Deutschland erlebt heute schon gravierende Folgen des Klimawandels

Deutscher Wetterdienst DWD beschreibt beschleunigte Erwärmung in Deutschland mit neuer Klimatrendline

Berlin, 1. April 2025 Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beobachtet auch in Deutschland eine beschleunigte Erwärmung in Folge des Klimawandels. Seit den 1960er-Jahren ist jede 10-Jahresperiode wärmer als die vorherige gewesen. Die zehn wärmsten Jahre seit 1881 sind in den vergangenen 25 Jahren aufgetreten. 2023 und 2024 erlebte Deutschland jeweils einen Allzeitrekord in der Jahresmitteltemperatur. Mit im Mittel 10,9 Grad Celsius (°C) war 2024 hierzulande das bisher wärmste Jahr seit Messbeginn. „Die Folgen dieses beschleunigten Klimawandels sind für Deutschland schon heute schon gravierend“, bewertet Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des nationalen Wetterdienstes, diese Klimafakten.

Abweichungen der 10-Jahresperioden 1885–1894 bis 2015–2024 vom vieljährigen Temperaturmittel 1881–1910 welches für die vorindustrielle Zeit in Deutschland repräsentativ ist.

Als Beispiele nannte der Klimatologe die veränderten Jahresmitteltemperaturen. Was zwischen 1881 und 1990 extrem gewesen sei, ist heute normal. Zugleich nimmt die Variabilität von Temperatur und Niederschlag zu. So gibt es immer ausgeprägtere Wechsel zwischen überdurchschnittlich nassen und sehr trockenen Jahren. Durch das Temperaturplus der vergangenen Jahre wird Deutschland mit mehr Hitzewellen konfrontiert. Das gefährde, so Fuchs, schon heute vulnerable Bevölkerungsgruppen gerade in Großstädten und Ballungsräumen. Der DWD kann inzwischen aus Beobachtungsdaten eine Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Dürren ableiten. Immer wieder sei zu beobachten: Während einige Regionen mit Überschwemmungen kämpfen, leiden andere unter Wasserknappheit. In den vergangenen zwei Jahren konnten zudem extreme marine Hitzewellen in den Ozeanen beobachtet werden. Neben dem seit Jahren überdurchschnittlich warmen Mittelmeer sind nun auch europanahe Bereiche des Nordatlantiks sowie die Nord- und Ostsee überdurchschnittlich warm. Fuchs: „Die Konsequenzen erleben wir. Warme Ozeane verdunsten in eine wärmere Atmosphäre bedeutend mehr Wasserdampf. Das führt zu katastrophalen Stark- und Dauerniederschlägen.“ Eine Konsequenz dieser veränderten Wetterbedingungen sei, dass die Energieversorgung öfter und stärker beeinträchtigt und damit abhängiger vom Wetter werde. Schließlich gerate auch die Biodiversität angesichts der schnellen Erwärmung unter Druck. Das gelte vor allem für Ökosysteme mit einer geringen Resilienz gegen den beschleunigten Klimawandel, wie zum Beispiel den deutschen Wald.

DWD erfasst Klimawirklichkeit mit neuer Trendlinie besser
Der DWD verwendet seit Jahrzehnten zur Darstellung der Temperaturveränderung in Deutschland einen linearen Trend. Diese Methode weist ein Plus bei der Jahresmitteltemperatur zwischen 1881 und 2024 von 1,9 Grad aus. Allerdings kann ein linearer Trend die beschleunigte Erwärmung der vergangenen 50 Jahre nicht angemessen darstellen. Es gab im Gesamtzeitraum 1881 bis 2024 anfangs immer wieder zu kühle Phasen und schließlich die warme Welle der vergangenen 50 Jahre. Seit den 1970er Jahren lag der Temperaturanstieg pro Dekade bei 0,41 Grad. Schaut man den Gesamtzeitraum seit 1881 an, liegt das Plus im Mittel bei „nur“ 0,13 pro Dekade. Der DWD wird deshalb künftig eine neue Klimatrendlinie nutzen, die den zuletzt beschleunigten Temperaturanstieg deutlich besser abbilden kann. Das Ergebnis der neuen Methode sei ernüchternd: Deutschland hat sich im Vergleich zur frühindustriellen Zeit bereits um 2,5 ⁰C erwärmt. Fuchs weist zugleich darauf hin: „Der DWD hat nicht neu gemessen, die Welt ist dieselbe wie vorher. Allerdings wird die Realität, und das betrifft vor allem die beschleunigte Erwärmung, jetzt besser beschrieben.“ Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens sei, dass es auch eine künftige Stagnation oder einen Rückgang der Erderwärmung durch erfolgreichen Klimaschutz zeitnah erfassen könne.

Vergleich der Temperaturentwicklung weltweit (Quelle: NOAA) mit dem Gebietsmittel für Deutschland (Quelle: Deutscher Wetterdienst) seit 1881. Die Geraden zeigen jeweils den linearen Trend im Gesamtzeitraum.

Allzeitrekord der Jahresmitteltemperatur pulverisiert Allzeitrekord des Vorjahres
In seiner Bilanz des Jahres 2024 hob Dr. Andreas Becker, Leiter Klimaüberwachung des DWD, den mit 10,9 °C Jahresmitteltemperatur erneuten Allzeitrekord für Deutschland hervor. „Erschreckend ist vor allem, dass der alte Rekord aus 2023 gleich um 0,3 °C übertroffen wurde. Das ist aus klimatologischer Sicht absolut außergewöhnlich!“ Wie 2023 sorgten auch 2024 ein extrem milder Winter und ein rekordwarmes Frühjahr für diesen Temperaturschub. Der DWDerfasste deutschlandweit 2024 im Mittel 52 Sommertage mit einer Maximumtemperatur von über 25 °C und 12 Heiße Tage mit über 30 °C. Das waren fast doppelt so viele Sommertage und fast dreimal so viele Heiße Tage wie üblich.

2024 war hierzulande überdurchschnittlich nass und das 12.feuchteste Jahr seit 1881. Mit 902 l/m2 fiel jeweils 14 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzzeiträume 1961-1990 und 1991-2020. Besonders im Februar, Mai und September regnete es überdurchschnittlich viel. Nur wenige Regionen wie Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg waren im Jahresverlauf zu trocken. Im Nordwesten und Südosten war der Niederschlagsüberschuss am höchsten. Das deutschlandweit nasse 2024 war nach DWD-Einschätzung für die Natur wichtig: Die Grundwasserspeicher konnten sich nach den meist sehr trockenen Jahren von 2011 bis 2022 in den vergangenen beiden Jahren wieder auffüllen.

2024 war nur ein durchschnittliches Windjahr
Mit einer deutschlandweit gemittelten Windgeschwindigkeit in 100 m Höhe von etwa 5,7 m/s war 2024 ein durchschnittliches Windjahr, berichtet Dr. Renate Hagedorn, Vizepräsidentin des DWD. Schaue man nur auf die vergangenen zehn Jahre, war 2024 windreich, aber nicht so ausgeprägt wie 2023. Im Norddeutschen Tiefland und in Deutschlands ausschließlicher Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee fiel die Windgeschwindigkeit dagegen nach DWD-Auswertungen sogar etwas höher aus als 2023. Im Verlauf des Jahres 2024 war sie in den Monaten Januar, Februar, April und September überdurchschnittlich, im Rest des Jahres unterdurchschnittlich. Anders sei das Bild beim Beitrag der Sonne zur Energieproduktion aus Photovoltaik gewesen: Die Globalstrahlung lag 2024 deutschlandweit mit einem Mittelwert von 1113 kWh/m² auf dem achten Platz seit Beginn der Auswertungen im Jahr 1991. Das war ein deutliches Plus im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1991–2020 von 1086 kWh/m2.

Die satellitenbasierten Datensätze des DWD erlauben auch einen Blick über die deutschen Grenzen. Dabei zeigt sich bei der Strahlung 2024 ein starker Kontrast zwischen überdurchschnittlichen Werten in Osteuropa und unterdurchschnittlichen Werten in großen Teilen Westeuropas, vor allem in Frankreich. Die Grenze zwischen diesen Regionen verläuft durch Deutschland. In den östlichen Bundesländern lagen überdurchschnittliche Verhältnisse der solaren Einstrahlung vor, im Westen und Süden gab es ein Minus. Ein gut ausgebautes Stromnetz könne, so Hagedorn, zum Ausgleich solcher regionalen Unterschiede beitragen.

Bei der Energieerzeugung ergänzten sich Wind und Sonne auch 2024 gut
Die kombinierte Betrachtung des jährlichen Verlaufs von Wind und Strahlung zeigte auch 2024 das übliche Bild für Deutschland: Die höchsten Werte der Sonneneinstrahlung fallen in die Sommermonate, die höchsten Werte der Windgeschwindigkeiten sind dagegen in den Wintermonaten zu beobachten. Generell ergänzten sich also beide Energieformen in ihrem jährlichen Verlauf gut. Das sei ein Vorteil für die Energiewirtschaft, da dadurch die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien stabiler verfügbar ist.

Saisonaler Verlauf der Monatsmittel von Windgeschwindigkeit in 100m Höhe in m/s und Globalstrahlung in kWh/m2 im Jahr 2024 im Vergleich zu den zehn Jahren zuvor (2014 bis 2023)

In diesem Kontext hat der DWD auch das Thema „Dunkelflaute“ untersucht. Ein aktuelles Beispiel gab es im November und Dezember 2024 mit windschwachen Phasen. Das führte besonders am 6.11. und am 12. 12. 2024 verbunden mit der niedrigen Sonnenscheindauer im Winterhalbjahr zu einer geringeren Energieproduktion aus Windkraftanlagen. Solche unterdurchschnittlichen Windverhältnisse hängen mit bestimmten Großwetterlagen zusammenhängen und treten insbesondere beim sogenannten „Hoch Mitteleuropa“ auf. Das Ergebnis sei eindeutig: Die „Dunkelflaute“-Situationen im vergangenen November und Dezember passen genau zur Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“. Da zeitgleich unter anderem im Norden Skandinaviens überdurchschnittliche Windverhältnisse auftraten, bestehe zumindest aus meteorologischer Sicht die Möglichkeit eines inner-europäischen Ausgleichs.

Bisher kein Zuwachs an Dunkelflauten durch den Klimawandel
Der DWD konnte außerdem durch die Analyse aller Winterhalbjahre seit 1951 feststellen, dass sich die Großwetterlage „Hoch Mitteleuropa“ nicht markant verändert hat – trotz des bisherigen Klimawandels. Sowohl die absolute Anzahl der Tage pro Halbjahr mit dieser Großwetterlage wie auch die maximal zusammenhängende Andauer der Ereignisse blieb bisher stabil. Hagedorn: „Das ist eine gute Nachricht für die Energiewirtschaft. Es gibt keine Hinweise, dass die Stromerzeugung aus Photovoltaik- und Windkraft durch mehr „Dunkelflauten“ riskanter geworden ist.“

Deutschlandkarte mit Wetterextremen des Jahres 2024.

Quelle Text und Grafiken: Klimakonferenz des Deutschen Wetterdienstes DWD



Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im März 2025

Trocken, trocken und dabei sonnig und mild

Im vergangenen März kamen Sonnenanbeter voll und ganz auf ihre Kosten. Das Zentralgestirn schien in einigen Regionen rekordverdächtig lange. Des Weiteren war es verbreitet deutlich zu mild und viel zu trocken, wodurch die Waldbrandgefahr bereits früh im Jahr deutlich anstieg. Außerdem lag die Bodenfeuchte in den oberen Schichten besonders im Norden des Landes gebietsweise bis zu 20 Prozent (%) unter den langjährigen Minimalwerten. Tiefere Bodenschichten waren jedoch noch gut versorgt und die Grundwasserspeicher aufgefüllt. Maßgeblich verantwortlich für die niederschlagsarme und sonnenscheinreiche Witterung waren ausgeprägte Hochdruckwetterlagen. An insgesamt 20 Tagen im März wurde eine hochdruckgeprägte Wetterlage klassifiziert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur samt Nachtfrost und Maxima über 20 Grad
Im vergangenen März lag das Temperaturmittel bei 6,1 Grad Celsius (°C) und damit um 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (3,5 °C). Auch der Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (4,6 °C) ergibt immer noch einen Überschuss von 1,5 Grad. Zwar gab es verbreitet an 10 bis 20 Tagen Nachtfrost, aber durch die sehr milden Tageshöchsttemperaturen und damit stark ausgeprägten Tagesgängen, reichte es dennoch für einen deutlich zu mildem Monat. Besonders frühsommerlich war es am 21. mit 24,0 °C in Rheinstetten (Oberrheingraben). Die dicke Winterjacke benötigte man am Morgen des 18. in Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge), als mit -11,2 °C deutschlandweit das diesjährige Märzminimum gemessen wurde.

Flächendeckend viel zu trocken
Gerade einmal 19 Liter pro Quadratmeter (l/m²) landeten im diesjährigen März in den Messbechern. Gegenüber den Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 (jeweils 57 l/m²) war es also fast 70 % trockener und damit gehörte der vergangene März zu den trockensten seit Messbeginn im Jahre 1881. Insbesondere im Norden und Nordosten des Landes fielen in der Fläche nur um 9 l/m², wodurch der Oberboden besonders stark austrocknen konnte (weitere Informationen im Bodenfeuchteviewer des DWD). Verantwortlich für die ausgeprägte Trockenheit, die in einigen Regionen bereits seit Anfang bzw. Mitte Februar andauerte, waren Hochdruckgebiete, die sich immer wieder über Mitteleuropa oder in der näheren Umgebung festsetzten. Besonders zu Beginn der dritten Märzdekade gab es in der Mitte und im Süden Deutschlands bereits die ersten Gewitter mit sommerlichem Charakter. Laut Radarauswertungen fielen lokal 20 bis 40, punktuell auch um 50 l/m²in wenigen Stunden. Die höchste Tagesniederschlagssumme, die an einer Wetterstation gemessen wurde, datierte am 29. mit 44,9 l/m² in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land (Bayern).

So viel Sonne wie sonst im Frühsommer
Photovoltaikanlagenbesitzer dürfte der vergangene März ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, denn am Ende des Monats standen 199 Stunden Sonne in den Büchern. So viele Sonnenstunden sind statistisch normalerweise nur in den Sommermonaten zu erwarten. Bisheriger Spitzenreiter ist mit 235 Sonnenstunden der März 2022. Das Soll (111 Stunden) wurde im diesjährigen März um mehr als 75 % überschritten (Periode 1961 bis 1990). Auch im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (127 Stunden) zeigte sich immer noch ein Überschuss von über 50 %. Es ist allgemein zu erkennen, dass in den letzten zwei Jahrzehnten der März flächendeckend immer sonniger wurde. Dieses Jahr waren für die außergewöhnlich sonnige Witterung die Hochdruckgebiete Ingeborg, Juma, Konstantina, Liora und Manuela verantwortlich. Am geringsten fiel das Überangebot im Süden des Landes aus, da sich dort immer wieder Wolkenfelder, die zu Tiefdruckgebieten über Südwest- und Südeuropa gehörten, bemerkbar machten.

Das Wetter in den Bundesländern im März 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg lag die Durchschnittstemperatur im März 2025 bei 6,3 °C und somit war es um 2,7 Grad milder als im vieljährigen Mittel (3,6 °C). Besonders frühlingshaft mild war es mit Höchstwerten über der 20-Grad-Marke zu Beginn der dritten Dekade. Am 21. wurde mit 24,0 °C in Rheinstetten der deutschlandweite Höchstwert im abgelaufenen Monat registriert. In puncto Sonnenschein konnte das Bundesland ebenfalls mit deutlich überdurchschnittlichen 177 Stunden (117 Stunden) aufwarten, allerdings landete der Südwesten im Bundesländerranking damit auf dem letzten Platz. Viel zu trockene 25 l/m² landeten hingegen in den Messbechern, was gerade einmal 36 % des Solls (70 l/m²) entsprach. Nur Bayern konnte noch mehr Niederschlag verzeichnen.

Bayern: In Bayern fiel im März mit 35 l/m² deutschlandweit am meisten Niederschlag. Dieser konzentrierte sich auf die Zeiträume um die Monatsmitte herum und zum Monatsende, wo bevorzugt südlich der Donau nochmals größere Mengen zusammenkamen. Dennoch zeigte der Vergleich mit dem vieljährigen Mittel (62 l/m²) auch hier ein bayernweites Defizit von etwa 45 %. Die höchste deutschlandweite Tagessumme wurde mit 44,9 l/m² am 29. in Anger-Stoißberg im Berchtesgadener Land gemessen. Im Mittel betrug die Temperatur 5,6 °C (2,9 °C). Zwar schien die Sonne mit 182 Stunden im Südosten viel mehr als normalerweise (119 Stunden), im Ländervergleich bedeutete dies jedoch den vorletzten Platz.

Berlin: Die Bundeshauptstadt verzeichnete im März eine Mitteltemperatur von 6,8 °C und die Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittel (4,0 °C) lag bei 2,8 Grad. Niederschlag fiel in Berlin im März sehr wenig, was knapp 10 l/m² eindrücklich bewiesen. Dies war nur etwas mehr als ein Viertel dessen was normalerweise (37 l/m²) an Niederschlag fällt. Die Sonne lachte 204 Stunden (121 Stunden) am Himmel. Einen sehr großen Anteil daran hatten die Zeiträume vom 5. bis 10. und vom 17. bis 22., als täglich jeweils um 10 Stunden Sonne registriert wurden.

Brandenburg: Brandenburg verzeichnete am Monatsende ein Temperaturmittel von 5,9 °C (3,5 °C). Viel Niederschlag gab es im ersten meteorologischen Frühlingsmonat auch im Nordosten nicht. Mit 15 l/m² fielen nur knapp 40 % dessen in die Messtöpfe, was normalerweise zu dieser Zeit zu erwarten wäre (36 l/m²). Während es in der Südosthälfte für 5 bis 8 Regentage reichte, waren es in der Nordwesthälfte derer nur 1 bis 4. 205 Stunden (120 Stunden) Sonne waren zwar außergewöhnlich viel, in der Messhistorie landete der März aber nur auf Platz 2. 2022 wurde dieser Wert mit damals 240 Sonnenstunden übertroffen.

Bremen: In der Hansestadt Bremen fiel der März wie in allen anderen Bundesländern ebenfalls viel zu mild aus. Im Mittel betrug die Temperatur 6,6 °C(3,9 °C) und das, obwohl es an 17 Tagen Nachtfrost gab. Wortwörtlich den Platz an der Sonne hatte das kleinste Bundesland inne. 223 Stunden Sonne (102 Stunden) bedeuteten zusammen mit Niedersachsen den ersten Platz im Länderranking und nur im Jahre 2022 schien die Sonne noch länger. Der Niederschlag machte sich nach einem bereits sehr trockenen Februar erneut ausgesprochen rar. Lediglich 6 l/m² (51 l/m²) wurden im März 2025 gemessen. Damit war es in Bremen so trocken wie nie zuvor seit Messbeginn wodurch die Trockenheit mit dem Frühlingsauftakt ihre Fortsetzung fand.

Hamburg: Der vergangene März zählte in der Hansestadt Hamburg zu den Trockensten seit Datenerfassung 1881. Gerade einmal 10 l/m² (55 l/m²) Niederschlag wurden gemessen und damit gehörte die Region zu den niederschlagsärmsten Bundesländern. Nachdem bereits der Februar kaum Regen oder Schnee brachte, dauerte die Trockenheit nun weiter an. Mit einer Mitteltemperatur von 6,4 °C war es deutlich milder als im vieljährigen Mittel (3,9 °C). Die Sonne ließ die Hafenmetropole an 203 Stunden in ihrem Glanz erstrahlen und damit fast doppelt so lange wie normalerweise (101 Stunden).

