Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Herbst 2020

Einer der wärmsten, ein zu trockener und sonnenreicher Herbst

Offenbach, 30. November 2020 – Im Herbst 2020 führten reichlich Hochdruckgebiete oft milde oder mäßig warme Luftmassen nach Deutschland. Nur im Oktober zeigte sich das Wetter unbeständig. Tiefdruckgebiete brachten wenig Sonnenschein, viele Niederschläge sowie abwechselnd milde und kühle Witterung. Erst Ende November läuteten dann Temperaturen um den Gefrierpunkt und verbreitet Nachtfrost den nahenden Winter ein. Unter dem Strich war der Herbst 2020 in Deutschland mit 10,3 Grad Celsius (°C) im Mittel der viertwärmste seit 1881 – hinter 2006 (12,0°C), 2012 (11,1 °C) und 1982 (10,4 °C). Die Jahreszeit war zudem zu trocken und recht sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. 

Warm bis in den November, erst zum Ende dieses Monats kühler
Mit 10,3 Grad Celsius (°C) lag im Herbst der Temperaturdurchschnitt um 1,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug das Plus 1,3 Grad. Die erste Septemberhälfte fiel meist spätsommerlich warm aus, zur Monatsmitte gab es noch einmal Höchstwerte von deutlich über 30 °C. Trier-Petrisberg meldete am 15. September hochsommerliche 34,8 °C. Erst zur zweiten Monatsdekade stellte sich im Oktober ein recht kühler Witterungsabschnitt mit örtlich leichten Nachtfrösten ein. Der Beginn des Novembers brachte besonders im Südwesten ungewöhnlich hohe Tages- und Nachtwerte. Im letzten Novemberdrittel sorgte Ex-Hurrikan „Eta“ für ein Ende der zu milden Temperaturen. Den bundesweit tiefsten Herbstwert registrierte Bad Königshofen am 30. mit -9,5 °C. 

Meist deutlich zu trocken, nur im Oktober überdurchschnittlich nass
Mit rund 150 Litern pro Quadratmeter (l/m²) unterschritt der Herbst seinen Klimawert von 183 l/m² mit nur 82 Prozent recht deutlich. Nachdem es im September unter Hochdruckeinfluss meist trocken blieb, brachten Tiefdruckgebiete zum Monatsende flächendeckende Niederschläge, die in den Mittelgebirgen für die erste Schneedecke sorgten. Die größte Tagessumme meldete Baiersbronn-Ruhestein, nordwestlich von Freudenstadt, am 26. September mit 107,0 l/m². Die Ausläufer von Tief „Gisela“ sorgten Mitte Oktober auch in den östlichen Landesteilen für die lang ersehnten kräftigen Niederschläge. Anhaltender Hochdruckeinfluss führte zum fünfttrockensten November seit Messbeginn 1881. Der meiste Niederschlag im gesamten Herbst mit bis zu 480 l/m² fiel im Schwarzwald sowie am unmittelbaren Alpenrand. Die Gebiete mit dem geringsten Niederschlag lagen in der Mitte Deutschlands.

Viel Sonnenschein, vor allem im November
Im Herbst lag die Sonnenscheindauer mit rund 365 Stunden um 15 Prozent über ihrem Soll von 311 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im äußersten Süden sowie in der Leipziger Tieflandbucht mit örtlich über 450 Stunden. Relativ wenig Sonnenschein erhielt der äußerste Norden Deutschlands mit teils unter 270 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Herbst 2020
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode) 

Schleswig-Holstein und Hamburg: Im Herbst 2020 registrierte der DWD für Schleswig-Holstein 10,9 °C (9,2 °C), gut 150 l/m² (232 l/m²) und knapp 345 Sonnenstunden (292 Stunden). Am 19. November sorgte Ex-Hurrikan „Eta“ in List auf Sylt für orkanartige Böen bis zu 114 km/h. Im Ländervergleich zählte Hamburg mit knapp 11,3 °C (9,6 °C) zu den wärmsten Bundesländern. Der Niederschlag akkumulierte sich auf rund 135 l/m² (195 l/m²). Mit annähernd 330 Stunden lag der Stadtstaat deutlich über seinem Klimawert (285 Stunden). Dennoch war es die sonnenscheinärmste Region.

