen verkündete als mildeste Region ein Temperaturmittel von 6,7 °C(5,2 °C). Mit 105 l/m² (66 l/m²) fiel gut 60 Prozent mehr Niederschlag in der Hansestadt. Die Sonne zeigte sich gerade mal 40 Stunden (51 Stunden) am Himmel. 
Hamburg: In Hamburg verlief der 6,2 °C (5,2 °C) temperierte Novembermonat 2023 mit 93 l/m² (67 l/m²) zu nass. Ende November verwandelte sich der ständige Regen in sanft fallende Schneeflocken. Mit 25 Sonnenstunden (49 Stunden) und einem Defizit von rund 50 Prozent war die Hansestadt das Schlusslicht im Länderranking.

Hamburg: In Hamburg verlief der 6,2 °C (5,2 °C) temperierte Novembermonat 2023 mit 93 l/m² (67 l/m²) zu nass. Ende November verwandelte sich der ständige Regen in sanft fallende Schneeflocken. Mit 25 Sonnenstunden (49 Stunden) und einem Defizit von rund 50 Prozent war die Hansestadt das Schlusslicht im Länderranking. 

Hessen: Im erstaunlich wolkenverhangenen November 2023 wurden in Hessen gerade einmal nur rund 25 Sonnenstunden (43 Stunden) beobachtet. Mit diesem Sonnenscheindefizit von 40 Prozent zählte die Region zu den trübsten Bundesländern. Dafür öffnete der Himmel häufiger seine Schleusen. Bis zum Monatsfinale wurden in der Fläche 110 l/m² (71 l/m²) verzeichnet. Am 27. kam es durch teils heftige Schneefälle und unter der Schneelast umstürzenden Bäumen verbreitet zu einem Verkehrschaos. Der letzte Herbstmonat verabschiedete sich schließlich mit Berglandwinter. Rückblickend war es voraussichtlich der nasseste November seit 1977. Das Temperaturmittel lag trotz finaler Abkühlung mit 5,6 °C(3,8 °C) im milden Bereich.

Mecklenburg-Vorpommern: Dem Nordosten brachte der November milde 5,6 °C(4,5 °C). Auch hatte er nasse 75 l/m² (52 l/m²) und zum Monatsausklang zudem Schneeflocken im Gepäck. Trotz des Niederschlagsüberschusses blieb Mecklenburg-Vorpommern im elften Monat des Jahres das zweittrockenste Bundesland. Fast 40 Stunden (52 Stunden) setzte die Sonne zwischen den Wolken strahlende Akzente.

Niedersachsen: Der November 2023 war in Niedersachsen mit 6,3 °C (4,9 °C) mild, aber auch sehr niederschlagsreich. Beeindruckende 122 l/m² (66 l/m²) wurden aufgezeichnet. Wie bereits im Oktober war es auch im November allen voran das Nordseeumfeld, das beinahe täglich Niederschlag erlebte. Ende des Monats verwandelten sich die Regentropfen zunehmend in Schnee. Die Novembersonne schien im Flächenmittel nur noch magere 35 Stunden (49 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: NRW dürfte im November mit einem Temperaturmittel von 6,5 °C (5,1 °C) Platz 2 der mildesten Regionen in Deutschland belegen. Das Niederschlagsplus betrug mit 140 l/m² (79 l/m²) rund 75 Prozent. Was zunächst flüssig fiel, blieb in den letzten Monatstagen vor allem im Bergland als Schnee liegen. Nach vorläufigen Berechnungen erfuhr das Bundesland den nassesten November seit 1944. Mit 34 Sonnenstunden wurde das Klimamittel von 53 Stunden um etwa 35 Prozent verfehlt.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz kam der elfte Monat des Jahres auf milde 6,1 °C (4,1 °C) und sehr nasse 125 l/m² (75 l/m²). Mit einem Plus von rund 65 Prozent war es wohl der niederschlagsreichste November seit 1952, der sich mit einem verschneiten Bergland verabschiedete. Nur 30 Stunden (53 Stunden) Sonnenschein brachten etwas Licht in den vergangenen trüben Monat.

