Basics: Pflanzenwachstum und Temperatur

So wie Pferde und alle anderen Lebewesen, haben Grünlandpflanzen einen optimalen Temperaturbereich, sozusagen ein Wohlfühlklima.

Unsere heimischen Pflanzen des Dauergrünlandes sind sog. C3– Pflanzen und an ein gemäßigtes Klima angepasst.

Die Darstellung der Opimumskurve zeigt, dass das Grünlandwachstum bei +5°C beginnt, sein Optimum mit dem höchsten Wachstumszuwachs zwischen moderaten 17°C – 21°C erreicht und dann bei zunehmender Temperatur wieder abflacht. Bei Temperaturen ab +30°C stellt die heimische Grünlandpflanze ihr Wachstum ein, die Spaltöffnungen in den Blättern schließen sich nahezu komplett.

Das Klima bestimmt die Weidedauer maßgeblich. In Gebieten mit mildem Golfstromeinfluss und somit wenigen Frosttagen ist die Weidezeit deutlich länger, als in küstenfernen, kontinentaleren Regionen.

Regiondurchschnittliche Weidezeit
Irland300 Tage
Südengland250 Tage
Norddeutschland200 Tage
Süddeutschland165 Tage
Polen120 Tage

Die durchschnittliche Weidezeit ändert sich durch den Klimawandel deutlich, da das Frühjahr immer früher einsetzt und der Herbst immer länger in den Winter reicht, verlängert sich derzeit die Vegetationsperiode in Mitteleuropa deutlich.

MerkmalKlimaprognose 2021 -2050
Vegetationsbeginn3 – 41 Tage früher
Vegetationsperiode9 – 21 Tage früher
Grünlandbeginn2 – 23 Tage früher
letzter Frost im Frühjahr4 – 18 Tage früher
Vergleich mit dem heutigen Klima (1961 – 1990) und Prognose in der Zukunft (2021 – 2050)

Einen deutlichen Unterschied im Temperaturverhalten zeigen trockene und nasse Böden.

nasse Bödentrockene Böden
werden im Frühjahr später warm: späterer Vegetationsbeginn werden im Frühjahr schneller warm: früherer Vegetationsbeginn
werden im Hochsommer nicht so schnell heißwerden im Hochsommer sehr heiß
bleiben im Herbst länger warmwerden im Herbst schneller kalt
Wasser ist ein Temperaturspeicher und reguliert so Temperaturunterschiede. Böden, die kein Wasser enthalten haben sehr hohe Tag/Nachtdifferenzen hinsichtlich der Temperatur. Das Extrembeispiel ist die Wüste: tagsüber +50°C, nachts -10°C. Wenn Wasser verdunstet, dann entsteht Verdunstungskälte. Folglich sind nasse Böden kälter als trockene Böden.