Hessen: In der Landesmitte war es mit einer Mitteltemperatur von 6,3 °C um 2,5 Grad milder als im vieljährigen Mittel (3,8 °C) und das, obwohl es mit Ausnahme des Rhein-Main-Gebiets an verbreitet über 20 Tagen zu Nachtfrost kam. Ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur glichen diese nächtlichen frostigen Temperaturen aber mehr als aus. Niederschlag war auch in Hessen Mangelware. 12 l/m² waren meilenweit vom Soll (62 l/m²) entfernt. Die Sonne knackte mit 205 Stunden (107 Stunden) die 200-Stunden-Marke. Solch ein Wert bringt ein durchschnittlicher Juli hervor. Den bisherigen Sonnenrekord markiert der März 2022 mit 239 Sonnenstunden.

Mecklenburg-Vorpommern: Äußerst trocken zeigte sich der vergangene März ganz im Nordosten. Gerade einmal 8 l/m² (41 l/m²) und das verteilt auf 3 bis 6 Tage kamen vom Himmel. Damit gehörte Mecklenburg-Vorpommern zu den niederschlagsärmsten Bundesländern. Nach 12 l/m² im vergangenen Februar war es also der zweite viel zu trockene Monat in Folge. Die Mitteltemperatur betrug 5,6 °C(2,8 °C). Die Sonnenscheindauer belief sich auf 200 Stunden (114 Stunden). Nur im März 2022 schien die Sonne noch länger und es fiel weniger Niederschlag. Damit gehörte der vergangene März zu den sonnenscheinreichsten und trockensten seit Messreihenbeginn. Besonders in den Zeiträumen 5. bis 10. und 17. bis 23. wurde an vielen Messstationen die nahezu maximale astronomisch mögliche Tagessonnenscheindauer erreicht.

Niedersachsen: Der erste meteorologische Frühlingsmonat fiel im Nordwesten rekordverdächtig trocken aus. Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn regnete es weniger als im vergangenen März, an dem in Niedersachsen nur 8 l/m² (55 l/m²) gemessen wurden. Deutschlandweit gehörte man damit ebenfalls zu den niederschlagsärmsten Regionen. Auch die Sonne erreichte mit 223 Stunden (102 Stunden) fast einen neuen Rekord. Nur 2022 schien sie im März mit 228 Stunden noch länger. Im Länderranking landete Niedersachsen im März 2025 mit Bremen auf Platz 1 der sonnigsten Regionen. Im Mittel lag die Temperatur bei 6,2 °C (3,9 °C). Interessant war dabei, dass es mit Ausnahme der Küstenbereiche an 15 bis 20 Tagen Nachtfrost gab. Das entsprach etwa der Hälfte an Frosttagen, die im gesamten vergangenen Winter registriert wurden.

Nordrhein-Westfalen: Im März 2025 gab es in Nordrhein-Westfalen eine Mitteltemperatur von 7,0 °C und das vieljährige Mittel (4,5 °C) wurde um 2,5 Grad überboten. Besonders mild war es mit verbreitet über 20 Grad zu Beginn der dritten Dekade. Das angenehme Frühlingswetter paarte sich außerdem mit sehr viel Sonnenschein. Ausflügen ins Freie stand, abgesehen von einer zeitweise hohen Pollenkonzentration, nichts im Wege. Auf 213 Stunden (103 Stunden) addierte sich der Sonnenschein bis zum Monatsende. In der Klimastatistik belegte 2025 den zweiten Platz hinter dem März 2022. Regen war hingegen absolute Mangelware und das bevölkerungsreichste Bundesland erlebte damit seit 1929 den trockensten März. Lediglich 10 l/m² (71 l/m²) fielen in den letzten 31 Tagen in die Messtöpfe.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war der Mandelblütenmonat März mit 7,1 °Cder zweitmildeste im Länderranking. Das vieljährige Mittel (4,2 °C) wurde damit um fast 3 Grad überschritten. Diese Frühlingswärme stand oftmals in Verbindung mit längerem Sonnenschein, was die Ausbeute von 206 Sonnenstunden (110 Stunden) belegte. Der Niederschlag belief sich auf außergewöhnlich trockene 13 l/m², was einem Fünftel dessen entsprach, was normalerweise zu dieser Jahreszeit fällt (64 l/m²).

Saarland: Das Saarland war das mildeste Bundesland im vergangenen März. Das Temperaturmittel erreichte 7,5 °C (4,6 °C). Zu Beginn der dritten Dekade gab es ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur: während es in den klaren Nächten frostig war, wurden tagsüber bei strahlendem Sonnenschein teils Höchstwerte über 20 °Cgemessen. Allgemein kam die Sonne im März sehr häufig zum Zuge, sodass insgesamt 206 Stunden (114 Stunden) in den Büchern standen. In der Messhistorie reihte sich der März 2025 sehr weit vorne ein, wobei es im März 2022 noch sonniger war. Das Niederschlagssoll (79 l/m²) wurde mit 19 l/m² gerade einmal zu einem Viertel erfüllt.

Sachsen: Sachsen war im diesjährigen März deutschlandweit zusammen mit Thüringen das Bundesland mit der niedrigsten Mitteltemperatur. Diese lag bei 5,4 °C(4,1 °C). Im Erzgebirgsumfeld trat an über 20 Tagen Nachtfrost auf. Klirrend kalt war es in der Nacht vom 17. auf den 18. als in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -11,2 °Cdas bundesweit tiefste Märzminimum gemessen wurde. Anders als in fast allen anderen Bundesländern erreichte die Niederschlagsmenge mit 25 l/m² immerhin knapp über die Hälfte ihres Solls (47 l/m²). Zusammen mit Baden-Württemberg landete der Freistaat auf Platz 2 im Länderranking. Bedeutende Niederschlagsereignisse zum Monatsende trugen dazu bei, dass die Trockenheit nicht ganz so extrem ausfiel wie in vielen anderen Regionen Deutschlands. Die Sonne kam im März jedoch auch nicht zu kurz und schien 197 Stunden (110 Stunden), was einen Platz unter den Top vier der vergangenen Jahrzehnte brachte.

Sachsen-Anhalt: Rekordverdächtig trocken präsentierte sich der März in Sachsen-Anhalt. Mit knapp 9 l/m² (40 l/m²) Niederschlag bewegte man sich in etwa auf dem Niveau des bisher in der Messreihe trockensten März 2022. Die seit Februar andauernde sehr niederschlagsarme Witterung fand somit ihren Fortgang und dadurch stieg die Waldbrandgefahr zeitweise deutlich an. Doch nicht nur der geringe Niederschlag war rekordverdächtig, sondern auch die Sonnenscheindauer. 219 Stunden (109 Stunden) waren das Doppelte, was in einem durchschnittlichen März zu erwarten gewesen wäre. Im Ländervergleich wurde mit diesem Wert die Vizemeisterschaft gefeiert. Das Temperaturmittel betrug 5,8 °C (3,7 °C).

Schleswig-Holstein: Der äußerste Norden der Bundesrepublik konnte im März mit einer Mitteltemperatur von 5,6 °C aufwarten, womit Schleswig-Holstein zu den kühlsten Bundesländern gehörte. Dennoch war die positive Abweichung von 2,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittel (3,1 °C) recht ordentlich. Wie knochentrocken sich der vergangene Monat präsentierte, zeigte die Niederschlagsmenge von lediglich 9 l/m² sehr deutlich. Damit war es der niederschlagsärmste März seit Messbeginn und das, nachdem bereits der Februar schon ungewöhnlich trocken ausfiel. Die Sonne hingegen schwang sich in ungeahnte Höhen und bescherte den Schleswig-Holsteinern ganze 201 Sonnenstunden (105 Stunden). Getoppt wurde dieser Wert einzig und allein im März 2022.

Thüringen: Im Freistaat Thüringen wurde im März eine Mitteltemperatur von 5,4 °C(2,8 °C) registriert. Zusammen mit Sachsen war man damit im Ländervergleich das kühlste Bundesland. 18 l/m² Niederschlag entsprachen auch lediglich einem Drittel dessen, was klimatologisch gesehen ein durchschnittlicher März an Niederschlag hervorbringt (52 l/m²). Die Sonne schien auch in der östlichen Mitte ungewöhnlich lange. Insgesamt 201 Stunden (106 Stunden) zeigte sich das Zentralgestirn am Firmament. Nur im März 2022 und im März 1953 wurde dieser Wert mit 222 bzw.205 Stunden überboten.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Januar 2025

Abwechslungsreicher Januar: deutlich zu mild, nass und sonnig

Zwei Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar. Zum einen war dies Tief BERND, das zum Jahresbeginn das Wettergeschehen beeinflusste: Von Dauerregen über gefrierenden Regen bis zu starkem Schneefall reichte das Repertoire der Warnungen. Anschließend machte es sich Hoch BEATE über Mitteleuropa bequem und sorgte für eine deutliche Wetterberuhigung. Eine Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten oftmals kalt war, stellte sich somit ein, bevor zum Monatsende wieder Tiefdruckgebiete das Zepter in die Hand nahmen. Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder, nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im vieljährigen Mittel. Regional traten dabei jedoch große Unterschiede auf. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Von T-Shirt-Wetter bis tiefkühltauglichen Temperaturen alles dabei
Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0 Grad Celsius (°C) und damit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,5 Grad (-0,5 °C) überschritten. Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung noch 1,1 Grad. In allen Bundesländern lag das Mittel im positiven Bereich. Außergewöhnlich mild war es am Dreikönigstag (6.) sowie am 25. des Monats vor allem im Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Wenig verwunderlich war es somit, dass an einigen Stationen Januarrekorde geknackt wurden. Am wärmsten war es föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) in Bayern. Tiefkühltaugliche Temperaturen wurden insbesondere in der ersten Monatshälfte immer wieder in den Gebirgstälern über Schnee in Süddeutschland gemessen. Das diesjährige Januarminimum datiert vom 4. mit -17,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg).

West- Ost- Gefälle bei der Niederschlagsverteilung
Im Januar fielen mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Nicht ganz so hoch war der Überschuss mit etwa 19 Prozent (%) im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (65 l/m²). Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte Deutschlands, wo sich immer wieder Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern durchsetzen konnten. Die höchste Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen an der Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) auf. Es fielen an diesem Tag 46 l/m². Nur wenig Niederschlag gab es in der zweiten Januardekade, denn in diesem Zeitraum konnte sich das ausgedehnte Hochdruckgebiet BEATE für längere Zeit über Mitteleuropa etablieren. Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus. Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15 Zentimeter (cm) hohe Schneedecke.

Niederungen Norddeutschlands trüber als Hochlagen des Südens
Der Januar konnte mit 61 Stunden Sonne aufwarten, wodurch das Soll (44 Stunden) um mehr als ein Drittel überschritten wurde (Periode 1961 bis 1990). Etwas weniger ausgeprägt war das Überangebot (17 %) an Sonnenstunden im Vergleich mit der Periode 1991-2020 (52 Stunden). Am längsten zeigte sich das Zentralgestirn in den Hochlagen Süddeutschlands, wo teilweise mehr als 100 Sonnenstunden gemessen wurden. Wintersportler kamen also vor allem in den Alpen auf ihre Kosten. Deutlich seltener schien die Sonne in den Niederungen der Nordhälfte. Mitverantwortlich dafür war eine Dank Hoch BEATE ausgeprägte Inversionswetterlage bei der sich teilweise eine zähe Nebel- und Hochnebeldecke über mehrere Tage halten konnte.

Das Wetter in den Bundesländern im Januar 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg hatte im Januar mit 79 Sonnenstunden zusammen mit Bayern wörtlich den Platz an der Sonne im Länderranking inne. Dabei schien die Sonne auch um über 60 % mehr als im Vergleichszeitraum (49 Stunden). Mit 2,0 °C im Mittel fiel die positive Abweichung von 2,7 Grad gegenüber dem Referenzwert (-0,7 °C) sehr deutlich aus. Im Ländervergleich gehörte man jedoch zu den kühlsten Bundesländern. Meßstetten stellte am 4. mit -17,6 °C den bundesweiten Tiefstwert im Januar auf. Außerdem fiel mit 92 l/m² circa ein Fünftel mehr Niederschlag als normal (75 l/m²). Schnee war im Tiefland jedoch Mangelware. Selbst in den Hochlagen lag oftmals nur an der Hälfte des Monats Schnee. Lediglich die Feldbergregion erwies sich als schneesicher.

Bayern: Zwar war Bayern mit einer Mitteltemperatur von 0,9 °C (-1,9 °C) das kälteste aller Bundesländer im Vergleich, aber eine Abweichung von +2,8 Grad spricht Bände und zeigt, dass es auch hier viel milder war als im vieljährigen Mittel. Der bundesweite Höchstwert wurde unter anderem föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) gemessen. Die Niederschlagsmenge von 69 l/m² (66 l/m²) war durchschnittlich. Schnee war dabei fast ausschließlich den höheren Lagen vorbehalten. Im Flachland reichte es im Schnitt gerade einmal für 1 bis 5 Schneetage. Dort wo allerdings Schnee lag, gab es insbesondere in der zweiten Januardekade traumhaftes Winterwetter, denn dank Hoch BEATE konnte sich die Sonne häufig durchsetzen. Am Ende war der Freistaat mit 79 Sonnenstunden (50 Stunden) zusammen mit Baden-Württemberg das sonnigste Bundesland. Vor allem die Hochlagen stachen mit teilweise über 100 Sonnenstunden hervor.

Berlin: Besonders mild war es im Januar mit einer Mitteltemperatur von 2,8 °C (-0,4 °C) in der Bundeshauptstadt. Berlin war damit gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Bremen auch das mildeste aller Bundesländer. Doch diese teils vorfrühlingshafte Witterung war nicht zwangsläufig mit viel Sonnenschein verbunden. Lediglich 39 Stunden (43 Stunden) wurden in der vergleichsweise sonnenscheinärmsten Region registriert. 57 l/m² Niederschlag waren ein Drittel mehr als im vieljährigen Mittel (42 l/m²). Besonders am 5. und am 9. kam es zu teils chaotischen Verkehrsverhältnissen durch Neuschnee und gefrierenden Regen.

Brandenburg: Der zweite meteorologische Wintermonat fiel auch in Brandenburg mit 2,4 °C (-0,8 °C) viel zu mild aus. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade fiel immer wieder etwas Schnee, der in Verbindung mit einem nachrückenden Hochdruckgebiet zumindest für einige Zeit konserviert wurde. So konnten im Nordosten bis zum Monatsfinale 5 bis 10 Schneetage gezählt werden. Insgesamt belief sich die Niederschlagsmenge auf 55 l/m², wodurch das Soll (40 l/m²) um 36 %überschritten wurde. Die Sonne schien mit 42 Stunden (44 Stunden) durchschnittlich lang.

Bremen: Bremen konnte im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,9 °C) aufwarten und gehörte damit zusammen mit Berlin und Schleswig-Holstein zu den mildesten Bundesländern. Immerhin reichte es aber zu Beginn der zweiten Januarhälfte für ein paar Eistage. Diese waren gepaart mit einer zähen Hochnebeldecke, aber dennoch schien die Sonne insgesamt 49 Stunden und damit deutlich mehr als in der Referenzperiode (39 Stunden). Außerdem fielen mit 66 l/m²etwa 10 % mehr Niederschlag als gewöhnlich (59 l/m²).

Hamburg: Die Hansestadt verzeichnete wie alle anderen Bundesländer ebenso einen zu milden Januar, was sich durch eine Mitteltemperatur von 2,4 °C (0,8 °C) belegen lässt. Eine dünne Schneedecke gab es dabei nur an zwei Tagen. Ein Großteil der Niederschlagsmenge von 69 l/m² (61 l/m²) ging somit als Regen nieder. Doch obwohl die Regenmenge leicht überdurchschnittlich war, herrschte nicht immer Schietwetter in der Hafenmetropole. So zeigte sich die Sonne an 50 Stunden (39 Stunden) am Firmament.

Hessen: Zu einem Paukenschlag kam es am ersten Januarwochenende des neuen Jahres in Hessen. Schnee und Eis legten nicht nur den größten deutschen Verkehrsflughafen in Frankfurt am Main lahm, sondern auch die Bahn und Autofahrer hatten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Über den ganzen Monat hinweg war Winterwetter allerdings eher selten. Eine Mitteltemperatur von 2,0 °C(-0,4 °C) zeigte, dass es alles in allem viel zu mild war für den zweiten meteorologischen Wintermonat. Doch der Januar war in der Landesmitte nicht nur zu mild, sondern mit 87 l/m² (63 l/m²) ebenfalls deutlich zu nass. Das Niederschlagsplus betrug rund 38 Prozent. Die Sonne versteckte sich jedoch keinesfalls ständig hinter den Wolken, denn sie schien bis zum Monatsende ganze 57 Stunden lang und damit wurde das Soll (36 Stunden) um mehr als die Hälfte überboten.

Mecklenburg-Vorpommern: Eine Mitteltemperatur von 2,3 °C verbuchte das nordöstlichste aller Bundesländer im Januar. Damit war es fast 3 Grad milder als in der Referenzperiode (-0,6 °C). Dennoch reichte es mit Ausnahme der Küstengebiete an über der Hälfte des Monats zumindest für Frost. Mit 49 l/m² Monatsniederschlag lag Mecklenburg-Vorpommern zwar absolut im Soll (45 l/m²) doch im Länderranking war man mit diesem Wert das vergleichsweise niederschlagsärmste Bundesland. Auch die Sonne schien mit 40 Stunden (41 Stunden) durchschnittlich lang, aber im Länderranking bedeutete dies den zweitletzten Platz.

Niedersachsen: Zu mild, zu nass, aber auch etwas zu sonnig lautete das Fazit für den vergangenen Januar im zweitgrößten Bundesland. Die Messstationen vermeldeten in Niedersachsen ein Flächenmittel von 2,5 °C und damit fast 2 Grad mehr als im langjährigen Mittel (0,6 °C). Einiges an Niederschlag sammelte sich in den Messbechern an, was 81 l/m² bezeugen konnten. Immerhin 31 % mehr als das, was man normalerweise erwartet hätte (62 l/m²). Die Sonnenscheindauer belief sich auf 46 Stunden (38 Stunden). An den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zeigte sie sich teilweise über 50 Stunden, während im Landesinneren mitunter nur 30 bis 35 Stunden zusammenkamen.

Nordrhein-Westfalen: Der erste Monat des neuen Jahres startete im bevölkerungsreichsten Bundesland ziemlich turbulent: Einige Tiefausläufer sowie eine ausgeprägte Luftmassengrenze brachten Schnee und Regen, der gebietsweise gefror. Doch von länger anhaltendem Hochwinterwetter war keine Spur. Entsprechend lag die Mitteltemperatur von 2,4 °C über dem Referenzwert (1,1 °C). Die Abweichung war mit etwas über 1 Grad jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in allen anderen Bundesländern. Die Vizemeisterschaft holte man sich beim Niederschlag. 115 l/m² landeten am Monatsende in den Messtöpfen und damit erheblich mehr als im vieljährigen Mittel (77 l/m²). Die höchste deutschlandweite Tagesniederschlagssumme wurde am 5. mit 46 l/m² in Hückeswagen an der Bevertalsperre registriert. Die Sonne lachte 46 Stunden (42 Stunden) am Himmel.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war es im vergangenen Januar deutlich zu nass. 105 l/m² Niederschlag kamen vom Himmel und damit über 50 % mehr als im Soll (67 l/m²). Nur gebietsweise fiel dieser Niederschlag in Form von Schnee. Das weiße Gold – Schnee – war den Höhenlagen vorbehalten während es im Flachland häufig nur für eine dünne Schneedecke oder Stundenmatsch reichte. Im Mittel betrug die Temperatur 2,1 °C (0,2 °C). Die Sonne gab sich ordentlich Mühe und schien 58 Stunden (41 Stunden) lang.