Saarland: Das Saarland zählte im November 2023 mit 6,4 °C (4,4 °C) zu den milderen Gefilden Deutschlands. Mit extrem nassen 182 l/m² (95 l/m²) und einem entsprechenden Überschuss von fast 90 Prozent sowie finalen Schneeflocken avancierte die Region, knapp vor Baden-Württemberg, zum niederschlagsreichsten Bundesland im letzten Monat. Nachstehend blieb im nassesten November seit 1930 die Sonnenscheinausbeute mit 27 Stunden auf halber Strecke gegenüber dem Klimamittel (53 Stunden) zurück, womit das Saarland zu den sonnenscheinärmsten Gebieten zählte.

Sachsen: Sachsen eroberte mit einem Gebietsmittel von 4,8 °C (3,8 °C) den kühlsten Platz im Länderranking. Das Erzgebirge signalisierte schon zu Beginn der letzten Novemberwoche eine beginnende Einwinterung und meldete Ende des Monats nicht nur über 30 cm Schnee, sondern mit strengen Frösten von unter -10 °C auch die tiefsten Temperaturen deutschlandweit. Schnee und Regen ergossen sich in den letzten 30 Tagen mit einer Bilanz von rund 95 l/m² (52 l/m²) über den Freistaat. Nur 35 Stunden (54 Stunden) ließ sich die Sonne im November blicken.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt ergaben die Auswertungen des DWD einen mit 5,7 °C (4,5 °C) milden November, der auch nasse 77 l/m² (43 l/m²) und finale Schneefälle brachte. Diese verzauberten vor allem den Harz in eine Winterlandschaft. Mit rund 50 Sonnenstunden (51 Stunden) war es landesweit vergleichsweise sonnig.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden stieg die Novembertemperatur auf ein Mittel von 6,0 °C (5,0 °C). Niederschlagsreiche 115 l/m² (83 l/m²) wurden beobachtet, die zum Monatsende auch als Schnee zu Boden rieselten. 35 Stunden (50 Stunden) zeigte sich die Sonne im äußersten Norden.

Thüringen: Thüringen war im November mit 4,9 °C (3,3 °C) ein kühles Bundesland. Mit 90 l/m² (56 l/m²) fiel fast 60 Prozent mehr Niederschlag. Im Thüringer Wald gingen über 200 l/m² nieder. Mit Frost und Schnee, welcher sich im höheren Bergland auf über 30 cm auftürmte, machte der mit nur 35 Sonnenstunden (49 Stunden) ausgestattete November ein Ende.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: Dietbert Arnold

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Herbst 2023

Zweitwärmster Herbst und sehr nasser Herbst in Deutschland

Offenbach, 29. November 2023 – Der Herbst 2023 ist nach Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Deutschland der Zweitwärmste seit Messbeginn 1881. Auch der Zeitraum Januar bis November 2023 liegt mit einem Mittel von 11,2 °C hierzulande auf dem zweiten Platz. Uwe Kirsche, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Wir müssen den Dezember noch abwarten, aber auch 2023 dürfte wieder eines der wärmsten Jahre in Deutschland werden.“ Zum Vergleich: 2023 wird weltweit nach Einschätzung des EU-Klimawandeldienstes Copernicus das wärmste je gemessene Jahr. Wider Erwarten konnte trotz des Niederschlagsreichtums noch ein gutes Sonnenplus in der Herbstbilanz verbucht werden. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Temperaturplus von 2,7 Grad
Das Temperaturmittel lag im zweitwärmsten Herbst mit 11,5 Grad Celsius (°C) um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,8 °C) – der 13. zu warme Herbst in Folge. Wärmer war nur der Herbst 2006 mit 12,0 °C. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung +2,2 Grad. In Süddeutschland war es sogar der wärmste Herbst seit Messbeginn. Die höchste Temperatur im Herbst wurde in Waghäusel-Kirrlach am 12.9. mit 33,3 °C gemessen. Auch danach blieb es mild und selbst der Temperatursturz Mitte Oktober sowie der Kälteeinbruch in der letzten Novemberdekade konnten die positive Temperaturanomalie nicht entscheidend dämpfen. Strenge Fröste mit -10 °C in den östlichen Mittelgebirgen formten das winterliche Herbstfinale.

