Rückblick auf den globalen Niederschlag in 2024

Mit dem jährlichen Weltwassertag will die UNESCO seit 1993 auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage aufmerksam machen. Deutschland trägt auf internationaler Ebene durch den Betrieb mehrerer wasserbezogener Datenzentren zur Erfassung und Bewertung der globalen Wasservorräte und des Wasserkreislaufs bei. Zur Überwachung des weltweiten Niederschlags betreibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) seit über 35 Jahren das Global Precipitation Climatology Centre (GPCC, deutsch: Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie, WZN). Die dort gesammelten und verarbeiteten Daten ermöglichen einen Rückblick auf die weltweiten Niederschlagsmengen und deren Trends. Niederschlag zeigt im Vergleich zu anderen meteorologischen Parametern, wie zum Beispiel der Lufttemperatur, eine hohe räumliche und zeitliche Variabilität und so zeigen die Daten für das Jahr 2024 Regionen mit über- und unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Für die Bewertung der längerfristigen Niederschlagstrends in Europa wurden die Daten zusätzlich aufbereitet und in einem neuen Datensatz veröffentlicht. Die Daten zeigen einen Rückgang der Niederschläge im Mittelmeerraum und eine Zunahme im Norden Europas und bestätigen damit die Ergebnisse, die Klimamodelle bereits vor Jahrzehnten geliefert haben.

Für Deutschland zeigt sich eine Zunahme der Niederschlagsmengen insbesondere im Herbst und Winter. In der Südhälfte des Landes nehmen auch im Frühjahr die Niederschlagsmengen zu. Hingegen nehmen die Mengen der Sommerniederschläge verbreitet ab. Auf das Jahr gesehen ergibt sich so in der Summe für die meisten Regionen Deutschlands eine leichte Zunahme der Niederschlagsmengen.

Blick auf den Niederschlag im Jahr 2024
Im Jahr 2024 fielen die höchsten Niederschlagsmengen auf den Inseln Südostasiens und des tropischen Pazifiks sowie im nördlichen Südamerika und den Ostküsten des Indischen Ozeans. In diesen Regionen fiel in der Jahressumme mehr als 5000 mm Niederschlag. Im Vergleich, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland in der Referenzperiode 1991 – 2020 liegt bei 791 mm. Kein Niederschlag fiel in Teilen der Sahara und der Atacama-Wüste in Südamerika.

Abbildung 1: Jahressumme des Niederschlags 2024 auf Basis des GPCC Monitoring Produktes © DWD

In Südosteuropa und weiten Teilen der Mittelmeerregion fiel weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel 1991-2020. Die Extremniederschläge in der Region um Valencia/Spanien und in der marokkanischen Wüste im Oktober zeigen, dass verheerende Extremniederschläge auch während Dürren auftreten können. Auch im nordöstlichen Europa war es teils trockener als üblich. Blickt man weiter nach Osten, so gab es auch am Himalaja und Hindukusch weniger Niederschlag, sowie in einigen Gebieten Südostasiens. Neben einigen Küstenregionen Australiens war es auch auf vielen der Inseln im Pazifischen Ozean trockener als im vieljährigen Mittel. Auch im Norden Nordamerikas gab es weniger Niederschlag als üblich. Insbesondere die sonst niederschlagsreichen Gebiete um den Golf von Alaska sind betroffen, sowie die Labradorhalbinsel und die Region südlich der Hudson Bay. Die seit 2023 bestehende Dürre in weiten Teilen Südamerikas hat sich auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Im südlichen Afrika war es trockener als üblich, auf Madagaskar setzt sich eine mehrjährige trockenere Phase fort. Rund um das Horn von Afrika gab es Regionen mit weniger Regen als üblich, ebenso wie in den Küstenregionen des westlichen und zentralen Afrikas.

Abbildung 2: Differenz zwischen den 2024 gemessenen Niederschlagsmengen zu den im vieljährigen Mittel der Jahre 1991-2020 zu erwartenden Mengen. In den braun markierten Regionen ist weniger, in dem Petrol markierten Regionen mehr Niederschlag als im Mittel gefallen. © DWD

Mehr Regen als normal gab es im östlichen zentralen Afrika und der Sahelzone sowie der Arabischen Halbinsel, weiten Teilen Pakistans und vor allem dem westlichen und zentralen Indien. Weite Teile des zentralen und östlichen Asiens waren niederschlagsreicher als im Mittel zu erwarten. Weite Teile insbesondere der Inselwelt Südostasiens und des nördlichen Asiens hatten mehr Niederschlag als üblich. Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gab es auch im südlichen Mittelamerika und der südlichen Karibik sowie einem Streifen von der Westküste der USA bis zum Golf von Mexiko und dem Südosten der USA. Auch im zentralen und westlichen Europa gab es überdurchschnittliche Niederschlagsmengen.

Die Auswertungen für das Jahr 2024 wurde auch im jüngst veröffentlichten globalen Klimastatusbericht der WMO aufgenommen [1].

Die vom Mittelwert abweichenden Niederschlagsmengen sind ein Zeichen der starken zeitlichen Variabilität des Niederschlags. Diese setzen sich aus der natürlichen Variabilität und des dem Klimawandel zuzuschreibenden Trends zusammen. Um diesen Trend abzuschätzen, müssen die in den Messdaten steckenden nicht-natürlichen Einflüsse, z.B. Wechsel von Messgeräten, entfernt werden. Dieses Entfernen der nicht-natürlichen Anteile in den Beobachtungsdaten wird als Homogenisierung der Zeitreihen bezeichnet.

Das GPCC hat in den letzten Monaten an einer verbesserten Version eines homogenisierten Niederschlagsdatensatzes gearbeitet – HOMPRA-Europe. Durch aufwändiges Datensammeln konnte die Anzahl der verwendbaren Stationen im Vergleich zur vorherigen Version um mehr als 2500 auf 7916 Stationen erhöht werden. Zudem wurde der Zeitraum um zehn Jahre auf den Zeitraum 1951 bis 2015 verlängert. Der Datensatz steht auf dem OpenData-Server des DWDs zum freien Download zur Verfügung [2].

Die Analysen dieser neuen Daten bestätigen den aus Klimaprojektionen erwarteten abnehmenden Trend im südlichen Europa und eine Zunahme der Niederschlagsmengen im nördlichen Europa. Dabei sind die Änderungen in den Jahreszeiten nicht gleich. Insbesondere die niederschlagsreichen Jahreszeiten Winter und Frühjahr in der Mittelmeerregion werden trockener, was in dieser Region die Wasserverfügbarkeit deutlich reduziert.

Abbildung 3: Trends in der Niederschlagsmenge über die Jahre 1951 bis 2015 auf Basis von HOMPRA-Europe (Version 2) für die vier Jahreszeiten. Gelb und Rot bedeutet einen abnehmenden Trend in der Niederschlagsmenge, blau eine Zunahme des Niederschlags. © DWD

Für Deutschland zeigt sich eine Zunahme der Niederschlagsmengen insbesondere im Herbst und Winter. In der Südhälfte des Landes nehmen auch im Frühjahr die Niederschläge zu. Hingegen nehmen die Mengen der Sommerniederschläge verbreitet ab. Auf das Jahr gesehen ergibt sich so in der Summe für die meisten Regionen Deutschlands eine leichte Zunahme der Niederschlagsmengen.

Der Datensatz „HOMPRA-Europe“ bietet einen über Deutschland hinausgehenden Blick auf die Änderungen des Niederschlags und damit die Möglichkeit in europäischen Raum gemeinsam auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren.

Ergänzende Hinweise:
[1]: Der jüngste Klimastatusbericht der Weltmeteorologieorganisation (WMO) vom 19.3.2025 für das Jahr 2024 („State of the Global Climate 2024“) ist hier zu finden: https://wmo.int/publication-series/state-of-global-climate-2024. Abbildung 10 zeigt die Niederschlagsverhältnisse im Jahr 2024 auf Basis der Daten des GPCC.

[2]: Der Datensatz „HOMPRA-Europe, Version 2“ ist hier zugänglich: http://dx.doi.org/10.5676/DWD_GPCC/HOMPRA_EU_M_V2_050

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Winter 2024/25

Der 14. Mildwinter in Folge mit trockenem und sonnigem Verlauf

Der Winter 2024/25 war mehrheitlich mild, geprägt von frühlingshaften Schüben, aber auch von vorübergehenden, teils markanten Frostphasen. Dabei fiel der Niederschlag zu gering aus, während eine Schneedecke meist nur in den höheren Lagen bestand. Die zweite Winterhälfte zeigte sich deutlich sonniger, sodass die Saison mit einem Sonnenscheinüberschuss abschloss, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Überwiegend mild mit frühlingshaften Schüben – Februar mit kurzer Eis-Phase
Das Temperaturmittel lag im letzten Winter mit 2,1 Grad Celsius (°C) um 1,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,4 °C) betrug das Plus 0,7 Grad. So dominierten trotz einzelner markanter Frosteinbrüche milde Temperaturen. Die eisigste Phase fiel in die zweite Februardekade mit verbreitet strengem Nachfrost (-10 °C bis -15 °C). Deutschneudorf-Brüderwiese, im Erzgebirge, verkündete am 18.2. mit -19,7 °C das bundesweite Minimum. Nach einer anschließenden „Wärme-Rallye“ stieg am 21.2. in Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, der Höchstwert auf 18,9 °C. Dieser Spitzenwert wurde ebenfalls am 27.1. in Bad Kohlgrub, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, bei Föhn erreicht.

Winterniederschlag mit Defizit – Februar sogar ausgesprochen trocken
Im Winter fielen mit rund 155 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwa 86 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags der Referenzperiode 1961–1990 (181 l/m²). Verglichen mit der neueren Periode 1991–2020 (190 l/m²) waren es sogar nur rund 82 Prozent des Solls, sodass der Winter insgesamt deutlich zu trocken ausfiel. Besonders niederschlagsarm war der Februar, in dem nur etwa die Hälfte der üblichen Menge gemessen wurde. Während die erste Januardekade im bundesweiten Mittel die niederschlagsreichste Phase markierte, kam es lokal zu noch intensiveren Ereignissen. Dabei wurde die maximale Tagessumme des Winters am 6.12. in Schöfweg im Bayerischen Wald mit 51,6 l/m² verzeichnet. Die höchsten Winterniederschläge traten mit örtlich über 500 l/m² im Schwarzwald auf, während es am trockensten im Thüringer Becken blieb, wo teils nur rund 80 l/m² fielen. Eine dauerhafte Schneedecke war fast ausschließlich in höheren Lagen zu beobachten, während es im Tiefland nur für kurze Schneegastspiele reichte.

Kalte Jahreszeit mit Sonnenscheinplus, dank deutlich strahlender zweiter Winterhälfte
Mit 194 Sonnenstunden übertraf der Winter sein Soll von 153 Stunden (1961–1990) um 27 %. Selbst im Vergleich zur neueren Periode 1991–2020 (170 Stunden) lag die sie noch 14 % über dem Durchschnitt. Besonders sonnenverwöhnt waren die Hochlagen im Süden, wo teils über 300 Stunden registriert wurden. Im Gegensatz dazu blieb es im äußersten Norden und in Küstenregionen trüber, mit teils unter 150 Sonnenstunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Winter 2024/2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Für Baden-Württemberg ermittelte der DWD eine Wintertemperatur von milden mit 2,0 °C (0,0 °C). Die kältesten Phasen des Winters 2024/25 traten Ende Dezember bis Anfang Januar, zu Beginn der zweiten Januardekade sowie in der dritten Februarwoche mit markanten Temperaturabfällen auf, wobei auch häufiger strenge Nachtfröste beobachtet wurden. Anfang der dritten Februardekade drehte der Winter abrupt auf Frühling und so wurde am 21.2. in Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, ein Spitzenwert von 18,9 °Cgemeldet. Dieser zählt zu den bundesweit höchsten Temperaturen in der vergangenen kalten Jahreszeit, in der ein Flächenniederschlag von 204 l/m² (224 l/m²) fiel. Die Sonne flutete den Südwesten mit 225 Stunden (169 Stunden). In den vergleichsweise schneeverwöhnten Gipfellagen des Schwarzwaldes brillierte sie sogar über 300 Stunden.

Bayern: Der Freistaat war im vergangenen Winter mit einer Gebietsmitteltemperatur von 0,9 °C (-1,0 °C) das kälteste Bundesland. Anfang und Mitte Januar sowie in der dritten Februarwoche traten, begleitet von strengen Nachtfrösten, die kältesten Phasen auf. Kontrastiert wurden diese von frühlingshaften Wärmeschüben Ende Januar und zu Beginn der dritten Februardekade. Föhnbedingt wurde am 27.1. mit 18,9 °C in Bad Kohlgrub, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, ein Spitzenwert in den vergangenen drei Monaten gemessen. Unterdurchschnittliche 148 l/m² (200 l/m²) Niederschlag wurden bayernweit gemessen. Ein erhebliches Niederschlagsdefizit wurde dabei im Februar beobachtet. Gut 226 Stunden (171 Stunden) zeigte sich die Sonne. Im Alpenvorland und in den Gipfellagen wurden Spitzenwerte von über 300 Stunden gemessen.

Berlin: In der Spreemetropole erreichte die Winterwitterung eine Mitteltemperatur von milden 2,7 °C (0,5 °C). Mit strengen Nachtfrösten und einer Schneedecke zeigte der vergangene Winter nur in der zweiten Februardekade seinen Zauber. Dieser verflog aber bereits wenige Tage später, als am 24.2. das Quecksilber frühlingshafte 15 °C anzeigte. Das Niederschlagsvolumen erreichte in den letzten drei Monaten 110 l/m² (131 l/m²). Die Sonne schien dazu rund 175 Stunden (147 Stunden).

Brandenburg: Mit einer Temperatur von 2,3 °C (0,1 °C) konnte sich der vergangene Winter in Brandenburg kaum behaupten. Ein erfolgreiches Durchsetzen gelang ihm erst mit Schnee und strengen Nachtfrösten in der dritten Februarwoche. Manschnow, Märkisch-Oderland, meldete dabei am 18.2. eine Temperatur von -17,6 °C. Am 24.2. kamen aber landesweit bereits mit Höchstwerten von 14 °C bis rund 16 °C wieder Frühlingsgefühle auf. Insgesamt brachte der Winter der im Vergleich trockensten Region im Schnitt 104 l/m² (123 l/m²). Die Sonne zeigte sich mit rund 182 Stunden (150 Stunden) großzügig.

Bremen: In Bremen überwogen im vergangenen Winter die milderen Witterungsabschnitte. Am Ende wurde eine Durchschnittstemperatur von 3,6 °C (1,5 °C) berechnet – Höchstwert im Länderranking. Während der Niederschlag mit 132 l/m² (165 l/m²) vor allem aufgrund des sehr trockenen Februars zurückfiel, blieb die Sonnenscheindauer mit 141 Stunden (140 Stunden) im klimatologischen Rahmen. Mit dieser Bilanz war Bremen das trübste Bundesland.