Saarland: Im Südwesten dominierte tagsüber meist eine milde Januarwitterung. Nachts gab es jedoch an etwa 20 Tagen Frost. Am Ende lag das Temperaturmittel im abgelaufenen Monat mit 2,6 °C (0,5 °C) jedoch deutlich im positiven Bereich. Schnee war dabei Mangelware und somit gingen die 128 l/m² (86 l/m²), die im Länderranking den Spitzenplatz bedeuteten, überwiegend als Regen nieder. Aber trotz alledem ließ sich auch die Sonne nicht lumpen und schaffte es, sich an 58 Stunden (40 Stunde) gegen die kompakten Wolken durchzusetzen.

Sachsen: In Sachsen lag die Mitteltemperatur im vergangenen Januar bei 2,1 °C. Das Klimamittel (-1,2 °C) wurde damit um 3,3 Grad erheblich überschritten. Immerhin wurden aber in den Höhenlagen 5 bis 10 Eistage registriert. 53 l/m² (49 l/m²) Niederschlag waren recht durchschnittlich und damit gehörte man zu den trockensten Regionen in Deutschland. 60 Sonnenstunden (50 Stunden) standen am Monatsende auf dem Tableau. Ein Großteil davon summierte sich bei Hochdruckeinfluss zwischen dem 15. und 22. auf.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt war der Januar mit 2,2 °C (-0,3 °C) im Mittel deutlich zu mild. Maßgeblich dazu bei trug vor allem das Monatsende, an dem an mehreren Tagen nacheinander kein Nachtfrost mehr auftrat und flächendeckend zweistellige Höchstwerte gemessen wurden. Mit 59 l/m² (39 l/m²) wurde das langjährige Mittel um über 50 % überschritten. Insbesondere eine Luftmassengrenze zum Ende der ersten Dekade und durchziehende Tiefausläufer am Monatsende trugen maßgeblich zu diesem Überschuss bei. Die Sonne schien mit 54 Stunden (43 Stunden) mehr als in der Vergleichsperiode.

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland wartete im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,3 °C) auf und gehörte damit zusammen mit Bremen und Berlin zu den mildesten Bundesländern. Während es an den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zu keinem Eistag reichte, waren es derer im Binnenland immerhin 2 bis 5. Dafür bekamen die Küstenregionen und Inseln am meisten Sonne zu sehen. Mitunter schien die Sonne dort gebietsweise fast 60 Stunden. Im gesamten Bundesland wurden 50 Sonnenstunden (39 Stunden) erreicht. Die Niederschlagsmenge belief sich auf durchschnittliche 65 l/m² (64 l/m²).

Thüringen: Im ersten Monat des neuen Jahres wurde im Freistaat Thüringen eine Mitteltemperatur von 2,0 °C (-1,3 °C) gemessen. Zwar gehörte man damit zu den kühlsten Bundesländern, aber die positive Abweichung von mehr als 3 Grad ist dennoch beachtlich. Sehr interessant war eine ausgeprägte Inversionswetterlage gegen Ende der zweiten Januardekade. Im Thüringer Becken stieg die Quecksilbersäule selbst tagsüber teilweise nicht über den Gefrierpunkt, während in den Höhenlagen des Thüringer Waldes deutlich zweistellige Plusgrade erreicht und einige Monatsrekorde geknackt wurden. Mit 64 l/m² wurde das langjährige Mittel (51 l/m²) um 25 % überschritten und auch die Sonne schien mit 67 Stunden (43 Stunden) deutlich mehr als in der Vergleichsperiode.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter in 2024

Beschleunigter Klimawandel: 2024 nach 2023 wieder wärmstes Jahr seit Messbeginn

In Deutschland war noch nie seit Messbeginn 1881 ein Jahr so warm wie 2024. Damit muss der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach 2023 erneut ein „Rekordjahr“ melden. Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD: „Erschreckend ist vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat. Das ist beschleunigter Klimawandel.“ Der sehr milde Winter 2023/2024 sowie das rekordwarme Frühjahr brachten zugleich ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. 2024 war in Deutschland ein deutlich zu nasses Jahr. Die Sonnenscheindauer lag leicht über dem hierzulande typischen Mittel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Extreme Temperaturspitzen waren 2024 selten
Das Temperaturmittel lag im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Celsius (°C) um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,6 Grad. Damit setzte sich der beschleunigte Erwärmungstrend fort, der bereits in den Jahren 2023 (10,6 °C) und 2022 (10,5 °C wie 2018) zu neuen Höchstwerten geführt hatte. 2024 sorgte zugleich dafür, dass der lineare Temperaturtrend seit Messbeginn (1881-2024) jetzt auf 1,9 Grad gestiegen ist. 2023 lag er noch bei 1,8 Grad. Nach einem milden Jahresauftakt folgten in der zweiten und dritten Januarwoche eine teils sehr winterliche Phase mit dem Jahrestiefstwert von -19,5 °C am 20.1. im allgäuischen Leutkirch-Herlazhofen. Anschließend begann der Frühling bereits im Februar, der mit beispiellosen 6,6 °C Mitteltemperatur eher einem kühleren April entsprach. Auch das Frühjahr selbst schrieb sich als das Wärmste seit Messbeginn in die Klimastatistik des DWD ein. Auffallend warm zeigte sich auch der Sommer – der August zählte sogar zu den vier Wärmsten seit 1881. Am 13.8. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die bundesweit höchste Temperatur 2024 gemessen. Im September setzten Hitzerekorde im Nordosten neue Maßstäbe und die anschließend deutlich zu hohe Herbstmitteltemperatur vervollständigte den Charakter des rekordwarmen Jahres.

2024 mit teils extrem nassen Niederschlagsphasen, Hochwassern und Überflutungen
Im Jahr 2024 fielen nach ersten Auswertungen des DWD gut 903 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag. Das war deutlich mehr als im Mittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 mit 789 l/m² und 1991 bis 2020 mit 791 l/m². Das Jahr begann mit einem Winterhochwasser in Niedersachsen, NRW und Sachsen-Anhalt. Besonders niederschlagsreich waren der Winter und das Frühjahr, wobei das hydrologische Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) in Deutschland das nasseste seit Messbeginn war. Im nordhessischen Trendelburg fiel am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Im Jahresverlauf wurden vom DWD am Alpenrand und im Schwarzwald mit örtlich über 2600 l/m² die höchsten Mengen gemessen,
während der Nordosten der Republik mit regional unter 500 l/m² vergleichsweise trocken blieb.

Sonnenschein lag 2024 leicht über den klimatologischen Erwartungen
Mit knapp 1700 Stunden lag die Sonnenscheindauer im Jahr 2024 über ihrem Soll von 1544 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Das gilt auch im Vergleich zur neueren Referenzperiode 1991 bis 2020 (1665 Stunden). Insbesondere von der Leipziger Tieflandsbucht über die Oberlausitz bis zur Ostseeküste wurden mit bis zu 2000 Sonnenstunden die höchsten Werte deutschlandweit gemessen. In Teilen Westdeutschlands hingegen schien die Sonne oft nur etwa 1500 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Mit wahrscheinlich 10,8 °C (8,1 °C) dürfte das Jahr 2024 laut DWD auch in Baden-Württemberg das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn werden. 2023 lag bei 10,7 °C). Nach einem milden Jahresstart wurde es in der zweiten und dritten Januarwoche sehr winterlich. Dabei meldete am 20.1. Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu mit -19,5 °C den deutschlandweiten Jahrestiefstwert. Der Februar, der eine außergewöhnliche Temperaturabweichung von +6 Grad brachte, verabschiedete sich dagegen von seiner winterlichen Tradition. So wurde der Winter 2023/2024 zum Mildesten seit 1881. Ein anderes Extrem brachte der Mai 2024: Mit 181,4 l/m² fiel ein Niederschlagsrekord. Im Sommer traten teilweise heftige Gewitter auf. Lokal regnete es sintflutartig, wie am 13.8. in den Gemeinden Bretten, Bruchsal und Gondelsheim. Für den August 2024 attestierte der DWD dem Südwesten die dritthöchste Mitteltemperatur und die Herbstwitterung nahm den fünftwärmsten Platz in der Messreihe ein. Insgesamt fielen 2024 im Südwesten rund 1054 l/m² (980 l/m²) Niederschlag, mit den höchsten Mengen im Schwarzwald (lokal über 2600 l/m²).

Bayern: Mit 10,3 °C (7,5 °C) meldete der Freistaat Bayern für das Jahr 2024 einen neuen Rekordwert. Den Jahresauftakt machte der mildeste Winter seit Messbeginn. Der Februar lieferte dabei sogar eine extreme Temperaturabweichung von +6,7 Grad. Historische Temperaturmittelwerte wurden auch im März so wie im gesamten Frühjahr 2024 beobachtet. Nach dem zweitnassesten Mai seit 1881 brachte der Junistart der Donau sowie ihren südlichen Zuflüssen ein großes Hochwasser. Der September war mit mehr als dem Doppelten der üblichen Niederschlagsmenge der Zweitnasseste. Ungewöhnlich warm präsentierte sich auch der Herbst 2024. Auf der Zugspitze sank die Temperatur zwischen dem 5. Juli und dem 8. September nicht unter 0 °C. Mit 66 aufeinanderfolgenden frostfreien Tagen war hier die mit Abstand die längste frostfreie Periode seit Beginn der Messungen zu verzeichnen. Trotz der extremen Witterung war Bayern 2024 das „kühlste“ Bundesland, in dem etwa 1057 l/m² (941 l/m²) Niederschlag fielen. An den Alpen wurden vom DWD gebietsweise über 2000 l/m² gemessen.

Berlin: In der Bundeshauptstadt ermittelte der Deutsche Wetterdienst für 2024 mit 11,9 °C (9,1 °C) einen neuen Rekordwert. Der Winter war überwiegend mild und ungewöhnlich frostarm. Der Februar erreichte sogar eine neue Spitzentemperatur. Auf der thermischen Überholspur befand sich auch das gesamte Frühjahr mit gemittelten 12,3 °C. Einen äußerst warmen Verlauf nahm darüber hinaus die Herbstwitterung. Vom 3. bis zum 8. September rollte eine herausragende Hitzewelle über die Stadt. Im „Wellenscheitel“ kletterten die Höchstwerte auf 34,4°C (Berlin-Tempelhof) – für die Metropole wurde damit ein neuer Septemberrekord festgehalten. In den vergangenen zwölf Monaten fielen 582 l/m² (573 l/m²). Ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen traten im Februar und Juli auf, während in den übrigen Monaten mehrheitlich unterdurchschnittliche Summen beobachtet wurden.

Brandenburg: Auch in Brandenburg konnte der DWD für das Jahr 2024 einen neuen Temperaturrekord ermitteln. So erreichte die Durchschnittstemperatur in den letzten zwölf Monaten 11,4 °C (8,7 °C). Temperaturhöchststände erfolgten im Februar, im März so wie im Mittel auch im gesamten Frühjahr. Ungewöhnlich warm zeigten sich zudem August und September. Am 4.9. meldete Doberlug-Kirchhain während einer Hitzewelle mit 35,2 °C sogar einen Bundeslandrekord für den September. Die Jahresniederschlagsmenge summierte sich auf rund 600 l/m² (557 l/m).

Bremen: In Bremen erreichte die Jahresmitteltemperatur mit 11,6 °C (8,9 °C) eine neues Klimaextrem. Von dominanter Wirkung waren der rekordmilde Februar, die historische Märzwärme und das bisher beispielslose Temperaturniveau im Frühjahr. Begleitet wurde die warme Witterung auch von reichlich Niederschlag. Unter dem Strich wurden im vergangenen Jahr knapp 950 l/m² gemessen, was einem Plus von etwa 30 Prozent gegenüber dem Klimawert von 726 l/m² entsprach.

Hamburg: Auch die norddeutsche Metropole erlebte 2024 ein rekordwarmes Jahr. Die Durchschnittstemperatur lag bei erstaunlichen 11,4 °C (8,8 °C). Schon die Frühjahrswitterung brachte ein außergewöhnliches Temperaturniveau. Die überdurchschnittlichen Temperaturen blieben auch in den folgenden Monaten der Hansestadt erhalten und hatten oft reichlich Niederschlag im Gepäck. Bis auf März und Dezember, die trockener ausfielen, waren die restlichen Monate zum Teil ungewöhnlich niederschlagsreich. Es fielen 2024 rund 993 l/m² (750 l/m²).

Hessen: 2024 erreichte nach letzten Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes mit 10,7 °C (8,2 °C) den Rekordwert des Jahres 2023. Den Startschuss machte der zweitmildeste Winter mit einem neuen Temperaturrekord im Februar. Ein neuer Höchstwert wurde auch im Frühjahr ermittelt. Im Sommer stach der August hervor, der mit sintflutartigen Niederschlägen seinen Anfang nahm. Trendelburg in Nordhessen meldete dabei am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme 2024. Auch der weitere Jahresverlauf blieb von der ungewöhnlichen Wärme geprägt. Bis zum Finale fielen nasse 868 l/m² (793 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten verabschiedete sich das Jahr 2024 mit 10,9 °C (8,2 °C) mit deutlichem Vorsprung als Wärmstes seit 1881. Hier folgte auf den zweitmildesten Februar das wärmste Frühjahr seit Messbeginn. Bemerkenswert war auch die erste Septemberwoche. Während eines üppigen Sommernachschlages purzelten die alten Rekorde: Am 4.9. erreichte der Höchstwert in Teterow 34,3 °C. Auch die anschließende Herbstwitterung zeigte sich von ihrer außergewöhnlich warmen Seite. Das durchweg zu hohe Temperaturniveau stand auch mit einem Niederschlagsreichtum in Verbindung. März, August und Dezember waren die einzigen Monate mit einem Defizit, während die anderen Monate teilweise extreme Nässe brachten. Der Jahresniederschlag erreichte 681 l/m² (595 l/m²).

Niedersachsen: In Niedersachsen begann das Jahr mit einer dramatischen Hochwasserlage, ausgelöst durch außergewöhnliche Niederschläge. Dieses Ereignis schien als Vorbote für ein historisches Jahr, denn 2024 wurde erstmals in der niedersächsischen Geschichte mit 11,2 °C (8,6 °C) die 11 °C-Marke überschritten. Vor allem Februar, März und das gesamte Frühjahr übertrafen bisher beobachtete Rekordwerte. Auch der Herbst war außergewöhnlich warm. Die konstant zu hohen Temperaturen wurden von hohen Niederschlagsmengen begleitet, sodass bis zum Jahresende 935 l/m² (746 l/m²) gemessen werden konnten.

Nordrhein-Westfalen: NRW erreichte 2024 mit einem Mittel von 11,2 °C (9,0 °C) zumindest die Temperaturrekorde der Jahre 2022 und 2023. Erst die vollständige Auswertung aller Stationen Anfang 2025 wird zeigen, ob 2024 das wärmste Jahr war. Schon der zweitmildeste Winter 2023/2024 war ein Vorläufer dieser Wärme. Er brachte einen Februar, der mit einer Durchschnittstemperatur mit einem typischen Aprilmonat mithalten konnte. Der März und das gesamte Frühjahr setzten mit ihrer rekordwarmen Witterung den Trend fort. Nach wechselhaften Sommermonaten schloss sich ein zu warmer Herbst an, der den außergewöhnlichen Charakter des vergangen Rekordjahres nochmals unterstrich. Die letzten zwölf Monate brachten 1067 l/m² (875 l/m²) Niederschlag.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz war 2024 mit 10,9 °C (8,6 °C) deutlich zu warm. Extrem nass zeigte sich der Mai, der ein ebenfalls ungewöhnlich warmes Frühjahr abschloss. Eine auffallend warme Witterung brachte auch der August. Am 13.8. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler sogar die bundesweit höchste Jahrestemperatur 2024 festgehalten. Im Herbst wurde der außergewöhnliche Wärmetrend fortgesetzt. Bis zum Jahresende verzeichnete der DWD 918 l/m² (807 l/m²) Niederschlag

Saarland: Auch das Saarland liegt im vergangenen Wetterjahr mit im Mittel 11,2 °C (8,9 °C) auf dem Niveau des bisher wärmsten Jahres. Einen weiteren historischen Extremwert markierte der Mai. Dieser war mit dem Dreifachen der üblichen Monatsmenge der Nasseste seit 1881. Weite Teile des Landes waren in der Folge von Hochwasser betroffen. Das abschließende meteorologische Frühjahr platzierte sich mit einer rekordverdächtig hohen Temperatur auf den dritten Rang. Auch der August und die Herbstwitterung waren deutlich zu warm. Im Saarland wurden vom DWD 1280 l/m² (944 l/m²) Niederschlag erfasst.

Sachsen: Den Start des mit 10,7 °C (8,1 °C) rekordwarmen Wetterjahres 2024 machte bereits der zweitmildeste Winter. Der März sowie das gesamte Frühjahr setzten mit ihren Rekordtemperaturen weitere Meilensteine. Im drittwärmsten August fiel am 18.8. extremer Starkregen von Dresden bis zum Osterzgebirge mit einer Tagessumme von über 100 l/m². Während die bisher genannten Temperaturrekorde auf Mittelwerten basierten, zeigte der September, dass auch an einzelnen Tagen neue absolute Spitzenwerte erklommen wurden: So meldete 4.9. Leipzig mit 34,9 °C. einen neuen Septemberrekord für Sachsen. Ungewöhnlich warm setzte sich auch der Herbst anschließend fort. Beim Niederschlag wurden im Jahresverlauf 752 l/m² (699 l/m²) vermeldet.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt übertraf das Jahr 2024 mit 11,3 °C (8,7 °C) sämtliche Erwartungen und ging als das Wärmste seit 1881 in die Annalen ein. Neue Temperaturspitzen brachten der Februar und das Frühjahr. Mit Tageshöchstwerten setzte auch der September Akzente: Sagenhafte 34,6 °C wurden in Drewitz im Jerichower Land am 4.9. gemeldet, was einen neuen Septemberrekord für das Bundesland markierte. Ungewöhnlich warm führte die Herbstwitterung fort. Mit einem Flächenniederschlag von 681 l/m² (548 l/m²).

Schleswig-Holstein: Auch im äußersten Norden zeigt sich der beschleunigte Erwärmungstrend. So stieg im Jahr 2024 das Temperaturmittel von 10,8 °C (8,3 °C) auf einen Höchstwert. An den zweitmildesten Februar reihte sich das Wärmste sowie ein niederschlagsreiches Frühjahr. Überdurchschnittlich warm und überwiegend nass zeigte sich auch der weitere Jahresverlauf. Im Flächenmittel wurde eine Jahressumme von 934 l/m² (788 l/m²) gemessen.