Niederschlagsreichster Herbst seit 2002 mit ungewöhnlich nassem November
Im Herbst fielen mit rund 257 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 40 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (190 l/m²) erreichte das Plus rund 35 Prozent des Solls. Der September eröffnete die Jahreszeit als erstaunlich trockener Monat, jedoch mit regionalem Starkregen im Westen. Dabei wurde in Beckum-Vellern, südöstliches Münsterland, am 12.9. mit 102,6 l/m² der höchste Tagesniederschlag für den Herbst 2023 erfasst. Der Oktober und allen voran der extrem nasse November sorgten dann landesweit für Niederschlag im Überfluss. Besonders betroffen waren der Westen/Nordwesten sowie die Staulagen. Bis zum Herbstfinale registrierte der DWDin diesen Regionen über 300 l/m² Flächenniederschlag. Schwarzwald und Alpen meldeten teilweise über 600 l/m². Eine Ausnahme war das Thüringer Becken mit etwa 150 l/m².

Reichlich Sonnenschein
Mit 392 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Herbst ihr Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um gut ein Viertel. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 22 Prozent. Besonders sonnenverwöhnt war der Osten und Süden mit Werten, die die 500-Stunden-Marke in Ober- und Niederbayern knackten. Hingegen mussten sich die Mittelgebirge und der Nordwesten Deutschlands mit bescheideneren 300 Sonnenstunden begnügen.

Das Wetter in den Bundesländern im Herbst 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der zurückliegende Herbst 2023 war im Südwesten mit 11,8 °C (8,5 °C) der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der rekordwarme September überraschte dabei mit einem markanten, teils heißen Sommernachschlag. Der deutschlandweite Höhepunkt trat am 12.9. in Waghäusel-Kirrlach mit 33,3 °C in Erscheinung. In den vergangenen drei Monaten fielen 290 l/m² (219 l/m²) in der Fläche, 600 bis 700 l/m² waren es sogar im Schwarzwald. Großzügig zeigte sich die Sonne mit 435 Stunden (344 Stunden), wobei der zweitsonnigste September dazu beindruckende 258 Stunden beisteuerte. 

Bayern: Mit 11,1 °C (7,9 °C) verbuchte der Freistaat die höchste Herbsttemperatur seit Aufzeichnungsbeginn, fiel aber dennoch als mit Thüringen vergleichsweise kühlste Region zurück. 245 l/m² (204 l/m²) Niederschlag wurden gemessen. An den Alpen prasselten sogar lokal über 500 l/m² nieder. Die Herbstsonne zeigte sich – dank des zweitsonnigsten Septembers – satte 450 Stunden (335 Stunden). Der Südosten Bayerns setzte mit über 500 Sonnenstunden ein Highlight. Insgesamt führte Bayern das Ranking der sonnigsten Bundesländer an. 

Berlin: Die Hauptstadt erlebte mit 12,1 °C (9,5 °C) einen außergewöhnlich milden Herbst. Auch lag die Niederschlagsmenge mit 195 l/m² (128 l/m²) gut 50 Prozent über dem Schnitt. Die Sonne zeigte mit 400 Stunden (315 Stunden) ebenfalls ein deutliches Plus. 

Brandenburg: Der Herbst 2023 präsentierte sich in Brandenburg mit einer erstaunlichen Durchschnittstemperatur von 11,7 °C (9,2 °C) als rekordverdächtig mild. Auch waren die letzten drei Monate mit etwa 180 l/m² (127 l/m²) gut 40 Prozent nasser als gewöhnlich. Dennoch war Brandenburg im Vergleich die trockenste Region. 390 Stunden (316 Stunden) schien die Herbstsonne. 