Hamburg: Der Winter 2024/2025 war in Hamburg mit einem Mittel von 3,3 °C (1,2 °C) überwiegend mild und bis auf den Februar auch wechselhaft. Niederschläge dominierten in Form von Regen und summierten sich auf nur 124 l/m² (174 l/m²). Die Sonne holte in der zweiten Winterhälfte auf. In der Gesamtbilanz standen rund 145 Stunden (134 Stunden).

Hessen: Die kalte Jahreszeit 2024/2025 entpuppte sich in Hessen mit einer Temperatur von 2,0 °C (0,3 °C) milder als im Schnitt. Vor allem Anfang Januar, Ende Januar und zu Beginn der dritten Februardekade traten vorfrühlingshafte Phasen auf. Eisig, mit teils strengen Nachtfrösten, wurde es Mitte Januar und in der dritten Februarwoche. In der Fläche fiel eine Niederschlagssumme von 167 l/m² (193 l/m²). Eine sonnige Aufholjagd wurde in der zweiten Winterhälfte eingeleitet und so konnten bis zur Ziellinie 179 Stunden (136 Stunden) gemessen werden.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Winter 2024/2025 war im Nordosten mit einem Mittel von
2,8 °C (0,2 °C) deutlich zu mild. Ein markantes Kälteloch mit strengen Nachtfrösten öffnete sich lediglich in der zweiten Februardekade. Dieses wurde aber in den letzten Februartagen von frühlingshaften Temperaturen rasch wieder aufgefüllt. Der Winterniederschlag erreichte im Verhältnis zu den anderen Bundesländern trockenere 106 l/m² (130 l/m²). Die Sonne schien rund 144 Stunden und entsprach damit dem klimatologischen Soll (144 Stunden).

Niedersachsen: In Niedersachsen blieb es in der kalten Jahreszeit nur bei winterlichen Stippvisiten mit einem deutlichen Temperaturrückgang in der zweiten Februardekade. Dabei sanken in den östlichen Regionen die Tiefstwerte in den strengen Frostbereich. Die finale Durchschnittstemperatur erreichte bei einem Winterniederschlagsvolumen von 153 l/m² (177 l/m²) milde 3,1 °C (1,2 °C). Die Sonne strahle bei mit gut 157 Stunden (135 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW wurde die oft zu milde Winterwitterung von nur kurzen kalten Abschnitten unterbrochen. Insbesondere Mitte Januar und in der zweiten Februardekade fielen die Temperaturen mit teils strengfrostigen Tiefstwerten spürbar ab. Anschließend setzte zu Beginn der dritten Februardekade ein heftiger Temperaturanstieg ein. Im Ruhrgebiet wurden in der Folge am 21.2. frühlinghafte 18,5 °C registriert. In der Winterbilanz stand für ein NRW eine Mitteltemperatur von 3,2 °C (1,7 °C). Im klimatologischen Rahmen befand sich der Jahreszeitenniederschlag mit 210 l/m² (223 l/m²). Unter den Bundesländern zählte NRW zu den nassesten Regionen. Die Sonne zeigte sich rund 170 Stunden (151 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der Winter 2024/2025 war in Rheinland-Pfalz mit 2,4 °C (0,9 °C) insgesamt zu mild und beherbergte nur kurze winterlichen Episoden, vor allem Mitte Januar sowie in der zweiten Februardekade. Letztere wurde mit einem markanten Temperaturanstieg beendet. Am 21.2. stieg dabei der Höchstwert in Kaiserslautern auf frühlingshafte 18,3 °C. Der Winterniederschlag summierte sich auf 182 l/m² (200 l/m²). In der zweiten Winterhälfte steigerte sich der Sonnenschein und bis zum Ende der kalten Jahreszeit wurden 180 Stunden (152 Stunden) vermeldet.

Saarland: Im Saarland überwogen in der Winterwitterung 2024/2025 die milden Abschnitte. Die Gebietsmitteltemperatur erreichte in der Abschlussbilanz 2,8 °C (1,2 °C). Zudem ergab der meteorologische Kassensturz 245 l/m² (255 l/m²) Niederschlag und 166 Sonnenstunden (155 Stunden). Der Deutsche Wetterdienst ordnete das Saarland als nassestes Bundesland ein.

Sachsen: In Sachsen dominierte im Winter 2024/2025 die milde Mehrheit, doch in der zweiten Februardekade gelang es der winterlichen Opposition, sich noch einmal deutlich durchzusetzen. Während dieser Frostperiode meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 18.2. mit –19,7 °C das bundesweite Winterminimum. Nur die Hochlagen des Erzgebirges behaupteten ihren winterlichen Charakter und blieben nahezu durchgehend schneebedeckt. Im Ergebnis betrug die Mitteltemperatur für das im Ländervergleich kalte Sachsen 1,5 °C (-0,4 °C). Der Flächenniederschlag erreichte 109 l/m² (152 l/m²) und die Sonne fulminante 235 Stunden (161 Stunden). Sachsen war das sonnigste Bundesland.

Sachsen-Anhalt: Hierzulade konnte der vergangene Winter, trotz einzelner Kälteeinbrüche, keine nachhaltige Dominanz entwickeln. Die eisigste Phase fiel in die zweite Februardekade. Dabei wurden am 18.2. in Oberharz am Brocken-Stiege eisige -19,0 °C festgehalten. Sprunghaft setzte sich aber wieder die milde Luft durch, sodass am 22.2 in Wernigerode frühlingshafte 16,8 °C gemessen werden konnten. Die Saison schloss einem Temperaturmittel von 2,2 °C (0,4 °C) und einer Niederschlagsmenge von 115 l/m² (119 l/m²). Sonnige 207 Stunden (145 Stunden) ergossen sich in den letzten drei Monaten über das Land.

Schleswig-Holstein: Der äußerste Norden befand sich im letzten Winter mehrheitlich im Zustrom milder Luft. Zum Ende der zweiten Februardekade versuchte der Frost mit regionalen Tiefstwerten von unter -10 °C ein letztes Machtwort zu sprechen. Im Endergebnis blieb für den Winter in Schleswig-Holstein eine Mitteltemperatur von 3,4 °C (0,9 °C) stehen. Damit war das Bundesland eine der mildesten Regionen in Deutschland. Die Niederschlagsumme fiel mit 140 l/m²(180 l/m²) geringer aus. Die Sonnenscheindauer erreichte 145 Stunden (138 Stunden).

Thüringen: In Thüringen kam es im Winter 2024/2025 zu einem regelrechten Schlagabtausch zwischen milder und kalter Witterung. Die frostigste Offensive erfolgte in der zweiten Februardekade. Zwischen dem 17. und 19.2. sanken die nächtlichen Temperaturen in den strengen Frostbereich (-10 °C bis -15 °C). Nach dem kurzen Konter übernahm die milde Luft erneut die Oberhand und führte den Winter mit einem Temperaturmittel von 1,5 °C (-0,6 °C) ins Ziel, womit Thüringen im Ländervergleich einen kalten Platz einnahm. Mit 127 l/m² (159 l/m²) blieb es in der letzten Saison zu trocken. Dafür legte die Sonne mit 215 Stunden (148 Stunden) eine wahre Glanzleistung an den Tag.

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Februar 2025

Mild, sonnig und extrem trocken

Der letzte meteorologische Wintermonat 2025 imponierte mit einem raschen Temperaturanstieg: Nach frostiger Schärfe in der zweiten Monatsdekade wurde es binnen weniger Tage abrupt frühlingshaft. Der Niederschlag blieb vielerorts spärlich, besonders im Norden, während die stabile und windschwache Wetterlage die Luftqualität verbreitet verschlechterte. Unterdessen legte die Sonne eine beeindruckende Aufholjagd hin und zeigte sich vor allem im Osten und im Bergland häufig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldete.

Rascher Wechsel von Winter- zu Frühlingstemperaturen in der dritten Monatsdekade
Das Temperaturmittel lag im Februar 2025 mit 1,4 Grad Celsius (°C) um 1,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,5 °C) wurde das Mittel um 0,1 Grad unterschritten. In der zweiten Monatsdekade setzte der Februarwinter vor allem im Osten ein deutliches Ausrufezeichen. Während eisiger Nächte meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 18. mit – 19,7 °C das bundesweite Februarminimum. Zu Beginn der letzten Monatsdekade kletterten die Temperaturen innerhalb von drei Tagen auf Frühlingsniveau. In Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, wurde dabei am 21. der Spitzenwert von 18,9 °C registriert.

Teilweise wochenlange Trockenheit mit extremer Niederschlagsarmut im Norden
Im Februar fielen mit rund 24 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 49 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (49 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die Menge nur 45 Prozent des Solls (53 l/m²). Vorübergehende Niederschläge fokussierten sich auf die zweite Februarwoche, mit der höchsten Tagesmenge von 36,1 l/m² am 12. in Freudenstadt-Kniebis (Nordschwarzwald), sowie auf die letzten Monatstage. Dazwischen blieb es über weite Strecken niederschlagsarm. Im Norddeutschen Tiefland, wo gebietsweise unter 5 l/m² im Februar fielen, erreichte die Trockenheit ein Extremmaß. Der Schwarzwald stach mit über 100 l/m² als nasseste Region hervor. Schneefreunde kamen im Februar lediglich in den Mittelgebirgen sowie in Teilen Ostdeutschlands, darunter auch Berlin, auf ihre Kosten. Aufgrund der überwiegend windschwachen, stabilen und trockenen Februarwitterung verschlechterte sich die Luftqualität in vielen Regionen durch verstärkte Emissionen zeitweise deutlich.

Sonnige Aufholjagd im Februar – vor allen im Osten und im Bergland
Mit fast 93 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Februar ihr Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 29 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 22 Prozent. Im östlichen und südlichen Bergland sowie in Teilen des ostdeutschen Tieflandes zeigte sich die Sonne besonders großzügig. Im äußersten Norden, aber auch in den Tälern des Südwestens schien sie seltener.

Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten schwankte der Februar 2025 zwischen winterlicher Kälte und ersten frühlingshaften Erwärmungstendenzen. Insbesondere zu Beginn der letzten Monatsdekade zeigte sich ein abrupter Temperaturanstieg. In Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, wurde dabei am 21. mit 18,9 °C die bundesweit höchste Temperatur im vergangenen Monat festgehalten. Dem gegenüber stand in der zweiten Monatsdekade noch ein landesweiter Kaltlufteinbruch mit zum Teil strengen Nachtfrösten von unter minus 10 °C. Am Ende wurde für den Februar eine milde Gebietsmitteltemperatur von 2,1 °C (0,5 °C) bilanziert. Niederschläge fokussierten sich dabei auf die zweite Monatswoche und die letzten Wintertage. Insgesamt blieb es in der Fläche mit rund 51 l/m² (68 l/m²) zu trocken. Im Schwarzwald wurden mit über 100 l/m² die höchsten Niederschlagsmengen gemessen. Baden-Württemberg war im bundesweiten Vergleich die nasseste Region. In den Gipfellagen kam bei reichlich Sonnenschein auch dauerhafte Schnee- und Winterfreude auf. In den Niederungen dominierten oftmals Hochnebelfelder. Dennoch konnte der Deutsche Wetterdienst für Baden-Württemberg eine Sonnenscheindauer von 85 Stunden (76 Stunden) erfassen.

Bayern: In Bayern schwankte die Februarwitterung zwischen winterlicher Kälte und teils sprunghaften Erwärmungsphasen. In Oberstdorf wurden am 21. frühlingshafte 17,6 °C registriert. Dagegen startete der 15. dort noch mit einer Tiefsttemperatur von -14 °C. Für das gesamte Bundesland wurde im Februar 2025 ein Temperaturmittel von 0,8 °C (-0,6 °C) festgehalten. Diese wankelmütige Witterung wurde von einer deutlichen Niederschlagsarmut begleitet, die lediglich in der zweiten Monatswoche und am Monatsende unterbrochen wurde. Bis zum Finale bescherte der letzte Wintermonat dem Freistaat magere 26 l/m² (58 l/m²). Fast 98 Stunden (78 Stunden) zeigte sich die Sonne, wobei der meiste Sonnenschein mit über 170 Stunden (Zugspitze) in den schneeverwöhnten Gipfellagen genossen werden konnte. Trotz des sonnigen Winterpanoramas verzeichnete die Zugspitze zeitweise mit unter 110 cm eine außerordentlich geringe Februarschneehöhe, die – bei einem langjährigen Mittel von 260 bis 300 cm – ungeachtet gewisser Messunsicherheiten durch frühere Standortwechsel den extrem schneearmen Charakter in den höchsten Lagen verdeutlichte.

Berlin: In Berlin erreichte das Februarmittel der Lufttemperatur 1,3 °C (0,6 °C). Zum Ende der zweiten Monatswoche führte markanter Schneefall zu einer mehrtägigen Schneedecke. In den darauffolgenden Nächten sanken die Temperaturen deutlich, sodass die Frühwerte zeitweise unter -10 °C fielen. Mit Beginn der letzten Monatsdekade setzte sich zunehmend frühlingshafte Luft durch und beendete die winterliche Witterung binnen weniger Tage. Die Niederschlagsausbeute blieb ungewöhnlich mager. So wurden im vergangenen Monat extrem geringe 15 l/m² (35 l/m²) gemessen. Fulminant war hingegen die Sonnenscheindauer mit rund 105 Stunden (71 Stunden) – ein Plus von fast 48 Prozent.

Brandenburg: Brandenburg durchlebte im 0,8 °C (0,1 °C) temperierten Februar 2025 eine markante Wetterwende: Während die dritte Monatswoche noch von eisiger Kälte und schneebedeckter Landschaft geprägt war, setzte in den letzten Februartagen eine frühlingshafte Milderung ein. Am Beispiel Manschnow, Märkisch-Oderland, zeigt sich dieser Kontrast besonders deutlich: Der Tiefstwert sank am 18. auf -17,6 °C, bevor das Quecksilber am 24. auf 14,2 °C anstieg. Bis auf das Schneefallereignis zur Monatsmitte verlief der Monat zunächst ungewöhnlich trocken, ehe sich die Niederschläge zum Monatsende etwas häuften. In Summe brachte der Februar 2025 der Landesfläche aber nur extrem magere 14 l/m² (33 l/m²). Die Sonne schien hingegen 107 Stunden, was rund 53 Prozent über dem Mittelwert (70 Stunden) lag. Damit stellte Brandenburg den zweithöchsten Wert im Länderranking.