Niedersachsen und Bremen: Für Niedersachsen errechneten die Klimaexperten 10,9 °C (9,3 °C) und nahezu 145 l/m² (182 l/m²). Das nordwestlichste Bundesland zählte mit knapp 335 Sonnenstunden (284 Stunden) zu den sonnenscheinarmen Gebieten. Sturmtief „Roswitha“ führte am 15. November in Bremerhaven zu Orkanböen mit bis zu 122 km/h. Mit 11,3 °C (9,6 °C) war Bremen im Herbst 2020 die zweitwärmste und mit knapp 120 l/m² (186 l/m²) die niederschlagsärmste Region. Diese Niederschlagssumme entsprach nur 64 Prozent des dortigen Solls. In dem Staat an der Weser schien die Sonne gut 340 Stunden (282 Stunden). 

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern erreichte eine Durchschnittstemperatur von 11,0 °C (9,0 °C). Mit einer Niederschlagsmenge von aufgerundet 125 l/m² (145 l/m²) war es das zweittrockenste und mit über 330 Sonnenstunden (312 Stunden) auch das zweitsonnenscheinärmste Bundesland.

Brandenburg und Berlin: Der DWD errechnete für Brandenburg durchschnittlich 11,1 °C (9,2 °C), abgerundet 135 l/m² (127 l/m²) und beinahe 360 Sonnenstunden (316 Stunden). Berlin war im Herbst 2020 vor Bremen und Hamburg mit einer Mitteltemperatur von 11,5 °C (9,5 °C) die wärmste Region Deutschlands. In der Hauptstadt fielen rund 140 l/m² (128 l/m²) und die Sonne schien annähernd 355 Stunden (315 Stunden). Die Ausläufer von Tiefdruckgebiet „Xyla“ brachten am 26. nach monatelanger Trockenheit mit überregionalen 15 bis 40 l/m² den lang erwarteten Landregen.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt lag die Mitteltemperatur bei 11,1 °C (9,2 °C). Der Niederschlag lag mit knapp 130 l/m² (120 l/m²) leicht über seinem Klimawert. Mit abgerundet 370 Stunden (299 Stunden) gab es ein Sonnenscheinplus von 24 Prozent.

Sachsen: Sachsen präsentierte sich im Ranking der Bundesländer mit beinahe 395 Stunden (319 Stunden) als das sonnenscheinreichste Gebiet Deutschlands. Hier lag die durchschnittliche Temperatur bei 10,3 °C (8,8 °C) und die Niederschlagssumme bei aufgerundet 165 l/m² (155 l/m²).

Thüringen: Thüringen präsentierte sich im Herbst 2020 mit knapp 10,0 °C und einer Abweichung von 1,8 Grad gegenüber dem 30-jährigen Mittel (8,2 °C) als das zweitkühlste Bundesland. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf rund 140 l/m² (155 l/m²) und die Sonnenscheindauer auf gut 365 Stunden (299 Stunden). 

Nordrhein-Westfalen: Im Herbst 2020 gehörte Nordrhein-Westfalen mit 165 l/m²(208 l/m²) zu den niederschlagsreichen Bundesländern. Die DWD-Klimaexperten errechneten eine Durchschnittstemperatur von 11,1 °C (9,5 °C) und eine Sonnenscheindauer von beinahe 350 Stunden (294 Stunden).

Hessen: Hier lag die Mitteltemperatur im Herbst bei 10,3 °C (8,6 °C). Mit fast 125 l/m², dies waren 67 Prozent des Solls (188 l/m²), zählte Hessen zu den niederschlagsarmen Regionen. Die Sonne schien rund 345 Stunden (285 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Für Rheinland-Pfalz registrierte der DWD durchschnittlich 10,8 °C(8,9 °C), gut 140 l/m² (199 l/m²) und gut 350 Sonnenstunden (308 Stunden). Die bundesweit höchste Temperatur im Herbst registrierte Trier-Petrisberg am 15. September mit hochsommerlichen 34,8 °C.

Saarland: Im Ländervergleich war das Saarland mit nahezu 220 l/m² (241 l/m²) und damit deutlichem Abstand zu Baden-Württemberg das niederschlagsreichste Bundesland. Hier lag die Mitteltemperatur bei 10,8 °C (9,2 °C) und die Sonnenscheindauer summierte sich auf über 345 Stunden (317 Stunden).