Bremen: In Bremen ermittelte der DWD in den vergangenen drei Monaten ein Temperaturmittel von 12,2 °C (9,6 °C). Während der September nahezu trocken verlief, brachten der Oktober und November nur wenige Niederschlagspausen. Am Ende kamen nasse 295 l/m² (185 l/m²) zusammen – ein Plus von fast 60 Prozent in der Herbstbilanz. Vergleichsweise sonnenscheinarm war die Hansestadt mit etwa 330 Stunden (284 Stunden). 

Hamburg: In der Hafenmetropole stieg die Mitteltemperatur im Herbst 2023 auf ungewöhnlich milde 11,8 °C (9,6 °C). Praktisch völlig ins Wasser fielen der Oktober und November. Der Herbst verabschiedete sich so mit 297 l/m², ein Niederschlagsplus von gut 50 Prozent gegenüber dem Klimamittel (195 l/m²). Satte 340 Stunden (285 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Hessen: In Hessen brachte der Herbst 2023 sehr milde 11,5 °C (8,6 °C). Das wurde dort nur vom Herbst 2006 mit 12,0 °C übertroffen. Aus der Reihe tanzte auch der September 2023, der als Wärmster in die Wettergeschichte einging. Anschließend zeigte sich der Herbst als niederschlagsreicher Geselle mit einer finalen Summe von 235 l/m² (188 l/m²). Die Sonne kam dazwischen rund 370 Stunden (285 Stunden) zum Vorschein. Für das Sonnenscheinplus von 30 Prozent war vor allem der strahlende September verantwortlich, der sich den Titel „Zweitsonnigster“ in den meteorologischen Annalen sicherte.

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten der Republik lag das Temperaturmittel bei 11,5 °C (9,0 °C). Der zurückliegende September war dort sogar der Wärmste. In der Niederschlagsbilanz standen für die vergangenen drei Monate 200 l/m² (145 l/m²). 355 Stunden (312 Stunden) schien die Sonne. Den größten Beitrag erbrachte der zweitsonnigste September mit 241 Stunden. 

Niedersachsen: Rekordverdächtig war der Herbst mit einem Mittel von 11,9 °C (9,3 °C) auch in Niedersachsen. Schlagzeilen machten aber auch die Niederschläge. So folgte auf den zweitnassesten Oktober auch ein ungewöhnlich niederschlagsreicher November. Am Ende setzte der Herbst 2023 mit 306 l/m² (182 l/m²) als Zweitnassester in der Geschichte ein deutliches Ausrufezeichen. Trotz des Niederschlagsplus von knapp 70 Prozent schien die Sonne noch überdurchschnittliche 335 Stunden (282 Stunden). 

Nordrhein-Westfalen: Die größtenteils zu milde Herbstwitterung 2023, angeführt vom wärmsten September und viertwärmsten Oktober, ließ das Temperaturmittel dort auf 12,4 °C (9,5 °C) steigen. NRW war im Herbst 2023 damit das wärmste Bundesland. Der Niederschlag summierte sich in den drei Monaten auf ungewöhnlich nasse 325 l/m² (208 l/m²). Beckum-Vellern, südöstliches Münsterland, meldete am 12.9. mit 102,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Trotz der reichlichen Niederschläge zeigte sich die Sonne 360 Stunden (294 Stunden), was vor allem dem zweitsonnigsten September zu verdanken war. 

Rheinland-Pfalz: Hier sorgte das Temperaturmittel von 12,0 °C (8,9 °C) für den zweitwärmsten Herbst seit 1881. Der erste meteorologische Herbstmonat September war sogar der Wärmste und darüber hinaus der Zweitsonnigste, was dazu führte, dass bis zum Herbstfinale volle 400 Sonnenstunden (308 Stunden) verbucht werden konnten. Nach einem Niederschlagsdefizit im September waren der Oktober und November deutlich zu nass. So wurden 265 l/m² (199 l/m²) Niederschlag ermittelt.