Bremen: In Bremen verharrte die Februarwitterung lange in einer zögerlichen Balance zwischen frostigen Nächten und nur mäßiger Tagesmilderung. Doch in der letzten Monatsdekade wurde der Winter sprunghaft verdrängt, als am 21. das Quecksilber mit 15,9 °C einen markanten Temperaturumschwung markierte. Das Februarmittel erreichte abschließend milde 2,7 °C (1,4 °C). Die wochenlange Trockenheit konnte trotz aufkommender Niederschläge in den letzten Monatstagen nicht beendet werden. Mit extrem niedrigen 8 l/m² (40 l/m²) fiel kaum Niederschlag. Bremen war damit bundesweit eine extrem trockene Region. Dafür machte die Sonne vor allem in der zweiten Monatshälfte Boden gut und erreichte 78 Stunden (68 Stunden).

Hamburg: Nachdem die ersten Februarwochen mit leichten Nachtfrösten einen winterlichen Charakter zeigten, setzte sich in der letzten Monatsdekade auch in Hamburg spürbar mildere Luft durch. In der Spitze stiegen die Höchstwerte am 21. auf 15 °C. Niederschläge waren ein seltenes Gut. So landeten im 2,3 °C (1,2 °C) milden Februar extrem geringe 7 l/m² (42 l/m²) in den Niederschlagstöpfen. Die Elbmetropole war damit die trockenste Region im Ländervergleich. Eine Glanzleistung lieferte die Sonne mit 78 Stunden (64 Stunden).

Hessen: 2025 beobachtete der DWD in Hessen einen launischen Februar. So sanken in der zweiten Monatsdekade während einer markanten Kältephase die Temperaturen spürbar. In den Mittelgebirgslagen gab es am 18. und 19. strenge Nachtfröste von unter -10 °C. Am 21. brachte ein plötzlicher Frühlingsschub mit Höchstwerten von über 16 °C im Rhein-Main-Gebiet den Winter abrupt ins Wanken. Mit im Mittel 1,6 °C (0,6 °C) endete der letzte meteorologische Wintermonat, in dem über eine lange Zeit ein erhebliches Niederschlagsdefizit herrschte. Kompensiert wurde es erst in den letzten Tagen. Unter dem Strich blieben aber nur 29 l/m² (52 l/m²) stehen. Zeitweise herrschte wegen der windschwachen und trockenen Witterung eine ungewöhnlich schlechte Luftqualität. Die Februarsonne schien trotz einiger trüber Tage mit rund 90 Stunden (69 Stunden) ausgesprochen oft.

Mecklenburg-Vorpommern: Der letzte meteorologische Wintermonat 2025 erreichte im Nordosten eine Durchschnittstemperatur von 1,5 °C (0,0 °C) und endete mit zum Teil frühlingshafter Luft. So stiegen am 22 und 24. die Höchstwerte auf teils über 12 °C. Dem gegenüber standen am 17. und 18. noch strenge Nachtfröste von unter -10 °C. Insbesondere in Vorpommern war diese Frostphase in der dritten Monatswoche mit einer Schneedecke verbunden. Insgesamt wurde aber von den Experten ein großes Niederschlagsdefizit für das Bundesland beobachtet: Nach letzten Berechnungen dürfte es in der Monatsbilanz bei extrem trockenen 12 l/m²(31 l/m²) bleiben. Üppig fiel die Sonnenscheinausbeute mit rund 90 Stunden (67 Stunden) aus.

Niedersachsen: Der Februar 2025 brachte Niedersachsen ein Temperaturmittel von 2,1 °C (1,1 °C). Die kälteste Phase mit mäßigen und strengen Nachtfrösten etablierte sich in der zweiten Monatsdekade. Anschließend erfolgte ein rasanter Temperaturanstieg: Im nordwestlichen Niedersachsen wurden am 21. frühlingshafte 17 °C registriert. Der Flächenniederschlag erreichte außergewöhnlich trockene 12 l/m², ein Defizit von minus 73 Prozent (44 l/m²). Die Sonnenscheindauer übertraf mit fast 88 Stunden ihr Soll von 66 Stunden.

Nordrhein-Westfalen: NRW war im Februar 2025 mit 3,0 °C (1,8 °C) die mildeste Region. Auf einen frostigen Monatsauftakt und einer eisigen Monatsmitte erhielten die Temperaturen mit Beginn der letzten Dekade kräftig Auftrieb. Am 21. schnellten die Höchstwerte im Ruhrgebiet auf 18,5 °C. In der Versenkung verschwand hingegen der Niederschlag. Ungewöhnlich geringe 22 l/m² (58 l/m²) wurden in der Fläche gemessen. In den Gipfellagen des Rothaargebirges lag dieser an Zweidrittel des Monats zumindest als eine dünne Schneedecke. Die Sonne zeigte sich NRW-weit mit 95 Stunden (72 Stunden) äußert großzügig.

Rheinland-Pfalz: Der Februar 2025 präsentierte sich in Rheinland-Pfalz mit milden 2,2 °C (1,1 °C). Frostig gestaltete sich vor allem die zweite Monatsdekade. Anschließend zog die Temperatur rasch an und gipfelte durch das starke Momentum in Kaiserslautern am 21. bei 18,3 °C. Zögerlicher war der Niederschlag, der dem Bundesland im letzten Monat 28 l/m²
(57 l/m²) brachte. Die Sonnenscheindauer betrug 84 Stunden (73 Stunden).

Saarland: Das kleinste Flächenland verzeichnete im Februar 2025 eine Mitteltemperatur von 2,8 °C (1,6 °C). Während zunächst nur leichte Nachtfröste und eine moderate Tageserwärmung die Witterung bestimmten, brachte die dritte Dekade einen markanten Temperaturanstieg, der mit 18,4 °C in Neunkirchen-Wellesweiler am 21. seinen Höhepunkt erreichte. Mit 36 l/m² Niederschlag fiel im Saarland nur 50 Prozent des Solls (72 l/m²). Nahezu den Klimawert (76 Stunden) erreichte dagegen die Sonnenscheindauer mit 75 Stunden. Damit dürfte das Saarland voraussichtlich die trübste Region im Februar 2025 bleiben.

Sachsen: Im Vergleich zu den anderen Bundesländern überzeugte der Februar 2025 in Sachsen als Wintermonat. Auch wenn in der vierten Woche der Frühling grüßte, zeigte das Temperaturmittel des vergangenen Monats 0,1 °C (-0,3 °C). Besonders eisig wurde es in der zweiten Monatsdekade. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete am 18. mit -19,7 °C das bundesweite Februarminimum. Sachsen war im Ländervergleich das kälteste Bundesland. Deutlich unter dem Klimaziel befand sich die Niederschlagsmenge mit 14 l/m² (43 l/m²). Nahezu durchweg als Schnee legte sich dieser über die Hochlagen des Erzgebirges. Die Sonne erzielte mit 110 Stunden ein Plus von 57 Prozent (70 Stunden). Damit thronte Sachsen als sonnigstes Bundesland.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt erfolgte im 0,9 °C (0,4 °C) temperierten Februar nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes eine imposante Wetterwende: In der zweiten Monatsdekade wurde es noch einmal frostig. Dabei wurden in Oberharz am Brocken-Stiege am 18. eisige -19,0 °C gemessen. In der letzten Monatswoche wurde mit sehr milden Winden das Eis des Winters gebrochen und so stiegen die Höchstwerte am 22. auf bis zu 16,8 °C in Wernigerode. Damit erreichte der Temperaturanstieg in der Harzregion nahezu 36 Grad innerhalb von vier Tagen. Ein Rückgang wurde hingegen beim Flächenniederschlag mit 16 l/m² (33 l/m²) beobachtet, während bei der Sonnenscheindauer mit 97 Stunden ein Hochlauf von Plus 43 Prozent gegenüber dem Klimawert (68 Stunden) ermittelt werden konnte.

Schleswig-Holstein: Der Norden Deutschlands durchlief im 2,1 °C (0,7 °C) milden Februar 2025 eine thermische Tal- und Bergfahrt. Während am 18. noch vielerorts strenge Nachtfröste beobachtet wurden, stiegen die Höchstwerte am 21. in den südwestlichen Gefilden auf über 13 °C. Unter der Dominanz von hohem Luftdruck wurde die Niederschlagsausbeute mit 11 l/m² (42 l/m²) extrem stark gedämpft. Die Sonne strahlte dafür rund 77 Stunden (65 Stunden).

Thüringen: Thüringen meldete im letzten meteorologischen Wintermonat 2025 eine Temperatur von 0,3 °C (-0,4 °C). Innerhalb der zweiten Monatsdekade zeigte der Winter mit strengen Nachtfrösten von unter minus 10 °C noch einmal seine Krallen. Mit Beginn der letzten Dekade erlebte die Temperatur eine regelrechte Wärme-Rallye und schoss am 21. in der Spitze auf 15,6 °C (Olbersleben, im Nordwesten des Thüringer Beckens). Mit 20 l/m² (44 l/m²) zeigte der Februar sein trockenes Gesicht. In den höchsten Lagen legte sich dieser als dünne Schneedecke nieder. Mit einer strahlenden Performanz präsentierte sich die Sonne mit 95 Stunden (69 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Januar 2025

Abwechslungsreicher Januar: deutlich zu mild, nass und sonnig

Zwei Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar. Zum einen war dies Tief BERND, das zum Jahresbeginn das Wettergeschehen beeinflusste: Von Dauerregen über gefrierenden Regen bis zu starkem Schneefall reichte das Repertoire der Warnungen. Anschließend machte es sich Hoch BEATE über Mitteleuropa bequem und sorgte für eine deutliche Wetterberuhigung. Eine Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten oftmals kalt war, stellte sich somit ein, bevor zum Monatsende wieder Tiefdruckgebiete das Zepter in die Hand nahmen. Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder, nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im vieljährigen Mittel. Regional traten dabei jedoch große Unterschiede auf. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Von T-Shirt-Wetter bis tiefkühltauglichen Temperaturen alles dabei
Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0 Grad Celsius (°C) und damit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,5 Grad (-0,5 °C) überschritten. Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung noch 1,1 Grad. In allen Bundesländern lag das Mittel im positiven Bereich. Außergewöhnlich mild war es am Dreikönigstag (6.) sowie am 25. des Monats vor allem im Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Wenig verwunderlich war es somit, dass an einigen Stationen Januarrekorde geknackt wurden. Am wärmsten war es föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) in Bayern. Tiefkühltaugliche Temperaturen wurden insbesondere in der ersten Monatshälfte immer wieder in den Gebirgstälern über Schnee in Süddeutschland gemessen. Das diesjährige Januarminimum datiert vom 4. mit -17,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg).

West- Ost- Gefälle bei der Niederschlagsverteilung
Im Januar fielen mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Nicht ganz so hoch war der Überschuss mit etwa 19 Prozent (%) im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (65 l/m²). Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte Deutschlands, wo sich immer wieder Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern durchsetzen konnten. Die höchste Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen an der Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) auf. Es fielen an diesem Tag 46 l/m². Nur wenig Niederschlag gab es in der zweiten Januardekade, denn in diesem Zeitraum konnte sich das ausgedehnte Hochdruckgebiet BEATE für längere Zeit über Mitteleuropa etablieren. Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus. Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15 Zentimeter (cm) hohe Schneedecke.

Niederungen Norddeutschlands trüber als Hochlagen des Südens
Der Januar konnte mit 61 Stunden Sonne aufwarten, wodurch das Soll (44 Stunden) um mehr als ein Drittel überschritten wurde (Periode 1961 bis 1990). Etwas weniger ausgeprägt war das Überangebot (17 %) an Sonnenstunden im Vergleich mit der Periode 1991-2020 (52 Stunden). Am längsten zeigte sich das Zentralgestirn in den Hochlagen Süddeutschlands, wo teilweise mehr als 100 Sonnenstunden gemessen wurden. Wintersportler kamen also vor allem in den Alpen auf ihre Kosten. Deutlich seltener schien die Sonne in den Niederungen der Nordhälfte. Mitverantwortlich dafür war eine Dank Hoch BEATE ausgeprägte Inversionswetterlage bei der sich teilweise eine zähe Nebel- und Hochnebeldecke über mehrere Tage halten konnte.

Das Wetter in den Bundesländern im Januar 2025
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg hatte im Januar mit 79 Sonnenstunden zusammen mit Bayern wörtlich den Platz an der Sonne im Länderranking inne. Dabei schien die Sonne auch um über 60 % mehr als im Vergleichszeitraum (49 Stunden). Mit 2,0 °C im Mittel fiel die positive Abweichung von 2,7 Grad gegenüber dem Referenzwert (-0,7 °C) sehr deutlich aus. Im Ländervergleich gehörte man jedoch zu den kühlsten Bundesländern. Meßstetten stellte am 4. mit -17,6 °C den bundesweiten Tiefstwert im Januar auf. Außerdem fiel mit 92 l/m² circa ein Fünftel mehr Niederschlag als normal (75 l/m²). Schnee war im Tiefland jedoch Mangelware. Selbst in den Hochlagen lag oftmals nur an der Hälfte des Monats Schnee. Lediglich die Feldbergregion erwies sich als schneesicher.

Bayern: Zwar war Bayern mit einer Mitteltemperatur von 0,9 °C (-1,9 °C) das kälteste aller Bundesländer im Vergleich, aber eine Abweichung von +2,8 Grad spricht Bände und zeigt, dass es auch hier viel milder war als im vieljährigen Mittel. Der bundesweite Höchstwert wurde unter anderem föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) gemessen. Die Niederschlagsmenge von 69 l/m² (66 l/m²) war durchschnittlich. Schnee war dabei fast ausschließlich den höheren Lagen vorbehalten. Im Flachland reichte es im Schnitt gerade einmal für 1 bis 5 Schneetage. Dort wo allerdings Schnee lag, gab es insbesondere in der zweiten Januardekade traumhaftes Winterwetter, denn dank Hoch BEATE konnte sich die Sonne häufig durchsetzen. Am Ende war der Freistaat mit 79 Sonnenstunden (50 Stunden) zusammen mit Baden-Württemberg das sonnigste Bundesland. Vor allem die Hochlagen stachen mit teilweise über 100 Sonnenstunden hervor.

Berlin: Besonders mild war es im Januar mit einer Mitteltemperatur von 2,8 °C (-0,4 °C) in der Bundeshauptstadt. Berlin war damit gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Bremen auch das mildeste aller Bundesländer. Doch diese teils vorfrühlingshafte Witterung war nicht zwangsläufig mit viel Sonnenschein verbunden. Lediglich 39 Stunden (43 Stunden) wurden in der vergleichsweise sonnenscheinärmsten Region registriert. 57 l/m² Niederschlag waren ein Drittel mehr als im vieljährigen Mittel (42 l/m²). Besonders am 5. und am 9. kam es zu teils chaotischen Verkehrsverhältnissen durch Neuschnee und gefrierenden Regen.