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg präsentierte sich mit 10,0 °C (8,5 °C) als ein kühles und mit gut 390 Stunden (344 Stunden) als das zweitsonnenscheinreichste Bundesland. Der Niederschlag erreichte rund 160 l/m²(220 l/m²). Die deutschlandweit größte 24-stündige Niederschlagsmenge im Herbst fiel am 26. September mit 107,0 l/m² in Baiersbronn-Ruhestein, nordwestlich von Freudenstadt. Der Schwarzwald gehörte mit gebietsweise bis zu 480 l/m² zu den niederschlagsreichsten Regionen. 

Bayern: Der Freistaat war im Herbst 2020 mit 9,2 °C (7,9 °C) die kühlste Region Deutschlands. Am kühlsten war es bundesweit am Morgen des 30. November in Bad Königshofen, nordwestlich von Bamberg, mit -9,5 °C. Bayern war mit gut 165 l/m² (204 l/m²) die zweitniederschlagsreichste Region. Mit einer Sonnenscheindauer von beinahe 380 Stunden (335 Stunden) gehörte es zu den sonnenreichen Bundesländern. Der Alpenrand zählte mit örtlich bis zu 480 l/m² zu den niederschlagsreichsten Gebieten. (Quelle: DWD)

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter November 2020

Drittsonnigster November seit 1951

Offenbach, 30. November 2020 – Anhaltender Hochdruckeinfluss über Südosteuropa hielt Tiefdruckgebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgte so mit gut 85 Stunden Sonnenschein für den drittsonnigsten November in Deutschland seit Messbeginn im Jahr 1951. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. Da tiefer Luftdruck über den britischen Inseln immer wieder milde Luftmassen aus Südwesten nach Deutschland brachte, war der Monat auch deutlich zu warm. Zugleich fiel er viel zu trocken aus.

Überwiegend milde Temperaturen, erst zum Monatsende kühler
Mit 6,0 Grad Celsius (°C) lag im November der Temperaturdurchschnitt um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,6 Grad. Zum Monatsbeginn zeigte das Quecksilber besonders im Südwesten ungewöhnlich hohe Tages- und Nachtwerte. In der Nacht auf den 2. sanken das Thermometer verbreitet nicht unter 15 °C. Tagsüber wurden zahlreiche Temperaturrekorde übertroffen: Spitzenreiter war Bad Dürkheim, am Rande des Pfälzerwaldes, wo am 2. mit 24,0°C der bundesweit höchste Wert verzeichnet wurde. Hoher Luftdruck sorgte besonders in den Flusstälern für zähen Nebel oder Hochnebel und führte im Vergleich zu anderen sonnigen Regionen zu großen Temperaturkontrasten. Zu Beginn der letzten Monatsdekade sorgte Ex-Hurrikan „Eta“ zu einer Umstellung der Großwetterlage und dem Ende der seit Wochen zu milden Temperaturen. Bad Königshofen, nordwestlich von Bamberg, registrierte am 30. mit frostigen -9,5 °Cden deutschlandweit tiefsten Novemberwert.

Landesweit viel zu trocken, im Norden und Westen kurzzeitig stürmisch
Bereits zum dritten Mal in Folge konnte der November seinen Klimawert von 66 Litern pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag nicht erfüllen: Mit knapp 20 l/m²erreichte er 2020 nur 32 Prozent des Solls. Somit zählte der Monat zu den niederschlagsärmsten Novembern seit Messbeginn 1881. Im Thüringer Becken, dem Lee des Harzes sowie der Nieder- und der Oberlausitz fielen örtlich weniger als 5 l/m². Zur Monatsmitte brachten das Sturmtief „Roswitha“ und der Ex-Hurrikan „Eta“ dem Norden und Westen Deutschlands schwere Sturm-, vereinzelt auch Orkanböen. Zu Beginn der letzten Monatsdekade reichte es kurzzeitig bis ins Alpenvorland für eine dünne Schneedecke. Den insgesamt meisten Niederschlag erhielt der Schwarzwald mit örtlich bis zu 80 l/m². Dort wurde mit 37,1 l/m² am 1. in Baiersbronn-Mitteltal vom DWD auch die bundesweit größte Tagesmenge verzeichnet.