Saarland: Der zweitwärmste Herbst seit Messbeginn ließ die Temperatur im kleinsten Flächenland auf 12,2 °C (9,2 °C) klettern. Auftrumpfen konnte das Saarland auch mit einem Flächenniederschlag von 365 l/m² (241 l/m²) und sicherte sich den Titel „niederschlagsreichste Region in Deutschlands“. Obwohl rund 50 Prozent mehr Niederschlag als gewöhnlich fiel, zeigte sich die die Sonne mit 405 Stunden (317 Stunden) sehr großzügig. Es war jedoch der zweitsonnigste September, der maßgeblich zu dieser strahlenden Bilanz beitrug.

Sachsen: Auch Sachsen erlebte mit 11,3 °C (8,7 °C) den zweitwärmsten Herbst. Zum Herbstfinale meldete das Erzgebirge strenge Frösten von unter –10°C. In der Niederschlagsbilanz standen 210 l/m² (155 l/m²). Den größten Anteil steuerten die nassen Monate Oktober und November bei. Überdurchschnittliche 395 Stunden (319 Stunden) schien die Herbstsonne.

Sachsen-Anhalt: Für Sachsen-Anhalt ermittelte der DWD mit 11,8 °C (9,2 °C) den zweitwärmsten Herbst. Als vergleichsweise trockene Region meldete das Bundesland mit 190 l/m² fast 60 Prozent mehr Niederschlag als im Klimamittel (120 l/m²). Ein deutliches Plus wurde mit 385 Stunden (299 Stunden) auch bei der Sonnenscheindauer erfasst – dank des zweitsonnigsten Septembers.

Schleswig-Holstein: Schleswig-Holstein erlebte mit 11,5 °C (9,2 °C) den wohl drittwärmsten und mit 315 l/m² (232 l/m²) einen niederschlagsreichen Herbst. Der Oktober war sogar der Zweitnasseste seit Messbeginn. 315 Stunden (292 Stunden) schien die Herbstsonne. 218 Stunden trug der zweitsonnigste September dazu bei. Der äußerste Norden war im Länderranking die sonnenscheinärmste Region. 

Thüringen: Thüringen meldete mit 11,1 °C (8,2 °C) den zweitwärmsten Herbst. Den höchsten Wert brachte bisher 2006 mit 11,5 °C. Trotz Rekordkurs war die Region mit Bayern im Vergleich die kühlste Region in den letzten drei Monaten. 190 l/m² (155 l/m²) wurden aufgezeichnet. 375 Stunden (299 Stunden) schien die Sonne. Auffällig war dabei der September, der mit 246 Stunden als Zweitsonnigster in die Geschichte einging.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos Dietbert Arnold

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Oktober 2023

In Deutschland regenreichster Oktober seit 2002

Offenbach, 30. Oktober 2023 – Statt herkömmlichem Herbstwetter brachte der Oktober 2023 sehr viel Regen und eine äußerst milde Witterung mit sommerlichen Nuancen. Die Vegetation kleidete sich nur zögerlich herbstlich. Der Temperatursturz zur Monatsmitte mit leichten Frösten fiel dabei kaum ins Gewicht. Prägend waren die ungewöhnlichen Niederschlagsmengen im Nordwesten und im äußersten Norden sowie die extreme Sturmflut an der Ostsee. Im Süden strahlte hingegen lange die Sonne. Das teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mit.

Überwiegend deutlich zu milde Witterung mit kurzem „Kälteschock“
Das Temperaturmittel lag im Oktober 2023 mit 11,9 Grad Celsius (°C) um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +2,5 Grad. Der Monat gehört damit zu den fünf wärmsten Oktober seit 1881. Die erste Monatshälfte verlief noch weitgehend spätsommerlich. Die höchsten Werte meldeten am Freitag den 13. Rheinfelden und Müllheim im Oberrheingraben mit 30,1 °C. In den Nächten vom 11. bis 13. gab es im Westen und in der Mitte mit Tiefsttemperaturen von 15 bis 18 °C Werte, die nicht nur örtlich neue Rekorde markierten, sondern sonst nur im Sommerhalbjahr zu beobachten sind. Der anschließende Temperatursturz von im Mittel etwa 15 Grad brachte leichte Nachtfröste, die am 18. in Oberharz am Brocken-Stiege bei -4,9 °C ihren bundesweiten Tiefpunkt fanden. Im Zustrom milder Atlantikluft wurde es dann wieder überdurchschnittlich mild. 