Brandenburg: Der zweite meteorologische Wintermonat fiel auch in Brandenburg mit 2,4 °C (-0,8 °C) viel zu mild aus. Zu Beginn der zweiten Monatsdekade fiel immer wieder etwas Schnee, der in Verbindung mit einem nachrückenden Hochdruckgebiet zumindest für einige Zeit konserviert wurde. So konnten im Nordosten bis zum Monatsfinale 5 bis 10 Schneetage gezählt werden. Insgesamt belief sich die Niederschlagsmenge auf 55 l/m², wodurch das Soll (40 l/m²) um 36 %überschritten wurde. Die Sonne schien mit 42 Stunden (44 Stunden) durchschnittlich lang.

Bremen: Bremen konnte im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,9 °C) aufwarten und gehörte damit zusammen mit Berlin und Schleswig-Holstein zu den mildesten Bundesländern. Immerhin reichte es aber zu Beginn der zweiten Januarhälfte für ein paar Eistage. Diese waren gepaart mit einer zähen Hochnebeldecke, aber dennoch schien die Sonne insgesamt 49 Stunden und damit deutlich mehr als in der Referenzperiode (39 Stunden). Außerdem fielen mit 66 l/m²etwa 10 % mehr Niederschlag als gewöhnlich (59 l/m²).

Hamburg: Die Hansestadt verzeichnete wie alle anderen Bundesländer ebenso einen zu milden Januar, was sich durch eine Mitteltemperatur von 2,4 °C (0,8 °C) belegen lässt. Eine dünne Schneedecke gab es dabei nur an zwei Tagen. Ein Großteil der Niederschlagsmenge von 69 l/m² (61 l/m²) ging somit als Regen nieder. Doch obwohl die Regenmenge leicht überdurchschnittlich war, herrschte nicht immer Schietwetter in der Hafenmetropole. So zeigte sich die Sonne an 50 Stunden (39 Stunden) am Firmament.

Hessen: Zu einem Paukenschlag kam es am ersten Januarwochenende des neuen Jahres in Hessen. Schnee und Eis legten nicht nur den größten deutschen Verkehrsflughafen in Frankfurt am Main lahm, sondern auch die Bahn und Autofahrer hatten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Über den ganzen Monat hinweg war Winterwetter allerdings eher selten. Eine Mitteltemperatur von 2,0 °C(-0,4 °C) zeigte, dass es alles in allem viel zu mild war für den zweiten meteorologischen Wintermonat. Doch der Januar war in der Landesmitte nicht nur zu mild, sondern mit 87 l/m² (63 l/m²) ebenfalls deutlich zu nass. Das Niederschlagsplus betrug rund 38 Prozent. Die Sonne versteckte sich jedoch keinesfalls ständig hinter den Wolken, denn sie schien bis zum Monatsende ganze 57 Stunden lang und damit wurde das Soll (36 Stunden) um mehr als die Hälfte überboten.

Mecklenburg-Vorpommern: Eine Mitteltemperatur von 2,3 °C verbuchte das nordöstlichste aller Bundesländer im Januar. Damit war es fast 3 Grad milder als in der Referenzperiode (-0,6 °C). Dennoch reichte es mit Ausnahme der Küstengebiete an über der Hälfte des Monats zumindest für Frost. Mit 49 l/m² Monatsniederschlag lag Mecklenburg-Vorpommern zwar absolut im Soll (45 l/m²) doch im Länderranking war man mit diesem Wert das vergleichsweise niederschlagsärmste Bundesland. Auch die Sonne schien mit 40 Stunden (41 Stunden) durchschnittlich lang, aber im Länderranking bedeutete dies den zweitletzten Platz.

Niedersachsen: Zu mild, zu nass, aber auch etwas zu sonnig lautete das Fazit für den vergangenen Januar im zweitgrößten Bundesland. Die Messstationen vermeldeten in Niedersachsen ein Flächenmittel von 2,5 °C und damit fast 2 Grad mehr als im langjährigen Mittel (0,6 °C). Einiges an Niederschlag sammelte sich in den Messbechern an, was 81 l/m² bezeugen konnten. Immerhin 31 % mehr als das, was man normalerweise erwartet hätte (62 l/m²). Die Sonnenscheindauer belief sich auf 46 Stunden (38 Stunden). An den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zeigte sie sich teilweise über 50 Stunden, während im Landesinneren mitunter nur 30 bis 35 Stunden zusammenkamen.

Nordrhein-Westfalen: Der erste Monat des neuen Jahres startete im bevölkerungsreichsten Bundesland ziemlich turbulent: Einige Tiefausläufer sowie eine ausgeprägte Luftmassengrenze brachten Schnee und Regen, der gebietsweise gefror. Doch von länger anhaltendem Hochwinterwetter war keine Spur. Entsprechend lag die Mitteltemperatur von 2,4 °C über dem Referenzwert (1,1 °C). Die Abweichung war mit etwas über 1 Grad jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in allen anderen Bundesländern. Die Vizemeisterschaft holte man sich beim Niederschlag. 115 l/m² landeten am Monatsende in den Messtöpfen und damit erheblich mehr als im vieljährigen Mittel (77 l/m²). Die höchste deutschlandweite Tagesniederschlagssumme wurde am 5. mit 46 l/m² in Hückeswagen an der Bevertalsperre registriert. Die Sonne lachte 46 Stunden (42 Stunden) am Himmel.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz war es im vergangenen Januar deutlich zu nass. 105 l/m² Niederschlag kamen vom Himmel und damit über 50 % mehr als im Soll (67 l/m²). Nur gebietsweise fiel dieser Niederschlag in Form von Schnee. Das weiße Gold – Schnee – war den Höhenlagen vorbehalten während es im Flachland häufig nur für eine dünne Schneedecke oder Stundenmatsch reichte. Im Mittel betrug die Temperatur 2,1 °C (0,2 °C). Die Sonne gab sich ordentlich Mühe und schien 58 Stunden (41 Stunden) lang.

Saarland: Im Südwesten dominierte tagsüber meist eine milde Januarwitterung. Nachts gab es jedoch an etwa 20 Tagen Frost. Am Ende lag das Temperaturmittel im abgelaufenen Monat mit 2,6 °C (0,5 °C) jedoch deutlich im positiven Bereich. Schnee war dabei Mangelware und somit gingen die 128 l/m² (86 l/m²), die im Länderranking den Spitzenplatz bedeuteten, überwiegend als Regen nieder. Aber trotz alledem ließ sich auch die Sonne nicht lumpen und schaffte es, sich an 58 Stunden (40 Stunde) gegen die kompakten Wolken durchzusetzen.

Sachsen: In Sachsen lag die Mitteltemperatur im vergangenen Januar bei 2,1 °C. Das Klimamittel (-1,2 °C) wurde damit um 3,3 Grad erheblich überschritten. Immerhin wurden aber in den Höhenlagen 5 bis 10 Eistage registriert. 53 l/m² (49 l/m²) Niederschlag waren recht durchschnittlich und damit gehörte man zu den trockensten Regionen in Deutschland. 60 Sonnenstunden (50 Stunden) standen am Monatsende auf dem Tableau. Ein Großteil davon summierte sich bei Hochdruckeinfluss zwischen dem 15. und 22. auf.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt war der Januar mit 2,2 °C (-0,3 °C) im Mittel deutlich zu mild. Maßgeblich dazu bei trug vor allem das Monatsende, an dem an mehreren Tagen nacheinander kein Nachtfrost mehr auftrat und flächendeckend zweistellige Höchstwerte gemessen wurden. Mit 59 l/m² (39 l/m²) wurde das langjährige Mittel um über 50 % überschritten. Insbesondere eine Luftmassengrenze zum Ende der ersten Dekade und durchziehende Tiefausläufer am Monatsende trugen maßgeblich zu diesem Überschuss bei. Die Sonne schien mit 54 Stunden (43 Stunden) mehr als in der Vergleichsperiode.

Schleswig-Holstein: Das nördlichste Bundesland wartete im Januar mit einem Temperaturmittel von 2,8 °C (0,3 °C) auf und gehörte damit zusammen mit Bremen und Berlin zu den mildesten Bundesländern. Während es an den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln zu keinem Eistag reichte, waren es derer im Binnenland immerhin 2 bis 5. Dafür bekamen die Küstenregionen und Inseln am meisten Sonne zu sehen. Mitunter schien die Sonne dort gebietsweise fast 60 Stunden. Im gesamten Bundesland wurden 50 Sonnenstunden (39 Stunden) erreicht. Die Niederschlagsmenge belief sich auf durchschnittliche 65 l/m² (64 l/m²).

Thüringen: Im ersten Monat des neuen Jahres wurde im Freistaat Thüringen eine Mitteltemperatur von 2,0 °C (-1,3 °C) gemessen. Zwar gehörte man damit zu den kühlsten Bundesländern, aber die positive Abweichung von mehr als 3 Grad ist dennoch beachtlich. Sehr interessant war eine ausgeprägte Inversionswetterlage gegen Ende der zweiten Januardekade. Im Thüringer Becken stieg die Quecksilbersäule selbst tagsüber teilweise nicht über den Gefrierpunkt, während in den Höhenlagen des Thüringer Waldes deutlich zweistellige Plusgrade erreicht und einige Monatsrekorde geknackt wurden. Mit 64 l/m² wurde das langjährige Mittel (51 l/m²) um 25 % überschritten und auch die Sonne schien mit 67 Stunden (43 Stunden) deutlich mehr als in der Vergleichsperiode.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD

Fotos: privat

Traurig aber wahr: Globales 1,5°-Ziel verfehlt!

2024 knackt alle bisherigen Rekorde

Jetzt ist es amtlich: Das bei der Pariser Klimakonferenz 2015 aufgestellte Klimaschutzziel die globale Oberflächentemperaturerhöhung der Erde auf maximal + 1,5°C zu begrenzen, ist gescheitert.

Das Jahr 2024 ist das erste Jahr, in dem die globale Oberflächentemperatur mit +1,6C über dem vorindustriellen Niveau lag.

Bisher waren die Klimaforscher davon ausgegangen, dass sich durch die Begrenzung auf +1,5°C die Folgen der Klimaerwärmung wenigstens soweit begrenzen zu lassen, dass deren Folgen nicht verheerend werden. Dieses 2015 Bei der Pariser Klimakonferenz aufgestellte Ziel ist mit +1,6°C im gesamten Jahr 2024 erstmals deutlich überschritten worden.

Obwohl 2024 sowohl mit 15,1° Durchschnittstemperatur in Deutschland und global mit einer globalen Temperaturerhöhung von jetzt +1,6° in die Statistik eingeht, gibt es keinen Grund, den Klimaschutz aufzugeben. Ganz im Gegenteil: 2024 ist die Alarmstufe ROT für den Klimaschutz. Nur mit noch konsequenterem Klimaschutz können wir uns vor noch katastrophalerem, lebensbedrohendem Extremwetter schützen.

Die Klimawahrheit wird mittlerweile unbequem und teilweise gefährlich für jeden von uns. Eine Zahl sagt eigentlich alles: Nach Angaben des Versicherungskonzerns Munich Re (Münchener Rückversicherung) betrugen im vergangenen Jahr die Schäden durch Naturkatastrophen weltweit 320 Milliarden Dollar. Die Experten des Versicherungsunternehmens sind sich sicher, sie sehen einen klaren Zusammenhang zwischen den immer steiler steigenden Schadenssummen und dem Klimawandel. Alle diejenigen, die immer noch den Klimawandel leugnen und es als einen Tick einer kleinen gesellschaftlichen Elite ansehen, und damit einen konsequenten und somit wirksamen Klimaschutz ignorieren oder verhindern, machen sich schuldig durch Unterlassung bei immer bedrohlicheren Extremwetterereignissen, wie Dürren, Hungersnöte, Waldbrände, Überschwemmungen, Stürme, Starkregen, Gewitter, Artensterben, usw.. Bereits jetzt war das Jahr 2024 von zum Teil lebensbedrohlichen Extremwetterlagen geprägt.

Nord- und Ostsee: Warm, wärmer, am wärmsten

Noch nie war die Deutsche Nordsee so warm wie 2024 – Zweitwärmstes Jahr für die Ostsee

Meere sind deutlich bessere Temperaturspeicher als das Festland. Je höher die Meerwassertemperatur, desto mehr Energie ist im Meer enthalten. Diese höheren Energiemengen werden für uns durch stärkere Stürme, Windhosen, Gewitter, Starkregenereignisse, kurz zusammengefasst Wetterextreme, nicht nur sicht- sondern auch spürbar. Mittlerweile erreichen die Extremwetterereignisse auch bei uns in Mitteleuropa durchaus lebensbedrohliche Ausmaße.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat durch seine ständigen Messungen eindeutige Temperatursteigerungen auch bei uns in der Nord- und Ostsee festgestellt:

Im Jahr 2024 verzeichnete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die höchsten Temperaturen in der deutschen Nordsee seit Beginn der eigenen Datenreihe im Jahr 1969. Die Oberflächentemperaturen stiegen dort bis zu 1,5 Grad über das langjährige Mittel von 1997 bis 2021. Die Wassertemperatur in der nördlichen Nordsee, also zwischen Schottland und Norwegen, stiegt deutlich geringer, sodass für die gesamte Nordsee die durchschnittliche Temperatur im vergangenen Jahr 11,1 Grad betrug – etwa 0,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Somit war 2024 das viertwärmste Jahr seit Beginn der Datenreihe. Lediglich 2014, 2022 und 2023 waren noch wärmer.

„Für die Ostsee insgesamt betrug die durchschnittliche Temperatur im vergangenen Jahr 9,6 Grad. Das ist mehr als 1 Grad über dem langjährigen Mittel,“ erklärt Dr. Tim Kruschke, Leiter des Referats Marine Klimafragen am BSH. „Damit handelt es sich um das zweitwärmste Jahr seit Beginn unserer Datenreihe. Lediglich 2020 war wärmer.“

Auch in der Ostsee lagen die Temperaturen von Februar bis Dezember über dem langjährigen Mittel. Dabei war der Juni mit mehr als 3 Grad darüber besonders auffällig. Im Mai, September und Oktober war es ebenfalls deutlich wärmer als üblich.

Während entlang der schwedischen Ostküste vergleichsweise niedrige Temperaturen auftraten, waren Richtung Baltikum teilweise sehr hohe Temperaturen zu verzeichnen. Im Finnischen Meerbusen übertraf das Jahresmittel 2024 das langjährige Mittel um bis zu 2 Grad.

Langjährige Entwicklung der Wassertemperatur in Nord- und Ostsee

Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen der Nordsee und Ostsee, indem es Satellitendaten mit Messungen von Stationen und Schiffen kombiniert. Das ist die Grundlage für derartige Langzeitvergleiche.

Die Analysen erstellt der DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“, der vom BSH gemeinsam mit anderen Bundesbehörden im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) betrieben wird.