Thüringen: Nachdem bereits das Jahr 2023 mit 10,1 °C einen Temperaturrekord brachte, zogen die Werte im Jahr 2024 noch einmal an. So berechnete der DWD für Thüringen in den letzten zwölf Monaten einen Durchschnittswert von 10,4 °C (7,6 °C). Dieser Spitzenwert ergab sich vor allem aus den Rekordtemperaturen im Februar und dem Frühjahr. Der August 2024 stellte sich auf Platz 2 der Wärmsten und auch die Herbstwitterung war von ungewöhnlich hohen Temperaturen geprägt. Dabei traten Anfang September außerordentliche Höchsttemperaturen auf. So registrierte am 4.9. Tegkwitz, im Altenburger Land, beeindruckende von 34,6°C. In den letzten 12 Monaten prasselten 796 l/m² (700 l/m²) nieder.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Dezember 2024

Milder und trockener Dezember mit deutlichen Niederschlagsdefiziten in vielen Regionen

Der letzte Monat des Jahres 2024 brachte Deutschland einen Mix aus frühlingshaft milder Luft und frostigen Stunden. Während das höhere Bergland an Weihnachten Schnee verzeichnete, sorgte Hoch GÜNTHER für einen ruhigen Jahresausklang mit zeitweiliger „Bergwärme“ und neblig-fröstelnden Niederungen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Milder Weihnachtsmonat mit vereinzelten Frostperioden
Der Temperaturdurchschnitt lag im Dezember 2024 mit 2,8 Grad Celsius (°C) 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,8 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,8 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Die milde Witterung machte sich vor allem im Norden bemerkbar – mit positiven Abweichungen von über 3 Grad, wie in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wurden dort ungewöhnliche Anomalien beobachtet. Ende der zweiten Monatsdekade wehte ein Hauch von Frühling über das Land. Müllheim im Oberrheingraben meldete am 18. mit 16,5 °Cdas Dezembermaximum. Die Klaviatur des Frostes erklang zu Beginn, in der Mitte und zum Ende des Monats. Den tiefsten Ton spielte Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen am 26., als das Quecksilber auf eisige -14,1 °C sank. Zwei Tage später verkündete die 1 135 Meter hohe Station auf dem Brocken mit 13,1 °C einen Dezemberrekord.

Niederschlag: Deutliche Defizite in vielen Regionen
Im deutlich zu trockenen Dezember 2024 fielen in Deutschland rund 55 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag, was etwa 79 Prozent des langjährigen Mittels der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²) und 77 Prozent des Mittels der neueren Periode 1991 bis 2020 (71 l/m²) entsprach. Trotz des Defizits gab es lokal intensive Niederschläge: So wurde am Nikolaustag in Wegscheid, Bayerischer Wald, mit 44,1 l/m² die höchste Tagessumme des Monats gemessen. Der Alpenrand und der Schwarzwald stachen mit Monatsmengen von bis zu 200 l/m² hervor. Im Gegensatz dazu fiel die nördliche Oberrheinische Tiefebene mit Mengen um 20 l/m² als trockenste Region Deutschlands zurück.

Große regionale Unterschiede bei der Sonnenscheindauer
Mit fast 42 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Dezember 2024 das Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (38 Stunden) nach vorläufigen Berechnungen des DWD um etwa 10 Prozent. Im Vergleich zur neueren Periode 1991 bis 2020 (42 Stunden) lag sie im Schnitt. Besonders sonnig war es im Süden und Osten Deutschlands, während in den Küstenregionen gebietsweise nur 15 Sonnenstunden registriert wurden – ein außergewöhnlich niedriger Wert.

Das Wetter in den Bundesländern im Dezember 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der letzte Monat des Jahres 2024 nahm im Südwesten Deutschlands mit 1,9 °C (0,3 °C) einen milden Verlauf. Am 18. gipfelte die Temperatur an der Station Müllheim im Oberrheingraben bei 16,5 °C – bundesweiter Dezemberhöchstwert 2024. An Weihnachten wurde es im Bergland sogar weiß, örtlich wurden strenge Fröste beobachtet. Am 27. zog die Temperaturkurve in den höchsten Lagen stark an und erreichte auf dem 1 486 Meter hohen Feldberg sportliche 12,8 °C, während es gleichzeitig in den nebligen Tälern leicht frostig und träge einherging. Der Weihnachtsmonat bescherte Baden-Württemberg unterdurchschnittliche 60 l/m² (82 l/m²). Der Schwarzwald meldete Niederschlagsspitzen bis 200 l/m².

Bayern: Der Freistaat erreichte im Dezember als kühlstes Bundesland ein Temperaturmittel von 1,1 °C (-0,6 °C). Zum Ende der zweiten Monatsdekade wurde es mit Höchstwerten von 13 °C sogar sehr mild. An Weihnachten sanken hingegen die Temperaturen an den Alpen in den strengen Frostbereich, mit den niedrigsten Werten des Monats bundesweit. Reit im Winkl, Chiemgauer Alpen, meldete dabei am 26. Dezember -14,1 °C. Im Bergland fand das Fest sogar in einer schneebedeckten Landschaft statt. In der Fläche brachte der Dezember 54 l/m² (76 l/m²). Wegscheid, im Bayerischen Wald, verkündete am Nikolaustag mit 44,1 l/m² die deutschlandweit höchste Tagessumme.

Berlin: Für Berlin ermittelte der DWD einen Dezemberwert von 4,1 °C (1,2 °C). Dieses bereits ungewöhnlich hohe Temperaturniveau wurde in der zweiten Monatsdekade von sehr milden Winden überlagert und so stieg am 19. der Tageshöchstwert in Berlin Tempelhof auf 13,7 °C. Markante Niederschlagsereignisse blieben aus und so akkumulierte sich die Monatsmenge auf defizitäre 39 l/m² (53 l/m²).

Brandenburg: In Brandenburg erreichte der Weihnachtsmonat ein mildes Mittel von 3,8 °C (0,9 °C). In lauer Südwestströmung stiegen die Höchstwerte am 19. auf bis zu 14,1 °C (Cottbus). Frostige Akzente wurden in Brandenburg lediglich auf den Monatsanfang, die Monatsmitte und das Monatsende beschränkt. Über den gesamten Dezember fiel im niederschlagsärmsten Bundesland eine magere Summe von 35 l/m² (50 l/m²).

Bremen: Der Dezember endete in Bremen mit einem ungewöhnlich hohen Temperaturmittel von 5,3 °C (2,2 °C). Mit strammem Südwestwind stiegen die Höchstwerte am 19. auf fast 13 °C. Der Dezemberniederschlag erreichte 60 l/m² (64 l/m²).

Hamburg: Die Hafenmetropole erlebte einen sehr milden ersten meteorologischen Wintermonat. Auf bemerkenswerte 5,2 °C (2,0 °C) wurde die Mitteltemperatur gehoben. Am 19. transportieren südwestliche Winde vorfrühlingshafte 13 °C in die Metropole. Im Dezember fielen rund 56 l/m² (70 l/m²) Niederschlag.

Hessen: Für Hessen meldete der DWD im Dezember milde 2,6 °C (0,8 °C) und trockenere 50 l/m² (77 l/m²). Pünktlich zu Weihnachten präsentierten sich die Gipfel der Rhön und des Vogelsbergs in winterlichem Weiß. Doch bereits am 27. kletterten die Temperaturen auf der Wasserkuppe auf erstaunliche 12 °C, während in den nebligen Niederungen das Quecksilber nur knapp über dem Gefrierpunkt verharrte.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten Deutschlands zählte im Dezember 2024 mit einem extrem hohen Temperaturmittel von 4,7 °C (1,1 °C) zu den mildesten Regionen Deutschlands. Am 19. verlieh eine südwestliche Strömung der Temperatur weiteren Rückenwind und trieb die Höchstwerte auf knapp 14 °C. Frostige Momente zu Beginn, zur Monatsmitte und zum Ende hin büßten hingegen an Bedeutung ein. Der Monatsniederschlag erreichte 45 l/m² (52 l/m²) und die äußerst reservierte Sonne zeigte sich gerade mal nur 19 Stunden (37 Stunden).

Niedersachsen: Milde Winde sorgten im Dezember 2024 in Niedersachsen für ein deutlich zu hohes Temperaturmittel von 4,7 °C (1,9 °C). Zum Ende der zweiten Monatsdekade wurden sogar Höchstwerte von bis zu 14 °C gemessen. Weniger spektakulär fiel dagegen der Dezemberniederschlag mit 64 l/m² (70 l/m²) aus.

Nordrhein-Westfalen: Der Jahresendmonat brachte NRW mit 4,3 °C (2,3 °C) eine milde Witterung und 76 l/m² (88 l/m²) Niederschlag. Damit war es ein vergleichsweise nasses Bundesland. Während die Niederungen schneefrei blieben, bescherte der Dezember dem Hochsauerland ein weißes Weihnachtsfest.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz zeigte der erste meteorologische Wintermonat mit 2,8 °C (1,3 °C) seine milde und mit 48 l/m² (76 l/m²) auch trockene Seite. Zum Ende der zweiten Monatsdekade wehte mit fast 15 °C ein Hauch von Frühlingsluft in die Region.

Saarland: Das Saarland meldete für den letzten Monat des Jahres 2024 milde 3,0 °C (1,5 °C) und als niederschlagsreichste Region dennoch unterdurchschnittliche 81 l/m² (98 l/m²). Auf Höchstwerten von fast 13 °C am 19. folgte am 23. Schneefall, der jedoch nur von kurzer Dauer war und nicht für weiße Weihnachten sorgte.

Sachsen: In Sachsen präsentierte sich der Adventsmonat mit 2,2 °C milder als im Mittel von 0,3 °C. Am 19. sorgten Höchsttemperaturen von fast 15 °C für einen vorweihnachtlichen Frühlingsgruß. Im Kontrast dazu hielten die Hochlagen des Erzgebirges mit einer wochenlangen Schneedecke am winterlichen Charakter fest. Nach Weihnachten fiel aber auch hier die Kälte. So stieg beispielsweise am 28. die Höchsttemperatur in Zinnwald-Georgenfeld auf 12,3 °C. In den letzten 31 Tagen fielen sachsenweit rund 40 l/m² (60 l/m²).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt war der Dezember 2024 mit 3,6 °C spürbar milder als im Klimamittel (1,2 °C). Frostige Töne spielte der Weihnachtsmonat lediglich zu seinem Auftakt, zur Mitte und in seinen letzten Tagen. Dagegen kam zum Ende der zweiten Monatsdekade mit gebietsweise über 14 °C ein vorweihnachtlicher Frühlingshauch auf. In den Hochlagen des Harzes gab es weiße Weihnachten. Nach den Festtagen wendete sich aber das Temperaturblatt: Der Brocken meldete am 28. mit beispiellosen 13,1 °C einen Dezemberrekord. Dem gegenüber stand leichter Dauerfrost in den nebelgehüllten Niederungen.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden zeigte der erste meteorologische Wintermonat eine außergewöhnlich milde Performance. So notierte der DWD ein Temperaturmittel von 5,3 °C (1,8 °C). Nach letzten Berechnungen ist dies der fünfthöchste Dezemberwert in den letzten 143 Jahren. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 62 l/m² (73 l/m²).

Thüringen: Der letzte Monat des Jahres brachte Thüringen mit 2,1 °C (0,0 °C) eine milde Witterung, die am 19. ihren Höhenpunkt fand: örtlich kletterten die Tagesmaxima auf über 14 °C. Mit frostigen Stunden zu Beginn, Mitte und Ende des Monats meldete sich aber auch mal der Winter zu Wort. Im Schnee gekleidet präsentierten sich an Weihnachten die Hochlagen des Thüringer Waldes. Doch die Kehrtwende ließ nicht lange auf sich warten: Im Bergland meldete Neuhaus am Rennweg am 28. beeindruckende 12 °C. Landesweit blieb es mit 48 l/m² (64 l/m²) zu trocken.

Text: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Herbst 2024

2024 markiert einen weiteren Meilenstein im Erwärmungstrend des Herbstes

Der fünftwärmste Herbst seit 1881 ließ bis auf eine isolierte Frostphase im November kaum Raum für den typischen Übergang in den Winter. Stattdessen dominierten ungewöhnliche Wärmeperioden die Jahreszeit. Trotz einer längeren Trockenphase erreichte der saisonale Niederschlag ein Plus von gut 25 % und abgesehen von den trüben Tälern des Südwestens schaffte die Sonne weitgehend ihr Soll, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf Basis erster Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen berichtete.

Voraussichtlich fünftwärmste Herbstwitterung seit 1881 mit kurzem Kälteschock
Das Temperaturmittel lag im Herbst 2024 mit 10,5 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,8 °C). Im Vergleich zur wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,2 Grad. Damit reiht sich dieser Herbst als der fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen ein und ist gleichzeitig der 14. in Folge, der zu warm ausfiel. Die erste Septemberwoche brachte dem Nordosten während einer Hitzewelle außergewöhnliche Höchsttemperaturen und neue Rekorde. Den Höhepunkt meldete am 4.9. Doberlug-Kirchhain, Südbrandenburg, mit 35,2 °C. Der Oktober zeigte vor allem in Süddeutschland markante positive Temperaturanomalien. In der ersten Novemberdekade herrschte dann auf den Bergen eine ungewöhnliche Milde: So wurde mit einem Temperaturmittel von 8,9 °Cauf der Zugspitze ein neuer Dekadenrekord beobachtet. Die letzte Novemberwoche brachte dem Südwesten Höchstwerte, die lokal ebenfalls als Dekadenrekorde verbucht werden konnten. Zwischen diesen ungewöhnlichen Wärmephasen zeigte sich für kurze Zeit aber auch der Winter: Am 22.11. meldete Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, mit -10,1 °C das bundesweite Herbstminimum.

Trotz langer Trockenphase zwischen Oktober und November 25 Prozent mehr Nass
Im Herbst fielen mit rund 228 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 125 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 120 Prozent des Solls (190 l/m²). Nahezu trocken blieb es zwischen Mitte Oktober und Mitte November. Die höchsten Herbstniederschläge wurden im Nordseeumfeld, in den Mittelgebirgen sowie an den Alpen (hier lokal bis zu 700 l/m²) erfasst. Ruhpolding-Seehaus, in den Chiemgauer Alpen, meldete am 13.9. mit 156,8 l/m² die höchste Tagessumme. In Nordostdeutschland blieb es mit Mengen von teils unter 120 l/m² trockener.

Wolkiger und trüber Südwesten, landesweit aber durchschnittlicher Sonnenschein
Mit 324 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Herbst ihr Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 4 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319) erreichte sie ihr Soll. Am sonnigsten war es vor allem an den Alpen sowie in Teilen Sachsens mit Spitzenwerten von über 400 Stunden. Die tieferen Lagen des Südwestens wiesen mit unter 250 Stunden die geringste Sonnenscheindauer auf.

Das Wetter in den Bundesländern im Herbst 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten stieg die Herbsttemperatur 2024 auf 10,4 °C(8,5 °C). Damit zählte der vergangene Herbst zu den Top Fünf der Wärmsten. Das hohe Temperaturniveau bekam vor allem zu Beginn der dritten Novemberdekade einen Dämpfer: Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, meldete dabei am 22.11. mit -10,1 °C das bundesweite Herbstminimum. Begleitet wurde die vorübergehende Talfahrt von kräftigen Schneefällen und selbst in der Oberrheinischen Tiefebene fielen dabei teilweise mehr als 20 cm. Der Herbstniederschlag erreichte in Baden-Württemberg 255 l/m² (219 l/m²), wobei während einer langanhaltenden Hochdrucklage zwischen Mitte Oktober und Mitte November kaum Niederschlag beobachtet wurde. Die kumulative Sonnenscheindauer betrug 292 Stunden (344 Stunden).

Bayern: Der Deutsche Wetterdienst ermittelte für das vergleichsweise kühlste Bundesland im Herbst 2024 eine Durchschnittstemperatur von 9,8 °C (7,9 °C), womit dieser Herbst voraussichtlich zu den Top Fünf der Wärmsten in Bayern seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 zählte. Eine außergewöhnlich hohe Temperaturanomalie wurde in der ersten Novemberdekade auf den Bergen registriert: Auf der Zugspitze lag das Temperaturmittel in diesen 10 Tagen mit 1,8 °Crund 8,9 Grad über dem Durchschnitt, was einen neuen Dekadenrekord darstellte. Die Niederschlagsmenge fiel in der letzten Saison mit 265 l/m² (204 l/m²) höher aus, wobei diese an den Alpen zu Beginn der letzten Novemberdekade vorübergehend als unwetterartiger Schneefall niederging. Die höchste Tagessumme bundesweit meldete Ruhpolding-Seehaus, Chiemgauer Alpen, am 13.9. mit 156,8 l/m². Die Sonnenscheindauer blieb im Herbst mit 310 Stunden leicht unter dem langjährigen Mittel (335 Stunden).

Berlin: Die Bundeshauptstadt notierte eine Durchschnittstemperatur von 11,3 °C(9,5 °C) und damit die zweithöchste Herbsttemperatur 2024 nach Bremen. Besonders bemerkenswert war die Hitzewelle vom 3. Bis zum 8. September, bei der der Höchstwert von 34,4 °C in Berlin-Tempelhof einen neuen Septemberrekord markierte. Mit nur 122 l/m² (128 l/m²) registrierte Berlin zugleich den geringsten Herbstniederschlag im bundesweiten Vergleich. Dafür präsentierte sich die Spreemetropole mit 390 Stunden (315 Stunden) als das sonnigste Bundesland.

Brandenburg: In Brandenburg brachte der Herbst 2024 mit 10,9 °C (9,2 °C) eine ungewöhnlich hohe Mitteltemperatur. Am 4.9. meldete Doberlug-Kirchhain während einer Hitzewelle mit 35,2 °C nicht nur den bundesweiten Spitzenwert des Herbstes, sondern zugleich einen neuen Bundeslandrekord für den September. Der saisonale Niederschlag betrug etwa 140 l/m² (127 l/m²), ein leichtes Plus, trotz einer ausgeprägten Trockenphase zwischen Mitte Oktober und Mitte November. Mit 385 Sonnenstunden (316 Stunden) gehörte Brandenburg zu den sonnigsten Regionen Deutschlands und belegte zugleich Platz 2 bei den trockensten Gebieten.

Bremen: In Bremen stieg das Temperaturmittel im Herbst 2024 auf 11,5 °C (9,6 °C), den höchsten Wert im Länderranking. Die sehr milde Witterung wurde von 267 l/m²Niederschlag begleitet, was einem Anstieg von rund 45 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 185 l/m² entspricht. Die sonnigen Monate September und Oktober trugen wesentlich zur Herbstbilanz von 350 Stunden bei, was eine positive Abweichung von 23 Prozent gegenüber dem Mittelwert von 284 Stunden darstellte.

Hamburg: In der Hafenmetropole stieg die Herbsttemperatur auf ungewöhnlich milde 11,2 °C (9,6 °C). Der Niederschlag betrug 280 l/m², was einem Plus von rund 44 Prozent gegenüber dem Klimamittel (195 l/m²) entsprach und Hamburg zur Region mit dem zweithöchsten Herbstniederschlag 2024 kürte. Üppig zeigte sich auch die Herbstsonne mit 375 Stunden, die damit rund 30 Prozent über dem Durchschnitt lag (285 Stunden).