Im Norden und Nordwesten sogar rekordverdächtig feucht
Im Oktober fielen mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 80 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ein Plus von fast 60 Prozent des Solls (63 l/m²). Zunächst wurde der Norden und Nordwesten von häufigeren und stärkeren Niederschlägen heimgesucht. Im Nordseeumfeld traten an fast allen Oktobertagen Niederschläge auf. Mit Monatsmengen von örtlich über 200 l/m² war es dort sogar rekordverdächtig nass. Dornum, Ostfriesland, meldete am 11. mit 50,7 l/m² die höchste Tagessumme. Ab der Monatsmitte griffen Niederschläge auch vermehrt auf die mittleren und südlichen Regionen aus. Davon ausgespart blieben meist Nieder- und Oberbayern mit Mengen um 40 l/m². 

Grauer Norden, sonniger Süden – leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheinausbeute 
Mit etwa 100 Stunden blieb die Sonnenscheindauer im Oktober leicht unter dem Sollwert von 109 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 war die negative Abweichung vergleichbar. Im verregneten Norden, allen voran an den Küsten, ermittelte der DWD nur etwa 60 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Oktober 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Nach dem wärmsten Oktober seit Messbeginn im Jahr 2022 folgte in diesem Jahr mit 12,2 °C (8,7 °C) der drittwärmste Oktober seit 1881. Im Oberrheingraben wurden nochmals bis zu zehn Sommertage gezählt. Am Freitag, den 13. meldeten Rheinfelden und Müllheim mit je 30,1 °C die bundesweiten Oktoberspitzen. Diese gehen als die spätesten jemals in Deutschland verzeichneten Hitzetage in die Annalen ein. Zur Monatsmitte stürzten die Temperaturen vorübergehend in den Keller und stoppten in den Morgenstunden im leichten Frostbereich. Anschließend wurde es bei zunehmenden Niederschlägen wieder milder und bis zum Monatsende fielen nasse 85 l/m² (68 l/m²). Mit etwa 135 Stunden (117 Stunden) befand sich der Südwesten auf Platz 2 der sonnigsten Gebiete Deutschlands im Oktober 2023.

Bayern: Sehr warm, trocken und sonnig zeigten sich die ersten beiden Oktoberwochen. Am Tag der Deutschen Einheit stiegen die Höchstwerte auf annähernd 30 °C. So meldete Elsendorf-Horneck, 30 km östlich von Ingolstadt, 29,8 °C. Zur Monatsmitte stürzten die Temperaturen aber um etwa 15 Grad ab. Es folgten bis zu vier Frosttage. Anschließend wurde es wieder milder, aber auch nasser. Am Ende dürfte in der Bilanz mit 11,6 °C (8,1 °C) der mit 2001 zweitwärmste Oktober stehen. Nur 2022 war mit 11,9 °C wärmer. Es fielen 66 l/m² (61 l/m²) Niederschlag und die Sonne schien 140 Sonnenstunden (118 Stunden). Bayern war damit das trockenste und sonnenscheinreichste Bundesland. 

Berlin: In Berlin brachte der Oktober mit 12,1 °C (9,6 °C) und mit 105 l/m² (35 l/m²) eine sehr milde und auch auffällig niederschlagsreiche Witterung. Der Tag der Deutschen Einheit wurde sogar bei sommerlichen Temperaturen von über 25 °Cgefeiert. 85 Stunden (109 Stunden) schien die Oktobersonne über der Hauptstadt.