Grafik Rang des Herbstmittels der Oberflächentemperaturen in 2024 im Vergleich zu allen Herbstmonaten seit 1997 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts)
Rang des Herbstmittels der Oberflächentemperaturen in 2024 im Vergleich zu allen Herbstmonaten seit 1997 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts)Quelle: BSH

„Unsere Daten zeigen, dass sich die Nordsee seit 1969 um fast 1,5 Grad erwärmt hat. Die Ostsee ist seit 1990 im Mittel bereits um 1,9 Grad wärmer geworden,“ betont Dr. Kerstin Jochumsen, Leiterin der Abteilung Meereskunde am BSH. „Diese Entwicklung ist eine direkte Folge des Klimawandels und verändert die Meeresumwelt zunehmend.“ 

Mehr Infos zum Anstieg der Meerwassertemperatur und die Zunahme von Extremwettersituationen findet Ihr hier auf meiner Seite

Text und Grafik aus einer Pressmitteilung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie BSH, Foto: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter in 2024

Beschleunigter Klimawandel: 2024 nach 2023 wieder wärmstes Jahr seit Messbeginn

In Deutschland war noch nie seit Messbeginn 1881 ein Jahr so warm wie 2024. Damit muss der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach 2023 erneut ein „Rekordjahr“ melden. Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD: „Erschreckend ist vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat. Das ist beschleunigter Klimawandel.“ Der sehr milde Winter 2023/2024 sowie das rekordwarme Frühjahr brachten zugleich ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. 2024 war in Deutschland ein deutlich zu nasses Jahr. Die Sonnenscheindauer lag leicht über dem hierzulande typischen Mittel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Extreme Temperaturspitzen waren 2024 selten
Das Temperaturmittel lag im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Celsius (°C) um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,6 Grad. Damit setzte sich der beschleunigte Erwärmungstrend fort, der bereits in den Jahren 2023 (10,6 °C) und 2022 (10,5 °C wie 2018) zu neuen Höchstwerten geführt hatte. 2024 sorgte zugleich dafür, dass der lineare Temperaturtrend seit Messbeginn (1881-2024) jetzt auf 1,9 Grad gestiegen ist. 2023 lag er noch bei 1,8 Grad. Nach einem milden Jahresauftakt folgten in der zweiten und dritten Januarwoche eine teils sehr winterliche Phase mit dem Jahrestiefstwert von -19,5 °C am 20.1. im allgäuischen Leutkirch-Herlazhofen. Anschließend begann der Frühling bereits im Februar, der mit beispiellosen 6,6 °C Mitteltemperatur eher einem kühleren April entsprach. Auch das Frühjahr selbst schrieb sich als das Wärmste seit Messbeginn in die Klimastatistik des DWD ein. Auffallend warm zeigte sich auch der Sommer – der August zählte sogar zu den vier Wärmsten seit 1881. Am 13.8. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die bundesweit höchste Temperatur 2024 gemessen. Im September setzten Hitzerekorde im Nordosten neue Maßstäbe und die anschließend deutlich zu hohe Herbstmitteltemperatur vervollständigte den Charakter des rekordwarmen Jahres.

2024 mit teils extrem nassen Niederschlagsphasen, Hochwassern und Überflutungen
Im Jahr 2024 fielen nach ersten Auswertungen des DWD gut 903 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag. Das war deutlich mehr als im Mittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 mit 789 l/m² und 1991 bis 2020 mit 791 l/m². Das Jahr begann mit einem Winterhochwasser in Niedersachsen, NRW und Sachsen-Anhalt. Besonders niederschlagsreich waren der Winter und das Frühjahr, wobei das hydrologische Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) in Deutschland das nasseste seit Messbeginn war. Im nordhessischen Trendelburg fiel am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme. Im Jahresverlauf wurden vom DWD am Alpenrand und im Schwarzwald mit örtlich über 2600 l/m² die höchsten Mengen gemessen,
während der Nordosten der Republik mit regional unter 500 l/m² vergleichsweise trocken blieb.

Sonnenschein lag 2024 leicht über den klimatologischen Erwartungen
Mit knapp 1700 Stunden lag die Sonnenscheindauer im Jahr 2024 über ihrem Soll von 1544 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Das gilt auch im Vergleich zur neueren Referenzperiode 1991 bis 2020 (1665 Stunden). Insbesondere von der Leipziger Tieflandsbucht über die Oberlausitz bis zur Ostseeküste wurden mit bis zu 2000 Sonnenstunden die höchsten Werte deutschlandweit gemessen. In Teilen Westdeutschlands hingegen schien die Sonne oft nur etwa 1500 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Mit wahrscheinlich 10,8 °C (8,1 °C) dürfte das Jahr 2024 laut DWD auch in Baden-Württemberg das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn werden. 2023 lag bei 10,7 °C). Nach einem milden Jahresstart wurde es in der zweiten und dritten Januarwoche sehr winterlich. Dabei meldete am 20.1. Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu mit -19,5 °C den deutschlandweiten Jahrestiefstwert. Der Februar, der eine außergewöhnliche Temperaturabweichung von +6 Grad brachte, verabschiedete sich dagegen von seiner winterlichen Tradition. So wurde der Winter 2023/2024 zum Mildesten seit 1881. Ein anderes Extrem brachte der Mai 2024: Mit 181,4 l/m² fiel ein Niederschlagsrekord. Im Sommer traten teilweise heftige Gewitter auf. Lokal regnete es sintflutartig, wie am 13.8. in den Gemeinden Bretten, Bruchsal und Gondelsheim. Für den August 2024 attestierte der DWD dem Südwesten die dritthöchste Mitteltemperatur und die Herbstwitterung nahm den fünftwärmsten Platz in der Messreihe ein. Insgesamt fielen 2024 im Südwesten rund 1054 l/m² (980 l/m²) Niederschlag, mit den höchsten Mengen im Schwarzwald (lokal über 2600 l/m²).

Bayern: Mit 10,3 °C (7,5 °C) meldete der Freistaat Bayern für das Jahr 2024 einen neuen Rekordwert. Den Jahresauftakt machte der mildeste Winter seit Messbeginn. Der Februar lieferte dabei sogar eine extreme Temperaturabweichung von +6,7 Grad. Historische Temperaturmittelwerte wurden auch im März so wie im gesamten Frühjahr 2024 beobachtet. Nach dem zweitnassesten Mai seit 1881 brachte der Junistart der Donau sowie ihren südlichen Zuflüssen ein großes Hochwasser. Der September war mit mehr als dem Doppelten der üblichen Niederschlagsmenge der Zweitnasseste. Ungewöhnlich warm präsentierte sich auch der Herbst 2024. Auf der Zugspitze sank die Temperatur zwischen dem 5. Juli und dem 8. September nicht unter 0 °C. Mit 66 aufeinanderfolgenden frostfreien Tagen war hier die mit Abstand die längste frostfreie Periode seit Beginn der Messungen zu verzeichnen. Trotz der extremen Witterung war Bayern 2024 das „kühlste“ Bundesland, in dem etwa 1057 l/m² (941 l/m²) Niederschlag fielen. An den Alpen wurden vom DWD gebietsweise über 2000 l/m² gemessen.

Berlin: In der Bundeshauptstadt ermittelte der Deutsche Wetterdienst für 2024 mit 11,9 °C (9,1 °C) einen neuen Rekordwert. Der Winter war überwiegend mild und ungewöhnlich frostarm. Der Februar erreichte sogar eine neue Spitzentemperatur. Auf der thermischen Überholspur befand sich auch das gesamte Frühjahr mit gemittelten 12,3 °C. Einen äußerst warmen Verlauf nahm darüber hinaus die Herbstwitterung. Vom 3. bis zum 8. September rollte eine herausragende Hitzewelle über die Stadt. Im „Wellenscheitel“ kletterten die Höchstwerte auf 34,4°C (Berlin-Tempelhof) – für die Metropole wurde damit ein neuer Septemberrekord festgehalten. In den vergangenen zwölf Monaten fielen 582 l/m² (573 l/m²). Ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen traten im Februar und Juli auf, während in den übrigen Monaten mehrheitlich unterdurchschnittliche Summen beobachtet wurden.

Brandenburg: Auch in Brandenburg konnte der DWD für das Jahr 2024 einen neuen Temperaturrekord ermitteln. So erreichte die Durchschnittstemperatur in den letzten zwölf Monaten 11,4 °C (8,7 °C). Temperaturhöchststände erfolgten im Februar, im März so wie im Mittel auch im gesamten Frühjahr. Ungewöhnlich warm zeigten sich zudem August und September. Am 4.9. meldete Doberlug-Kirchhain während einer Hitzewelle mit 35,2 °C sogar einen Bundeslandrekord für den September. Die Jahresniederschlagsmenge summierte sich auf rund 600 l/m² (557 l/m).

Bremen: In Bremen erreichte die Jahresmitteltemperatur mit 11,6 °C (8,9 °C) eine neues Klimaextrem. Von dominanter Wirkung waren der rekordmilde Februar, die historische Märzwärme und das bisher beispielslose Temperaturniveau im Frühjahr. Begleitet wurde die warme Witterung auch von reichlich Niederschlag. Unter dem Strich wurden im vergangenen Jahr knapp 950 l/m² gemessen, was einem Plus von etwa 30 Prozent gegenüber dem Klimawert von 726 l/m² entsprach.

Hamburg: Auch die norddeutsche Metropole erlebte 2024 ein rekordwarmes Jahr. Die Durchschnittstemperatur lag bei erstaunlichen 11,4 °C (8,8 °C). Schon die Frühjahrswitterung brachte ein außergewöhnliches Temperaturniveau. Die überdurchschnittlichen Temperaturen blieben auch in den folgenden Monaten der Hansestadt erhalten und hatten oft reichlich Niederschlag im Gepäck. Bis auf März und Dezember, die trockener ausfielen, waren die restlichen Monate zum Teil ungewöhnlich niederschlagsreich. Es fielen 2024 rund 993 l/m² (750 l/m²).

Hessen: 2024 erreichte nach letzten Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes mit 10,7 °C (8,2 °C) den Rekordwert des Jahres 2023. Den Startschuss machte der zweitmildeste Winter mit einem neuen Temperaturrekord im Februar. Ein neuer Höchstwert wurde auch im Frühjahr ermittelt. Im Sommer stach der August hervor, der mit sintflutartigen Niederschlägen seinen Anfang nahm. Trendelburg in Nordhessen meldete dabei am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit höchste Tagessumme 2024. Auch der weitere Jahresverlauf blieb von der ungewöhnlichen Wärme geprägt. Bis zum Finale fielen nasse 868 l/m² (793 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten verabschiedete sich das Jahr 2024 mit 10,9 °C (8,2 °C) mit deutlichem Vorsprung als Wärmstes seit 1881. Hier folgte auf den zweitmildesten Februar das wärmste Frühjahr seit Messbeginn. Bemerkenswert war auch die erste Septemberwoche. Während eines üppigen Sommernachschlages purzelten die alten Rekorde: Am 4.9. erreichte der Höchstwert in Teterow 34,3 °C. Auch die anschließende Herbstwitterung zeigte sich von ihrer außergewöhnlich warmen Seite. Das durchweg zu hohe Temperaturniveau stand auch mit einem Niederschlagsreichtum in Verbindung. März, August und Dezember waren die einzigen Monate mit einem Defizit, während die anderen Monate teilweise extreme Nässe brachten. Der Jahresniederschlag erreichte 681 l/m² (595 l/m²).

Niedersachsen: In Niedersachsen begann das Jahr mit einer dramatischen Hochwasserlage, ausgelöst durch außergewöhnliche Niederschläge. Dieses Ereignis schien als Vorbote für ein historisches Jahr, denn 2024 wurde erstmals in der niedersächsischen Geschichte mit 11,2 °C (8,6 °C) die 11 °C-Marke überschritten. Vor allem Februar, März und das gesamte Frühjahr übertrafen bisher beobachtete Rekordwerte. Auch der Herbst war außergewöhnlich warm. Die konstant zu hohen Temperaturen wurden von hohen Niederschlagsmengen begleitet, sodass bis zum Jahresende 935 l/m² (746 l/m²) gemessen werden konnten.

Nordrhein-Westfalen: NRW erreichte 2024 mit einem Mittel von 11,2 °C (9,0 °C) zumindest die Temperaturrekorde der Jahre 2022 und 2023. Erst die vollständige Auswertung aller Stationen Anfang 2025 wird zeigen, ob 2024 das wärmste Jahr war. Schon der zweitmildeste Winter 2023/2024 war ein Vorläufer dieser Wärme. Er brachte einen Februar, der mit einer Durchschnittstemperatur mit einem typischen Aprilmonat mithalten konnte. Der März und das gesamte Frühjahr setzten mit ihrer rekordwarmen Witterung den Trend fort. Nach wechselhaften Sommermonaten schloss sich ein zu warmer Herbst an, der den außergewöhnlichen Charakter des vergangen Rekordjahres nochmals unterstrich. Die letzten zwölf Monate brachten 1067 l/m² (875 l/m²) Niederschlag.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz war 2024 mit 10,9 °C (8,6 °C) deutlich zu warm. Extrem nass zeigte sich der Mai, der ein ebenfalls ungewöhnlich warmes Frühjahr abschloss. Eine auffallend warme Witterung brachte auch der August. Am 13.8. wurde mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler sogar die bundesweit höchste Jahrestemperatur 2024 festgehalten. Im Herbst wurde der außergewöhnliche Wärmetrend fortgesetzt. Bis zum Jahresende verzeichnete der DWD 918 l/m² (807 l/m²) Niederschlag

Saarland: Auch das Saarland liegt im vergangenen Wetterjahr mit im Mittel 11,2 °C (8,9 °C) auf dem Niveau des bisher wärmsten Jahres. Einen weiteren historischen Extremwert markierte der Mai. Dieser war mit dem Dreifachen der üblichen Monatsmenge der Nasseste seit 1881. Weite Teile des Landes waren in der Folge von Hochwasser betroffen. Das abschließende meteorologische Frühjahr platzierte sich mit einer rekordverdächtig hohen Temperatur auf den dritten Rang. Auch der August und die Herbstwitterung waren deutlich zu warm. Im Saarland wurden vom DWD 1280 l/m² (944 l/m²) Niederschlag erfasst.

Sachsen: Den Start des mit 10,7 °C (8,1 °C) rekordwarmen Wetterjahres 2024 machte bereits der zweitmildeste Winter. Der März sowie das gesamte Frühjahr setzten mit ihren Rekordtemperaturen weitere Meilensteine. Im drittwärmsten August fiel am 18.8. extremer Starkregen von Dresden bis zum Osterzgebirge mit einer Tagessumme von über 100 l/m². Während die bisher genannten Temperaturrekorde auf Mittelwerten basierten, zeigte der September, dass auch an einzelnen Tagen neue absolute Spitzenwerte erklommen wurden: So meldete 4.9. Leipzig mit 34,9 °C. einen neuen Septemberrekord für Sachsen. Ungewöhnlich warm setzte sich auch der Herbst anschließend fort. Beim Niederschlag wurden im Jahresverlauf 752 l/m² (699 l/m²) vermeldet.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt übertraf das Jahr 2024 mit 11,3 °C (8,7 °C) sämtliche Erwartungen und ging als das Wärmste seit 1881 in die Annalen ein. Neue Temperaturspitzen brachten der Februar und das Frühjahr. Mit Tageshöchstwerten setzte auch der September Akzente: Sagenhafte 34,6 °C wurden in Drewitz im Jerichower Land am 4.9. gemeldet, was einen neuen Septemberrekord für das Bundesland markierte. Ungewöhnlich warm führte die Herbstwitterung fort. Mit einem Flächenniederschlag von 681 l/m² (548 l/m²).

