Pflanzen müssen Energie aufbauen und diese in Arbeit (Wachstum, Bewegung, Wassertransport, Blüte und Fruchtbildung) umwandeln. Damit dieses gelingt, müssen folgende Wachstumsfaktoren vorliegen:
Wachstumsfaktoren der Grünlandpflanzen | |
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Licht | Sonnenlicht (Intensität und Tageslichtlänge) |
Niederschläge | Regen, Schnee, Hagel, Tau |
Luft | Kohlendioxid (CO2) zum Energieaufbau (= Assimilation) – Sauerstoff (O2) zur Verbrennung der aufgebauten Energie und Umwandlung in Arbeit (Wachstum, Bewegung, Wassertransport, Fruchtbildung) (= Dissimilation) |
Wärme | ideal für Dauergrünland (höchster Nettogewinn): 18°C – 20°C |
Bodenwasser | Nutzbare Feldkapazität (nFK) |
mineralische Nährstoffe | Hauptnährstoffe (Stickstoff N, Phosphor P, Kalium K Magnesium Mg, Calcium Ca, Schwefel S) Spurennährstoffe (Bor B, Eisen Fe, Mangan Mn, Kupfer Cu, Molybdän Mo, Zink Zn) |
nichtmineralische Nährstoffe | Kohlenstoff C, Wasserstoff H, Sauerstoff O |
Boden | Verhältnis von Steinen, Sand, Schluff, Ton bestimmt die Bodenart mit seiner typischen Bodeneigenschaft |
Bodenleben | Tiere und Mikroorganismen (Pilze, Algen, Bakterien, Viren). Das Bodenleben wandelt die organischen Nährstoffe (z.B. Humus) in pflanzenverfügbare, mineralische Nährstoffe um. |
Von entscheidender Bedeutung zur erfolgreichen Führung des Pferdegrünlandes ist die Berücksichtigung der beiden klassischen Wachstumsgesetze
Gesetz vom Minimum (Justus von Liebig, 1855) | Derjenige Wachstumsfaktor, der im Verhältnis zum Bedarf in geringster Menge pflanzenverfügbar vorhanden ist, entscheidet über die Höhe und Qualität des Ertrages. |
Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs Mitscherlich, 1909 | Bei stetig gleich steigendem Aufwand (z.B. Dünger) steigt der Ertrag und die Qualität nicht gleichartig linear, sondern der Zuwachs je Aufwandseinheit wird immer kleiner, bis der Aufwand größer als der Ertrag , also unwirtschaftlich wird. Im Extremfall kann der Ertrags- und Qualitätszuwachs negativ werden, obwohl der Aufwand steigt. |
Welche Bedeutung hat beispielsweise die Kenntnis des „alten“ Gesetzes vom Minimum beim Verstehen des Klimawandels? Klimawandelzweifler begründen ihre Kritik an der Wissenschaft, indem sie darauf hinweisen, dass die Umwelt von den hohen, menschengemachten Kohlenstoffdioxid- Emissionen profitiert, denn schließlich benötigen Pflanzen CO2 zum Energieaufbau. Global Greening nennen sie diesen Effekt, der die weltweit zunehmenden CO2-Produktion eher als erfolgreich für die Umwelt darstellt und erklären, dass die Wüsten derzeit deshalb immer grüner werden. Aber es gibt ja noch das Gesetz vom Minimum: Von einem Vorteil für die Pflanze ist die Erhöhung der CO2– Zufuhr nicht, weil derzeit weltweit die Wachstumsfaktoren Niederschläge und Bodenwasser im Verhältnis zum Bedarf am geringsten vorhanden sind. Die erhöhte Zufuhr des Wachstumsfaktors CO2 ist deshalb wirkungslos und deshalb nicht zielführend. Fazit: Das Argument Global Greening ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar und nur geeignet, die weltweit vereinbarten Ziele zum Klimaschutz zu torpedieren: Das Argument Global Greening gegen die Bemühungen zum Klimaschutz ist unseriös.