Brandenburg: Sehr mild war der Oktober 2023 mit einem Mittel von 11,7 °C (9,3 °C) auch in Brandenburg. Am 2. und 3. wurde es sogar nochmal sommerlich. Fast heiße 29,2 °C hatte Cottbus auf dem Zettel. Eine Temperaturdelle gab es lediglich in der dritten Monatswoche, die kurzzeitig auch mit leichten Nachtfrösten einherging. Extrem nasse 99 l/m² (37 l/m²) wurden bei 80 (110 Stunden) Sonnenstunden ermittelt. 

Bremen: In Bremen gehörte während der mit 12,1 °C (9,8 °C) milden Oktoberwitterung an 27 Tagen der Regenschirm zum täglichen Begleiter. Die Niederschlagsausbeute war erheblich: Bis zum Monatsende fielen 155 l/m² – deutlich mehr als das Doppelte der zu erwartenden Menge (58 l/m²). Die Oktobersonne schien nur knapp 65 Stunden (98 Stunden). Bremen war damit Schlusslicht im Länderranking.

Hamburg: Die Hansestadt war im ausgesprochen nassen Oktober 2023 die niederschlagsreichste Region. An 25 Tagen prasselten insgesamt 165 l/m² nieder. Das ist mehr als das Zweieinhalbfache des Referenzwertes von 60 l/m². Schlagzeilen machte auch eine Sturmebbe am 20. So zog sich das Wasser aus den Kanälen nahezu komplett zurück und die zunächst noch schwimmenden Schiffe versanken im Schlick. Dafür stieg die Monatsmitteltemperatur auf sehr milde 11,6 °C(9,8 °C). Die Sonne zeigte sich hingegen bedeckter und kam nur rund 80 Stunden (97 Stunden) hervor.

Hessen: In Hessen legte der Oktober einen spätsommerlichen Auftakt hin. Das höchste Tagesmittel – bedingt vor allem durch sehr milde Tiefsttemperaturen von etwa 15 °C – erfolgte am 13. Anschließend wurde vorübergehend um bis zu 15 Grad kälter. Bis zum Monatsende stiegen die Temperaturen dann wieder in einen zu milden Bereich. Durchschnittliche 11,9 °C (8,9 °C) wurden vom DWD ermittelt. Mit der regenreichen Phase in der zweiten Monatshälfte kamen nasse 85 l/m² (59 l/m²) zusammen. Die Sonnenscheindauer von 95 Stunden wich nur gering vom Sollwert (100 Stunden) ab.

Mecklenburg-Vorpommern: Mit 11,2 °C (9,3 °C) war der Oktober im Nordosten bemerkenswert mild. Dennoch war die Region das kühlste Bundesland. Auch war der zweite Herbstmonat war dort mit 100 l/m² (42 l/m²) sehr regenreich. Gut 70 Stunden (105 Stunden) zeigte sich die Sonne. In der Nacht vom 20. auf den 21. wurden die Küsten von einer schweren Sturmflut heimgesucht. Besonders betroffen war Sassnitz auf Rügen. Dort zerstörten die Wassermassen die Promenade. Arkona registrierte schwere Orkanböen von 133 km/h. 

Niedersachsen: Niedersachsen lag im Oktober 2023 auf der Regenseite des Landes. Im Mittel tröpfelte es an fast 25 Tagen. An der Nordsee war es nahezu durchweg nass. 140 l/m² (56 l/m²) musste der DWD bilanzieren. Dornum, Ostfriesland, meldete am 11. mit 50,7 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag und im gesamten Oktober über 200 l/m². Mit dem reichlichen Niederschlag blieb es auch durchweg zu mild. 12,0 °C (9,6 °C) ergab das Temperaturmittel des vergangenen Monats. Mit 72 Stunden (99 Stunden) lag die Sonnenscheindauer fast ein Drittel unter dem Sollwert. 