Schleswig-Holstein: Auch im äußersten Norden zeigt sich der beschleunigte Erwärmungstrend. So stieg im Jahr 2024 das Temperaturmittel von 10,8 °C (8,3 °C) auf einen Höchstwert. An den zweitmildesten Februar reihte sich das Wärmste sowie ein niederschlagsreiches Frühjahr. Überdurchschnittlich warm und überwiegend nass zeigte sich auch der weitere Jahresverlauf. Im Flächenmittel wurde eine Jahressumme von 934 l/m² (788 l/m²) gemessen.

Thüringen: Nachdem bereits das Jahr 2023 mit 10,1 °C einen Temperaturrekord brachte, zogen die Werte im Jahr 2024 noch einmal an. So berechnete der DWD für Thüringen in den letzten zwölf Monaten einen Durchschnittswert von 10,4 °C (7,6 °C). Dieser Spitzenwert ergab sich vor allem aus den Rekordtemperaturen im Februar und dem Frühjahr. Der August 2024 stellte sich auf Platz 2 der Wärmsten und auch die Herbstwitterung war von ungewöhnlich hohen Temperaturen geprägt. Dabei traten Anfang September außerordentliche Höchsttemperaturen auf. So registrierte am 4.9. Tegkwitz, im Altenburger Land, beeindruckende von 34,6°C. In den letzten 12 Monaten prasselten 796 l/m² (700 l/m²) nieder.

Text: Deutscher Wetterdienst DWD, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Dezember 2024

Milder und trockener Dezember mit deutlichen Niederschlagsdefiziten in vielen Regionen

Der letzte Monat des Jahres 2024 brachte Deutschland einen Mix aus frühlingshaft milder Luft und frostigen Stunden. Während das höhere Bergland an Weihnachten Schnee verzeichnete, sorgte Hoch GÜNTHER für einen ruhigen Jahresausklang mit zeitweiliger „Bergwärme“ und neblig-fröstelnden Niederungen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Milder Weihnachtsmonat mit vereinzelten Frostperioden
Der Temperaturdurchschnitt lag im Dezember 2024 mit 2,8 Grad Celsius (°C) 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,8 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,8 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Die milde Witterung machte sich vor allem im Norden bemerkbar – mit positiven Abweichungen von über 3 Grad, wie in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wurden dort ungewöhnliche Anomalien beobachtet. Ende der zweiten Monatsdekade wehte ein Hauch von Frühling über das Land. Müllheim im Oberrheingraben meldete am 18. mit 16,5 °Cdas Dezembermaximum. Die Klaviatur des Frostes erklang zu Beginn, in der Mitte und zum Ende des Monats. Den tiefsten Ton spielte Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen am 26., als das Quecksilber auf eisige -14,1 °C sank. Zwei Tage später verkündete die 1 135 Meter hohe Station auf dem Brocken mit 13,1 °C einen Dezemberrekord.

Niederschlag: Deutliche Defizite in vielen Regionen
Im deutlich zu trockenen Dezember 2024 fielen in Deutschland rund 55 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag, was etwa 79 Prozent des langjährigen Mittels der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²) und 77 Prozent des Mittels der neueren Periode 1991 bis 2020 (71 l/m²) entsprach. Trotz des Defizits gab es lokal intensive Niederschläge: So wurde am Nikolaustag in Wegscheid, Bayerischer Wald, mit 44,1 l/m² die höchste Tagessumme des Monats gemessen. Der Alpenrand und der Schwarzwald stachen mit Monatsmengen von bis zu 200 l/m² hervor. Im Gegensatz dazu fiel die nördliche Oberrheinische Tiefebene mit Mengen um 20 l/m² als trockenste Region Deutschlands zurück.

Große regionale Unterschiede bei der Sonnenscheindauer
Mit fast 42 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im Dezember 2024 das Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (38 Stunden) nach vorläufigen Berechnungen des DWD um etwa 10 Prozent. Im Vergleich zur neueren Periode 1991 bis 2020 (42 Stunden) lag sie im Schnitt. Besonders sonnig war es im Süden und Osten Deutschlands, während in den Küstenregionen gebietsweise nur 15 Sonnenstunden registriert wurden – ein außergewöhnlich niedriger Wert.

Das Wetter in den Bundesländern im Dezember 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Der letzte Monat des Jahres 2024 nahm im Südwesten Deutschlands mit 1,9 °C (0,3 °C) einen milden Verlauf. Am 18. gipfelte die Temperatur an der Station Müllheim im Oberrheingraben bei 16,5 °C – bundesweiter Dezemberhöchstwert 2024. An Weihnachten wurde es im Bergland sogar weiß, örtlich wurden strenge Fröste beobachtet. Am 27. zog die Temperaturkurve in den höchsten Lagen stark an und erreichte auf dem 1 486 Meter hohen Feldberg sportliche 12,8 °C, während es gleichzeitig in den nebligen Tälern leicht frostig und träge einherging. Der Weihnachtsmonat bescherte Baden-Württemberg unterdurchschnittliche 60 l/m² (82 l/m²). Der Schwarzwald meldete Niederschlagsspitzen bis 200 l/m².

Bayern: Der Freistaat erreichte im Dezember als kühlstes Bundesland ein Temperaturmittel von 1,1 °C (-0,6 °C). Zum Ende der zweiten Monatsdekade wurde es mit Höchstwerten von 13 °C sogar sehr mild. An Weihnachten sanken hingegen die Temperaturen an den Alpen in den strengen Frostbereich, mit den niedrigsten Werten des Monats bundesweit. Reit im Winkl, Chiemgauer Alpen, meldete dabei am 26. Dezember -14,1 °C. Im Bergland fand das Fest sogar in einer schneebedeckten Landschaft statt. In der Fläche brachte der Dezember 54 l/m² (76 l/m²). Wegscheid, im Bayerischen Wald, verkündete am Nikolaustag mit 44,1 l/m² die deutschlandweit höchste Tagessumme.

Berlin: Für Berlin ermittelte der DWD einen Dezemberwert von 4,1 °C (1,2 °C). Dieses bereits ungewöhnlich hohe Temperaturniveau wurde in der zweiten Monatsdekade von sehr milden Winden überlagert und so stieg am 19. der Tageshöchstwert in Berlin Tempelhof auf 13,7 °C. Markante Niederschlagsereignisse blieben aus und so akkumulierte sich die Monatsmenge auf defizitäre 39 l/m² (53 l/m²).

Brandenburg: In Brandenburg erreichte der Weihnachtsmonat ein mildes Mittel von 3,8 °C (0,9 °C). In lauer Südwestströmung stiegen die Höchstwerte am 19. auf bis zu 14,1 °C (Cottbus). Frostige Akzente wurden in Brandenburg lediglich auf den Monatsanfang, die Monatsmitte und das Monatsende beschränkt. Über den gesamten Dezember fiel im niederschlagsärmsten Bundesland eine magere Summe von 35 l/m² (50 l/m²).

Bremen: Der Dezember endete in Bremen mit einem ungewöhnlich hohen Temperaturmittel von 5,3 °C (2,2 °C). Mit strammem Südwestwind stiegen die Höchstwerte am 19. auf fast 13 °C. Der Dezemberniederschlag erreichte 60 l/m² (64 l/m²).

Hamburg: Die Hafenmetropole erlebte einen sehr milden ersten meteorologischen Wintermonat. Auf bemerkenswerte 5,2 °C (2,0 °C) wurde die Mitteltemperatur gehoben. Am 19. transportieren südwestliche Winde vorfrühlingshafte 13 °C in die Metropole. Im Dezember fielen rund 56 l/m² (70 l/m²) Niederschlag.

Hessen: Für Hessen meldete der DWD im Dezember milde 2,6 °C (0,8 °C) und trockenere 50 l/m² (77 l/m²). Pünktlich zu Weihnachten präsentierten sich die Gipfel der Rhön und des Vogelsbergs in winterlichem Weiß. Doch bereits am 27. kletterten die Temperaturen auf der Wasserkuppe auf erstaunliche 12 °C, während in den nebligen Niederungen das Quecksilber nur knapp über dem Gefrierpunkt verharrte.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten Deutschlands zählte im Dezember 2024 mit einem extrem hohen Temperaturmittel von 4,7 °C (1,1 °C) zu den mildesten Regionen Deutschlands. Am 19. verlieh eine südwestliche Strömung der Temperatur weiteren Rückenwind und trieb die Höchstwerte auf knapp 14 °C. Frostige Momente zu Beginn, zur Monatsmitte und zum Ende hin büßten hingegen an Bedeutung ein. Der Monatsniederschlag erreichte 45 l/m² (52 l/m²) und die äußerst reservierte Sonne zeigte sich gerade mal nur 19 Stunden (37 Stunden).

Niedersachsen: Milde Winde sorgten im Dezember 2024 in Niedersachsen für ein deutlich zu hohes Temperaturmittel von 4,7 °C (1,9 °C). Zum Ende der zweiten Monatsdekade wurden sogar Höchstwerte von bis zu 14 °C gemessen. Weniger spektakulär fiel dagegen der Dezemberniederschlag mit 64 l/m² (70 l/m²) aus.

Nordrhein-Westfalen: Der Jahresendmonat brachte NRW mit 4,3 °C (2,3 °C) eine milde Witterung und 76 l/m² (88 l/m²) Niederschlag. Damit war es ein vergleichsweise nasses Bundesland. Während die Niederungen schneefrei blieben, bescherte der Dezember dem Hochsauerland ein weißes Weihnachtsfest.

Rheinland-Pfalz: In Rheinland-Pfalz zeigte der erste meteorologische Wintermonat mit 2,8 °C (1,3 °C) seine milde und mit 48 l/m² (76 l/m²) auch trockene Seite. Zum Ende der zweiten Monatsdekade wehte mit fast 15 °C ein Hauch von Frühlingsluft in die Region.

Saarland: Das Saarland meldete für den letzten Monat des Jahres 2024 milde 3,0 °C (1,5 °C) und als niederschlagsreichste Region dennoch unterdurchschnittliche 81 l/m² (98 l/m²). Auf Höchstwerten von fast 13 °C am 19. folgte am 23. Schneefall, der jedoch nur von kurzer Dauer war und nicht für weiße Weihnachten sorgte.

Sachsen: In Sachsen präsentierte sich der Adventsmonat mit 2,2 °C milder als im Mittel von 0,3 °C. Am 19. sorgten Höchsttemperaturen von fast 15 °C für einen vorweihnachtlichen Frühlingsgruß. Im Kontrast dazu hielten die Hochlagen des Erzgebirges mit einer wochenlangen Schneedecke am winterlichen Charakter fest. Nach Weihnachten fiel aber auch hier die Kälte. So stieg beispielsweise am 28. die Höchsttemperatur in Zinnwald-Georgenfeld auf 12,3 °C. In den letzten 31 Tagen fielen sachsenweit rund 40 l/m² (60 l/m²).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt war der Dezember 2024 mit 3,6 °C spürbar milder als im Klimamittel (1,2 °C). Frostige Töne spielte der Weihnachtsmonat lediglich zu seinem Auftakt, zur Mitte und in seinen letzten Tagen. Dagegen kam zum Ende der zweiten Monatsdekade mit gebietsweise über 14 °C ein vorweihnachtlicher Frühlingshauch auf. In den Hochlagen des Harzes gab es weiße Weihnachten. Nach den Festtagen wendete sich aber das Temperaturblatt: Der Brocken meldete am 28. mit beispiellosen 13,1 °C einen Dezemberrekord. Dem gegenüber stand leichter Dauerfrost in den nebelgehüllten Niederungen.

Schleswig-Holstein: Im äußersten Norden zeigte der erste meteorologische Wintermonat eine außergewöhnlich milde Performance. So notierte der DWD ein Temperaturmittel von 5,3 °C (1,8 °C). Nach letzten Berechnungen ist dies der fünfthöchste Dezemberwert in den letzten 143 Jahren. Der Flächenniederschlag summierte sich auf 62 l/m² (73 l/m²).

Thüringen: Der letzte Monat des Jahres brachte Thüringen mit 2,1 °C (0,0 °C) eine milde Witterung, die am 19. ihren Höhenpunkt fand: örtlich kletterten die Tagesmaxima auf über 14 °C. Mit frostigen Stunden zu Beginn, Mitte und Ende des Monats meldete sich aber auch mal der Winter zu Wort. Im Schnee gekleidet präsentierten sich an Weihnachten die Hochlagen des Thüringer Waldes. Doch die Kehrtwende ließ nicht lange auf sich warten: Im Bergland meldete Neuhaus am Rennweg am 28. beeindruckende 12 °C. Landesweit blieb es mit 48 l/m² (64 l/m²) zu trocken.

Text: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im Herbst 2024

2024 markiert einen weiteren Meilenstein im Erwärmungstrend des Herbstes

Der fünftwärmste Herbst seit 1881 ließ bis auf eine isolierte Frostphase im November kaum Raum für den typischen Übergang in den Winter. Stattdessen dominierten ungewöhnliche Wärmeperioden die Jahreszeit. Trotz einer längeren Trockenphase erreichte der saisonale Niederschlag ein Plus von gut 25 % und abgesehen von den trüben Tälern des Südwestens schaffte die Sonne weitgehend ihr Soll, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf Basis erster Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen berichtete.

Voraussichtlich fünftwärmste Herbstwitterung seit 1881 mit kurzem Kälteschock
Das Temperaturmittel lag im Herbst 2024 mit 10,5 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,8 °C). Im Vergleich zur wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,2 Grad. Damit reiht sich dieser Herbst als der fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen ein und ist gleichzeitig der 14. in Folge, der zu warm ausfiel. Die erste Septemberwoche brachte dem Nordosten während einer Hitzewelle außergewöhnliche Höchsttemperaturen und neue Rekorde. Den Höhepunkt meldete am 4.9. Doberlug-Kirchhain, Südbrandenburg, mit 35,2 °C. Der Oktober zeigte vor allem in Süddeutschland markante positive Temperaturanomalien. In der ersten Novemberdekade herrschte dann auf den Bergen eine ungewöhnliche Milde: So wurde mit einem Temperaturmittel von 8,9 °Cauf der Zugspitze ein neuer Dekadenrekord beobachtet. Die letzte Novemberwoche brachte dem Südwesten Höchstwerte, die lokal ebenfalls als Dekadenrekorde verbucht werden konnten. Zwischen diesen ungewöhnlichen Wärmephasen zeigte sich für kurze Zeit aber auch der Winter: Am 22.11. meldete Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, mit -10,1 °C das bundesweite Herbstminimum.