Hessen: Hessen meldetet für den Herbst 2024 einen ungewöhnlich hohen Temperaturwert von 10,4 °C (8,6 °C). Dazu belief sich die Niederschlagsmenge auf 212 l/m² (188 l/m²) und mit einer Sonnenscheindauer von 270 Stunden (285 Stunden) war Hessen im Länderranking das Schlusslicht. Besonders der November zeigte sich über weite Strecken spätherbstlich trüb. Lichtblicke boten vor allem die Gipfellagen der Mittelgebirge, die der Trübnis weitgehend entkamen.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten verzeichnete im Herbst eine außergewöhnliche Temperatur von 11,0 °C (9,0 °C). Dieser Wert reiht sich unter die vier wärmsten Herbste seit 1881 ein und bestätigt den fortwährend wärmer werdenden Trend. Die erste Septemberwoche präsentierte sich besonders sommerlich und brachte neue Rekorde. Am 4.9. erreichte der Höchstwert in Teterow 34,3 °C. Im Gegensatz dazu blieb der Flächenniederschlag in der abgelaufenen Saison mit rund 165 l/m² (145 l/m²) nahe dem klimatologischen Rahmen. Die Sonnenscheindauer betrug 375 Stunden (312 Stunden). Diese positive Abweichung war dem sehr sonnigen September zu verdanken.

Niedersachsen: Im zweitgrößten Flächenland registrierte der DWD eine ungewöhnlich hohe Herbstmitteltemperatur von 11,0 °C (9,3 °C). Der Jahreszeitenniederschlag summierte sich auf 230 l/m² (182 l/m²). Eine weitere positive Abweichung war auch bei der Sonnenscheindauer zu verzeichnen: 345 Stunden zeigte sie sich und damit rund 22 Prozent häufiger als im Mittel (282 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW stieg die Herbstmitteltemperatur auf ungewöhnliche 11,0 °C (9,5 °C). Der Niederschlag akkumulierte sich auf 250 l/m² (208 l/m²) und die Herbstsonne ließ sich 305 Stunden (294 Stunden) blicken.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz verkündete für die Herbstwitterung 2024 sehr milde 10,7 °C (8,9 °C). Auf der Niederschlagsseite stand mit 230 l/m² (199 l/m²) ebenfalls ein Plus. Die Sonnenscheinbilanz wies mit rund 280 Stunden (308 Stunden) dagegen ein leichtes Defizit auf.

Saarland: Der Herbst 2024 zählte mit einem Mittel von 11,0 °C (9,2 °C) zu den Wärmsten seit Messbeginn. Gleichzeitig präsentierte sich das Saarland mit einem Flächenniederschlag von 316 l/m² (241 l/m²) als nasseste Region Deutschlands. Im Gegenzug war es eines der sonnenscheinärmsten Bundesländer: Die Sonnenscheindauer lag mit rund 275 Stunden unter dem Mittelwert von 317 Stunden.

Sachsen: Im vergleichsweise kühlen Sachsen betrug die Herbsttemperatur milde 10,1 °C (8,7 °C). In der ersten Septemberdekade wurden noch bis zu sieben Heiße Tage mit Temperaturen über 30°C gezählt. Am 4.9. meldete Leipzig mit 34,9 °C. sogar einen neuen Septemberrekord für Sachsen. Trotz wochenlanger Trockenheit zwischen Mitte Oktober und Mitte November stand in der Niederschlagsbilanz mit 215 l/m² (155 l/m²) ein Plus von rund 40 Prozent. Überdurchschnittlich war auch die Sonnenscheindauer mit 380 Stunden (319 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Außergewöhnlich hoch war die Herbsttemperatur 2024 auch in Sachsen-Anhalt. 10,9 °C (9,2 °C) ermittelte der DWD, womit sich der diesjährige Herbst zu den Top Ten der Wärmsten einreihen wird. Besonders bemerkenswert war der Septemberauftakt: An bis zu sieben Tagen wurden Höchstwerte von über 30°C gemessen. Das Maximum verzeichnete Drewitz im Jerichower Land am 4. mit 34,6 °C – ein neuer Septemberrekord für Sachsen-Anhalt. In der Fläche fielen in den letzten drei Monaten rund 160 l/m² (120 l/m²). Ein Plus wurde
mit 380 Stunden (299 Stunden) auch bei der Sonnenscheindauer verbucht.

Schleswig-Holstein: Der äußerte Norden meldete für die letzten drei Monate mit 11,0 °C (9,2 °C) eine außergewöhnlich hohe Mitteltemperatur. Damit wird der Herbst 2024 voraussichtlich zu den fünf Wärmsten zählen. Die Niederschlagsmenge betrug rund 260 l/m² (232 l/m²). Höher als gewöhnlich schlug mit 355 Stunden (292 Stunden) auch der Sonnenschein zu Buche.

Thüringen: Auch in Thüringen attestierten die Thermometer mit 10,1 °C (8,2 °C) dem Herbst 2024 eine außergewöhnliche Wärme, wenngleich sich die Region zu den kühlsten Bundesländern gesellte. Der erste meteorologische Herbstmonat begann in der Region mit bis zu sieben Hitzetagen von mindestens 30 °C. Am 4.9. wurde dabei eine bemerkenswerte Höchsttemperatur von 34,6°C in Tegkwitz, Altenburger Land, gemessen. Der Herbstniederschlag erreichte 190 l/m² (155 l/m²) und die Sonnenscheindauer 330 Stunden (299 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im November 2024

Kontrastreicher November setzte herbstliche, winterliche und frühlingshafte Akzente

In der ersten Novemberhälfte dominierte eine stabile Hochdrucklage, die abseits der sonnigen Berggipfel vielerorts trübe Tage brachte. In der letzten Woche folgten warme Winde aus subtropischen Gefilden, während zuvor polare Luft im Süden für kräftige Schneefälle und strenge Fröste sorgte. In der Bilanz war der November milder, etwas trockener sowie geringfügig sonnenscheinärmer. So der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen.

Spätherbst mit einem Hauch von Winterkälte und Frühlingswärme
Das Temperaturmittel im November 2024 lag mit 5,1 °C um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (4,0 °C). Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 (4,8 °C) betrug die Abweichung 0,3 Grad. Die erste Dekade war in den Gipfellagen mit Abweichungen von bis zu +9 Kelvin extrem mild, wobei die Zugspitze sogar einen Dekadenrekord beim Temperaturmittel meldete. In der letzten Woche brachte eine warme Südwestlage dem Südwesten Deutschlands Frühlingsgrüße mit lokalen Dekadenrekorden. Das Wärmemaximum meldete am 25. Baden-Baden-Geroldsau am Oberrhein mit 22,3 °C. Kurz zuvor erlebte Deutschland eine flüchtige Winterphase, in der am 22. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, mit -10,1 °C das bundesweite Minimum verkündete.

Etwas trockener November mit Starkschneefällen im Süden
Im November fielen mit rund 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 91 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (66 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 95 Prozent des Solls (63 l/m²). Die seit Mitte Oktober anhaltende niederschlagsarme bis trockene Witterung wurde ab der zweiten Novemberhälfte von intensiven Niederschlägen abgelöst. Besonders im äußersten Süden sorgten unwetterartige Schneefälle zu Beginn der dritten Monatsdekade mit bis zu 40 cm Neuschnee im Allgäu für eine kurzzeitige Einwinterung. Am nassesten war es mit örtlich über 150 l/m² im Nordseeumfeld sowie in die westlichen/südwestlichen Mittelgebirgen. Die höchste Tagesmenge registrierte am 19. Utzenfeld im Südschwarzwald mit 88,9 l/m². Das Mitteldeutsche Tiefland und das Thüringer Becken waren mit Monatssummen um 25 l/m² besonders trocken.

Im Bergland teils ungewöhnlich sonnig, an der Nordsee und im Südwesten oft trüb
Mit 51 Stunden lag die Sonnenscheindauer im November knapp 4 Prozent unter dem Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (53 Stunden). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (55 Stunden) betrug die negative Abweichung rund 7 Prozent. Die höchste Sonnenscheindauer wurde in den höheren Lagen des Alpenvorlandes beobachtet. Die Zugspitze ragte mit über 200 Stunden sogar wir ein Leuchtturm empor. Deutlich trüber war es mit etwa 25 Stunden im Nordseeumfeld sowie in den Tälern des Südwestens.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg erreichte die gemittelte Novembertemperatur 5,0 °C (3,5 °C). Zu Beginn der dritten Monatsdekade sorgte ein polarer Kaltluftvorstoß für kräftige Schneefälle. In den südlichen Regionen, vor allem im Bergland, wuchs die Schneedecke bis zum Morgen des 22. auf 10 bis 25 cm. Gleichzeitig sank die Quecksilbersäule teilweise in den strengen Frostbereich. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Grenze der Schweiz, meldete mit -10,1 °C das bundesweite Novemberminimum. Die Talfahrt wurde aber mit einem warmen Südwestschub rasch beendet und so kletterten am 25. die Höchstwerte auf lokal über 20 °C. Den Spitzenwert erreichte Baden-Baden-Geroldsau am Oberrhein mit 22,3 °C am 25.. Stellenweise wurden neue Dekadenrekorde vermeldet. Der Flächenniederschlag erreichte 62 l/m² (82 l/m²). Im Schwarzwald fielen teilweise über 150 l/m². Dort meldete Utzenfeld am 19. mit 88,9 l/m² auch die höchste Tagessumme. Im Bergland zeigte sich zudem die Sonne am häufigsten, während Hochnebelfelder das Licht in den Niederungen schluckten. Landesweit wurden im Mittel 65 Sonnenstunden (62 Stunden) gezählt. Damit war der Südwesten die zweitsonnigste Region.

Bayern: Der Freistaat war im November 2024 mit 3,9 °C (2,8 °C) das kühlste Bundesland. Die erste Dekade war in den Gipfellagen mit Abweichungen von bis zu +9 Kelvin extrem mild, wobei die Zugspitze sogar einen Dekadenrekord beim Temperaturmittel meldete. So lag der Wert in diesen 10 Tagen mit 1,8 °C rund 8,9 Grad über dem Schnitt. Zu Beginn der dritten Monatsdekade kam es an den Alpen und im Alpenvorland zu unwetterartigem Schneefall: Am 22. wurden im Allgäu bis zu 40 Zentimeter gemessen. Auf den kurzen Wintereinbruch folgte dann eine temporäre Frühlingsmilde mit Höchsttemperaturen bis zu 17 °C am 24. und 25. Bayernweit nahm der November mit rund 45 l/m² (70 l/m²) einen „trockenen“ Verlauf. Und während in den Niederrungen oftmals Trübnis herrschte, schien die Sonne in den Höhenlagen des Voralpenlandes mit über 100 Stunden bemerkenswert lang. Auf der Zugspitze wurden sogar über 200 Sonnenstunden gezählt. Im Flächenmittel wurden gut 60 Stunden (57 Stunden) beobachtet.

Berlin: Berlin registrierte im November ein Mittel von 5,3 °C (4,7 °C) und 55 l/m² (48 l/m²) Niederschlag. Oftmals herrschte eine trübe Witterung mit einzelnen sonnigen Tagen in der ersten und letzten Monatswoche. In Summe wurden 43 Sonnenstunden (50 Stunden) gemeldet.

Brandenburg: In Brandenburg brachte die Novemberwitterung eine Mitteltemperatur von 5,0 °C (4,4 °C). Am 24. und 25. wurde es mit bis zu 15 °Cfrühlingshaft mild, nach dem es in den drei Tagen zuvor noch zu leichten Nachtfrösten kam. Die Niederschlagsausbeute war mit 50 l/m² (45 l/m²) überdurchschnittlich, während die Sonne mit 45 Stunden (50 Stunden) unter ihrer Zielmarke verharrte.

Bremen: Bremen war im November 2024 mit 6,6 °C (5,2 °C) das mildeste Bundesland. Die erste Monatshälfte war dabei überwiegend trocken und trübe, während die Niederschläge ab der zweiten Monatshälfte zunahmen. Bis zum Monatsende fielen 74 l/m² (66 l/m²), während sich die Sonne nur 38 Stunden (51 Stunden) zeigte.

Hamburg: In Hamburg war die 6,3 °C (5,2 °C) milde Novemberwitterung oftmals wolkenverhangen und trüb. In der zweiten Monatshälfte häuften sich dann auch die Niederschlagstage, sodass sich das Nass bis zum Finale mit 110 l/m² (67 l/m²) auf den Höchstwert im Länderranking summierte. Magere 34 Stunden (49 Stunden) schien die Sonne.

Hessen: In Hessen erreichte das Novembermittel der Lufttemperatur 5,1 °C (3,8 °C). Am 25. stiegen die Höchstwerte mit bis zu 18 °C auf ein frühlingshaftes Niveau. Zuvor zeigte sich der Monat jedoch von seiner trüben Seite: Besonders in Südhessen bewegten sich die Sonnenscheinwerte während der ersten drei Wochen am unteren Ende der statistischen Skala. In den letzten Tagen machte die Sonne jedoch verlorenen Boden gut, sodass hessenweit im gesamten Monat 39 Sonnenstunden verzeichnet wurden, nur geringfügig unter dem Durchschnitt von 43 Stunden. Der Novemberniederschlag erreichte 56 l/m² (71 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten der Republik stieg die Novembertemperatur auf 5,9 °C (4,5 °C). Der Übergang in die kalte Jahreszeit wurde am 24. und 25. vorübergehend unterbrochen, als die Höchstwerte auf nahezu 17 °C anstiegen. In den letzten 30 Tagen fiel mit gut 54 l/m² (52 l/m²) ausreichend Niederschlag. Selten zeigte sich hingegen die Sonne mit nur rund 38 Stunden (52 Stunden).

Niedersachsen: Der November 2024 zeigte sich in Niedersachsen von seiner sprunghaften und unberechenbaren Seite. Nach einem Wintereinbruch ab dem 19., der streckenweise dichte Schneefälle und gefährliche Glätte mit sich brachte, stiegen die Temperaturen am 24. und 25. auf bis zu 17 °C und erreichten damit die höchsten Werte des Monats. Das Novembermittel lag final bei 6,0 °C (4,9 °C). Beim Niederschlag wurden landesweit im Durchschnitt 78 l/m² (66 l/m²) gemessen. Vor allem im Nordseeumfeld fielen lokal bis zu 150 l/m². Die Sonne ließ sich im zweitgrößten Flächenland Deutschlands hingegen seltener blicken und schaffte es lediglich auf 40 Stunden (49 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW präsentierte sich der letzte Herbstmonat lange Zeit ereignislos. Mit der dritten Monatsdekade kam Bewegung in die Wetterküche. Mit einem deutlichen Temperaturrückgang fielen bis zum 23. im Rothaargebirge, im Bergischen Land und in der Eifel zwischen 10 und 20 Zentimeter Schnee. Diese thermische Talsohle konterte die Atmosphäre am 24. und 25. mit fast 19 °C am Niederrhein. Im Mittel erreichte die Novembertemperatur 6,0 °C (5,1 °C). Als zweitniederschlagsreichstes Bundesland meldete NRW 82 l/m² (79 l/m²). Die Sonne zeigte sich 51 Stunden (53 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der November brachte in Rheinland-Pfalz ein Temperaturmittel von 5,6 °C 4,1 °C). Am 25. wurden in subtropischer Luft lokal Höchsttemperaturen von über 19,0 °C gemessen. Am 22. zogen dagegen noch einzelne Schneeschauer über das Land hinweg. In Summe fielen im letzten Herbstmonat 58 l/m² (75 l/m²). In Flusstälern und in den südlichen Gefilden blieb es fast drei Wochen lang trüb. Dabei verharrten die Sonnenscheinstunden nahe den statistischen Tiefstwerten für einen Novembermonat. Erst zum Monatsende holte die Sonne etwas auf, sodass über die gesamte Landesfläche eine Sonnenscheinausbeute von 40 Stunden (53 Stunden) ermittelt werde konnte.

Saarland: Der November zeigte sich im kleinsten Flächenland als äußert trüber Spätherbstmonat. Gerade einmal 35 Sonnenstunden (53 Stunden) konnten verbucht werden. In der zweiten Monatshälfte fiel zeitweise kräftiger Regen, dem Anfang der letzte Monatsdekade leichter Frost und einzelne Schneeschauer folgten. Bis zum Monatsfinale summierte sich die Niederschlagsmenge auf 90 l/m² (95 l/m²). Es war der höchste Wert im Ländervergleich. Die höchsten Temperaturen wurden mit örtlich über 19 °C am 25. verkündet. Der Monatsmittelwert erreichte milde 6,0 °C (4,4 °C).

Sachsen: Auch in Sachsen wurde im November 2024 der natürliche Abkühlungstrend am 24. und 25. von einem abrupten Warmluftschub mit Höchstwerten zwischen 15 und 19 °C vorübergehend unterbrochen. Zuvor erfolgte noch ein Wintergruß, der in den höheren Lagen des Erzgebirges zu Beginn der dritten Dekade teilweise über 10 cm Schnee brachte. Die Gebietsmitteltemperatur erreichte im verhältnismäßig kühlen Bundesland 4,1 °C (3,8 °C) und der Flächenniederschlag 43 l/m² (52 l/m²). Mit 68 Stunden (54 Stunden) war Sachsen die sonnigste Region. Über 100 Stunden wurden sogar auf den Gipfeln des Erzgebirges gemessen.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt stieg die mittlere Novembertemperatur auf 5,2 °C (4,5 °C). Ein Vorstoß milder subtropischer Atlantikluft unterbrach auch hier den allmählichen Abwärtstrend gen Winter. Im Lee des Harzes wurden am 25. über 18 °C gemessen, während der Harz im Wochenzeitraum zuvor noch unter einer Schneedecke lag. Der Niederschlag belief sich in der Fläche auf 40 l/m² (43 l/m²) und die Sonnenscheindauer erreichte 48 Stunden (51 Stunden). Sachsen-Anhalt war damit die niederschlagsärmste Region.

Schleswig-Holstein: Auch im nördlichsten aller Bundesländer folgte mit dem November eine wochenlange Sonnenscheinarmut mit Werten am unteren Ende der statistisch zu erwartenden Novembersonnenscheinwerte. Auch fehlte zunächst jegliche Dynamik. In der zweiten Monatshälfte wendete sich das Blatt: Niederschläge häuften sich bei gleichzeitigen kräftigen Temperatursprüngen. Dabei sorgten Schneefälle zu Beginn der dritten Dekade streckenweise für chaotische Straßenverhältnisse. Um Schleswig lagen zeitweise um 15 Zentimeter. Am 25. wurde es dann mit teils über 17 °C frühlingshaft mild. Die Mitteltemperatur lag im zweitmildesten Bundesland bei 6,4 °C (5,0 °C), die Niederschlagsmenge bei 101 l/m² (83 l/m²) und die Sonnenscheindauer bei 29 Stunden (50 Stunden). Schleswig-Holstein war im November 2024 ein nasses und das sonnenscheinärmste Bundesland.