Nordrhein-Westfalen: NRW war im Oktober 2023 mit einem Temperaturmittel von 12,8 °C (9,8 °C) das wärmstes Bundesland. Im DWD-Klimaarchiv finden sich dort nur drei wärmere Oktobermonate. Am 11. und 13. wurden Tiefsttemperaturen von über 17 °C gemessen, bisher einmalige Messwerte in einem Oktober. Beeindruckend war auch die Niederschlagsausbeute von 120 l/m², die den Klimawert von 62 l/m² um das Doppelte übertraf. Die Sonne schien nur 92 Stunden (107 Stunden). 

Die Zaunrübe, gefunden in NRW, trägt verlockend rote Früchte. Aber Achtung: +++ sehr stark giftig!!

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz zählte mit ungewöhnlich hohen 12,1 °C (9,2 °C) zu den wärmsten Bundesländern. 100 l/m² (63 l/m²) brachten die 31 Tage des Monats. Trotz des Niederschlagsreichtums schien die Sonne noch rund 115 Stunden (105 Stunden). 

Saarland: Das Saarland gehörte 2023 mit einer außergewöhnlich hohen Oktobertemperatur von 12,1 °C (9,4 °C) zu den wärmsten Bundesländern. Auch beim Niederschlag spielte es in der Liga der Spitzenreiter mit. So brachte der 10. Monat 150 l/m² (77 l/m²). Weniger auffällig war hingegen die Sonnenscheindauer mit 117 Stunden (106 Stunden). 

Sachsen: Der Freistaat Sachsen erlebte trotz eines vorrübergehenden Kaltluftvorstoßes zur Monatsmitte einen sehr milden und niederschlagsreichen zehnten Monat. Neben 11,9 °C (9,0 °C) lag die Niederschlagsmenge bei 101 l/m² – eine sehr deutliches Plus gegenüber dem Soll von 47 l/m². Das war dort der nasseste Oktober seit 1981. 100 Stunden (118 Stunden) zeigte sich die Sonne. 

Sachsen-Anhalt: Ungewöhnlich mild präsentierte sich der Oktober 2023 mit 12,2 °C(9,4 °C) auch in Sachsen-Anhalt – trotz des temporäre kräftige Temperatursturz um die Monatsmitte. Am Morgen des 18. erlebte Oberharz am Brocken-Stiege mit -4,9 °C den nationalen Tiefpunkt. Diese überwiegend zu milde Witterung hatte auch große Niederschlagsmengen im Gepäck. So wurden in der Fläche 92 l/m² gemeldet, ein Plus von etwa 150 Prozent gegenüber dem Sollwert von 36 l/m². Zurückhaltender war entsprechend die Sonne mit 85 Stunden (104 Stunden). 

Schleswig-Holstein: Die nördlichste Region stand im 11,3 °C (9,5 °C) milden Oktober 2023 im „Dauerregen“ und erlebte an der Ostseeküste eine der schwersten Sturmfluten. Orkanartige Winde hoben den Pegel am 20. in Flensburg auf 2,27 Meter über Normal. Die höchste Sturmflut seit 1904 zerstörte Promenaden, Häfen und Strände. Dagegen gab es an der Nordsee nicht nur eine parallele Sturmebbe, sondern auch an 29 Tagen Niederschlag. Bis zum Monatsfinale meldete Schleswig-Holstein in der Fläche 160 l/m² (73 l/m²). Im Ländervergleich war im Oktober 2023 nur Hamburg noch nasser. Entsprechend rar machte sich die Sonne mit knapp 70 Stunden (98 Stunden).

Thüringen: In Thüringen bilanziert der DWD ein Flächenmittel von 11,7 °C (8,4 °C) und damit den drittwärmsten Oktobermonat seit Messbeginn. Unterbrochen wurde die zu milde Witterung nur vorrübergehend in der Monatsmitte. Im Thüringer Wald fielen dabei die Tiefsttemperaturen an vier Tagen auch mal in den Frostbereich. Ansonsten war die diesjährige außergewöhnlich milde Luft auch mit ordentlich Nass angereichert. So fielen in den vergangenen 31 Tagen 75 l/m² (48 l/m²). Mit 95 Stunden (107 Stunden) geriet die Sonnenscheindauer in den Rückstand. 

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: Dietbert Arnold