Trotz langer Trockenphase zwischen Oktober und November 25 Prozent mehr Nass
Im Herbst fielen mit rund 228 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 125 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 120 Prozent des Solls (190 l/m²). Nahezu trocken blieb es zwischen Mitte Oktober und Mitte November. Die höchsten Herbstniederschläge wurden im Nordseeumfeld, in den Mittelgebirgen sowie an den Alpen (hier lokal bis zu 700 l/m²) erfasst. Ruhpolding-Seehaus, in den Chiemgauer Alpen, meldete am 13.9. mit 156,8 l/m² die höchste Tagessumme. In Nordostdeutschland blieb es mit Mengen von teils unter 120 l/m² trockener.

Wolkiger und trüber Südwesten, landesweit aber durchschnittlicher Sonnenschein
Mit 324 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Herbst ihr Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 4 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319) erreichte sie ihr Soll. Am sonnigsten war es vor allem an den Alpen sowie in Teilen Sachsens mit Spitzenwerten von über 400 Stunden. Die tieferen Lagen des Südwestens wiesen mit unter 250 Stunden die geringste Sonnenscheindauer auf.

Das Wetter in den Bundesländern im Herbst 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: Im Südwesten stieg die Herbsttemperatur 2024 auf 10,4 °C(8,5 °C). Damit zählte der vergangene Herbst zu den Top Fünf der Wärmsten. Das hohe Temperaturniveau bekam vor allem zu Beginn der dritten Novemberdekade einen Dämpfer: Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, meldete dabei am 22.11. mit -10,1 °C das bundesweite Herbstminimum. Begleitet wurde die vorübergehende Talfahrt von kräftigen Schneefällen und selbst in der Oberrheinischen Tiefebene fielen dabei teilweise mehr als 20 cm. Der Herbstniederschlag erreichte in Baden-Württemberg 255 l/m² (219 l/m²), wobei während einer langanhaltenden Hochdrucklage zwischen Mitte Oktober und Mitte November kaum Niederschlag beobachtet wurde. Die kumulative Sonnenscheindauer betrug 292 Stunden (344 Stunden).

Bayern: Der Deutsche Wetterdienst ermittelte für das vergleichsweise kühlste Bundesland im Herbst 2024 eine Durchschnittstemperatur von 9,8 °C (7,9 °C), womit dieser Herbst voraussichtlich zu den Top Fünf der Wärmsten in Bayern seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 zählte. Eine außergewöhnlich hohe Temperaturanomalie wurde in der ersten Novemberdekade auf den Bergen registriert: Auf der Zugspitze lag das Temperaturmittel in diesen 10 Tagen mit 1,8 °Crund 8,9 Grad über dem Durchschnitt, was einen neuen Dekadenrekord darstellte. Die Niederschlagsmenge fiel in der letzten Saison mit 265 l/m² (204 l/m²) höher aus, wobei diese an den Alpen zu Beginn der letzten Novemberdekade vorübergehend als unwetterartiger Schneefall niederging. Die höchste Tagessumme bundesweit meldete Ruhpolding-Seehaus, Chiemgauer Alpen, am 13.9. mit 156,8 l/m². Die Sonnenscheindauer blieb im Herbst mit 310 Stunden leicht unter dem langjährigen Mittel (335 Stunden).

Berlin: Die Bundeshauptstadt notierte eine Durchschnittstemperatur von 11,3 °C(9,5 °C) und damit die zweithöchste Herbsttemperatur 2024 nach Bremen. Besonders bemerkenswert war die Hitzewelle vom 3. Bis zum 8. September, bei der der Höchstwert von 34,4 °C in Berlin-Tempelhof einen neuen Septemberrekord markierte. Mit nur 122 l/m² (128 l/m²) registrierte Berlin zugleich den geringsten Herbstniederschlag im bundesweiten Vergleich. Dafür präsentierte sich die Spreemetropole mit 390 Stunden (315 Stunden) als das sonnigste Bundesland.

Brandenburg: In Brandenburg brachte der Herbst 2024 mit 10,9 °C (9,2 °C) eine ungewöhnlich hohe Mitteltemperatur. Am 4.9. meldete Doberlug-Kirchhain während einer Hitzewelle mit 35,2 °C nicht nur den bundesweiten Spitzenwert des Herbstes, sondern zugleich einen neuen Bundeslandrekord für den September. Der saisonale Niederschlag betrug etwa 140 l/m² (127 l/m²), ein leichtes Plus, trotz einer ausgeprägten Trockenphase zwischen Mitte Oktober und Mitte November. Mit 385 Sonnenstunden (316 Stunden) gehörte Brandenburg zu den sonnigsten Regionen Deutschlands und belegte zugleich Platz 2 bei den trockensten Gebieten.

Bremen: In Bremen stieg das Temperaturmittel im Herbst 2024 auf 11,5 °C (9,6 °C), den höchsten Wert im Länderranking. Die sehr milde Witterung wurde von 267 l/m²Niederschlag begleitet, was einem Anstieg von rund 45 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 185 l/m² entspricht. Die sonnigen Monate September und Oktober trugen wesentlich zur Herbstbilanz von 350 Stunden bei, was eine positive Abweichung von 23 Prozent gegenüber dem Mittelwert von 284 Stunden darstellte.

Hamburg: In der Hafenmetropole stieg die Herbsttemperatur auf ungewöhnlich milde 11,2 °C (9,6 °C). Der Niederschlag betrug 280 l/m², was einem Plus von rund 44 Prozent gegenüber dem Klimamittel (195 l/m²) entsprach und Hamburg zur Region mit dem zweithöchsten Herbstniederschlag 2024 kürte. Üppig zeigte sich auch die Herbstsonne mit 375 Stunden, die damit rund 30 Prozent über dem Durchschnitt lag (285 Stunden).

Hessen: Hessen meldetet für den Herbst 2024 einen ungewöhnlich hohen Temperaturwert von 10,4 °C (8,6 °C). Dazu belief sich die Niederschlagsmenge auf 212 l/m² (188 l/m²) und mit einer Sonnenscheindauer von 270 Stunden (285 Stunden) war Hessen im Länderranking das Schlusslicht. Besonders der November zeigte sich über weite Strecken spätherbstlich trüb. Lichtblicke boten vor allem die Gipfellagen der Mittelgebirge, die der Trübnis weitgehend entkamen.

Mecklenburg-Vorpommern: Der Nordosten verzeichnete im Herbst eine außergewöhnliche Temperatur von 11,0 °C (9,0 °C). Dieser Wert reiht sich unter die vier wärmsten Herbste seit 1881 ein und bestätigt den fortwährend wärmer werdenden Trend. Die erste Septemberwoche präsentierte sich besonders sommerlich und brachte neue Rekorde. Am 4.9. erreichte der Höchstwert in Teterow 34,3 °C. Im Gegensatz dazu blieb der Flächenniederschlag in der abgelaufenen Saison mit rund 165 l/m² (145 l/m²) nahe dem klimatologischen Rahmen. Die Sonnenscheindauer betrug 375 Stunden (312 Stunden). Diese positive Abweichung war dem sehr sonnigen September zu verdanken.

Niedersachsen: Im zweitgrößten Flächenland registrierte der DWD eine ungewöhnlich hohe Herbstmitteltemperatur von 11,0 °C (9,3 °C). Der Jahreszeitenniederschlag summierte sich auf 230 l/m² (182 l/m²). Eine weitere positive Abweichung war auch bei der Sonnenscheindauer zu verzeichnen: 345 Stunden zeigte sie sich und damit rund 22 Prozent häufiger als im Mittel (282 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW stieg die Herbstmitteltemperatur auf ungewöhnliche 11,0 °C (9,5 °C). Der Niederschlag akkumulierte sich auf 250 l/m² (208 l/m²) und die Herbstsonne ließ sich 305 Stunden (294 Stunden) blicken.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz verkündete für die Herbstwitterung 2024 sehr milde 10,7 °C (8,9 °C). Auf der Niederschlagsseite stand mit 230 l/m² (199 l/m²) ebenfalls ein Plus. Die Sonnenscheinbilanz wies mit rund 280 Stunden (308 Stunden) dagegen ein leichtes Defizit auf.

Saarland: Der Herbst 2024 zählte mit einem Mittel von 11,0 °C (9,2 °C) zu den Wärmsten seit Messbeginn. Gleichzeitig präsentierte sich das Saarland mit einem Flächenniederschlag von 316 l/m² (241 l/m²) als nasseste Region Deutschlands. Im Gegenzug war es eines der sonnenscheinärmsten Bundesländer: Die Sonnenscheindauer lag mit rund 275 Stunden unter dem Mittelwert von 317 Stunden.

Sachsen: Im vergleichsweise kühlen Sachsen betrug die Herbsttemperatur milde 10,1 °C (8,7 °C). In der ersten Septemberdekade wurden noch bis zu sieben Heiße Tage mit Temperaturen über 30°C gezählt. Am 4.9. meldete Leipzig mit 34,9 °C. sogar einen neuen Septemberrekord für Sachsen. Trotz wochenlanger Trockenheit zwischen Mitte Oktober und Mitte November stand in der Niederschlagsbilanz mit 215 l/m² (155 l/m²) ein Plus von rund 40 Prozent. Überdurchschnittlich war auch die Sonnenscheindauer mit 380 Stunden (319 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Außergewöhnlich hoch war die Herbsttemperatur 2024 auch in Sachsen-Anhalt. 10,9 °C (9,2 °C) ermittelte der DWD, womit sich der diesjährige Herbst zu den Top Ten der Wärmsten einreihen wird. Besonders bemerkenswert war der Septemberauftakt: An bis zu sieben Tagen wurden Höchstwerte von über 30°C gemessen. Das Maximum verzeichnete Drewitz im Jerichower Land am 4. mit 34,6 °C – ein neuer Septemberrekord für Sachsen-Anhalt. In der Fläche fielen in den letzten drei Monaten rund 160 l/m² (120 l/m²). Ein Plus wurde
mit 380 Stunden (299 Stunden) auch bei der Sonnenscheindauer verbucht.

Schleswig-Holstein: Der äußerte Norden meldete für die letzten drei Monate mit 11,0 °C (9,2 °C) eine außergewöhnlich hohe Mitteltemperatur. Damit wird der Herbst 2024 voraussichtlich zu den fünf Wärmsten zählen. Die Niederschlagsmenge betrug rund 260 l/m² (232 l/m²). Höher als gewöhnlich schlug mit 355 Stunden (292 Stunden) auch der Sonnenschein zu Buche.

Thüringen: Auch in Thüringen attestierten die Thermometer mit 10,1 °C (8,2 °C) dem Herbst 2024 eine außergewöhnliche Wärme, wenngleich sich die Region zu den kühlsten Bundesländern gesellte. Der erste meteorologische Herbstmonat begann in der Region mit bis zu sieben Hitzetagen von mindestens 30 °C. Am 4.9. wurde dabei eine bemerkenswerte Höchsttemperatur von 34,6°C in Tegkwitz, Altenburger Land, gemessen. Der Herbstniederschlag erreichte 190 l/m² (155 l/m²) und die Sonnenscheindauer 330 Stunden (299 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Beobachtungen zum Klimawandel: Deutschlandwetter im November 2024

Kontrastreicher November setzte herbstliche, winterliche und frühlingshafte Akzente

In der ersten Novemberhälfte dominierte eine stabile Hochdrucklage, die abseits der sonnigen Berggipfel vielerorts trübe Tage brachte. In der letzten Woche folgten warme Winde aus subtropischen Gefilden, während zuvor polare Luft im Süden für kräftige Schneefälle und strenge Fröste sorgte. In der Bilanz war der November milder, etwas trockener sowie geringfügig sonnenscheinärmer. So der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen seiner rund 2000 Messstationen.

Spätherbst mit einem Hauch von Winterkälte und Frühlingswärme
Das Temperaturmittel im November 2024 lag mit 5,1 °C um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (4,0 °C). Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 (4,8 °C) betrug die Abweichung 0,3 Grad. Die erste Dekade war in den Gipfellagen mit Abweichungen von bis zu +9 Kelvin extrem mild, wobei die Zugspitze sogar einen Dekadenrekord beim Temperaturmittel meldete. In der letzten Woche brachte eine warme Südwestlage dem Südwesten Deutschlands Frühlingsgrüße mit lokalen Dekadenrekorden. Das Wärmemaximum meldete am 25. Baden-Baden-Geroldsau am Oberrhein mit 22,3 °C. Kurz zuvor erlebte Deutschland eine flüchtige Winterphase, in der am 22. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, mit -10,1 °C das bundesweite Minimum verkündete.

Etwas trockener November mit Starkschneefällen im Süden
Im November fielen mit rund 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 91 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (66 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 95 Prozent des Solls (63 l/m²). Die seit Mitte Oktober anhaltende niederschlagsarme bis trockene Witterung wurde ab der zweiten Novemberhälfte von intensiven Niederschlägen abgelöst. Besonders im äußersten Süden sorgten unwetterartige Schneefälle zu Beginn der dritten Monatsdekade mit bis zu 40 cm Neuschnee im Allgäu für eine kurzzeitige Einwinterung. Am nassesten war es mit örtlich über 150 l/m² im Nordseeumfeld sowie in die westlichen/südwestlichen Mittelgebirgen. Die höchste Tagesmenge registrierte am 19. Utzenfeld im Südschwarzwald mit 88,9 l/m². Das Mitteldeutsche Tiefland und das Thüringer Becken waren mit Monatssummen um 25 l/m² besonders trocken.

Im Bergland teils ungewöhnlich sonnig, an der Nordsee und im Südwesten oft trüb
Mit 51 Stunden lag die Sonnenscheindauer im November knapp 4 Prozent unter dem Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (53 Stunden). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (55 Stunden) betrug die negative Abweichung rund 7 Prozent. Die höchste Sonnenscheindauer wurde in den höheren Lagen des Alpenvorlandes beobachtet. Die Zugspitze ragte mit über 200 Stunden sogar wir ein Leuchtturm empor. Deutlich trüber war es mit etwa 25 Stunden im Nordseeumfeld sowie in den Tälern des Südwestens.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2024
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg erreichte die gemittelte Novembertemperatur 5,0 °C (3,5 °C). Zu Beginn der dritten Monatsdekade sorgte ein polarer Kaltluftvorstoß für kräftige Schneefälle. In den südlichen Regionen, vor allem im Bergland, wuchs die Schneedecke bis zum Morgen des 22. auf 10 bis 25 cm. Gleichzeitig sank die Quecksilbersäule teilweise in den strengen Frostbereich. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Grenze der Schweiz, meldete mit -10,1 °C das bundesweite Novemberminimum. Die Talfahrt wurde aber mit einem warmen Südwestschub rasch beendet und so kletterten am 25. die Höchstwerte auf lokal über 20 °C. Den Spitzenwert erreichte Baden-Baden-Geroldsau am Oberrhein mit 22,3 °C am 25.. Stellenweise wurden neue Dekadenrekorde vermeldet. Der Flächenniederschlag erreichte 62 l/m² (82 l/m²). Im Schwarzwald fielen teilweise über 150 l/m². Dort meldete Utzenfeld am 19. mit 88,9 l/m² auch die höchste Tagessumme. Im Bergland zeigte sich zudem die Sonne am häufigsten, während Hochnebelfelder das Licht in den Niederungen schluckten. Landesweit wurden im Mittel 65 Sonnenstunden (62 Stunden) gezählt. Damit war der Südwesten die zweitsonnigste Region.