Drittsonnenscheinreichster November seit 1951
Der November lag mit gut 85 Stunden um 57 Prozent über seinem Soll von 54 Stunden und war 
damit nach 1989 (100) und 2011 (99) der drittsonnigste seit Messbeginn 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne im Allgäu sowie im Südschwarzwald mit örtlich rund 140 Stunden. Vorpommern verzeichnete dagegen teils nur knapp 45 Sonnenstunden.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2020
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg: In Schleswig-Holstein betrug die Mitteltemperatur 7,5 °C (5,0 °C). Mit aufgerundet 35 l/m² (83 l/m²) präsentierte es sich als die zweitniederschlagsreichste Region. Das nördlichste Bundesland zählte mit rund 65 Stunden (50 Stunden) zu den sonnenscheinarmen Gebieten. Hamburg war mit 7,8 °C (5,2 °C) das wärmste und mit nahezu 65 Stunden (49 Stunden) das zweitsonnenscheinärmste Bundesland. Es fielen nur knapp 20 l/m² (67 l/m²) Regen. 

Niedersachsen und Bremen: Der November kam in Niedersachsen auf 7,4 °C (4,9 °C), rund 25 l/m² (66 l/m²) und gut 70 Sonnenstunden (49 Stunden). Das Sturmtief „Roswitha“ führte am 15. in Bremerhaven zu Orkanböen bis zu 122 km/h. Bremen war mit 7,7 °C (5,2 °C) die zweitwärmste Region Deutschlands. Die Klimaexperten errechneten abgerundet 25 l/m² (66 l/m²) und beinahe 75 Sonnenstunden (51 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern war im November 2020 mit nahezu 55 Stunden das sonnenscheinärmste Bundesland und lag trotzdem noch knapp über seinem Monatssoll (52 Stunden). In Vorpommern zeigte sich die Sonne mit teils nur annähernd 45 Stunden bundesweit am wenigsten. Die Durchschnittstemperatur betrug 7,2 °C (4,5 °C). Es fielen annähernd 15 l/m² (52 l/m²) Regen. 

Brandenburg und Berlin: Laut DWD zählte Brandenburg mit etwa 10 l/m² (45 l/m²) zu den niederschlagarmen Regionen. Die Mitteltemperatur betrug 6,8 °C (4,4 °C) und die Sonne schien gut 70 Stunden (50 Stunden). Für Berlin verbuchten die Meteorologen durchschnittlich 7,1 °C (4,7 °C), eine Niederschlagsmenge von aufgerundet 20 l/m² (48 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von annähernd 70 Stunden (50 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Bei einer Durchschnittstemperatur von 6,9 °C (4,5 °C) meldete Sachsen-Anhalt im November eine Sonnenscheindauer von beinahe 80 Stunden (51 Stunden). Mit einer Niederschlagssumme von knapp 10 l/m² (43 l/m²) war es das zweitniederschlagärmste Bundesland.

Sachsen: Für Sachsen ermittelten die Wetterfachleute des DWD eine Mitteltemperatur von 5,6 °C (3,8 °C) und eine Sonnenscheindauer von nahezu 100 Stunden (54 Stunden). Der Freistaat zeigte sich mit aufgerundet 10 l/m² (52 l/m²) als das niederschlagsärmste Bundesland. Das waren nur 17 Prozent seines Monatssolls. 

Thüringen: Thüringen präsentierte sich mit einer mittleren Temperatur von 5,4 °C(3,3 °C) als eine vergleichsweise kühle Region. Der Niederschlag akkumulierte sich auf aufgerundet 15 l/m² (56 l/m²), was nur 22 Prozent des Monatssolls entsprach. Deshalb gehörte der November 2020 auch in Thüringen zu den trockensten seit Messbeginn 1881. Die Sonne schien über 90 Stunden (49 Stunden). Das war dort nach 2011 und 1989 der drittsonnigste November seit Aufzeichnungsbeginn 1951.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen zeigte sich im November 2020 mit 7,6 °C (5,1 °C) als ein warmes und mit rund 30 l/m² (78 l/m²) als ein niederschlagsreiches Bundesland. Mit über 100 Stunden und fast der doppelten Summe seines Klimawertes (53 Stunden) war es das zweitsonnigste Gebiet Deutschlands.

Hessen: Im Ländervergleich verbuchten die Klimaexperten für Hessen eine Durchschnittstemperatur von 5,7 °C (3,8 °C), eine Niederschlagssumme von knapp 20 l/m² (71 l/m²) sowie eine Sonnenscheindauer von über 75 Stunden (43 Stunden). 