Thüringen: In Thüringen wurde der spätherbstliche Abwärtstrend der Temperatur am 24. und 25. zeitweilig durchbrochen. Vor allem im Lee des Thüringer Waldes, respektive im Saaletal, wurden dabei Höchstwerte von 18 °C gemessen. Dagegen startete die dritte Monatsdekade noch mit leichten bis mäßigen Nachfrösten. Das Novembermittel erreicht final 4,5 °C (3,3 °C). Deutliche Kontraste zeigte auch die Niederschlagsverteilung. Während im Thüringer Wald örtlich über 100 l/m²gemessen wurden, waren es im Lee stellenweise nur um 20 l/m². Mit 42 l/m² (56 l/m²) Flächenniederschlag fiel die Menge im Vergleich zu den anderen Ländern niedriger aus. Die Sonne zeigte sich 52 Stunden (49 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Oktober 2024

Der Oktober 2024 zeigte sich erst wechselhaft und kühl, dann beständiger und deutlich zu warm

Der Oktober startete verbreitet sehr wechselhaft, denn Tiefdruckeinfluss bestimmte das Wettergeschehen. Immer wieder zogen Tiefausläufer über das Land hinweg und brachten feuchte Atlantikluft mit sich, so dass es häufig regnete. Die Temperaturen schwankten dabei deutlich und es war im Mittel zunächst etwas zu kühl. Von Altweibersommer war also keine Spur. Erst in der zweiten Monatshälfte änderte sich die Witterung maßgeblich. Über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa manifestierte sich ein Hochdruckgebiet, wodurch es landesweit zu einer deutlichen Wetterberuhigung kam. Vor allem die Nordosthälfte profitierte davon mit überdurchschnittlich viel Sonnenschein, während sich in der Südwesthälfte, durch die Nähe zu Tiefdruckgebieten über West- und Südwesteuropa, feuchtere Luft halten konnte und Wolken sowie Hochnebel es der Sonne teilweise schwer machten. Durch eine südliche Höhenströmung kletterten die Temperaturen allerdings bemerkenswert in die Höhe, wodurch es im Mittel am Monatsende zu einem deutlichen Überschuss kam. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Viel zu milde zweite Monatshälfte sorgt für zu warmen Oktober
Das Temperaturmittel lag im Oktober 2024 bei 11,0 Grad Celsius (°C) und somit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis1990 (9,0 °C) um 2,0 Grad überschritten. Im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (9,4 °C) betrug der Überschuss immer noch 1,6 Grad. Am wärmsten war es mit Föhnunterstützung am 17. mit 25,6 °C in Kiefersfelden-Gach (Bayern). Auffällig waren auch die vielen Nächte mit zweistelligen Tiefstwerten. Dafür waren sowohl Wolken verantwortlich, die eine nächtliche Auskühlung verhinderten, als auch in der zweiten Monatshälfte eine südliche Anströmung, die warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum herantransportierte. Lediglich um die Monatsmitte herum kam es vorrangig im Osten, Südosten und Teilen der Mitte zu leichtem nächtlichen Luftfrost. Daraus resultierte auch der deutschlandweite Tiefstwert, den in der Nacht zum 15. Oberharz am Brocken-Stiege (Sachsen-Anhalt) mit -3,3 °C für sich verbuchen konnte.

In der ersten Monatshälfte oft nass, dann zunehmend trockener
Am Monatsende standen 61 Liter pro Quadratmeter (l/m²) in den Büchern und damit war es etwas nasser in Bezug auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²). Im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (63 l/m²) fiel der Oktober leicht zu trocken aus. Insbesondere die erste Monatshälfte trug maßgeblich zur flächengemittelten Gesamtniederschlagsmenge bei, denn allein 50 l/m² fielen in diesem Zeitraum. Anschließend sorgte Hochdruckeinfluss für deutlich trockenere Verhältnisse. Den höchsten Tagesniederschlag, der in Zusammenhang mit der Passage des Frontensystems von Ex-Hurrikan Kirk stand, erreichte Börfink-Thranenweier (Rheinland-Pfalz) am 9. mit knapp 65 l/m². Insgesamt ergab sich auch ein deutliches West-Ost-Gefälle, denn im Westen und Südwesten regnete es in etwa doppelt so viel wie im Osten.

Im Nordosten viel mehr Sonne als im Südwesten
100 Sonnenstunden im Mittel gab es im vergangenen Oktober. Dies waren circa 8 Prozent (%) weniger als im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 (109 Stunden). Verglichen mit der aktuelleren Vergleichsperiode (1991-2020) ergibt sich ebenfalls ein kleines Defizit (108 Stunden). Wie im Herbst üblich haben bei Nebel und Hochnebel oftmals Flusstäler das Nachsehen, da es die Sonne schwerer hat die Nebelfelder dort aufzulösen. Vor allem im Südwesten des Landes blieb es im vergangenen Oktober oftmals trüb, teils durch dichte Wolkenfelder, teils durch Hochnebel. Von der Sonne verwöhnt wurde hingegen der Nordosten Deutschlands.

Das Wetter in den Bundesländern im Oktober 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Die Mitteltemperatur lag im vergangenen Oktober in Baden-Württemberg bei 11,4 °C (8,7 °C), wodurch es viel wärmer war als im Durchschnitt. Insbesondere milde Nächte trugen maßgeblich zum Wärmeüberschuss bei. Nachtfrost wurde den ganzen Monat über bis auf wenige Ausnahmen nicht registriert. Durch die Nähe zu Tiefdruckgebieten über West- und Südwesteuropa und daher oftmals dichten Wolkenfeldern bzw. in der zweiten Monatshälfte auch Hochnebelfeldern, die sich nicht lichten wollten, machte sich die Sonne rar. Lediglich an 83 Stunden war sie zu sehen. Das entsprach nahezu einem Drittel weniger als normal (117 Stunden). Mit 74 l/m² fielen 10 % mehr Niederschlag verglichen mit dem vieljährigen Mittel (68 l/m²).

Bayern: In Bayern wurde im zweiten meteorologischen Herbstmonat eine Mitteltemperatur von 10,7 °C registriert. Dieser Wert lag 2,6 °C über dem vieljährigen Mittel (8,1 °C). Insbesondere am Alpenrand wurde durch Föhnunterstützung einige Male die 20-Grad-Marke geknackt. Daraus resultierte auch der deutschlandweite Höchstwert am 17. mit sommerlichen 25,6 °C in Kiefersfelden-Gach (Bayern). Tiefstwerte unter dem Gefrierpunkt bildeten die absolute Ausnahme. Die Monatsniederschlagssumme war mit 63 l/m² (61 l/m²) ziemlich durchschnittlich. Die Niederschläge waren jedoch inhomogen verteilt und am trockensten war es von Bayerisch-Schwaben bis zum Gäuboden mit 25-45 l/m², während am Alpenrand teils über 100 l/m² fielen. Ganz anders war es bei der Sonnenausbeute. An der Donau schien sie durch Nebel- und Hochnebelfelder teilweise nur 40-60 Stunden, wohingegen sie sich in höheren Lagen gebietsweise mehr als 100 Stunden zeigte. Insgesamt lag die Sonnenscheindauer in ganz Bayern bei 81 Stunden (118 Stunden). Im Vergleich zum vieljährigen Mittel lag das Defizit bei über 30 % und beim Ländervergleich landete man in dieser Kategorie auf dem vorletzten Platz.

Berlin: Auch in der Bundeshauptstadt fiel der vergangene Oktober mit 11,3 °C zu warm aus. Das vieljährige Mittel wurde um 1,7 °C (9,6 °C) überschritten. Ungewöhnlich viel Sonnenschein, verursacht durch ein vor allem in der zweiten Monatshälfte stabiles Hochdruckgebiet über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa, paarte sich mit recht wenig Niederschlag. Am Ende stand mit 134 Sonnenstunden (109 Stunden) der Platz an der Sonne im Bundesländervergleich zu Buche. Gerade einmal 29 l/m² Niederschlag waren gleichbedeutend mit dem letzten Platz im Ranking. Allerdings fallen im Oktober im vieljährigen Mittel auch nur 35 l/m²und somit wurde lediglich ein Siebtel weniger Niederschlag als normal registriert.

Brandenburg: Brandenburg war mit 35 l/m² nach Berlin das zweittrockenste Bundesland. Allerdings lag man im Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert (37 l/m²) absolut im Soll. Die Sonne kam überdurchschnittlich häufig zum Zuge, was 129 Sonnenstunden untermauerten (110 Stunden). Damit war man auch das zweitsonnigste Bundesland. Das Oktobermittel der Lufttemperatur erreichte 10,9 °Cund somit wurde das Soll um 1,6 Grad (9,3 °C) überboten. Leichter Nachtfrost trat gebietsweise um die Monatsmitte herum auf. Die Höchstwerte lagen durch die Bank im zweistelligen Bereich.

Bremen: Den zweiten Platz im Länderranking zusammen mit Nordrhein-Westfalen in Bezug 
auf die Mitteltemperatur hatte mit 11,6 °C (9,8 °C) im Oktober Bremen inne. Die Niederschlagsmenge war mit 60 l/m² (58 l/m²) absolut durchschnittlich. Über ein Drittel des Monatsniederschlags fiel dabei allein in der Nacht vom 9. auf den 10. und insgesamt war die zweite Monatshälfte deutlich trockener als die erste. In puncto Sonnenschein waren trübe Tage in der Hansestadt eher selten, sodass am Ende 124 Sonnenstunden (98 Stunden) registriert wurden.

Hamburg: In Hamburg war es im Oktober mit 11,0 °C zwar auch wärmer als normal, aber die Abweichung von 1,2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittel (9,8 °C) fiel nicht so klar aus wie in den anderen Bundesländern. Die Niederschläge summierten sich auf 61 l/m² (60 l/m²). Die Sonne überschritt ihr Soll um 30 % und lachte an 125 Stunden (98 Stunden) vom Himmel.

Hessen: Ziemlich trüb präsentierte sich der Oktober in Hessen. Lediglich 79 Sonnenstunden (100 Stunden) wurden registriert und damit war es in der Mitte Deutschlands am trübsten. Neben dichten Wolkenfeldern in der ersten Monatshälfte, war es ab Mitte des Monats oftmals zäher Nebel- und Hochnebel, der sich nicht lichten wollte und die Sonne verdeckte. Dennoch wurde, durch eine überwiegend südliche Anströmung, eine zu warme Monatsmitteltemperatur von 10,9 °C (8,9 °C) erreicht. Die Niederschlagssumme lag bei leicht überdurchschnittlichen 
63 l/m² (59 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Zu mild war es auch im nordöstlichsten aller Bundesländer. Am Monatsende erreichte die Mitteltemperatur 10,9 °C (9,3 °C). Besonders nass war die erste Monatshälfte in der der Großteil des Oktoberniederschlags von 54 l/m² gefallen ist. Das Soll liegt bei 42 l/m², wodurch es mehr als ein Viertel mehr Niederschlag gab. Ab der Monatsmitte profitierte Mecklenburg-Vorpommern dann beinahe durchgehend von hohem Luftdruck über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa. Die Zufuhr von trockener Luft trug auch maßgeblich dazu bei, dass die Sonne 119 Stunden (105 Stunden) schien.

Niedersachsen: In Niedersachsen erreichte das Temperaturmittel im Oktober einen Wert von 11,2 °C. Die Abweichung gegenüber dem Referenzwert (9,6 °C) betrug 1,6 Grad. Fast die Hälfte des Monatsniederschlags von 58 l/m² (56 l/m²) fiel in der Nacht vom 9. auf den 10. in der der Ex-Hurrikan Kirk Deutschland überquerte und sehr feuchte Luftmassen vor allem in den Westen und Nordwesten führte. Die Sonne schien 116 Stunden (99 Stunden) und damit circa 18 % mehr als im Durchschnitt.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen war mit 78 l/m² (62 l/m²) im Oktober das zweitnasseste Bundesland im Länderranking. Es regnete auch rund ein Fünftel mehr als im vieljährigen Mittel. Das lag auch daran, dass Tiefdruckgebiete über West- und Südwesteuropa immer wieder feuchte Luftmassen ins bevölkerungsreichste Bundesland lenkten. Diese Luftmassen waren aber nicht nur feucht, sondern auch ziemlich mild, was eine Mitteltemperatur von 11,6 °C (9,8 °C) untermauerte. Dies war gleichbedeutend mit dem geteilten zweiten Platz zusammen mit Bremen im Länderranking. 98 Sonnenstunden reichten nicht aus, um das Soll (107 Stunden) zu erreichen.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz fiel der Oktober mit 75 l/m² (63 l/m²) zu nass aus. Besonders viel Niederschlag gab es am 9. in Börfink-Thranenweier als 65 l/m²in Zusammenhang mit der Passage von Ex-Hurrikan Kirk in den Messbecher prasselten. Dies war gleichbedeutend mit der deutschlandweit höchsten Tagesniederschlagssumme. Zu warm war es auch im Südwesten Deutschlands, denn es wurde eine Mitteltemperatur von 11,3 °C (9,2 °C) gemessen. Die Sonne machte sich hingegen etwas rar und wurde lediglich an 87 Stunden (105 Stunden) nicht von dichten Wolkenfeldern oder Hochnebel verdeckt.

Saarland: Das Saarland war mit einer Mitteltemperatur von 11,8 °C (9,4 °C) nicht nur das wärmste aller Bundesländer, sondern mit einer Niederschlagsmenge von 81 l/m² (77 l/m²) auch das nasseste. Durch die Nähe zu Tiefdruckgebieten über West- und Südwesteuropa, die feuchte, aber mit einer südlichen Strömung auch sehr milde Luftmassen herantransportierten war genau dieses Ergebnis möglich. Das Nachsehen hatte jedoch die Sonne. Sie schaffte es nur an 90 Stunden (106 Stunden) sich durch die Bewölkung zu kämpfen.

Sachsen: Sachsen war mit einer Mitteltemperatur von 10,5 °C das vergleichsweise kühlste Bundesland im Länderranking. Dennoch war es zu mild im Vergleich mit dem vieljährigen Mittel (9,0 °C). Leichten Nachtfrost gab es um die Monatsmitte herum, als es bei klarem Himmel und windschwachen Verhältnissen auskühlen konnte. Das Niederschlagssoll wurde nicht ganz erfüllt, denn mit 43 l/m² fielen etwa 10 % weniger als im vieljährigen Mittel (47 l/m²). Absolut durchschnittlich war die Sonnenausbeute. 123 Sonnenstunden standen am Ende auf dem Tableau und damit lediglich 4 Stunden mehr als normal (118 Stunden).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt wurde mit -3,3 °C am 15. im Ort Oberharz am Brocken-Stiege zwar der deutschlandweite Tiefstwert im Oktober registriert, aber trotz ein paar kalten Nächten um die Monatsmitte herum stand am Ende eine Mitteltemperatur von 11,1 °C zu Buche. Damit wurde auch hier der vieljährige Mittelwert (9,4 °C) bedeutend überschritten. Mit einer Niederschlagssumme von 42 l/m² reiht man sich im Bundesländervergleich zwar auf den hinteren Plätzen ein, aber der Referenzwert (36 l/m²) wurde um fast 20 % überschritten. Die Sonne zeigte sich 126 Stunden (104 Stunden) am Firmament und damit auch im ein Fünftel mehr als im Mittel.

Schleswig-Holstein: In Schleswig-Holstein schien die Sonne deutlich mehr als normal. Sie schaffte es an 126 Stunden (98 Stunden) sich am Himmel zu behaupten. Gepaart mit dem vielen Sonnenschein schaffte es auch die Quecksilbersäule ordentlich in die Höhe zu klettern, was ein Temperaturmittel von 11,1 °C (9,5 °C) belegte. Mit 60 l/m² fiel deutlich weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel (73 l/m²).

Thüringen: Zwar war der Freistaat Thüringen das zweitkühlste Bundesland im Länderranking, aber mit einer Mitteltemperatur von 10,6 °C (8,4 °C) fiel der Oktober auch hier viel zu warm aus. In puncto Niederschlag fielen 53 l/m² in die Messbecher und damit wurde das Soll (48 l/m²) um 11 % überschritten. Knapp dreistellig waren die Sonnenstunden. 105 Stunden schien das Zentralgestirn. Damit lag man in etwa im Bereich des vieljährigen Mittelwerts (107 Stunden).

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im August 2024

August 2024 rangiert unter den fünf wärmsten seit 1881

Der letzte meteorologische Sommermonat präsentierte sich mit feuchtwarmer Luft und gelegentlichen Hitzespitzen, die teilweise durch Regenfluten gedämpft wurden. Dennoch gab es auch Regionen, die von Niederschlägen weitgehend verschont blieben. Insgesamt war der August außerordentlich warm, vergleichsweise trocken und von einer üppigen Sonnenscheindauer geprägt. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Feuchte Luft und Hitzepeaks führten zu einer außergewöhnlich warmen Augustwitterung
Das Temperaturmittel lag im August 2024 mit 20,0 Grad Celsius (°C) 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,5 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (18,0 °C) betrug die Abweichung 2,0 Grad. Diese ermittelte Wärme ist hauptsächlich auf feuchte und als schwül empfundene Luftmassen in den ersten beiden Augustdekaden zurückzuführen. Sie dämpften die nächtliche Ausstrahlung und hielten die Mitteltemperatur auf hohem Niveau. Zusätzlich trugen markante Hitzepeaks am 13., 24. und 29. dazu bei. Am 13. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die bundesweit höchste Temperatur im August 2024 festgehalten. Die meisten heißen Tage wurden in warmen Becken und Tälern, wie dem Oberrheingraben, Mainfranken und in den Niederungen Ostthüringens registriert. Die tiefste Augusttemperatur meldete die Station Oberharz am Brocken-Stiege mit 4,1 °C am 26. August.

Nordosten mit Niederschlagsarmut – sonst lokal sintflutartige Regenmengen
Im August fielen mit rund 61 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 80 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls fast 80 Prozent des Solls (78 l/m²). Am nassesten zeigte sich der August mit über 200 l/m² im Berchtesgadener Land, im Chiemgau und lokal auch in Nordhessen. Dort verzeichnete Trendelburg am 1. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Auch andere Regionen, wie Nordthüringen, Südostsachsen und der Nordwesten von Baden-Württemberg meldeten Wolkenbrüche, die das monatliche Niederschlagsmittel weit überschritten und teils massive Flutschäden verursachten. Sehr trocken blieb es dagegen mit Monatsmengen von teils < 10 l/m² in der Magdeburger Börde und in Teilen Westbrandenburgs.

Die Sonne zeigte sich im August besonders spendabel
Mit 262 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (212 Stunden) betrug die positive Abweichung fast 25 Prozent. Der Nordosten und Südwesten waren mit gebietsweise über 300 Stunden die sonnigsten Regionen. An den Alpen und im äußersten Nordwesten zeigte sich die Sonne um 220 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im August 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels.)

Baden-Württemberg: Im Südwesten hat der August 2024 mit einem Mittel von 20,5 °C (16,4 °C) das thermische Erbe aller vorangegangenen Augustmonate herausgefordert und sich nach letzten Berechnungen den zweiten Platz der wärmsten Augustmonate gesichert. Am Oberrhein wurden bis zu 15 heiße Tage mit mindestens 30 °C gezählt. Die höchste Bundeslandtemperatur verkündete Waghäusel-Kirrlach am 13. mit 36,3 °C. Am selbigen Abend beendeten heftige Unwetter diesen Hitzetag. Die Gemeinden Bretten, Bruchsal und Gondelsheim wurden dabei von extremen Starkregenfällen getroffen. Die Mengen von rund 90 l/m² innerhalb von gut 4 Stunden und die ausgelöste Flut hinterließen Schäden in Millionenhöhe (Medienbericht). Während es regional sintflutartig regnete, blieb es in der Fläche mit rund 56 l/m² (94 l/m²) deutlich zu trocken. Besonders im nördlichen Schwarzwald und der Hohenloher Ebene wurden weniger als 30 l/m² gemessen. Äußerst spendabel zeigte sich hingegen die Augustsonne mit rund 275 Stunden (206 Stunden).

Bayern: Im Freistaat wird sich der August mit einem voraussichtlichen Mittelwert von 20,2 °C (16,0 °C) in die Riege der drei wärmsten einreihen. Auf den Spitzenplätzen befinden sich weiterhin 2003 mit 21,2 °C und 2015 mit 20,2 °C. Im Fränkischen Seenland und in Mainfranken wurde bei 14 heißen Tagen am meisten geschwitzt, Kitzingen meldete dabei am 13. die bayernweit höchste Temperatur von 36,1 °C. Selbst auf den Alpengipfeln führte die Augustwärme zu einer extremen Anomalie. Auf der Zugspitze war es 5 Grad zu warm. Die Niederschlagsanalyse zeigt ein deutliches Südost-Nordwest-Gefälle. Während in Unter- und Oberfranken gebietsweise ein Augustniederschlag von weniger als 25 l/m² gemessen wurde, fielen im Berchtesgadener Land und im Chiemgau teilweise über 200 l/m². In der Fläche wurde am Ende das Klimaziel von 101 l/m² mit 85 l/m² verfehlt. Dennoch sicherte sich Bayern den Titel „nassestes Bundesland“. Die Sonne schien üppig und präsentierte sich 260 Stunden (202 Stunden).