Bayern: Der Freistaat war im November 2024 mit 3,9 °C (2,8 °C) das kühlste Bundesland. Die erste Dekade war in den Gipfellagen mit Abweichungen von bis zu +9 Kelvin extrem mild, wobei die Zugspitze sogar einen Dekadenrekord beim Temperaturmittel meldete. So lag der Wert in diesen 10 Tagen mit 1,8 °C rund 8,9 Grad über dem Schnitt. Zu Beginn der dritten Monatsdekade kam es an den Alpen und im Alpenvorland zu unwetterartigem Schneefall: Am 22. wurden im Allgäu bis zu 40 Zentimeter gemessen. Auf den kurzen Wintereinbruch folgte dann eine temporäre Frühlingsmilde mit Höchsttemperaturen bis zu 17 °C am 24. und 25. Bayernweit nahm der November mit rund 45 l/m² (70 l/m²) einen „trockenen“ Verlauf. Und während in den Niederrungen oftmals Trübnis herrschte, schien die Sonne in den Höhenlagen des Voralpenlandes mit über 100 Stunden bemerkenswert lang. Auf der Zugspitze wurden sogar über 200 Sonnenstunden gezählt. Im Flächenmittel wurden gut 60 Stunden (57 Stunden) beobachtet.

Berlin: Berlin registrierte im November ein Mittel von 5,3 °C (4,7 °C) und 55 l/m² (48 l/m²) Niederschlag. Oftmals herrschte eine trübe Witterung mit einzelnen sonnigen Tagen in der ersten und letzten Monatswoche. In Summe wurden 43 Sonnenstunden (50 Stunden) gemeldet.

Brandenburg: In Brandenburg brachte die Novemberwitterung eine Mitteltemperatur von 5,0 °C (4,4 °C). Am 24. und 25. wurde es mit bis zu 15 °Cfrühlingshaft mild, nach dem es in den drei Tagen zuvor noch zu leichten Nachtfrösten kam. Die Niederschlagsausbeute war mit 50 l/m² (45 l/m²) überdurchschnittlich, während die Sonne mit 45 Stunden (50 Stunden) unter ihrer Zielmarke verharrte.

Bremen: Bremen war im November 2024 mit 6,6 °C (5,2 °C) das mildeste Bundesland. Die erste Monatshälfte war dabei überwiegend trocken und trübe, während die Niederschläge ab der zweiten Monatshälfte zunahmen. Bis zum Monatsende fielen 74 l/m² (66 l/m²), während sich die Sonne nur 38 Stunden (51 Stunden) zeigte.

Hamburg: In Hamburg war die 6,3 °C (5,2 °C) milde Novemberwitterung oftmals wolkenverhangen und trüb. In der zweiten Monatshälfte häuften sich dann auch die Niederschlagstage, sodass sich das Nass bis zum Finale mit 110 l/m² (67 l/m²) auf den Höchstwert im Länderranking summierte. Magere 34 Stunden (49 Stunden) schien die Sonne.

Hessen: In Hessen erreichte das Novembermittel der Lufttemperatur 5,1 °C (3,8 °C). Am 25. stiegen die Höchstwerte mit bis zu 18 °C auf ein frühlingshaftes Niveau. Zuvor zeigte sich der Monat jedoch von seiner trüben Seite: Besonders in Südhessen bewegten sich die Sonnenscheinwerte während der ersten drei Wochen am unteren Ende der statistischen Skala. In den letzten Tagen machte die Sonne jedoch verlorenen Boden gut, sodass hessenweit im gesamten Monat 39 Sonnenstunden verzeichnet wurden, nur geringfügig unter dem Durchschnitt von 43 Stunden. Der Novemberniederschlag erreichte 56 l/m² (71 l/m²).

Mecklenburg-Vorpommern: Im Nordosten der Republik stieg die Novembertemperatur auf 5,9 °C (4,5 °C). Der Übergang in die kalte Jahreszeit wurde am 24. und 25. vorübergehend unterbrochen, als die Höchstwerte auf nahezu 17 °C anstiegen. In den letzten 30 Tagen fiel mit gut 54 l/m² (52 l/m²) ausreichend Niederschlag. Selten zeigte sich hingegen die Sonne mit nur rund 38 Stunden (52 Stunden).

Niedersachsen: Der November 2024 zeigte sich in Niedersachsen von seiner sprunghaften und unberechenbaren Seite. Nach einem Wintereinbruch ab dem 19., der streckenweise dichte Schneefälle und gefährliche Glätte mit sich brachte, stiegen die Temperaturen am 24. und 25. auf bis zu 17 °C und erreichten damit die höchsten Werte des Monats. Das Novembermittel lag final bei 6,0 °C (4,9 °C). Beim Niederschlag wurden landesweit im Durchschnitt 78 l/m² (66 l/m²) gemessen. Vor allem im Nordseeumfeld fielen lokal bis zu 150 l/m². Die Sonne ließ sich im zweitgrößten Flächenland Deutschlands hingegen seltener blicken und schaffte es lediglich auf 40 Stunden (49 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: In NRW präsentierte sich der letzte Herbstmonat lange Zeit ereignislos. Mit der dritten Monatsdekade kam Bewegung in die Wetterküche. Mit einem deutlichen Temperaturrückgang fielen bis zum 23. im Rothaargebirge, im Bergischen Land und in der Eifel zwischen 10 und 20 Zentimeter Schnee. Diese thermische Talsohle konterte die Atmosphäre am 24. und 25. mit fast 19 °C am Niederrhein. Im Mittel erreichte die Novembertemperatur 6,0 °C (5,1 °C). Als zweitniederschlagsreichstes Bundesland meldete NRW 82 l/m² (79 l/m²). Die Sonne zeigte sich 51 Stunden (53 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Der November brachte in Rheinland-Pfalz ein Temperaturmittel von 5,6 °C 4,1 °C). Am 25. wurden in subtropischer Luft lokal Höchsttemperaturen von über 19,0 °C gemessen. Am 22. zogen dagegen noch einzelne Schneeschauer über das Land hinweg. In Summe fielen im letzten Herbstmonat 58 l/m² (75 l/m²). In Flusstälern und in den südlichen Gefilden blieb es fast drei Wochen lang trüb. Dabei verharrten die Sonnenscheinstunden nahe den statistischen Tiefstwerten für einen Novembermonat. Erst zum Monatsende holte die Sonne etwas auf, sodass über die gesamte Landesfläche eine Sonnenscheinausbeute von 40 Stunden (53 Stunden) ermittelt werde konnte.

Saarland: Der November zeigte sich im kleinsten Flächenland als äußert trüber Spätherbstmonat. Gerade einmal 35 Sonnenstunden (53 Stunden) konnten verbucht werden. In der zweiten Monatshälfte fiel zeitweise kräftiger Regen, dem Anfang der letzte Monatsdekade leichter Frost und einzelne Schneeschauer folgten. Bis zum Monatsfinale summierte sich die Niederschlagsmenge auf 90 l/m² (95 l/m²). Es war der höchste Wert im Ländervergleich. Die höchsten Temperaturen wurden mit örtlich über 19 °C am 25. verkündet. Der Monatsmittelwert erreichte milde 6,0 °C (4,4 °C).

Sachsen: Auch in Sachsen wurde im November 2024 der natürliche Abkühlungstrend am 24. und 25. von einem abrupten Warmluftschub mit Höchstwerten zwischen 15 und 19 °C vorübergehend unterbrochen. Zuvor erfolgte noch ein Wintergruß, der in den höheren Lagen des Erzgebirges zu Beginn der dritten Dekade teilweise über 10 cm Schnee brachte. Die Gebietsmitteltemperatur erreichte im verhältnismäßig kühlen Bundesland 4,1 °C (3,8 °C) und der Flächenniederschlag 43 l/m² (52 l/m²). Mit 68 Stunden (54 Stunden) war Sachsen die sonnigste Region. Über 100 Stunden wurden sogar auf den Gipfeln des Erzgebirges gemessen.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt stieg die mittlere Novembertemperatur auf 5,2 °C (4,5 °C). Ein Vorstoß milder subtropischer Atlantikluft unterbrach auch hier den allmählichen Abwärtstrend gen Winter. Im Lee des Harzes wurden am 25. über 18 °C gemessen, während der Harz im Wochenzeitraum zuvor noch unter einer Schneedecke lag. Der Niederschlag belief sich in der Fläche auf 40 l/m² (43 l/m²) und die Sonnenscheindauer erreichte 48 Stunden (51 Stunden). Sachsen-Anhalt war damit die niederschlagsärmste Region.

Schleswig-Holstein: Auch im nördlichsten aller Bundesländer folgte mit dem November eine wochenlange Sonnenscheinarmut mit Werten am unteren Ende der statistisch zu erwartenden Novembersonnenscheinwerte. Auch fehlte zunächst jegliche Dynamik. In der zweiten Monatshälfte wendete sich das Blatt: Niederschläge häuften sich bei gleichzeitigen kräftigen Temperatursprüngen. Dabei sorgten Schneefälle zu Beginn der dritten Dekade streckenweise für chaotische Straßenverhältnisse. Um Schleswig lagen zeitweise um 15 Zentimeter. Am 25. wurde es dann mit teils über 17 °C frühlingshaft mild. Die Mitteltemperatur lag im zweitmildesten Bundesland bei 6,4 °C (5,0 °C), die Niederschlagsmenge bei 101 l/m² (83 l/m²) und die Sonnenscheindauer bei 29 Stunden (50 Stunden). Schleswig-Holstein war im November 2024 ein nasses und das sonnenscheinärmste Bundesland.

Thüringen: In Thüringen wurde der spätherbstliche Abwärtstrend der Temperatur am 24. und 25. zeitweilig durchbrochen. Vor allem im Lee des Thüringer Waldes, respektive im Saaletal, wurden dabei Höchstwerte von 18 °C gemessen. Dagegen startete die dritte Monatsdekade noch mit leichten bis mäßigen Nachfrösten. Das Novembermittel erreicht final 4,5 °C (3,3 °C). Deutliche Kontraste zeigte auch die Niederschlagsverteilung. Während im Thüringer Wald örtlich über 100 l/m²gemessen wurden, waren es im Lee stellenweise nur um 20 l/m². Mit 42 l/m² (56 l/m²) Flächenniederschlag fiel die Menge im Vergleich zu den anderen Ländern niedriger aus. Die Sonne zeigte sich 52 Stunden (49 Stunden).

Quelle: DWD Deutscher Wetterdienst, Fotos: privat

Basics: Was hat die Erwärmung der Meere mit dem Pferdegrünland auf dem Festland zu tun?

Genau wie das Festland wird es auf den Meeren immer wärmer. Das hat gravierende Folgen auch für die Landwirtschaft. Daran gibt es keinen Zweifel mehr. Die Wassertemperatur der Meere überschreitet jedes Jahr den vorherigen Hitzerekord. Da Wasser deutlich mehr Wärme, also Energie, speichern kann, als das Festland und gleichzeitig wärmere Luft mehr Wasserdampf speichern kann, sind die immer wärmer werdenden Meere mittlerweile regelrechte Energiebomben. Die entladen sich in immer stärkere Wetterextreme, wie Hurrikane, Tornados, Stürme, Gewitter, Hagel, Starkregen, Überschwemmungen, Bergstürze, Muren, …. Diese Wetterextreme sind mittlerweile so stark, dass sie in bestimmten Regionen lebensbedrohliche Ausmaße einnehmen können.

Im Sommer 2024 wurden im Mittelmeer extrem hohe Wassertemperaturen von 30°C gemessen. Das Wasser hat gewaltige Energiemengen gespeichert und kann auch im Herbst und Winter die Luft überdurchschnittlich stark erwärmen. Da warme Luft erheblich mehr Wasserdampf speichern kann als kühlere Luft, prallt warme feuchte Luft gegen das kältere Festland. Die Temperatur sinkt gleichzeitig mit der Wasserdampfhaltefähigkeit. Das freiwerdende Wasser regnet in Form von Starkregen ab. Überall dort, wo warme, feuchte Meeresluft an Bergen aufsteigen muss, abkühlt und abregnet, kommt es zu katastrophalen Regenfällen. Ganze Regionen, wie im Herbst in Südspanien, versinken im Wasser.

Wie sich die aktuellen Meerestemperaturen in Europa entwickeln könnt Ihr hier nachlesen.

Aber Extremwettersituationen sind nicht die einzige Folge der Meerwassererwärmung:

  • Artensterben (Tiere und Pflanzen)
  • Meerwasseranstieg durch Abschmelzen des arktischen Eises
  • Säureanstieg des Wassers
  • Sinkender Sauerstoffgehalt des Wassers
  • Ausbreitung invasiver Arten

Da die Ozeane unsere Wetterküche ist, sogt das immer wärmer werdende Meereswasser für milde Winter mit extremen Regenfällen, früheres Frühjahr, heiße trockener Sommer und einen wärmeren und von Starkregen dominierten Herbst.

Das bedeutet für das Dauergrünland: längere Vegetationsperiode, aber steigendes Risiko für sehr nasses, nicht trittfestes Grünland im Frühjahr und Herbst, sowie Dürreperioden im Sommer. Durch die teils sehr wassergesättigten Böden im Winter bis in das Frühjahr hinein können die Pferde erst später auf die nicht trittfesten Weiden. Wiesen sind im Frühjahr nicht immer befahrbar, obwohl das Gras gemäht werden könnte.

Ebenfalls durch den nassen Winter mit Folgen bis hin zum Frühjahr nehmen Pilzerkrankungen der Gräser und Kräuter zu.

Das sagt die Wissenschaft:

Klimaforscher Latif: Meereserwärmung begünstigt Wetterextreme

Der Erwärmung der Weltmeere hat direkte Folgen für das Leben an Land, sagt Klimaforscher Mojib Latif. Wärmere Ozeane bedeuten mehr Verdunstung, dadurch ist mehr Energie im System. Wetterextreme wie heftige Stürme und Starkregen sind die Folgen.

Zerback, Sarah | 18. April 2024, 06:50 Uhr, Deutschlandfunk