Rheinland-Pfalz: Für Rheinland-Pfalz notierten die Meteorologen 6,3 °C (4,1 °C), nur knapp 25 l/m² (75 l/m²) und gut 95 Sonnenstunden (53 Stunden). Zu Beginn des Monats sorgte eine südwestliche Strömung besonders im Südwesten für spätsommerliche Wärme: Bad Dürkheim, am Rande des Pfälzerwaldes, registrierte am 2. mit 24,0°C den bundesweit höchste Novemberwert. An einigen DWD-Station wurden hierbei neue Temperaturrekorde für den November verzeichnet. Nach 1989 war der Monat der zweitsonnigste seit Messbeginn 1951.

Saarland: Im Saarland lag die mittlere Temperatur im November 2020 bei 6,4°C (4,3 °C). Mit über 35 l/m² (95 l/m²), die nur 37 Prozent des Monatssolls entsprachen, präsentierte es sich als das niederschlagsreichste Bundesland. In der Gegenüberstellung der Länder war es mit über 100 Stunden (53 Stunden) eine sonnenscheinreiche Region. Der Monat war nach 1989 der zweitsonnigste November seit Messbeginn 1951.

Baden-Württemberg: Im November war Baden-Württemberg mit durchschnittlich 5,3 °C (3,5 °C) das zweitkühlste und mit nahezu 105 Stunden (62 Stunden) das sonnigste Bundesland. In der Nacht auf den 2. sank das Quecksilber am Oberrhein und in den mittleren Landesteilen verbreitet nicht unter 15 °C. In Müllheim, südwestlich von Freiburg, sogar nicht unter 17,7 °C. Der Monat war nach 2011 der zweitsonnigste November. Im Südschwarzwald schien die Sonne bis zu 140 Stunden mit am meisten. Es fielen etwa 25 l/m² (82 l/m²) Niederschlag. Der Schwarzwald war mit örtlich bis zu 80 l/m² die niederschlagsreichste Region Deutschlands. Hier wurde mit 37,1 l/m² am 1. in Baiersbronn-Mitteltal, auch die bundesweit größte Tagessumme verzeichnet.

Bayern: Bayern war im November deutschlandweit mit 4,3 °C (2,8 °C) das kühlste Bundesland. Am Morgen des 30. meldete Bad Königshofen, nordwestlich von Bamberg, mit -9,5 °C den bundesweiten Tiefstwert. Die Niederschlagsmenge betrug annähernd 20 l/m² (70 l/m²), die Sonnenscheindauer lag bei knapp 85 Stunden (57 Stunden). Am 21. sank die Schneefallgrenze im Alpenvorland kurzzeitig bis auf rund 700 Meter: Holzkirchen, südlich von München, meldete eine Schneehöhe von 2 cm. (Quelle: DWD)

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter Oktober 2020

Ein sehr sonnenscheinarmer, niederschlagsreicher und zu warmer Oktober

Offenbach, 30.10.2020 – Im Oktober 2020 standen die Zeichen auf Unbeständigkeit. Tiefdruckgebiete mit feuchten Luftmassen brachten neben sehr vielen Wolken wiederholte, teils auch kräftige Niederschläge, mit vereinzelten Gewittern, sowie einen Wechsel zwischen kurzen kühlen und milden Witterungsabschnitten. Aber auch eine Sturmflut an der Ostsee, sowie ein Föhnsturm in den Alpen, gehörten mit zum Wetterprogramm. Im Ergebnis war der Oktober zu warm, zu nass und ungewöhnlich wolkenreich. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. 

Oft mild, in der zweiten Monatsdekade länger kühl mit leichten Nachfrösten
Mit 10,2 Grad Celsius (°C) lag im Oktober der Temperaturdurchschnitt für Deutschland um 1,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,0 Grad. Der Monat startete mit Werten von über 20 °C recht mild. Unter Föhneinfluss wurde am 3. aus Kiefersfelden-Gach, im Landkreis Rosenheim, mit 24,6 °C die deutschlandweit höchste Temperatur gemessen. Ab der zweiten Monatsdekade drehte sich das Blatt und es stellte sich ein kühler Witterungsabschnitt ein. Bei Höchsttemperaturen von teils unter 10 °C traten vor allem in den östlichen und südlichen Regionen leichte Nachtfröste auf. Oberstdorf meldete mit -4,4 °C am 14. den bundesweit tiefsten Wert. In der dritten Monatsdekade stieg das Quecksilber wieder an. Zeit- und gebietsweise gab es dann sogar noch einmal Höchsttemperaturen über 20 °C. 