Berlin: In der Hauptstadt zeigte sich der letzte meteorologische Sommermonat August meist trocken und mit einem Mittel von 21,1 °C (17,8°C) sehr warm. Damit meldete Berlin den im Ländervergleich höchsten Wert. Hitzespitzen erreichten bis zu 35 °C, wie an der Station Berlin Tempelhof mit 34,7 °C am 29. Unterbrochen wurde die überwiegend stabile Witterung vor allem am 3. und 17. von Starkregengewittern. Insgesamt blieb es aber mit 32 l/m² (59 l/m²) in der Spree-Metropole erheblich zu trocken. Dafür setzte der August mit einer Sonnenscheindauer von rund 290 Stunden (214 Stunden Stunden) einen Glanzpunkt, was die Hauptstadt neben dem Saarland zur sonnigsten Region werden ließ.

Brandenburg: Brandenburg erlebte einen sehr warmen Augustmonat. Die Durchschnittstemperatur lag mit 20,6 °C deutlich über dem vieljährigen Mittel (17,4 °C). Im Süden gab es 12 heiße Tage und am 29. brachte der finale Hitzeschub lokale Höchstwerte von über 35 °C, wie in Cottbus mit 35,5 °C. Erstaunlich zurückhaltend war der letzte meteorologische Sommermonat mit gerade nur 30 l/m²(59 l/m²) beim Niederschlag. In den westlichen Regionen blieb es mit Mengen von örtlich unter 10 l/m² sogar extrem trocken. Die Waldbrandgefahr war demnach zeit- und gebietsweise sehr hoch. Deutlich über dem Klimawert befand sich die Sonnenscheindauer mit 280 Stunden (213 Stunden).

Bremen: Bremen durchlief mit 19,4 °C (16,7 °C) einen warmen Augustmonat mit einer Temperaturspitze von 33 °C am 13., die anschließend durch Unwetter um 10 °C deutlich reduziert wurde. In der letzten Augustdekade wurde es zeitweise sogar stürmisch, bevor sich die Hitze zum Monatsende noch einmal kurz aufbäumte. Die Niederschlagsmenge erreichte 47 l/m² (71 l/m²) und die Sonnenscheindauer gut 240 Stunden (193 Stunden).

Hamburg: Die Hansestadt zählte im 19,3 °C (16,8 °C) warmen August zwei Hitzespitzen. Am 13. und 29. erreichten die Maxima 32 °C. Am 7. setzte heftiger Starkregen Teile der Stadt unter Wasser. Betroffen war vor allem Hamburg-Billstedt. Das enorme Ausmaß des Unwetters wird durch die Anzahl von mehr als 900 Feuerwehreinsätzen deutlich. Der Augustniederschlag erreichte 70 l/m² (71 l/m²). Die Sonne ließ sich 230 Stunden (201 Stunden) blicken.

Hessen: Der mit 20,0 °C (16,4 °C) ungewöhnlich warme August startete am Abend des 1. in Nordhessen mit Wolkenbrüchen, die in etwa 8 Stunden der Station Trendelburg eine historische Menge von 169,8 l/m² bescherten. Es war mehr als das Doppelte des hiesigen Monatsniederschlags und die bundesweit höchste Tagessumme im August 2024. Ob es sich um einen neuen Hessenrekord handelt, muss noch überprüft werden. Die ausgelöste Flut verwandelte jedoch den Trendelburger Ortsteil Gottsbüren in ein Trümmerfeld. Die Infrastruktur wurde völlig zerstört (Medienbericht). Und während im Norden Hessens Extremniederschlag fiel, wurden im Monat August in Teilen Mittelhessens Mengen von örtlich unter 25 l/m²beobachtet. Auch in der Landesfläche war die Niederschlagsbeute mit 51 l/m² (70 l/m²) defizitär. Ertragreich war allerdings die Sonnenscheindauer mit 275 Stunden (190 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten fiel im 19,2 °C (16,6 °C) warmen August 2024 mit gerade einmal 29 l/m² (59 l/m²) als niederschlagsärmstes Bundesland auf. Nur der südwestliche Teil sowie die Küstenregion, vor allem die Insel Rügen, meldete mit über 40 l/m² höhere Mengen. Dafür ergoss die Sonne ihr Licht mit rund 260 Stunden (217 Stunden) über das Land.

Niedersachsen: Einen wechselhaften und warmen Charakter hatte die Augustwitterung in Niedersachsen. Im Mittel stieg die Temperatur auf 19,3 °C (16,5 °C). Obwohl es im Nordwesten, dem Emsland und dem Weserbergland gebietsweise Monatsmengen von über 100 l/m² gab, blieb es in der Fläche mit 63 l/m² (70 l/m²) etwas zu trocken. Am 8. produzierten Regenschauer vor Borkum mehrere Wasserhosen. Eine erreichte den Strand und wirbelte Strandkörbe durch die Luft (weitere Details finden Sie hier). Der 24. ließ bereits den Hauch des Herbstes verspüren, als heftige Böen bis 127 km/h sowie eine für die Jahreszeit sehr frühe Sturmflut die Küste trafen. Die Augustsonne zeigte sich mit 240 Stunden (192 Stunden) überdurchschnittlich oft.

Nordrhein-Westfalen: In NRW war der August 2024 mit 19,7 °C deutlich wärmer als im Schnitt (16,6 °C). Die höchsten Temperaturen wurden am 13. registriert, im Münsterland erreichten diese über 36 °C. Ein weiterer Heißluftvorstoß wurde am 24. von schweren Gewittern aus der Region vertrieben. Dies erfolgte vor allem mittels Sturmböen. In Attendorn, im südlichen Sauerland, gab es sogar Hinweise auf einen möglichen Tornado. Mehrere Gebäude wurden beschädigt. Der wechselhafte August beschwerte NRW einen Flächenniederschlag von rund 79 l/m² (73 l/m²), es gehört damit zu den nassesten Bundesländern. Auch die Sonnenscheindauer lag mit 240 Stunden über dem Schnitt (183 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz konnte im August 2024 mit einem Maximum von 36,5 °C die bundesweite Höchstmarke aufstellen. Gemessen wurde diese am 13. in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Gestoppt wurden Hitzeschübe von zum Teil unwetterartigen Gewittern. Lauperath-Scheidchen in der Eifel wurde mehrfach erwischt und meldete bis zum Monatsende einen Stationsniederschlag von über 140 l/m². Dagegen standen Regionen am Mittelrhein mit Monatsmengen um 20 l/m². Im Flächenmittel fielen im 20,2 °C (16,6 °C) warmen August unterdurchschnittliche 41 l/m² (70 l/m²). 276 Stunden (193 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Saarland: Im kleinsten Flächenland legte der August 2024 einen sehr nassen Auftakt an den Tag. Nach heftigen Starkregengewitter am 2. folgten über 700 Unwettereinsätze. Anschließend nahmen Sonne und Wärme das Zepter in die Hand. Mit Höchstwerten bis zu 34,5 °C in Saarbrücken wurde der 13. der heißeste Tag des Monats. Der letzte meteorologische Sommermonat verabschiedete sich mit sehr warmen 20,3 °C (16,9 °C) und brachte rund 74 l/m² (73 l/m²) Niederschlag. Die Sonnenscheindauer summierte sich auf üppige 290 Stunden (202 Stunden). Mit Berlin war das Saarland die sonnigste Region.

Sachsen: Der August 2024 reiht sich nach vorläufigen Zahlen mit 20,2 °C (16,8 °C) zu den wärmsten ein. Die Spitzenplätze werden weiterhin von den Jahren 2015 mit 21,0 °C, 2018 mit 20,7 °C sowie 2003 mit 20,3 °C belegt. In der letzten Monatsdekade sorgten kühle Nächte mit teilweise einstelligen Tiefstwerten für Erfrischung, bevor der August mit einem örtlich fast 35 °C heißen Finale endete. Mit einem Flächenniederschlag von 80 l/m² (77 l/m²) zählte Sachsen zu den nassen Regionen Deutschlands. Am 18. brachte extrem heftiger Starkregen von Dresden bis zum Osterzgebirge eine Tagessumme von über 100 l/m². Die höchsten Niederschlagsraten wurden aber nachmittags mit Spitzenwerten von 40 bis 50 l/m²in einer Stunde beobachtet. Die Sonne präsentierte sich sehr oft, wie das Augustergebnis von 275 Stunden (199 Stunden) zeigt.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt hob der August 2024 das Temperaturniveau auf 20,5 °C (17,2 °C) und erklomm damit die Ränge der zehn wärmsten. Bis zu 25 Sommertage (mindestens 25 °C) wurden gezählt. Am 13. und 29. stiegen die Höchstwerte auf örtlich über 35 °C. Fast 30 Grad kühler wurde es am Morgen des 26. mit 4,1 °C in Oberharz am Brocken-Stiege. Es war der bundesweit niedrigste Wert im August 2024. Niedrige Werte zeigte auch die Niederschlagsausbeute. Mit 38 l/m² (59 l/m²) fiel nur etwas mehr als die Hälfte des Solls. In der Magdeburger Börde war es mit teils unter 10 l/m² extrem trocken. Über das Klimaziel hinaus schoss die Sonnenscheindauer mit 270 Stunden (198 Stunden).

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden zeigte die Augustwitterung größere Temperatursprünge und Wetterwechsel. So kletterten beispielsweise die Höchstwerte am 13. und 29. gebietsweise auf über 30 °C, während selbige am 21. um die 20 °C verharrten. Gleichzeitig gab es zwischen sehr sonnigen Tagen auch immer wieder Niederschläge. Ergänzt wurde diese Wankelmütigkeit am 23. und 24. von schweren Sturmböen an den Küsten. Am Ende stand ein Temperaturmittel von 18,3 °C (16,2 °C), eine Niederschlagsmenge von 54 l/m² (73 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von 230 Stunden (210 Stunden) in der Bilanz. Schleswig-Holstein war das vergleichsweise kühlste und sonnenscheinärmste Bundesland.

Thüringen: In Thüringen steuerte der August 2024 mit einer außergewöhnlich hohen Durchschnittstemperatur von 20,1 °C (16,0 °C) auf einen historischen Wert zu und könnte nach letzten Berechnungen als zweitwärmster August in die Annalen eingehen. Im Altenburger Land wurden bis zu 27 Sommertage gezählt und an 13 Tagen auch die 30°C-Marke überschritten. Den Höchstwert aber meldete Jena am 13. mit 35,4 °C. Mit 58 l/m² (69 l/m²) bleib der Flächenniederschlag unter dem Schnitt, wenngleich es einzelne bemerkenswerte Starkregenereignisse gab. So auch an der Station Nordhausen, im südlichen Harzvorland, wo in der Nacht zum 2. in weniger als 12 Stunden über 100 l/m² fielen. Das entsprach in etwa dem 1,5-fachen des Niederschlagsvolumens eines Monats für diese Region. Die Sonnenscheindauer übertraf mit 275 Stunden den klimatisch üblichen Wert (192 Stunden) deutlich.

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst

Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Juni 2024

Dynamisches Wetter vorherrschend

Im Juni 2024 zeigte sich die Witterung mit einer Dynamik und Wechselhaftigkeit, die an ein spannendes Fußballspiel erinnerte. Die Temperaturen schwankten zwischen frühherbstlicher Kühle und hochsommerlicher Hitze. Offensive Niederschläge verursachten Hochwasser, während schadensträchtige Gewitterzellen in einer subtropischen Luftmasse rotierten. In der Schlussphase des Juni folgten dann die bisher sonnigsten Tage des Jahres, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mitteilte.

Mix aus Schafskälte, tropisch-schwüler Luft und Hochsommerhitze
Das Temperaturmittel lag im Juni 2024 mit 16,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (16,4 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad. Der Eröffnungsmonat des Sommers, der der 15. zu warme Juni in Folge ist, hatte aber nicht nur Wärme im Gepäck. Auch die Schafskälte mit einstelligen Tiefstwerten gehörte zum Spielzug. Am 12. wurde in dieser thermischen Schwächephase in Meßstetten mit 1,4 °C das nationale Minimum erzielt. Der Konterangriff ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach einer tropisch-schwülen Sommersonnenwende nahm der Juni in der letzten Woche einen kräftigen Schluck aus der Sommerpulle und kam mit mehreren heißen Tagen auf Touren. Die bundesweiten Bestmarken markierten dabei voraussichtlich Orte in Bayern mit bis 34 °C am 29.

Nasser Junistart mit Hochwasser in Süddeutschland, anschließend vielerorts Unwetter
Im Juni fielen mit rund 91 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 107 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte das Plus fast 20 Prozent des Solls (76 l/m²). Niederschlagsreich und mit schweren Hochwassern in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns ging es in den Monat. Verantwortlich dafür waren teils Rekordniederschläge, die bereits Ende Mai ihren Anfang fanden. Hohe Tagesmengen wurden aber auch noch in den ersten Junitagen erfasst. Am 3. fielen im oberbayerischen Raubling-Pfraundorf 137 l/m². Entlang der Alpen zeigten sich die höchsten Monatsmengen von über 250 l/m². Landesweit tobten Starkregengewitter und gebietsweise auch Superzellen mit Großhagel. Trockener blieb der Juni vor allem im nördlichen Brandenburg mit unter 20 l/m².

Sonnig im Nordosten, wolkenreich an Alpen und Schwarzwald
Mit 210 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) nur geringfügig. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine leicht negative Abweichung. Am meisten punkteten der Nordosten und Osten mit lokal über 250 Stunden. Schwarzwald und Alpen meldeten mit um 150 Stunden die geringsten Werte. Bundesweit aber gab es in der letzten Juniwoche die bisher sonnigsten Tage des Jahres.

Das Wetter in den Bundesländern im Juni 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten war der erste meteorologische Sommermonat großen Temperaturschwankungen unterworfen und mit 17,4 °C (15,1 °C) auch wärmer als im Schnitt. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade, im Tal der Schafskälte, sanken die Frühtemperaturen in den kühlen einstelligen Bereich. Auf der Schwäbischen Alb in Meßstetten wurde dabei am 12. mit 1,4 °C der bundesweit tiefste Wert gemessen. In der zweiten Halbzeit des Monats prägten dann eine Serie von Sommer- und heißen Tagen des Spielgeschehen. Auch das Niederschlagsvolumen zeigte mit rund 125 l/m² (107 l/m²) eine positive Abweichung im relativ nassen Bundesland. Anfang Juni bewirkten langanhaltende Regenfälle, die bereits Ende Mai vor allem im Allgäu einsetzten, schwere Hochwasser. Tausende Einsatzkräfte kämpften gegen die Wassermassen an. (Hydro-klimatologische Einordnung des DWD). Dennoch verursachten diese große Schäden und hatten leider auch Todesfälle zur Folge. Die Sonne blieb im Juni mit 195 Stunden leicht hinter dem Klimaziel (202 Stunden) zurück und platzierte das Bundesland als Schlusslicht.

Bayern: Der Junistart brachte der Donau sowie ihren südlichen Zuflüssen ein großes Hochwasser. Teilweise erreichten die Pegelstände historische Höchstwerte. Mehrere Landkreise riefen den Katastrophenfall aus und Tausende Einsatzkräfte schützten Menschenleben und begrenzten Schäden (Hydro-klimatologische Einordnung des DWD). Nachdem der Dauerregen abzog und an der Station Raubling-Pfraundorf im Landkreis Rosenheim am 3. noch 137 l/m²(deutschlandweit größte Tagessumme des Monats) hinterließ, gingen in den darauffolgenden Wochen weitere unwetterartige Gewitter nieder. Am Ende könnte für Bayern ein Juniniederschlag von 116 l/m² (112 l/m²) in der Bilanz stehen. Der Freistaat war damit das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Es gab aber große regionale Unterschiede bei den Mengen: An den Alpen fielen über 250 l/m², während in Mittelfranken und in der Oberpfalz örtlich unter 50 l/m² gemessen wurden. Die Monatsmitteltemperatur lag mit 17,4 °C (14,9 °C) über dem Durchschnitt, war aber im „Spielverlauf“ von markanten Schwankungen gekennzeichnet. So stolperten die Werte während der Schafskälte zu Beginn der zweiten Dekade deutlich: Die Tageshöchstwerte erreichten nur um 15 °C. In der letzten Monatswoche konsolidierte der Juni mit Höchstwerten bis voraussichtlich 34 °C in Oberbayern auf hochsommerlichem Niveau. Die Sonne schien bis zum Finale gut 205 Stunden (200 Stunden).

Berlin: In der Bundeshauptstadt wechselte der Juni 2024 zwischen kühlen und hochsommerlichen Phasen. An bis zu 14 Tagen wurde sogar die 25 °C-Marke erreicht oder überschritten. Auf der Zielgeraden herrschte sogar vorübergehende Hitze. So lag die Mitteltemperatur beim Abpfiff des Monats bei warmen 18,1 °C (17,1 °C). Spreeathen spielte mit diesem Wert in der ersten Liga. „Defensiver“ verhielt sich der Niederschlag, der mit 66 l/m² (70 l/m²) zu Buche schlug. Die Sonne präsentierte sich in den letzten 30 Tagen 235 Stunden (226 Stunden).

Brandenburg: Brandenburg spielte mit einem Junimittel von 17,7 °C (16,5 °C) in der zweiten Liga. Wärmer war es nur in Berlin. In der Schlussphase stiegen die Höchstwerte gelegentlich auf über 30 °C. Am heißesten wurde es im uckermärkischen Grünow am 27. mit 33 °C. Im Süden wurden mit lokal über 100 l/m² die höchsten Monatsmengen Niederschlag beobachtet. Dem gegenüber stand aber ein deutlich niederschlagsärmerer Norden, sodass insgesamt für das Bundesland ein Flächenniederschlag von 59 l/m² (64 l/m²) ermittelt werden konnte. Als trockenes, aber auch zweitsonnigstes Bundesland meldete Brandenburg 230 Stunden (225 Stunden).

Bremen: Die erste Junihälfte gestaltete sich in Bremen alles andere als sommerlich. Vielmehr dominierten windige, kühle und mäßig warme Tage mit Höchstwerten von unter 20 °C. In der letzten Woche drehte der erste Sommermonat auf und brachte der Hansestadt Höchstwerte von 30 °C. Zum Schluss wies die Junibilanz eine Mitteltemperatur von 16,1 °C (15,5 °C) sowie eine Niederschlagsmenge von rund 83 l/m² (73 l/m²) aus. Die Sonne machte sich rund 195 Stunden (204 Stunden) bemerkbar.

Hamburg: Für die Hafenmetropole hatte der erste meteorologische Sommermonat einen oftmals kühlen Wind im Gepäck. In der zweiten Monatswoche erreichten die Höchstwerte zeitweise nur knapp 15 °C. Eine sommerliche Stippvisite erfolgte in dem Finalabschnitt. Dabei stiegen die Maxima auf über 30 °C. Das Mittel der Lufttemperatur betrug im Juni 16,4 °C (15,7 °C). Wie der Sommer zeigte auch die Sonne mit 195 Stunden (216 Stunden) ein eher seltenes Gastspiel. Der Niederschlag summierte sich auf 71 l/m² (70 l/m²).