Ein nasser Oktober mit besonders hohen Niederschlagsmengen in den Mittelgebirgen
Aufgrund wiederholtem Tiefdruckeinfluss erreichte der Oktober 2020 mit über 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 139 Prozent seines Klimawerts von 56 l/m². Zu Beginn des Monats konzentrierten sich die Regenwolken vor allem auf die westlichen Landesteile. Zur Monatsmitte aber sandte das Tief GISELA von Polen und Tschechien her auch den östlichen Bereichen kräftige Niederschläge. Dabei wurde am 14. die höchste Tagessumme von 64,4 l/m² an der Station Wernigerode-Schierke, im Landkreis Harz, gemessen. Mehrere Starkregenereignisse führten in Sachsen und Sachsen-Anhalt in der Monatsbilanz zu doppelt so hohen Mengen als zu erwarten wäre. Die höchsten Summen aber prasselten im Monatsverlauf mit über 200 l/m² im Südschwarzwald und Harz vom Himmel. Andererseits gab es im Lee von Hunsrück, Eifel und Rhön, sowie an der Ostseeküste, regional nur um 30 l/m². 

Ein ungewöhnlich wolkenreicher Oktober
Im Oktober lag die Sonnenscheindauer mit fast 70 Stunden deutlich unter ihrem Soll von 109 Stunden. Damit war es der fünftsonnenscheinärmste Oktober seit 1951. Besonders in den westlichen Gebieten schien die Sonne so selten wie seit 1998 nicht mehr. In den dortigen Mittelgebirgen gab es örtlich im gesamten Monat keine 40 Sonnenstunden. Aber auch sonst blieb die Sonne sehr zurückhaltend. Nur an den Küsten sowie im Alpenvorland zeigte sie sich mit rund 100 Stunden häufiger zwischen den Wolken. 

Das Wetter in den Bundesländern im Oktober 2020
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Im Oktober meldete das nördlichste Bundesland eine Temperatur von 10,9 °C (9,5 °C), eine Niederschlagsmenge von gut 80 l/m² (73 l/m²) und als sonnigstes Gebiet fast 90 Sonnenstunden (98 Stunden). Hamburg war mit 11,2 °C (9,8 °C) nach Berlin die zweitwärmste Region. Neben rund 75 l/m² (60 l/m²) Niederschlag zeigte sich in der Hansestadt die Sonne aufgerundet 70 Stunden (97 Stunden).

Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen registrierte im Oktober 11,0 °C (9,6 °C), rund 75 l/m² (56 l/m²) und etwa 70 Sonnenstunden (99 Stunden). Bremen erreichte 11,1 °C (9,8 °C). Mit einer Niederschlagsmenge von rund 65 l/m² (58 l/m²) und einer Sonnenscheindauer von etwa 80 Stunden (98 Stunden) war die Hansestadt die zweitsonnigste Region. 

Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern ermittelte der DWD eine Temperatur von 11,1 °C (9,3 °C). Mit 55 l/m² (42 l/m²) Niederschlag landete es als trockenstes Bundesland auf dem letzten Platz im Niederschlagsranking. Die Sonne zeigte sich 75 Sunden (105 Stunden). Am 14. bewirkte ein Nordoststurm mit Böen bis 100 km/h eine Sturmflut mit 5 Meter hohen Wellen. Wie in Wismar stiegen die Pegel an manchen Orten auf 1,40 Meter.

Brandenburg und Berlin: Brandenburg erreichte eine Mitteltemperatur von 11,0 °C(9,3 °C). Die Hauptstadt meldete 11,3 °C (9,6 °C) und war die wärmste Region in Deutschland. Brandenburg mit knapp 65 l/m² (37 l/m²) und Berlin mit etwa 55 l/m²(35 l/m²) erlebten 2020 einen recht nassen Oktober. Die Sonne zeigte sich sowohl in Brandenburg (110 Stunden) als auch in Berlin (109 Stunden) fast 70 Stunden.

Sachsen-Anhalt: Der Oktober 2020 erwies sich in Sachsen-Anhalt mit einer Temperatur von 11,1 °C (9,4 °C) als zu warm und mit einer Niederschlagsausbeute von etwa 75 l/m² (36 l/m²) als deutlich zu nass. Am 14. meldete Wernigerode-Schierke, im Landkreis Harz, mit 64,4 l/m² die höchste Tagessumme. Im gesamten Monat fielen dort fast 250 l/m². Der Brocken kam sogar auf über 350 l/m². Die Sonne schien in Sachsen-Anhalt rund 70 Stunden (104 Stunden).

Sachsen: Sachsen erreichte eine Durchschnittstemperatur von 10,3 °C (9,0 °C). Mitte des Monats brachte das Tief GISELA ordentlich Regen. Dabei fielen alleine am 14. verbreitet zwischen 20 und 40, örtlich sogar bis 50 l/m². Insgesamt konnten bis zum Monatsende in der Fläche fast 100 l/m² (47 l/m²) gemessen werden und damit das Doppelte der zu erwartenden Niederschlagsmenge. Sachsen war die zweitnasseste, aber mit etwa 75 Stunden (118 Stunden) auch eine der sonnigen Regionen.

Thüringen: Hier betrug die Temperatur im Oktober 9,9 °C (8,4 °C). Damit gehört Thüringen zu den kühleren Gebieten. Hinzu kamen im Flächenmittel nasse 80 l/m²(48 l/m²). Im Thüringer Wald fielen sogar über 150 l/m². Die Sonne zeigte sich rund 65 Stunden (107 Stunden). 

Nordrhein-Westfalen: Im einwohnerreichsten Bundesland ermittelte der DWD eine Durchschnittstemperatur von 10,7 °C (9,8 °C). Dazu fielen abgerundet 80 l/m² (62 l/m²) Niederschlag. Mit nur etwa 50 Stunden (107 Stunden) schien die Sonne so selten wie seit 1998 nicht mehr. 

Hessen: In Hessen betrug die Temperatur im Oktober 10,2 °C (8,9 °C) und die Niederschlagsmenge rund 70 l/m² (59 l/m²). Nach dem zweitsonnigsten September zeigte sich der Oktober mit mageren 50 Stunden (100 Stunden) ungewöhnlich sonnenscheinarm.

Rheinland-Pfalz: Hier erreichte die Oktobertemperatur im Mittel 10,1 °C (9,2 °C) und mit rund 75 l/m² (63 l/m²) war es etwas zu nass. Mit 55 Stunden (105 Stunden) wurde der sonnenscheinärmste Oktober seit 1998 registriert.

Saarland: Das kleinste Flächenland meldete im Oktober durchschnittlich 10,0 °C(9,4 °C) und etwa 125 l/m² (77 l/m²). Dazu zeigte sich die Sonne ungewöhnlich selten. Lediglich 45 Stunden (106 Stunden) wurden erreicht und damit so wenig wie seit 1998 nicht mehr. Im Ländervergleich war das Saarland so das nasseste und sonnenscheinärmste Bundesland.

Baden-Württemberg: Hier wurde eine Temperatur von 9,4 °C (8,7 °C) gemeldet. Damit war Baden-Württemberg das zweitkühlste Bundesland. Im Flächenmittel fielen rund 85 l/m² (68 l/m²) Niederschlag. Der Südschwarzwald erreichte über 200 l/m². Die Sonne schien etwa 75 Stunden (117 Stunden). Es war der sonnenscheinärmste Oktober der letzten 20 Jahre. 

Bayern: Im größten Bundesland wurde im Oktober eine Temperatur von 8,9 °C (8,1 °C) ermittelt. Somit war der Freistaat die kühlste Region in Deutschland. Ein Föhnsturm brachte am 3. sehr milde Temperaturen. Dabei erreichte Kiefersfelden-Gach, im Landkreis Rosenheim, mit 24,6 °C die bundesweit höchste Temperatur. Auch der tiefste Wert stammt aus Bayern und wurde am Morgen des 14. mit frostigen -4,4 °C in Oberstdorf gemessen. Bei einer Niederschlagsmenge von rund 80 l/m² (61 l/m²), schien die Sonne in Bayern etwa 75 Stunden (118 Stunden). Quelle: DWD