Hessen: In Hessen nahmen die Temperaturen im 16,5 °C (15,2 °C) warmen Juni 2024 einen kurvenreichen „Spielverlauf“. So wechselten sie von der Schafskälte in der zweiten Woche zum Hochsommer (Höchstwerte > 30 °C) in den finalen Junitagen. Dazwischen drückte auf das allgemeine Wohlbefinden eine sehr feuchte subtropische Luftmasse, in der sich auch heftige Unwetter mit Sturm, Starkregen und Hagel bildeten. Während des EM-Spiels Slowakei gegen Rumänien schreckte am 26. gegen 19.30 Uhr eine heftige Blitzentladung die Zuschauer im Frankfurter Waldstadion hoch. Bis zur Schlussphase wurde ein Monatsniederschlag von 88 l/m² (80 l/m²) gemeldet. Die Sonne blickte 210 Stunden (192 Stunden) hervor.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten durchlief in der ersten Junihälfte ein mäßig warmes, teils sogar kühles Tal. In der letzten Spielzeit machte der Monat aber einen intensiven Lauf: in einem Moment der Höchstleistung stiegen die Maxima am 27. auf über 30 °C. Im Ergebnis erreichte die Junitemperatur 16,4 °C (15,4 °C). Die Niederschlagsmenge betrug 67 l/m² (63 l/m²und die Sonnenscheindauer 225 Stunden (236 Stunden). Damit zählte Meck-Pomm zu den sonnigen Bundesländern.

Niedersachsen: In der ersten Halbzeit zeigte der Juni als Sommermonat in Niedersachsen ein zähes Spiel. In der zweiten Woche verharrten die Höchstwerte zeitweise gerade einmal nur um 15 °C(Schafskälte). Aktionsreicher wurde es im letzten Abschnitt. Nach einem „Ballwechsel“ kletterten die Höchstwerte am 26. und 27. auf über 30 °C. Bis zum Monatsfinale wurde eine Mitteltemperatur von 16,1 °C (15,4 °C) erreicht. Turbulent ging es auch am 18. des Monats zu. Während einer Schwergewitterlage entstanden in Niedersachsen mehrere eher schwache Tornados. Im Nordseeumfeld war der Juni mit über 100 l/m² am nassesten. In der Fläche betrug die Niederschlagsausbeute rund 80 l/m² (76 l/m²). 200 Stunden (200 Stunden) schien die Sonne dabei insgesamt. In den letzten Tagen war die die Strahlung zeitweise so intensiv, dass der Deutsche Wetterdienste vor erhöhter UV-Intensität warnen musste.

Nordrhein-Westfalen: Lethargisch und schleppend zeigte sich der Junisommer lange Zeit auch in NRW. Vor allem die Schafskälte bremste zu Beginn der zweiten Monatsdekade ein Durchstarten des Sommers massiv aus. In den letzten Tagen erfolgte aber ein Tempowechsel und so kletterten die Höchstwerte auf über 30 °C. Im Monatsmittel wurde ein Wert von 16,1 °C(15,4 °C) erreicht. Dazu fiel ein Flächenniederschlag von 90 l/m² (84 l/m²), bei einer Sonnenscheindauer von fast 200 Stunden (184 Stunden).

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz berechnete der DWD ein Junimittel von 16,4 °C (15,3 °C). Auffällig waren auch hier die starken Temperaturschwankungen. Anfang des Monats und zu Beginn der zweiten Dekade erreichten die Höchstwerte nur um 15 °C. Anschließend blühte der der Juni auf und ließ seine Fähigkeiten voll entfalten. Dabei wurden in der letzten Woche Höchstwerte von über 30 °C gemeldet. In der zweiten Halbzeit traten auch stärkere Niederschläge auf. In Summe fielen bis zum Abpfiff 80 l/m² (76 l/m²). Die Sonne schien 205 Stunden (192 Stunden).

Saarland: Der Juni bescherte dem Saarland eine abwechslungsreiche Witterung. Nach der Schafskälte zu Beginn der zweiten Monatsdekade erfolgte dann der Richtungswechsel. Nach einem starken Lauf gipfelten die Höchstwerte in den letzten Tagen zeitweise bei über 30 °C. Am Ende stand in der Statistik ein Mittelwert von 16,9 °C (15,6 °C). Die Niederschlagsmenge erreichte 89 l/m² (80 l/m²) und die Sonnenscheindauer 210 Stunden (204 Stunden).

Sachsen: Nachdem die Juniwitterung zu Beginn der zweiten Monatsdekade mit kühlen Temperaturen und leichtem Bodenfrost im Erzgebirge nicht nur die Schafe zittern ließ, konterte sie im letzten Drittel mit einer Reihe von Sommer- und heißen Tagen. Am 27. traf sie in Bad Muskau mit 33,4 °C „voll ins Netz“. Im Mittel lag die Junitemperatur bei warmen 17,1 °C(15,6 °C). In Deckung brachte sich der Niederschlag mit 58 l/m² (76 l/m²) im vergleichsweise trockenen Bundesland, wenngleich der Deutsche Wetterdienst am 18. wegen einer Superzelle die rote Karte (Unwetterwarnung) ziehen musste. In Gröditz zerstörte das Gewitter mit Sturm und Hagel einige Dächer, demolierte Autos und entwurzelte Bäume. 230 Stunden (201 Stunden) schien die Sonne, ein Spitzenwert im Ländervergleich.

Sachsen-Anhalt: Im Juni 2024 sanken zu Beginn der zweiten Monatsdekade die Temperaturen während der Schafskälte bis in niedrigen einstelligen Bereich hinab. Im Harz wurde sogar leichter Bodenfrost beobachtet. Im zweiten Spielabschnitt folgte ein sommerlicher Trend mit einer Reihe warmer und sogar heißer Tage, die in der Spitze bis zu 33 °C erreichten. Warme 17,0 °C (16,1 °C) wurden am Ende für den Juni ermittelt. Dazu fielen 59 l/m² (63 l/m²) Niederschlag. Die Sonne schien 225 Stunden (205 Stunden).

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundeslag lag im Juni 2024 mit 15,4 °C(15,0 °C) auf der letzten Tabellenposition im Temperaturranking. Ein Sommerintermezzo erfolgte erst zum Monatsende. Am 27. schoss der Monat mit verbreiteten über 30 °C sogar ein Hochsommertor. Dazu kam in den letzten Tagen die Sonne so stark zum Vorschein, dass der Deutsche Wetterdienst vor erhöhter UV-Intensität warnen musste. In Summe zeigte sich die Sonne innerhalb der letzten 30 Tage 205 Stunden (225 Stunden). Der Niederschlagmenge erreichte nach letzten Berechnungen nasse 85 l/m²(69 l/m²).

Thüringen: Der Juni 2024 sorgte in Thüringen für ein spannendes Duell der Luftmassen. Nach der Schafskälte zu Beginn der zweiten Monatsdekade, die im Thüringer Wald mit leichtem Bodenfrost einherging, rückte subtropische Luft nach vorn und brachte am 18. schwere Gewitter. Eine Superzelle traf dabei Südthüringen mit golfballgroßen Hagelkörnern. Das Monatsfinale präsentierte sich teilweise hochsommerlich und sonnig. Schließlich meldete der DWD für Thüringen eine Junitemperatur von 16,4 °C (14,9 °C). Die Niederschlagsmenge erzielte 70 l/m² (78 l/m²) und die Sonnenscheindauer gewann 215 Stunden (194 Stunden).

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Frühjahr 2024

Noch nie seit Messbeginn war es in einem Frühjahr in Deutschland so warm

Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden. Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war.“ Hinzu kamen regional reichlich Extremniederschläge, vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldet.

Frühjahrswitterung bis auf kühles Aprilintermezzo durchweg zu mild
Der neue Temperaturrekord lag im Frühjahr 2024 nach ersten DWD-Auswertungen mit 10,8 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (7,7 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,9 Grad. Der März 2024 war mit 7,5 °C um 4 Grad zu mild gewesen und entsprach damit einem typischen April. Auch der April war 2024 deutlich zu mild ausgefallen und bescherte am 6.4. dem Oberrheingraben den ersten heißen Tag (mindestens 30 °C) des Jahres: Ohlsbach meldete 30,1 °C. Ein kühler Rückschlag folgte zu Beginn der letzten Aprildekade. Am 23.4. wurde im Erzgebirge in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -8,8 °C das Minimum im Frühjahr gemessen. Der Mai bescherte dem Norddeutschen Tiefland dann einige Sommertage.

Nasses Frühjahr mit hohen Regenmengen in Süd- und Südwestdeutschland
Im Frühjahr 2024 dürften rund 235 Litern pro Quadratmeter (l/m²) im deutschlandweiten Mittel gefallen sein. Das Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt bei 186 l/m², das Mittel der Periode 1991 bis 2020 bei 171 l/m². Die höchsten Flächenmengen fielen im Südwesten. Im Schwarzwald regnete es punktuell über 700 l/m². Im letzten Mai-Drittel gab es in vielen Regionen Deutschlands Starkregen mit Überflutungen. Vergleichsweise trocken blieb es in der Lausitz mit weniger als 100 l/m².

Sonnenscheindauer durchschnittlich aber mit regionalen Unterschieden
Mit 485 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühjahr knapp das Soll von 467 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (522 Stunden) ergab sich jedoch eine leichte negative Abweichung. Im Nordosten schien die Sonne mit örtlich über 600 Stunden am längsten, in den westlichen Mittelgebirgen waren es gebietsweise weniger als 400 Stunden gewesen.

Das Wetter in den Bundesländern im Frühjahr 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Das mit im Mittel 10,5 °C (7,6 °C) außergewöhnlich milde Frühjahr 2024 brachte Südwestdeutschland auch den zweitmildesten März. Am 6.4. wurde aus dem Oberrheingraben der erste heiße Tag des Jahres gemeldet. Ohlsbach verzeichnete dabei mit 30,1 °C auch die höchste Temperatur des Frühjahrs. Mit dem Mai kamen Starkregenfälle und Überflutungen. In den drei Monaten dürften nach ersten Auswertungen des DWD insgesamt nasse 315 l/m² (243 l/m²) fallen. Besonders niederschlagsreich war es im Schwarzwald mit lokalen Mengen von über 700 l/m² (Baiersbronn-Ruhestein). Die Sonne kam in Baden-Württemberg gut 445 Stunden (457 Stunden) zum Vorschein.

Bayern: Das Frühjahr 2024 begann in Bayern mit einem neuen Temperaturrekord im März und endete mit heftigen Gewittern sowie wolkenbruchartigen Regenfällen im Mai. Es kam mancherorts zu Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern. Im Ergebnis ermittelte der Deutsche Wetterdienst mit 10,4 °C (7,2 °C) eine rekordmilde Frühlingswitterung. Der Flächenniederschlag dürfte nach ersten Auswertungen des DWD rund 270 l/m² (223 l/m²) erreichen. Die Sonne schien im gesamten Bundesland im Mittel 505 Stunden (466 Stunden).

Berlin: In Berlin startete das Frühjahr 2024 mit einem Temperaturrekord im März. Nach einem Temperaturrückgang in der zweiten Aprilhälfte mit nur noch einstelligen Höchsttemperaturen folgten im Mai zehn Sommertage mit mindestens 25 °C. Die im Ergebnis mit einer Temperatur von 12,3 °C(8,7 °C) rekordmilde Frühjahrswitterung wurde von trockenen Phasen und zahlreichen Sonnenstunden begleitet. Insgesamt blieb es im Frühling mit 110 l/m² (132 l/m²) zu trocken. Die Sonnenscheindauer lag mit fast 600 Stunden deutlich über dem Schnitt von 507 Stunden. Berlin war das wärmste, niederschlagsärmste und sonnigste Bundesland.

Brandenburg: Die Frühjahrssaison 2024 war in Brandenburg mit 11,8 °C(8,1 °C) die Wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Schon der März markierte einen neuen Temperaturrekord, dem sich ein sehr milder April und der voraussichtlich drittwärmste Mai anschloss. 18 Sommertage wurden in den drei Monaten aus der Niederlausitz (Cottbus) gemeldet. Dagegen waren Niederschlagstage mit nennenswerten Mengen eine Randerscheinung. Erst in der letzten Maidekade sorgten Starkregenfälle für Schlagzeilen. Alles in allem blieb es aber mit 117 l/m² (131 l/m²) etwas zu trocken. Die Sonne zeigte sich hingegen rund 565 Stunden (507 Stunden).

Bremen: Für die Weserstadt konnte der DWD für das Frühjahr 2024 ebenfalls einen neuen Temperaturrekord ermitteln. 11,7 °C (8,0 °C) standen in der Bilanz. Einen neuen Spitzenwert erreichte bereits die Märzwärme. Ebenfalls zu mild, aber auch nass, war der April. Im Mai folgten einige sommerlich warme Tage, denen dann Starkregenfälle nachliefen. In Summe fielen nasse 212 l/m² (159 l/m²). Zugleich gab es 496 Sonnenstunden (462 Stunden).

Hamburg: Auch die Norddeutsche Metropole spürte die rekordmilde Frühjahrswitterung 2024. So wurden vom DWD 11,6 °C (8,0 °C) berechnet. Schon im März wehte ein beispielslos milder Wind, dem ein niederschlagsreicher April nachging. Der Mai war zeitweise von Sommerfeeling geprägt und zum Monatsende auch starkregenhaltig. Der Frühjahrsniederschlag erreichte 218 l/m² (163 l/m²) und die Sonnenscheindauer 525 Stunden (470 Stunden).

Hessen: Hessen meldete im Frühjahr 2024 außergewöhnlich milde 10,7 °C (7,8 °C). Den Anfang machte ein extrem milder März, während der meteorologische Frühling (März, April, Mai) mit einem sehr nassen Mai endete. 230 l/m² (191 l/m²) Niederschlag wurden abschließend ermittelt. Besonders im Vogelsberg und im Odenwald prasselten zum Teil über 350 l/m² nieder. Im Normalbereich bewegte sich die Sonnenscheindauer mit 450 Stunden (452 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Das Ostseeland erreichte im Frühjahr 2024 mit 10,5 °C (7,1 °C) einen neuen Spitzenwert. Schon der März war rekordwarm und der Mai könnte der Drittwärmster werden. In der Fläche regnete es in rund 162 l/m² (134 l/m²). Es gab deutliche regionale Unterschiede. Während in der westlichen Mecklenburgischen Seeplatte teilweise über 200 l/m² gemessen wurden, kamen auf Rügen und in der Pommerschen Bucht örtlich keine 100 l/m² zusammen. Die Sonne zeigte sich 555 Stunden (516 Stunden).

Niedersachsen: Mit 11,3 °C (7,9 °C) war der meteorologische Frühling 2024 auch in Niedersachsen unübertroffen warm. Schon der März war milder als je zuvor gewesen und nachdem sich der April als ziemlich nass erwies, dürfte der vergangene Mai der Drittwärmste sein. Anfang und Mitte Mai wurde es sogar sommerlich, in der letzten Monatswoche häuften sich dann gewittrige Starkregenfälle. Das letzte Vierteljahr brachte dem Bundesland 203 l/m² (168 l/m²) Niederschlag und 485 Sonnenstunden (455 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Das einwohnerreichste Bundesland erlebte mit 11,3 °C (8,3 °C) ebenfalls das mildeste Frühjahr seit Messbeginn. Bereits der März war der Mildeste seit 1881 und auch der Mai zeigte eine ungewöhnlich hohe Temperaturanomalie. Extrem war auch die Niederschlagsmenge im letzten Vierteljahr. Mit 295 l/m² fielen fast 45 Prozent mehr als im Mittel (205 l/m²), womit das Frühjahr 2024 dort eines der niederschlagsreichsten seit Messbeginn war. Im Sauerland und im Bergischen Land wurden lokal über 400 l/m² gemessen. Entsprechend blieb die Sonnenscheindauer in NRW mit 410 Stunden hinter ihrer Zielmarke von 441 Stunden. Es war der niedrigste Wert im Ländervergleich.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war das vergangene Frühjahr vom zweitmildesten März und einem außergewöhnlich nassen Mai geprägt. So erreichte die Mitteltemperatur der letzten drei Monate zu milde 10,8 °C (8,1 °C) und die Niederschlagsmenge herausragende 285 l/m² (191 l/m²). Der Pfälzer Wald stach sogar mit über 400 l/m² hervor. Die Frühjahrsonne präsentierte sich in der Fläche 432 Stunden (453 Stunden).

Saarland: Das Saarland war im vergangenen Quartal das mit großem Abstand niederschlagsreichste Bundesland. Extreme 396 l/m² (222 l/m²) wurden ermittelt. Mit diesem enormen Niederschlagsplus dürfte das Frühjahr 2024 nach 1983 das zweitnasseste werden. Einen Niederschlagsrekord brachte dagegen der Mai 2024. Nach unwetterartigen Regenmengen zur Monatsmitte war nahezu das gesamte Bundesland von Hochwasser betroffen. Flankiert wurde die feuchte Frühjahrswitterung von sehr milden 11,0 °C (8,4 °C). In der vergleichsweise wolkigen Region blickte die Sonne gut 430 Stunden (468 Stunden) hervor.

Sachsen: Im Frühjahr sorgten ein rekordmilder März sowie die sehr milden Monate April und Mai für eine Durchschnittstemperatur von 10,8 °C(7,6 °C). Wie der DWD errechnete, ergab das einen neuen Frühjahrsrekord. Zu Beginn der letzten Aprildekade ging es mit der Temperaturkurve auch mal abwärts. Der Tiefpunkt wurde dabei am 23.4. an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -8,8 °Cfestgehalten. Längere trockene Phasen wurden vor allem im Mai von stärkeren Niederschlagsereignissen gedämpft. Mit einem Flächenniederschlag von 145 l/m² (171 l/m²) fiel das Frühjahr zu trocken aus. Dafür schien die Sonne im Frühjahr 2024 mit 520 Stunden (460 Stunden) üppiger.

Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt zählte im Frühjahr 2024 zu den mildesten Bundesländern. Die ermittelten 11,3 °C (8,1 °C) ergaben das mildeste Frühjahr seit 1881. Bereits der erste Frühlingsmonat März erwies sich als Zweitmildester. Der Mai zählte ebenfalls zu den Wärmsten. In der Altmark wurden im Wonnemonat bis zu elf Sommertage beobachtet. Als vergleichsweise trockenes Bundesland meldete Sachsen-Anhalt im letzten Quartal 140 l/m² (135 l/m²). Fast 495 Stunden (468 Stunden) präsentierte sich die Sonne.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden war das vergangene Frühjahr durch den mildesten März seit Messbeginn, einen ungewöhnlich nassen April und den wohl drittwärmsten Mai charakterisiert. Am Ende standen für das vergleichsweise kühlste Bundesland ein neuer Frühjahrsrekordwert von 10,3 °C (7,1 °C) und niederschlagsreiche 220 l/m² (155 l/m²) in der Witterungsbilanz. 515 Stunden (492 Stunden) schien die Sonne.

Thüringen: Thüringen war im Frühjahr 2024 ein relativ kühles Bundesland. Dennoch verzeichnete es mit 10,4 °C (7,1 °C) einen neuen Rekordwert. Schon im März wurde der alte Rekord aus dem Jahr 1938 (6,8 °C) eingestellt. Der Niederschlag summierte sich auf 195 l/m² (176 l/m²). Die Sonne war 480 Stunden (448 Stunden) sichtbar.

Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat